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Die
Erfindung wurde vom National Institute of Dental Research (NIH)
unter der Nummer R37DE03987 unterstützt. Die Regierung hält bestimmte
Rechte an der Erfindung.
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Die
Erfindung betrifft eine Kombination von Tetracyclinen und Bisphosphonaten,
die in synergistischer Weise eine Hemmung, Verringerung, Herunterregulierung
und/oder Verhinderung des Abbaus von Bindegeweben, Basalmembranen
sowie anderen Faktoren, bei Subjekten, die für diesen Typ von Gewebeabbau
empfindlich sind, bewirken.
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Hintergrund der Erfindung
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Eine
proteolytische Aktivität
ist für
eine Schädigung
von Bindegeweben und Basalmembranen als eine Komplikation von entzündlichen
und/oder Immunreaktionen und anderer Krankheitsvorgänge, wie Kresbzelleninvasionen
und Metastasen, verantwortlich. Die entzündliche Reaktion trägt beispielsweise zu
den pathologischen Veränderungen
in einer Anzahl von akuten und chronischen Prozessen bei, an denen
verschiedene Organe und Gewebe beteiligt sind, wie Lunge, Knochen,
Herz, Gelenke, Haut und Periodontium bzw. Parodontium und dergl.
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Die
bei diesen Reaktionen oder Krankheitsprozessen beteiligten Proteinasen
umfassen Matrix-Metalloproteinasen (MMPs), MMP-artige Proteinasen
und verwandte Proteinasen, Serin-proteinasen und andere Proteinasen.
Die MMPs für
die hydrolytische Spaltung von Substratproteinen sind von Zink und
Calcium abhängig
und werden von einer Vielzahl von Wirtszellen (z. B. polymorphonukleare Neutrophile
(PMNs), Makrophagen, Knochenzellen, Epithel und Fibroblasten) sezerniert
oder freigesetzt. Bestimmte andere, genetisch unterschiedliche MMPs
mit der Bezeichnung MMPs vom Membrantyp (MT-MMPs) sind an die Zellmembran
gebunden. Andere werden in die extrazelluläre Matrix (ECM) sezerniert.
Bei Serin-proteinasen wirkt die Aminosäure Serin als nukleophiles
Agens für
die hydrolytische Spaltung von Substratprotein. Serin-proteinasen
werden beispielsweise durch getriggerte Leukozyten, insbesondere
durch azurophile Granula von PMNs, und andere Zellen, einschließlich maligne
Tumorzellen, freigesetzt.
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Mehrere
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Expression und die Aktivitäten von
MMPs bei einer Vielzahl von Krankheiten, wie Krebsmetastasen, rheumatoide
Arthritis, multiple Sklerose, Periodontitis, Osteoporose, Osteosarkom,
Osteomyelitis, Bronchiektase bzw. Bronchiolenerweiterung, chronische
pulmonale obstruktive Krankheit, Haut- und Augenkrankheiten, pahtologisch über die
körpereigene Antiproteinase-Abschirmung hinaus
erhöht
sind. Man nimmt an, dass proteolytische Enzyme, insbesondere MMPs,
zu der bei diesen Krankheiten auftretenden Zerstörung von Bindegewebe beitragen.
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Einige
Metalloproteinasen (MMPs) und ihre Verbindung zu Krankheiten werden
von M. E. Ryan et al., Curr. Op. Rheum., Bd. 8 (1996), S. 238-247,
erörtert.
Mehr als 20 MMPs wurden identifiziert. Ihre Anzahl nimmt noch zu.
Hierzu gehören
die interstitiellen Collagenasen MMP-1 (Fibroblasten-Typ), MMP-8 (polymorphonuklearer
Leukozyten-PMNL-Typ oder Collagenase-2), MMP-13 (Collagenase-3);
Gelatinasen MMP-2 (72-kD-Gelatinase A) und MMP-9 (92-kD-Gelatinase
B); Stromelysin MMP-3 (Stromelysin-1), MMP-10 (Stromelysin-2) und
MMP-7 (Matrilysin oder mutmaßliche
Metalloproteinase (PUMP)-1); Membran-Typ (MT-MMPs), MMP-14 (MT1-MMP), MMP-15 (MT2-MMP),
MMP-16 (MT3-MMP); ferner beispielsweise
MMP-11 (Stromelysin-3), MMP-12 (Makrophagen-Metalloelastase) und
MMP-20. Enamelysin (MMP-20) wird von Liano et al., Biochem., Bd.
36 (1997), S. 15101-15108, beschrieben und kann auch von humanen
Krebszellen, wie squamösen
Karzinomzellen bzw. Plattenepithelkarzinomzellen der menschlichen
Zunge exprimiert werden, was auf dessen möglichen Beitrag zur Progression
und Invasion von Krebs hindeutet (Salo et al., J. Dent. Res., Bd.
77 (1998), S. 829, Abstr. No. 1978). Zu verwandten Proteinasen gehören die TACEs
und ADAMS Fertilin oder Meltrin (Metalloproteinase/Disintegrin).
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MMPs
und MMP-artige und verwandte Proteinasen wie TACEs, ADAMs und dergl.
sind bei der Prozessierung und Modifikation von molekularen Erscheinungen
beteiligt, z. B. bei der Geweberemodellierung (Birkedal-Hansen, Current Opin.
Cell Biol., Bd. 7 (1995), S. 728-735; J. F. Woessner, Jr., FASEB J.,
Bd. 5 (1991), S. 2145-2154), Zytokin-Wirkungen (S. Chandler et al.,
J. Neuroimmunol., Bd. 72 (1997), S. 155-161), Zell-Zell-Fusion (R. H.
van Huijsduijen, Gene, Bd. 206 (1998), 5. 273-282; Huovila et al., Curr.
Opin. Cell Biol., Bd. 8 (1996), S. 692-699; Yagami-Hiromasa et al.,
Nature, Bd. 377 (1995), S. 662-656), Angiogenese, Wachstumsfaktorwirkungen,
Integrin und andere Adhäsionsfaktoren
und deren Rezeptor-Vorgänge;
vergl. auch A. C. Perry et al., Biochem. Biophys Acta, Bd. 1207
(1994), S. 134-137. Bei den ADAM-Enzymen handelt es sich um Membranproteine
mit einer Disintegrin- und Metalloproteinase-Domäne (Wolfsberg et al., Dev.
Biol., Bd. 169 (1995), S. 378-383). Bei TACE handelt es sich um Tumor-Nekrosefaktor-Converting-Enzym.
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MMP-artige
Proteinasen und verwandte Proteinasen sind Metalloproteinasen, die
sich von klassischen MMPs unterscheiden und bei der zellulären Prozessierung
von pro-TNF-alpha (Tumor-Nekrosefaktor), bei der zellulären Abgabe
(Shedding) von Zytokin-Rezeptoren, Adhäsionsmolekülen und dergl. beteiligt sein
können,
wie von S. Chandler et al., J. Neuroimmunol., Bd. 72 (1997), S.
155-161, ausgeführt
wird. MMPs und MMP-artige und verwandte Enzyme, wie ADAMs, TACEs
und dergl. vermitteln auch die Freisetzung von TNF-alpha (Watanabe
et al., Eur. J. Biochem., Bd. 253 (1998), S. 576-582) und sind an der
membrangebundenen Prozessierung von TNF-alpha durch Monozyten induziert
durch bakterielle Virulenzfaktoren beteiligt. Dieses Ereignis wird durch
membrangebundene Metalloproteinasen vermittelt; Shapira et al.,
J. Period. Res., Bd. 32 (1997), S. 183-185.
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Es
gibt umfassende Beweise für
die Assoziation zwischen Proteinasen und einer großen Anzahl an
Krankheitsvorgängen.
