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Diese
Erfindung betrifft neue Betulinsäurederivate
und eine Zusammensetzung, enthaltend Betulinsäurederivate, Verfahren zur
Herstellung von solchen Betulinsäurederivaten.
Diese Erfindung betrifft auch die Verwendung von neuen Betulinsäurederivaten
zur Herstellung einer Zusammensetzung, die zum Inhibieren und/oder
Verhindern von Tumor-assoziierter Angiogenese, genauer Angiogenese,
die mit Prostata-, Lungen-, Ovarial- und Colon-Krebs assoziiert
ist, nützlich
ist.
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Hintergrund
der Erfindung
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Betulinsäure ist
ein pentazyklisches Triterpen. Sie kann aus mehreren natürlichen
(botanischen) Quellen gewonnen werden. Sie kann ebenso aus Betulin
chemisch gewonnen werden, einer Substanz, die in großen Mengen
in der äußeren Rinde
von weißen
Birken (Betula alba) gefunden wird. Es ist gefunden worden, daß Betulinsäure selektiv
humane Melanomzellen tötet
(Nature Medicine, Band 1(10), 1995, WO 96/29068). Das cytotoxische
Potential von Betulinsäure
wurde unter Verwendung von drei humanen Melanomzellinien getestet,
Mel-1, Mel-2 und Mel-4. Das Wachstum aller Zellinien wurde signifikant
durch die Behandlung mit Betulinsäure inhibiert. Die Wirksamkeit
von Betulinsäure
gegen Melanomkrebszellen wurde ebenso unter Verwendung von Mäusen ohne
Thymus getestet. Sie scheint durch Induzierung von Apoptose in Krebszellen
zu wirken.
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Die
Anti-Krebsaktivität
von Betulinsäure
und einiger ihrer Derivate ist ebenso unter Verwendung von Maus-Sarkom-180-Zellen
demonstriert worden, die s.c. in nackten Mäusen implantiert waren (
JP 87,301,580 ), die Inhibition
des Wachstums von lymphocytischen p388-Leukämiezellen
in vitro (Choi.Y-H et al., PLanta Medica Band XL VII,511-513, 1988)
und das Inhibieren des Wachstums von Krebszellen, insbesondere durch
Inhibieren der Ornithindecarboxylase (Yasukawa, K et al, Oncology
48:72-76, 1991; WO 95/04526).
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Vor
kurzem haben die Anmelder über
eine Anti-Leukämie-
und Anti-Lymphom-Aktivität
und Anti-Prostata-, Anti-Lungen- und Anti-Ovarial-Krebs-Aktivität von Betulinsäure und
ihrer Derivate mit ED50-Werten von weniger
als 4,0 μg/ml
berichtet. (US-Anmeldung Nr. 09/040,856, eingereicht am 18. März, 1998,
und US-Anmeldung Nr. 09/251,309, eingereicht am 17. Februar 1999).
Weiterhin wurde über
eine anti-angiogene Aktivität von
Betulinsäure
und ihrer Derivate vor kurzem durch die Anmelder in US-Anmeldung
Nr. 09/166,809 berichtet, eingereicht am 6. Oktober 1998, wobei
gezeigt wurde, daß Betulinsäure und
ihre Derivate die Bildung von Tubus-artigen Struktwen („tube-like-structures") (TLS) von Endothelzellen
bei Wachstum auf einer mit Matrigel beschichteten Oberfläche inhibierten.
Es wurde gezeigt, daß die
anti-proliferative Aktivität
auf Endothelzellen zusammen mit der Anti-TLS-Aktivität die anti-angiogene
Aktivität
von Betulinsäwederivaten
nahelegt.
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Anderson
et al (WO 95/04526) offenbaren, daß für bestimmte Krebse, um sich
durch den gesamten Körper
eines Patienten auszubreiten, ein als Metastase bezeichneter Prozeß, Zell-Zell-Adhäsion stattfinden muß. Insbesondere
müssen
Krebszellen von ihrer Ursprungsstelle wandern und Zugang zu Blutgefäßen erhalten,
um eine Kolonisierung an entfernten Stellen zu erleichtern. Es ist
bekannt, daß bestimmte
Krebszellen an E-Selektin über
E-Selektin-Liganden
auf ihrer Zelloberfläche
anhängen,
und dieses Ereignis ist ein Bestandteil des Metastasen-Prozesses.
