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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein homogenes Präparat zur Herstellung eines
rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptors (FcR), nämlich
FcγRIIb
oder FcγRIII,
und ein Verfahren zur Herstellung des homogenen Präparates
aus rekombinantem löslichem
FcγRIIb
oder FcγRIII.
Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die das homogene Präparat aus rekombinantem löslichem
FcγRIIb oder
FcγRIII
enthält.
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Fc-Rezeptoren
(FcRs) spielen eine Schlüsselrolle
beim Schutz des humanen Organismus gegen Infektionen. Nachdem Pathogene
Zugang in den Blutkreislauf gefunden haben, werden sie durch Immunglobuline
(Igs) opsoniert. Die resultierenden Immunkomplexe binden aufgrund
ihrer Multivalenz mit hoher Affinität an FcR-tragende Zellen, das
zu Clusterbildung der FcRs führt,
was zum Auslösen
mehrerer Effektorfunktionen führt
(Metzger, H., 1992A). Diese umfassen, in Abhängigkeit von dem exprimierten
FcR-Typ und assoziierten Proteinen, Endocytose mit nachfolgender
Neutralisierung der Pathogene und Antigenpräsentation, Antikörper-abhängige zelluläre Cytotoxizität (ADCC),
Sekretion von Mediatoren oder die Regulation der Antikörperproduktion
(Fridman et al., 1992; van de Winkel und Capel, 1993).
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Es
gibt spezifische FcRs für
alle Ig-Klassen, wobei diejenigen für IgG die häufigsten sind mit der höchsten Diversität. Zusammen
mit dem Hochaffinitätsrezeptor
für IgG
(FcεRIa)
treten FcγRI
(CD64), FcγRII (CD32)
und FcγRIIIa
(CD16) als Typ I-Transmembranproteine oder in löslichen Formen (sFcRs) auf,
es gibt jedoch auch eine Glycosylphosphatidylinositol-geankerte Form
des FcγRIII
(FcγRIIIb).
Darüber
hinaus tereten FcγRs
in verschiedenen Isoformen (FcγRIa,
b1, b2, c; FcγRIIa-2,
b1-3, c) und Allelen (FcγIIa1-HR,
-LR; FcγRIIIb-NA1,
-NA2) auf (van de Winkel und Capel, 1993). Im Gegensatz zu den insgesamt
homologen extrazellulären
Teilen unterscheiden sich die Membran-überspannenden
und die cytoplasmatischen Domänen.
Sie können
vollständig
entfernt sein oder können
eine Größe von 8
kDa aufweisen. Sie können
entweder ein auf Tyrosin basierendes Aktivierungsmotiv mit 26 Aminosäuren (ITAM)
wie in FcγRIIa
oder ein entsprechendes inhibierendes Motiv mit 13 Aminosäuren (ITIM)
in FcγRIIb,
das bei der Signaltransduktion umfasst ist, enthalten (Amigorena
et al., 1992).
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Bei
Bewertung über
den erhaltenen Abstand von Cysteinen besteht der extrazelluläre Teil
der FcRs aus drei (FcγRI,
CD64) oder zwei (FcεRI,
FcγRII,
CD32 und FcγRIII,
CD16) Ig-ähnlichen
Domänen
(10 kDa/Domäne)
und gehört
daher zur Immunglobulin-Superfamilie. Diese hoch glykosylierten
Rezeptoren sind Homologe und die gesamte Identität in einer Aminosäuresequenz
zwischen den FcγRs
und FcεRIa überschreitet
50 % in ihren extrazellulären
Regionen. Nichtsdestotrotz variiert die Affinität von FcRs für ihre Liganden stark.
Die höhere
Affinität
von ungefähr
108M–1 des FcγRI für Fc-Fragment
wird seiner dritten Domäne
zugeschrieben, während
die anderen FcγRs
mit zwei Domänen
eine Affinität
für IgG
aufweisen, die zwischen 105 und 107 M–1 variiert. Die Affinität des Zweidomänen-FcεRIa für IgE überschreitet
diese Werte bei weitem, mit einer Konstante von 1010M–1 (Metzger,
H. 1992B). Im Gegensatz zu den genannten FcRs stellt der Niederaffinitätsrezeptor
für IgE
FcεRII einen
Transmembranproteintyp dar und zeigt eine geringere Homologie. FcγRs werden
exprimiert in einem definierten Muster auf allen immunologisch aktiven
Zellen. FcγRI
wird konstitutiv exprimiert auf Monocyten und Makrophagen und kann
induziert werden auf Neutrophilen und Eosinophilen. Die physiologische
Rolle von FcγRI
ist noch unbekannt, da die Expression auf Monocyten nicht vital
ist (Ceuppens et al., 1988). Die GPI-verankerte Form von FcγRIII (FcγRIIIb) wird
ausschließlich
auf Granulozyten exprimiert. Aufgrund dessen, dass ein Cytoplasmateil
fehlt, tritt die Signaltransduktion in die Zelle nur über andere
Transmembranproteine, wie Komplementrezeptor Typ 3 (CR3), auf, der
wenigstens mit Fcγ3IIIb
assoziieren kann (Zhou et al., 1993; Poo et al., 1995). FcγRIIIa wird
hauptsächlich
auf Monocyten und Makrophagen exprimiert, jedoch nur in Verbindung
mit den assoziierten Proteinen (z.B. α- oder γ-Ketten). FcγRII ist der Rezeptor mit der
weitesten Verbreitung auf immunkompetenten Zellen und ist hauptsächlich involviert
in der Endocytose von Immunkomplexen.
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FcγRIIa und
FcγIIb unterscheiden
sich in ihrer extrazellulären
Region durch nur 7 der Aminosäurereste.
Nichtsdestotrotz können
beide Formen voneinander unterschieden werden durch ihre Bindungscharakteristika
an humane und Maus-IgG-Subklassen
(van de Winkel und Capel, 1993) und ihre unterschiedliche Affinität für humane
IgGs (Sondermann et al., 1998A). Die Situation wird noch komplizierter
durch den hoher Responder/niederer Responder (HR/LR)-Polymorphismus von
FcγRIIa,
der benannt wird nach der Fähigkeit
von T-Zellen einiger Individuen auf IgG1-induzierte Mitogenese zu
reagieren (Tax et al., 1983). Später
wurde gefunden, dass die beiden Austausche in der Aminosäuresequenz
zwischen der LR- und der HR-Form die Fähigkeit zum Binden von humanem
IgG2 modifizieren, was zu der Annahme führt, dass mindestens eines
von ihnen an der IgG-Bindung beteiligt ist (Hogarth et al., 1992).
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Im
Gegensatz zu der vorteilhaften Rolle, die FcRs im gesunden Individuum
spielen, vermitteln sie auch die Stimulierung des Immunsystems bei
Allergien (FcγRIa)
oder Autoimmunkrankheiten. Darüber
hinaus verwenden einige Viren FcγRs,
um Zugang zu Zellen zu erhalten, wie HIV (Homsy et al., 1989) und
Dengue (Littaua et al., 1990), oder sie verlangsamen die Immunreaktion
durch Blockieren von FcγRs,
wie im Falle von Ebola (Young et al., 1998) und Masern (Ravanel
et al., 1997).
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Daher
war der Gegenstand, der der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt,
die Bereitstellung von Rezeptoren, die leicht zu produzieren sind
und vorteilhaft verwendet werden können für medizinische oder diagnostische
Anwendungen.
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Darüber hinaus
war ein Gegenstand der Erfindung die Bereitstellung löslicher
Rezeptoren, die eine Bindungsspezifität und Aktivität zeigen,
die analog zu der der Rezeptoren ist, die natürlich im menschlichen Körper vorkommen
und welche es zusätzlich
möglich
machen Kristalle herzustellen bzw. zu produzieren, die für eine Strukturbestimmung
geeignet sind.
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Der
Gegenstand wird erreicht durch rekombinante lösliche Fc-Rezeptoren, nämlich FcγRIIb und
FcγRIII,
die nur aus dem extrazellulären
Teil des Rezeptors bestehen und nicht glykosyliert sind. Die Rezeptoren gemäß der vorliegenden
Erfindung sind daher gekennzeichnet durch das Fehlen von Transmembrandomänen, Signalpeptiden
und Glykosylierung. Darüber
hinaus behalten die FcRs gemäß der Erfindung
weiterhin Bindungskapazität
für Antikörper und/oder
geeignete Kristallisation.
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Die
rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der Erfindung
sind rekombinanter löslicher
FcγRIIb
und FcγRIII.
Da IgG-Moleküle
charakteristisch sind für
mehrere Krankheiten und Zustände,
sind ihre Bestimmung und mögliche
Wege der Beeinflussung der IgG-Moleküle von großem Interesse.
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Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein homogenes
Präparat
aus rekombinantem löslichem
FcγRIIb
oder FcγIII,
worin der Rezeptor gekennzeichnet ist durch das Fehlen einer Transmembrandomäne, eines
Signalpeptids und einer Glykosylierung, wobei das Präparat erhältlich ist
durch Expression einer Nukleinsäure,
die für
einen solchen Rezeptor codiert, in Prokaryonten unter Bedingungen,
die zur Bildung bzw. Produktion von unlöslichen Einschlusskörperchen
führen,
und Renaturierung der Rezeptormoleküle aus den Einschlusskörperchen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der rekombinante lösliche FcR-Rezeptor humanen
Ursprungs. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält er eine
Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO. 3 oder 4 gezeigt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung findet die Herstellung der löslichen Fc-Rezeptoren vorzugsweise in prokaryotischen
Zellen statt. Nach einer solchen Expression bilden sich unlösliche Einschlusskörperchen, die
das rekombinante Protein enthalten, in prokaryotischen Zellen, wodurch
eine Reinigung erleichtert wird durch Separieren der Einschlusskörperchen
von den anderen Zellkomponenten bevor Renaturierung der Proteine,
die darin enthalten sind, stattfindet. Die Renaturierung der FcRs
gemäß der vorliegenden
Erfindung, die in den Einschlusskörperchen enthalten sind, kann
prinzipiell entsprechend bekannter Verfahren stattfinden. Der Vorteil
der Herstellung in prokaryotischen Zellen, die Bildung von Einschlusskörperchen
und die so erhaltenen rekombinanten löslichen Fc-Rezeptoren machen
es möglich,
ein sehr reines und im Besonderen ebenfalls homogenes FcR-Präparat zu
erhalten. Ebenfalls weist das erhaltene Produkt aufgrund des Fehlens
einer Glykosylierung große
Homogenität
auf.
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Lösliche Fc-Rezeptoren,
die bisher produziert bzw. gebildet wurden durch rekombinante Mittel,
zeigten im Besonderen den Nachteil, dass eine viel aufwändigere
Reinigung erforderlich war, da sie in eukaryotischen Zellen exprimiert
wurden und aufgrund der Glykosylierung, die nicht immer einheitlich
in prokaryotischen Zellen ist, waren diese Produkte ebenfalls weniger
homogen.
