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Die
Erfindung bezieht sich auf ungesättigte
Polyesterharze und insbesondere auf wetterresistente, ungesättigte Polyesterharz-basierte
Produkte mit exzellenter Flexibilität und auf die Verwendung dieser
Harze bei Anwendung, wie etwa Betonabdichtungen und Bodenharzen.
Zusätzlich
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung solcher
ungesättigter
Polyesterharze.
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Flexible
ungesättigte
Polyester für
Anwendungen zum Beschichten, Wasserundurchlässigmachen und Abdichten sind
traditionell aus Dicarbonsäure
und Polypropylenoxiden oder Polyethylenoxiden hergestellt worden.
Ein Teil der Säure
muss ungesättigt
sein, um Aushärteigenschaften
mit normalen Peroxiden oder anderen Radikalinitiatoren aufzuweisen.
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Ein
Verfahren und ein zum Versiegeln von Poren in porösen Metallartikeln
angepasstes Harz sind in
GB 792
854 offenbart. Genauer gesagt beschreibt dieses Patent
ein Verfahren zum Abdichten von Poren in porösen Metallartikeln durch Imprägnieren
des Metalls mit einer wasserlöslichen
polymerisierbaren Imprägnierzusammensetzung,
die wasserdispergierbares Polyester und ein polymerisierbares Arylmonomer
umfasst. Das wasserdispergierbare Polyester umfasst das Produkt
der Veresterung eines Glykols mit einer ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäure.
Das polymerisierbare Arylmonomer ist Styrol oder Vinyltoluol und
liegt in einer Menge von 1/3 bis zum Einfachen des Gesamtgewicht
von Polyester vor.
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Ein
als wasserdichtes Beschichtungsmaterial für einen Dachboden und Innenraum-Boden
und als Verfüllmaterial
eines Kabelverbindungsteils verwendetes ungesättigtes Polyesterharz ist in
KR 94 11 772 beschrieben.
Das ungesättigte
Polyesterharz wird aus Diethylenglykol, Propylenglykol, Phthalsäure, Maleinsäure und
Benzoesäure
mit konventionellen Additiven hergestellt.
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Die
japanische Patentanmeldung
JP
04 253 717 offenbart die Verwendung von Polyglykol in einer Kombination
mit aromatischen Dicarbonsäuren,
wie Isophthal- oder Therephthalsäure
und Maleinsäure.
Die Harze werden mit Styrol auf 40% verdünnt und mit Methylethylketonperoxid
und Co-Naphthenoat gehärtet,
um ein flexibles ungesättigtes
Polyesterharz zur Verwendung als Beschichtung bei Montage und Bau
zu erhalten.
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Eine
andere japanische Patentanmeldung
JP 05 186 572 A2 beschreibt die Herstellung
von wasserdichtem Material mit guter Flexibilität. Das Harz besteht aus Adipinsäure, Fumarsäure und
Bisphenol A, die in der zweiten Stufe mit einem Maleinsäure-DCPD-Derivat
kombiniert werden. Das Harz wird mit Styrol verdünnt und wie in der vorstehenden
Referenz ausgehärtet.
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US 5 696 225 beschreibt
ein Dreischrittverfahren zum Verarbeiten eines flexiblen Harzes.
In der ersten Stufe wird ein säureterminiertes
Polyester hergestellt, die Ketten werden in der zweiten Stufe mit
Polypropylenoxiden verlängert
und in der dritten Stufe wird das kompoundierte Harz mit Styrol
verdünnt
und mit einem Peroxid/Co-Naphthenoat-System ausgehärtet. Diese
Veröffentlichung
verweist auch auf Versuche zur Verbesserung von Flexibilität, Wetterresistenz
und der Dauer der guten Leistung. Typische Verbesserungen beziehen sich
auf Variationen von Monomeren und Copolymeren, z.B. dem Mischen
von ungesättigte
Polyester mit Vinylestern und Epoxyharzen.
