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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Zubereitung
eines Mikrogels. Der Ausdruck Mikrogel schließt Mikrogele und Sternpolymere
mit ein.
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Mikrogele
sind Makromoleküle,
die ein sehr hohes Molekulargewicht und trotzdem eine niedrige Viskosität aufweisen, ähnlich wie
diejenige von linearen oder verzweigten Polymeren mit einem verhältnismäßig niedrigen
Molekulargewicht. Mikrogele sind eine Zwischenstruktur zwischen
herkömmlichen
linearen oder verzweigten Polymeren, wie etwa Polyethylen oder Polycarbonat,
auf der einen Seite und Netzwerkverbindungen, wie etwa vulkanisierter
Naturgummi, auf der anderen Seite. Die Dimensionen von Mikrogelen
sind vergleichbar mit denjenigen von linearen Polymeren mit einem
hohen Molekulargewicht, aber deren interne Struktur gleicht derjenigen
eines Netzwerkes.
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Die
Eigenschaften von Mikrogelen machen diese besonders nützlich in
einem ausgedehnten Bereich von Anwendungen, wie etwa bei den Zusatzstoffen,
in fortgeschrittenen Materialformulierungen für Schäume oder für Fasern, in Beschichtungszusammensetzungen,
in Bindemitteln und in erneut dispergierbaren Latexverbindungen.
Mikrogele können
auch verwendet werden, um die Leichtigkeit und die Bequemlichkeit
der Verarbeitung zu verbessern und um die strukturelle Festigkeit
und die Stabilität
der Dimensionen bei den Endprodukten zu verbessern. Eine weitere
potentielle Nutzung von Mikrogelen besteht in der Verwendung als
Zusatzstoffe für
Polymere mit hoher Schlagfestigkeit. In einer Matrix eines herkömmlichen
linearen Polymers eingebettete Mikrogele können so wirken, dass sie die
gesamte Struktur durch ein Verteilen der mechanischen Spannung stabilisieren.
Mikrogele sind auch nützlich
in biologischen Systemen und als pharmazeutische Trägersubstanzen.
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Sorgfalt
ist bei der Herstellung von Mikrogelen erforderlich, weil die vielfachen
Doppelbindungen, welche innerhalb dieser Systeme vorhanden sind,
leicht intermolekulare Reaktionen durchlaufen können, was zu nicht mehr zu
bearbeitenden Netzwerkverbindungen führen kann. PCT/AU98/00015 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung eines Mikrogels, welches das Reagieren
eines Alkoxyamins mit einem vernetzenden Zusatzstoff impliziert.
Vorgehensweisen wie jene, welche von Okay und Funke in Macromolecules,
1990, 23, 2623–2628,
beschrieben worden sind, erfordern sowohl ein Lösungsmittel und auch Reagenzien
von einer hohen Reinheit als auch eine inerte Atmosphäre und sie
werden durch unerwünschte
Nebenreaktionen verkompliziert. Trotz der einzigartigen Eigenschaften
von Mikrogelen haben die Schwierigkeiten bei ihrer Herstellung ihrem
Potential und ihrem wirtschaftlichen Nutzen dennoch Grenzen gesetzt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung eines Mikrogels,
bzw. von Mikrogelen, welches einen weiten Bereich von aktivierbaren
Vorpolymeren einsetzt. Das Verfahren gemäß dieser Erfindung erzeugt
eine Polymerzusammensetzung aus einer vernetzten Komponente A und
aus löslichen
Komponenten B und C aus mono-olefinischen und multi-olefinischen
Monomeren in der Anwesenheit eines Katalysators und eines Initiators.
Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
- I)
das Einführen
eines mono-olefinischen Monomers, eines Katalysators und eines Initiators
in einen Reaktor, dies in Abwesenheit eines multi-olefinischen Monomers,
und das Erzeugen einer aktivierbaren Vorpolymerkomponente B;
- II) das Herstellen eines Kontaktes zwischen dem Produkt aus
I) mit einem multi-olefinischen Monomer, um die Komponenten A und
C zu erzeugen, dies fakultativ in Anwesenheit eines zusätzlichen
Initiators, ebenfalls fakultativ in Anwesenheit eines zusätzlichen
mono-olefinischen Monomers und Initiators. Das Verhältnis der
Komponenten A/(B + C) kann gesteuert werden, indem man das Molverhältnis aus
(Komponente B)/(multi-olefinisches Monomer) von 0,05/1 bis hinauf
auf 5/1 verändert,
indem man jenes Molverhältnis vermindert,
um das Verhältnis
aus A/(B + C) heraufzusetzen, und durch ein Heraufsetzen jenes Molverhältnisses,
um das Verhältnis
aus A/(B + C) herabzusetzen.
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Die
Komponente B ist die in dem Schritt I hergestellte lösliche Art,
A ist die in dem Schritt II hergestellte nicht lösliche Art und C ist die in
dem Schritt II hergestellte lösliche
Art.
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Das
Vorpolymer B wird ein aktivierbares Vorpolymer enthalten. Wie es
ein Experte auf diesem Gebiet mit dieser Offenbarung als Leitgedanken
verstehen wird, ist das aktivierbare Vorpolymer ein Polymer, welches unter
den Bedingungen des Experimentes auf reversible Art und Weise propagierende
Radikale erzeugen kann. Das aktivierbare Vorpolymer enthält eine
Gruppe, welche so angepasst ist, dass sie sich reversibel von dem
Vorpolymer B unter aktivierenden Bedingungen abspaltet, um ein reaktiv
propagierendes Radikal zu liefern und um auf diese Weise eine lebendige/gesteuerte
Polymerisation zu fördern.
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Der
Ausdruck aktivierbares Vorpolymer schließt ein Polymer mit ein, welches
aktivierte Halogen- oder Pseudohalogen-)gruppen
enthält,
ein Polymer, das mit Thiocarbonylthiogruppen abschließt (einschließlich von Dithiocarbamat-,
Dithiocarbonat-, Trithiocarbonat-, Dithioestergruppen), ein Makromonomer
(eine Polymerkette mit mindestens einer polymerisierbaren aktiven
Funktionalität
pro Polymerkette.