Mikrobielle Proteinasen können
zusammen mit Wirtsproteinasen bei der Förderung der Gewebezerstörung, wie
sie im Periodontium auftritt, wirken (Sorsa et al., Infect. Immun.,
Bd. 60 (1992), S. 4491-4495). Neuere Untersuchungen zeigen, dass
eine Serin-protease, d. h. Elastase, eine Rolle beim Abbau von Bindegewebe
und bei der Gewebeinvasion im Dunning-Rattenmodell der Krebsinvasion
und der Metastasen (Prostata-Krebs) spielen kann (Lowe und Isaacs,
Cancer Res., Bd. 44 (1984), S. 744-752). Ferner sind an der Einleitung
der Proteinase-Kaskade, die die Tumorinvasion und -metastase vermittelt,
Trypsin und eine chymotrypsinartige Aktivität beteiligt (Sorsa et al.,
J. Biol. Chem., Bd. 272 (1997), S. 21067-21074). Serin-proteinase wird bei humanen
Krebsarten, wie Ovarialkarzinom und Cholangiosarkom, exprimiert
(Sorsa et al., J. Biol. Chem., Bd. 272 (1997), S. 21067-21074).
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Die
Rolle von MMPs ist bei einer großen Anzahl derartiger Krankheitszustände gut
nachgewiesen, z. B. bei Tumorinvasion und Metastasen (Stetler-Stevenson
et al., Annu. Rev. Cell Biol., Bd. 9 (1993), S. 541-573; Tryggvason
et al., Biochim. Biophys. Acta, Bd. 907 (1987), S. 191-217) und
Knochen- und Knorpelabbau (Greenwald et al., Bone, Bd. 22 (1998),
S. 33-38; Ryan et al., Curr. Op. Rheumatol., Bd. 8 (1996), S. 238-247).
MMP-20 wird durch orale squamöse
Plattenepithelzellkarzinom exprimiert (Salo et al., J. Dent. Res.,
Bd. 77 (1998), S. 829, Abstr. No. 1978). Bourguignon et al. (Mol.
Biol. Cell., (1997), 8i Supplement, Abstract 1603) beschreiben die
Assoziation von Metalloproteinase mit dem Matrixabbau als mögliche Ursache
der Förderung
einer Lymphozyteninfiltration, die insulinbildende Pankreasinselzellen
bzw. Langerhansinselzellen pankreatische Inselzellen zerstört. Für Zytokine
(TNF-alpha) und MMPs nimmt man auch eine Beteiligung an der Pathogenese
von multipler Sklerose an (Liedtke et al., Ann. Neurol., Bd. 44
(1998), S. 35-46; Chandler et al., J. Neuroimmunol., Bd. 72 (1997),
S. 155-171). Von MT1-MMP hat man festgestellt,
dass es auf das Wachstum und die Verteilung von Brustkrebszellen einwirkt
(Li et al., Mol. Carcinog., Bd. 22 (1998), S. 84-89).
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Es
gibt zahlreiche andere Störungen,
bei denen ein extrazellulärer
Proteinabbau/Proteinzerstörung
eine wichtige Rolle spielt. Zu Beispielen für derartige Krankheiten gehören Osteoporose,
Arthritisarten, erworbenes Immunschwächesyndrom (AIDS), Verbrennungen,
Wunden, wie Dekubitus und Ulcus Varicosum, Brüche, Traumata, Magengeschwüre, Hautkrankheiten,
wie Akne und Psoriasis, lichenoide Läsionen, Epidermolysis bullosa,
Aphthen (reaktive orale Geschwüre),
dentale Krankheiten, wie periodontale Krankheiten, Periimplantitis,
Kieferzysten und andere periapikale Zysten, dentale Zustände, die das
Ziel von Wurzelkanalbehandlungen oder endodontischen Behandlungen
sind, verwandte Krankheiten, externe und natürliche bzw. intinsische Wurzelresorption,
Karies und dergl.
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Die
Serin-proteinasen umfassen humane Leukozyten-elastase (HLE) und
Cathepsin G. Weitere Serin-proteinasen sind in der Stoffwechselkaskade des
Bindegewebeabbaus beteiligt, wozu (ohne Beschränkung hierauf) Plasmin, Plasminogenaktivator, tumorassoziierte
Trypsine und dergl. gehören.
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MMPs
und Serin-proteinasen können
zusammenwirken und einen Großteil
der Elemente der extrazellulären
Matrix und der Basalmembranen zerstören. Nachstehend sind Beispiele
für die
Hauptwechselwirkungen zwischen MMPs und Serin-proteinasen während des
Gewebeabbaus aufgeführt:
1) Cathepsin G kann MMP-8 aktivieren; 2) die Serin-proteinase humane
Leukozyten-elastase (HLE) kann TIMPs, die hauptsächlichen endogenen Gewebeinhibitoren
von Matrix-Metalloproteinasen, inaktivieren; 3) MMP-8 und MMP-9
können
den alpha1-Proteinase-Inhibitor (alpha1-PI), den hauptsächlichen endogenen Inhibitor
der humanen Leukozyten-elastase, inaktivieren (S. K. Mallya et al.,
Annuals of the New York Academy of Science, Bd. 732 (1994), S. 303-314); und 4) tumorassoziiertes
Trypsin-2 kann in wirksamer Weise latente pro MMPs aktivieren (Sorsa
et al., J. Biol. Chem., Bd. 272 (1997), S. 21067-21074).
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Tetracycline,
einschließlich
chemisch modifizierte Tetracycline können den MMP-vermittelten Gewebeabbau
in vitro und in vivo modifizieren, teilweise durch Bindung an Metallionen
(Calcium oder Zink) in der MMP-Molekülstruktur; vergl. z. B. R.
F. Zernicke et al., Journal of Rheumatology, Bd. 24 (1997), S. 1324-1331;
T. Sorsa et al., Journal of Rheumatology, Bd. 25 (1998), S. 975-982;
Golub et al., Adv. Dental Research, (1998), im Druck.
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Von
bestimmten Tetracyclinen wurde gezeigt, dass sie Matrix-Metalloproteinasen
unabhängig
von der antibiotischen Tetracyclin-Aktivität unterdrücken. US-5 459 135 (Golub et
al.), US-5 321 017 (Golub et al.), US-5 308 839 (Golub et al.),
US-5 258 371 (Golub et al.), US-4
935 412 (McNamara et al.), US-4 704 383 (McNamara et al.), US-4
666 897 (Golub et al.) und US-RE-34 656 (Golub et al.) beschreiben
die Verwendung von nicht-antimikrobiellen Tetracyclinen zur Behandlung
von gewebezerstörenden Zuständen, chronischen
Entzündungen,
Knochenzerstörung,
Krebs und anderen Zuständen,
die mit einer übermäßigen Aktivität von Matrix-Metalloproteinasen,
wie Collagenasen, Gelatinase und MMP-12 (Makrophagen-Metalloelastase),
assoziiert sind.
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Das
US-Patent 5 773 430 (Simon et al.) beschreibt die Verwendung von
hydrophoben Tetracyclinen zur Hemmung von überschüssiger Leukozyten-elastase-Serin-proteinase-Aktivität in einem
biologischen System.
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Tetracycline
sind eine Klasse von Verbindungen, die insbesondere aufgrund ihrer
frühen
und spektakulären
Erfolge als Antibiotika bekannt sind. Verbindungen, wie Tetracyclin,
Sporocyclin und dergl., sind Breitbandantibiotika mit Eignung gegen
eine Vielzahl von Bakterien und anderen Mikroorganismen. Die Ausgangsverbindung,
nämlich
Tetracyclin, weist die folgende allgemeine Struktur auf:
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Die
Nummerierung des mehrere Ringe umfassenden Kerns ist nachstehend
angegeben:
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Tetracyclin,
sowie die 5-OH-Derivate (Oxytetracyclin, z. B. TerramycinTM) als auch die 7-Cl-Derivate (Chlortetracyclin,
z. B. AureomycinTM) kommen in der Natur
vor und stellen gut bekannte Antibiotika dar. Zu halbsynthetischen
Tetracyclinen gehören
beispielsweise Doxycylin, Minocyclin und Methacyclin. Die Verwendung
von Tetracyclin-Antibiotika ist zwar zur Behandlung von Infektionen
wirksam, kann aber zu unerwünschten
Nebenwirkungen führen.