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Ein
Hauptproblem im Stand der Technik ungesättigter Polyesterharzprodukte
ist die hohe Wasserabsorption, welche das Produkt durch Vermindern
der Biegefestigkeit und Dehnung bei Raumtemperatur und bei Temperaturen
bis herunter bis –20°C beeinträchtigt,
die die den Verlust von Flexibilität verursachen und die Stabilität des Produktes
massiv beeinträchtigen.
Daher gibt es einen Bedarf an Harzen, die nach Härtung eine gute Leistung bei
herausfordernden Wetterbedingungen zeigen und Flexibilität und Stabilität auch bei
sehr niedrigen Temperaturen bewahren.
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Eine
Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein linear ungesättigtes
Polyester mit einem hohen Molekulargewicht und ein ungesättigtes
Polyesterharz für
die Herstellung von flexiblen, wetterresistenten, ungesättigten Polyester-basierten
unter-Null-Produkten bereitzustellen. Eine andere Aufgabe der Erfindung
ist die Verwendung des ungesättigten
Polyesterharzes bei Anwendungen, bei denen gute chemische Widerstandsfähigkeit, Wetterbeständigkeit,
unter-Null-Flexiblität
und Wasserwiderstandsfähigkeit
benötigt
werden, und eine hohe Einschlagwiderstandskraft erforderlich ist,
wie etwa bei Betonabdichtungen, Bodenbeschichtungsharzen, Beschichtungsharzen,
bei Gelcoats oder als solche mit einer Verstärkung kombiniert, um flexible
verstärkte Kunststoffteile
zu bilden. Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens für
die Herstellung eines linearen ungesättigten Polyesters mit einem
hohen Molekulargewicht und eines ungesättigten Polyesterharzes für die Herstellung
eines flexiblen, wetterbeständigen
ungesättigten
Polyester-basierten unter-Null-Produkts.
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Die
charakteristischen Merkmale des linearen ungesättigten Polyesters, des ungesättigten
Polyesterharzes, dessen Verwendung und das Verfahren zur Herstellung
desselben werden in den Ansprüchen
dargestellt.
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Es
ist überraschenderweise
herausgefunden worden, dass beim Verarbeiten linearer ungesättigter Polyester
und ungesättigter
Polyesterharze für
die Herstellung eines flexiblen, wetterbeständigen, ungesättigten
Polyester-basierten unter-Null-Produkts die Verwendung und die Kombination
von Glykolverbindungen eine wichtige Rolle spielen, um ein lineares
ungesättigtes
Polyester mit einem hohen Molekulargewicht zu erzielen, und so auch
die Verarbeitungszeiten, zur Erzielung sehr niedriger Säurewerte
erweitern.
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Die
linearen ungesättigten
Polyester werden hergestellt, indem eine Kombination von (A) ethylenisch ungesättigter
Dicarbonsäure,
wie Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure
oder Mischungen derselben, vorzugsweise Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid
oder Fumarsäure,
und von (B) einer anderen aliphatischen oder aromatischen Säure, wie
Phthalsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure, 1,2-Cyclohexandicarbonsäure, 1,4-Cyclohexandicarbonsäure oder
Adipinsäure,
vorzugsweise Phthalsäure, Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure
oder Terephthalsäure
oder Mischungen derselben, gestattet wird, mit einem leichten Überschuss
von (C) zwei oder mehr mehrwertigen Alkoholen zu reagieren. Die
Wahl der mehrwertigen Alkohole ist wichtig für das Gewinnen eines flexiblen,
wasserresistenten ausgehärteten
Produkts. Somit sind mehrwertige Alkohole, wie etwa Ethylenglykol,
1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol,
