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n Lactobacillus-Präparat und seine Verwendung zur Behand-
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lung bakterieller Infektionen Unter Infektion oder Ansteckung versteht
man das aktive oder passive Eindringen von pathogenen Mikroorganismen in einen Makroorganismus,
dem eine Haftung und Vermehrung der Erreger folgt. Sobald die Bakterien sich im
Wirtsorganismus vermehren oder der Wirtsorganismus Reaktionen zeigt, können verschiedene
Symptome beobachtet werden, wie Fieber, Erythem und Schleimhautschwellungen. Wenn
zu diesem Zeitpunkt entsprechende Antibiotika gegeben werden, die gegenüber den
pathogenen Keimen eine ausreichende antibakterielle Wirkung haben, läßt sich die
Infektionskrankheit bekämpfen. Häufig erweist sich jedoch diese Therapie als nicht
erfolgreich, weil das Antibiotikum nicht rechtzeitig, in unzureichender Menge oder
nicht kontinuierlich gegeben wird, weil das Antibiotikum nicht an die entsprechende
Stelle des Wirtsorganismus in ausreichend hoher Konzentration gelangen kann, oder
weil der Patient sich unvorschriftsmäßig verhält. In einigen Fällen kann die Infektionskrankheit
einen chronischen Verlauf nehmen. Typische Beispiele für derartige Infektionskrankheiten
sind Entzündungen des Nasen-Rachenraums, Gastritis, Enteritis, Lungenentzündungen,
Scheidenentzündungen und Hämorrhoiden.
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Nachstehend werden diese Erkrankungen näher erläutert.
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(1) Entzündungen des Nasen-Rachenraums Es ist häufig zu beobachten,
daß erkältete Patienten, die an Schnupfen leiden, durch pathogene Bakterien infiziert
sind. Diese Keime vermehren sich im Nasenraum und erzeugen Toxine. Der Körper reagiert
auf die Toxine mit Entzündungen, die je nach ihrer Schwere und Art zur Absonderung
verschiedener Substanzen führen. Wenn es sich um eine ernsthafte Erkrankung handelt,
kann es schwierig sein, die Krankheit zu behandeln, weil das Nasensekret stärker
schleimig wird, und Antibiotika Schleim oder Eiter nicht durchdringen können.
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Auch die Verwendung von Antibiotika in Kombination mit antiphlogistischen
Enzymen kann dann eine Verschlimmerung der Erkrankung nicht mehr verhindern.
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Die vorgenannten Tatsachen zeigen, daß in zahlreichen Fällen die Erkrankung
nicht allein mit Antibiotika geheilt werden kann. Ferner bilden sich unter diesen
Umständen resistente Keime und es treten Sekundärreaktionen auf, so daß die Erkrankung
einen chronischen Verlauf nimmt. Bei dieser Sachlage ist im allgemeinen die Operation
das Mittel der Wahl.
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Zur Behandlung von Nebenhöhlenentzündung werden Antibiotika in Kombination
mit antiphlogistischen Enzymen verwendet.
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Auch diese Behandlung kann in bestimmten Fällen versagen.
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(2) ApPendizitis Eine wichtige Ursache dieser Krankheit ist die Infektion
durch pathogene Bakterien. Diese pathogenen Keime gelangen in die angrenzenden oberen
und unteren Darmabschnitte und verbleiben dort auch noch nach der Operation. Bisweilen
infizieren sich Patienten mit infektiösen Keimen im Krankenhaus. Derartige Keime
sind häufig gegen Antibiotika resistent.
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(3) Gastritis und Enteritis Patienten mit geringer Resistenz, beispielsweise
Kinder und ältere Menschen, erkranken sehr häufig an Enteritis, Cholera, Dysenterie
oder Salmonellen. Diese Erkrankungen können durch entsprechende Behandlung mit Antibiotika
bekämpft werden. In einigen Fällen verbleiben jedoch noch Keime, die gegenüber den
Antibiotika resistent sind. In diesem Fall wird die Erkrankung durch die Antibiotika
nicht geheilt, sondern sie kann chronisch verlaufen und häufig Sekundärerkrankungen
verursachen. Es ist daher von größter Bedeutung, diese Erkrankungen auszuheilen,
bevor sie einen chronischen Verlauf nehmen.
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(4) Sputum Ein Ubermaß an Sputum wird ähnlich wie Eiter durch pathologische
Reaktionen des lebenden 'dirtsorganismus gebildet.
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(5) Gingivitis Wenn die entzündete Stelle des Wirtsorganismus beispielsweise
mit Antibiotika und antiphlogistischen Enzymen behandelt wird, ist diese Behandlung
häufig wenig erfolgreich, und es verbleiben noch pathogene Keime. Diese Erscheinung
wird sehr häufig beispielsweise bei Alveolarentzündung beobachtet.
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Außer der unzureichenden therapeutischen Wirkung der Arzneistoffe
beruht dies vorwiegend auf der Tatsache, daß das Zahnfleischgewebe sich noch nicht
vollständig wieder hergestellt hat) sobald die Zahl der pathogenen Keime signifikant
vermindert worden ist. In diesem Fall kommt es wieder zu einer Vermehrung der pathogenen
Keime, die im Zahnfach, dem Spalt zwischen den Zähnen und am Zahnfleisch verbleiben,
und es erfolgt ein RUckfall.
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(6) Hämorrhoiden Diese Krankheit hat vermutlich verschiedene Ursachen.
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Die erste Ursache kann eine Infektion durch pathogene Keime sein.
Die zweite Ursache kann auf einer Infektion durch Darm-
bakterien
beruhen. Die dritte Ursache kann auf der Struktur der Darmorgane oder des Anus beruhen.
Die vierte Ursache kann auf dem Ausmaß der Häufigkeit der Reizung des Darmabschnittes
beruhen, beispielsweise Verstopfung oder zu fester Stuhl.