Betulinsäure
und ihre Derivate stören
die Selektin-Bindung. Betulinsäure
inhibierte die P-Selektin-Bindung an 2,3, sLex, eine Chemikalie,
von der bekannt ist, daß sie
an P-Selektin bindet, mit einer IC50 von
125 μM.
Ebenso inhibierte sie die P-Selektin-Bindung an HL-60-Zellen in einer Dosis-abhängigen Weise
mit einer IC50 von 0,75 mM. Betulinsäure und
Derivate stören
ebenso signifikant die Bindung an Colon-Krebszellen, LS 174T an
E-Selektin.
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Dasgupta
et al (WO 96/29068) offenbarten ein Verfahren und Zusammensetzung
zur Inhibierung von Tumorwachstum unter Verwendung der aktiven Verbindung
Betulinsäure.
Die Erfindung stellt ein Verfahren und eine Zusammensetzung zum
Inhibieren von Tumorwachstum und insbesondere zum Inhibieren des Wachstums
von Melanom unter Verwendung einer aus natürlichen Produkten stammenden
Verbindung bereit. Die Erfindung stellt ebenso ein Behandlungsverfahren
unter Verwendung von Betulinsäure
bereit, um das Wachstum oder die Ausbreitung von Krebszellen zu
verhindern, wobei Betulinsäure
in einer topischen Zubereitung aufgebracht wird.
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Pezzuto
et al (US-Patent 5,869,535) offenbaren ein Verfahren und Zusammensetzung
für Sonden,
die das Tumorwachstum inhibieren, unter Verwendung von Betulinsäure oder
eines Derivats davon. Betulinsäure ist
aus der Stammrinde von Ziziphus mauritiana isoliert worden, indem
sie ein selektives cytotoxisches Profil gegen menschliches Melanom
in einer Testgruppe von menschlichen Krebszellinien vermittelt,
wobei eine Bioassay-gesteuerte Fraktionierung auf der Grundlage
des Bioaktivitätsprofils
unter Verwendung von kultivierten menschlichen Melanomzellen (MEL-2)
zur Überwachung
durchgeführt
wurde und Betulinsäure
davon als die aktive Verbindung erhalten wurde. Die resultierende
Betulinsäure
kann verwendet werden, um Tumorwachstum zu inhibieren, oder kann
in ein Derivat umgewandelt werden, das Tumorwachstum verhindert
oder inhibiert. Die Erfindung stellt ebenso ein Behandlungsverfahren
unter Verwendung von Betulinsäure
bereit, um das Wachstum oder das Ausbreiten von Krebszellen zu verhindern,
wobei Betulinsäure
oder -Derivate davon in einer topischen Zubereitung aufgetragen
werden. Es wurde gefunden, daß Betulinsäure das
in-vitro-Waehstum
von MEL-2-Zellen inhibiert. Jedoch wurde keine der anderen getesteten
Zellinien [A431 (Plattenepithelzellen), BC-1 (Brust), COL-2 (Colon),
HT1080 (Sarcom), KB (humanes orales epidermoides Carcinom), LNCaP
(Prostata), LU-1 (Lunge), U373 (Gliom) und ZR-75-1 (Brust)] durch Betulinsäure betroffen
(d.h. ED50-Werte von größer als 20 μg/ml).
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Lee
et al (WO 96/39033) offenbaren, daß Betulinsäure und Dihydrobetulinsäureacylderivate
eine potente anti-HIV-Aktivität
haben. Die C3-Hydroxy-, C17-Carboxylsäure- und
C20-Exomethylengruppen
sind modifiziert worden. Anti-HIV-Assays weisen auf eine potente
anti-HIV-Aktivität von Betulinsäure und
Dihydrobetulinsäurederivaten
in akut infizierten H9-Lymphocyten
mit EC50-Werten von weniger als 1,7 × 10–5 μM hin.