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Die
rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der vorliegenden
Erfindung machen es sogar möglich,
Kristalle zu bilden, die geeignet sind zur Verwendung bei einer
Röntgenanalyse,
wie später
in der Beschreibung erklärt
werden wird. Die FcRs der vorliegenden Erfindung zeigen darüber hinaus
praktisch die gleiche Aktivität
und Spezifität
wie die Rezeptoren, die natürlich
in vivo auftreten.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren
zur Herstellung eines homogenen Präparates aus rekombinantem löslichem
FcγRIIb
oder FcγRIII,
worin eine Nukleinsäure,
die für
einen löslichen
FcγRIIb-
oder FcγRIIIb-Rezeptor
codiert, in Prokaryoten exprimiert wird, unter Bedingungen, die die
Bildung von Einschlusskörperchen
bevorzugen, abtrennen Einschlusskörperchen und Renaturieren von rekombinantem
löslichem
Fc- Rezeptor, um
ein homogenes Präparat
davon bereitzustellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Prokaryoten E.coli.
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Die
Nukleinsäure,
die für
einen löslichen
FcγRIIb-
oder FcγRIII-Rezeptor
codiert, kann nur die codierenden Sequenzen oder zusätzlich Vektorsequenzen
und/oder im Speziellen Expressionskontrollsequenzen enthalten, die
operativ mit der Sequenz verknüpft
sind, die für
den rekombinanten FcR codiert, wie Promotoren, Operatoren und dgl.
Vorzugsweise enthält
die Nukleinsäure
eine Sequenz wie in einer der SEQ ID Nr: 9 und 10 gezeigt. Zum Vergleich
zeigt SEQ ID Nr: 13 und SEQ ID Nr: 14 die entsprechenden Wildtypsequenzen, die
für FcγRIIb und
FcεRIa codieren.
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SEQ
ID Nrn: 15-18 zeigen die Wildtypsequenzen für FcγRI, FcγRIIa, FcγRIII und FcεRII.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Nukleinsäure
zusätzlich
Expressionskontrollsequenzen, die operabel mit der Sequenz verbunden
sind, die für
rekombinanten Fc-Rezeptor codiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Nukleinsäure
auf einem prokaryotischen Expressionsvektor enthalten. Wenn Nukleinsäure Vektorsequenzen
enthält,
sind dies vorzugsweise Sequenzen eines oder verschiedener prokaryotischer
Expressionsvektoren, vorzugsweise von pET-Vektoren. Alle anderen
bekannten Funktionen oder Komponenten von Expressionsvektoren können ebenfalls
in der rekombinanten Nukleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten sein, falls dies gewünscht ist. Dies können z.B.
Resistenzgene sein, die eine wirkungsvolle Selektion transformierter
Wirtszellen erlauben.
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Die
rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der Erfindung
können
im pharmazeutischen Bereich verwendet werden. Ein weiterer Gegenstand
der Erfindung ist daher eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
ein homogenes Präparat
eines rekombinanten löslichen
FcγRIIb-
oder FcγRIII-Rezeptors
enthält. In
der pharmazeutischen Zusammensetzung wirken die rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren als aktives Mittel. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann diese pharmazeutische Zusammensetzung natürlich herkömmliche geeignete Träger und
Hilfssubstanzen enthalten. Solche Substanzen sind dem Fachmann in
der Technik bekannt, wobei die Art der Verabreichung ebenfalls beachtet
werden muss. Die pharmazeutische Zusammensetung der vorliegenden
Erfindung kann vorteilhaft verwendet werden für die Behandlung oder Verhinderung
von Autoimmunkrankheiten, Allergien oder Tumorkrankheiten.
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Lösliche Formen
von Fc-Rezeptoren, wie etwa FcγRIII,
vermitteln Isotyp-spezifische
Regulation des B-Zellwachstums und der Immunglobulinproduktion.
In einem Mausmodell für
Myelom suprimiert sFcR das Wachstum und die Immunglobulinproduktion
von Tumorzellen (Müller
et al, 1985, Roman et al., 1988; Teillaud et al., 1990). Darüber hinaus
bindet sFcR an Oberflächen-IgG
auf Kulturen von humanen IgG-sezernierenden Myelomzellen und bewirkt
Suppression von Tumorzellwachstum und IgG-Sezernierung. Ausgedehntes
Aussetzen dieser Zellen unter sFcR führt zu Tumorzellcytolyse (Hoover
et al., 1995).
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Ebenfalls
können Überreaktionen
des Immunsystems bei allergischen Reaktionen oder aufgrund massiver
Antigenbelastung z.B. verringert werden durch intravenöse Anwendung
von löslichem
FcR (lerino et al. 1993).
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Daher
ist eine bevorzugte pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der Erfindung
zur Verwendung bei der Behandlung von AIDS, rheumatischer Arthritis
oder multiplem Myelom. Vorzugsweise weist der rekombinante lösliche FcγRIIb oder
FcγRIII,
der in dieser pharmazeutischen Zusammensetzung enthalten ist, eine Aminosäuresequenz
auf wie in den SEQ ID Nrn: 3 bzw. 4 gezeigt.
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Jedoch
können
die rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der vorliegenden
Erfindung auch verwendet werden für eine große Anzahl von Untersuchungen
oder Anwendungen, da sie spezifisch mit Antikörpern reagieren. In vivo sind
die löslichen
Fc-Rezeptoren starke Immunregulatoren, die, falls sie in erhöhten Gehalten
vorliegen, zu einer bemerkenswerten Suppression des Immunsystems
führen,
was zu vielen teilweise bekannten und teilweise noch nicht verstandenen
Wirkungen führt.
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Eine
mögliche
Anwendung der rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Antikörpermenge eines bestimmten
Typs in dem Blut oder Serum eines Patienten, gekennzeichnet durch
die Verwendung eines rekombinanten löslichen FcR gemäß der Erfindung
in einem Immunoassay, und die Bestimmung des Vorliegens von FcR-Antikörperkomplexen.
Ein solcher Assay erlaubt die Untersuchung auf das Vorliegen einer
bestimmten Art Antikörper
und erlaubt auch die Bestimmung der Menge von Antikörpern, die
in dem Blut, Plasma oder Serum eines Patienten vorliegen. Im Besonderen
ist dieses Verfahren geeignet und vorteilhaft zur Bestimmung einer
Prädisposition
oder Manifestation einer Allergie.
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Jeder
Immunoassaytyp ist prinzipiell geeignet für dieses Verfahren, solange
das Vorliegen von FcR-Antikörperkomplexen
damit nachgewiesen werden kann. Sowohl ELISA (Festphasen-Enzymimmunoassay),
insbesondere Sandwich-Assays,
und RIA (Radioimmunoassay), jedoch auch kompetitive Testverfahren sind
geeignet.
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Darüber hinaus
ist ein Verfahren bevorzugt, worin das Vorliegen löslicher
FcRs zu bestimmen ist, und falls erforderlich zu quantifizieren
ist. Für
eine solche Bestimmung wird vorzugsweise ein kompetitives Immunoassayverfahren
verwendet, worin als Kompetitionsreagens ein rekombinanter löslicher
Rezeptor gemäß der Erfindung
verwendet wird. Mittels dieses Tests kann unter anderem der Immunstatus
des Patienten mit chronischen Erkrankungen des Immunsystems in einem
kompetitiven Immunoassay bestimmt werden. Chronische Krankheiten
im Sinne dieser Verfahren sind z.B. AIDS, SLE (systemischer Lupus
erythematodes), MM (multiples Myelom) oder rheumatische Arthritis.
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Eine
weitere mögliche
Anwendung der rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt im Untersuchen von Substanzen im Hinblick auf ihre
Fähigkeit
als Inhibitoren auf die Erkennung und Bindung von Antikörpern an
entsprechende zelluläre
Rezeptoren zu wirken.
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Mittels
moderner Screeningtechniken bzw. Untersuchungstechniken, wie etwa
HTPS (High Throughput-Screening) in Kombination mit Multivertiefungsmikrotiterplatten
und automatischen Pipettiervorrichtungen, ist es heutzutage möglich, simultan
eine Vielzahl von Substanzen auf spezifische Eigenschaften zu testen.
Da die FcRs gemäß der vorliegenden
Erfindung leicht unter geringen Kosten gebildet werden können, können sie auch
in solchen Reihentests verwendet werden, durch welche Substanzen
mit einer inhibierenden Wirkung leicht identifiziert werden können.
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Insbesondere
die rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der vorliegenden
Erfindung können verwendet
werden, um Inhibitoren zu finden oder zu untersuchen, die in der
Lage sind zum Inhibieren der Erkennung und der Bindung der entsprechenden
Antikörper
an den speziellen interessierenden Rezeptor.
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Eine
weitere potenzielle Anwendung der rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der Erfindung
ist ihre Verwendung wenn sie an eine feste Phase gebunden sind.
Solche Festphase-gebundenen Rezeptoren können für Immunoassays oder andere
Anwendungen verwendet werden, worin der Rezeptor in einer immobilisierten
Form vorteilhaft verwendet werden kann.
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Zum
Beispiel kann die feste Phase ein Chromatographieträgermaterial
sein, auf welchem der Fc-Rezeptor fixiert ist, z.B. Sepharose, Dextransulfat,
usw. Solche Chromatographiematerialien mit Fc-Rezeptoren, die daran
gebunden sind, können
vorteilhaft zur Adsorption von Immunglobulinen aus dem Blut, Plasma
oder Serum von Patienten oder aus dem Kulturüberstand von Immunglobulin-produzierenden Zellen
verwendet werden (dies bedeutet Konzentration, Anreicherung und
Reinigung von Antikörpern).
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Auf
der einen Seite können
die Antikörper,
die an das Chromatographiematerial gebunden sind, eluiert werden
und z.B. der Immunstatus eines Patienten dadurch bestimmt werden.
Auf der anderen Seite können Antikörper aus
dem Blut eines Patienten damit angereichert werden bevor weitere
Tests durchgeführt
werden. In vielen Fällen
ist es schwierig, diagnostische Assays unter Verwendung von Blutproben
durchzuführen,
wenn die letzteren nur eine sehr kleine Anzahl zu identifizierender
Antikörper
enthalten. Mittels einer Konzentration unter Verwendung einer spezifischen
chromatographischen Säule
mit Fc-Rezeptoren gemäß der vorliegenden Erfindung,
können
Antikörper
von Interesse leicht konzentriert und separiert werden von vielen
anderen Substanzen, welche den Test stören könnten.
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Im
Grunde ist es auch möglich,
ein Chromatographiematerial in einem extrakorporalen Perfusionssystem
zum Waschen des Blutes im Falle bestimmter Krankheiten zu verwenden,
worin die Entfernung von Antikörpern
eine entscheidende Rolle spielt.
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Es
ist jedoch ebenfalls möglich,
ein anderes Material als feste Phase zu verwenden, an welches der rekombinante
lösliche
Fc-Rezeptor gemäß der Erfindung
gekoppelt wird, z.B. Mikrotiterplatten oder kleine Reaktionsgefäße, an deren
Wände Fc-Rezeptoren
entweder direkt oder indirekt gebunden sind. Solche festen Phase
und Gefäße können besonders
wichtig sein für
diagnostische Verfahren, da sie ein Screening bzw. eine Untersuchung
ermöglichen
durch Verwendung von Immunoassays, z.B. zum Nachweis des Vorliegens
bestimmter Immunglobuline in dem Blut oder anderen Körperfluiden
von Patienten.
