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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer alpha-Hydroxysäure, wie
sie in den anliegenden Ansprüchen
definiert ist. Erfindungsgemäß ist die
Grundlage der Verwendung von alpha-Hydroxysäuren deren inhibierende und
bakterizide Wirkung auf Mikroorganismen und Proteinasen, insbesondere
die Inhibierung von Matrix Metalloproteinasen. Matrix Metalloproteinasen
sind proteolytische Enzyme, die die Proteine der Basalmembran von
Bindegewebe und Entzündungstransmittersubstanzen
hydrolysieren.
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Der
Stand der Technik ist zum Beispiel in der Publikation Nutrition
and Metabolism 23 (3), Seiten 227 bis 234 (1979) beschrieben, wonach
zwei alpha-Hydroxysäuren, nämlich alpha-Hydroxyisovaleriansäure (d, 1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure), und
alpha-Hydroxyisocapronsäure
(d, 1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure) aus
einer Lösung
isoliert werden. Die Lösung
wird erhalten aus einem proteinreichen tierischen Abfall der Lactobazillus
plantarum Fermentation. Die Isolierung dieser Säuren wurde durch die Entdeckung
ausgelöst,
dass eine solche Fermentationslösung
eine wachstumsinhibierende Wirkung auf zwei Mikroorganismen, nämlich Escherichia
coli und Trichophyton sp. ausübt.
Erfindungsgemäß wurde
gefunden, dass diese Verbindungen inhibierend auf ein großes Spektrum
von Mikroorganismen wirken.
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Milchsäurebakterien
und Milchsäure
werden weit verbreitet verwendet um organische Materialien zu modifizieren
und zu konservieren wie Lebensmittel und Tierfutter. Milchsäure wird
auch für
die Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt.
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Nach
US-Patent 5,389,679 kann
Milchsäure
zur Behandlung von Läsionen
des Mundes, insbesondere von Aphthen, verwendet werden. Die Ätiologie
dieser Läsionen
der Schleimhaut ist unbekannt. Es wird hier auf Streptococcus sanguis
Bakterium verwiesen, das zum Teil den Beginn dieser Krankheit unter
anderen Faktoren verursachen mag. Die antimikrobielle Wirkung von
Milchsäure
kann durch die Acidität
alleine bewirkt werden, vorausgesetzt dass überhaupt ein merklicher antimikrobieller
Effekt für
die Heilung von Aphthen existiert. In diesen Geschwüren können ebenso
Matrix Metalloproteinasen gefunden werden. Davon ausgehend kann plausibelerweise
angenommen werden, dass die Inhibierung dieser Proteinasen einen
Effekt bei der Behandlung von Läsionen
der Mundhöhle
hat, unabhängig
davon, ob eine mikrobielle Infektion eine wesentliche Ursache für das Auftreten
dieser Läsionen
ist oder nicht.
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US Patent 4,772,592 beschreibt
verbesserte Präparate
für die
lokale Behandlung von Akne. Die hier beschriebenen aktiven Verbindungen
sind Ester von Milchsäure
mit C1-C4 Alkoholen. Es wird angenommen, dass die aktiven Verbindungen
freie Milchsäure
und Alkohol umfassen, die durch Lipasen von bakteriellem Ursprung
gebildet werden, nachdem die Ester durch die Epidermis der Haut
resorbiert worden ist.
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US Patent 4,380,549 beschreibt
eine große
Anzahl organischer Säuren,
deren Salze und andere Derivate, die für die Behandlung von „trockener
Haut" geeignet sind.
Natürlich
auftretende Säuren
sowie synthetisch hergestellte Säuren
können
für diesen
Zweck in verschiedenen Formulierungen eingesetzt werden. Der pH
dieser Formulierungen liegt in dem Bereich von 2,7 bis 5,7. In dem
zitierten
US Patent 4,380,549 wird
weder die mögliche
antimikrobielle Wirkung oder Inhibierung von proteolytischen Enzymen,
die diese Verbindungen für
die Behandlung des „trockene
Haut" Syndroms aufweisen,
diskutiert, noch findet sich ein Hinweis darauf.
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US Patent 4,363,815 beschreibt
die Verwendung von alpha-Hydroxysäuren und von alpha-Typ Ketosäuren bei
Zuständen,
die durch gestörte
Keratinisierung charakterisiert sind. Alpha-Hydroxysäuren können für die lokale
Behandlung dieser Erkrankungen eingesetzt werden. Die wirksamen
Verbindungen enthalten alle Hydroxy- und Keto-analoga von Aminosäuren, unabhängig davon,
ob die entsprechenden Aminosäuren
in den Proteinen vorhanden sind oder nicht.
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Erfindungsgemäß können alpha-Hydroxysäuren zur
Verbesserung der entzündungshemmenden
Wirkung von Corticosteroiden und als Stabilisator von Dithranol
in Formulierungen eingesetzt werden, die für die lokale Behandlung geeignet
sind. Die antimikrobielle Wirkung dieser Säuren und deren inhibierende
Wirkung auf Matrix Metalloproteinasen als ein potentieller Mechanismus
dieser Wirkung wurde nicht in Betracht gezogen.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt eine neuartige Verwendung von alpha-Hydroxysäuren aufgrund der
generellen antimikrobiellen Wirkung dieser Verbindungen und aufgrund
ihrer inhibierenden Wirkung auf Matrix Metallo-Proteinasen. Die charakterisierende
Beschreibung der Erfindung ist in den anliegenden Ansprüchen offenbart.
Deren Wirkung auf das Eindringen von pathogenen Mikroben in Gewebe
wird in zwei Schritte unterteilt: Das Wachstum der Organismen wird
inhibiert durch alpha-Hydroxysäuren
und Inhibierung der Matrix Metalloproteinasen der Wirtszellen verhindert
eine Eskalation der Entzündung.
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Die
Erfindung bietet signifikante Vorteile.
