DE2041242A1 - Doederlein-Bakterien enthaltende Suppositorien fuer die Behandlung von Vaginitis - Google Patents
Doederlein-Bakterien enthaltende Suppositorien fuer die Behandlung von VaginitisInfo
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Description
Patentanwälte
Dlpl.-ing. R. BEETZ sen.
8 München 22, Steinsdorfstr. 1H81-16.O14P 19.8.1970
THE GREEN CROSS CORPORATION, Osaka (Japan)
Döderieiti-B.Jcterlen enthaltende Suppositorien
für die Behandlung von Vaginitis
Die Erfindung bezieht sich auf Döderlein-Bakterien enthaltende
Suppositorien zur Behandlung von Vaginitis, die
in der Lage sind, die physiologische Selbstreinigung der Vagina wiederherzustellen.
Es ist bekanntj, daß sich viele dem Lactobacillus acidophilus
ähnliche Laktobakterien in der Vagina der gesunden erwachsenen Frau finden, die sich unter Ausnutzung des von
der Vaginalschleimhaut abgesonderten Glykogens als Energiequelle
und Bildung von Milchsäure fortpflanzen, wodurch
der Scheidenraurn .s'c-hv/ach sauer gehalten wird, was die Fortpflanzung zahlreicher anderer Mikroorganismen., wie Bakterien,
hemmt und so den Scheldanrauni sauber hält. Die aus der
Vagiiia Isolierten Lak to bakterien *./erden nach ihrem Entdecker
£-Ui^nc'-,f und d.->r* phr/aio Logischen Relrii-
-/i-l^.s ueruio i^a\ " S: öltest ν ~ Ii A Qi>:.c" , ■
0 9 Ο 3 1/2112
Die Anwesenheit von Gijkocen ist für die Fcrlpf Lanz..;
der Döder lein-Bakterier. v/eS'-r^Lich lind es ist v:eiter bekannt,
daß die Sekretion -^i:.es östro^enen Hormoni:, dt.-r.
östriols ( •X-Pollikelhorr.oiihyrli'atj JJ- p>-l6- % -J:-a;/d: υχ;
estra 1,3,5(10) triol), li.. Rahmen des Zyklus de·:- pr.yciAjgisch
gesunden Frao. für die filykogenab;; :i:.der.u.j Ln; Er; L the i
der Varjinaischleirrihci ;t er· Order1! ich ist.
Im ocheidenraum von Kinderr. vor- äev Pubertät oder· 7;n
alten Frauen nach cl^r Με-ηαη?. «se finder. r:;ich da^e^oi. keine
Döderlein-Bckterieti, da bei diesen in dt.-r lieheide:.v;and
kein Glykogen vor-handen int. Bekannter·,:,ε.Γ:βη korr.i::t er, daher
bei Kindern häufig zu einer Vaginltis ύ -cc'c, Ir.fektior; r.iit
Staphylokokken -·ηα C ^r-yrie-.-.acteriuni dipr.uhei-iae \r.d bei
alten Frauen treten senile Va^initis, r. Lnr.t-spezi fische
Vaginitls und PrwritLiS '/ulvae auf. Für- ei Le ^er.ar.di ua^
solcher Beschwerden v/erder: .;- .r.dsätzlich ;>
.;!;'■..;.ar;,ide
(Sulfa drugs), Antibiotika .,r.d .tc-rijleioheii ver-v/ondec, teil
weise jedoch auch Lakt:>'rakteri;:-r. enthaltende Präparate
in Form von Suppositorien.
Insbesondere in letzter Zelt werdfu". entspreex^end
der Entwicklung zahlreicher r\ntibiotika, an Patientinnen
häufig Antibiütika-enthaltt-ride Präparate voraoreicht. Dabei
besteht darm die Gefa;:;-, dai: die in oci-eicloni-a^n vorhandenen
Düderlein-Baktoi-!.--ii Ji.r'ch die verabreichten Antibiotika
ausgerottet werd■·... Bei einera .:: iLchon V^-rluat dec
tr'e LnigUiiij (i·::- Va4TLr;: ■; .·. ,iuz e:; ii'1:.^-:' t-'c-i,^ -\r-v Ausii^
Ur-. c p'.iliiO^ -^c-A. ■.: ' ' ■:., "..'ι·.· ν' . ·η;· " :·ν -J; tcor * ^.nd
ei j. ;;■»;■:, duroi '/■-.■■: ■: i .■ .;.·. '/■ .i . ^W . w, .;...- Cv",:.- .."a r, ·:ί
1 0 J -. ■!■'■'!]>
BAD ORIGINAL
l-akoeriei- Kordel. oft ^o^oi. antibiotika resistant, weshalb
vlr- T -;.:-idluKg iio-α c:·■-■." " -.ichv.'erde;.du? ch al]einige Verab-
- -'ic". .._ /'·;. A:,tJ"., 1 ■jtii.'i-r.'äpo.'i tcii ."ch-'ierl£ '-.lrd.