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Eine
weitere mögliche
Anwendung der rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren gemäß der Erfindung ist
ihre Verwendung bei der Röntgenanalyse.
Daher war es ebenfalls von großem
Interesse, Kristallstrukturdaten von Fc-Rezeptoren der Erfindung
und/oder Fc-Rezeptor-Ig-Komplexen (Beispiele 1, 3) zu erhalten.
Auf der einen Seite ist dies ein Schlüssel zum Verständnis des
molekularen Mechanismus bei der Immunkomplexerkennung. Auf der anderen
Seite können
diese Strukturdaten verwendet werden, um allgemeine Merkmale in den
Strukturen verschiedener Fc-Rezeptoren zu finden und die Kenntnis
der Strukturen zu verwenden, um Inhibitoren zu erzeugen oder neue
künstliche
Antikörperrezeptoren
zu identifizieren und herzustellen bzw. zu produzieren. Zum Zweck
des Vergleichs war es ebenfalls von großem Interesse, Kristallstrukturdaten
der Fc-Rezeptoren zu erhalten, die durch die vorliegende Erfindung
nicht umfasst oder beansprucht sind (Beispiele 2, 4 bis 6).
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Es
war ebenfalls von großem
Interesse eine Information über
die konkreten Bindungsstellen von Immunglobulinen an ihre jeweiligen
Rezeptoren in natürlich
auftretenden dreidimensionalen Molekülen zu erhalten. Daraus können noch
genauere Erkenntnisse über
die Wechselwirkungen zwischen Antikörper und Rezeptor erhalten
werden und ebenfalls darüber,
wie diese Wechselwirkungen moduliert werden. In diesem Zusammenhang
bedeutet Modulation entweder eine Verstärkung der Wechselwirkung oder
eine Verringerung, die zu einer Inhibierung durch oder Abdecken
der Bindungsstellen, auf ein oder mehreren Teilen des Komplexes führt.
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Zum
Erhalten solcher Kristallstrukturdaten und Konformationsinformation
wird ein kristallines Präparat des
rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptors gemäß der Erfindung
als auch der rekombinanten löslichen
Fc-Rezeptoren, die nicht umfasst oder beansprucht sind durch die
vorliegende Erfindung, verwendet. Die rekombinanten löslichen
FcRs können überraschenderweise
durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung rein genug erhalten werden, um Kristalle zu zu bilden,
die verlässliche
Röntgenstrukturbestimmungsdaten
ergeben. Eine solche Kristallisation war mit den bisher gebildeten
Rezeptormolekülen,
zumeist aufgrund des Fehlens einer Hiomogenität, nicht möglich.
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Über Kristallstrukturanalyse
der kristallinen Präparate
konnten die exakten Aminosäuren
der Fc-Rezeptor/Ig-Komplexe nachgewiesen werden, die die Kopplung
vermitteln. Diese Aminosäuren
sind in den 6a und 6b gezeigt
und der Typ der Bindung zwischen den einzelnen Aminosäuren beider
Moleküle
in dem Komplex ist ebenfalls angegeben. Aus den Kristallstrukturdaten
kann eine Information über
die dreidimensionale Struktur und die aktiven Stellen zur Bindung
von Antikörpern
erhalten werden. Im Besonderen kann ein kristallines Präparat eines
Komplexes aus rekombinantem löslichem
Fc-Rezeptor gemäß der Erfindung
und dem entsprechenden Immunglobulinmolekül verwendet werden zur Erzeugung
der Kristallstrukturdaten für
die Komplexe. Diese Daten erlauben die Bestimmung der tatsächlichen
Wechselwirkungen, die zwischen den beiden Molekülen aufgebaut werden und erlauben
zum ersten Mal das Erhalten einer exakten Information über die
Wechselwirkung der Moleküle,
wobei eine Kenntnis über
mögliche
Stellen zur Inhibierung oder Verstärkung der Bindung vermittelt
werden. Auf Basis der aus den Kristallstrukturdaten erhaltenen Information
können
die Erkenntnisse, die erforderlich sind zum Bewirken einer Modulation
der Wechselwirkung zwischen Fc-Rezeptor und Immunglobulin erhalten
werden. Diese Modulation kann von einer Verstärkung bis zur vollständigen Inhibierung
bis zur Inhibierung der Bindung führen.
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Die
Kristallstrukturen können
z.B. verwendet werden, um Inhibitoren, Antagonisten und künstliche
Rezeptormoleküle
zu entwickeln. Geeigneterweise werden die Strukturdaten zur Erzeugung
und/oder Identifizierung von Inhibitoren bzw. neuen Rezeptoren in
einem Computer-unterstützen
Modellierungsprogramm verwendet.
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Computerprogramme,
die geeignet sind zur Computer-unterstützen Wirkstoffentwicklung und
zum Screening bzw. Untersuchen sind dem Fachmann in der Technik
bekannt und allgemein verfügbar.
Sie liefern die Möglichkeit
zur Untersuchung zig-facher Zusammensetzungen auf dem Computer im
Hinblick auf ihre Fähigkeit
zur Bindung an ein bestimmtes Molekül wenn die entsprechenden Strukturdaten
in den Computer eingegeben werden. Mit der Hilfe dieser Möglichkeit
kann eine große
Anzahl bekannter chemischer Zusammensetzung untersucht werden im
Hinblick auf ihre inhibierende oder antagonisierende Wirkung. Der
Fachmann in der Technik benötigt
nur die Kristallstrukturdaten, die wie oben beschrieben bereitgestellt
sind, und ein kommerziell erhältliches
Screeningprogramm (Program Flexx: Vom GMD-German National Research
Center for Information Technology, Schloss Birlinghoven, D-53754
Sankt Augustin, Deutschland).
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Ebenso
ist eine weitere mögliche
Anwendung der erhaltenen Kristallstrukturdaten über die Rezeptoren bzw. die
Rezeptor/Immunglobulin-Komplexe zur Identifikation und Herstellung
neuer Fc-Rezeptoren, welche z.B. als Antagonisten und Kompetitoren
verwendet werden können.
Die Kristallstrukturdaten und die Daten über die Aminosäuren, die
bei der Bindung von Fc-Rezeptoren umfasst sind, die daraus erhalten
werden, können
z.B. dazu dienen, mutierte Immunglobuline zu erzeugen, die ebenfalls
als Inhibitoren verwendet werden können. Es ist vorstellbar, dass
mutierte oder chemisch modifizierte Inhibitoren eine starke Bindung
eingehen und daher eine Blockierung von Rezeptoren bewirken. Auf
der anderen Seite können
die Daten, die für
die Bindungsstellen von Immunglobulinen erhalten werden, auch verwendet
werden zur Identifizierung und/oder Herstellung von Inhibitoren
für Immunglobulinmoleküle. Solche
Immunglobulininhibitoren können
eine dreidimensionale Struktur aufweisen, die komplementär zu der
Immunglobulinbindungsstelle für
rekombinante lösliche
Fc-Rezeptoren ist und die Bindung von Immunglobulinen an Fc-Rezeptoren
inhibieren. Der Ausdruck "komplementär" ist so zu verstehen,
dass die Inhibitormoleküle
Substanzen sein müssen,
welche in der Lage sind, mindestens soviele Bindungsstellen auf
dem Immunglobulin oder auf dem Fc-Rezeptor abzudecken, dass die
Bindung zwischen Fc-Rezeptor und Immunglobulin mindestens entscheidend
geschwächt
ist. Die Abdeckung kann sowohl stattfinden durch Binden an die Aminosäuren, die
die Komplexbildung von der jeweiligen Komponente vermitteln, jedoch
auch auf eine solche Art, dass zumindest Komplexbildung nicht länger möglich ist,
sei dies durch sterische Inhibierung oder durch Bindung an benachbarte
Aminosäuren,
jedoch Abdeckung der Aminosäure,
die bei der Komplexbindung zwischen Fc-Rezeptor und Immunglobulin beteiligt
ist.
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In
Verbindung mit den Kristallstrukturdaten, die wie in den Beispielen
beschrieben, erhalten wurden, war es zum ersten Mal möglich, die
exakten Bindungsstellen und die Aminosäuren zu bestimmen, die an der Bindung
des Antikörpers
und der Antikörperrezeptormoleküle beteiligt
sind. Es ist nun möglich,
spezifische Bindungsmoleküle
zu Entwickeln und Kandidatenzusammensetzungen am Computer zu untersuchen.
Dies ermöglicht
die Auswahl solcher Zusammensetzungen aus einer Vielzahl möglicher
Kandidatenzusammensetzungen, die eine ausreichende Inhibierung der
Komplexbildung zwischen Fc-Rezeptor und Immunglobulin bewirken.
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Was
wichtig für
die Inhibitoren ist, ist, dass sie bezüglich ihrer Struktur und Spezifität in der
Lage sind zum Binden an die FcRs oder Immunglobuline und so die
normale Bindung zwischen FcRs und den konstanten Teilen der Antikörper verhindern.
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Solche
Inhibitoren können
z.B. kleine organische Moleküle
sein, welche leicht oral verabreicht werden können. Sie sind eine interessante
Alternative zu Cortison bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten
und Wirt/Transplantat-Abstoßungen.
Ein solches Molekül
würde auch
Neuinfektionsraten mit bestimmten Viren unterdrücken, z.B. Dengue-Virus, worin
der mit Antikörper überzogene
Virus FcγRIIb
abhängig
internisiert ist (Littaua et al., 1990), HIV, worin auf CD4-positiven
T-Zellen eine Antikörperverstärkung der
HIV-Infektion vermittelt wird durch FcγRIII (Homsy et al., 1989) oder
Ebola, worin das Virus, das Glycoprotein sezernierte, frühe neutrophile
Aktivierung durch Blockieren von sFcγRIII inhibiert, was die Wirtsreaktion
auf die Infektion beeinträchtigt
(Yang et al., 1998).
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Daher
kann mit der Kenntnis der Struktur der homologen Rezeptoren und
des Rezeptor-Antikörper-Komplexes
im atomaren Detail eine neue Möglichkeit
für eine
rationale Wirkstoffentwicklung eröffnet werden. Der Fc-Rezeptor
bindet zwischen den beiden CH2-Domänen des Fc-Fragments in der
sogenannten unteren Gelekregion (lower hinge Region) (8).
Die Bindungsregion des Fc-Rezeptors ist in Beispiel 1 beschrieben
(die Kontaktgrenzfläche
zu IgG). Die Reste, die die Wechselwirkung zwischen FcR und Immunglobulin
fördern,
sind in den 7, 10a und 10b gezeigt. Dabei werden drei Wechselwirkungsregionen
ersichtlich (5).
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Erste Region: FcR (Reste
85 bis 87 und Rest 110) – Ig
(Kette A-Reste 326-328)
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Prolin
328 des Ig wird auf sandwichartig angeordnet durch die Reste Trp
87 und 110. Diese Reste sind konserviert unter den IgG- und IgE-Rezeptoren,
als auch in dem IgG und IgE. Eine Inhibitorbindung an diese wichtige
Region würde
die Bindung stark stören.