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Die
alpha-Hydroxysäuren
oder deren Mischungen, die erfindungsgemäß eingesetzt werden, können entweder
chemisch synthetisiert oder biotechnisch, zum Beispiel in einer
Fermenationslösung
mit dem Bakterium, produziert werden. Ein wesentliches Erfordernis
ist, dass die Säure
wenigstens vier Kohlenstoffatome und/oder eine Verbindung oder Verbindungen
enthält,
die eine verzweigte Kohlenstoffkette oder einen aromatischen oder
anderen geeigneten Substituenten enthält. Hierfür besonders vorteilhaft sind
2-Hydroxy-3-methylbutylsäure,
2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure
oder Mischungen davon.
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Matrix
Metalloproteinasen (MMP) sind proteolytische Enzyme, die von menschlichen
Zellen und Säugetierzellen
produziert werden, um bei Bedarf für die Lyse des äußeren Bindegewebes
und der Basalmembran der Zellen zu sorgen (siehe Woessner F. Jr.,
Ann. N. Y. Acad. Sci. 732: 11–21,
1994). MMP Enzyme können nahezu
alle Proteine des Bindegewebes außerhalb der Zellen und der
zellulären
Basalmembran sowie, während
der akuten Phase einer Erkrankung, bestimmte Serinproteinaseinhibitoren
des Serums, (das heißt
Inhibitoren und Serpine wie apha-1-Antritrypsin) und Entzündungstransmittersubstanzen
(zum Beispiel den Alpha-Faktor von Tumornekrose) zersetzen (siehe
Krane S. M., Ann. N. Y. Acad. Sci. 732: 11–21, 1994). Heutzutage umfasst
die Anzahl an Mitgliedern der MMP Enzymfamilie 14 verschiedene Mitglieder,
die durch verschiedene Gene produziert werden, obwohl auf lange
Sicht davon auszugehen ist, dass neue Mitglieder der MMP-Enzymfamilie identifiziert
werden (siehe Matrisian L. M., Ann. N. Y. Acad. Sci. 732: 42–50, 1994).
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Bei
vielen menschlichen Erkrankungen und Säugetiererkrankungen (zum Beispiel
rheumatische, Zahnfleisch-, Krebs-, Blutgefäss-, Gastrointestinal-, Ohr-,
Augen-, Haut-Erkrankungen und schmerzhafte wiederkehrende Geschwüre der Mundhöhle) übertrifft
die erhöhte
Produktion und Aktivität
von MMP-Enzymen in verschiedenen Zellarten, die entweder infiziert
sind oder entzündete
Läsionen
von Menschen oder Säugetieren
umgeben oder dazu benachbart sind, die Konzentrationen und inhibierende
Wirkung der Inhibitorproteine (alpha-2-Macroglobolin) und der Gewebeinhibitoren
(TIMP-Moleküle)
von MMP Enzymen, die durch den Organismus selbst erzeugt werden.
Dies verursacht häufig
eine lokale und/oder systemische Gewebeschädigung oder Läsionen,
die für
die Erkrankung typisch sind (siehe Sorsa et al., Ann. N. Y. Acad.
Sci. 732: 112–131, 1994,
Woessner J. Fr., Ann. N. Y. Acad. Sci 732: 11–21, 1994, Häyrinen-Immonen et al. Int.
J. Oral. Maxillfax. Surg. 22: 46–49, 1993, Häyrinen-Immonen
et al., J. Oral. Pathol. Med. 23: 269–272, 1994), wobei die pathologischen
Veränderungen
charakterisiert sind durch Zerfall und Schädigung des Bindegewebes und
der Basalmembranstruktur und Anhäsion
sowie Erkrankungen und Läsionen
der Haut, des Zahnfleischgewebes, der Schleimhautanteile des Mundes
und des intestinalen Traktes sowie des Knorpel- und Knochengewebes. Gleichzeitig sind
die Aktivitäten
von Serinproteinasen (zum Beispiel Kathepsin-G) bei verschiedenen
Erkrankungen von Menschen und Säugetieren
erhöht
(siehe Weiss, S. J., N. Engl. J. Med. 320: 365–376, 1989, Tervahartiala et
al., J. Clin. Periodontol. 23: 68–75, 1996). Mikroben, die Proteinasen
in Zusammenhang mit Parodontitis erzeugen können, umfassen:
- – Bacteroides
forsythus
- – Porphyromonas
gingivalis
- – Prevotella
intermedia
- – Fusbacterium
nucleatum
- – Treponema
denticola
- – Peptostreptococcus
micros
- – Actinocacillus
actinomycetemomitans
- – Campylobacter
rectus.
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Der
Zweck der alpha-Hydroxysäuren
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Verringerung oder Verhinderung des Auftretens
von pathologisch erhöhten
Aktivitäten
und Konzentrationen von Matrix Metalloproteinasen und Serinproteinasen
(Kathepsin G), so dass die normalen zellulären Aktivitäten und Konzentrationen dieser
Proteinasen im Gewebe von Menschen und Säugetieren während Erkrankungen erhalten
bleiben, welche üblicherweise
mit erhöhten
Aktivitäten
und Konzentrationen dieser Enzyme einhergehen. Alpha-Hydroxysäuren eigenen
sich sowohl für
die Behandlung von Entzündungen
von Menschen und Säugetieren
sowie zur Ausrottung von multiresistenten Mikroben auf deren Trägern. Die
Erfindung betrifft die Verwendung von alpha-Hydroxysäuren in allen pharmazeutisch
akzeptablen Formen einschließlich
Tabletten, Kapseln, Pulver, Granulaten, Sirup, Elixieren und rektalen
Zäpfchen.