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VERFAHREN ZUM HERSTELLEN
DER KOMPONENTE B (SCHRITT 1)
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Polymere,
welche Halogen-(oder Pseudohalogen-)gruppen enthalten, sind aktivierbare
Vorpolymere bei der Atomtransferradikalpolymerisation (ATRP). Typische
Beispiele von Übergangsmetallkatalysatoren
für die
Atomtransferradikalpolymerisation schließen Komplexe mit ein wie CuX/2,2'-bipyridylderivate, CuX/Schiff'sche Basenkomplexe,
CuX/N-alkyl-2-pyridylmethanimin, CuX/tris[2-(dimethylamino)ethyl]amin, CuX/N,N,N',N'',N''-pentamethyldiethylentriamin,
CuX/tris[(2-Pyridyl)methyl]amin,
Mn(CO)6, RuXx(PPh3)3, NiX{(o-o'-CH2NMe2)2C6H3}, RhX(PPh3)3, NiX2(PPh3)2, und FeX2/P(n-Bu)3, wobei
X ein Halogen oder ein Pseudohalogen ist und vorzugsweise ein Chlor
oder ein Brom. Ein Alumoxan Al(OR)3 kann
als Cokatalysator verwendet werden. Man vermutet, dass der Mechanismus
der ATRP mit dem folgenden Schema beschrieben wird:
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Am
Anfang zieht der Übergangsmetallkatalysator,
Mt n, das Halogenatom
X von dem Initiator, einem Aren- oder einem Alkansulfonylhalid,
R-X, ab, um die oxidierte Art, Mt n+1X, zu bilden und das Radikal R• mit dem
Schwefelradikal im Zentrum. In dem nachfolgenden Schritt reagiert
das Radikal R• mit
dem ungesättigten Monomer,
M, mit der Bildung der intermediären
Radikalarten R-M•.
Die Reaktion zwischen Mt n+1X
und R-M• führt zu dem
Produkt, R-M-X, und regeneriert die reduzierte Übergangsmetallart, Mt n, welche weiter
mit R-X reagiert und einen neuen Redoxzyklus fördert. Wenn polymere Halide,
R-Mn-X reaktiv genug sind gegenüber Mt n und wenn ein Monomer
im Überschuss
vorhanden ist, dann tritt eine Anzahl von Atomtransferradikalereignissen
auf, d. h. eine lebendige/gesteuerte Radikalpolymerisation tritt
auf. Weitere Einzelheiten dieses Mechanismus sind in der Referenz:
Macromolecules, 1995, 28, 7901 beschrieben. Siehe auch Macromolecules, 1995,
28, 7970 und Macromolecules, 1996, 29, 3665 bezüglich einer lebendigen/gesteuerten
Radikalpolymerisation unter Verwendung einer Kombination eines Arensulfonylchlorids
oder eines Alkansulfonylchlorids und einer Übergangsmetallverbindung.
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Ein
Teil des Polymerisationssystems bei dem Verfahren ist ein Arensulfonylhalid
oder ein Alkansulfonylhalid von der Formel A1SO2X, in welcher A1 ein
Aryl, eine substituierte Arylgruppe, eine Alkylgruppe oder eine
substituierte Alkylgruppe ist, und in welcher X ein Chlor, ein Brom
oder ein Jod ist. Die Reichweite eines Arensulfonylhalids und eines
Alkansulfonylhalids schließt
irgendein Adduct mit ein, wie etwa ein 1 : 1 Adduct, welches ein
Reaktionsprodukt eines Aren- oder eines Alkylsulfonylhalids und
irgendeines polymerisierbaren Vinylmonomers ist. In der Wirkung
ist solch ein Adduct eines der Anfangsprodukte in dem Polymerisationsverfahren
selbst.
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Eine
andere Komponente in dem System des Polymerisationsverfahrens ist
eine Verbindung, welche ein Übergangsmetallatom
einer niedrigeren Valenz enthält.
Damit ist eine Verbindung gemeint, welche mindestens ein Übergangsmetallatom
enthält,
welches in der Lage ist, in einem höheren Valenzzustand zu existieren. Die
Definition einer Verbindung, welche ein Übergangsmetallatom in einem
niedrigeren Valenzzustand enthält, schließt eine
Verbindung oder eine Kombination von Verbindungen mit ein, welche
unter den Bedingungen des Verfahrens der Polymerisation in situ
die wünschenswerte Verbindung
bilden können,
welche ein Übergangsmetallatom
in einem niedrigeren Valenzzustand enthält. In einigen Fällen kann
dies ein Metall selbst (oder eine Legierung oder ein Metalloxid
desselben) mit einschließen,
welches sich bis zu einem gewissen Ausmaß in dem Verfahrensmedium auflösen kann
und/oder löslich
sein kann.
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Geeignete
Metalle einer niedrigeren Valenz schließen mit ein Cu[I], Ru[I], Ni[II],
Re[II], Pd[II], Cu[0], Ni[0], Fe[0], Pd[0] und Rh[II]. Die Verbindung
des Übergangsmetalls
sollte in dem Polymerisationsmedium vorzugsweise mindestens schwach
löslich
sein. Wahlweise kann die Verbindung des Übergangsmetalls, welche hinzugefügt wird,
gelöst
werden durch die Zugabe eines Komplexbildners wie etwa ein 2,2'-Bipyridinabkömmling,
zum Beispiel ein 4,4'-Di(5-nonyl)-2,2'-bipyridin. Der Komplexbildner
sollte ebenfalls so gewählt
werden, dass das Übergangsmetall
das geeignete Redoxpotential aufweist. Andere geeignete Komplexe
sind oben aufgelistet. Das molare Verhältnis der Verbindung des Übergangsmetalls
in einem niedrigeren Valenzzustand : Arensulfonylhalid oder Alkansulfonylhalid
ist nicht kritisch, aber man zieht es vor, dass es größer als
0,2 ist, stärker
bevorzugt ist ein Verhältnis
größer als
0,5, insbesondere wenn eine lebendige Polymerisation gewünscht wird.
Man zieht es auch vor, dass dieses Verhältnis nicht größer als
5 ist und stärker
bevorzugt man, dass es kleiner als 2 ist.
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Thiocarbonylthio
und verwandte Transfermittel und Reaktionsbedingungen für den Gebrauch
dieser Verbindungen zur Herstellung aktivierbarer Vorpolymere sind
in den Int. Patentanmeldungen WO 98/01478, WO 99/05099 und WO 99/31144
offenbart, welche hierin durch Referenznahme mit eingebunden werden.
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Bevorzugte Übernagungsmittel
der Thiocarbonylthiokette, welche verwendet werden, um das aktivierbare
Vorpolymer zu bilden, werden durch die Formeln III a–c dargestellt.