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Die fünfte Ursache kann mit der Art der Reaktion des lebenden Organismus
zusammenhängen, z.B. dem Zustand der Wunde und der Erholungsfähigkeit dieses Teils.
Die sechste Ursache kann mit dem Ausmaß und dem Umfang der Verstopfung der Gefäße
zusammenhängen. Hämorrhoiden können als Entzündung des:nus und seiner benachbarten
Teile angesehen werden, die vorwiegend durch bakterielle Infektionen, gegebenenfalls
zusammen mit anderen Ursachen hervorgerufen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lactobacillus-Präparat
zu schaffen, das sich zur Behandlung bakterieller Infektionen unter anderem der
vorstehend genannten Art eignet. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
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Die Erfindung betrifft somit die in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Gegenstände.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Stämme von Lactobacillus haben die
charakteristische Eigenschaft, das Wachstum anderer Mikroorganismen zu steuern oder
zu unterdrücken. Diese Tatsache wurde bei Versuchen zur Desodorierung von Exkrementen
bestätigt. Die erfindungsgemäß verwendeten Stämme von Lactobacillus vernichten Bakterien
an der entzündeten Stelle oder zeigen eine Schutzwirkung gegen Darmbakterien und
sie verringern den Anteil dieser Bakterien im Magen-Darmtrakt.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Stämme von Lactobacillus umfassen
solche, die starke Antibiotikabildner sind. Dies verstärkt die Heilwirkung des Lactobacillus-Präparats
bei z.B.
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Hämorrhoiden oder Verletzungen der weiblichen Genitalien nach der
Geburt. Das Lactobacillus-Präparat der Erfindung
wirkt auch gegenüber
solchen pathogenen Keimen, die gegen die üblichen Antibiotika resistent sind. Es
hat ein breites Anwendungsgebiet, vergleichbar dem der Sulfonamide, Antibiotika
und antiphlogistischen Enzyme.
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Ferner hat das Lactobacillus-Präparat der Erfindung die Eigenschaft,
bei oraler Verabfolgung den eigentümlichen Geruch der Faeces zu verringern. Die
erfindungsgemäß verwendeten Stämme von Lactobacillus vermehren sich im Magendarmtrakt
rascher als praktisch alle anderen Darmbakterien, sie haben einen geringeren Nährstoffbedarf
und sie können gleichzeitig Antibiotika bilden und deshalb im Wettbewerb mit den
anderen Darmbakterien überleben. Die in den Faeces vorhandenen übelriechenden Substanzen,
wie Amine, niedere Fettsäuren, Ammoniak und Schwefelverbindungen, können in zu hoher
Konzentration giftig sein. Die desodorierende Wirkung des Lactobacillus-Präparats
der Erfindung zeigt, daß die erfindungegemäß verwendeten Stämme von Lactobacillus
diese Substanzen verwerten können. Dies ist ein wichtiges Merkmal der Erfindung.
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Das Lactobacillus-Präparat der Erfindung hat im Gegensatz zu den Antibiotika,
die lediglich eine bakterizide Wirkung aufweisen, folgende Eigenschaften: (a) Es
ist nicht pathogen, (b) es kann Antibiotika bilden und auf diese Weise Bakterien
abtöten, (c) es kann im Wettbewerb mit pathogenen oder anderen Keimen Uberleben,
(d) es baut giftige Stoffwechselprodukte des Wirtsorganismus ab und wandelt sie
in Bestandteile der eigenen Zelle um, (e) es reinigt die befallenen Bereiche, (f)
es zeigt antiphlogistische und Schleimhaut-abschwellende Wirkung, und
(g)
es wird abgebaut, sobald die Entzündungserscheinungen verscharunden sind.
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Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß diese therapeutischen Effekte
des Lactobacillus-Präparats verstärkt werden können, wenn das Präparat zusammen
mit Enzymen mit antiphlogistischer oder Schleimhaut-abschwellender Wirkung eingesetzt
wird. Die erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme sind nicht pathogen.
Experimentell wurde festgestellt, daß Lactobacillus für den Wirtsorganismus essentiell
ist, d.h. für die Schleimhautmembran, zumindest in der Mundhöhle, im Magendarmtrakt
und der Vagina. Es ist nahezu unmöglich, einen Zustand mit normaler Flora der Vagina
aufrechtzuerhalten, wenn Lactobacillus fehlt. Bei Anwendung des Lactobacillus-Präparats
der Erfindung als Vaginal-Spülung läßt sich eine desodorierende Wirkung beobachten.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Stämme gehören zur Gruppe Lactobacillus.
Dies beweisen sämtliche morpholigischen Eigenschaften, die mit denen der bekannten
Stämme von Lactobacillus identisch sind. Die bekannten Stämme der Gattung Lactobacillus
sind gram-positive, sporenlose Lang- und Kurzstäbchen unterschiedlicher Form und
bis auf wenige Ausnahmen unbeweglich.
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Sie sind fakultativ anaerob und gewöhnlich Katalase-negativ, sie reduzieren
nicht Nitrate und zersetzen nicht Gelatine, sie bilden kein Indol oder Schwefelwasserstoff.
Die Stämme der Gattung Lactobacillus spalten Proteine und Fette nicht oder nur sehr
schlecht. Sie spalten Zucker und sind säurebeständig. Bei der Vergärung von Glucose
wird Milchsäure in einer Ausbeute von mehr als 50 X gebildet. Nach der bekannten
morphologischen Klassifizierung können die erfindungsgemäß verwendeten Stämme mit
diesen Eigenschaften zur Gattung Lactobacillus gerechnet werden. Versuche an Hunden
und schließlich an Menschen haben gezeigt, daß die Stämme nicht pathogen sind und
keine toxischen Symptome hervorrufen,
Die erfindungsgemäß verwendeten
Lactobacillus-Stämme haben ferner folgende Eigenschaften: (a) Resistenz zehen Galle
Damit die Stämme von Lactobacillus ihre Wirkung im Darmtrakt zeigen, ist es von
entscheidender Bedeutung, daß diese Stämme gegen Galle resistent sind. Die Resistenz
eines typischen, erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stammes 1946/F.R.I.