Diese Region ist zusätzlich
attraktiv für
die Inhibitorentwicklung, da die exponierte hydrophobe Oberflächenregion,
die die Reste Trp 87, Ile 85, Gly 86 der Rezeptoren umfasst, verwendet
werden kann, um zusätzliche
Bindungsenergie zu erhalten. Diese funktionellen Gruppen der Thr
113- und Glu 18- und Lys 19-Seitenketten in der Nachbarschaft können besonders
zur spezifischen Inhibitorbindung beitragen.
-
Zweite Region: FcR (Reste
126-132 und Reste 155-158) – Ig
(Kette A- und Kette B-Reste 234-239)
-
Die
Amino-terminalen Reste 234-239 der beiden Ig-Ketten werden differenziert
erkannt durch den FcR, wobei die zweifache Symmetrie des Fc-Fragments
gebrochen wird. Diese Reste der Fc-Fragmentkette A sind in Kontakt
mit den Resten Val 155 – Lys
158 des Rezeptors und die gleichen Reste von Fc-Fragmentkette B mit den Rezeptorresten
Gyl 126 – His
132. Diese Region zeigt die meisten Unterschiede im Sequenzalignment
der Rezeptoren, als auch der Immunglobuline und sollte daher bei
der Spezifitätserzeugung
erfasst sein. Die tiefe Spalte zwischen den Fc-Fragmentketten ist
gut geeignet für
eine Inhibitorentwicklung und würde die
Stelle der Wahl für
die Entwicklung von Inhibitoren sein, wenn die Belange der Spezifität betroffen
sind.
-
Dritte Region: FcR (Reste
117, 126 und 129-132) – Ig
(Kette B-Reste 264-265 und Reste 296-297)
-
Die
Bindungsregion ist gekennzeichnet durch eine Anhäufung von Aminosäureresten,
die funktionelle Gruppen in ihren Seitenketten tragen, die auf verschiedene
Arten verwendet werden könnten
zur Inhibitorentwicklung auf dem Rezeptor und der Ig-Stelle des
Kontakts.
-
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung in Verbindung mit den Figuren
weiter veranschaulichen.
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Beispiel 1
-
shFcγRIIb (löslicher humaner FcγRIIb)
-
1.1 Klonieren und Expression
-
Die
cDNA von humanem FcγRIIb2
(Engelhardt et al., 1990) wurde modifiziert unter Verwendung von mutagener
PCR (Dulau et al., 1989). Daher wurde ein nach vorne gerichteter
Primer verwendet zum Einbringen eines neuen Startmethionis nach
der Spaltungsstelle des Signalpeptids innerhalb einer NcoI-Stelle (5'-AAT AGA ATT CCA
TGG GGA CAC CTG CAG CTC CC-3'),
während
der reverse Primer ein Stoppcodon zwischen dem mutmaßlichen
extrazellulären
Teil und der Transmembranregion, gefolgt von einer SalI-Stelle, einführte (5'-CCC AGT GTC GAC
AGC CTA AAT GAT CCC C-3').
Das PCR-Produkt wurde mit NcoI und SalI verdaut, kloniert in einen
pET11d-Expressionsvektor (Novagen) und die vorgeschlagene Sequenz
wurde bestätigt.
Das erste Konstrukt wurde in BL21 (DE3) propagiert (Grodberg und
Dunn, 1988). Für
die Überexpression
von FcγRIIb
wurde eine einzelne Kolonie der transformierten Bakterien inokuliert
in 5 ml LB-Medium,
das 100 μg
Ampicillin pro ml (LB-Amp100) enthielt, und über Nacht bei 37 °C inkubiert.
Die Kultur wurde 200-fach in LB-Amp 100 verdünnt und die Inkubation wurde
fortgesetzt bis ein OD600 von 0,7-0,9 erreicht war. Die Überproduktion
des Proteins wurde induziert durch Zugeben von IPTG bis zu einer
Endkonzentration von 1 mM. Nach einer Wachstumsperiode von 4 Stunden wurden
die Zellen durch Zentrifugation (30 min, 4000 × g) geerntet und resuspendiert
in Beschallungspuffer (30 mM Natriumphosphat, 300 mM Natriumchlorid,
0,02 % Natriumazid, pH-Wert 7,8). Nach Zugabe von 0,1 mg Lysozym
pro ml Suspension und Inkubation für 30 min bei Raumtemperatur
wurde Beschallung auf Eis durchgeführt (Branson Sonifier, Danbury,
CT; Macrotip, 90 Leistung, 80 % Intervall, 15 min.). Die Suspension
wurde zentrifugiert (30 min, 30.000 × g) und resuspendiert mit einem
Dounce-Homogenisator in Beschallungspuffer, der 0,5 % LDAO enthielt.
Der Zentrifugationsschritt und die Resuspension in LDAO enthaltendem
Puffer wurde einmal wiederholt bevor dieses Verfahren zweimal ohne
LDAO wiederholt wurde. Die gereinigten Einschlusskörperchen
wurden bei 4 °C
aufbewahrt.
-
1.2 Neufaltung (Refolding)
und Reinigung von löslichem
humanem FcγRIIb
(shFcγRIIb)
-
Die
gereinigten Einschlusskörperchen
wurden gelöst
bis zu einer Proteinkonzentration von 10 mg/ml in 6 M Guanidinchlorid,
100 mM 2-Mercaptoethanol
und von dem unlöslichen
Material durch Zentrifugation getrennt. Die Neufaltung wurde erreicht
durch rasche Verdünnung.
Dafür wurde
1 ml der Einschlusskörperchenlösung unter
Rühren
innerhalb von 15 Stunden in 400 ml des Neufaltungspuffers (0,1 M
TRIS/HCl, 1,4 M Arginin, 150 mM Natriumchlorid, 5 mM GSH, 0,5 mM
GSSG, 0,1 mM PMSF, 0,02 % Natriumazid, pH-Wert 8,5, 4 °C) getropft.
Hiernach wurde das Gemisch für
2 bis 3 Tage gerührt
bis die Konzentration der freien Thiolgruppen auf 1 mM durch Luftoxidation
gemäß Messung
entsprechend Ellman (Ellman, 1959) verringert war. Die Lösung wurde
gegen PBS dialysiert und steril filtriert bevor sie 10-fach in einer
Rührzelle
aufkonzentriert wurde, die mit einer 3kD-MWCO-Ultrafiltrationsmembran
ausgestattet war. Die Proteinlösung
wurde auf eine hIgG-Sepharosesäule
(50 mg hIgG pro ml Sepharose 4B) aufgebracht. Ungebundenes Protein
wurde mit 50 mM TRIS, pH-Wert 8,0, ausgewaschen vor Elution von
FcγRIIb
durch einen pH-Wert-Sprung
(150 mM Natriumchlorid, 100 mM Glycin, 0,02 % Natriumazid, pH-Wert
3,0). Das Eluat wurde unmittelbar neutralisiert mit 1 M TRIS, pH-Wert
8,0. Die FcγRIIb
enthaltende Lösung
wurde konzentriert und einer Gelfiltration unterzogen auf einer
Superdex-75 Säule, äquilibriert
mit Kristallisationspuffer (2 mM MOPS, 150 mM Natriumchlorid, 0,02 %
Natriumazid, pH-Wert 7,0). Die Fraktionen, die FcγRIIb enthielten,
wurden gepool, konzentriert auf 7 mg/ml und bei –20 °C aufbewahrt.
-
1.3 Gleichgewichtsgelfiltrationsversuche
-
Eine
Superdex75-Säule
wurde mit FPLC verbunden und äquilibriert
mit PBS, das 10 μg
shFcRIIb pro ml enthielt. Humanes Fc-Fragment wurde bis zu einer
Konzentration von 1 μg/10 μl in dem
Gleichgewichtspuffer gelöst
und injiziert. Das resultierende Chromatogramm ergab ein positives
Signal, das den Komplex des shFcγRIIb-
und des Fc-Fragments umfasste, während
das negative Signal das Fehlen von Rezeptor, der aus dem Laufpuffer
verbraucht wurde zur Komplexbildung, darstellt.
-
1.4 Kristallisation und
Datensammlung
-
Anfangskristallisationsversuche
unter Verwendung eines sparse matrix screens für 96 Bedingungen (Jancarik
und Kim, 1991), wurden in aufliegenden Tropfen (Sitting drops) bei
20 °C, unter
Verwendung des Dampfdiffusionsverfahrens durchgeführt. Auftretende
Kristalle wurden verbessert durch Ändern des pH-Werts als auch
der Salz-, Präzipitanten-
und Additivkonzentration. Diffraktionsdaten geeigneter Kristalle
wurden auf einem Bildplattensystem (MAR Research) dargestellt, unter
Verwendung von monochromatisierter Graphit-CuKγ-Strahlung aus einem RU200b
Rotationsanodengenerator (Rigaku), der bei 50 kV und 100 mA betrieben
wurde. Die Reflektionen wurden integriert mit dem Programm MOSFLM
(Leslie, 1997) und nachfolgend wurden die Daten skaliert, reduziert
und gerundet, um die Strukturfaktoramplituden zu erhalten, unter
Verwendung von Routinen des CCP4-Programms (Collaborative Computational
Project, 1994).
-
1.5 Zusammenfassung
von Expression, Reinigung und Neufaltung von shFcγRIIb
-
Der
extrazelluläre
Teil von FcγRIIb
wurde in hohen Graden exprimiert unter der Kontrolle eines T7-Promotors
in dem T7-RNA-Polymerase-positiven E. coli-Strang BL21/DE3 (Grodberg & Dunn, 1988).
Das Protein wurde in Einschlusskörperchen
eingelagert, welche in dem ersten Reinigungsschritt verwendet wurden.
Die Isolierung der Einschlusskörperchen
wurde begonnen mit einem intensiven kombinierten Lysozym/Beschallungs-Verfahren,
um eigentlich alle Zellen zu öffnen,
die ansonsten das Produkt verunreinigen würden. Die nachfolgenden Waschschritte
mit dem Detergenz LDAO, das ausgezeichnete Eigenschaften beim Lösen von Verunreinigungen
aufweist, jedoch nicht für
die Einschlusskörperchen
als solche, ergab schließlich
ein Produkt mit einer Reinheit von > 90 % (1).
-
Dieses
Produkt wurde verwendet für
Neufaltungsversuche, ohne weitere Reinigung. Die Einschlusskörperchen
wurden bei einer hohen Konzentration von 2-Mercaptoethanol und Guanin
gelöst,
um die Verschiebung von kovalenten und nicht-kovalenten Aggregaten
zu Monomeren sicherzustellen. Diese Lösung wurde rasch verdünnt mit
Widerfaltungspuffer, um Kontakte zwischen den ungefalteten Proteinmolekülen zu minimieren,
die ansonsten Aggregate bilden würden.
Die Verwendung von Arginin in dem Neufaltungspuffer verhindert die
irreversible Modifizierung von Seitenketten, wie es häufig mit
Harnstoff festgestellt wird. Nach Zugabe des Proteins zu dem Neufaltungspuffer
wurde die Lösung
bei 4 °C
gerührt
bis die Konzentration freier Thiolgruppen auf 1 mM verringert war,
was absolut erforderlich war, da frühere Dialysen zu einem inaktiven
Produkt führten. In
einem zweiten Reinigungsschritt wurde der dialysierte und widergefaltete
FcγRIIb
an immobilisiertes hIgG gebunden, um kleinere Anteile von E.coli-Proteinen
und inaktivem Rezeptor zu entfernen. Das Protein wurde mit einem
pH-Wert-Sprung eluiert und unmittelbar neutralisiert. Nach diesem
Affinitätschromatographieschritt ist
shFcγRIIb
im Wesentlichen rein, ausgenommen eine kleinere Verunreinigung,
die aus der Coelution von IgG resultiert, welches aus der Matrix
selbst nach wiederholter Anwendung ausgelaugt wird (1).