2-Methyl-1,3-propandiol, 2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol,
Hydroxypivalylhydroxypivalat, Bisphenol A, Trimethylolethan, Trimethylolpropan,
Polyethylenglykol oder Derivate davon, Polypropylenglykol oder Derivate
davon, Polyethylenoxide, Polypropylenoxide oder Trimethylolpropanpolymere, mit
einer Gesamthydroxyfunktionalität
von 2–4
pro Molekül
und einem Molekulargewicht von 300 bis 12.000 geeignet. Bevorzugte
mehrwertige Alkohole werden aus einer Gruppe ausgewählt, die
aus Triethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Bisphenol
A, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Polyethylenoxiden, Polypropylenoxiden
und Trimethylolpropan-Polymeren mit einer Gesamthydroxyfunktionalität von 2
oder 3 pro Molekül
und einem Molekulargewicht von 400 bis 1500, und Mischungen derselben
besteht. Zumindest zwei der erforderlichen mehrwertigen Alkohole
gehören
vorzugsweise zu einer Gruppe, die aus Polyethylenglykol, Polypropylenglykol,
Derivaten von Polyethylenglykol und Derivaten von Polypropylenglykol
besteht, welche die Polymerisationsprodukte von Oxiran und Methyloxiran
mit sich selbst und/oder mit Alkoholen beinhalten. Besonders bevorzugterweise
werden zumindest zwei der mehrwertigen Alkohole aus der Gruppe ausgewählt, die aus
Polyproyplenglykol und Derivaten davon, wie etwa Trimethylolpropan-Polypropylenglykol-Derivaten
und Polypropylenglykol besteht. Das Verhältnis von difunktionellen Verbindungen
zu trifunktionellen Verbindungen spielt auch eine wichtige Rolle,
und ein bevorzugtes Verhältnis
ist 60–80
mol% an Diolen zu 20–40
mol% an Triolen, aber in bestimmten Fällen werden nur Diole verwendet.
Es werden bevorzugte Bedingungen eingestellt, so dass die Triole
umfassende Komponente in einer Menge von 50 mol% von dem Maximum
verwendet wird, das aus der Menge aller mehrwertigen Alkohole berechnet
ist. Zusätzlich
wird ein im Stand der Technik bekannter Inhibitor für das Verhindern
von Verfestigung und Gelierung benötigt, wobei der bevorzugte
Inhibitor Hydrochinon, Toluhydrochinon, Hydrochinonmonomethylester,
Mono-tert-butylhydrochinin, Di-tert-butylhydrochinin, Tri-tert-butylhydrochinon
und Butyltoluhydrochinon ist. Das gewichtsdurchschnittliche Molekulargewicht
Mw des erhaltenen linearen ungesättigten
Polyesters ist 20.000 bis 100.000 und die Kegel- und Plattenviskosität (I.C.I)
des linearen ungesättigten
Polyesters ist 2 ps/125°C–20 ps/125°C. Vorzugsweise
ist der Mw-Bereich 40.000 bis 100.000 und der I.C.I-Viskositätsbereich
5 ps/125°C–15 ps/125°C. Damit
kann ein lineares ungesättigtes
Polyester mit einem extrem hohen Molekulargewicht erhalten werden
und überraschenderweise
kann es leicht solubilisiert und mit Monomeren in einer Weise verdünnt werden,
die ähnlich
der konventioneller Polyester ist, und damit wird die Verarbeitbarkeit
des Flüssigbasisharzes
bewahrt.
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Um
Flüssigbasisharze
herzustellen, werden die erhaltenen linearen ungesättigten
Polyester mit einem reaktiven Monomer oder Mischungen desselben
verdünnt,
um Mischungen zu erhalten, die 30–60 Gew.-%, vorzugsweise 35–55 Gew.-%
eines reaktiven Monomers enthalten. Zur Verwendung in der Erfindung
geeignete reaktive Monomer beinhalten vinylaromatische Monomere,
Vinylester von Carbonsäuren,
Acryl- und Methacrylsäureester,
Acrylamide und Methacrylamide, Acrylonitril und Methacrylonitril,
Alkylvinylether, Allylester aromatischer Di- und Polysäuren und
dergleichen, und Mischungen derselben. Bevorzugte reaktive Monomere sind
vinylaromatische Monomere, Acryl- und Methacrylsäureester, und Diallylester
von aromatischen Di- und Polysäuren.