Beispielsweise kann eine Langzeitverabreichung von antibiotischen
Tetracyclinen eine gesunde Flora verringern oder beseitigen, z.
B. die Darmflora, und kann zur Bildung von Antibiotika-resistenten
Organismen oder zu einem übermäßigen Wachstum
von Hefen und Pilzen führen.
Diese erheblichen Nachteile schließen typischerweise Behandlungsarten
aus, die eine chronische Verabreichung dieser Verbindungen erfordern.
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Natürliche Tetracycline
können
ohne Verlust ihrer antibiotischen Eigenschaften modifiziert werden,
wobei aber bestimmte Elemente der Struktur erhalten bleiben müssen, um
dies zu erreichen. Eine Klasse von Verbindungen wurde definiert,
die strukturell mit den antibiotischen Tetracyclinen verwandt sind,
deren antibiotische Aktivität
aber in erheblichem Maße
oder vollständig
durch eine chemische Modifikation beseitigt worden ist. Die Modifikationen,
die gegebenenfalls an der Tetracyclin-Grundstruktur vorgenommen
werden können,
werden von L. A. Mitscher, The Chemistry of the Tetracycline Antibiotics, Marcel
Dekker, New York, (1978), Kapital 6, in einem Übersichtsartikel beschrieben.
Gemäß Mitscher
kann die Modifikation an den Positionen 5–9 des Tetracyclin-Ringsystems
vorgenommen werden, ohne den vollständigen Verlust von antibiotischen
Eigenschaften zu verursachen. Jedoch führen Veränderungen an der Grundstruktur
des Ringsystems oder ein Ersatz von Substituenten an den Positionen
1–4 oder 10–12 im allgemeinen
zu synthetischen Tetracyclinen, die eine geringere oder im wesentlichen
gar keine antibakterielle Aktivität besitzen.
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Zu
chemisch modifizierten Tetracyclinen (CMTs) gehören beispielsweise 4-De-(dimethylamino)-tetracyclin
(CMT-1), Tetracyclinonitril (CMT-2), 6-Demethyl-6-desoxy-4-de-(dimethylamino)-tetracyclin (CMT-3),
7-Chlor-4-de-(dimethylamino)-tetracyclin (CMT-4), Tetracyclinpyrazol
(CMT-5), 4-Hydroxy-4-de-(dimethylamino)-tetracyclin (CMT-6), 4-De-(dimethylamino)-12α-desoxytetracyclin (CMT-7),
6-Desoxy-5α-hydroxy-4-de-(dimethylamino)-tetracyclin
(CMT-8), 4-De-(dimethylamino)-12α-desoxyanhydrotetracyclin
(CMT-9) und 4-De-(dimethylamino)-minocyclin (CMT-10).
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Zu
weiteren Beispielen für
Tetracycline, die zur Erzielung einer verringerten antimikrobiellen
Aktivität
modifiziert sind, gehören
die 4-Epimeren von Oxytetracyclin
und Chlortetracylin (epi-Oxytetracyclin und epi-Chlortetracyclin).
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Bisphosphonate
umfassen eine Klasse von therapeutischen Präparaten, die als Mittel zur
Unterdrückung
der Knochenresorption verwendet worden sind. US-5 652 227 (Teronen
et al.) beschreibt die Verwendung von Bisphosphonaten zur Verringerung des
Abbaus der Bindegewebe-Matrixproteinkomponenten,
der sich durch eine übermäßige Metalloproteinase-Aktivität ergibt.
US-5 688 120 beschreibt die Hemmung der alveolären Knochenresorption unter Anwendung
einer iontophoretischen Abgabe von Bisphosphonaten am Alveolarknochen
durch Verabreichung von Bisphosphonat in einem Reservoir, das mit
Zahnfleischgewebe verbunden ist, und durch Durchleiten eines elektrischen
Stroms hierdurch.
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Es
gibt keine Hinweise auf die kombinierte Verwendung von Tetracyclinen
und Bisphosphonaten mit dem Ziel, eine übermäßige endogene Proteinase-Aktivität zu verringern,
zu hemmen oder herunterzuregulieren und die Zerstörung von
Geweben, Basalmembranen und anderen Faktoren zu verringern.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kombination von Verbindungen
zur Behandlung von Personen, die gegenüber einer Schädigung und
Zerstörung
von Gewebe im Zusammenhang mit Proteinase empfindlich sind, bereitzustellen.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Es
wird eine Zusammensetzung zur Hemmung, Verringerung und Herunterregulierung
von überschüssigen Proteinasen
bereitgestellt, wodurch ein proteinasebezogener Bindegewebe- und
Basalmembran-Abbau in einem biologischen System, das gegenüber strukturellen
und funktionellen Störungen aufgrund
einer übermäßigen Proteinase-Aktivität empfindlich
ist, behandelt oder verhindert wird. Die Zusammensetzung umfasst
ein Tetracyclin und ein Bisphosphonat. Die Hemmung beinhaltet die
Verringerung der Menge und der Aktivität von Proteinasen und die Herunterregulierung
der endogenen Erzeugung der Proteinasen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eignet sich zur Therapie oder Prophylaxe von Krankheiten, die im
Zusammenhang mit einem Proteinase-Ungleichgewicht stehen, indem eine übermäßige Aktivität von MMPs,
Serin-proteinasen, MMP-artigen
und verwandten Enzymen, wie Tumor-Nekrosefaktor-Converting-Enzym
(TACE)-abhängige
Tumor-Nekrosefaktor-alpha (TNFα)-Aktivierung,
und Membranproteine mit einer Disintegrin- und Metalloproteinase-Domäne (ADAMs)
herunterreguliert, verhindert oder verringert wird.
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Der
erfindungsgemäß behandelte
Abbau kann harte Gewebe- und Weichteile bzw. weiche Gewebe, einschließlich Bindegewebe
und Basalmembranen, betreffen. Der Abbau kann mit Zuständen, wie einer
Knochenresorption, einer Knorpelzerstörung oder einer Zerstörung von
Weichteilen und mit einer Gewebeinvasion und Metastasierung durch
maligne Zellen im Zusammenhang stehen. Die strukturellen und funktionellen
Störungen
umfassen (als nicht-beschränkende
Beispiele) Verlust von Zähnen
aufgrund eines periodontalen Zusammenbruches und Skelettbrüche aufgrund
einer übermäßigen Knochenzerstörung, beispielsweise
bei Osteoporose. Ein Überschuss
an Proteinase wird durch Verringerung der Menge und der Aktivität von Proteinase
und durch Herunterregulierung der Proteinase-Erzeugung gehemmt. Unter Herunterregulierung
ist eine Blockierung der Genexpression und Sekretion der Proteinase
zu verstehen, d. h. eine Verringerung der Synthese und der Freisetzung
des Proteinenzyms. Die Therapie kann auch die Aktivität oder die
Aktivierung der Proteinasen unabhängig von einem Einfluss auf
die Enzymsynthese blockieren.
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Die
Zusammensetzung kann in Form einer pharmazeutischen oder kosmetischen
Präparation vorliegen.
Somit kann die Zusammensetzung einem pharmazeutischen oder kosmetischen
Präparat
oder Träger
zugesetzt werden.
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Die
Zusammensetzung umfasst vorzugsweise eine Kombination von Tetracyclin
und Bisphosphonat in synergistischen Mengen, um eine übermäßige Proteinase-Aktivität zu hemmen,
so dass die Kombination in synergistischer Weise eine Hemmung, Verringerung
oder Herunterregulierung von Proteinasen, die am Gewebezerfall beteiligt
sind, bewirkt. Dies bedeutet, dass die Kombination wirksamer ist
als Tetracyclin allein oder Bisphosphonat allein und dass die Wirksamkeit
der Kombination im allgemeinen größer ist als aufgrund einer
Addition der beiden Effekte zu erwarten ist.