DL«."- herkömmlichen .baktobakterie::. ^nthaItenden- Suppo-ρΐν.·;-1:°ϊ5
ί-ei^eri :;-;ij li-.ir oino 'iivjol iicoi.rricnc V.'ii'karni hinsieht-,
i IcI-" d»-r "■ieoc-j":K-:'st'"--.I Ui^, der Selbstre
■Derartige .'!ipp jsiu ^rien werde·, aus ^trockneten Zellen ■
vor: rödcrlein-Bakterien oöer Lakfobaktrrieji uxid geeigneten
Ti'ä^errij wie Lactose und -dergleichen, "'durch Tablettieren
;;üt oliie.r Tablcttierni'ascLine hergestellt. Dabei geht ein
hoher Anteil der Zelle:, durch die physikalische Beanspruchung bei::. Tablettieret, zugrunde und die Präparate können
x.iei::; über ausgedeijjtei-e Zeiträume hinweg gelagert werden.
Vieisen de? allgemeinen Beschaffenheit der Tabletten ist
eine beträchtliche Zeitdauer erforderlich, bevor sieh die
B-ikx-5·.· ier.selien durch Diffusion i::<
F.ex.eideiii'aum verteilen
νΔΐύ f-»ruz.!pflanzen beginnen. Aus den vorgenannten Gründen
sin.: diese 6uppositorie;: oder Scheidentabletten für die Be-
;^:.öiu:ig der Vaginitis." n-ich't sonderlich geeignet. Weiter
sii,: dl·? ha:,i(3Isübliche:. Laktobakterien enthaltenden 3upposii^rlc::
ii,cgcs-a:..t" en.pfinillich gegenüber Antibiotika, die
Tür ate re::ai.dlung der Vaginitis verwendet werden, und wenn
sie 'z.".!sa:x.;en "mit Antlbiatika-Fräparater. verabreicht wer der'.,
Y.-irc der ..!ζ ihn ei: erstrebte Zv:eck nicht mehr erreicht.
Als ^: ..;,isatcliches Prograiar: :-ür: die E:.tv::.cklui^ brauch
barer ' Yaglnal-a.-.pposi'torie:. wurden von ·Λϊι. «rjneldern zunächst
folge, ϊα^ Parderuuge:: für die Si gei: schaft ei. ο ν 1 eher Suppo-
sLzyyl^ix auf gestellt:
109 8 i ..· ;:. ί 1 ?
BAD ORIGINAL
1. Sie müssen eine ausreichende Anzahl lebender Zellen enthalten,
so daß die Laktobakterien sich innerhalb einer relativ kurzen Zeit in ausreichender Zahl im Scheidenraurn
entwickeln bzw. fortpflanzen können.
?. Die Suppositorien sollten derart beschaffen sein, daß
sich die Bakterien praktisch unmittelbar nach Verabreichung im Scheidenraum verteilen können und für eine benueme Verabreichung
geeignet sind.
J5. Es sollte für die Anwesenheit einer als Energiequelle
für die Bakterien wirkenden Substanz in der Vagina gesorgt werden, die das Überleben der Bakterien über einen relativ
ausgedehnten Zeitraum hinweg gewährleistet.
4. Die Bakterien sollten die gleichzeitige Verabreichung von
Antibiotika ertragen können, d.h., die Bakterien sollten gegenüber den für die Behandlung von Vaginitis verwendeten
Antibiotika resistent sein.
Ziel der Erfindung sind demgemäß Vaginalsuppositorien
mit Döderlein-Bakterien, die in der Lage sind, die physiologische Selbstreinigung der Vagina wiederherzustellen und
insbesondere den vorgenannten Forderungen weitgehend genügen .