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ist nachstehend in Tabelle I zusammengefaßt. Andere typische Stämme
von Lactobacillus, nämlich die Stämme 2779/F.R.I., 2780/F.R.I., 2781/F.R.I. und
2782/F.R.I., zeigen praktisch die gleichen Eigenschaften gegenüber Galle, wie der
Stamm 1946/F.R.I.. Sie vermehren sich gut in einem Nährmedium, das 4 Gewichtsprozent
Gallenextrakte enthält. Nichtsdestoweniger kann ein Präparat, das gegen Gallensäure
nicht resistente Lactobacillen enthält, je nach der Anwendungsart, ebenfalls eine
ausreichende Wirkung zeigen.
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Tabelle I Nähremedium Konzentration an Gallenextrakt 0 % 1 % 2 %
3 % 4 % S-W-Medium + Casaminosäuren + +l +1 ++ + S-W-Medium + Na2S + +1 +1 ++ +
Fleischbrühe + +l +1 +l + Anm.1 +, ++ und + 1 bedeuten das Ausmaß des Wachstums.
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+ : gutes Wachstum ++ : sehr gutes Wachstum +1 : Wachstum zwischen
+ und ++
Bestandteile des S-W-Mediums: 1 g KH2PO4, 0,7 g MgS04.7H20,
1 g NaCl, 4 g (Nfi4)2HP04, 0,03 g FeSO4 # 7 H20 und 5 g Glucose.
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(b) Nährstoffbedarf Im Gegensatz zu den bekannten Stämmen der Gattung
Lactobacillus, die zu ihrer Vermehrung Aminosäuren, Peptide, Nucleinsäure, Vitamine,
Salze, Fettsäuren oder deren Ester und Zucker benötigen, haben die erfindungsgemäß
verwendeten Lactobacillus-Stämme einen geringeren Nährstoffbedarf. Trotzdem zeigen
sie gutes Wachstum innerhalb eines Zeitraumes von, 2 Tagen und bilden Milchsäure.
In Tabelle II ist das Wachstum erfindungsgemäß verwendeter Lactobacillus-Stämme
in bestimmten Nährmedien angegeben. Als Basalmedium werden S-W-Medium und S-W +
Agar-Medium verwendet.
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Tabelle II Dem Basalmedium Basal- Stamm F.R.I.-NR-zugesetzte Ver-
medium 1946 2779 2780 2781 2782 bindung kein (A) - - - - - -Zusatz (B) schwefelhaltige
(A) + - - + -Aminosäuren (B) ++ - s + -cyclische (A) l - - - -Aminosäuren (B) 1
- - 1 -verzweigte (A) - - - - -Aminosäuren (B) - - - 1 -Cystein (A) + - - 1 -(B)
++ - - + -Cystin (A) + - - 1 -(B) ++ - - + -Methionin (A) + - - 1 -(B) + - - + -Casaminosäuren
(A) + 1 1 + 1 (B) ++ + + + + Casaminosäuren + (A) + + + + + Vitamine (B) ++ + +
++ + Casaminosäuren + (A) +1 + + + + Hefeextrakt (B) ++ + + ++ + Hefeextrakt (A)
+ + + + + (B) ++ + + ++ + Anm.: (A) : S-W-Medium (B) : S-W-Medium + Agar + : normales
Wachstum ++ : gutes Wachstum +++ : sehr gutes Wachstum 1 : schlechtes Wachstum -
: kein Wachstum.
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(c) Spezifische Wachstumsgeschwindigkeit Aus Tabelle III ist ersichtlich,
daß die erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme eine überraschend hohe
spezifische Wachs tums geschwindigkeit selbst in Medien aufweisen, die keine Nährmedien
sind. Zum Vergleich ist die spezifische Wachs tums geschwindigkeit von Escherichia
coli angegeben.
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Tabelle III Stamm-Nr. dem Basalmedium S, N, C und µ bei F.R.I. zugesetzte
Ver- schwefelhal- µ Escherichia bindung tige Amino- coli säuren 1946 schwefelhaltige
+ 0,53 0,4 Aminosäuren 2779 Vitamine, + 0,46 0,43 schwefelhaltige Aminosäuren 2780
Vitamine + 0,46 0,38 2781 S, N, C + 0,53 0,35 2782 Vitamine, + 0,46 0,43 schwefelhaltige
Aminosäuren Anm.: Als Basalmedium wird S-W-Medium verwendet.
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S : S-Verbindungen Na 5 oder H S N : N-Verbindungen Ammoniak Indol
oder Skatol C : C-Verbindungen niedere Fettsäuren, wie Essigsäure oder Buttersäure
+ : essentiell für das Wachstum.
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Obwohl die bekannten Stämme von Lactobacillus einen hohen Nährstoffbedarf
und eine niedrigere Wachstumsrate zeigen im Vergleich zu pathogenen Bakterien, können
die erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme im Wettbewerb mit den allgemein
bekannten pathogenen Bakterien bestehen.
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(d) Die Ergebnisse der morphologischen Untersuchungen der erfindungsgemäß
verwendeten Lactobacillus-Stämme sind in Tabelle IV zusammengefaßt. In Tabelle V
und VI sind die biochemischen Eigenschaften und die Fähigkeit zur Spaltung von Zuckern
zusammengefaßt.
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Tabelle IV F.R.I. Nr.