Die Tabletten können
beschichtet oder unbeschichtet sein. Neben der antimikrobiell wirksamen
Komponente können
die oralen Präparate
und die rektalen Zäpfchen
weitere pharmazeutisch akzeptable Bestandteile enthalten. Die Erfindung
betrifft zudem lokal eingesetzte Präparate, Salben, Lösungen,
Dispersionen, Tinkturen, Tropfen und rektale Zäpfchen, die sowohl für die heilende als
auch die präventive
Behandlung von Infektionen eingesetzt werden, die die Haut, Schleimhäute, ophthalmologische,
gynäkologische,
otologische, orale und weitere Infektionsorte beeinträchtigen
sowie die Ausrottung von pathogenen und multiresistenten Mikroben
auf den Trägern.
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Beispiele
für die
Verwendung von alpha-Hydroxysäuren
zur Verhinderung von mikrobiellen Infektionen in Epithelgeweben
wurden mit zwei Säuren
durchgeführt:
d, 1-2 Hydroxy-3-methybutylsäure
und d, 1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure. Diese
Säuren
sind physiologisch akzeptabel, da ihr gesamter Katabolismus in organischen
Geweben durch sorgfältige
Untersuchung ihrer enzymatischen Reaktionen verifiziert worden ist.
Nach heutiger Erkenntnis ist deren Einsatz auf die Haut, die Mundhöhle und
den Verdauungstrakt zu beschränken. Bei
dem Verabreichungsniveau, wie es erfindungsgemäß eingesetzt wird, sind keine
systemischen Nebenwirkungen zu erwarten. Soweit es für diese
Säuren
bekannt ist, erfolgt ihre Resorption durch den Darm passiv.
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Dadurch
wird ihre Verweilzeit im Darm lang, was die antimikrobielle Wirkung,
die durch diese Säuren im
Gastrointestinaltrakt ausgeübt
wird, erhöht.
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Da
die d, 1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure und die d, 1-2-Hydroxy-4-methlyvaleriansäure sowohl
in Wasser als auch in lipid-auflösenden
Flüssigkeiten
löslich
sind, verteilen sie sich zwischen der wässrigen und der Lipidphase.
Beide sind freisetzbare organische Säuren mit pKa 3,80.
Daher ist die antimikrobiell aktive Form dieser Säuren die
freie Säure
und nicht das Anion. Weiter hängt
ihre antimikrobielle Wirkung vom pH ab. Bei pH 3–8 sind diese Säuren halbneutralisiert,
so dass die Pufferkapazität
ihrer Lösungen
maximal ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung mithilfe der folgenden Beispiele und
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert, wobei
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1 ein
Diagramm der Wachstumsinhibierung von E. coli und S. aureus durch
HMV (d, 1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure) ist;
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2 ein
Diagramm der Inhibierung der GCF (gingivalen Sulkusflüssigkeit)
Kollagenaseaktivität
durch HMV ( d, 1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure) und HMB (d, 1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure) mit
und ohne APMA (Amino-Phenyl-Quecksilber-Acetat)
ist;
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3 ein
Diagramm der Dosisabhängigkeit
der Inhibierung der katalytischen Aktivität von menschlicher gingivaler
Sulkusflüssigkeit
Kollagenase (MMP-8-Inhibierung)
durch alpha-Hydroxysäuren
ist;
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4 ein
Diagramm der Reduktion/Inhibierung der katalytischen Aktivität von menschlicher
Fibroblastgelatinase A (72 kD Typ IV Kollagenase MMP-2) und von
menschlicher neutrophiler Gelantinase B (92 kD Typ IV Kollagenase
MMP-9) durch alpha-Hydroxyisocapronsäure ist;
-
5 ein
Diagramm der Reduktion/Inhibierung der katalytischen Aktivität von menschlicher
Fibroblastgelatinase A (MMP-2) durch alpha-Hydroxyisovaleriansäure ist;
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6 ein
Diagramm der Inhibierung der katalytischen Aktivität von Kathepsin-G isoliert aus menschlichen
Neutrophilen ist; und
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7 ein
Diagramm der Inhibierung der katalytischen Aktivität von Kathepsin-G isoliert aus menschlichen
Neutrophilen ist.
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Die
folgenden Beispiele beschreiben die Wirkungen dieser alpha-Hydroxysäuren und
deren Verwendung bei der Behandlung von Entzündungen. Die Beispiele dienen
lediglich zur Erläuterung
der Erfindung, wobei die Anwendungen der Erfindung nicht hierauf
beschränkt
sind, vielmehr können
die Materialien und Verwendungen, die in den Beispielen beschrieben
sind, für
unterschiedliche Zwecke innerhalb des Bereichs der Erfindung wie
er in den anliegenden Ansprüchen
offenbart ist, variiert werden.
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Abkürzungen,
die in den Beispielen verwendet werden:
- HMV
- = d, 1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure
- HMB
- = d, 1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure
- MMP
- = Matrix Metalloproteinase,
verschiedene Typen, die durch eine Codenummer identifiziert sind
- GCF
- = gingivale Sulkusflüssigkeit
- APMA
- = Amino-Phenyl-Quecksilber-Acetat.
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Beispiel 1 (erläuterndes Beispiel, das kein
Teil der Erfindung ist)
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Die
antimikrobielle Wirkung von d, 1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure und
d, 1-2-Hydroxy-4-methlyvaleriansäure wurde
in vitro getestet. Die Konzentration dieser Verbindungen wurde auf
4 mg/ml für
eine typische Kulturmediumlösung
für jede
der nachstehenden Mikroben eingestellt. Der pH der Kulturmediumlösungen wurde
auf pH 5,2 eingestellt. Wachstumsinhibierung wurde für die folgenden
Mikroben nachgewiesen:
- Trichophyton sp.