Als Ergebnis umfangreicher Forschungen über die Herstellung solcher 3uppositorien wurde gefunden, daß dieses
Ziel durch Anwendung folgender Methoden befriedigend erreicht werden kann:
Bei Untersuchung der Aufladung der Döderlein-Bokterien
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BAD ORiGiNAL
im Kulturmedium vmrde durch direkte mikroskopische Beobachtung
unter Anlegung eirs1 schwachen Gleichspannung an das flüssige
Kulturmedium gefunden, daß diese negativ ist. Bei der nach»
folgenden Untersuchung der Aufladung von in Wasser suspendierten
Teilchen von Diatomenerde, Ton, Stärke und dergleichen wurde festgestellt, daß sich Stärketeilchen positiv
aufladen und somit für das Aufsammeln der Bakterien aus dem Kulturmedium besonders geeignet sind. Gemäß der Erfindung
brauchbare Stärke kann von einer beliebigen Quelle herstammen, besonders bevorzugt werden jedoch Kartoffel- oder . j
Getreidestärken.
Die Wirkung des Stärkepulvers zeigt folgender Versuch:
Kartoffel- oder Getreidestärkepulver wurde in einer Schale ausgebreitet und in einen Vakuumsterilisator gebracht, in den Äthylenoxyd zur Verdrängung der Luft eingeleitet wurde. Die Gas-Sterilisierung zur Erzielung eines
sterilisierten Produktes erfolgte 4 Stunden lang bei 55 C.
Ein Vol.-teil dieser sterilisierten Stärke vmrde zu 10 Vol.-teilchen Kulturflüssigkeit gegeben, in der die Laktobazillen
48 Stunden lang kultiviert worden waren; es wurde durchgerührt und die Mischung stehengelassen. Dabei setzte \
sich die Stärke, die mit der Adsorption von mehr als Qo%
der Bakterien schwerer wird, in vergleichsweise kurzer Zeit
am Boden ab.
Eine geringe Menge der abgesetzten Stärke 'wurde auf eine
Glasplatte gebracht, getrocknet, mit Methylenblau angefärbt
und unter dem Mikroskop- untersucht und zeigte deutlich, daß
an der Oberfläche der Stärketeiichen eine oder mehrere
Zellen der Döderlein-B xkterien adsorbiert worden'.waren,,
10983 1/2112 .
■ ■ . BAD ORiGlNAL
-C-
Es ist aiso möglich, die D?^ terie-i. l',:. lebenden Zustand
durch Zusatz von bei niedrigen Tempe. at -Aren sterilisierte;;.
Stärkepulver zum Kulturmedium ζ » sarnrr.r-':., and zv;ar k^nn
diese Verfahrensweise für dl·:; pi-sktiscne Herstellung angewandt
werden.
W e r ι η beispieis v; e i s e e c w ft ί; V ο I. -1 ?-, L i e ν ο r. η ι i t Q ? - r; b *; 1
niedriger Temperatur sterilisierter Kartoffeistärke zu
10 Volumenteilen K :lturflüs«ii>:eit gtoerje:. und durchgerührt
werden und das ganze zu;:. hhzetz(ji\iasi:en der Ct:iri:e stehengelassen
wird, werden etv/a 3θ> dor gezüchteten [jr-.Ktex'ien
an der Stärke adsorbiert. V/enn v/eitor· die nach Abtrennung
der Stärke verbleibende Losung bzw. Flüssigkeit über !
Vol.-teil auf Filterpapier1 ausgebreiteter Stärke gegossen
wird (zur Filtrierung der Lösung und gleichzeitigen Adsorption
der Bakterien an der auf dem Filterpapier ausgebreiteten Stärke), können etwa lOöyo der Bakterien im lebenden
Zustand gesammelt werden.
Die so erhaltene Stärke enthält relativ viel Wasser und hat eine schlammähnliche Beschaffenheit. Durch Zugabe von
1 Vol.-teil frischer Stärke und Durchmischen der feuchten und zugesetzten trockenen Stärke unter Rühren wird jedoch
ein trocken erscheinendes Stärkepulver erhalten. Dieses enthält jedoch noch so viel Wasser, daß bei Aufbewahrung
in einem Exsikkator über wasserfreier Phosphorsäure unter vermindertem Druck innerhalb von 7 Tagen ein Gewichtsverl ust
von l\0% festgestellt wird.