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Bei
einem Verfahren zur Hemmung und/oder Verringerung der Aktivität und Herunterregulierung von überschüssigen Proteinasen
und dem damit in Zusammenhang stehenden Zerfall von Bindegewebe,
Basalmembranen und anderen Faktoren, die funktionelle und strukturelle
Störungen
in einem biologischen System, das gegenüber einem Gewebezerfall empfindlich
ist, wiederspiegeln, ist eine Zusammensetzung, die eine Kombination
aus Tetracyclin und Bisphosphonat umfasst, dem System in Mengen,
die Proteinase hemmen, verringern und/oder herunterregulieren, zu
verabreichen.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 ist
ein Balkendiagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse der Zahnbeweglichkeit in Beispiel 3.
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2 ist
ein Balkendiagramm zur Erläuterung
der Ergebnisse des alveolären
Knochenverlustes in Beispiel 3.
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3 ist
ein Balkendiagramm zur Erläuterung
des Einflusses auf die Aktivität
von Zahnfleisch-Collagenase in Beispiel 3.
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4 ist
ein Balkendiagramm zur Erläuterung
des Einflusses der Aktivität
von Zahnfleisch-Gelatinase in Beispiel 3.
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5 ist
ein Balkendiagramm zur Erläuterung
der Hemmung der Osteoklasten-Gelatinase in Beispiel 4.
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6 ist
ein Balkendiagramm zur Erläuterung
der Hemmung der Wanderung von Krebszellen in Beispiel 5.
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7 ist
ein weiteres Balkendiagramm zur Erläuterung der Hemmung der Wanderung
von Krebszellen durch eine andere Kombination in Beispiel 5.
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8 ist
ein Balkendiagramm zur Erläuterung
der Hemmung des Abbaus von Casein durch MT1-MMP
(MMP-14) in Beispiel 6.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung umfasst eine Zusammensetzung zur Hemmung von Gewebezerstörungszuständen in
Verbindung mit einer übermäßigen Bildung und
Aktivität
von Bindegewebe und Basalmembranen abbauenden Proteinasen, z. B.
Metalloproteinasen, Metalloproteinasen-artige und damit verwandte Enzyme,
Serin-proteinasen und andere Proteinasen, sowie mikrobielle, virale
und fungale Proteinasen. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
bei einem behandlungsbedürftigen
Subjekt hemmt oder verhindert den Zerfall von Bindegewebe und Basalmembranen
und andere Krankheitsvorgänge.
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Zustände, die
das Bindegewebe zerstören und
die erfindungsgemäß behandelt
und/oder verhindert werden können,
ergeben sich aus einer übermäßigen Proteinase-Aktivität von Metalloproteinasen, Metalloproteinase-artigen
Proteinasen und verwandten Proteinasen, Serin- proteinasen oder Kombinationen dieser
Enzyme, sowie mikrobieller, viraler und fungaler Proteinasen. Diese
Zustände
umfassen beispielsweise eine Gewebeinvasion durch maligne Zellen,
eine Knochenresorption, eine Knorpelzerstörung, eine Zerstörung von
Weichteilen (z. B. Haut, Sehnen, Bänder, Blutgefäßwände und
dergl.) sowie die Tumorausbreitung und Krebsmetastasen auf Weichteile
und harte Gewebe und eine Bronchiektase, chronische, destruktive
und obstruktive Lungenkrankheiten, Asthma und andere Lungenkrankheiten. Säugetierkrankheiten,
wie Periodontitis, Osteoarthritis, rheumatoide Arthritis, reaktive
und andere Arthritisarten, Krebsinvasion und Metastasen, Osteomyelitis,
Osteoporose, Osteosarkom und andere Knochenkrankheiten können in
vorteilhafter Weise verhindert und/oder behandelt werden. Ohne Festlegung
auf eine Theorie ist die Behandlung möglicherweise teilweise aufgrund
der Tatsache wirksam, dass sowohl die CMTs als auch die Bisphosphonate
pharmakologische Mittel darstellen, die gezielt Knochen aufsuchen.
Die Kombination kann auch zur Behandlung von gewebezerstörenden Krankheiten
bei Haustieren (Katzen, Hunde und dergl.) und bei großen Säugetieren,
wie Pferden und anderen Säugetieren, eingesetzt
werden.
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Zu
speziellen Zuständen,
bei denen Gewebe und Basalmembranen zerstört werden und die erfindungsgemäß behandelt
werden können,
gehören
als nicht-beschränkende
Beispiele Knochenkrankheiten, wie eine durch Osteoklasten vermittelte
Knochenresorption, und Störungen
unter Beteiligung einer zellulären
Passage durch Basalmembranen, z. B. Krebsmetastasen und Lymphozyteninfiltration,
beispielsweise in den Langerhans-Inseln im Zusammenhang mit dem
Einsetzen von Typ I-Diabetes.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
mit pharmazeutischen Präparaten
verknüpft werden,
die Moleküle
enthalten, die zielgerichtet auf Stellen, wie Tumorgewebe, Metastasen
und/oder Gefäße, ausgerichtet
sind, um dort eine Abgabe zu erzielen. Zu Beispielen für derartige
Moleküle
gehören "homing"-Peptide (W. Arap
et al., Science, Bd. 279 (1998), S. 377-380).
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Eine
Notwendigkeit zur Behandlung kann auf der Grundlage verschiedener
klinischer, radiologischer und biochemischer Parameter für die Schwere der
Krankheit abgeschätzt
oder darauf bezogen werden. Ein Beispiel für Arthritis-Krankheiten umfasst
klinische Anzeichen von Gelenkschmerzen und Schwäche, den Röntgennachweis von Knochen-
und Knorpelzerstörung
und den Nachweis erhöhter
Konzentrationen an Kollagen-Vernetzungsfragmenten (Pyridinolin
und Desoxypyridinolin) in Serum und Urin, die einen verstärkten Knochen-
und Knorpel-Kollagenzerfall anzeigen. Eine Diagnose von Periodontitis
und Periimplantitis umfasst beispielsweise klinische Anzeichen (z.
B. eine erhöhte
Tiefe von periodontalen Taschen; einen Verlust an periodontaler und
periimplantärer
Haftung), mikrobiologische, biochemische, immunologische und/oder
molekularbiologische Anzeichen eines periodontalen Gewebezerfalls.
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Bindegewebe
bildet die extrazelluläre
Matrix, die andere Gewebe in sämtlichen
Teilen des Körpers verbindet
und stützt.
Bindegewebe umfasst kollagenöse
(Kollagenfasern bzw. weiße
Fasern in der Haut, Sehnen, Knochen, Knorpel und dergl., die aus
gewendelten Proteinfibrillen bestehen), elastische (elastische Fasern
bzw. gelbe Faser von Albuminoid-Skleroprotein),
muköse,
retikuläre
(netzartige), knochenartige (Knochen) und knorpelartige (Chondrozyten,
in Chondrin eingebettet und hyaline (klare), elastische oder bindegewebsartige
Knorpel umfassend) und gelegentlich Blutgefäß/Komponenten (endotheliale
Zellen, die beispielsweise an der Entzündungsstelle proliferieren.
Bindegewebe lässt
sich ferner in loses (netzartiges) und dichtes (mehrfaseriges) Bindegewebe
einteilen.
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Bei
der Basalmembran handelt es sich um eine Membran von modifiziertem
Bindegewebe unterhalb des epithelialen Gewebes in Form einer Drüse, die
azinäre
Bereiche bzw. Drüsenbläschen oder spezielle
Sekretionsbereiche enthält.
Die Basalmembran ist eine komplexe Struktur, die aus Typ IV-Kollagen,
Heparansulfat-proteoglykan und Lamininen umfasst, die das Epithel
an das darunter liegende Bindegewebe anheftet. Nach einer Zerstörung der
Basalmembran zur Überwindung
von extrazellulären
Matrixbarrieren ist für
die Wanderung von entzündlichen und
malignen Zellen eine spezifische Spaltung von Laminin-5 durch Gelatinasen
erforderlich (Giannelli et al., Science, Bd. 277 (1997), S. 225-228).