- Escherichia coli
- Staphylococcus aureus
- Salmonella typhimurium
- Salmonella typhi 643 W
- Streptococcus pyogenes
- Streptococcus mutans
- Klebsiella pneumonia
- Helicobacter pylori
- Staphylococcus capitis MCS A 1 ATCC 27482
- Staphylococcus warneri RM 130 ATCC 27837
- Staphylococcus lactis 15306
- Staphylococcus muscae ARCC 121162
- Staphylococcus xylosus KL 162
- Staphylococcus simulans MK 148 ATCC 27848
- Staphylococcus epidermis AW 269
- Staphylococcus haemolyticus SM 131
- Staphylococcus cohnii GH 137
- Staphylococcus citreus 413 Manchester
- Staphylococcus hominis KL 243 ATCC 27846
- Staphylococcus saprophyticus TW 11
- Staphylococcus epidermis 128 Lausanne
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Beispiel 2 (erläuterndes Beispiel, das kein
Teil der Erfindung ist)
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Eine
Mischung aus d, 1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure und dessen Natriumsalz
wurden in einem molaren Verhältnis
von 1:1 hergestellt. Die Mischung wurde homogenisiert und durch
ein 200-Meshsieb gesiebt. Das dabei erhaltene Pulver wurde zweimal
am Tag, am morgen und am abend, auf irritierte Hautbereiche von
Patienten gerieben, die mit Trichophyton infiziert waren. Die Trichophytoninfektion
war in zwei Wochen ausgeheilt.
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Beispiel 3 (erläuterndes Beispiel, das kein
Teil der Erfindung ist)
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Wachstumsmedium:
Die Bakterien wurden auf einem Trypticase-Soja-Fleisch-Extrakt-Medium (BBL), dessen
pH durch Säure
(auf pH 5,5) eingestellt wurde, wachsen gelassen. Dem Medium wurden
ansteigende Mengen an d, 1-2- Hydroxy-4-methylvarleriansäure (HMV)
zugesetzt und wieder auf pH 5,5 eingestellt.
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Bakterienstämme: Die
Bakterien, die für
dieses Beispiel eingesetzt wurden, waren Stämme Staphylococcus aureus ATCC
25923 und Escherichia coli ATCC 23682, die von der American Typ
Culture Collection bezogen worden waren.
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Messung
der antibakteriellen Aktivität:
Bakterienkolonien, die auf Blutagarplatten bei 37°C gewachsen waren,
wurden in einer sterilen Salzlösung
(0,9% NaCl) suspendiert und eine weitere Verdünnung dieser Suspension (in
steriler Salzlösung)
wurde als Bakterientransplantat zur Inokulierung von Aliquots von
200 μml Wachstumsmedium
in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte pipetiert (die Größe des Transplantats
war etwa 105 kolonie-bildende Einheiten
(colony-forming
units (CFU) pro Milliliter). Die Platten wurden dann bei 27°C 24 Stunden
(S. aureus) beziehungsweise 48 Stunden (E. coli) inkubiert. Danach
wurde das bakterielle Wachstum durch Messung der Absorption von
jeder Vertiefung bei 405 nm Wellenlänge bestimmt unter Verwendung
eines Titertek Multiscan Spektrometers (Vertreiber Labsystems Oy,
Helsinki, Finnland). Eine Vertiefung der Mikrotiterplatte, die lediglich
nicht inokuliertes Kulturmedium enthielt, wurde als Nullprobe für das Spektrometer
verwendet.
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Ergebnisse: 1 zeigt
ein Diagramm der Testergebnisse. Das Wachstum von Staphylococcus
aureus und Escherichia coli ist aufgezeichnet als relative Einheiten
in Tryptikase-Soja-Fleisch-Extrakt-Kulturmedium (bei pH 5,5) enthaltend
1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure.
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Die
inhibierende Wirkung der d, 1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure auf
das Wachstum sowohl von S. aureus und E. coli zeigt sich bei einen
HMV-Gehalt von 1 mg/ml Kulturmedium.
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Beispiel 4 (erläuterndes Beispiel, das kein
Teil der Erfindung ist)
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Präparationen
und Pufferlösungen:
Präparation
A (0,625% HMV) enthielt ein Teil einer 2,5% d, 1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure (HMV)
Salbe (pH 3,9) und drei Teile steriles destilliertes Wasser. Präparation
B (Kontrollpräparation)
enthielt ein Teil an Säuresalbe
(pH 3,8) und drei Teile destilliertes Wasser. Die phosphatgepufferte
sterile Salzlösung
(pH 7,2, PBS) enthielt 0,9% NaCl und 0,01 M Kaliumphosphatpufferlösung.
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Bakterienstämme: Die
Bakterienstämme
in diesem Test waren Streptococcus pyogenes ATCC 19615, Staphylococcus
aureus ATCC 25923, Pseudomonas aeruginosa ATCC 27853 und Escherichia
coli ATCC 23682, die von der American Type Culture Collection bezogen
worden waren. Stenotrophomonas (Xanthomonas) maltophilia KY 3 728,
Acinetobacter sp. KY 109 und Propionibakterium Aknes KY 16409 waren
klinische Isolate, die von der Stammsammlung der Universität von Helsinki,
Unit of Digagnostic Bacteriology (Helsinki, Finnland) bezogen wurden
waren.
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Test
auf antibakterielle Aktivität:
Bakterienkolonien, die auf Blutagarplatten bei 37°C unter anaeroben Bedingungen
(P. acnes), in einem candle jar (Str. pyogenes) oder aerob (weitere
Stämme)
wachsen gelassen wurden, wurden in steriler Salzlösung (0,9%
NaCl) suspendiert und eine weitere Verdünnung dieser Suspension (in
steriler Salzlösung)
wurde als Bakterientransplantat zum Inokulieren von 1 ml Aliquots
der Präparationen
A und B eingesetzt (die Größe des Transplantats
war etwa 105 koloniebildende Einheiten (CFU)
pro Milliliter). Die inokulierten Aliquots der Präparationen
wurden dann bei 37°C
18 Stunden inkubiert. Anschließend wurde
die Menge an überlebenden
Bakterien bestimmt, indem zunächst
eine 5 μl
Probe in 500 μl
PBS-Lösung transferiert
wurde, dann diese Lösung
in PBS mit ansteigender Zehnerpotenz n pro ml PBS verdünnt wurde und
schließlich
Blutagarplatten mit dieser aufeinanderfolgenden Reihe von Verdünnungen
inokuliert wurden. Die Kolonien lies man bei 37°C drei Tage (P. acnes) oder
24 Stunden (die anderen Stämme)
unter den vorstehend beschriebenen Wachstumsbedingungen wachsen.