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WO
98/51294 und WO 98/51293 offenbaren Betulinsäureverbindungen, die in der
Behandlung von Krebs verwendet werden sollen.
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Aufgaben der
Erfindung
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Diese
Erfindung stellt neue Betulinsäurederivate
und Zusammensetzungen bereit, die diese mit pharmazeutisch akzeptablen
Zusatzstoffen, Verdünnungsmitteln,
Trägern
und Bindemitteln mit oder ohne Betulinsäure enthalten.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung betrifft das Bereitstellen von neuen
Betulinsäurederivaten,
die zum Inhibieren von Angiogenese verwendet werden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verbindung und Zusammensetzungen
zum Behandeln, Inhibieren und/oder Verhindern von Angiogenese unter
Verwendung einer aus einem natürlichen
Produkt gewonnenen Verbindung und ihrer Derivate bereitzustellen.
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Weiterhin
offenbart die Anmeldung die Verwendung von Derivaten gemäß der Formel
von 1 zur Herstellung einer Zusammensetzung,
die bei der Behandlung eines Patienten mit Angiogenese nützlich sind.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, das Problem der mit anti-angiogenen
chemotherapeutischen Standard-Agenzien assoziierten hohen Toxizität durch
Verwendung einer aus natürlichen
Produkten abgeleiteten Verbindung, z.B. Betulinsäure oder ihrer Derivate, zu überwinden.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, das Problem der nicht-ausreichenden
Verfügbarkeit, die
mit synthetischen anti-angiogenen Anti-Krebs-Mitteln verbunden ist,
durch Verwendung von leicht verfügbaren
semisynthetischen Derivaten von Betulinsäure zu überwinden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, das Problem hoher Kosten von
synthetischen antiangiogenen Mitteln durch Verwendung der leicht
verfügbaren,
aus einem natürlichen
Produkt stammenden Verbindung zu überwinden. Zum Beispiel Betulinsäure und
ihre Derivate, von denen erwartet wird, daß sie weniger teuer als andere
chemotherapeutische Arzneien sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
obigen Aufgaben und andere sind durch Bereitstellen von neuen Betulinsäurederivaten
der Formeln aus 1 erzielt worden,
die in der vorliegenden Beschreibung dargestellt werden.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereit, die nützlich
zum Verhindern/Inhibieren von Angiogenese ist. Betulinsäurederivate
inhibieren Endothelzellproliferation und weisen eine hohe Endothelzellspezifität auf, wodurch
sie spezifisch auf Endothelzellen zielen. Die Derivate inhibieren ebenso
die Bildung von Tubus-artigen Strukturen (TLS) von Endothelzellen,
wenn diese auf einer mit Matrigel beschichteten Oberfläche wachsen
gelassen werden. Die anti-proliferative Aktivität auf Endothelzellen zusammen
mit der Ariti-TLS-Aktivität
legen in sehr starker Weise die anti-angiogene Aktivität von Betulinsäurederivaten
nahe.
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Die
neuen Derivate der Betulinsäure
haben ein Grundskelett von Betulinsäure, wie hierin unten in
1 gezeigt.
, wobei R, R1, R2, R3 und
R4 unabhängig
oder in Kombination die folgenden Gruppen darstellen.
R = H
R1
= H,Br
R2 = O, OH, NNHC6H5, NHNHC6H5, NHNHC6H4(OCH3)[4], OCOC6H3F2[3,5],
OCOC6H3F2[2,4], OCOC6H4(CF3)[3],OCOC6H4(CF3)[2], N=CHC6H3F2[2,4],
N=CHC6H3F2[3,4]; NOCH2C6H4NO2[4], OCOC6H4(C5H11)[4], OCOC6H4(C7H15)[4],
OCOC6H4(OCH3)2[2,5], OCOCH2C6H3(OCH3)2[3,4], OCOCH2C6H3(OCH3)2[2,4],
OCOC6F5, NOH, OCOCClF2, OCOC6H4-C6H5, OCOCH(Cl)C6H5, OCO-(CH2)3COOH,
OCOC6H4Cl, OCOC6H4(CHCL2)(3), OSO2CH2CH2CH2Cl, OCOC6H2(COOH)(2)C12[3,6],
OCOCH(Cl)-CH3, NNHCOC6H4(OH)(2],
R3 = H, CH2CH2COOCH3, COCH=CH2,
3-Deoxy-dihydrobetulinsäure
R4
=CH2=CCH3, BrCH2-C(Br)CH3, CH(CH3)2
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Herstellung von Betulinsäurederivaten.