Die vorliegende Kombination von Tetracyclin und Bisphosphonat hemmt
auch diesen Vorgang.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung
zur Behandlung von MMP-abhängigen
Zuständen
verwendet. MMP-abhängige
Zustände
umfassen beispielsweise Wunden, Verbrennungen, Brüche, Läsionen,
Traumata, Geschwüre,
Krebs- und Metastasenfortschritt in Bindegeweben und Knochen; zu
weiteren Zuständen
gehören
Periodontitis, Gingivitis, Periimplantitis, Kieferzysten, interne
und externe Wurzelresorption, Karies, AIDS, Hornhautgeschwüre, Magengeschwüre, Aphthengeschwüre, Akne,
Psoriasis, Lockerung von Hüftprothesen, Osteomyelitis,
Osteoporose, Bindegeweberemodellierung, Angiogenese, Arthritisarten
(rheumatoide, reaktive Arthritis und Osteoarthritis), Lungenkrankheiten
(Bronchiektase und chronische obstruktive Lungenkrankheiten und
andere Lungenkrankheiten).
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Bei
Tetracyclinen in Kombination mit Bisphosphonat wurde eine Hemmung
der Bildung und/oder Aktivität
von endogenen Proteinasen in einem biologischen System festgestellt.
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Bei
den bevorzugten Tetracyclinen handelt es sich um 4-De-(dimethylamino)-tetracyclin (CMT-1),
6-Demethyl-6-desoxy-4-de-(dimethylamino)-tetracyclin
(CMT-3), 6-Desoxy-5-alpha-hydroxy-4-de-(dimethylamino)-tetracyclin (CMT-8)
sowie Doxycyclin, Minocyclin, Lymecyclin und Kombinationen der Tetracycline.
-
Bei
Bisphosphonaten handelt es sich um Verbindungen, die mit anorganischer
Pyrophosphonsäure
verwandt sind. Sie sind im Handel erhältlich oder lassen sich nach
bekannten Verfahren herstellen. Zu den hier geeigneten Bisphosphonaten
gehören
als nicht-beschränkende
Beispiele Alendronat ((4-Amino-1-hydroxybutyliden)-bisphosphonsäure), Clodronat
(Dichlormethandiphosphonsäure),
Etidronat ((1-Hydroxyethyliden)-disphosphansäure) und Pamidronat
((3-Amino-1-hydroxypropyliden)-bisphosphonsäure); ferner
Risedronat ([-Hydroxy-2-(3-pyridinyl)-ethyliden]-bisphosphonsäure), Tiludronat,
d. h. Tiludronsäure
([(4-Chlorphenyl)-thio]-methylen]-bisphosphonsäure) und
Zolendronat.
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Zu
weiteren Bisphosphonaten gehören [1-Hydroxy-3-(methylpentylamino)-propyliden]-bisphosphonat
(BM21.0955), [(Cycloheptylamino)-methylen]-bisphosphonat (YM175),
1-Hydroxy-3-(1-pyrrolidinyl)-propyliden]-bisphosphonat
(EB-1053), [1-Hydroxy-2-(1H-imidazol-1-yl)-ethyliden]-bisphosphonat
(CGP 42'446) und
(1-Hydroxy-2-imidazo-[1,2-a]pyridin-3-yl-ethyliden)-bisphosphonat
(YM 529).
-
Bisphosphonate
werden umfassend von H. Fleisch, Endocr. Rev., Bd. 19(1) (1998),
S. 80-100, beschrieben. Verwiesen wird auch auf H. Fleisch, Bisphosphonates
in Bone Disease: From the Laboratory to the Patient, (1997), 3.
Auflg., The Parthenon Publishing Group, New York und London.
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Bei
den bevorzugten Bisphosphonaten handelt es sich um Alendronat, Clodronat
(Clodrinat), Etidronat, Pamidronat, Medronat, Nedrinat, Tiludronat, Zolendronat
und Kombinationen davon.
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Die
Menge der einzelnen Verbindungen in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
die Tetracyclin und Bisphosphonat umfasst, variiert zur Verwendung
in einem speziellen Fall je nach der speziellen formulierten Zusammensetzung,
der Verabreichungsart, dem Subjekt, der Stelle der Verabreichung
der Zusammensetzung, dem zu behandelnden oder zu verhindernden Abbauzustand
und der Verabreichungsart. Dosierungen werden unter Berücksichtigung
herkömmlicher
Gesichtspunkte festgelegt, z. B. durch üblichen Vergleich der differenziellen
Aktivitäten
der Formulierungen und eines bekannten Mittels, z. B. mittels einer
entsprechenden herkömmlichen
pharmakologischen Vorgehensweise. Typische Dosen für die Anwendung
beim Menschen umfassen 10–1000
mg/Tag Tetracyclin in Kombination mit 20–2000 mg/Tag Bisphosphonat,
je nach dem Typ des Bisphosphonats und dem Verabreichungsweg. Bei
den erfindungsgemäß geeigneten Mengen
an Tetracyclin und Bisphosphonaten handelt es sich um Mengen, die
in Kombination zu einer Hemmung der Aktivität und/oder der Sekretion und der
Synthese von überschüssiger Proteinase
in einem System oder einem Subjekt, das gegenüber überschüssigen Proteinasen empfindlich
ist, führen. Diese
Mengen sind vorzugsweise bis zu 10-fach geringer als die Mengen,
die optimal oder erforderlich sind, wenn die einzelnen Verbindungen
allein verwendet werden, wodurch in signifikanter Weise die Möglichkeit
von Nebenwirkungen verringert wird, die durch höhere Dosen verursacht werden,
wenn die Verbindungen einzeln einzunehmen sind, wobei beispielsweise
bei Verwendung der Einzelverbindungen 10–30 μM erforderlich sind und bei
Verwendung einer Kombination 2,0–10,5 μM erforderlich sind.
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Für die orale
Verabreichung kann die erfindungsgemäß Zusammensetzung in Form von
Tabletten, Kapseln, Elixieren, Suspensionen, Lösungen oder dergl. zubereitet
werden. Für
die parenterale Verabreichung kann die Zusammensetzung zu injizierbaren
Formen, wie Lösungen
oder Suspensionen, z. B. für
die intramuskulare Injektion, zubereitet werden. Für die topische
Anwendung kann die Zusammensetzung direkt aufgetragen oder in ein
Abgabesystem, z. B. einen Träger
oder ein Substrat, wie ein Polymeres, einverleibt werden oder zu
einer Creme, Salbe, Aerosol, Membranen und dergl. zubereitet werden.
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Die
Aktivität
von Kombinationen verschiedener Tetracycline und Bisphosphonate
wurde in vivo untersucht. Das für
die Krankheit verwendete Tiermodell wurde von Ramamurthy et al.,
Archs. Oral Biol., Bd. 130 (1985), S. 679-683, veröffentlicht.
Es beinhaltet die Injektion von Endotoxin (d. h. bakteriellem Lipopolysaccharid
(LPS), einer Hauptstrukturkomponente der äußeren Membran von gram-negativen Bakterien
und einem Hauptmediator bei der Entzündung und Knochenzerstörung im Verlauf
von Periodontitis und anderen Infektionen) direkt in das Zahnfleisch
von Ratten an jedem zweiten Tag innerhalb einer 7-tägigen Periode.