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Ergebnisse:
Die nachstehende Tabelle 1 zeigt die Testergebnisse. Präparation
A (0,625% HMV) konnte die Lebensfähigkeit der folgenden Bakterienstämme um einen
Faktor ≥ 100
unterdrücken:
Streptococcus pyogenes ATCC 19615, Staphylococcus aureus ATCC 25923,
Pseudomonas aeruginosa ATCC 27853, Escherichia coli ATCC 23682,
Stenotrophomonas maltophilia KY 3728 und Acinetobacter sp. KY 1090.
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Die
Lebensfähigkeit
von Propionibacterium acnes KY 16409 Stamm wurde um einen Faktor ≥ 10 unterdrückt.
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Tabelle
1. Menge an lebensfähigen
Bakteriellenzellen (in koloniebildenden Einheiten pro Milliliter, CFU/ml),
nachdem die Bakterien bei 37°C
18 Stunden mit Präparation
A behandelt worden waren (2,5% HMV Salbe, pH 3,9, verdünnt mit
Wasser in einem Verhältnis
1:3 v/v) und Präparation
B (Kontrollsalbe, pH 3,8, verdünnt
mit Wasser in einem Verhältnis
1:3 v/v). Die Menge an Bakterientransplantat war 10
5 CFU/ml.
Bacterium | Präparation
A (HMV) | Präparation
B Kontrolle |
Streptococcus
pyogenes ATCC 19615 | < 103 | < 103 |
Staphylococcus
aureus ATCC 25923 | < 103 | 800 × 103 |
Pseudomonas
aeruginosa ATTCC 27853 | < 103 | 2500 × 103 |
Escherichia
coli ATCC 23682 | < 103 | 3000 × 103 |
Stenotrophomonas
(Xanthomonas) maltophilia 3728 | < 103 | 2 × 103 |
Acinetobacter
sp. 109 | < 103 | 2000 × 103 |
Propionicbacterium
acnes KY 16409 | 4 × 103 | < 103 |
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Beispiel 5
-
Dieses
Beispiel wurde durchgeführt,
um die Dosisabhängigkeit
der Inhibierung der katalytischen Aktivität von menschlicher neutrophiler
Kollagenase (MMP-8 Inhibierung) durch alpha-Hydroxy-Säuren zu
testen. Für
den Test wurde menschliche neutrophile Kollagenase (MMP-8, 500 ng,
sowohl ohne als auch mit Aktivierung mit 1 mM Amino-Phenyl-Quecksilber-Acetat;
siehe Sorsa et al. Ann. N. Y. Acad. Sci. 732: 112–131, 1994) vorbehandelt
(bei 37°C
für eine
Stunde) mit einer Pufferlösung
(mit TNC Pufferlösung
enthalten 50 mM Tris-HCL, 0,15 M NaCl, 1 mM CaCl2,
pH 7,8) und mit 1–100 μg/μl alpha-Hydroxyisocapronsäure (d,
1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure,
titriert bei pH 7,8) und mit alpha-Hydroxyisovaleriansäure (d, 1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure, titriert
bei pH 7,8) und anschließend
in TNC Pufferlösung
mit 1,5 μM
löslichem
nativen Typ I Kollagen bei Umgebungstemperatur (22°C) 12 Stunden
inkubiert. Dann wurden die Proben bei 100°C 5 Minuten in Laemmli-Pufferlösung gekocht
und mit Hilfe einer 8%–10%
Natrium-Dodecyl-Sulfat-Polyacrylamid Gelelektrophorese analysiert
(siehe Sorsa et al., Ann. N. Y. Acad. Sci. 732: 112–131, 1994).
Die SDS-PAGE-Gele wurden mit 1,2 mM Coomassie Brillant Blue angefärbt und
die überschüssige Färbung wurde
mit einer Mischung aus 10% Essigsäure und 5% Methanol abgewaschen,
danach wurden die Gele mit einem Laserdensitormeter vermessen. Die
Katalyse von Typ 1 Kollagen, induziert durch menschliche neutrophile
Kollagenase MMP-8, wurde gemessen als Prozent (%) Typ I Kollagen,
das zersetzt war. Sowohl für
die alpha-Hydroxyisocapronsäure als
auch für
die alpha-Hydroxyisovaleriansäure
wurde gefunden, dass diese bereits bei einer Konzentration von 10 μg/μl eine beträchtliche
Inhibierung von menschlichem MMP-8 bewirken. Das Testergebnis ist
in 2 gezeigt.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel wurde durchgeführt,
um die Dosisabhängigkeit
der Inhibierung der katalytischen Aktivität von menschlicher gingivaler
Sulkusflüssigkeit Kollagenase
(MMP-8 Inhibierung) durch alpha-Hydroxysäuren zu testen (für die in
Vivo Form von MMP-8 siehe Sorsa et al., Ann. N. Y. Acad. Sci. 732:
112–131,
1994, Tervahartiala et al,. J. Clin. Periodontol. 23: 68–75, 1996).