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2779 2780 2781 2782 1946 Gram-positiv + + + + + Kurzstäbohen, Kokkenbazil-
Kokkenbazil- Kurzstäbchen, Kurzstäbchen, gerundete len, keine len, keine gerundete
gerundete Gestalt Enden, keine Flagella und Flagella und Enden, keine Enden, keine
Flagella und keine Sporen keine Sporen Flagella und Flagella und keine Sporen keine
Sporen keine Sporen Kapsel - - - - -Beweglichkeit - - - - -anaerob + + + + + Aussehen
in Agar runde, mittel- runde, mittel -runde, mit- runde, mit- runde, mit-+ Zucker
+ Vita- große Kolonien große Kolo- telgroße telgroße telgroße min-Medium nien Kolonien
Kolonien Kolonien Koloniegestalt halbkugelig halbkugelig flach dick dick im Vertikalschnitt
Oberfläche glatt, feucht glatt, feucht glatt, feucht glatt, feucht glatt, feucht
Kolonierand glattrandig glattrandig glattrandig glattrandig glattrandig Farbe milch-weiß,
milch-weiß, weiß, nicht milchig-weiß, milchig-weiß, nicht trans- nicht trans- transparent,
nicht trans- nicht transparent, parent, schleimig parent, parent, schleimig schleimig
schleimig schleimig
Tabelle V F.R.I. - Nr.
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2779 2780 2781 2782 1946 Ammoniakbildung Schwefelwasserstoffbildung
- - - - -Katalasebildung - - - - -Pigmentbildung - - - - -Gelatineverflüssi- - -
- - -gung (Proteolyse) Citronensäure- - - - - -Verwertung Harnstoffspaltung - -
- - -(Urease-Nachweis) Methylrot-Reaktion + + + + Voges-Proskauer-Reaktion - - -
- -Nitratreduktion - - - - -
Tabelle VI F.R.I. Nr.
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2779 2780 2781 2782 1946 Glucose + + + + + Galactoso + + + + Fructose
+ + + + -Salicin Arabinose - + - - -Xyloso - - - + -Sucrose + + + + Inosit - - -
- -Dextrin + + # # -Mannit - - - - -Melibiose + + + + + Ribose + + + + + Lactose
« + + + + Raffinose - - + + -Stärke + + + + + Inulin - - - - -Sorbit - - - + -Maltose
+ + + + + Melzitose - - - - -Mannose + + + +
Es sind einige Stämme
der Gattung Lactobacillus bekannt, die Antibiotikabildner sind. Die erfindungsgemäß
verwendeten Lactobacillus-Stämme sind sämtlich Antibiotikabildner. Dies unterdriickt
das Wachstum anderer Bakterien oder die Bildung von Eiter, Sputum, Serum und anderen
giftigen Substanzen.
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In Tabelle VII sind die Hemmzonen der erfindungsgemäß verwendeten
Lactobacillus-Stämme im Diffusionstest zusammengefaßt.
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Zu diesem Zweck wird eine mit Agar, Zucker und Vitaminen gefüllte
Petrischale im Zentrum mit dem Lactobacillus-Stamm beimpft und sodann 48 Stunden
bei 370C inkubiert. Hierauf wird Staphylococcus aureus als typisches Beispiel eines
grampositiven Keimes, oder Escherichia coli als typisches Beispiel eines gram negativen
Keimes auf das Medium gegeben. In einigen Fällen können die erfindungsgemäß verwendeten
Stämme eine stärkere antibiotische Wirkung zeigen, als sie aus Tabelle VII hervorgeht,
oder sie können überhaupt kein Antibiotikum bilden.
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Tabelle VII F.R.I. Nr. Hemmhof-Durchmesser Stophylococcus aureus
Escherichia coli 1946 20 mm 24 mm 2779 15 mm 18 mm 2780 15.mm 20 2781 12 mm 15.mm
2882 18 mm 22 nwi
Aus Tabelle VIII geht hervor, daß die erfindungsgemäß
verwendeten Lactobacillus-Stämme durch Zusatz verschiedener Bestandteile von Exkrementen
in ihrem Wachstum gefördert werden. Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn andere
S, N, C -Substanzen dem Nährmedium zugesetzt werden.
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Die wesentlichen bakteriologischen Unterschiede zwischen bekannten
Lactobacillus-Stämmen und den erfindungsgemäß terwendeten Stämmen sind in Tabelle
LX bis XI zusammengefaßt, In Tabelle IX ist das Wachstum bekannter Lactobacillus-Stlime
und der erfindungsgemäß verwendeten Stämme unter schlechten, mtißigen und guten
Nährstoffbedingungen sowie die Änderung des Ausmaßes ihres wachstums in Gegenwart
von Essigsäure wiedergegeben. Aus der Tabelle sind die deutlichen Unterschiede zwischen
beiden Gruppen ersichtlich. Während der Zusatz einer geeigneten Menge an Essigsäure
zu einem guten Nährmedium, beispielsweise Briggs-Medium (ein typisches Nährmedium
für Lactobacillus ) das Wachstum der bekannten Stämme von Lactobacillus fördert,
kann diese Erscheinrlng nur in guten Nährmedien beobachtet werden. Da die bekannten
Lactobacillus-Stämme in einem schlechten i'jährmedium nicht wachsen, kann der Zusatz
von Essigsäure somit nicht das Wachstum dieser Stämme stimulieren. Demgegeniiber
werden die erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme in ihrem Wachstum durch
Zusatz einer geeigneten Menge Essigsäure zu einem Nährmedium mit niedrigem oder
relativ niedrigem Währstoffgehalt stark angeregt. Bei Verwendung eines Nährmediums
mit hohem oder relativ hohem Nährstoffgehalt ist das Ausmaß der Wachstumsstimulierung
nur gering oder vernachlässigbar.
