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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Block-
oder Gradientencopolymers, das einen Schritt des radikalischen Polymerisierens
eines Gemischs von ethylenisch ungesättigten Monomeren umfasst.
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Kontrollierte
radikalische Polymerisationsverfahren haben im letzten Jahrzehnt
viel Aufmerksamkeit erregt, und zwar wegen der Möglichkeit zur Herstellung neuer
wertvoller polymerer Materialien auf der Basis von herkömmlichen
monomeren Standardbausteinen, wie Block- oder Gradientencopolymere,
und funktionellen Polymeren mit enger Polydispersität, mit engeren
Funktionalitätsverteilungen, die
in filmbildenden oder vernetzenden Zusammensetzungen, wie Beschichtungszusammensetzungen, Klebern
und Drucktintenzubereitungen, verwendet werden können.
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Auf
dem Gebiet der "lebenden" radikalischen Polymerisationen
(Polymerisationen unter radikalischen Bedingungen, wobei Terminierungsvorgänge von
wachsenden Radikalen reversibel sind, so dass alle eingeleiteten
Ketten im Prinzip weiterwachsen können, solange Monomere und
Radikale vorhanden sind) wurden drei Technologien eingehend untersucht:
- – Nitroxid-vermittelte
Polymerisationen (NMP), die auf einer homolytischen Spaltung der
zwischen einem Polymerradikal und einem stabilen Nitroxidradikal
gebildeten kovalenten Bindung beruhen;
- – radikalische
Atomübertragungspolymerisation (ATRP),
bei der in einem Verfahren, das einen Redoxzyklus beinhaltet, ein
Halogenatom (gewöhnlich
Cl oder Br) reversibel zwischen einem Cu(I/II)-Komplex und einem
Polymerradikal übertragen
wird;
- – reversible
Additionsfragmentierungs-Kettenübertragung
(RAFT), bei der es sich um ein Verfahren handelt, bei dem Dithioester-Endgruppen schnell
und reversibel zwischen polymeren Radikalen übertragen werden können.
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Bei
allen diesen Systemen wurde der lebende Charakter durch eine typischerweise
lineare Entwicklung des Molekulargewichts mit der Umsetzung, die
in Polymerisationen erhaltenen niedrigen Polydispersitäten und
die Herstellung von Blockcopolymeren durch sukzessive Zugabe von
verschiedenen Monomeren bewiesen.
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Insbesondere
ATRP und RAFT haben Möglichkeiten
für zahlreiche
Anwendungen in Bezug auf die Arten der verwendeten Monomere. Bei
ATRP führen
saure Bedingungen und saure Monomere jedoch zu Problemen, während die
notwendige Entfernung der Cu-Amin-Komplexe aus den Polymeren ein
teurer und somit unerwünschter
Schritt ist. Bei RAFT treten diese Einschränkungen nicht auf, aber dieses Verfahren
leidet daran, dass die gebildeten Polymerketten Dithioester-Endgruppen enthalten,
die starke Chromophore sind. Die Chromophore können durch Reaktion mit einem
Nucleophil zerstört
werden, aber dieses Nucleophil ist nicht immer mit den funktionellen
Gruppen, die in den Ketten vorhanden sein können, verträglich. Eine solche Chromophorenzerstörung bringt
einen zusätzlichen
Reaktionsschritt mit sich und führt
zu Produkten mit niedrigem Molekulargewicht im Polymer, die schwierig
zu entfernen sein können.
Außerdem
sind die Dithioester-vermittelnden Verbindungen teuer.
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Im
Allgemeinen wird angenommen, dass auf Dithioester-Verbindungen beruhendes
RAFT günstig ist
in Bezug auf die Geschwindigkeit der Endgruppenübertragung (mehr Übertragungsereignisse, niedrigere
Polydispersität,
bessere Kontrolle). Eine niedrigere Polydispersität ist wünschenswert,
wenn das Polymer zum Beispiel in filmbildenden oder vernetzenden
Zusammensetzungen verwendet wird. Eine enge Molekulargewichtsverteilung
in solchen Anwendungen führt
zu einer guten Ausgewogenheit von Topfzeit und Härtungsgeschwindigkeit, Viskosität und Netzwerkeigenschaften.