Wenn man Stärkepulver (je ein Oram/n) mit daran adsorbierten
Döderlein-D: kterien aseptisch in kleine sterilisierte
Reagenzgläser bringt, die bei ο C gehalten werden,
die Züchtung nach gewissen ZeitintervniLeu erfolgt und die
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Zahl der lebenden Döderlein-BUcterien über die Zahl der entwickelten
Kolonien abschätzt, so findet man, daß die Zahl der Doderlein-B-ktorien in einer· Woche etwa auf das Zweifache zunimmt, danach etwa 25 Wochen lang nahezu konstant
bleibt und dann allmählich nach 50 Wochen auf etwa die Hälfte der in1 sprünglichen Zahl abnimmt.
Dem gegenüber ist allgemein bekannt, daß sich die Zahl
'der ■ lebenden Bakterien 'wegen der von den Bakterien gebildeten
Stoffwechselprodukte in einer Woche auf die Hälfte vermindern,
wenn die Kulturflüssigkeit der* Bakterien bei 25°C "
gehalten wird« Die vorstehend angegebene lange Lebensdauer .der'an. Stärke gesammelten Bakterien stellt daher eine unerwartete
günstige Eigenschaft dsr. Dieses günstige Verhalten mag darauf zurückzuführen sein, daß die von den Döderlein-Bakterien
erzeugten Säurer, und anderen Stoff Wechselprodukte von den Stärketeilchen adsorbiert und die für das Gedeihen
der Bakterien schädlichen Substanzen so aus deren Umgebung
entfernt werden, und teilweise auch darauf, daß die Stärke eine Nahrungsquelle für die Döderlein-Bakterien bildet.
Zum Beweis dieser Annahmen wurde ein Gewichtsteil
Stärke in 100 Gewichtsteilen Wasser suspendiert und μ
die Suspension JO Minuten lang auf 1210C aufgeheizt unter
Umwandlung in eine dünne Paste, in der die Bakterien gezüchtet
wurden; die Zahl der lebenden Bakterien wurde in bestimmten Zeitabständen geprüft. Dabei wurde festgestellt,, daß diese Zahl in den ersten 2k Stunden auf das
Zweifache zunahm. Daneben wurde ein Gewichtsteil Stärkepulver -ir.it. J; Gewichtsteil en 0,01 η Milchsäurelösung gemischt
und in der überstehenden Flüssigkeit nach Absetzen der Stärke die Milchsäuremenge bestimmt, die merklich abgenommen hatte.
1 0 9 8 :<
1 / 2 1 1 2
BAD
Die als Adsorbent für die gezüchteten Doderl-ein-Bakterien
wirkende Stärke ermöglicht also deren lange Lebensdauer1
und läiit damit erwarten, daß aufgi'und der hohen
Zahl der lebenden Bakterien eine befriedigende Wirkung erreicht wird. Um jedoch der ober, angegebenen zweiten
Forderung zu genügen, muß ein Präparat von einer solchen
Beschaffenheit sein, daß es bequem tief in den Scheidenraum eingeführt werden kann und darüber hinaus die Freigabe
der Bakterien in den Scheidenraum unmittelbar nach der Einführung zuläßt.
Die für Döderlein-Bakterien enthaltende Präparate bekannte Tablettierung ist nun nicht nur wegen des hohen
Wassergehaltes der mit Döderlein-Bokterien beladenen Stärke
schwierig anzuwenden, sondern es bestehen auch Bedenken, da über 10% der Döderlein-Bakterien durch die momentan
auftretende hohe Temperatur bei der plötzlich einwirkenden
mechanischen Kraft beim Tablettiervorgang vernichtet v; erden,
wenn man die mit Bakterien beladene Stärke nach Verminderung des Wassergehaltes und Zusatz von Trägern, wie Lactose,
zu Tabletten verpreßt.
Zur Vermeidung solcher Verluste an lebenden Bakterien und Bildung eines Präparates, das die Bakterien praktisch
unmittelbar nach der Einführung in die Vagina freigibt, wird die mit Döderlein-B Jiterien beladone feuchte Stärke
unter milden Bedingungen in eine Gelatinekapsel gebracht. Es wurde gefunden, daß die gebräuchliche, harte Gelatinekapsel
im feuchten Scheidenraum bei einer Temperatur von etwa J7 C iniv'vhii! \.<
von £ Minuten gelöst wird und den
Inhalt freigibt. L1 in Döriei'lfun-ßnkteri on können fiel)
daher zusammen mit. r.<~v Stärk." innerhalb einer kurzen Zeit
BAD ORiGINAL
1 Q 1 9 'J ι ; ? -ι \ ί
nach der Einführung in den Scheidenraum hinein verteilen
und sich unmittelbar fortpflanzen.