Das IgG als auch Rezeptormultimere, die nicht sichtbar sind in reduzierendem
SDS-PAGE, könnten leicht
entfernt werden durch Gelfiltration. Parallel zu der Entfernung
der Verunreinigungen in diesem Schritt wird der Puffer quantitativ
ausgetauscht. Dieses Verfahren stellt eine definierte Zusammensetzung
der Proteinlösung
bereit, da selbst leichte Variationen Irreproduzierbarkeit der Kristallisationsversuche
bewirken könnten,
oder sogar die Bildung von Kristallen inhibieren könnten. Insgesamt
6 mg reines Protein konnten pro Liter E.coli-Kultur gewonnen werden,
was etwa 10 % des FcγRIIb-Gehalts
der Einschlusskörperchen
ist.
-
N-terminales
Protein-Sequenzieren ergab die Identität mit der erwarteten Sequenz
H2N-GTPAAP, ohne nachweisbare Verunreinigung.
ESI-MS-Analyse zeigte, dass das letztendliche Material, das in Kristallisationsversuchen
verwendet wurde, homogen ist in Bezug auf die Größe. Aus der primären Sequenz
wurde das Molekulargewicht mit 20343 Da berechnet, was 20429 Da
entspricht, die durch Massenspektrometrie gefunden wurden. Der Unterschied
liegt innerhalb des Fehlers des Geräts und kein zusätzliches
Signal für
eine Spezies, die das Leitmethionin enthält, wird gefunden.
-
Die
Kristallisation von shFcγRIIb
wurde durchgeführt
in aufliegenden Tropfen unter Verwendung des Dampfdiffusionsverfahrens.
Anfangsversuche mit einer sparse matrix screen (Jancarik & Kim, 1991) führten bereits
zu kleinen Kristallnadeln. Nachfolgende Optimierung der vorhergehenden
Kristallisationsbedingung durch Variation von Präzipitationsmittel, Salz, ihrer
Konzentration und pH-Wert, führte
zur Isolierung von drei verschiedenen Kristallformen. Orthorhomboedrische
Kristalle wuchsen aus einem Gemisch von 1,5 μl Vorratslösung (33 % PEG2000, 0,2 M Natriumacetat,
pH-Wert 5,4) mit 3 μl
der Proteinlösung.
Sie erschienen innerhalb von 3 Tagen und erreichten ihre letztendliche
Größe von ungefähr 80 μm × 80 μm × 500 μm nach einer Woche.
Diese Kristalle beugten auf 1,7 Å. Kristalle konnten auch gezüchtet werden
in zwei anderen Raumgruppen aus der Vorratslösung, die 26 % PEG8000, 0,2
M Natriumacetat, pH-Wert 5,6, 5 mM Zn(OAc)2,
100 mM Natriumchlorid (hexagonale Form) und 26 % PEG8000, 0,2 M
NaOAc, pH-Wert 5,6, 10 % (V/V) 1,4-Dioxan, 100 mM Natriumchlorid
(tetragonale Form) enthielt. Diese Kristalle hatten eine geeignete
Größe für Röntgenanalyse, jedoch
beugten sie nur auf 2,7 Å und
3,8 Å für die tetragonale
bzw. hexagonal Kristallform (Tabelle 1).
-
FcγRII wurde
in E.coli exprimiert, was neben den vergleichsweise geringen Herstellungskosten
und der Verfügbarkeit,
mehrere Vorteile aufweist, insbesondere wenn die Glykosylierung,
die durch Säugerzellen durchgeführt wird,
nicht erforderlich ist für
die Funktion des Proteins, wie im Falle von FcγRII, worin IgG-Bindung unabhängig von
der Kohlehydratanhaftung auftritt (Sondermann et al., 1998A). In
E.coli kann ein homogenes Produkt reproduzierbar erzeugt werden,
was im Gegensatz zur Expression in Säugerzellen steht, worin Chargen-abhängige Variationen
häufig
beobachtet werden. In einem solchen System wird das Produkt für mehrere
Tage Proteasen bei Temperaturen von mehr als 30 °C ausgesetzt. Im Gegensatz hierzu
führt die
Expression des Proteins in E.coli unter der Kontrolle des starken
T7-Promotors bei 37 °C
häufig
zur Bildung von für
Protease unzugänglichen
Einschlusskörperchen.
Ein weiterer Vorteil der Expression in Bakterien ist, dass das Material
als frei von pathogenen Keimen betrachtet werden könnte, welche
aus verwendetem fötalem Kalbserum
oder der Zelllinie selbst stammen könnten. Bei der Säugerexpression
muss besondere Vorsicht während
der Reinigung des Zielproteins vorgesehen werden, da potenziell
wirksame Hormone oder Wachstumsfaktoren mitgereinigt werden könnten. Ein
Fall, worin die Wirkungen von sFcγR
einer TGFβ1-Verunreinigung
zugeschrieben werden, ist bereits beschrieben (Galon et al., 1995).
-
1.6 Reinigung
-
Das
Reinigungsverfahren ist einfach. Es besteht aus drei Schritten,
welche leicht an einem einzigen Tag durchgeführt werden können. Das
Protein wird in einer reinen Form und in hohen Ausbeuten erhalten
und könnte
sogar in beachtlicher Qualität
ohne teure IgG-Affinitätssäule erhalten
werden. Der Erfolg eines solchen Protokolls würde abhängen von der sorgfältigen Herstellung
der Einschlusskörperchen,
da die meisten der Verunreinigungen bereits in dem ersten Reinigungsschritt
eliminiert werden können.
-
1.7 Charakterisierung
-
Der
gereinigte FcγRIIb
wurde durch SDS-PAGE und isoelektrisches Fokussieren, als auch N-terminales
Sequenzieren und Massenspektrometrie charakterisiert. So kann das
Material als rein und homogen in Bezug auf seine chemische Zusammensetzung
betrachtet werden, jedoch die interessante Frage, ob der Rezeptor
korrekt gefaltet ist, bleibt zu diskutieren. Alle Cysteine sind
gepaart, da keine freien Thiolgruppen mit dem Ellman-Test nachgewiesen
werden. Das Material ist monomer und eluiert mit der erwarteten
Retensionszeit in Signalen mit symmetrischer Form von einer Größenausschlusschromatographiesäule. Darüber hinaus
bindet FcγRIIb
an IgG-Sepharose, rekombinantes FcγIIb von E.coli ist aktiv, da
es spezifisch IgG bindet.
-
1.8 Kristallisation
-
Die
orthorhomboedrische Kristallform von FcγRIIb beugt Röntgenstrahlen auf eine eine
Auflösung
von 1,7 Å,
was eine drastische Verbesserung im Vergleich mit früher berichteten
Kristallen des gleichen Moleküls ist,
die aus Insektenzellexpression stammen (Sondermann et al., 1998A).
Diese Kristalle beugten auf 2,9 Å und waren von der Raumgruppe
P3,21. Daher beeinflusst die Glykosilierung des von Insektenzellen
abgeleiteten Rezeptors die Kristallisationsbedingungen. Anstelle
der trigonalen Raumgruppe werden verschiedene Formen gefunden. Nach
einer möglichen
Auflösung
der Struktur werden diese Kristallformen dabei helfen, künstliche
Konformationen des Proteins aufgrund von Kristallkontakten zu identifizieren.
-
FcγRs zeigen
keine Sequenzähnlichkeit
mit anderen Proteinen, jedoch aufgrund eines konservierten Cysteinabstands
(Cysteinspacing) werden sie der Immunglobulin-Superfamilie zugeordnet.
Folglich versuchten wir seine Struktur durch molekularen Ersatz
zu lösen,
jedoch schlugen zahlreiche Versuche unter Verwendung von IgG-Domänen von
einer Vielzahl von Molekülen
fehl. Daher muss die Struktur von FcγRIIb durch die Verfahren des
multiplen isomorphen Ersatzes gelöst werden.
-
Wir
haben zum ersten Mal gezeigt, dass FcγRIIb in einer aktiven Form von
E.coli erhalten werden kann. Dies ist die Basis für Kristallographieuntersuchungen,
die bald aufgrund der bereits gewonnen Kristalle mit außerordentlicher
Qualität
zur Strukturlösung
dieses wichtigen Moleküls
führen.
Die Struktur wird eine Information über die IgG-Bindungsstelle
liefern und einen Ausgangspunkt für die auf dem Kenntnisstand
basierende Entwicklung von Wirkstoffen darstellen, die die Erkennung
des Liganden durch seinen Rezeptor stören. Darüber hinaus scheint es aufgrund
der hohen Homologie zwischen FcγRIIb
und anderen FcRs, einschließlich FcεRIa, möglich, dass
diese Moleküle
auf die gleiche Art produziert werden könnten, was ein wertvolles Material
für die
laufende Forschung liefern würde.
-
1.9 Verfahren
-
Proteinchemie
-
Rekombinanter
löslicher
humaner FcγRIIb
wurde in E.coli exprimiert, neugefaltet, gereinigt und kristallisiert,
wie an anderer Stelle beschrieben (Sondermann et al., 1998B). Kurz
gesagt wurde die mutmaßliche extrazelluläre Region
von hFcγRIIb2
(Engelhardt et al., 1990) in E.coli überexprimiert. Einschlusskörperchen wurden
gereinigt durch Lysozymbehandlung der Zellen und nachfolgende Beschallung.
Die resultierende Suspension wurde zentrifugiert (30 min 30.000 × g) und
gewaschen mit Puffer, der 0,5 % LDAO enthielt. Ein Zentrifugationsschritt
und Resuspension in LDAO-enthaltendem Puffer, wurde einmal wiederholt
bevor dieses Verfahren zweimal ohne LDAO wiederholt wurde. Die Einschlusskörperchen
wurden in 6 M Guanidinhydrochlorid gelöst und das Protein wurde wie
beschrieben renaturiert. Die dialysierte und filtrierte Proteinlösung wurde
auf eine hIgG-Sepharosesäule
aufgegeben und durch einen pH-Wert-Sprung eluiert. Die konzentrierten neutralisierten
Fraktionen wurden einer Größenausschlusschromatographie
auf einer Superdex-75 Säule
unterzogen (26/60, Pharmacia).
-
Kristallisation
-
Kristallisation
wurde durchgeführt
in Sitting drops bei 20 °C,
unter Verwendung der Dampfdiffusionstechnik. Kristallisationsuntersuchungen
wurden durchgeführt
durch Verändern
des pH-Werts, Salzes, Präzipitationsmittels
und der Additive. Die letztendlichen Kristalle, die zur Datensammlung
verwendet wurden, wurden gezüchtet
in 33 % PEG2000, 0,2 M Natriumacetat, pH-Wert 5,4 (orthorhomboetrische
Form), 26 % PEG8000, 0,2 M Natriumacetat, pH-Wert 5,6, 10 % (V/V)
1,4-Dioxan, 100 mM Natriumchlorid (tetragonale Form) und 26 PEG8000,
0,2 M Natriumacetat, pH-Wert 5,6, 5 mM ZN(OAc)2,
100 mM Natriumchlorid (hexagonale Form). Das von Insektenzellen
stammende Protein wurde kristallisiert in 32 % PEG6000, 0,2 M Natriumacetat,
pH-Wert 5,3.