Für den
Test wurde menschliche gingivale Sulkusflüssigkeit Kollagenase (MMP-8,
5 μg sowohl
ohne als auch mit Aktivierung mit 1 mM Amino-Phenyl-Quecksilber-Acetat;
siehe Sorsa et al. Ann. N. Y. Acad. Sci. 732: 112–131, 1994)
vorbehandelt (bei 37°C
eine Stunde) mit einer Pufferlösung
(mit TNC-Pufferlösung
enthaltend 50 mM Tris-HCl, 0,15 M NaCl, 1 mM CaCl2,
pH 7,8) und mit 1–100 μg/μl alpha-Hydroxyisocapronsäure (d,
1-2-Hydroxy-4-methlyvaleriansäure,
titriert bei pH 7,8) und mit alpha-Hydroxyisovaleriansäure (d,
1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure,
titriert bei pH 7,8) und anschließend in TNC Pufferlösung mit
1,5 μM löslichen
nativen Typ I Kollagen bei Umgebungstemperatur (22°C) zwölf Stunden
inkubiert. Dann wurden die Proben bei 100°C fünf Minuten in Laemmlipufferlösung gekocht
und mit 8% bis 10% Natrium-Dodecyl-Sulfat-Polyacrylamid Gelelektrophorese analysiert
(siehe Sorsa et al., Ann. N. Y. Acad. Sci. 732: 112–131, 1994).
Die SDS-PAGE-Gele wurden mit 1,2 mM Coomassie Brilliant Blue gefärbt und
die Färbung
wurde mit einer Mischung enthaltend 10% Essigsäure und 5% Methanol gewaschen,
wonach die Gele mit einem Laserdensitormeter vermessen wurden. Die
Katalyse des Typ I Kollagens, das durch menschliche gingivale Sulkusflüssigkeit
Kolagenase MMP-8 induziert wurde, wurde als Prozent (%) Typ I Kollagen,
das zersetzt worden war, gemessen. Sowohl für die alpha-Hydroxyisocapronsäure als
auch für
die alpha-Hydroxyisovaleriansäure wurde
gefunden, dass diese bereits bei einer Konzentration von 10 μg/μl eine beträchtliche
Inhibierung der menschlichen MMP-8 bewirken. Das Testergebnis ist
in 3 gezeigt.
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Beispiel 7
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Dieses
Beispiel wurde durchgeführt
um die Reduktion/Inhibierung der katalytischen Aktivität von menschlicher
Fibroplast Gelantinase A (72 kD Typ IV Kollagenase MMP-2) und von
menschlicher neutrophiler Gelantinase B (92 kD Typ IV Kollagenase
MMP-9) durch alpha-Hydroxyisocapronsäure (d, 1-2- Hydroxy-4-methylvaleriansäure, titriert
bei pH 7,8) zu testen. Für
den Test wurden 100 ng gereinigte MMP-2 und 65 ng gereinigte MMP-9
(beide sowohl ohne als auch mit Aktivierung mit 1 mM Amino-Phenyl-Quecksilber-Acetat)
vorbehandelt (bei 37°C
für eine
Stunde) mit einer Pufferlösung
(mit TNC Pufferlösung
enthaltend 50 mM Tris-HCl, 0,15 M NaCl, 1 mM CaCl2,
pH 7,8) und mit 2–80 μg/μl alpha-Hydroxyisocapronsäure (d,
1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure, titriert
bei pH 7,8) und anschließend
mit 1,5 μM 125I-markierter
radioaktiver Typ I Gelatine (bei 37°C für eine Stunde) inkubiert, worauf
das nicht zersetzte Gelatinesubstrat mit 20% Trichloressigsäure gefällt, und
die Radioaktivität
der überstehenden
Phase gemessen wurde, um ein Maß für das zersetzte
Gelatinesubstrat zu erhalten (siehe Westerlund et al., J. Dent.
Res., in press, 1996). Es wurde gefunden, dass die alpha-Hydroxyisocarpronsäure bei
einer Konzentration von 10 μg/μl eine beträchtliche
Inhibierung der menschlichen Gelantinase A (MMP-2) und Gelantinase
B (MMP-9) bewirkt.
Das Testergebnis ist in 4 gezeigt.
-
Beispiel 8
-
Dieses
Beispiel wurde durchgeführt,
um die Reduktion/Inhibierung der katalytischen Aktivität von menschlicher
Fibroblast Gelantinase A (72 kd Typ IV Kollagenase MMP-2) durch
alpha-Hydroxyisovaleriansäure
(d, 1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure, titriert
bei pH 7,8) zu testen. Für
den Test wurden 100 ng gereinigte MMP-2 (sowohl ohne als auch mit
Aktivierung mit 1 mM Amino-Phenyl-Quecksilber-Acetat)
vorbehandelt (bei 37°C
für eine
Stunde) mit einer Pufferlösung
(mit TNC Pufferlösung
enthaltend 50 mM Tris-HCl, 0,15 M NaCl, 1 mM CaCl2,
pH 7,8) und mit 2–80 μg/μl alpha-Hydroxyisovaleriansäure (d,
1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure, titriert
bei pH 7,8), und anschließend
mit 1,5 μM 12SI-markierter radioaktiver Typ I Gelatine
(bei 37°C
für eine Stunde)
inkubiert, danach wurde das nicht zersetzte Gelatinesubstrat mit
20% Trichloressigsäure
gefällt
und die Radioaktivität
der überstehenden
Phase gemessen, um ein Maß für das zersetzte
Gelatinesubstrat zu erhalten (siehe Westerlund et al., J. Dent.
Res., in press, 1996). Es wurde gefunden, dass die alpha- Hydroxyisocapronsäure eine
beträchtliche
Inhibierung der menschlichen Gelatinase A (MMP-2) bei einer Konzentration von
10 μg/μl bewirkte.
Das Testergebnis ist in 5 gezeigt.