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Dabei
gilt in der Formel IIIa:
Z wird ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff, Chlor, einem wahlweise substituierten Alkyl, einem
wahlweise substituierten Aryl, einem wahlweise substituierten heterozyklischen
Ring, einem wahlweise substituierten Alkylthio, einem wahlweise
substituierten Arylthio, einem wahlweise substituierten Alkoxy,
einem wahlweise substituierten Aryloxy, einem wahlweise substituierten
Amino, einem wahlweise substituierten Alkoxycarbonyl, einem wahlweise
substituierten Aryloxycarbonyl, einem Carboxy, einem wahlweise substituierten Acyloxy,
einem wahlweise substituierten Aroyloxy, einem wahlweise substituierten
Carbamoyl, einem Cyano, einem Dialkyl- oder einem Diarylphosphonat,
einem Dialkylphosphinat oder aus einem Diarylphosphinat und einer
Polymerkette;
R7 wird ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem wahlweise substituierten Alkyl, einem
wahlweise substituierten Alkenyl, einem wahlweise substituierten
Alkynyl, einem wahlweise substituierten (gesättigten, ungesättigten
oder aromatischen) carbocyclischen Ring, einem wahlweise substituierten (gesättigten,
ungesättigten
oder aromatischen) heterocyclischen Ring, einer wahlweise substituierten
Alkylthiogruppe und aus einer Polymerkette. R7 wird
so ausgewählt,
dass es eine ein freies Radikal zurücklassende Gruppe bildet, welche
eine freie, Radikalpolymerisation unter den Reaktionsbedingungen
auslösen
kann.
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In
der Formel IIIb gilt:
n ist eine ganze Zahl größer als
1; R7' ist
eine n-wertige Hälfte,
abgeleitet aus R7, so wie dieselbe in der
Formel IIIa definiert worden ist, und Z ist so wie für die Formel
IIIa definiert;
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In
der Formel IIIc gilt:
n ist eine ganze Zahl größer als
1; R7 ist so wie in der Formel IIIa definiert;
und Z' ist eine
n-wertige Hälfte, abgeleitet
von einer Spezies, die ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus einem wahlweise substituierten
Alkyl, einem wahlweise substituierten Aryl und aus einer Polymerkette,
wobei die verbindenden Hälften ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus aliphatischem Kohlenstoff, aus aromatischem
Kohlenstoff, Sauerstoff und Schwefel.
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Die
Substituenten für
die substituierten Hälften,
auf die oben für
R7, R7', Z und Z' Bezug genommen wird, werden ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem Hydroxy, einem tertiären Amin,
einem Halogen, einem Cyano, einem Epoxid, einer Karbonsäure, einem
Alkoxy, einem Alkyl mit 1–32
Kohlenstoffatomen, einem Aryl, einem Alkenyl mit 2–32 Kohlenstoffatomen,
einem Alkynyl mit 2–32
Kohlenstoffatomen, aus gesättigten
carbocyclischen Ringen mit 3–14
Kohlenstoffatomen, aus ungesättigten
carbocyclischen Ringen mit 4–14
Kohlenstoffatomen, aus aromatischen carbocyclischen Ringen mit 6–14 Kohlenstoffatomen,
aus gesättigten
heterocyclischen Ringen mit 3–14
Kohlenstoffatomen, aus ungesättigten
heterocyclischen Ringen mit 4–14
Kohlenstoffatomen und aus aromatischen carbocyclischen Ringen mit
4–14 Kohlenstoffatomen.
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Unter
einer "Polymerkette", auf die oben für R7, R7', Z und Z' Bezug genommen wird, sind herkömmliche
Kondensationspolymere gemeint, wie etwa Polyester [zum Beispiel
Polycaprolakton, Poly(ethylenterephthalat), Poly(milchsäure)], Polycarbonate,
Poly(alkylenoxide) [zum Beispiel Poly(ethylenoxid), Poly(tetramethylenoxid)],
Nylon, Polyurethane oder Kettenpolymere wie solche, welche durch
eine Koordinationspolymerisation (zum Beispiel Polyethylen, Polypropylen),
eine Radikalpolymerisation (zum Beispiel Poly(meth)acrylate und
Polystyrole), durch eine anionische Polymerisation (zum Beispiel
Polystyrol, Polybutadien), durch kationische Polymerisation (zum
Beispiel Polyisobutylen) und durch eine Gruppentransferpolymerisation
(zum Beispiel Poly(meth)acrylate) gebildet werden.
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Andere
multifunktionale Thiocarbonylthioverbindungen können auch verwendet werden.
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Eine
andere Klasse einer Polymerkomponente B enthält Makromonomere, welche durch
die Formel IV dargestellt werden, und sie schließen jene mit ein, welche in
der Int. Patentanmeldung WO 96/15157 und
US 5,264,530 offenbart worden sind.
Reaktionsbedingungen für
die Verwendung dieser Verbindungen bei der Herstellung aktivierbarer
Vorpolymere sind auch offenbart. Bevorzugte Makromonomere enthalten
ein Maximum von 2 Doppelbindungen, stärker bevorzugte Makromonomere
enthalten 1 Doppelbindung pro Polymerkette:
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Makromonomere
dieses Typs können
durch eine große
Anzahl verschiedener Methoden hergestellt werden. Zwei illustrative
Herstellungsverfahren sind (1) die Verwendung katalytischer Kettenübertragungsmittel,
welche Co(II) oder Co(III) enthalten;
und (2) eine Additionsfragmentationspolymerisation. Diese Methoden werden
von Rizzardo et al. in Macromol. Symp. 1997, 111, 1 diskutiert.
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X
wird ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Halogen, einem wahlweise substituierten Aryl,
Alkoxycarbonyl, einem wahlweise substituierten Aryloxycarbonyl,
Carboxy, einem wahlweise substituierten Acyloxy, Aroyloxy, einem
wahlweise substituierten Carbamoyl und Cyano.
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P
ist eine Oligomer- oder eine Polymerkette wie sie oben definiert
wurde. P wird so ausgewählt,
dass es eine ein freies Radikal zurücklassende Gruppe bildet, welche
eine freie, Radikalpolymerisation unter den Reaktionsbedingungen
auslösen
kann.
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Die
Vorpolymerkomponente B enthält
eine oder mehrere monomere Einheiten; man zieht es jedoch besonders
vor, dass das Vorpolymer ein Oligomer ist, welches mindestens 3
monomere Einheiten und mit einem stärkeren Vorzug mindestens 5
monomere Einheiten umfasst. Das Molekulargewicht (gewichtsmäßiger Durchschnitt)
der Vorpolymerkomponenten liegt in dem Bereich von 1.000–25.000
und vorzugsweise von 3.000–25.000.