-
Herstellung
von Schweratomderivaten
-
Die
Schweratomderivate wurden hergestellt durch Eintauchen der Kristalle
in den Kristallisationspufter, enthaltend 2 mM Platin(II)-(2,2'-6,2''-terpyridinium)chlorid für 24 Stunden
oder 10 mM Uranylchlorid für
8 Tage.
-
Röntgendatensammlung
-
Diffraktionsdaten
wurden auf einem Bildplattensystem (MAR-Research) gesammelt, unter
Verwendung von -monochromatischer Graphit-CuKσ-Strahlung
eines RU200b Rotationsanodengenerators (Rigaku), der bei 50 kV und
100 mA betrieben wurde. Die Reflexionen wurden mit dem Programm
MOSFLM 5.50 (Leslie, 1997) integriert und nachfolgend wurden die
Daten skaliert und gerundet, um die Strukturfaktoramplituden unter
Verwendung von Routinen des CCP4-Programms
(Collaborative Computational Project, 1994) zu erhalten.
-
Strukturbestimmung
-
Die
Struktur wurde mit den Standardverfahren des MIR-Verfahrens gelöst. Aus
der großen
Anzahl von Durchtränkungen,
die mit verschiedenen Schweratomkomponenten durchgeführt wurden,
lieferten nur die beiden Verbindungen interpretierbare Patterson-Karten
(Patterson maps). Die Schweratompositionen für jedes Derivat wurden aus
verschiedenen Patterson-Karten
bestimmt und die Ausgangsphasen wurden berechnet. Kreuzphasen-Differenz-Fourier-Karten
wurden verwendet, um die Schweratompositionen zu bestätigen und einen
gemeinsamen Ursprung für
die Derivate festzulegen. Anormaliedaten wurden mit aufgenommen,
um zwischen den Enantiomeren zu unterscheiden. Die Schweratomparameter
wurden weiterhin verfeinert mit dem Programm MLPHARE des CCP4-Programmpakets,
was zu den Statistiken führte,
die in Tabelle 2 zusammengestellt sind. Eine Elektronendichtekarte
wurde berechnet bis zu einer Auflösung von 2,1 Å und die
Phasen wurden weiter verbessert durch Solvent Flattening und Histogrammabstimmung
mit dem Programm DM des CCP4-Programmpakets. Die resultierende Elekronendichtekarte
war von ausreichender Qualität,
um die meisten der Aminosäurereste
aufzubauen. Der Modellaufbau wurde durchgeführt mit O (Jones et al., 1991) auf
einer Indigo2-Arbeitsstation (Silicon Graphics Incorporation). Die
Strukturverfeinerung wurde mit XPLOR (Brünger et al., 1987) durchgeführt durch
schrittweises Erhöhen
der Auflösung
auf 1,7 Å,
unter Verwendung des Parametersatzes von Engh und Huber (Engh & Huber, 1991).
Als die Struktur vollständig
war nach mehreren Runden Modellaufbau und individueller einschränkender
B-Faktorenverfeinerung (Rfac = 29 %/Rfrei = 36 %), wurden 150 Wassermoleküle in die
Elektronendichte eingebaut, wenn eine Fo-Fc-Karte, konturiert bei
3,5 σ, mit
gut definierter Elektronendichte einer 2Fo-Fc-Karte, konturiert
bei 1 σ, übereinstimmte.
Die resultierende Verfeinerungsstatistik ist in Tabelle 3 gezeigt.
-
1.10 Strukturbestimmung
-
Die
Kristallstruktur von rekombinantem löslichem humanem FcγRIIb wurde
gelöst
durch mehrfachen isomorphen Ersatz (MIR) bis 1,7 Å Auflösung, da
eine Strukturauflösung
durch molekularen Ersatz mit isolierten Domänen des Fc-Fragments von humanem IgG1 (Huber et
al., 1976, PDB-Eintrag 1fc1; Deisenhofer, 1981) fehlschlug. Der
mutmaßliche
extrazelluläre
Teil des Rezeptors (Aminosäurereste
1 bis 187, wie in SEQ ID Nr:2 angegeben) wurde für Kristallisationsversuche
verwendet (Sondermann et al., 1998B), während das Modell, das die Reste
5 bis 176 als die Termini enthält,
flexibel ist und nicht in der Elektronendichte verfolgbar ist. Zusätzlich enthält das Modell
150 Wassermoleküle
und die Verfeinerungsstatistiken sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Die Struktur enthält
ein cis-Prolin an Position 11. Keiner der Hauptkettentorsionswinkel
ist in nichterlaubten Regionen der Ramachandran-Darstellung lokalisiert.
Das vollständig
verfeinerte Modell wurde verwendet, um die Struktur des gleichen
Proteins in Kristallen der Raumgruppe P42212 und der glykosylierten Form, die von Insektenzellen
abgeleitet ist in Kristallen der Raumgruppe P3121
aufzulösen
(Tabelle 2).
-
Die
Polypeptidkette von FcγRIIb
faltet sich in zwei Ig-ähnliche
Domänen,
wie erwartet wird aus ihrer Angliederung an die Immunglobulinsuperfamilie.
Jede Domäne
besteht aus zwei beta-Blättern,
die in einem Sandwich angeordnet sind, wobei die konservierte Disulfidbrücke die
Stränge
B und F auf den gegenüberliegenden
Blättern
verbindet (3). Drei anti-parallele β-Stränge (A1,
B, E) stehen einem Blatt aus 5 β-Strängen (C', C, F, G, A2) gegenüber, wobei
Strang A1 das dreisträngige β-Blatt verlässt und über das
viersträngige
anti-parallele Blatt
kreuzt, wobei der kurze parallele fünfte Strang A2 hinzugefügt wird.
Die Anordnung der sekundären
Strukturelemente als auch ihre Verbindung ist identisch in beiden
Domänen
des FcγRIIb
und ein steifer Körper,
der von einer Domäne
auf die andere passt, zeigte einen quadartischen Mittelwert-Abstand
(r.m.s.-Abstand) von 1,29 Å von
67 übereinstimmenden
Cα-Atomen.
-
Die
Domänen
sind nahezu lotrecht zueinander angeordnet, wobei ein Winkel von
70 Grad zwischen ihren langen Achsen eingeschlossen wird, wobei
eine herzförmige
Gesamtstruktur gebildet wird. Diese Anordnung führt zu einer umfassenden Kontaktregion
zwischen den Domänen
(4). Reste von Strang A2 und von der Segmentverbindung
A2 und A1 der N-terminalen Domäne
mischen sich mit Resten der Stränge
A1 und B aus der C-terminalen Domäne. Diese Region ist eng gepackt
und die Wechselwirkung wird verstärkt durch mehrere Wasserstoffbindungen,
was zu einer steifen Anordnung führt.
Dies wird bestätigt
durch die Konservierung der Struktur in drei verschiedenen Raumgruppen.
In orthorhomboedrischen, tetragonalen und hexagonalen (abgeleitet
von Insektenzellen) Kristallformen wird eine Abweichung von weniger
als 2° des
Interdomänenwinkels
gefunden.
-
1.11 Gesamtstrukturen
-
Die
Struktur von rekombinantem humanem FcγRIIb, der von E.coli abgeleitet
war, wurde durch MIR aufgelöst,
bis zu 1,7 Å -Auflösung von
orthorhomboetrischen Kristallen. Eine im Wesentlichen identische
Struktur wird gefunden in tetragonalen Kristallen und bei Protein,
abgeleitet aus Insektenzellen, in hexagonalen Kristallen. In allen
drei Strukturen wurde gefunden, dass die letzten neun Reste der
Polypeptidkette nicht geordnet sind. Die Flexibilität der C-terminalen
Linkerregion zwischen dem strukturierten Kern des Moleküls und des Transmembranteils
kann funktionell relevant sein, um etwas Reorientierung des Rezeptors
zu erlauben, um die Erkennung der Fc-Teile in Immunkomplexen zu
verbessern.
-
1.12 Homologe Rezeptoren
-
Die
Ig-Domänen,
die bei der Ig-Superfamilie von Proteinen gefunden werden, sind
gekennzeichnet durch eine beta-Sandwichstruktur mit einer konservierten
Disulfidbrücke,
die zwei Stränge
gegenüberliegender
Blätter
verbindet. Die typische Anordnung von 3 und 4 anti-parallelen beta-Strängen, die
ein Sandwich bilden, wie in FcγRIIb
gefunden, tritt ebenfalls in dem T-Zell-Rezeptor, dem Fc- Fragment, dem CD4-
oder dem Fab-Fragment auf. Das strukturelle Alignment der einzelnen
Ig-Domänen
dieser Moleküle
mit den beiden Domänen
des FcγRIIb
zeigt eine gemeinsame, eng verwandte Struktur. Die relative Anordnung
der Domänen
ist jedoch nicht in Beziehung mit diesen Molekülen und deckt einen breiten
Sektor ab. Trotz der strukturellen Ähnlichkeit zwischen Ig-Domänen aus
verschiedenen Molekülen
und der bemerkenswert geringen Abweichung des quadratischen Mittelwerts
von Cα-Atomen,
die resultiert, wenn die beiden Domänen von FcγRII überlagert werden, wird keine
signifikante Sequenzähnlichkeit
gefunden (5a und 5b).
Ein Sequenz-Alignment auf Strukturbasis zeigt ein konserviertes
hydrophobes Muster entlang der Sequenz der Domänen, zusammen mit, neben Cysteinen,
nur wenigen identischen Aminosäureresten.
Zuerst stellten wir ein Alignment auf Strukturbasis von zwei C-terminalen Domänen der
schweren IgG1-Kette und des FcγRIIb
her und gaben die Sequenzen der anderen verwandten FcγR- und der
FcεRIa-Domänen zu.
Dies zeigt, dass die Sequenzen der Drei-Domänen FcγRI- und der Zwei-Domänenrezeptoren
kompatibel mit dem Hydrophobizitätsmuster
von Ig-Domänen
sind und mehrere konservierte Aminosäurereste werden zum Vorschein
gebracht. Erstens sind die verschiedenen Domänen eines FcR miteinander verwandter
als mit Ig-Domänen
aus anderen Molekülen
der Ig-Superfamilie. Zum zweiten stehen die N-terminalen Domänen der
Rezeptoren wie die die zweiten Domänen in Beziehung zueinander.
Zum dritten zeigt die Sequenz der dritten Domäne von FcγRI Merkmale beider Gruppen von
Domänen.
Zusammengefasst bestätigen
wir die Angliederung der FcRs zur Ig-Superfamilie und spekulieren,
dass alle FcR-Domänen von
einem gemeinsamen Vorgänger
abstammen, einem alten Eindomänenrezeptor,
der eine zweite Domäne
durch Genduplikation erworben hat. Weitere divergente Entwicklung
eines solchen Zweidomänenrezeptors
führte
zu der vorliegenden Diversität,
einschließlich
FcγRI, das
eine dritte Domäne
erworben hat.