Die verabreichten Döderlein-Bakterien können sich unter Ausnutzung einer Art Energiequelle, die durch die
Stärke bereitgestellt wird, vorläufig fortpflanzen, damit sich jedoch die Bakterien im Scheidenraum über längere
Zeiten hinweg halten können, ist es notwendig, daß Glykogen.
im Epithel der VaginalSchleimhaut gebildet wird. Zu
diesem Zweck ist es wichtig, daß die Behandlungsperson
selbst das östrogene Hormon östriol absondert. Da östriol
bekanntermaßen bei lokaler Verabreichung in die Vagina hinein adsorbiert, in den Kreislauf transportiert und
durch die submuköse Membran der Vagina zum Epithel abgesondert
wird, kann das Ziel durch Zugabe von östriol zu dem Mischpulver aus Döderlein-Bakterien und Stärke zufriedenstellend
erreicht werden. Literatur über die Absorption von intravaginal verabreichtem östriol und
den Transport ,desselben in den Kreislauf findet sich bei
R.C. Merrill: Physiol. Rev. ^8(1958), Seiten 463 bis
48O; E. GItsch: .Geburt. Frauenklinik, VoI„_20 (i960),
Seiten 1052 bis 1059; Kushima: San-Fujinka no Sekai
(World of the Gynecol. & Obstet,): Ii (1962), Seiten
bis 858 usxtf. Als übliche Dosierung für das östriol sind
0,4 bis 0,6 mg pro Kapsel ausreichend.
Wie oben angegeben \tfurde, werden Antibiotika wie
Chloramphenicol, Tetracyclin und dergleichen häufig bei
gynäkologischen Beschvjerden zur Hemmung der Fortpflanzung
von Staphylokokken und dergleichen verabreicht, und diese Antibiotika hemmen auch das Wachstum der Döderlein-Bakterieri
im ScLeideriraum und führen so zu einer Verödung desselben,
so daß danach eine intravaginale Fortpflanzung von
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Staphylococcus, Candidae ur.d dergleichen möglich i.-ird, die
gegenüber den genannten Antibiotika res intent sind.
Es ist daher zur Unterstützung de:' Selbstreinigung
der· Vagina wünschenswert, d-i.'j die Dö'derlein-Eaktnrien gemäß
der Erfindung selbst ar.tibiot ikaresiatent nind. Zur
Gewinnung von gegenüber diesen r\ntibictika residenten
Stämmen der Bakterien wurden beispielir./oise Agar-Agarplattenkulturmedien
mit c% Glucose, IC,;' rohem Tomatensaft,
1, 5?i Pepton für Bakterienku]türen d\C\ I ,'-Jf Agar-Agar
und einem pH-V/ert von G3G hergestel.lt. Vaginai.sekret vor.
jungen, gesunden Frauen wurde darauf gebracht u.d ho Stunden
lang bei yj C kultiviert zur Erzielung einer reinen
Kultur von vielen einzelnen Kolonien auf der Oberfläche des Kulturmediums, von v/o -.rhi de;, Döderleir.-Bi-ktf^-ien in
seinen Eigenschaften, dio li. der Literat'.tr arigegoben v.-erdei-,
entsprecliender Bakteriensta;:.rn nach allgerneirier bc-ktcrioiogischer
Überprüfung inoliert v.^rde; dierer isolierte .Starnrr.