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Aus Tabelle X ist ersichtlich, daß bei der Züchtung der bekannten
Lactobacillus-Stämme und der erfindungsgemäß verwendeten Stämme in Nährmedien mit
niedrigem, mittlerem oder hohem Nährstoffgehalt, die NA2S.9H20 oder Ammoniak enthalten,
das Wachstum der erfindungsgemäß verwendeten Stämme in den Nährmedien mit niedrigem
oder mittlerem Nährstoffgehalt
durch Zusatz von 0,1 oder 1 g Na2S.9H20
stimuliert wird, während dieser Zusatz das Wachstum der bekannten Lactobacillus-Stämme
in den Nährmedien mit niedrigem, mittlerem oder hohem Nährstoffgehalt nicht stimuliert.
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Ferner wird das Wachstum der erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme
in Nährmedien mit niedrigem oder mittlerem Nährstoffgehalt durch Zusatz von Ammoniak
stimuliert, während das Wachstum bekannter Lactobacillus-Stämme durch Zusatz selbst
geringer Mengen Na2S.9H20 oder Ammoniak auf ein Mindestmaß beschränkt ist.
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Somit ist ersichtlich, daß im Gegensatz zu den bekannten Stämmen die
erfindungsOemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme ein neues und spezielles Verhalten
gegenüber Na2S und Ammoniak unter bestimmten Nährstoffbedingungen zeigen.
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Das Wachstum der erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme
wird in Nährmedien mit niedrigem, mittlerem oder hohem Nährstoffgehalt durch Zusatz
eines Gemisches von Na2S.9H20, Ammoniak und Essigsäure stimuliert, während der Zusatz
dieses Gemisches zu derartigen Nährmedien das Wachstum bekannter Lactobacillus-Stämme
nicht stimuliert; vgl. Tabelle XI.
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Im Zusammenhang mit den Tabellen IX bis XI ist ersichtlich, daß die
erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme Stämme solcher Arten sind, deren
'Wachstum in Gegenwart von S, N, C-Substanzen gefördert wird.
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Tabelle VIII zugesetzte Basal- F.R.I. Nr.
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Verbindung medium 1946 2779 2780 2781 2782 A - - - - -kein Zusatz
B - - - - -C + + + + + D ++ ++ ++ ++ ++ A 1 - - 1 -Essigsäure B + - - + -C +1 +1
+1 ++ ++ D ++ ++ ++ ++ ++ A 1 - - 1 -Ammoniak B + - - 1 -C +1 +1 +1 ++ + D ++ ++
++ ++ ++ A 1 - - 1 -Propionsäure B + - - + -C +1 ++ +1 ++ +1 D ++ ++ ++ ++ ++ A
1 - - + -Na2S#9H2O B ++ - - + -C ++ +1 +1 ++ ++ D ++ ++ ++ ++ ++ A 1 - - 1 -Buttersäure
B + - - + -o ++ ++ +1 ++ D ++ ++ ++ ++ ++ A - - - 1 -Skatol B - - - 1 -C + + +1
+1 + D ++ ++ ++ ++ ++ A + + + + + Fäkalextrakt B +1 + + + + c + L +1 +1 D ++ ++
++ ++ ++ Anm.: (A): S-W Medium (B): S-W Medium (+ Agar) (C): 8 g Pepton + 2 g Glucose
(D) : 10 g Pepton + 5 g Fleischextrakt + 5 g NaCl + 1 g Glucose
Tabelle
IX Basalmedium Ausmaß der Wachstumsstizu- zugesetzte Ausmaß der Wachstumsstimumit
lierung von Lactobacilus Menge an lierung von Lactobacilus bekannte erfindungsgemäße
Essigsäure, bekannte erfindungsgemäß Stämme verwendete g/Liter Stämme verwendete
Stämme Stämme niedrigen 1 - + Nährstoffgehalt - + 2 - +1 5 - ++ 1 - + niedrig -
+ 2 - +1 5 - ++ mittlerem Nähr- 1 -1 1 stoffge- mittel 1 + 2 1 + halt 5 + +1 1 1
-hoch 1 ++ 2 1 1 5 + + 1 1 -hohem Nahrstoffgehalt + ++ 2 + -5 +1 +
Tabelle
X Basalmedium Menge an Ausmaß der Wachstums- zugesetzte Ausmaß der Wachstumstumsmit
zugesetz- stimulierung von Menge an stimulierung von tem Lactobacillus in Ge- Ammoniak,
Lactobacillus in Ge-Na2S.9H2O, genwart von Na2S,9H2O g/Liter gegenwert von Ammoniak
g/Liter bekann- erfindungsge- bekann- erfindungsgete Stäm- mäß verwende- te Stäm-
mäß verwendeme te Stämme me te Stämme niedrigen 0,1 - 1 0,1 - 1 Nährstoffge- 1 -
1 1 - 1 halt 2 - 1* 2 - 1 0,1 - 1 0,1 - 1 niedrig 1 - 1 1 - 1 2 - 1* 2 - 1 mittle-
0,1 -* 1 0,1 - 1 rem Nähr- mittel 1 -* + 1 -* 1 stoffgehalt 2 -* -* 2 -* 1 0,1 -
1 0,1 - -hoch 1 -* + 1 -* -2 -* -* 2 -* -0,1 - - 0,1 - -hohem Nährestoff- 1 -* -
1 - -gehalt 2 -* -* 2 -* -Anm.: -*: Waschstumsdepression
Tabelle
XI Basel- zugesetzte Menge an Ausmaß der Wachstumsmedium Verbindungen, g/Liter stimulierung
von Lactobacillus in Gegenwert mit Na2S. Essig- der S, N, C-Substanzen 9H2O NH3
säure bekannte erfindungsge Stämme mäß verwendete Stämme niedri- 0.1 + 0.1 + 0.1
-gem Nähr- 1 + 1 + 1 -stoffgehalt 2 + 2 , + 2 -e 0.1 + 0.1 + 0.1 niedrigl + 1 +
1 - + 2 +2 +2 - -* mittle- 0.1 + 0.1 + 0.1 - 1 rem mittel 1 + 1 + 1 -* + Nähr- 2
+ 2 + 2 -* -stoffgehalt 0.1 + 0.1 + 0.1 - 1 hoch 1 + 1 + 1 2 + 2 + 2 -* -hohe m
Nähr- 0.1 + 0.1 + 0.1 - -stoff- 1 + 1 + 1 -* gehalt 2 + 2 + 2 -* -* Die in den Tabellen
IX bis XI angegebenen Nährmedien mit niedrigem, mittlerem und hohem Nährstoffgehalt
sind solche Nährmedien, die durch Klassifizierung der Nährstoffbedürfnisse der bekannten
Lactobacillus-Stämme oder der erfindungsgemäß verwendeten Lactobacillus-Stämme in
drei Gruppen erhalten worden sind. Das Nährmedium mit mittlerem Nährstoffgehalt
ist unter Berücksichtigung der biologischen Eigenschaften in weitere drei Gruppen
unterteilt. Das Nährmedium mit niedrigem Nährstoffgehalt ist ein Nährmedium, das
(S-W) + Vitamine oder (S-W) + Casaminosäuren (vitaminfrei) enthält.