-
Konservierung
dieser Aminosäurereste,
die zu dem Interdomänenkontakt
in FcγRIIb
beim Alignement beitragen, ist ein Hinweis auf eine ähnliches
Domänen- Alignment in verschiedenen
Rezeptoren. In Tabelle 4 sind die Reste zusammengefasst, die mit
ihren Seitenketten zum Interdomänenkontakt
(4) beitragen für FcγRIIb, zusammen
mit den entsprechenden Aminosäureresten
in anderen Rezeptoren gemäß des Sequenz-Alignments
auf Strukturbasis von 5b. Ausgenommen
Asn 15, das nicht konserviert ist unter den FcRs, sind die umfassten
Reste identisch oder konservativ ersetzt, wobei starke Unterstützung für eine ähnliche
Struktur und Domänenanordnungen
in allen FcRs bereitgestellt wird.
-
1.13 Kontaktgrenzfläche zu IgG
-
Es
gibt nur begrenzte Information über
die Wechselwirkungen von FcRs mit ihren Liganden aus Mutagensestudien
(Hogarth et al., 1992; Hulett et al., 1994; Hulett et al., 1995).
Durch systematisches Austauschen von Schleifen zwischen den β-Strängen von
FcγRIIa
und FcεRIa-Aminosäureresten
wurden die B/C-, C'/E-
und F/G-Schleifen der C-terminalen Domäne als wichtig für die Ligandenbindung
beurteilt (3, 5b).
In dem Strukturmodell sind diese Schleifen benachbart und frei zugänglich für den potenziellen
Liganden. Zusätzlich
wurden die meisten der Aminosäurereste
in diesen Schleifen ausgetauscht durch Alanine durch Einstellenmutationen,
was zu einer drastischen Veränderung
der Affinität
von FcγRIIa
für dimäres humanes
IgG1 führte.
Ebenfalls deutet der Einzelaminosäureaustausch von Arg 131 durch
His in der C-terminalen Domäne
(C'/E-Schleife)
in dem hoher Responder/niederer-Responder Polymorphismus, welcher
die Affinität
des FcγRIIa
für Maus-IgG1
verändert,
auf diese Region hin. Daher sind die Aminosäurereste in diesem Bereich
entweder wichtig für
Ligandenbindung oder für
die strukturelle Integrität
dieser Region. Hier zeigt die Struktur ein Clustern der hydrophoben
Aminosäurereste
Pro 114, Leu 115 und Val 116 in der Nachbarschaft von Tyr 157. Dieser
Abschnitt wird getrennt von der Region Leu 159, Phe 121 und Phe
129 durch die positiv geladenen Aminosäurereste Arg 131 und Lys 117,
welche aus der Kernstruktur hervorstehen (5b).
-
1.14 Glykosylierung
-
In
der Sequenz von FcγRIIb
werden drei potenzielle N-Glykosylierungsstellen gefunden. Alle
drei Stellen sind auf der Oberfläche
des Moleküls
und sind zugänglich.
Sie sind lokalisiert in den E/F-Schleifen (N61 und N142) beider
Domänen
und auf Strang E (N 135) der C-terminalen Domäne (3, 6).
Da das Material, das für
die Lösung
dieser Struktur verwendet wird, erhalten wurde aus E. coli, enthält es keine
Kohlenhydrate, während
die FcRs, die aus Säugerzellen
isoliert sind, stark glykosyliert sind. Die drei potenziellen Glykosylierungsstellen
sind eher weit entfernt von der mutmaßlichen IgG-Bindungsregion lokalisiert und nicht-glykosylierter
FcγRIIb
bindet humanes IgG, wodurch eine untergeornete Rolle der Glykosylierung
der Bindung nahegelegt wird. Dies wurde bestätigt durch die Struktur des
FcγRIIb,
der in Insektenzellen erzeugt wird, welcher glykosyliert ist (Sondermann
et al., 1998A). Ausgenommen einer 2°-Änderung des Interdomänenwinkels,
die möglicherweise
aufgrund verschiedener Kristallkontakte besteht, wurden keine Unterschiede
zwischen den glykosylierten und unglykosylierten Proteinenstrukturen
gefunden. Die drei Glykosylierungsstellen werden nur optional verwendet,
wie durch SDS-PAGE gezeigt, worin das Material in vier Banden erscheint.
Keine zusätzliche
Elektronendichte für
diese Zucker wurde als Konsequenz chemischer und struktureller Heterogenität gefunden.
-
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
-
shFcγRIIa (löslicher humaner FcγRIIa)
-
Die
Verfahren wurden entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, ausgenommen
die angegebenen Veränderungen:
-
2.1 Klonieren und Expression
-
shFcγRIIa wurde
erzeugt durch Mutieren der jeweiligen Wildtyp-cDNA (Stengelin et
al., 1988) und entsprechend Beispiel 1 exprimiert mit den mutagenen
Primern, die in Tabell 5 aufgeführt
sind. Zur Expression des Proteins wurde ein pET22b + Vektor ausgewählt.
-
2.2. Neufaltung und Reinigung
-
shFcγRIIa wurde
neugefaltet gemäß Beispiel
1, mit dem entsprechenden Neufaltungspuffer, der in Tabelle 6 angegeben
ist.
-
2.3 Kristallisation
-
shFcγRIIa wurde
kristallisiert wie unter den in Tabelle 7 angegebenen Bedingungen
beschrieben.
-
2.4 Strukturbestimmung
-
Die
Struktur wurde aufgelöst
mit dem Verfahren des isomorphen Ersetzens mit shFcγRIIb als
Suchmodel.
-
Beispiel 3
-
shFcγRIII (löslicher humaner FcγRIII)
-
Das
Verfahren wurde gemäß Beispiel
1 durchgeführt,
ausgenommen die angegebenen Veränderungen:
-
3.1 Klonieren und Expression
-
sshFcγRIII wurde
erzeugt durch Mutieren der entsprechenden Wildtyp-cDNA (Simmons & Seed, 1988) und
exprimiert gemäß Beispiel
1 mit den mutagenen Primern, die in Tabelle 5 angegeben sind. Für die Expression
des Proteins wurde ein pET22b + Vektor gewählt.
-
3.2 Neufaltung und Reinigung
-
shFcγRIII wurde
neugefaltet gemäß Beispiel
1, mit dem entsprechenden Neufaltungspuffer, der in Tabelle 6 angegeben
ist.
-
3.3 Kristallisation
-
shFcγRIII wurde
kristallisiert wie unter den in Tabelle 7 angegebenen Bedingungen
beschrieben.
-
3.4 Strukturbestimmung
-
Die
Struktur wurde gelöst
mit dem Verfahren des isomorphen Ersetzens mit shFcγRIIb als
Suchmodell.
-
3.5 Kristallisation eines
shFcγRIII:hFc1-Komplexes
-
hIgG1,
das abgeleitet war von dem Serum eines Myelompatienten, wurde verwendet,
um Fc-Fragmente (hFc1) durch Verdau mit Plasmin (Deisenhofer et
al., 1976) herzustellen. Die resultierenden Fc-Fragmente wurden
von den Fab-Fragmenten
durch Protein A-Chromatographie abgetrennt. Teilweise verdautes hIgG
wurde entfernt durch Größenausschlusschromatographie
mit MBS (2 mM MOPS, 150 mM NaCl, 0,02 % Natriumazid, pH-Wert 7,0)
als Laufpuffer.
-
Äquimolare
Mengen von hFc1 und shFcγRIII
wurden gemischt und verdünnt
mit MBS auf eine Konzentration von 10 mg/ml. Der Komplex wurde wie
beschrieben unter den in Tabell 5 angegebenen Bedingungen kristallisiert.
-
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
-
shFcεRII (löslicher humaner FcεRII)
-
Das
Verfahren wurde entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, ausgenommen die angegebenen
Veränderungen:
-
4.1 Klonieren und Expression
-
FcεRII wurde
erzeugt durch Mutieren der jeweiligen Wildtyp-cDNA (Kikutani et
al., 1986) und exprimiert gemäß Beispiel
2 mit den mutagenen Primern, die in Tabelle 5 angegeben sind. Für die Expression
des Proteins wurde ein pET23a + Vektor gewählt.
-
4.2 Neufaltung und Reinigung
-
Neufaltung
von shFcεRII
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben, erreicht, mit der Ausnahme,
dass vor der schnellen Verdünnung
die gelösten
Einschlusskörperchen
dialysiert wurden gegen 6M Guanidinchlorid, 20 mM Natriumacetat,
pH-Wert 4,0. shFcεRII
wurde entsprechend Beispiel 1 mit dem entsprechenden Neufaltungspuffer
neu gefaltet, der in Tabelle 6 angegeben ist. Nach Neufaltung wurde
die Proteinlösung
gegen PBS dialysiert, 100-fach konzentriert und gereinigt durch
Gelfiltrationschromatographie auf Superdex 75. Der erhaltene reine
shFcεRII
wurde gegen 2 mM TRIS/HCl, 150 mM NaCl, 0,02 Natriumazid, pH-Wert
8,0, dialysiert, auf 10 mg/ml konzentriert und bei 4 °C aufbewahrt.
-
Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
-
shFcγRI (löslicher humaner FcγRI)
-
Das
Verfahren wurde gemäß Beispiel
1 durchgeführt,
ausgenommen die angegebenen Veränderungen:
-
5.1 Klonieren und Expression
-
shFcγRI wurde
erzeugt durch Mutieren der jeweiligen Wildtyp cDNA (Allen & Seed, 1988) und
exprimiert gemäß Beispiel
1 mit den mutagenen Primern, die in Tabelle 5 angegeben sind. Zur
Expression des Proteins wurde ein pET32a + Vektor ausgewählt, der
nach dem N-terminalen Thioredoxin ein Hexahistidin-tag mit einer
C-terminalen Thrombin-Spaltungsstelle aufweist, gefolgt durch den
shFcγRI
im Rahmen mit den genannten Proteinen und Aminosäureresten. Zur Überexpression
des Fusionsproteins wurde der E.coli-Stamm BL21 (DE3), der die Plasmide
pUBS und pLysS (Novagen) enthält,
verwendet.
-
Die
gereinigten Einschlusskörperchen
in 6M Guanidin-HCl, 10 mM β-Mercaptoethanol,
50 mM Tris, pH-Wert 8,0, solubilisiert und an eine Ni-NTA-Säule (Quiagen)
gebunden. Die Elution wurde mit einem Imidazol-Gradienten im Bereich
von 0 bis 1 M Imidazol durchgeführt.
Das eluierte Protein wurde gegen ein 1000-faches Volumen von 150 mM NaCl, 50 mM
Tris, pH-Wert 8,0, 2 mM GSH, 0,5 mM GSSG für 24 Stunden bei 4 °C dialysiert.
Nach Konzentrieren der Proteinlösung
auf 25 % des Anfangsvolumens wurde Thrombin zugegeben. Nach 6 h
Inkubation bei 37 °C
wurden das N-terminale Thioredoxin und das His-tag vollständig entfernt, wie
durch N-terminales Sequenzieren verifiziert. Während dieses Verdaus präzipitierte
der shFcγRI
quantitativ aus der Lösung.