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Die
folgenden Prozeduren werden entweder alleine oder in Kombination
verwendet, um die Derivate der vorliegenden Erfindung zu erzeugen.
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Beispiel 1
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Herstellung von 3-o-Acyl-Derivaten
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Verfahren
1: Ein Substrat in organischer Base wird mit einem geeigneten Anhydrid
bei Zimmertemperatur für
näherungsweise
4-16 Stunden behandelt. Beispiele für Anhydride, die in diesem
Verfahren verwendet werden können,
werden durch die allgemeine Formel (RCH2CO2)O dargestellt, wobei R=H, CH3,
C2H5, etc. Die Reaktion
wurde durch Verdampfung der Reaktionsmischung, Zugabe von Wasser
und Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel aufgearbeitet.
Die organische Schicht wurde über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, verdampft und der Rückstand
kristallisiert, um die jeweiligen entsprechenden reinen 3-o-Acylderivate zu
ergeben. Beispiele für
organische Basen, die in diesem Verfahren verwendet werden können, sind
TEA, Pyridin und DMPA.
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Verfahren
II: Ein Substrat in einem halogenierten organischen Lösungsmittel
wurde mit einem geeigneten Acylchlorid wie in Verfahren 1 behandelt.
Die Reaktion wurde wie in Verfahren I beschrieben durchgeführt, um
die entsprechenden 3-o-Acyl-Derivate in der reinen Form zu ergeben.
Beispiele für
Acylchloride, die verwendet werden können, sind RCH2 (CH2)nCOCl, wobei R=H,
Cl oder F, Br und n=0 bis 9 oder RCH2 (CH)n XCOCl, wobei R=H, X=OH, OCOCH3 und
n=1. Das halogenierte Lösungsmittel
kann ausgewählt
werden aus CCl4, CH2Cl2, C6H5CH3 oder ähnlichem.
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Beispiel 2
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Herstellung von 3-Oxo-Derivaten.
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Das
Substrat wurde in einem organischen Lösungsmittel aufgelöst und ein
herkömmliches
Oxidationsmittel wurde unter normalen Reaktionsbedingungen zugegeben.
Die Reaktion wurde, wie in Verfahren I beschrieben, aufgearbeitet,
um die entsprechenden 3-Oxo-Derivate in reiner Form zu ergeben.
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Beispiele
für Oxidationsmittel,
die verwendet werden können,
sind CrO3/Py; CrO3/H2SO4; CrO3/AcOH oder ähnliches. Die normale Reaktionsbedingung
ist ein Rühren
des Substrats mit einem Oxidationsmittel bei einer Temperatur von
0°C bis
Zimmertemperatur für
einige Stunden. Das organische Lösungsmittel
kann aus Aceton, CH2Cl2,
AcOH, Mischungen davon oder ähnlichem
ausgewählt
werden.
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Beispiel 3
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Herstellung von 2, 20,
29-Tribrom-3-oxo-Derivat
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Ein
3-Oxo-Betulinsäurederivat,
herstellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 3, wurde in halogeniertem organischen Lösungsmittel
aufgelöst.