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SCHRITT II: HERSTELLUNG
DES MIKROGELS
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Wenn
das Vorpolymer mindestens 3 monomere Einheiten (vorzugsweise mindestens
5) umfasst, dann nimmt das sich daraus ergebende Mikrogel die Form
linearer Arme eines Vorpolymers an, verbunden mit einem vernetzten
Netzwerk, welches einen Kern bildet. Diesen Typ eines Mikrogels
bezeichnet man gewöhnlich als
ein Sternmikrogel.
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Das
Verhältnis
der in dem Verfahren der Erfindung eingesetzten Komponenten wird
im Allgemeinen von den gewünschten
Eigenschaften des Mikrogels und von der beabsichtigten Anwendung
abhängen.
Allgemein wird das Mikrogel hergestellt unter Verwendung von 60
Mol-% eines Vernetzungsmittels, welches auf Molen von polymerisierbaren
Komponenten beruht. Mit einem stärkeren
Vorzug wird das Vernetzungsmittel bis zu 50 Mol-% von der Gesamtheit
der polymerisierbaren Komponenten umfassen. In typischer Weise wird
die Vorpolymerkomponente B sich aus 0,1 bis 95 Mol-% der polymerisierbaren
Komponenten zusammensetzen.
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Die
vorliegende Erfindung lässt
einen höheren
Anteil eines Vernetzungsmittels zu als dies bis jetzt für Mikrogelzusammensetzungen
möglich
gewesen ist. Mikrogele nach dem Stand der Technik sind im Allgemeinen
auf den Einsatz von nicht mehr als einigen Molprozenten eines Vernetzungsmittels
beschränkt
gewesen. Die Fähigkeit,
hohe Konzentrationen eines Vernetzungsmittels zu verwenden, ermöglicht es,
dass Mikrogele mit einer hohen Dichte hergestellt werden können, was
ihnen bedeutende Vorteile hinsichtlich der rheologischen Steuerung
verleiht. Demgemäß verwendet
das Verfahren der Erfindung von 0,5 bis 60 Mol-% eines Vernetzungsmittels
bezogen auf die Gesamtheit der polymerisierbaren Komponenten und
vorzugsweise von 0,5 bis 50%.
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Wenn
die durchschnittliche Anzahl monomerer Einheiten in dem Vorpolymerabschnitt
des Adducts weniger als 5 monomere Einheiten aufweist, dann zieht
man es bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
besonders vor, dass die Monomerzusammensetzung ein oder mehrere
zusätzliche
Monomere mit einschließt,
welche ausgewählt
werden aus monoungesättigten
Monomeren und aus konjugierten Dienmonomeren. Wenn die durchschnittliche
Anzahl von Monomereinheiten in dem Vorpolymerabschnitt des Adducts abnimmt,
dann wird die durch die Verwendung von Monomeren bereitgestellte
Verbesserung deutlicher. Wenn die Anzahl von monomeren Einheiten
in dem Vorpolymer in dem Bereich von 1 bis 3 liegt, dann wird auf
typische Weise ein monoungesättigtes
Monomer verwendet.
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Typischer
Weise ist das ungesättigte
Monomer bis hinauf zu 80 Molprozent vorhanden, bezogen auf die Gesamtanzahl
der Mole der polymerisierbaren Komponenten, und mit einem stärkeren Vorzug
von 10 bis 80%.
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Wenn
die in dem Vorpolymer vorhandene Anzahl der Monomereinheiten kleiner
als 5 ist, dann ist das Adduct vorzugsweise in einer Menge von 5
bis 60 Mol-% vorhanden.
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Sternmikrogele
werden vorzugsweise hergestellt unter Verwendung von 50 bis 95 Mol-%
eines Adducts und bis zu 45 Mol-% eines monoungesättigten
Monomers.
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Das
eine oder die mehreren in dem Verfahren der Erfindung verwendeten
zusätzlichen
Monomere können
irgendein monoungesättigtes
Monomer sein wie ein Alken, Acrylat, Methacrylat, Styrol, ein Alkylstyrol (zum
Beispiel Vinyltoluol), andere Styrolmonomere, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Vinylacetat, Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid oder ein konjugiertes
Dienmonomer wie ein Butadien, Isopren, Chloropren oder ein Cyclopentadien.
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Die
Eigenschaften des Mikrogels und seine Reaktivität in den nachfolgenden Anwendungen
werden durch die Wahl der Monomere und ihrer funktionalen Gruppen
gesteuert. Beispiele von Monomeren schließen mit ein C2 bis
C10 Alkene, Alkylacrylate, Alkylmethacrylate,
Hydroxyalkylacrylate, Hydroxyalkylmethacrylate, Haloalkylacrylate,
Haloalkylmethacrylate, Alkoxyalkylacrylate, Alkoxyalkylmethacrylate,
N-substituierte oder N,N-di-substituierte Aminoalkylmethacrylate,
Cycloalkylacrylate, Cycloalkylmethacrylate, Phenylacrylat, Phenylmethacrylat,
Alkylenglykolacrylat, Alkylenglykolmethacrylat, Poly(alkylenglykol)acrylat,
Poly(alkylenglykol)methacrylat, Acrylamide, Methacrylamide, Abkömmlinge
der Acrylamide und der Methacrylamide, Ester der Fumarsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
N-Vinylcarbazol, N-Vinylpyrrolidon, Vinylpyridin, Benzylacrylat
und Benzylmethacrylat.
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Wenn
das Vorpolymer ein Oligomer ist, dann kann das Oligomer ein Homopolymer
oder ein Copolymer sein. Wenn das Oligomer ein Copolymer ist, dann
kann es ein statistisches, ein wechselndes Copolymer, ein Gradient-
oder ein Blockcopolymer sein. Die bei der Herstellung des Oligomers
verwendeten Monomere können
eine oder mehrere funktionale Gruppen mit einschließen zusätzlich zu
der Doppelbindung. Diese zusätzlichen
funktionalen Gruppen sind so ausgewählt, um den Armen des Mikrogels
vom Sterntyp die gewünschte
Polarität
oder Reaktivität
zu verleihen. Beispiele von zusätzlichen
funktionalen Gruppen enthalten ein Halogen, ein Amin, ein Hydroxy,
ein Carboxyl, ein Merkaptan, ein substituiertes Amin, Silangruppen
und ein Epoxid. Funktionale Hydroxygruppen wie in dem Monomer Hydroxyethylmethacrylat
werden besonders bevorzugt. Ein Monomer, welches die zusätzliche
funktionale Gruppe oder Gruppen enthält, kann als eine Homopolymerkette
oder als ein Teil eines statistischen oder eines Blockcopolymers
mit eingebunden sein.