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Selbstverständlich können in diesem Nährmedium noch andere spezielle
Vitamine oder Aminosäuren anstelle der genannten Vitamine oder Casaminosäuren verwendet
werden. Ferner kann ein Nährmedium verwendet werden, das keinen der genannten Bestandteile
enthält. Die beschriebenen Nährmedien mit niedrigem Nährstoffgehalt sind Medien,
die keine anderen Nährstoffe als die vorstehend beschriebenen enthalten.
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Das in den Tabellen IX bis XI aufgeführte Nährmedium mit mittlerem
Nährstoffgehalt, Untergruppe niedriger Nährstoffgehalt, bezieht sich auf ein Nährmedium,
das (S-W) + Vitamine + schwefelhaltige Aminosäuren enthält. Das Nährmedium mit mittlerem
Nährstoffgehalt der Untergruppe mittlerer Nährstoffgehalt bezieht sich auf ein Nährmedium,
das (S-W) + Vitamine + Casaminosäuren' Pepton + Zucker enthält, oder auf ein Nährmedium
mit nahezu dem gleichen Nährwert. Das Nährmedium mit mittlerem Nä}jrstoffbedarf.,
Untergruppe hoher Nährstoffgehalt, bezieht sich auf ein Nährmedium, das die gleichen
Bestandteile enthält, wie ein Nährmedium mit hohem Nährstoffgehalt, das Jedoch nur
1/5 bis 1/3 der Menge dieser Nährstoffe enthält. Als Nährmedium mit mittlerem Nährstoffgehalt
kann jedoch auch ein Medium verwendet werden, bei dem einige andere Vitamine und
Aminosäuren dem (S-W)-Medium anstelle der vorstehend erwähnten Vitamine und Casaminosäuren
zugesetzt worden ist.
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Als Nährmedium mit hohem Nährstoffgehalt kommen alle Nährmedien in
Frage, wie sie in verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht sind,
und die besonders zur Vermehrung der bekannten Lactobacillus-Stämme geeignet sind.
Diese lNTährmedien schließen nicht nur MRS-Medium ein, sondern auch solche, die
Aminosäuren, Peptide, lalucleinsäuren, Vitamine, Mineralsalze, Fettsäuren oder deren
Ester und/oder Zucker in ausgewogenem Mengenverhäitnis zum guten Wachstum der bekannten
Lactobaci]lus-Stämme enthalten.
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Me erfindungsgemäß verwendeten Stämme von Lactobacillus sind nicht
auf die fünf durch ihre Hinterlegungsnummern gekennzeichneten Stämme beschränkt,
sondern es kommen alle Arten von Lactobacillus-Stämmen in Frage, die die gleichen
morphologischen und wesentlichen biochemischen Eigenschaften aufweisen. Die erfindungsgemäß
verwendeten Stämme müssen nicht unbedingt Antibiotikabildner sein. Es wurde festgestellt,
daß diejenigen Stämme, die keine Antibiotikabildner sind, ebenfalls eine befriedigende
Wirkung bei der Behandlung bakterieller Infektionen zeigen.
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Nachstehend wird die Herstellung von Lactobacillus-Präparaten erläutert.
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Beispiel A Ein erfindungsgemäß verwendeter Lactobacillus-Stamm wird
in ein Nährmedium (pH 7,4) überimpft, das folgende Bestandteile enthält: Magermilch
Hefe extrakt Calciumcarbonat Das Nährmedium wird 3 Tage bei 37°C bebrütet. Sodann
wird das Nährmedium in der Kälte zentrifugiert. Die sedimentierten Zellen werden
unter vermindertem Druck getrocknet. Es wird ein Lactobacillus-Präparat erhalten.
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Beispiel B Ein erfindungsgemäß verwendeter Lactobacillus-Stamm wird
in ein Nährmedium (pH 7,4) überimpft, das folgende Bestandteile enthält: S-W-Medium
* Na2S. 9H2O Essigsäure Propionsäure Buttersäure Hefeextrakt Vitamine Aminosäuren
Das
S-W-Medium enthält: KH2P04, MgS04.7H20, NaCl, (NH4)2HM04, FeSO4.7H20 und Glucose.
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Das Nährmedium wird 3 Tage bei 370C bebrütet. Sodann wird das Nährmedium
in der Kälte zentrifugiert. Die sedimentierten Zellen werden unter vermindertem
Druck getrocknet, bis ihr Wassergehalt 2 ,S beträgt.