Diese Vorgehensweise erzeugt eine ausgeprägte Entzündung im periodontalen Gewebe
und induziert erhöhte
Konzentrationen an gewebezerstörenden
Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) und Serin-proteinasen, wie Elastase, im Zahnfleisch,
was zu einer schweren Alveolarknochen-Resorption und einem schweren
Knochenverlust um den betroffenen Zahn herum führt, wobei dies alles innerhalb
der 7-tägigen
Versuchsdauer erfolgt. Kurz zusammengefasst, ausgewachsene männliche Ratten
mit dieser experimentell herbeigeführten entzündlichen Erkrankung wurden
entweder unbehandelt belassen oder mit suboptimalen Dosen an (I) CMT
allein, (II) einem Bisphosphonat allein oder (III) einer Kombination
aus (I) und (II) behandelt. Am Ende der Versuchsdauer wurden die
Zahnbeweglichkeit und der alveoläre
Knochenverlust sowie die Konzentrationen verschiedener gewebezerstörender MMP-Collagenasen
und Gelatinasen und Serin-Enzyme im Zahnfleisch gemessen. Suboptimale
Dosen entweder von CMT allein oder von Bisphosphonat allein erzeugten
nur eine geringe oder gar keine Verringerung dieser Parameter der
Zerstörung
von Weichteilen und hartem Gewebe. Im Gegensatz dazu verringerte
die Kombination dieser beiden Arzneistofftypen in synergistischer
Weise die pathologischen Niveaus dieser Zerstörungsvorgänge, wobei häufig die Konzentrationen
im Gewebe mit einer Endotoxin-Injektion auf die normalen Konzentrationen
von Collagenasen, Gelatinasen und Elastase, die in mit einer Kochsalzlösungsinjektion
versehenen Geweben (Kontrolle) auftraten, verringert wurden.
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Die
Kombination wurde auch in vitro an gezüchteten Hühner-Osteoklasten (knochenresorbierende Zellen)
getestet. Sie zeigte eine Hemmung der Osteoklasten-Gelatinase-Aktivität.
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Die
Kombination wurde ferner in vitro an humanen Fibrosarkomzellen und
gegen humanes rekombinantes MT1-MMP (MMP-14)
und reines Wildtyp-MMP-8 getestet. Kurz zusammengefasst, wir testeten
die Einflüsse
von suboptimalen MMP-Hemmkonzentrationen von CMT (-3 und -8) und
Clodronat (Clodrinat) auf die in vitro-Wanderung von HT-1080-Fibrosarkomzellen
unter Anwendung eines Transwell-Testsystems. Als Ergebnis von verschiedenen
tumorfördernden
Induktionen bewirken humane Fibrosarkomzellen der Zelllinie HT-1080
eine Expression und Aktivierung sowohl von extrazellulären MMPs
(MMP-2, -9) als auch von an die Zelloberfläche gebundenen MT-MMPs, die
an der Aktivierungskaskade in malignen, invasiven und metastatischen sowie
in angiogenen Prozessen teilnehmen; H. Birkedal-Hansen, Curr. Op.
Cell Biol., Bd. 7 (1995), S. 728-735; D. Hanahan et al., Cell, Bd.
86 (1996), S. 353-364.
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Ferner
wurden suboptimale Hemmdosen von CMTs und Bisphosphonat allein und
in Kombination auf reine humane, rekombinante MT1-MMP-
und MMP-9-Aktivitäten
unter Anwendung des β-Casein-Abbautests
getested. Dieser Test wird von Teronen et al., J. Dent. Res., Bd.
76 (1997), S. 1529-1537, und von T. Sorsa et al., J. Biol. Chem.,
Bd. 272 (1997), S. 21067-21074, beschrieben. Suboptimale Dosen entweder
von CMTs allein oder von Bisphosphonat allein verursachten nur eine
geringe oder gar keine Verringerung der HT-1080-Wanderung und hemmten
nur geringfügig
die MT1-MMP-Aktivitäten. Jedoch
verringerte die Kombination von CMTs und Bisphosphonaten in synergistischer
Weise die in vitro-Wanderung von HT 1080-Fibrosarkomzellen und hemmte
die Aktivitäten
des reinen humanen, rekombinanten MT-1-MMP.
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In
vivo- und in vitro-Experimente belegen, dass eine Kombination eines
chemisch modifizierten, nicht-antibakteriellen Tetracyclins mit
einem Bisphosphonat in synergistischer Weise den Zerfall von Bindegewebe
(einschließlich
Knochen) und Basalmembranen sowie die Wanderung von malignen Zellen hemmt
und in synergistischer Weise die Aktivitäten von reinem, an humane Zellen
gebundenem MT1-MMP und von extrazellulären Collagenasen, Gelatinasen
(extrazelluläre
MMPs) sowie von Elastase (Serin-proteinase) hemmt.
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Für in vivo-Versuche
wurden 30 männliche Sprague-Dawley-Ratten
folgendermaßen
in fünf Gruppen
aufgeteilt:
- Gruppe 1: Normale Gruppe. Injektion
von Kochsalzlösung
+ Placebo-Therapie
(CMC)
- Gruppe 2: LPS. Injektion von LPS + Placebo (CMC)
- Gruppe 3: CMT-8. Injektion von LPS + CMT-8 (1 mg/Tag)
- Gruppe 4: Clodronat. Injektion von LPS + Clodronat (1 mg/Woche)
- Gruppe 5: Kombination. LPS + CMT-8 (1 mg/Tag) + Clodronat (1
mg/Woche)
-
Die
Behandlungen erfolgten durch orale Sondenverabreichung 1-mal täglich (CMT-8)
während
der gesamten 7-tägigen
Versuchsdauer oder durch eine einzige subkutane Injektion (Clodrinat).
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LPS
(Lipopolysaccharid)-induziertes Periodontitis-Rattenmodell: 24 Stunden
vor der Behandlung erhielten die Ratten eine Injektion in das obere vordere
Zahnfleisch und in die palatalen Papillen zwischen den ersten und
zweiten oberen Molaren von 10 μl
LPS (1 mg/ml) oder Kochsalzlösung,
wobei insgesamt 10 μg
LPS pro Stelle injiziert wurden. Die LPS-Injektionen wurden jeden
2. Tag bis zur Beendigung von 3 Injektionen wiederholt.
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Am
7. Tag wurden sämtliche
Ratten betäubt. Blutproben
wurden durch Herzpunktur entnommen und die Ratten wurden getötet. Die
Zahnbeweglichkeit wurde geprüft.
Das Zahnfleischgewebe wurde herausgeschnitten und für die anschließende Enzymanalyse
bei –80 °C aufbewahrt.
Die Kiefer wurden zur Bestimmung des Knochenverlustes vom Fleisch
befreit.
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Beispiel 1
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Das
erste Experiment diente zur Auswahl von suboptimalen Dosen sowohl
von CMT-8 (ein chemisch modifiziertes, nicht-antibakterielles Tetracyclin)
und Clodronat (ein Bisphosphonat) im durch Endotoxin induzierten
Knochenverlust-Modell. Gruppen von Ratten (n = 5–6 Ratten/Gruppe) wurden betäubt und
erhielten eine direkte Injektion in das Zahnfleischgewebe entweder
einer Kochsalzlösung
(Kontrollgruppe) oder von LPS-Endotoxin jeden 2. Tag während einer
7-tägigen
Versuchsdauer. 24 Stunden nach der ersten Injektion erhielten die
Gruppen von Ratten eine orale Sondenverabreichung von 0, 0,5 mg,
1 mg oder 2 mg CMT-8 täglich
während
der nächsten
6 Tage. Am Ende des Experiments wurden die Ratten betäubt. Blut
wurde durch intrakardiale Punktur entnommen. Die Ratten wurden getötet. Für die Enzymanalyse
wurde Zahnfleischgewebe herausgeschnitten. Ferner wurde die Zahnbeweglichkeit bewertet.
Nach Entfernung von Fleisch vom Kiefer wurde der alveoläre Knochenverlust
um den Zahn morphometrisch unter Verwendung eines rechnergestützten Systems
bewertet. Die Ergebnisse sind nachstehend erörtert.
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Beispiel 2
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In
einem zweiten Experiment wurde eine ähnliche Vorgehensweise herangezogen,
um die suboptimale Dosis von Clodronat in diesem Modell festzustellen,
mit der Ausnahme, dass verschiedene Dosen dieses Arzneistoffes (0,
0,5 mg, 1 mg, 2 mg) durch eine einzige subkutane Injektion verabreicht wurden.