-
5.2 Neufaltung und Reinigung
-
shFcγRI wurde
gemäß Beispiel
1 neugefaltet mit dem entsprechenden Neufaltungspuffer, der in Tabelle
6 angegeben ist. Nach dem das Redox-Potenzial auf 1 mM abnahm, wurde
die Lösung
gegen PBS, pH-Wert 8,0, dialysiert und konzentriert.
-
Das
neugefaltete Protein wurde durch Größenausschlusschromatographie
analysiert, was ein Signal des vorgeschlagenen monomeren Rezeptors
ergab, und nicht reduzierendes SDS-PAGE, das eine Hauptbande bei
30 kDa zeigte.
-
Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel)
-
shFcεRIa (löslicher humaner FcεRIa)
-
Das
Verfahren wurde gemäß Beispiel
1 durchgeführt,
ausgenommen die angegebenen Veränderungen:
-
6.1 Klonieren
und Expression
-
shFcεRI wurde
erzeugt durch Mutieren der jeweiligen Wildtyp-cDNA (Kochan et al.,
1988) und exprimiert gemäß Beispiel
1, mit den in Tabelle 5 angegebenen mutagenen Primern. Zur Expression
des Proteins wurde ein pET23a + Vektor gewählt.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1:
15 % Reduzierendes SDS-PAGE, das die Reinigung von FcγRIb zeigt
Bahn 1: Molekulargewichtsmarker. Bahn 2: E.coli-Lysat vor Induktion.
Bande 3: E.coli-Lysat 1 h nach Induktion. Bande 4: E.coli-Lysat
4 h nach Induktion. Bande 5: gereinigte Einschlusskörperchen
von sFcγRIIb.
Bande 6: Eluat der hIgG-Affinitätssäule. Bande
7: Gepoolte Fraktionen der Gelfiltrationssäule.
-
2:
Gleichgewichtsgelfiltration
1 μg hFc, gelöst in 10 μl Äquilibrationspuffer (10 μg sFcγRIIb/ml PBS)
wurde aufgebracht auf eine Größenausschlußchromatographiesäule und
die Absorption des Ausflusses wurde gemessen als eine Funktion der
Zeit (280 nm). Das injizierte Fc-Fragment bildete einen Komplex
mit dem FcγRIIb
in dem Gleichgewichtspuffer (t = 22 min). Das negative Signal von
verbrauchtem sFcγRIIb
wird bei t = 26 min beobachtet.
-
3:
Gesamtstruktur von humanen sFcγRIIb
Stereobahndarstellung
der sFcγRIIb-Struktur.
Die Schleifen, von welchen angenommen wird, dass sie wichtig für IgG-Bindung
sind, sind in rot angegeben, mit einigen der Resten innerhalb der
Bindungsstelle und der konservierten Disulfidbrücke in einer Kugel-Stab-Darstellung.
Die potenziellen N-Glykosylierungsstellen
sind als grüne
Kugeln gezeigt. Die Termini sind markiert und die β-Stränge sind
fortlaufend nummeriert für
die N-terminale Domäne
in schwarz und für
die C-terminate Domäne
in blau. Die Figur wurde entwickelt unter Verwendung der Programme
MOLSCRIP (Kraulis, 1991) und RENDER (Merritt und Murphy, 1994).
-
4:
Interdomänenkontakte
Die
Figur zeigt eine Nahaufnahme der Reste, die bei den Interdomänenkontakten
von sFcγRIIb
beteiligt sind. Die Aminosäurereste
der N-terminalen Domäe
sind blau dargestellt und die der C-terminalen Domäne gelb. Das
Modell ist überlagert
durch eine 2Fo-Fc-Elektronendichte, konturiert bei 1 σ, erhalten
aus den Endkoordinaten. Wasserstoffbrücken zwischen den Domänen sind
als weiße
Linien dargestellt. Die Figur wurde entwickelt unter Verwendung
des Programms MAIN (Turk, 1992).
-
5a: Überlagerung
der beiden FcγRIIb-Domänen und
der CH2-Domäne
von humanem IgG1
Beide Domänen
von FcγRIIb
und die CH2-Domäne
von hIgG1 wurden überlagert.
Die N-terminale Domäne
ist in blau angegeben, die C-terminale in rot und die CH2-Domäne von hIgG1
in grün.
Die jeweiligen Termini sind markiert und die konservierten Disulfidbrücken sind
als dünne
Linien gezeigt.
-
5b: Strukturbasierte Sequenz-Alignment
der sFcγRIIb-Domänen mit
Domänen
anderer Mitglieder der FcR-Familie
Der obere Teil der Figur
zeigt die Struktur-basierende Sequenzalignment der FcγRIIb und
hIgG1-Fc-Fragment-Domänen,
realisiert mit dem Programm GBF-3D-FIT (Lessel & Schomburg, 1994). Die Aminosäurereste mit
einem Cα-Abstand
von weniger als 2,0 Å in
den überlagerten
Domänen
sind maskiert: lila für übereinstimmende
Reste zwischen den Fc-Fragmentdomänen; gelb für Reste in den FcγRIIb-Domänen, grün wenn sie
in allen vier Domänen überlagert
werden können.
Die β-Stränge sind
gezeigt unter diesem Teil der Alignment und sind übereinstimmend
mit 3 markiert.
-
Der
untere Teil der Figur zeigt das Alignment der Aminosäuresequenzen
der anderen FcγRs
und des homologen FcεRIa
gegenüber
dem Profil, das in dem oberen Teil der Figur angegeben ist, unter
Verwendung von Routinen aus der GCG-Packung (Genetics Computer Group,
1994). Die obere und untere Reihe der Nummerierung betrifft die
N- und C-terminalen Domänen
des FcγRIIb.
Die konservierten Cysteine sind in Fuchsin angegeben und die potenziellen
Glykosylierungsstellen in blau. Identische Reste innerhalb der ersten
Domäne sind
orange markiert, diejenigen in der zweiten Domäne rosa und grün, wenn
die Reste innerhalb beider Domänen
konserviert sind. Die weniger konservierte dritte Domäne von FcγRI ist angeordnet
zwischen den ersten und den zweiten Domänen. Rote Pfeile zeigen auf
die Reste, die beteiligt sind an Seitenkettenkontakten zwischen
der ersten und der zweiten Domäne,
während
blaue Pfeile Reste zeigen, die relevant für IgG-Bindung sind. Die Figur
wurde mit dem Programm ALSCRIPT (Barton, 1993) erzeugt.
-
6:
Die mutmaßlichen
Bindungsstellen von FcγRIIb
Festoberflächendarstellung
von FcγRIIb,
gemäß Erzeugung
durch GRASP (Nicholls et al., 1991), wobei die Farbcodierung gemäß dem relativen
Oberflächenpotenzial
von negativ (rot) zu positiv (blau) ist. 6a zeigt das
Molekül
wie in 3 durch eine Rotation von etwa 90° im Gegenuhrzeigersinn
um die Vertikale. In 6b wird das Molekül um 90° im Uhrzeigersinn
um die gleiche Achse rotiert. Beide Ansichten zeigen die mutmaßlichen
Bindungsregionen auf der C-terminalen (6a)
und N-terminalen Domäne
(6b). Die Aminosäurereste, die zuvor diskutiert
wurden, sind markiert.
-
7:
Cα-Spur
der überlagerten
Strukturen der Fcγ-Rezeptoren
FcγRIII rot,
FcγRIIa
grün und
FcγRIIb
blau. Reste, die wichtig für
die IgG-Bindung sind, sind als Kugel-und-Stab gezeigt. Die N- und
C-Termini sind markiert.
-
8: Übersicht über die
FcγFIII/Fc-Fragmentkristallstruktur
in einer Banddarstellung
Die Zuckerreste, die an das Fc-Fragment
gebunden sind, sind im Kugel-und-Stab-Modell dargestellt. Der FcγRIII (blau)
bindet in der unteren Gelenkregion (hinge region) zwischen der Kette-B
(rot) und Kette-A (grün)
des Fc-Fragments.
-
9:
Nahaufnahme der Bindungsregion des FcγRIII und des Fc-Fragments
Das
Farbschema ist in Übereinstimmung
mit 8 und Reste, die wichtig für Komplexbildung sind, sind
in einem Kugel-und-Stab-Modell gezeigt.
-
10a:
Im oberen Teil der 10a wird ein Sequenz-Alignment der Fc-Rezeptor-ecto-Domänen auf
Strukturbasis gezeigt. Konservierte Reste sind gelb schattiert und
identische Reste orange. Der untere Teil der Figur zeigt einen Teil
der Alignment der humanen Antikörpersequenzen.
Reste der humanen FcγRIII,
die in Kontakt mit dem Fc-Fragment in der komplexen Kristallstruktur
sind, sind durch Linien verbunden (schwarz für hydrophobe Wechselwirkung,
rot für
Salzbrücken
und blau für
Wasserstoffbrücken).
Reste des Fc-Rezeptors in Kontakt mit der A-Kette des Fc-Fragments
sind mit gestrichelten Linien verbunden und diejenigen, die in Kontakt
mit der B-Kette des Fc-Fragments sind, mit durchgehenden Linien.
-
Rote,
blaue und schwarze Linien bedeuten geladene, polare bzw. andere
Kontakte.
-
10b:
Im oberen Teil von 10b ist eine Alignment auf Strukturbasis
der Fc-Rezeptor-ecto-Domänen gezeigt.
Konservierte Reste sind gelb schattiert und identische Reste orange.
Konservierte Reste mit den weniger verwandten Kir- und FcA-Rezeptor-Sequenzen
sind blau schattiert. Der untere Teil der Figur zeigt einen Teil des
Alignments humaner Antikörper
mit der Maus-IgE (mIgE)-Sequenz. Reste des humanen FcγRIII in Kontakt
mit dem Fc-Fragment in der komplexen Kristallstruktur sind durch
Linien verbunden (schwarz für
hydrophobe Wechselwirkung, rot für
Salzbrücken
und blau für
Wasserstoffbindungen). Reste des Fc-Rezeptors, die in Kontakt mit der
A-Kette des Fc-Fragments sind, sind durch gestrichelte Linien verbunden
und diejenigen, die in Kontakt mit der B-Kette des Fc-Fragments
sind, mit durchgehenden Linien. Rote, blaue und schwarze Linien
bedeuten geladene, polare bzw. andere Kontakte.
-
11 und
12:
11 und
12 zeigen
ein Algnment der gebildeten sFcγR,
sFcεRIa
und der Kurzform von sFcεRII
und die produzierten sFcγR
bzw. sFcεRIa,
ohne sFcεRII. Tabelle
1:
Tabelle
2:
Tabelle
3:
- Rfrei:
- 5 % der Reflexionen
wurden als ein Referenzdatensatz verwendet und waren nicht in der
Verfeinerung enthalten.
-
-
Tabelle
5: Primer, die zur Amplifikation von FcRs verwendet werden
-
Eingebaute
Restriktionsstellen sind unterstrichen, Start- und Stoppcodons sind
in Fettdruck dargestellt.
-
-
-
Literaturstellen
-
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