Ein besonders bevorzugtes reaktives Monomer ist Styrol.
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Das
sich ergebende Flüssigbasisharz
umfasst lineares ungesättigtes
Polyester, das durch Reagieren von 5 bis 30 mol% von (A), einer
oder mehrerer ethylenisch ungesättigter
Dicarbonsäuren,
20 bis 45 mol% von (B), einer oder mehrerer aliphatischer oder aromatischer
Säuren
und 40 bis 60 mol% von (C), zwei oder mehreren mehrwertigen Alkoholen,
und 30 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 55 Gew.-% eines oder mehrerer reaktiver
Monomere erhalten wird. Das Flüssigbasenharz
ist unter Verwendung konventioneller ungesättigter Polyesterpromotorsysteme
aushärtbar
(Co-octoat oder andere Systeme, die im Stand der Technik bekannt sind)
und als ein Starter von 1 bis 3 Gew.-% MEKP, BPO oder andere im
Stand der Technik bekannte geeignete Peroxide. Das gehärtete Produkt
weist eine exzellente Flexibilität
auch bei unter-Null-Bedingungen auf, und seine Dehnung beträgt bei 150
bis 460%, vorzugsweise 300 bis 460% bei 20°C und 20 bis 460%, vorzugsweise
150 bis 460% bei –20°C.
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Der
Verlust an Dehnungseigenschaften nach einem 21-Tage-Siedewassertest
mit dem ausgehärteten ungesättigten-Polyester-basierten
Hochmolekulargewichts-Harzprodukt sinkt um 10% bei einem bei Raumtemperatur
gemessenen Maximum und um 50% bei einem bei –20°C gemessenen Maximum, entsprechend einer
Flexibilitätsretention
größer als
90% bzw. größer als
50% bei –20°C. Die Flexibilitätsretention
nach schweren Siedewassertests spricht ebenfalls für die gute
Stabilität
des Produktes, und die mechanischen Gesamteigenschaften des Produktes ändern sich
nicht bei Exposition gegenüber
schwereren Bedingungen, wie etwa siedendes Wasser oder unter-Null-Temperaturen,
selbst vor und nach Exposition bei siedendem Wasser. Die Eigenschaften
der Produkte gemäß der Erfindung ähneln solchen
aus Polyurethanen, die weitaus teurer sind.
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Nachfolgend
wird das Verfahren zur Herstellung der linearen ungesättigten
Polyester und der ungesättigten
Polyesterharze gemäß dieser
Erfindung beschrieben.
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5–30 mol%,
vorzugsweise 10–20
mol% von (A) einer oder mehrerer ethylenisch ungesättigter
Dicarbonsäuren,
vorzugsweise Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid
oder Fumarsäure,
20–45
mol%, vorzugsweise 30–40
mol% von (B) einer oder mehrerer aliphatischer oder aromatischer
Säuren,
wie etwa Phthalsäure, Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
1,2-Cyclohexandicarbonsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure
oder Adipinsäure
und vorzugsweise Phthalsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure
oder Terephthalsäure,
und 40–60
mol%, vorzugsweise 45–55
mol% von (C) einem oder mehreren mehrwertigen Alkoholen, wie etwa
Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butandiol,
1,6-Hexandiol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Dipropylenglykol,
Tripropylenglykol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, 2-Methyl-1,3-propandiol,
2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol,
2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol, Hydroxypivalylhydroxypivalat, Bisphenol A,
Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Polyethylenoxide, Polypropylenoxide
oder Trimethylolpropanpolymeren mit einer Gesamthydroxyfunktionalität von 2–4 pro Molekül und einem
Molekulargewicht von 300 bis 12.000, und vorzugsweise Triethylenglykol,
Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Bisphenol A, Trimethylolethan,