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Auf
der Grundlage der vorstehenden Experimente der Beispiele 1 und 2
zeigten die Ergebnisse, dass 0,5 mg entweder an CMT-8 oder an Clodronat keine
signifikanten Einflüsse
auf die Zahnbeweglichkeit und den alveolären Knochenverlust ausübten. Im Gegensatz
dazu führten
2 mg von beiden Arzneistoffen im wesentlichen zu einer Umkehr der
pathologischen Zahnbeweglichkeit und des Knochenverlustes, die durch
das bakterielle Endotoxin hervorgerufen waren, auf Kontrollniveaus.
Daher wurde eine Dosis von 1 mg von jedem Arzneistoff als die suboptimale
Dosis ausgewählt,
da sie entweder keine oder kaum nachweisbare günstige Effekte hervorrief.
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Beispiel 3
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In
einem dritten Experiment wurden 30 männliche Ratten auf folgende
Versuchsgruppen aufgeteilt: Gruppen mit Kochsalzinjektion; Gruppen mit
einer Injektion von Endotoxin und anschließend keiner weiteren Arzneistoffverabreichung,
bzw. einer Verabreichung von CMT-8 allein (1 mg/Tag), Clodronat
allein (1 mg/Woche) oder einer Kombination der gleichen suboptimalen
Dosen beider Arzneistoffe. Das Experiment wurde am 7. Tag beendet.
Wie vorstehend ausgeführt,
wurde Zahnfleischgewebe herausgeschnitten und extrahiert. Die partiell
gereinigten Extrakte wurden auf die Aktivitäten von neutraler Proteinase
(Elastase und Matrix-Metalloproteinase) analysiert
und einer Ermittlung der Zahnbeweglichkeit und des alveolären Knochenverlustes
unterzogen.
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Die
Ergebnisse der Knochenbeweglichkeit sind in 1 dargestellt.
Die Ergebnisse bezüglich des
alveolären
Knochens sind in 2 dargestellt. Der Einfluss
auf die Aktivität
von Zahnfleisch-Collagenase ist in 3 dargestellt.
Der Einfluss auf die Aktivität
von Zahnfleisch-Gelatinase ist in 4 dargestellt.
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In 1 wird
die Zahnbeweglichkeit auf der Grundlage des folgenden Bewertungssystems
bewertet:
0 = keine Bewegung
1 = geringfügige Bewegung
(vestibulär-palatal)
2
= mittlere Bewegung (vestibulär-palatal)
3
= starke Bewegung (vertikale Beweglichkeit in und aus dem Zahnfach)
a
gegen b, p<0,05
a
gegen a, (N.S.) (nicht signifikant)
b gegen b, (N.S.)
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Wie
in 1 dargestellt, war die Zahnbeweglichkeit (die
die Schwere der Entzündung
und des Kollagenverlustes im periodontalen Gewebe und des alveolären Knochenverlustes
wiederspiegelt) bei den unbehandelten Ratten mit LPS-Injektion (Gruppe 1)
sehr stark, verglichen mit den Ratten mit einer Injektion von Kochsalzlösung (Kontrolle,
Gruppe 2). Wenn die Ratten mit der LPS-Injektion mit der suboptimalen
Dosis von CMT-8 allein (Gruppe 3) oder mit der suboptimalen Dosis
von Clodronat allein (Gruppe 4) behandelt wurden, ergaben sich nur
sehr geringe (statistisch nicht signifikante) Verringerungen (18
%) der Zahnbeweglichkeit. Die Zahnbeweglichkeit in diesen Gruppen
(Gruppe 3 und 4) war immer noch mehr als doppelt so groß wie bei
den Kontrollratten (Gruppe 2). Wenn jedoch die Ratten mit der LPS-Injektion
mit der Kombination der beiden Arzneistoffe (suboptimale Dosis von
CMT-8 plus suboptimale Dosis von Clodronat) behandelt wurden, war eine
synergistische Verringerung (89,3 %; p<0,05) der Zahnbeweglichkeit ersichtlich,
wobei dieser Parameter noch um 70 % unter der Zahnbeweglichkeit, die
bei der Gruppe von Ratten mit der Injektion einer Kochsalzlösung (Kontrolle)
festgestellt wurde, lag.
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Auf
der Grundlage einer rechnergestützten morphometrischen
Analyse des von Fleisch befreiten Rattenkiefers (Darstellung in 2)
zeigten die Ratten in der Gruppe mit LPS-Injektion einen signifikant größeren Verlust
von alveolärem
Knochen an sämtlichen
17 verschiedenen Stellen jeder halben Maxilla, verglichen mit dem
Knochenverlust, der an den gleichen 17 Stellen bei der Kontrollgruppe
mit einer Injektion von Kochsalzlösung auftrat. Beispielsweise erhöhte an der
Stelle #7, die sich interproximal zwischen dem 1. und 2. molaren
Zahn befand (eine Stelle, die im allgemeinen den stärksten Knochenverlust bei
diesen Rattenmodellen der periodontalen Erkrankung zeigt) eine LPS-Injektion
in das Zahnfleisch den alveolären
Knochenverlust, verglichen mit einer Injektion von Kochsalzlösung, um
140 %. Eine Behandlung der Ratten mit LPS-Injektion entweder mit CMT-8
allein oder mit Clodronat allein verringerte den alveolären Knochenverlust
nur geringfügig,
wenn überhaupt.
Im scharfen Gegensatz dazu führte
die Kombinationstherapie im wesentlichen zu einer "Normalisierung" des alveolären Knochenverlustes,
der durch bakterielles Endotoxin (LPS) hervorgerufen wird, so dass
die Niveaus des Knochenverlustes die gleichen waren, wie sie bei
den mit einer Injektion von Kochsalzlösung behandelten Kontrollratten
auftreten.
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Die
Collagenase-Aktivität
in partiell gereinigten Extrakten von Zahnfleisch der verschiedenen Gruppen
von Ratten wurde unter Verwendung von [3H-Methyl]-kollagen
als Substrat bestimmt, wobei die intakten α1- und α3-Kollagen-Komponenten
und die durch Collagenase erzeugten 3/4-Zerfallsprodukte von Kollagen (α1 A und α2 A) durch SDS-PAGE
aufgetrennt wurden, diese Kollagen-Komponenten und -Fragmente durch
Autoradiographie sichtbar gemacht wurden und ihre Konzentrationen
nach Abtasten der Fluorogramme mit einem Laser-Densitometer berechnet
wurden. Die in 3 aufgeführten Daten stellen die gesamte
Collagenase-Aktivität
in Proben von Zahnfleischextrakt nach Aktivierung etwaiger Procollagenase
(latent) in den Proben durch Zugabe von 1,2 mM Aminophenylquecksilberacetat
(APMA) dar. Wie in 3 gezeigt, erhöhte eine
Injektion von LPS in das Zahnfleisch in drastischer Weise die Collagenase-Aktivität um 700
%, was in Übereinstimmung
damit steht, dass dieses MMP zumindest teilweise für den Zerfall
von Typ I-Kollagen, dem Hauptbestandteil sämtlicher periodontalen Gewebe,
einschließlich
der Knochenmatrix, verantwortlich ist. Die Behandlung der Ratten
mit LPS-Injektion entweder mit CMT-8 allein oder Clodronat allein
(CLOD) verringerte die Collagenase-Aktivität geringfügig um 22–31 %. Im Gegensatz dazu und
in ähnlicher
Weise wie beim Einfluss auf die Zahnbeweglichkeit und den alveolären Knochenverlust
verringerte eine Kombinationstherapie (COMBO) in synergistischer
Weise die Collagenase um 91 % herunter auf Konzentrationen, die
in den Zahnfleischgeweben der Kontrollgruppe mit einer Injektion
von Kochsalzlösung
auftreten.