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Statistische
oder Gradientcopolymere können
unter Verwendung einer Mischung von Monomeren hergestellt werden.
Blockcopolymere können
durch das Einführen
von Monomeren nacheinander hergestellt werden, um einen Block des
ersten Monomers zu liefern, bevor der zweite eingeführt wird.
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Die
in dem Verfahren der Erfindung verwendete multi-olefinische Verbindung
enthält
vorzugsweise zwei oder mehr Kohlenstoff – Kohlenstoff Doppelbindungen.
Andere funktionale Gruppen wie ein Hydroxyl, ein Carboxyl, ein Ester,
ein Amid, ein Amin, ein substituiertes Amin, ein Merkaptan, ein
Silan und ein Epoxid oder dergleichen können vorhanden sein, wenn dies
erwünscht
ist. Beispiele von geeigneten multi-olefinischen Verbindungen schließen mit
ein Divinylbenzen und Abkömmlinge
von Divinylbenzen und Monomere, welche zwei oder mehr funktionale
Gruppen von Acrylat oder Methacrylat enthalten. Beispiele von solchen
Polyacrylatverbindungen enthalten Polyole, welche mit zwei oder
mehr Doppelbindungen substituiert sind, welche von Acrylsäuren oder
von Methacrylsäuren
abgeleitet sind.
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Beispiele
von di- und tri-Acrylatverbindungen erstrecken sich auf Verbindungen
der Formel XI:
wobei R
8 und
R
9 unabhängig
voneinander ausgewählt
werden unter einem Wasserstoff, einem Halogen, einem C
1-C
6 Alkyl, vorzugsweise aus einem Methyl, und
aus einem substituierten C
1-C
6 Alkyl
wie einem C
1-C
6 Hydroxyalkyl;
Y
1 und Y
2 werden unabhängig voneinander
ausgewählt
aus NR
10 und O, wobei R
10 unabhängig ausgewählt wird
zwischen Wasserstoff und Alkyl (vorzugsweise Methyl), einem substituierten
C
1-C
6 Alkyl (wie
einem C
1-C
6 Hydroxyalkyl),
einem Aryl und einem substituierten Aryl; und
Q ist irgendeine
nach dem Stand der Technik bekannte Verbindungsgruppe. Bevorzugte
Verbindungsgruppen enthalten ein Alkylen (vorzugsweise mit 1–12 Kohlenstoffatomen),
eine carbocyclische oder eine heterocyclische Gruppe, ein Polyalkylenoxid,
eine Polyester- oder eine Polyurethankette und dabei können die
Gruppen wahlweise mit einem oder mit mehr Substituenten substituiert
werden, welche ausgewählt
werden aus einem Halogen, einem Hydroxy, einem tertiären Amin,
einem substituierten Amin, einem Silan, einem Epoxid. Q kann auch
eine Acrylat- oder eine Methacrylatgruppe enthalten.
Q ist
vorzugsweise ein Alkylen mit 1–10
Kohlenstoffatomen oder ein Poly(alkylenoxid) und es enthält wahlweise
einen Substituenten, ausgewählt
aus einem Hydroxy, einem Amin, einem Silan, einem Epoxid und einem Acrylat-
oder einem Methacrylat. Wenn ein oder beide R
8 und
R
9 ein substituiertes Alkyl sind, dann enthalten geeignete
Substituenten ein Hydroxy, ein Halogen, ein Amin, ein substituiertes
Amin, ein Thiol, ein Silan und ein Epoxid.
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Bevorzugte
Polyacrylatverbindungen enthalten Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat,
Pentaerythritoltetraacrylat, Pentaerythritoltetramethacrylat, Pentaerythritoltriacrylat,
Pentaerythritoltrimethacrylat, Alkylenglykoldiacrylate, Alkylenglykoldimethacrylate,
Poly(oxyalkylenglykol)dimethacrylate, Poly(oxyalkylenglykol)diacrylate,
2-Cyanoethylacrylat,
Alkylenglykolacrylat oder -methacrylat, Poly(alkylenglykol)acrylate
oder -methacrylat.
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Spezifische
Beispiele von multi-olefinischen Verbindungen enthalten Divinylbenzen,
Ethylenglykoldimethacrylat, Butandioldimethacrylat, Triethylenglykoldiacrylat,
1,6-Hexandiol-diacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Triethylenglykoldiacrylat,
Pentaerythritoltriacrylat, 1,3-Butylenglykoldiacrylat und Ethylenglykolacrylat oder
-methacrylat und andere Polyolacrylate oder -methacrylate.
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Allyl
und substituierte Allylderivate wie etwa die Ester der Acryl- und
Methacrylsäure,
die Ether und Amine können
auch als multi-olefinische Verbindungen verwendet werden.
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Einige
Beispiele sind unten aufgelistet:
Wobei R1 = H oder ein Alkyl
R
2 = H oder ein Alkyl
R
1 und
R
2 können
funktionale Gruppen enthalten, d. h. ein Hydroxy
wobei R
3 = H oder ein Methyl Allylacrylate
Allylmethacrylate
Diallylether
Wobei R
1 = H oder ein Alkyl
R
2 = H oder ein Alkyl
R
1 und
R
2 können
funktionale Gruppen enthalten, d. h. ein Hydroxy
R
1 und
R
2 können
auch unsymmetrische Strukturen bilden BEISPIELE
Diallylamine
Wobei R
1 = H oder ein Alkyl
R
2 = H oder ein Alkyl
R
1 und
R
2 können
funktionale Gruppen enthalten, d. h. ein Hydroxy,
R
1 und R
2 können auch
unsymmetrische Strukturen bilden. BEISPIELE
Triallylamine
Wobei R
1 = H oder ein Alkyl
R
2 = H oder ein Alkyl
R
1 und
R
2 können
funktionale Gruppen enthalten, d. h. ein Hydroxy,
R
1 und R
2 können auch
unsymmetrische Strukturen bilden. BEISPIELE
Andere
nicht substituierte Verbindungen
wobei n = 0 – 4
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Das
Vernetzungsmittel kann dazu verwendet werden, um die Architektur
und um die chemischen Eigenschaften des vernetzten Netzwerkes zu
steuern, welches den Kern des Sternmikrogels bestimmt. Drei allgemeine
Typen von multi-olefinischen Verbindungen können verwendet werden, abhängig von
den erforderlichen Eigenschaften.