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Das Lactobacillus-Präparat der Erfindung enthält einen eXnzigen oder
mehrere Stämme der Gattung Lactobacillus, die in einem Nährmedium wachsen oder deren
Wachstum stimuliert wird durch Zusatz mindestens einer der folgenden Substanzen
oder deren Gemisch: S-Substanzen, N-Substanzen und C-Substanzen. Dieses Nährmedium
ist dadurch gekennzeichnet, daß bei der Züchtung bekannter Stämme von Iactobacillus
deren Wachstum in Gegenwart von C-Substanzen nicht stimuliert wird.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1 Ein gemäß Beispiel A oder B hergestelltes Lactobacillus-Präparat
wird drei Patienten mit akuter tXebenhöhlenentzündungZ fünf Patienten mit chronischer
Nebenhöhlenentzündung und zwei Patienten mit post-operative n Nebenhöhlenentzündungs
zuständen je diesem Zweck werden 20 g des Präparats mit einem Wassergehalt von 2
% in 400 ml Wasser suspendiert. Sodann wird die Nebenhöhle der Patienten mit dieser
Suspension zweimal täglich an 21 aufeinanderfolgenden Tagen gespült. Zwei der Patienten,
die eine starke Nasensekretbildung zeigten, wird das Präparat der Erfindung in Kombination
mit Tetracyclin gegeben. Auf der Grundlage (1) subjektiver Symptome (Rhinos-tenose,
post-nasalem Ausfluß, nasalem Sekret, Unterdrückung des Geruchssinns, Kopfweh),
(2)
der Untersuchung der Nebenhöhlen und der Schleimhautmembran der Nase (Erythem der
Schleimhautmembran, Schwellung, Menge und Art des Nasensekrets) und (3) direkter
Untersuchung und röntgenologischer Untersuchung, wird die therapeutische Wirkung
des Präparats der Erfindung durch folgende Bewertungszahlen ausgedrückt: 4 Punkte
sehr wirkungsvoll, 2 Punkte wirkungsvoll, 1 Punkt geringfügig wirksam und 0 unwirksam.
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In Tabelle XII und XIII ist die Wirkung des Präparats der Erfindung
1 Woche und 3 Wochen nach Beginn der Behandlung zusammengefaßt.
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Tabelle XII Nr. Patient Alter Ge- Art der Er- zusätz- Subjek- Aus-
Röntgen- Durchschlecht krankung lich ver- tive sehen bild schnittswendeter Symp-
wert Arzneistoff tome 1 M.O. 10 m Acute kein 2 1 1 1,3 Sinusitis 2 T.M. 25 w " "
2 2 1 1,7 3 K.H. 44 m " " 1 1 1 1 4 K.A. 20 m chronische " 2 2 2 2 Sinusitis 5 N.N.
36 w " Antibiotikum 2 1 1 1,3 6 Y.E. 62 m " kein 1 1 1 1 7 K.Y. 51 w " " 1 1 1 1
8 Y.M. 18 w " " 2 2 2 2 9 T.T. 26 m post-opera- Antibiotikum 1 2 1 1,3 tive Sinusitis
10 S.O. 42 m " kein 2 1 2 1,7
Tabelle XIII Nr. Subjektive Aussehen
Röntgen- Durch-Symptome bild schnittswert 1 4 2 2 2,7 2. wie in Ta- .4 4 2 3,3 3
belle XII 2 2 2 2 4 4 2 2 2,7 5 2 2 1 1,? 6 2 2 1 1,7 7. 2 2 .2 2 8 2 2 2 2 9 a
4 2 .2,7 10'. 4 2 2 2,7 Aus den Tabellen ist ersichtlich, daß das Präparat der Erfindung
bei einem der 10 Patienten sehr wirkungsvoll, bei sechs Patienten wirkungsvoll und
bei zwei Patienten nur etwas wirkungsvoll war. Es wurde kein Fall beobachtet, bei
dem das Präparat der Erfindung bei sämtlichen Untersuchungen unwirksam war.
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Beispiel 2 Es werden 10 Patienten mit einem Alter von 16 bis 60 Jahren
behandelt, die an Hämorrhoiden leiden.
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Art der Anwendung: (A) Es werden getrocknete Zellen (Wassergehalt
2 )6) eines Lactobacillus-Stammes verwendet, der gegen Tetracyclin resistent ist.
Das Präparat wird oral 5mal täglich in einer Dosis von jeweils 3 g gegeben.
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(B) Das gleiche Präparat wird mit dem halben Volumen einer Cremegrundlage
vermischt und fünfmal täglich auf die befallenen Stellen aufgebracht.
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(C) Eine Tetracyclincreme wird auf die befallene Stelle vor der Anwendung
des Präparats der Erfindung aufgebracht.
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Die Versuche wurden nach folgenden drei Methoden durchgeführt: (C)
+ (A), (C) + (B) und (C) + (B).
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Aufgrund der subjektiven Symptome und weitere Beobachtungen, wie Schmerzen,
Blutungen und Ausmaß der Hämorrhoidalknoten, wurden die therapeutischen Wirkungen
wie folgt eingeteilt: + 4 = sehr wirksam, + 2 = wirksam, + 1 = etwas wirksam O =
unwirksam und -2 = verschlimmert.
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Die therapeutischen Wirkungen wurden am 7., 14. und 21. Tag der Therapie
beobachtet. In Tabelle XIV und XV sind die Ergebnisse zusammengefaßt, die am 7.
und 21. Tag nach Beginn der Behandlung erhalten wurden.
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Tabelle XIV Pa- Schmer- Blutung Schwel- Ausmaß der Fäkal- Durchtient
zen lung Hämmorrhoi- reiz schnitts-,dalknoten wert K.H. 1 1 1' 1 1 1 M.M. 2 2 1
1 1 1.4 M.fl. 4 4 2 2 2 2.8 T.S. 1 1 1 1 1 1 T.H. 1 1 1 1 1 1 R.N. 2 1 1 1 1 1.2
M.O. 2 2 2 2 1 1,8 S.S. 1 1 1 1 1 1 T.Y. 1 . 2 1 2 1 1.4 .Y. 1 1 1 1 1 1
Tabelle
XV Pa- Schmer- Blutung Schwel- Ausmaß der Fäkal- Durchtient zen lung Hämmorrhoi-
reiz schnittsdalknoten wert Y.T. 2 2 2 2 2 2 K.H. 2 2 .2 2 2 2 M.M. 4 4 4 2 4 3.6
T.B. 1 1 . 1 1 1 1 T.1f. 2 2. .2 2 2 2 K.N. 2 2 2 2 1 1.8 M.O. 4 4 2 2 2 2,8 S.S.