v/urde dann zur ErsieLung der gev/ünschter Resistenz gegenüber
den genannter» Antibiotika auf einem Medium aufeinanderfolgend
kultiviert, dem el:x- Au:;'.;ar.l oder Coielart der
genannten Antibiotika zugesetzt v; or den v.ar. Die Menge der
bei aufeinanderfolgender Kult-./- zugesetzten Antibiotika
v:urde allmählich gesteigert ^nd schlio31ieh v/urden solche
Bakterien gewonnen bzw. verwendet, die in einem Kulturmedium
mit folgenden Antibiotikamengen gezüchtet worden waren:
Penicillin G, KaIiUn1GaL.: oO Einheiten/mL
Streptomycin 1O 000 J^'ml
Tetracyclin 125
BAD ORIGINAL I O 9 8 i I / Π 1 2
_ 1 1 _
Oxytetracyclin 100
Oleandomycin J 000
P-jlymixli. B ' 3 000
Chlora..iphenlcol 10O
Kaua.ii;. ciu 100 | /ml
Fradioraycin ! 000
Colistin 500 Einheiten/ml
.Erythromycin V 000 ϊ
In diesen Falle -wurde:, von verschiedenen ,"jungen Frauen
isolierte Bakterienstärnn.e zur Erzielung der gewünschten
Antibiotikaresistenz aufeinanderfolgend jeweils auf einem .aiioibiotikahaltlEen Kulturmedium gezüchtet; diese Stämme
v.-uräen ^ev.-eilc kultiviert und die resultierende KulturflÜGsigivcit ::iit Stärke versetzt und wie zuvor behandelt
.;.;;■ ,-eweili^er: L.r;tiel-ii.r von 3tärkepuder mit daran adsor-Dierten Bakterien* Die so jeweils erhaltenen Stärkepuder
können in; Gemisch verwendet werden. Tr. allgemeinen werden besonders günstige Ergebnisse erzieltj wenn eine Mischung von . bis 5 Arten solcher Ctärkepüder verwendet werden.
Antibiotikaresistenz aufeinanderfolgend jeweils auf einem .aiioibiotikahaltlEen Kulturmedium gezüchtet; diese Stämme
v.-uräen ^ev.-eilc kultiviert und die resultierende KulturflÜGsigivcit ::iit Stärke versetzt und wie zuvor behandelt
.;.;;■ ,-eweili^er: L.r;tiel-ii.r von 3tärkepuder mit daran adsor-Dierten Bakterien* Die so jeweils erhaltenen Stärkepuder
können in; Gemisch verwendet werden. Tr. allgemeinen werden besonders günstige Ergebnisse erzieltj wenn eine Mischung von . bis 5 Arten solcher Ctärkepüder verwendet werden.
Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Suppositorien
pro Kapsel wird nachfolgend angegeben (für therapeutische Anv.'encluu^e:; sind 1 bis 2 Kapseln pro Tag üblich):
Stärke mit adsorbierten Bakterien 100-150 mg/Kapsel
östriol 0,4-0,6 mg/Kapsel
bakterienfreie 2t3iv:e 350-^00 mg/Kapsel
insgesamt ca, 500 ra^Kapsel
Die Zahl der in einem Gramm Stärke enthaltenen Lakto-
5 7 bakterien sollte zumindest 10 bis 10' Zellen betragen;
diese Zahl kann durch Zusatz von zellfreier Stärke eingestellt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
Ein Agar-Agarplattenkulturmediurn mit 2% Glucose, 10%
rohem Tomatensaft und 1,5$ Pepton für Bakterienkulturen und einem PH-Wert von 6,6 wurde hergestellt und die Vaginalsekrete
von. 6 gesunden, relativ jungen Frauen wurden auf die Oberfläche des Mediums gebracht und gezüchtet. Zahlreiche
reine Kulturstämme wurden so von jeder Kolonie gesammelt und die Formen und biologischen Eigenschaften derselben nach
herkömmlichen bakteriologischen Methoden überprüft und die Stämme durch Vergleich der Eigenschaften mit den für Döderlein-Bakterien
in der Literatur beschriebenen identifiziert. 10 Stämme dieser Bakterien wurden isoliert, aufeinanderfolgend
auf dem mit einer Antibiotikaauswahl versetzten Medium gezüchtet und 5 Stämme ausgesondert, die gegenüber den Antibiotika
resistent geworden waren. Jeder dieser Stämme wurde in einer Kulturflüssigkeit mit 2,5$ Pepton und 0,2$ Lactose
und einem PH-Wert von 6,5 bis 6,8 48 Stunden lang bei
57°C gezüchtet.
Zu jeder Kulturflüssigkeit wurde unter Rühren bei niedriger Temperatur mit Äthylenoxyd sterilisierte Kartoffelstärke
hinzugegeben, die abgeschieden wurde. Die überstellende Flüssigkeit wurde durch sterilisiertes
Filterpapier1 mit darauf verteilter Stärke filtriert und
1 nt - ·> - / ο ι ι ·ϊ BAD ORIGINAL
die so erhaltene Stärke mit der abgeschiedenen vereinigt.