Hierzu wurde tropfenweise flüssiges
Brom, aufgelöst
in demselben Lösungsmittel,
zugegeben, und die Temperatur wurde zwischen 0 – 10°C gehalten. Die Reaktionsmischung
wurde auf Zimmertemperatur gebracht und für einige Stunden gerührt. Die
Reaktion wurde aufgearbeitet, wie in Verfahren I aus Beispiel 2
beschrieben. Die organische Schicht wurde mit 5-10% wäßriger alkalischer
Lösung gewaschen
und verdampft. Das kristallisierte Produkt ergab reine 2, 20, 29-Tribrom-3-oxo-Derivate.
Beispiele für
halogenierte Lösungsmittel,
die verwendet werden können,
sind CCl4, CH2Cl2, CHCl3 und ähnliche;
Beispiele für
eine wäßrige alkalische
Lösung,
die verwendet werden kann, sind das Hydrogencarbonat oder Carbonat eines
Alkalimetalls in Wasser und ähnliches.
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3-Oxo-Derivate
von Betulinsäure,
Dihydrobetulinsäure
oder ihre Derivate können
in den Verfahren aus den Beispielen 4, 5, 8, 10 und 14 verwendet
werden.
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Beispiel 4
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Herstellung von 3-Oximino-Derivat
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Ein
3-Oxo-Derivat wird in einem alkoholischen Lösungsmittel, wie etwa Methanol,
Ethanol, Propanol und ähnlichem,
gemischt. Hierzu wurde Hydroxylamin, Phenylhydroxylamin oder Benzylhydroxylamin
oder ihre substituierten Derivate und Natriumacetat zugegeben. Die
Mischung wurde für
einige Stunden unter Rückfluß gehalten.
Die Reaktionsmischung bis zur Trockne verdampft. Die Reaktionsmischung
wurde aufgearbeitet, wie in Verfahren I aus Beispiel 2 beschrieben,
und ergab rohes 3-Oximino-Derivat, das kristallisierte, um das entsprechende
reine 3-Oximino-Derivat zu ergeben.
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Beispiel 5
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Herstellung des Phenylhydrazons
des 3-Oxo-Derivats
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Phenylhydrazin
oder seine Phenyl-substituierten Analoge oder ein Salz davon und
Natriumacetat wurden zu einem 3-Oxo-Derivat, das im alkoholischen
Lösungsmittel,
wie etwa Methanol, Ethanol, Propanol und ähnlichem, aufgelöst war,
zugegeben und wurde für
ungefähr
vier Stunden unter Rückfluß gehalten.
Die Reaktion wurde aufgearbeitet, wie in Verfahren I aus Beispiel
2 beschrieben, um das entsprechende reine Phenylhydrazon-Derivat
in reiner Form zu ergeben.
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Beispiel 6
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Herstellung von 17- und/oder
20-Carboxyalkyl-Carboxylat
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Zu
dem in trockenem Dimethylformamid aufgelösten Substrat wurde Natriumhydrid
zugegeben, und die Mischung wurde bei Zimmertemperatur für ungefähr zwei
Stunden gerührt.
Ein geeigneter Halogenalkyl-Carboxyester wurde zu den obigen Reaktionsmischungen
zugegeben, und die Mischung wurde bei Zimmertemperatur für 16-20
Stunden gerührt.
Die Reaktion wurde aufgearbeitet, wie in Verfahren I aus Beispiel
2 beschrieben, um reines 17- und/oder 20-Carboxyalkyl-Carboxylat-Derivat
zu ergeben. Beispiele von Halogenalkyl-Carboxyestern, die verwendet
werden können,
sind das Chlor- oder Brom-Derivat von Methyl- oder Ethyl-Acetat, oder das
Chlor- oder Brom-Derivat von Propionat und ähnlichem.
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Beispiel 10
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Herstellung von 3-Amino-Derivaten
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- a] Ein 3-Oximino-Derivat wird in Eisessig aufgelöst und unter
Wasserstoffatmosphäre
(60-70 psi) in der Anwesenheit eines Platinoxidkatalysators für mehrere
Stunden geschüttelt.
Die Reaktionsmischung wird gefiltert, die Mutterlauge unter Vakuum
verdampft, um den Eisessig zu entfernen, und der Rückstand
auf die übliche
Weise aufgearbeitet, um das entsprechende 3-Amino-Derivat zu ergeben.