2 1 1 1 1 1.2 N.H. 2 2 2 2 2 2.
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T.Y. 2 1 1 1 1 1.2 Aus den Tabellen ist ersichtlich, daß kein Fall
von hoher Wirksamkeit oder Unwirksamkeit beobachtet wurde.
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Beispiel 3 In Tabelle XVI sind die Ergebnisse von Versuchen in der
Zahnmedizin zusammengefaßt. Die Versuche wurden folgendermaßen durchgeführt: (a)
Das Präparat (getrocknete Zellen mit einem Wassergehalt von 2 96) werden unmittelbar
auf die erkrankte Stelle gegeben, (b) das Präparat wird in physiologischer Kochsalzlösung
suspendiert und die Suspension in die befallene Stelle injiziert, (c) eine wäßrige
Suspension des Präparats der Erfindung wird gegurgelt, (d) das Präparat der Erfindung
wird als Salbe auf die erkrankte Stelle aufgetragen.
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In der Tabelle haben die Zeichen folgende Bedeutung: +++ = sehr wirkungsvoll,
++ = ziemlich wirkungsvoll, + = wirkungsvoll, - = unwirksam.
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Tabelle XVI Nr. Patient Ge- Alter Art der Erkrankung Operation Art
der Be- Wirkung schlecht handlung 1 K.S. m 37 Zahnfleischabszeß Zahnextraktion (a)
++ 2 T.A. m 25 " keine (b) + 3 H.O. w 46 Alveolarabszeß keine (d) +++ 4 E.M. w 22
" keine (d) ++ 5 S.I. m 19 Periodontitis Zahnextraktion (a) ++ 6 T.H. w 40 " Zahnextraktion
(b) + 7 T.M. m 57 Enzündung des Zahnextraktion (c) ++ Weisheitszahns 8 S.N. m 60
" keine (d) +++ 9 M.N. m 21 Zahnfleischabszeß keine (c) ++ 10 S.T. m 34 " keine
(b) ++ 11 M.K. w 30 " Zahnextraktion (a) + 12 M.M. w 27 Pulpitis Zahnextraktion
(a) +
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß bei nahezu allen Patienten
eine gute therapeutische Wirkung erreicht wird.
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Beispiel 4 Das Präparat der Erfindung wird zur Behandlung eines Dammrisses
und der Schwellungen oder Schmerzen nach einem Dammschnitt verwendet. Zu diesem
Zweck wird eine Creme des Präparats auf die befallenen Stellen mehrmals täglich
aufgetragen. Bei starker Verletzung wird das Präparat der Erfindung zusammen mit
einem Antibiotikum und Protease angewendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle XVII
zusammengefaßt.
Tabelle XVII Nr. Patient Alter Erst- Symptome Ausmaß
Ausmaß Naht Dosis, Anzahl Beobachtungen gebären- der der g/Tag der Ande Schwel-
Schmer- wendunlung zen gen/Tag 1 W.M. 26 + Dammriss ++ ++ Damm- 3 5 2 Tage später
riss Abklingen der Schwellung und des Schmerzes, gutes Abheilen der Naht 2 K.K.
24 + " + ++ " 3 5 " 3 M.A. 30 + " ++ ++ " 3 4 2 Tage später riss Abklingen der Schwellung
; 4 Tage später Abklingen der Schmerzen, gutes Verheilen der Naht 4 J.S. 21 + "
++ ++ " 3 5 " 5 M.M. 29 + Damm- ++ ++ " 3 4 " schnitt +Antibiotikum +Protease
Aus
der Tabelle ist ersichtlich, daß die Behandlung bei allen 5 Patienten erfolgreich
verlief.
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Beispiel 5 Das Präparat der Erfindung wird nach einer Blinddarmoperation
zur Bekämpfung pathogener Keime, Entfernung von im Operationsbereich gebildetem
Fibrin und nekrotischem Material, Rhinitis sowie zur Behandlung von durch pathogene
Keime hervorgerufener Gastritis und Enteritis verwendet. Dazu wird das Präparat
oral und in nahezu allen Fällen in Kombination mit Antibiotika gegeben. Im Vergleich
mit unbehandelten Patienten sind die Ergebnisse wie folgt wiedergegeben: +++ = sehr
wirkungsvoll, ++ = ziemlich wirkungsvoll, + = wirkungsvoll und - = unwirksam. Der
bei diesen Versuchen verwendete Lactobacillus-Stamm ist gegenüber dem verwendeten
Antibiotikum resistent. Das Präparat der Erfindung (eine frische Kulturbrühe) wird
8 mal täglich in einer Dosis von jeweils 3 ml/kg Körpergewicht gegeben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle XVIII zusammengefa3t.
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Tabelle XVIII Nr. Ge- Alter Art der Ope- Bemerkungen Zustand Wirschlecht
ration bzw. nach kunder Erkran- der Ope- gen kun ration 1 m 38 Blinddarm- gut ++
pperation 2 m 57 N n + 3 w 40 n " + 4 w 29 n ++ 5 m 35 Enteritis Vibrio n ++ 6 w
32 n n n + 7 m 18 n Salmonelia n + 8 m 24 " " " Aus Tabelle XVIII ist ersichtlich,
daß sämtliche Patienten einen guten Krankheitsverlauf aufwiesen und das Präparat
der Erfindung eine hohe therapeutische Wirkung zeigt.