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Wenn
die ungesättigten
Gruppen in dem vernetzten Monomer äquivalent sind, dann wird ihre
relative Reaktivität
durch statistische Betrachtungen bestimmt. Ein größeres Maß an Steuerung
wird geliefert, wenn die ungesättigten
Gruppen verschiedene Reaktivitäten
aufweisen. Ohne den Wunsch zu hegen, durch die Theorie gebunden
zu sein, glauben wir, dass die größere Steuerung, welche durch
die Verwendung einer oder mehrerer ungesättigter Gruppen verschiedener
Reaktivitäten
geliefert wird, auf das Auftretens eines Kettenwachstum an einer
der Doppelbindungen vor der Vollendung der Vernetzung zurückzuführen ist.
Der andere Typ eines Vernetzungsmittels, welches verwendet werden
kann, enthält
zusätzliche
funktionale Gruppen, welche so ausgewählt sind, dass sie die gewünschte Wechselwirkung
mit den Lösungen
oder mit anderen Arten oder die Reaktivität des Mikrogels liefern. Diese
drei Gruppen von Vernetzungsmitteln werden in größeren Einzelheiten erörtert werden.
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Beispiele
von multi-olefinischen Verbindungen, in denen die Vinylgruppen von äquivalenter
Reaktivität sind,
enthalten Divinylbenzen und Verbindungen der Formel XI, wobei R8 und R9 ähnlich sind,
Y1 und Y2 ähnlich sind
und Q nicht substituiert ist oder eine symmetrische Substitution
hat. Im Handel verfügbare
Monomere dieses Typs enthalten Alkylenglykoldiacrylate und -dimethacrylate
wie 1,4-Butandioldiacrylat
oder 1,4-Butandioldimethacrylat.
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Beispiele
von multi-olefinischen Verbindungen, bei denen die Vinylgruppen
verschiedene Reaktivitäten
aufweisen, enthalten Verbindungen, in denen R8 und
R9 verschieden voneinander sind und/oder
Y1 und Y2 verschieden
voneinander sind. Solche multi-olefinischen Verbindungen enthalten
zwei verschiedene ungesättigte
Gruppen, ausgewählt
aus einem Acrylat, einem Methacrylat, einem Acrylamid und einem
Methacrylamid. Die zwei verschiedenen gesättigten Gruppen können verbunden
werden zum Beispiel durch ein Alkylenglykol oder durch Verbindungsgruppen
von Polyalkylenglykol.
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Eine
besonders bevorzugte multi-olefinische Verbindung mit unterschiedlichen
Vinylgruppen ergibt sich aus den folgenden Formeln:
R = (CH
2)
n oder (CH
2-CH
2-O-)
nCH
2-CH
2-
R
1, R
2 unabhängig voneinander
ausgewählt
aus H und einem Alkyl
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Eine
andere Gruppe von multi-olefinischen Verbindungen, welche im Rahmen
der Erfindung nützlich sind,
sind Verbindungen, welche zusätzlich
zu den mindestens zwei ungesättigten
Gruppen weiterhin eine oder mehrere andere funktionale Gruppen enthalten,
wie etwa ein Hydroxyl, ein Merkaptan, ein Amin, ein Halogen, ein
Amid und ein Alkoxycarbonyl. Substituierte Verbindungen dieses allgemeinen
Typs sind besonders nützlich
bei der Herstellung von Sternmikrogelen mit einem hydrophilen Kern
oder mit einem Kern, welcher reaktive Gruppen enthält. Spezifische
Beispiele solcher multi-olefinischer Verbindungen schließen mit
ein Hydroxy-substituierte Verbindungen wie Pentaerythritoltriacrylat
und Verbindungen der Formel XI, wobei Q einen oder mehrere Substituenten
mit einschließt,
welche ausgewählt
sind aus einem Hydroxyl, einem Amin, einem substituierten Amin,
einem Silan und einem Epoxid oder einer Gruppe der Struktur XII.
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Das
Verfahren gemäß dieser
Erfindung kann eine Mischung multi-olefinischer Verbindungen verwenden.
Zum Beispiel kann die Verwendung multi-olefinischer Verbindungen
verschiedener Klassen wie etwa die von Divinylbenzen und Diacrylate
oder Dimethacrylate schon Vorteile liefern. Weiterhin können Kombinationen von
symmetrischen multi-olefinischen Verbindungen und von multi-olefinischen
Verbindungen mit Doppelbindungen verschiedener Reaktivitäten verwendet
werden, um die Vernetzungsdichte zu steuern.
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Das
Verfahren der Erfindung kann durchgeführt werden bei Anwesenheit
eines Lösungsmittels,
wenn dies erwünscht
ist, und es kann in einer Lösung,
in einer Charge oder in einer Suspension ausgeführt werden.
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Bei
der Herstellung eines Sternmikrogels wird die Reaktion vorzugsweise
in einem geeigneten Lösungsmittel
für das
Oligomer ausgeführt
und Theta-Lösungsmittel
werden besonders bevorzugt. In einigen Fällen ist die Vernetzungsreaktion
hochwirksam, wenn eine Mischung eines Vernetzungsmittels und eines
Monomers, welches eine ungesättigte
Gruppe enthält,
eingesetzt wird und man glaubt, dass das Monomer als eine Abstandseinheit
wirkt. Man zieht es auch vor, dass das den Abstand bildende Monomer
die Arme des Mikrogels vom Sterntyp solvatisiert, welche von dem
Oligomer abgeleitet sind.
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Ohne
den Wunsch zu hegen, durch diese Theorie gebunden zu sein, glauben
wir, dass das Monomerverdünnungsmittel
als ein Abstandsmonomer wirkt, um die Vernetzungsdichte zu steuern
und um die Wirksamkeit der Vernetzung zu verbessern. In einigen
Systemen kann es schwierig sein, eine wirkungsvolle Vernetzung und
eine Mikrogelbildung in der Abwesenheit eines geeigneten Monomers,
wie etwa dasjenige eines monoungesättigten Monomers, zu erzielen.
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Das
Abstandsmonomer kann ein Monomer mit einer oder mit mehreren zusätzlichen
funktionalen Gruppen umfassen, um ein Mittel zum Steuern der Reaktivität oder der
chemischen Eigenschaften des Mikrogels zu liefern. In einer Ausführung zum
Beispiel umfasst das Abstandsmonomer mindestens zwei Typen von Monomeren
einschließlich
eines Monomers, welches eine relativ träge Monomereinheit und ein funktionalisiertes
Monomer liefert, welches eine oder mehrere zusätzliche funktionale Gruppen
mit einbindet wie ein Hydroxyl, ein Carboxyl, Amide, ein Amin, ein
substituiertes Amin, ein Thiol, ein Silan und ein Epoxid oder dergleichen.