Trimethylolpropan, Polyethylenoxide, Polypropylenoxide oder Trimethylolpropanpolymere
mit einer Gesamthydroxyfunktionalität von 2 oder 3 pro Molekül und einem
Molekulargewicht von 400 bis 1500 und insbesondere vorzugsweise
zumindest zwei der erforderlichen mehrwertigen Alkohole gehören zu der
Gruppe, die aus Polyethylenglykol, Polypropylenglykol, Derivaten
von Polyethylenglykol und Derivaten von Polypropylenglykol oder
Mischungen derselben besteht, wird gestattet, bei einer erhöhten Temperatur
wie folgt zu polymerisieren:
In der ersten Verfahrensstufe
wird der Säure/den
Säuren
(B) und den zumindest zwei mehrwertigen Alkoholen (C) gestattet,
bei einer erhöhten
Temperatur in einem Reaktionsgefäß in Anwesenheit
eines Metallkatalysators, vorzugsweise Zinnkatalysator, für einen
ausgedehnten Zeitraum zu polymerisieren, bis ein Säurewert
von 5–35,
vorzugsweise weniger als 20 erreicht wird. In der zweiten Prozessstufe
wird die ethylenisch ungesättigte Säure (A)
zugegeben und die Reaktion wird bei einer erhöhten Temperatur für einen
ausgedehnten Zeitraum durchgeführt,
bis der Säurewert
von 5 bis 35, vorzugsweise unter 20, erreicht wird. Falls nötig, wird
Vakuum angelegt. Das Verfahren wird in einem Reaktor in Anwesenheit
eines Inhibitors durchgeführt,
wie etwa Hydrochinon. Das erzeugte Wasser wird während der Reaktion in einer
geeigneten Weise entfernt, wie etwa durch eine Trennkolonne. Wenn
lineare ungesättigte
Polyester mit extrem hohem Molekulargewicht von 70 bis 100.000 hergestellt
werden, wird den Ausgangsmaterialien gestattet, für einen
ausgedehnten Zeitraum zu polymerisieren, bis ein Säurewert
von vorzugsweise weniger als 10 und eine Konus- und Plattenviskosität (I.C.I) von
mehr als 10 ps/125°C
am Ende des Verfahrens erreicht wird.
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Die
ethylenisch ungesättigte
Carbonsäure/säuren (A)
können
alternativ in der ersten Verfahrensstufe in den Reaktor gegeben
werden oder das Beladen der ethylenisch ungesättigten Carbonsäure kann
auch in zwei Schritten durchgeführt
werden; ein Teil von ihr kann mit den anderen Ausgangsmaterialien
vorgelegt werden und der andere Teil kann nach einem ausgewählten Verarbeitungszeitraum
zugefügt
werden.
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Die
derart erhaltenen, linearen ungesättigten Polyester werden mit
reaktiven Monomeren verdünnt, um
Flüssigbasis-Harze
zu erhalten, die 30–60
mol%, vorzugsweise 35–55
mol%, eines reaktiven Monomers oder einer Mischung derselben, vorzugsweise
Styrol, enthalten.
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Es
ist überraschenderweise
gefunden worden, dass das Verfahren bei ausgedehnter Verarbeitungszeit,
bis niedrige Säurewerte
erreicht werden, lineare ungesättigte
Polyester ergibt, die sehr hohe Molekulargewichte aufweisen, überraschend
gute Löslichkeit
und verbesserte Beibehaltung der Ausdehnungseigenschaften werden
in den jeweiligen ausgehärteten
Produkten erhalten. Das Kompoundieren von Polyestern, insbesondere
aus Polypropylenglykolderivaten, wie etwa Polyoxiden, gestattet
die exzeptionell ausgedehnten Verarbeitungszeiten. Üblicherweise
verursacht eine ausgedehnte Verarbeitungszeit eine Gelierung, welche die
Fortsetzung der Verarbeitung verhindert. Jedoch werden gemäß der Erfindung
zwei verschiedene mehrwertige Alkohole, wie etwa Polypropylenglykolderivate,
in Verbindung mit einem Inhibitor und einem Metallkatalysator verwendet,
und so kann die Kondensationsreaktion fortgesetzt werden, bis sehr
niedrige Säurewerte erreicht
werden, was die Herstellung von linearen ungesättigten Polyestern mit sehr
hohen Molekulargewichten ermöglicht.