- b] Ein 3-Oxo-Derivat wird in Methanol aufgelöst, Ammoniumsulfat und Natriumtetrahydridoborat
zugegeben und für
2-4 h unter Rückfluß gehalten.
Die Reaktionsmischung wird bis zur Trockne verdampft, Wasser wird zugegeben,
der Feststoff wird gefiltert und kristallisiert, um 3-Amino-Derivate
zu ergeben.
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Beispiel 11
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Herstellung von 3-o-Benzoyl-Derivaten
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Ein
Substrat in organischer Base wird mit einem geeigneten Benzoylchlorid
für näherungsweise
6-16 Stunden bei einer Umgebungstemperatur behandelt. Beispiele
für Benzoylchlorid,
die verwendet werden können,
werden durch die allgemeine Formel Rn(Ar)CoCl
dargestellt, wobei n=1 bis 3, R=H, Cl, Br, F, CF3 und Ar=C6H5, C6H4, C6H3 oder
C6H2. Die Reaktion
wurde durch Zugabe von Wasser und Extraktion mit einem organischen
Lösungsmittel
aufgearbeitet. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, verdampft, und der Rückstand
wurde kristallisiert, um jeweils reine 3-o-Benzoylderivate zu ergeben. Beispiele
für organische
Basen, die verwendet werden können,
sind Pyridin, Piperidin.
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Beispiel 13
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Herstellung von 3-Phenyl-Hydrazino
oder seines Phenyl-substituierten Derivats
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3-Phenylhydrazon
oder sein Phenyl-substituiertes Derivat von Betulinsäure oder
Dihydrobetulinsäure wird
in Eisessig aufgelöst
und unter Wasserstoffatmosphäre
(50-70 psi) in der Anwesenheit eines Platinschwammkatalysators für 3-5 Stunden
geschüttelt.
Die Reaktionsmischung wurde gefiltert, die Mutterlauge unter Vakuum
verdampft, um den Eisessig zu entfernen, und der Rückstand
aus alkoholischem Lösungsmittel kristallisiert,
um reines 3-Phenylhydrazino
oder sein Phenyl-substituiertes Derivat zu ergeben. Die verwendeten
alkoholischen Lösungsmittel
sind Methanol, Ethanol oder Isopropanol.
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Beispiel 14
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Herstellung von 3-N-Hydroxyethylderivat
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3-Oxo-Derivat
wird in absolutem alkoholischem Lösungsmittel aufgelöst, wie
etwa Methaol/Ethanol, und dazu wurden 15-20% alkoholische Salzsäure und
2-Aminoethanol zugegeben und bei Zimmertemperatur für 30 – 60 Minuten
gerührt.
Zu diesem wurde Natriumcyanoborhydrid zugegeben und weiter bei Zimmertemperatur
für näherungsweise
72 Stunden gerührt.
Die Aufarbeitung erfolgte durch Zugabe von Wasser, gefolgt von einer
Filtration des Feststoffes, um das Rohprodukt zu ergeben, das aus
Alkohol kristallisiert wurde, um reines 3-N-Hydroxyethyl-Derivat zu ergeben.
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Beispiel 15
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Herstellung von 3-N-Benzyliden-Derivat
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3-Amino-Derivat
wird in alkoholischem Lösungsmittel,
wie etwa Methanol/Ethanol, aufgelöst, und dazu wird Benzaldehyd
oder substituiertes Benzaldehyd-Derivat in der Anwesenheit oder
Abwesenheit von Alkalimetallcarbonat, wie etwa Natrium- oder Kaliumcarbonat,
zugegeben. Die Mischung wurde für
einige Stunden bei Umgebungstemperatur bis näherungsweise 50°C gerührt. Die
Reaktionsmischung wurde durch Entfernen des Alkohols unter Vakuum
und durch Zugabe von Wasser aufgearbeitet. Die wäßrige Schicht wurde entweder gefiltert
oder mit einem halogeniertem organischen Lösungsmittel extrahiert, gefolgt
von einer Verdampfung, was 3-N-Benzyliden-Derivat ergab.