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Das
Abstandsmonomer kann dasselbe sein oder es kann verschieden von
dem bei der Herstellung des Oligomers verwendeten Monomer sein.
In vielen Fällen
ist es jedoch üblich,
dasselbe Monomer zu verwenden. Das Abstandsmonomer liegt typischer
Weise in dem Bereich von 0 bis 99 Mol-% der polymerisierbaren Komponenten.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung hat allgemein den deutlichen
Vorteil gegenüber
den Verfahren nach dem Stand der Technik, dass es den Armen des
Oligomers erlaubt, viel wirksamer eingebunden zu werden, so dass
das Verhältnis
des nicht reagierten Restmonomers an dem sich ergebenden Mikrogel
vermindert wird.
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Das
gemäß dem Verfahren
der Erfindung hergestellte Mikrogel weist allgemein ein gewichtsmäßiges Durchschnittsmolekulargewicht
von 104–108 auf und vorzugsweise von 105–108. Das Molekulargewicht wird durch Lichtstreuung
bestimmt.
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Die
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellten Mikrogele haben Anwendungsbereiche
als Steuerungsmittel der Rheologie in Beschichtungen, welche auf
Lösungsmitteln
und auf Wasser beruhen, und in Haftmitteln und bei Kosmetika.
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Bei
der Formulierung einer Beschichtungszusammensetzung ist es wünschenswert,
einen maximalen Gehalt an Feststoffen und eine gute Haltbarkeit
zu liefern. Während
ein hoher Gehalt an Feststoffen am besten erfüllt wird, indem man ein Polymer
mit einem geringen Molekulargewicht verwendet, wird die Haltbarkeit
am besten durch ein großes
Molekulargewicht erfüllt.
Die Mikrogele der vorliegenden Erfindung liefern ein Polymer mit
einem großen
Molekulargewicht und folglich mit einer guten Haltbarkeit, während gleichzeitig
die Löslichkeit
und die Fließeigenschaften
geliefert werden, damit es auf diese Weise ermöglicht wird, dass ein hoher
Gehalt an Feststoffen erzielt wird. Die Mikrogele erlauben auch,
dass eine Verminderung bei dem Lösungsmittelgehalt
erzielt werden kann ohne die Probleme eines Nachgebens hervorzurufen,
welche bei Harzen mit einem geringen Molekulargewicht auftreten.
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Die
Mikrogele der Erfindung können
bei durch Wärme
gehärteten
oder bei mit Hilfe von Strahlung gehärteten Zusammensetzungen verwendet
werden. Derartige Zusammensetzungen werden im Allgemeinen ein Mikrogel
enthalten, welches funktionale Seitengruppen umfasst, welche geliefert
werden können,
indem man ein Monomer oder ein Vernetzungsmittel verwendet, welches
die geeignete funktionale Gruppe aufweist wie etwa ein Hydroxy,
ein Amin, ein Carboxyl, ein Merkaptan, ein substituiertes Amin,
ein Silan, ein Karbamat oder eine Epoxidgruppe. Das Vernetzungsmittel
wird funktionale Gruppen enthalten, welche mit den funktionalen
Seitengruppen des Mikrogels unter den Härtungsbedingungen reaktiv sind.
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Die
Mikrogele sind auch als Kunststoffadditive nützlich, um die Schlagbiegefestigkeit
und die interne Schmierung zu verbessern, und sie sind als pharmazeutische
Trägersubstanz
nützlich,
insbesondere dann, wenn sie unter Verwendung polarer funktionaler
Gruppen hergestellt worden sind, welche eine Verbindung des Mikrogels
mit dem Pharmazeutikum ermöglichen
können.
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BEISPIEL 1
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A. ARMBILDUNG ÜBER DEN
WEG EINES DITHIOESTERS
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Isobutylmethacrylat
(500 g, 2,52 Mol), 2-Ethylhexylmethacrylat (400 g, 2,82 Mol), Hydroxyethylmethacrylat
(100 g, 0,77 Mol), 2-Phenylprop-2-yldithiobenzoat (27,7 g, 0,10
Mol) und Toluol (450 g) wurden in einen 2 Liter Glaskolben mit einem
runden Boden und 3 Halsöffnungen
gegeben, welcher Kolben ausgestattet ist mit einem mechanischen
Rührer,
mit einem Kondensator, mit einem Heizmantel und mit einer Stickstoffgasspülleitung.
Die Lösung
wurde mit Stickstoff während
einer Dauer von 20 Minuten entgast und dann auf 110–115°C erhitzt.
Als sich die Reaktionsmischung bei 110–115°C stabilisiert hatte, dann wurde
Vazo®88
(7,5 g, 31 mMol) auf einmal hinzu gegeben. Die sich daraus ergebende
Mischung wurde bei 110–115°C während einer
Dauer von 6 Stunden gehalten.
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B. BILDUNG VON NAD UNTER
VERWENDUNG EINES ARMES EINES DITHIOESTERS
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Der
oben hergestellte Dithioesterarm (542 g) wurde in einen 3 Liter
Glaskolben mit einem runden Boden gegeben, welcher Kolben so wie
oben ausgestattet war, dies zusammen mit: Hydroxyethylacrylat (56
g), Methylmethacrylat (258 g), Methylacrylat (177 g), Styrol (96
g), Allylmethacrylat (32 g), Heptan (483 g) und Mineralextrakte
(128 g). Diese Mischung wurde mit Stickstoff während einer Dauer von 15 Minuten
entgast und dann unter Reflux erhitzt. Eine Mischung von Vazo®67
(11 g), von Mineralextrakten (87 g) und von Butanol (41 g) wurde
hergestellt und zu dem Reaktionsbehälter während einer Dauer von 210 Minuten
hinzu gegeben. Nach dem Abschluss dieser Zugabe wurde die Reaktionsmischung
am Rückfluss
während
einer Dauer von 45 Minuten gehalten. Nach der Halteperiode wurde
eine Mischung von Vazo®67 (6 g) und Butanol (42
g) zu dem Reaktionsbehälter
während
einer Dauer von 90 Minuten hinzu gegeben. Nach dem Abschluss dieser
Zugabe wurde die Reaktionsmischung am Rückfluss während einer Dauer von 60 Minuten
gehalten und dann wurden 185 g eines Lösungsmittels durch eine Destillation
bei Atmosphärendruck
entfernt.