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Die
Gelatinase-Aktivität
wurde nach einem modifizierten Verfahren von McCroskery et al., "Purification and
Characterization of a Collagenase Extracted From Rat Tumors", Biochem. J., Bd.
182 (1975), S. 131-142, gemessen, wobei Aliquotanteile der verschiedenen
Zahnfleischextrakte mit [3H-Methyl]-gelatine
als Substrat inkubiert wurden. Nach der Inkubation bei 37 °C wurde die
Freisetzung der in Lösung
gegangenen Abbauprodukte durch Flüssigszintillations-Spektrometrie
gemessen. Wie durch die Ergebnisse in 4 dargelegt,
zeigte die Gelatinase-Aktivität
(die ähnlich
wie Collagenase nach APMA-Aktivierung von latenten Vorformen dieser
MMP gemessen wurde) das gleiche Muster der Veränderung wie Collagenase für die verschiedenen
Gruppen von Ratten. Eine Kombinationstherapie erzeugte erneut eine
synergistische Verringerung überschüssiger Konzentrationen
dieser MMP im Zanfleischgewebe von Ratten mit einer LPS-Injektion.
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Ähnliche
Muster der Veränderung
für diese gewebezerstörenden Enzyme
ergaben sich aus dem Folgenden:
- – Zymographie
zur Bestimmung verschiedener Molekülspezies von Gelatinase;
- – die
Elastase-Aktivität
wurde spektrophotometrisch unter Verwendung eines für Neutrophilen-Elastase
(entzündliche
Zellen) spezifischen synthetischen Peptidsubstrats gemessen;
- – MMP-2
(Gelatinase A), MMP-9 (Gelatinase B), MMP-8 (Collagenase-2) und
MMP-13 (Collagenase-3) wurden alle durch Western-Blot-Analyse unter
Verwendung von spezifischen Antiseren nachgewiesen (T. Sorsa et
al., Ann. N. Y. Acad Sci., Bd. 732 (1994), S. 112-131; L. M. Golub
et al., Infl. Res., Bd. 36 (1997), S. 310-317). Bemerkenswert ist,
dass alle diese Tests eine synergistische Hemmung der Aktivität in diesen
MMP-Proteinasen und der Elastase sowie eine Herunterregulierung der
Konzentration dieser Enzyme aufgrund der Kombinationstherapie (CMT
plus Bisphosphonat) belegten.
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Beispiel 4
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Zellkulturexperimente
zum Nachweis, dass eine Kombination von chemisch modifiziertem Tetracyclin
und einem Bisphosphonat die durch Knochenresorptionszellen (Osteoklasten)
in Kultur erzeugte Gelatinase stärker
als einer der Arzneistoffe allein hemmt.
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Nach
der Inkubation von gezüchteten
Hühner-Osteoklasten
erhaltene Medien wurden partiell gereinigt und sodann 4 Stunden
bei 37 °C
in Gegenwart von 1,2 mM APMA zur Aktivierung von etwaiger latenter
Progelatinase mit [3H-Methyl]-gelatine inkubiert.
Die Inkubationen wurden in Gegenwart (oder Abwesenheit) mehrerer
verschiedener Konzentrationen (0,001–1000 μM) eines Bisphosphonats, Didronel
(Etidronsäure)
durchgeführt.
Gegebenenfalls wurde CMT-1 in einer Endkonzentration von 50 μM zugegeben.
Nach 4-stündiger
Inkubation wurde die Umsetzung durch Zugabe von 45%iger Trichloressigsäure und
Trägergelatine
gestoppt. Das Gemisch wurde zentrifugiert. Aliquotanteile des Überstands, die
die radioaktiv markierten Gelatine-Abbaufragmente enthielten, wurden
in einem Flüssigszintillationsspektrometer
gezählt.
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Die
Ergebnisse sind in 5 dargestellt. 50 μM CMT-1 hemmte
die Osteoklasten-Gelatinase-Aktivität um etwa 79 %. Didronel rief
in Endkonzentrationen von 0,001, 0,1, 10 und 1000 μM keine nachweisbare
Hemmung dieses Enzyms hervor. Wenn jedoch CMT-1 mit 10 μM Didronel
kombiniert wurde, wurde die Osteoklasten-Aktivität um 92 % mehr als mit jedem
der Arzneistoffe allein gehemmt.
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Beispiel 5
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Kombinationen
von CMT-3 oder CMT-8 und Clodronat wurden bezüglich ihrer Hemmung der in
vitro-Zellwanderung von humanen HT-1080-Fibrosarkom-Krebszellen getestet.
Man ließ HT-1080-Zellen in
Gegenwart von Medium mit einem Gehalt an 10 % Serum 18 Stunden in
Transwell-Kammern (Costar, Cambridge, MA) wandern. Die willkürliche Zellwanderung
wurde unter Verwendung von Transwell-Einsätzen mit einer Porengröße von 8,0 μm und 6,5
mm Durchmesser untersucht, wobei die Einsätze vor der Verwendung 2 Stunden
im Medium mit einem Gehalt an 10 % Serum äquilibriert worden waren. 750 μl Serum mit
einem Gehalt an Medium wurden in die unteren Abteile der Wanderungsvorrichtung
gegeben. Für willkürliche Wanderungstests
wurden Zellen 2 Stunden in Gegenwart der angegebenen Konzentrationen vorinkubiert.
CMTs und Clodronat allein oder in Kombination und 20 000 Zellen
wurden in einem Volumen von 100 μl
in einer Transwell-Vorrichtung ausgestrichen. Nach 18-stündiger Züchtung wurden
die Zellen in Methanol fixiert, gewaschen und in Toluidinblau gefärbt. Sodann
wurden die Zellen von der oberen Oberfläche der Membran mit einem Wattebausch entfernt.
Die Zellen, die an der Unterseite der Membranvertiefung gewandert
waren, wurden mikroskopisch gezählt
oder alternativ durch Computerabtastung quantitativ bestimmt.
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Die
Konzentrationen der Testkombinationen und die Ergebnisse sind in
den 6 und 7 aufgeführt. Die Ergebnisse zeigen,
dass eine Kombination von 0,5 μM-Mengen
entweder von CMT-3 oder CMT-8 zusammen mit 0,5 μM Clodronat in synergistischer
Weise die Zellwanderung hemmte.
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Beispiel 6
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Rekombinantes,
humanes (50 mg) MT1-MMP (auch als MMP-14
bezeichnet) (In Vitro-Tek, Berlin, Deutschland) wurde mit Puffer
(ohne), 2 μM
CMT-3 und 2 μM
Bisphosphonat-Clodronat (Clodrinat) und Kombinationen von 2 μM CMT-3 und 2 μM Clodrinat
1 Stunde bei 37 °C
vorbehandelt. Anschließend
wurde β-Casein
(52 μM)
als Substrat zu den Inkubationsgemischen gegeben. Die Inkubation wurde
60 Minuten bei 37 °C
fortgesetzt. Sodann wurde die Inkubation durch Zugabe von Laemmli-Probenpuffer
und 5-minütige
Siedebehandlung beendet, wonach eine SDS-PAGE-Analyse und eine quantitative
Analyse durch Laser-Densitometrie durchgeführt wurden (Sorsa et al., J.
Biol. Chem., Bd. 272 (1997), S. 21067-21074; Teronen et al., J.
Dent. Res., Bd. 76 (1997), S. 1529-1537. Eine Kombination von suboptimalen
Dosen von CMT-3 und Clodronat (Clodrinat) führte zu einer synergistischen
Hemmung des β-Casein-Abbaus
durch reines rekombinantes, humanes MT-MMP. Die in 8 dargestellten
Ergebnisse zeigen, dass eine Kombination von suboptimalen 2 μM-Mengen
von CMT und Bisphosphonat (Clodrinat) in synergistischer Weise die
Aktivität
von humanem MT-1-MMP hemmen, verglichen mit der geringfügigen Hemmung
durch CMT-3 oder Clodrinat allein.