Dazu wurde bakterienfreie sterilisierte Stärke zur Erzielung eines trocken erscheinenden Produktes hinzugegeben. Die Stärkesorten
wurden gut durchmischt.
Die Zahl der lebenden Zellen in der Kulturflüssigkeit wurde unter Anwendung der Kultivierungs-Methode geprüft, und
die Menge der zuzugebenden bakterienfreien Stärke derart festgesetzt/ daß die Zahl der lebenden Zellen pro Gramm
5 7
Stärkepuder zwischen IO und 10 lag. Die Stärke wurde zur vollständigen Durchmischung in ein sterilisiertes rotierendes Gefäß gebracht und die Mischung in kleine Teile unterteilt und in Gelatinekapseln gegeben, in welche weiter 0,5 mg Östriol pro Kapsel gegeben wurden, die dann versiegelt wurden. -
Stärkepuder zwischen IO und 10 lag. Die Stärke wurde zur vollständigen Durchmischung in ein sterilisiertes rotierendes Gefäß gebracht und die Mischung in kleine Teile unterteilt und in Gelatinekapseln gegeben, in welche weiter 0,5 mg Östriol pro Kapsel gegeben wurden, die dann versiegelt wurden. -
Die Gelatine der Kapseln wurde auf ihre Löslichkeit bzw. Zersetzbarkeit durch Wasser bei Vaginaltemperatur innerhalb
von 2 Minuten überprüft. Der Inhalt der Kapseln wurde wie beabsichtigt in Freiheit gesetzt und der Scheidenraum
durch die Portpflanzung der lebenden Zellen wie bei gesunden Frauen auf saure Bedingungen gebracht.
Durch Untersuchungen an 214 Frauen in verschiedenen
Kliniken konnte bestätigt werden, daß das erfindungsgemäße Präparat in über 80$ der Fälle von nicht-spezifischer
Vaginitis, seniler Vaginitis, Trichomonas-VaginitiSj, Vaginalmycosis,
Intracervical- und Vulvalpruritus eine therapeutische
Wirkung zeigt.
10 98Ί1/2112 BADORiGINAL
Claims (9)
1. Döderlein-Bakterien enthaltende Suppositorien ;"üi· die
Behandlung von Vaginitis, g e k e η η ζ e i e r. η e t
durch eine Gelatinekapsel mit an sterilisierter stärke
adsorbierten lebenden Döderlein-Bakterien and östriol.
»2. Suppositorien nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
5 7
zumindest TO bis 10 Dö'derlein-Eakterienzeile;. pro Grarr.;/, Stärke.
zumindest TO bis 10 Dö'derlein-Eakterienzeile;. pro Grarr.;/, Stärke.
3· Suppositorien nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Gehalt von 0,4 bis 0,6 mg östriol pro Kapsel.
4. Suppositorien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stärke durch Getreide- oder Kartoffelstärke gebildet
wird.
5. Suppositorien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stärke eine Mischung aus 2 bis 5 von unterschiedliehen
Kulturflüssigkeiten herstammenden Stärkesorten gebildet wird.
6. Suppositorien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bakterien eine spezielle Antibiotikaresistsnz aufweisen.
7· Verfahren zur Herstellung von Vaginalsuppositorien nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man hoch antibiotikareaistente Lactobacilii acidophilus
Döderleini in einem flüssigen Kulturmedium züchtet, zu dem
109831/2112 BAD
«. 1
sterilisierte Stärke gegeben wird, die nach Beladung mit Bakterien und Abtrennung vom Kulturmedium mit trockener
Stärke· versetzt wird, bis die Mischung ein trockenes Aussehen
hat, die dann in Gelatinekapseln gebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
r. ; dor Stärkemischung sterilisierte, bakterienfreie Stärke
ii. einer Menge zugegeben wird, daß der Bakteriengehalt
im Produkt bei TO-3 bis 10 Döderlein-Bakterienzellen pro
Graia:r. Stärke liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
da-3 in die Kapseln neben der Stärke östriol eingebracht Wird.
BAD ORiGINAL
109:831/2112
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP366670 | 1970-01-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2041242A1 true DE2041242A1 (de) | 1971-07-29 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702041242 Pending DE2041242A1 (de) | 1970-01-12 | 1970-08-19 | Doederlein-Bakterien enthaltende Suppositorien fuer die Behandlung von Vaginitis |
Country Status (4)
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