Die Polyester-basierten ungesättigten
ausgehärteten
Produkte, die aus ungesättigten
Polyesterharzen gemäß der Erfindung
hergestellt werden, zeigen außerordentlich
gute physische Eigenschaften, wie etwa eine gute unter-Null-Flexibilität, gute
Ausdehnungseigenschaften und gute Normalflexibilität. Ein weiterer Vorteil
bei der Verwendung von ungesättigten
Hochmolekulargewichts-Polyesterharzen gemäß der Erfindung ist, dass,
falls zusätzliche
Zugfestigkeit im ausgehärteten
Produkt benötigt
wird, das Polyester leicht auf höhere Styrolgehalte
verdünnbar
ist, während
die gute Verarbeitbarkeit des Harzes erhalten bleibt.
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Das
Flüssigbasenharz
kann als solches, mit Glas oder mit anderen im Stand der Technik
bekannten Verstärkungsmaterialien
verstärkt,
gefüllt
oder ungefüllt,
mit oder ohne Verdicker und optional mit anderen Arten von Harzen,
z.B. Epoxyharzen, Urethanharzen, Vinylestern gemischt oder mit konventionellen
ungesättigten
Polyesterharzen gemischt verwendet werden, um die gewünschten
Eigenschaften in den ausgehärteten Produkten
zu erzielen, wie etwa geeignete Härte, UV-Resistenz, unter-Null-Flexibilität und Wetterresistenz.
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Die
ungesättigten
Polyesterharze gemäß der Erfindung
können
beim Versiegeln von Zementelementen, bei Betonbeschichtungen, wie
auch bei Bodenbeschichtungen von strukturellen Materialien, wie
etwa Dächern
und Parkhausbodenbeschichtungen, eingesetzt werden. Die Harze gemäß der Erfindung
sind für
verschiedene flexible wetterresistente Anwendungen in der Kälte gut
geeignet, wo eine Anhaftung an Trägermaterial, gute Flexibilität bei niedrigen
Temperaturen und hohe Einschlagresistenz zusammen mit guter chemischer
Resistenz, Wasserresistenz und Wetterresistenz benötigt werden.
Beispiele solcher Anwendungen sind flexible Adhäsivharze und Dichtmittel, Beschichtungsharze
für Metalle
oder Überzugsharze
in Überzugsfilmen, Isoliermaterialien,
Harze zum Laminieren flexibler Formen und adhäsive Harze für Keramikplatten,
Fensteranhänge
oder dekorative Fenster. Die Harze können auch als wasserdichtmachende
Harze und Mehrzweckharze und bei bestimmten spezifischen Anwendungen
verwendet werden, bei denen dicke Schichten von 2 bis 12 mm Dicke
mit hoher Flexibilität
benötigt
werden. Die ungesättigten Polyesterharze
gemäß der Erfindung
können
auch als solche oder mit Verstärkungsmitteln,
wie etwa Glasfasern, als Laminiermittel und Basisharz zur Herstellung
von Gelcoats für
verschiedene Anwendungen benutzt werden. Die Harze als solche sind
zum Formen, für
Pultrusions- und Extrusionsanwendungen verwendet werden.
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Die
folgenden Beispiele illustrieren lediglich die Erfindung. Fachleute
werden viele Variationen erkennen, die innerhalb des Geists der
Erfindung und innerhalb des Schutzumfangs der Ansprüche liegen.