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BEISPIEL 2
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A. HERSTELLUNG EINES FUNKTIONALEN
HYDROXYMAKROMONOMERS
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In
einen 5 Liter Glaskolben mit einem runden Boden, welcher ausgestattet
war mit einem mechanischen Rührer,
mit einem Thermometer, mit einem Kondensator und mit einem Heizmantel,
wurden hinzu gegeben 545 gms von Isobutylmethacrylat (IBMA), 583,7
gms von 2-Ethylhexylmethacrylat (EHMA), 95,6 gms von Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA) und 939,4 gms Toluol. Diese Mischung wurde behandelt und
erhitzt, um unter Stickstoff einen Reflux zu erfahren. Während man
die Charge am Rückfluss
aufrechterhielt, wurde während
einer Dauer von 10 Minuten eine Mischung von 1,1 gms Vazo®88
(1,1-Azobis(cyanocyclohexan)),
31,7 gms von HEMA, 60,1 gms Toluol und 32 mg von Diaquobis(bordifluordimethylglyoximat)kobalt
hinzu gegeben. Darauf folgte die Zugabe einer Mischung von 388,6
gms IBMA, 516,4 gms EHMA, 103,6 gms HEMA, 179,9 gms Toluol und 4,0
gms Vazo®88
zu dem Volumenstrom während
einer Dauer von 240 Minuten, während
derer man den Rückfluss
aufrechterhielt. Die Charge wurde dann am Rückfluss während einer Dauer von 30 Minuten gehalten,
gefolgt von der Zugabe einer Lösung
von 1,0 gm Vazo®88
in 135,7 gms Toluol während
einer Dauer von 60 Minuten, während
derer man den Rückfluss
aufrechterhielt. Die Charge wurde am Rückfluss während einer Dauer von 60 Minuten
gehalten und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
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NAD HERSTELLUNG
MIT DEM HYDROXYMAKROMONOMER
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In
einen 3 Liter Glaskolben mit einem runden Boden, welcher ausgestattet
war mit einem mechanischen Rührer,
mit einem Thermometer, mit einem Kondensator und mit einem Heizmantel,
wurden 753,2 gms der oben hergestellten Makromonomerlösung, 189,1
gms Mineralextrakte und 934,8 gms Heptan hinzu gegeben. Die Lösung wurde
mit Stickstoff während
einer Dauer von 15 Minuten entgast und dann unter Reflux erhitzt.
Beim Rückfluss
wurden 1,8 gms Vazo®67 als ein Schuss hinzu
gegeben, gefolgt von einer Zugabe einer Mischung von 109 gms Hydroxyethylacrylat,
500 gms Methylmethacrylat, 342,8 gms Methylacrylat, 185,6 Styrol,
62 gms Allylmethacrylat, 378,2 gms des oben hergestellten Makromonomers,
18,6 gms Vazo®67,
226,1 gms Mineralextrakte, 32,6 gms Heptan und 32,6 gms Butanol
während
einer Dauer von 210 Minuten, während derer
man den Rückfluss
aufrechterhielt. Gefolgt von einer Haltedauer von 45 Minuten am
Rückfluss
wurde eine Mischung von 12,1 gms Vazo®67,
von 73,4 gms Butanol und von 21,6 gms Heptan während einer Dauer von 90 Minuten
hinzu gegeben. Die Reaktionsmischung wurde dann am Rückfluss
während
einer Dauer von zusätzlich
60 Minuten gehalten und dann wurden 355,7 gms eines Lösungsmittels
durch eine Destillation bei Atmosphärendruck entfernt.
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BEISPIEL 3
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POLYMERISATION
VON STYROL ÜBER
ATRP
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Zwanzig
Milliliter Styrol (0,175 Mol), 180 mg p-Methoxybenzensulfonylchlorid
(8,71 × 10–4 Mol),
30 mg von CuCl (3,03 × 10–4 Mol)
und 250 mg 4,4'-di-n-Nonyl-2,2'-bipyridin (6,13 × 10–4 Mol)
wurden zu einem 250 ml Schlenk-kolben hinzu gegeben und die Lösung wurde
entgast über
4 Zyklen Frieren-Pumpen-Tauen
und dann wurde das Rohr mit Argon gefüllt und während einer Dauer von 17 Stunden
auf 120°C
erhitzt. Die Polymerisation wurde gestoppt und die viskose Lösung wurde
durch NMR analysiert (Konversion zum Polymer betrug 67%) und GPC
(Mn = 15.400, Mw/Mn = 1,29, beruhend auf einem PS Standard). Ein
theoretisches Mn, das eine lebendige Polymerisation vermuten ließ, betrug
14.000. Das Polystyrol wurde isoliert durch eine Ausfällung einer
THF Lösung
in Methanol, durch eine Filtration und durch eine Trocknung unter
Vakuum.
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B. BILDUNG VON NAD UNTER
VERWENDUNG EINES ARMES VON POLYSTYROL
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Der
oben hergestellte Polystyrolarm (5,42 g) wurde in einen 500 Milliliter
Glaskolben mit einem runden Boden hinzu gegeben, welcher ausgestattet
war mit einem mechanischen Rührer,
mit einem Kondensator und mit einem Thermometer, zusammen mit: Hydroxyethylacrylat
(0,56 g), Methylmethacrylat (2,58 g), Methylacrylat (1,77 g), Styrol
(0,96 g), Allylmethacrylat (0,32 g), Heptan (4,83 g) und Mineralextrakte
(1,28 g). Diese Mischung wurde mit Stickstoff während einer Dauer von 15 Minuten
entgast und dann unter Rückfluss
erhitzt. Eine Mischung von Vazo®67
(0,11 g), von Mineralextrakten (0,87 g) und von Butanol (0,41 g)
wurde hergestellt und zu dem Reaktionsbehälter während einer Dauer von 210 Minuten
hinzu gesetzt. Nach dem Abschluss dieser Zugabe wurde die Reaktionsmischung
am Rückfluss
während
einer Dauer von 45 Minuten gehalten. Nach der Halteperiode wurde
eine Mischung von Vazo®67 (0,06 g) und Butanol
(0,42 g) zu dem Reaktionsbehälter während einer
Dauer von 90 Minuten hinzu gegeben. Nach dem Abschluss dieser Zugabe
wurde die Reaktionsmischung am Rückfluss
während
einer Dauer von 60 Minuten gehalten.