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Beispiel 9
-
Dieses
Beispiel wurde durchgeführt,
um die Inhibierung der katalytischen Aktivität von Kathepsin-G zu testen,
das aus menschlichen Neutrophilen isoliert worden war. Für den Test
wurde Kathepsin-G (10 ng) vorbehandelt (bei 37°C für eine Stunde) mit TNC Pufferlösung und
mit 1,0 bis 100 μg/μl alpha-Hydroxyisocapronsäure (d,
1-2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure,
titriert bei pH 7,8) und anschließend wurden die Enzymlösungen mit
1 mM Succinyl-Alanyl-Alanyl-Phenylalanyl-Paranitroanilid
(SAAPNA) Peptitsubstrat bei 37°C
zwei Stunden inkubiert. Die Kathepsin-G Aktivitäten wurden als Zunahme der
Absorption bei 405 nm Wellenlänge
gemessen und entweder als relative Änderung der Absorption und/oder
internationale Einheiten der Enzymaktivität aufgezeichnet (siehe Tervahartiala
et al., J. Clin. Periodontol. 23: 68–75, 1996). Es wurde gefunden,
das alpha-Hydroxyisocapronsäure
bei einer Konzentration von 10–50 μg/μl die Aktivität von Kathepsin/G
wirksam inhibierte. Das Testergebnis ist in 6 gezeigt.
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Beispiel 10
-
Dieses
Beispiel wurde durchgeführt,
um die Inhibierung der katalytischen Aktivität von Kathepsin-G zu testen,
das aus menschlichen Neutrophilen isoliert worden war. Für den Test
wurde Kathepsin-G (10 ng) mit TNC Pufferlösung und mit 1,0–100 μg/μl alpha-Hydroxyvaleriansäure (d-1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure, titriert
bei pH 7,8) vorbehandelt (bei 37°C
für eine
Stunde) und anschließend
wurden die Enzymlösungen
mit 1 mM Succinyl-Alanyl-Alanyl-Phenylalanyl-Paranitroanilid
(SAAPNA)-Peptitsubstrat bei 37°C
zwei Stunden inkubiert. Die Kathepsin-G Aktivitäten wurden als Zunahme der
Absorption bei 405 nm Wellenlänge
gemessen und entweder als relative Änderung der Absorption und/oder
internationalen Einheiten der Enzymaktivität aufgezeichnet (siehe Tervahartiala
et al., J. Clin. Periodontol. 23: 68–75, 1996). Es wurde gefunden,
das alpha-Hydroxyisovaleriansäure
bei einer Konzentration von 10–50 μg/μl die Aktivität von Kathepsin-G
wirksam inhibierte. Das Testergebnis ist in 7 gezeigt.
-
Beispiel 11
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Studie A.
-
Dieser
Teil des Beispiels wurde durchgeführt, um die Wirkung einer Irrigation-/Spülbehandlung
mit 2% d, 1-2-Hydroxy-3-methylbutylsäure (HMB) und anschließender Spülung auf
den Gesundheitszustand von Zahnfleisch und Mund von Parodontitispatienten
zu testen. Die Parodontitispatienten, die an dieser Studie teilnahmen,
wurden nach den folgenden klinischen Kriterien ausgewählt: Tiefe
Zahnfleischspalten (Tiefe > 4
mm), Menge an Zahnfleischhämorrhagen,
sichtbarer Plaqueindex, retentive Zahnstein- und Knochenresorption nachgewiesen
durch Röntgenbilder
in Bezug auf tiefe gingivale Spalten bei Parodontitis.
-
40
Paradontitispatienten erhielten eine Spülbehandlung mit 2% HMB, während eine
Referenz/Kontrollgruppe (30 Patienten) eine Irrigation/Spülbehandlung
mit Sol. Rotocani. Sol. Polymineroli, und Sol. Maraslavini erhielten.
-
Nach
konventioneller mechanischer Entfernung des Zahnsteins erhielten
die Testpatienten eine Irrigation-/Spülbehandlung mit 2% HMB, anschließend erhielt
jeder Patient ein Aliquot 2% HMB Präparation für eine Mundspülung, die
zweimal täglich
zwei Wochen durchzuführen
war; entsprechend wurde die Referenz-/Kontrollgruppe (30 Patienten)
mit konventioneller mechanischer Entfernung des Zahnsteins behandelt
und die anfängliche
Irrigation-/Spülbehandlung
der gingivalen Spalten wurde mit Sol. Maraslavini. Sol. Rotocani
und Sol. Polymineroli Präparationen
durchgeführt,
danach wurden die Patienten angewiesen, die Mundspülung lediglich
mit Wasser durchzuführen.
Klinische und mikrobiologische Untersuchungen wurden vor und nach
der Behandlung durchgeführt.
Die mikrobiologischen Wachstumstests wurden auf Blutagar, Schokoladenagar
und Tsistevitssalzagar-Platten durchgeführt. Falls es erforderlich
war, eine Reinkultur auf einer unterschiedlichen Platte zu isolieren,
wurde eine neue Kultur auf einer herkömmlichen Agarplatte wachsen
gelassen, und in unklaren Fällen
wurden die neuen Kulturen auf unterschiedlichen Platten wachsen
gelassen bei Bedarf ergänzt durch
herkömmliche
biochemische und Fermentationstests. Die Ergebnisse zeigen, dass
die HMP-Präperation
auf zweifache Weise wirkt:
- 1. Die HMB-Präperation
rottete die pathogene mikrobielle Flora, die in den gingivalen Spalten
der Parodontitispatienten vorlag, in etwa 40% der Fälle vollständig aus,
und in einigen Fällen
war die Unterdrückung
der mikrobiellen Flora im Vergleich zu der der Referenz/Kontrollgruppe
um Größenordnungen
besser.
- 2. Die HMB-Präparation
veränderte
das Spektrum der pathogenen mikrobiellen Flora der gingivalen Spalten
der Parodontitispatienten vor Behandlung in eine a-pathogene Richtung.
-
Das
Ziel dieses Test war die Bestimmung der Wirkung und Funktion der
HMB-Präparation
auf den Gesundheitszustand des Zahnfleisches und der Schleimhäute der
Mundhöhle über eine
Nachfolgezeitdauer von zwei bis drei Monaten nach der systematischen
Spülbehandlung,
die über
zwei Wochen durchgeführt
wurde. Es wurde gefunden, dass die HMB-Präparation eine antimikrobielle
Wirkung hat, die drei Monate nach der Behandlung anhielt. Die klinischen
Entzündungsindizes
(gingivale Hämorrhagen
und sichtbare Plaqueindizes), die den Gesundheitszustand des Zahnfleischgewebes
charakterisieren, waren aufgrund der HMB-Behandlung/Prophylaxe signifikant
verringert.