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Beispiel 1: Herstellung
von flexiblem ungesättigten
Polyesterharz A
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0,4
M Teile Isopthalsäure,
0,4 M Teile Polypropylenoxiddiol und 0,1 M Teile Polypropylenoxidtriol
werden in einem Reaktionsgefäß in Anwesenheit
eines Metallkatalysators, geeigneterweise Zinnkatalysator, bis zu
einem Säurewert
unter 10 polymerisiert. Die Mischung wird auf 100°C gekühlt, und
es werden 0,1 M Teile Maleinsäure
zugegeben. Die Reaktion wird fortgesetzt, bis die Säurezahl
unter 20 ist. Es wird Vakuum angelegt, falls notwendig. Eine Konus-
und Plattenviskosität
(I.C.I) von 11,5 ps bei 125°C
wird erhalten. Gemäß der GPC-Analyse
ist das Molekulargewicht Mn ≈ 7.500
und Mw 78.000.
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Beispiel 2: Anwendung
des flexiblen ungesättigten
Polyesterharzes A
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Das
in Beispiel 1 hergestellte lineare Harz A wird auf 40% Styrol verdünnt und
mit 1–2
MEKP und Co-Salz ausgehärtet.
Die sich ergebende flexible Form wird getestet und sie zeigt die
in Tabelle 1 gezeigten mechanischen Eigenschaften.
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Tabelle
1: Mechanische Eigenschaften des ausgehärteten, flexiblen ungesättigten
Polyesterharzes A
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Beispiel 3: Anwendung
des flexiblen ungesättigten
Polyesterharzes A
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Das
in Beispiel 1 hergestellte lineare Harz A wird mit 50% Styrol verdünnt und
mit 1–2%
MEKP und Co-Salz ausgehärtet.
Die sich ergebende flexible Form wurde getestet, und sie zeigte
eine Dehnung von 460% bei Raumtemperatur.
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Beispiel 4: Herstellung
eines flexiblen ungesättigten
Polyesterharzes B
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0,4
M Teile Isopthalsäure,
0,4 M Teile Polypropylenoxiddiol und 0,1 M Teile von Polypropylenoxidtriol werden
in einem Reaktionsgefäß in Anwesenheit
eines Metallkatalysators, geeigneterweise Zinnkatalysator, bis zu
einem Säurewert
unter 25 polymerisiert. Die Mischung wird auf 100°C gekühlt, und
es werden 0,1 M Teile Maleinsäure
zugegeben. Die Reaktion wird fortgesetzt, bis die Säurezahl
unter 25 ist. Es wird Vakuum angelegt, falls notwendig. Eine Konus-
und Plattenviskosität
(I.C.I) von 2,5–5,0
ps bei 125°C
wird erhalten. Gemäß der GPC-Analyse
ist das Molekulargewicht Mn ≈ 3.000
und Mw 20.000.
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Beispiel 5: Herstellung
eines flexiblen ungesättigten
Polyesterharzes C
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0,4
M Teile Isophthalsäure,
0,36 M Teile Polypropylenoxiddiol, 0,1 M Teile Polypropylenoxidtriol,
0,03 M Teile Tripropylenglykol, 0,01 M Teile Bisphenol A (frei oder
propoxyliert) und 0,1 M Teile Maleinsäure werden in ein Reaktionsgefäß in Anwesenheit
eines geeigneten Zinnkatalysators bis zu einem Säurewert unter 40 polymerisiert.
Falls notwendig, wird Vakuum angelegt. Es wird eine I.C.I-Viskosität von 5,2
ps bei 125°C
erhalten. Gemäß GPC-Analyse
ist das Molekulargewicht Mn ≈ 2.900
und Mw ≈ 25.000.
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Beispiel 6: Anwendung
der flexiblen wetterresistenten Harze B und c
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Die
in den Beispielen 4 und 5 hergestellten linearen Harze werden mit
Styrol 35–40%
verdünnt
und mit 1–2%
MEKP und einem Co-Salz ausgehärtet.
Als Ergebnis werden flexible Formen erhalten, und die mechanischen
Eigenschaften werden getestet. Die Ergebnisse werden in Tabelle
2 unter Einsatz eines 14 Tage-Siedewassertests präsentiert.
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