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Beispiel 16
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30 μl einer ECV304-Zellsuspension
(50 × 104 Zellen/ml in RPMI 1640, enthaltend 10%
FBS), gefolgt von 150 μl
Medium, wurde zu den Näpfen
einer 96-Napf-Gewebekulturplatte (Nunc, Dänemark) zugegeben und über Nacht
inkubiert (37°C,
5% CO2). 20 μl des zu testenden Betulinsäurederivats
wurde dann in Konzentrationen im Bereich von 0,5 μg/ml bis
4 μg/ml
zugegeben. Jede Konzentration wurde in dreifacher Ausfertigung:
ausplattiert. 20 μl
Medium alleine wurde zu Kontrollnäpfen zugegeben. Nach 72 Stunden
Inkubation wurde ein MTT-Assay
(Mosmann 1983) durchgeführt,
und die prozentuale Inhibition hinsichtlich der Proliferation von
behandelten Zellen wurde in Bezug auf die Kontrollzellen berechnet.
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Die
Cytotoxizitätsassays
für Tumorzellen
sind im einzelnen in unserer Anmeldung Nr. 09/040,856 beschrieben
worden, die in den USA am 18. März
1998 eingereicht worden ist. Tabelle I zeigt die ED50-Werte gegen
ECV304 und vier verschiedene Tumorzellinien und die Endothelzell-Spezifitäten von
siebzehn potenten Derivaten.
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Wir
sagen voraus, daß die
Verbindungen mit „hohem" und „mittlerem" ECS spezifisch auf
Endothelzellen zielen und unter potenten anti-angiogenen Verbindungen
gruppiert werden können,
während
Verbindungen mit „niedrigem" ECS ihre bereits
berichtete cytotoxische Aktivität
gegen Tumorzellen ergänzen
würden.
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Beispiel 17
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Mehrere
Derivate der Betulinsäure
wurden hergestellt durch Durchführen
von Substitutionen und/oder strukturellen Veränderungen an den Positionen
C3, C17, C20 und/oder C29 von
Betulinsäure,
wie in den Beispielen beschrieben. Die Derivate wurden auf der Grundlage
von spektralen Daten charakterisiert. Tabelle II bezieht sich auf
die Strukturen von 2, wobei R bis
R4, die deutlich gezeigt werden, die Strukturen
von vierzig Derivaten auflisten. 2,
wobei R bis R4 unten gezeigt werden:
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Beispiel 18
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Matrigel
(70 μl)
wurde in jeden Napf einer 96-Napf-Kulturplatte bei 4°C gebracht,
und man ließ es durch
Inkubation bei 37°C
für 30
min. polymerisieren ECV304 (1 × 104)-Zellen wurden auf dem Matrigel in 200 μl DMEM ausgesät, enthaltend
10% FBS. Die zu testende Betulinsäure und -Derivate wurden zu
markierten Näpfen
in nicht-cytotoxischen Konzentrationen zugegeben und bei 37°C für 24 – 48 Stunden
inkubiert. Die Abwesenheit der Cytotoxizität von Betulinsäure und
ihrer Derivate auf ECV304-Zellen zu den obigen Zeitpunkten wurde
durch geeignete Kontrollen bestätigt.
Fünf verschiedene
Phasen-Kontrast-mikroskopische Felder (4X) wurden angesehen und
die gesamte Tubus-Fläche
der Tubus-artigen Strukturen (TLS) vermessen unter Verwendung eines
Video Pro 32 Image Analysis-Systems. Die prozentuale Verringerung
in der gesamten Tubus-Fläche
wurde als der Mittelwert der Daten aus fünf Feldern angegeben. Die prozentuale
Inhibition der TLS wurde unter Bezug auf die Kontrollen berechnet
(keine Arznei).