-
Da
diese Symptome, die mit dem Fortschreiten der Parodontitis verbunden
sind, die weitere Entwicklung der Erkrankung fördern, kann die HMB-Präparation
das Fortschreiten der Gingivitis (und anderer gingivaler Erkrankungen)
und Parodontitis vorbeugen.
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Bei
einer Untersuchung unmittelbar im Anschluss an die Beendigung der
Behandlungsserie waren 40% der Patienten frei von pathogener Mikroflora
und nach drei Monaten betrug diese Anzahl noch 27,5%. Im Vergleich
zur Kontrollgruppe war das Ergebnis 1,5-fach besser.
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Die
HMB-Präparation
konnte das Spektrum der pathogenen Mikroflora in a-pathogene Richtung
verschieben. Eine besonders starke Unterdrückungswirkung zeigte die HMB-Präparation
auf Streptococcen-Stämme
(Streptococcus viridans und mutans). Gegen a-hämolytische Streptococci war
die HMB-Präparation
weniger wirksam: Deren Anzahl wurde quantitativ verringert, jedoch
wurden immer noch lebensfähige Cocci
nachgewiesen. Die HMB-Präparation
hatte ebenso eine starke antibakterielle Wirkung auf E. coli.
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Subjektiv
hatten die Parodontitispatienten, die mit HMB Irrigation behandelt
worden waren, ein sauberes und leichtes Gefühl im Mund. Im Ergebnis zeigen
Tests, dass eine 2% Lösung
HMB-Präparation
geeignet ist zur aktiven Behandlung mittels Irrigationssäuberung
von tiefen gingivalen Spalten (Tiefe > 4 mm), verursacht durch Parodontitis,
gefolgt von der anschließenden
Verwendung der 2% Lösung
HMB Präparation
als Mundspülung,
insbesondere als allgemeine Prophylaxe gegen wiederkehrende Parodontitis
und für
die Behandlung von und als Prophylaxe gegen das erneute Auftreten
von Parodontitis bei Patienten, die an ernsten systemischen Erkrankungen
(Diabetes, Leukämie,
Arthritis, Krebs, Gefäßerkrankungen
und chronischen Krankheiten) leiden, sowie als allgemeine Prophylaxe
um einen entzündungsresistenten
Zustand im Mund zu erhalten.
-
Testergebnisse:
-
- 1. Kontrollgruppe, mikrobiologischer Status
der Patienten vor der Behandlung:
30% zeigen α-hämolytische
Streptococci
20% zeigen apathogene Saprophyten
20% zeigen
Escherichia coli
20% zeigen verschiedene Typen von bakteroiden
Mikroben
10% zeigen hämolytische
Hämophilie
(Haemophilus influenzae).
Kontrollgruppe, mikrobiologischer
Status der Patienten nach Behandlung:
18% zeigen kein Wachstum
von Mikroorganismen
27% zeigen α-hämolytische Strepptococci
18%
zeigen Wachstum von Streptococcus viridans
10% zeigen β-hämolytische
Strepptococci (Streptococcus pyogenes)
10% haben apathogene
Saprophyten.
10% zeigen apathogene gemischte Flora.
- 2. Testgruppe, mikrobiologischer Status der Patienten vor Behandlung
mit HMB:
46% zeigen Fam. Streptococceae
15% zeigen Escherichia
coli
12% zeigen apathogene gemischte Flora
10% zeigen
bakteroide Mikroben
5% zeigen Haemophilia haemolyticus
5%
zeigen keine bakterologische Flora
8% zeigen Micrococci.
Testgruppe,
mirkorobiologischer Status der Patienten nach Behandlung mit einer
2% Lösung
HMB-Präparation:
39%
zeigen keine bakteriologische Flora
18% zeigen Streptococcus
viridans (lediglich einige Zellen davon)
18% zeigen apathogene
gemischte Flora
8% zeigen α-hämolytische
Streptococci
8% zeigen Saprophyten (lediglich wenige Zellen)
5%
zeigen β-haemolytische
Streptococci (lediglich wenige Zellen)
3% zeigen Mircrococci
(lediglich wenige Zellen)
3% zeigen eine unvollständige Behandlung.
-
Studie B
-
Dieser
Teil des Beispiels wurde durchgeführt, um die Wirkung einer 2%
Lösung
HMB Präparation
auf die Zusammensetzung der mikrobiellen Flora in Zahnbürsten von
Parodontitispatienten vor und nach der Behandlung zu testen.
-
Es
wurde eine mikrobiologische Untersuchung an Proben durchgeführt, die
den Zwischenräumen
der Borsten der Zahnbürsten
der Patienten entnommen wurden. Vor Behandlung wurden weit verbreitet
Mikroben gefunden, die zur Gruppe der Streptococci und E. coli gehörten. Behandlung
mit der 2% Lösung
HMB-Präparation
verringerte die Anzahl dieser Mikroben beträchtlich.
-
Es
ist bekannt, dass die Lücken
zwischen den Borsten von Zahnbürsten
unleugbar Rückhaltestellen von
parodontopathogenen und anderen Mikrobien der Mundhöhle darstellen.
Da Zahnbürsten
nach der Anwendung üblicherweise
nicht gewaschen und steril getrocknet werden, und damit eine feuchte
Umgebung bilden, die ein ausgesprochen bevorzugtes Wachstums-, Förder- und
Kulturmediumsubstrat für
Bakterien der Mundhöhle
darstellt, ergänzen
die hier erhaltenen Ergebnisse vorteilhaft die empfehlenswerte Vorgehensweise,
Zahnbüsten
zu reinigen und zu desinfizieren.