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Beispiel 19
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Eine
geeignete Formulierung von Betulinsäurederivaten wurde wie folgt
hergestellt. Die Derivate wurden in einem minimalen Volumen Methanol
löslich
gemacht. Die Derivate können
ebenso in Isopropylalkohol, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder
einem anderen geeigneten Lösungsmittel
löslich
gemacht werden. Substituiertes beta-Cyclodextrin, wie etwa 2-Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin,
Sulfobutylether-beta-cyclodextrin, wurde separat in Wasser auf eine
Konzentration von näherungsweise
50 bis 1000 mg pro ml, bevorzugt 250 bis 750 mg pro ml, aufgelöst. Das
solubilisierte Betulinsäurederivat
wurde in kleinen Aliquots zu der derivatisierten beta-Cyclodextrinlösung zugegeben
und bei niedriger Temperatur beschallt, bis sich eine klare Lösung entwickelte.
Das organische Lösungsmittel
wurde dann durch Rotationsverdampfung entfernt, und die endgültige Lösung gefiltert,
um ein steriles Produkt zu ergeben. Die resultierende Lösung wurde
lyophilisiert.
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Systemische
Verabreichung bezieht sich auf orale, rektale, nasale, transdermale
und parenterale (d.h. intramuskulär, intraperitoneal, subkutan
oder intravenös).
In Übereinstimmung
mit guter klinischer Praxis wird bevorzugt, die Zusammensetzung
in einer Dosis zu verabreichen, die anti-angiogene Effekte erzeugen
wird, ohne übermäßige schädliche Nebenwirkungen
zu verursachen. Die Zusammensetzung kann entweder allein oder als
eine Mischung mit anderen therapeutischen Mitteln verabreicht werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die von ungefähr
10 mg bis 1000 mg der Zusammensetzung pro Einheitsdosis bereitstellen,
werden bevorzugt als Tabletten, Pastillen, Kapseln, Pulvern, wäßrigen oder öligen Suspensionen,
Sirupen, Elixieren, Implantaten oder wäßrigen Lösungen mittels jeden beliebigen
herkömmlichen
Verfahrens. Die Natur der verwendeten pharmazeutischen Zusammensetzung
wird natürlich
von der gewünschten
Verabreichungsroute abhängen.
Die Dosierung der Zusammensetzung für den Menschen liegt im Bereich
von 1,0 bis 200 mg/kg/Tag, und der bevorzugte Bereich ist 1,0 bis
50 mg/kg/Tag.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verwenden von neuen Betulinsäurederivaten
oder eine Kombination davon zur Herstellung eines Medikaments zum
Behandeln eines Patienten mit Tumor-assoziierter Angiogenese durch
Verabreichen einer pharmazeutisch effektiven Dosierung von besagtem
Betulinsäurederivat
oder seiner Kombination, an den Patienten. Der Patient der Erfindung
kann ein Mensch, ein Säugetier
oder ein anderes Tier sein. Der ED50-Wert
von Betulinsäurederivaten
gegen menschliche Nabelschnurendothelzellen ist 0,35 bis 4,0 μg/ml. Die
Endothelzellspezifität
von Betulinsäurederivaten
für Prostatakrebs
ist 1,04 bis 21,1. Die Endothelzellspezifität von Betulinsäurederivaten
für Lungenkrebs
ist 0,43 bis > 10.
Jedoch ist die Endothelzellspezifität von Betulinsäurederivaten
für Ovarialkrebs
0,54 bis 7,0. Die Endothelzellspezifität von Betulinsäurederivaten
für Colon-Krebs beträgt 0,87
bis 14,3.
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Das
Betulinsäurederivat
wird an den Patient in einem pharmazeutisch akzeptablen Zusatzstoff
Träger, Verdünnungsmittel,
Lösungsmittel,
Füllstoff,
Schmiermittel, Bindemittel, Binder oder Stabilisator verabreicht. Bevorzugt
wird das Betulinsäurederivat
in der Form einer Tablette, Pastille, Kapsel, Pulver, wäßrige oder ölige Suspension,
Sirup, Elixier, Implantat oder wäßrige Lösung verabreicht,
und das Betulinsäurederivat
oder die Derivate oder die Kombination davon wird an den Patienten
systemisch verabreicht.