Weiterhin wird in der Technik angenommen, dass sich das RAFT-Verfahren
auf ein breites Spektrum von Monomeren anwenden lässt.
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NMP
hat den Nachteil, dass teure Nitroxide benötigt werden, wenn das Verfahren
bei für
Acrylate annehmbar niedrigen Temperaturen verwendet werden soll,
während
Methacrylate intrinsische Probleme aufweisen können, weil eine Disproportionierung als
Nebenreaktion auftreten kann.
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Ein
weiterer Typ von lebendem radikalischem Polymerisationsverfahren
ist die degenerative Iodübertragung
(DIT) (siehe zum Beispiel Journal of Physical Organic Chemistry,
Vol. 8, 306–315(1995), und
Macromolecules, 28, 8051–8056
(1995)). Bei diesem Verfahren kann wie im RAFT-Verfahren eine Iod-Endgruppe
von einem Polymer auf eine Radikalendgruppe eines anderen Polymers,
das im Polymerisationssystem vorhanden ist, übertragen werden, wobei das
Iodatom eine ähnliche
Rolle spielt wie die Dithioestergruppe bei RAFT, wobei das terminale
Iod und die Radikalfunktion zwischen zwei Polymerketten ausgetauscht
werden. Ein Kettenübertragungsmittel
mit einem Iodatom wird als Einstieg in das DIT-Verfahren verwendet.
Zu den herkömmlichen Iod-Kettenübertragungsmitteln
gehören
Alkyl- oder Perfluoralkyliodide.
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In
Macromolecules, 28, 8051–8056(1995), Macromolecules,
33(9), 3485(2000), Macromolecules, 32(22), 7354(1999), Macromolecules,
31(9), 2809(1998), wurde das DIT-Verfahren für die Anwendung mit Styrolmonomeren,
bei denen es mäßig gut zu
funktionieren scheint (Polydispersitäten typischerweise 1,5), und
für die
Anwendung mit halogenierten Vinylmonomeren, wie Vinylchlorid und
fluorierten Vinylspezies, beschrieben.
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DIT
wurde für
Acrylate versucht, aber die Ergebnisse zeigten eine geringere Kontrolle
(breitere Polydispersitäten > 2, was auf eine niedrige Übertragungsrate
zwischen Acrylatketten hinweist) (siehe Macromolecules, 28, 8051–8056 (1995)).
DIT-Verfahren mit Acrylaten wurden in einigen Dokumenten offenbart;
diese zielen jedoch darauf ab, iodfunktionelle Ketten zu erhalten,
anstatt auf tatsächliche
lebende Polymerisationen abzuzielen (siehe zum Beispiel
US 6,143,848 ). DIT-Verfahren
zur Herstellung von Blockcopolymeren von Acrylaten und Styrol wurden
in
EP 947 527 , Macromolecules,
28, 2093(1995), und Macromol. Rapid Commun., 2000, 21(13), 921, beschrieben.
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Einige
Versuche, ein degeneratives Iodübertragungsverfahren
mit Methacrylaten zu erhalten, wurden beschrieben, aber sie lassen
alle vermuten, dass Methacrylat-Monomere nicht in annehmbarer Weise
in herkömmlichen
DIT-Verfahren unter Verwendung der herkömmlichen iodfunktionellen Kettenübertragungsmittel,
die im DIT-Verfahren zum Beispiel für Styrol angewendet werden
(siehe zum Beispiel Macromolecules, 28, 8051(1995)) verwendet werden
können.
Zu Beginn der Polymerisation entsteht Material mit hohem Molekulargewicht,
was zu hohen Polydispersitäten
führt,
ohne dass die typische lineare Entwicklung des Molekulargewichts
mit der Umsetzung beobachtet wird, die für eine Polymerisation mit einem
lebenden Charakter kennzeichnend ist. Ein weiterer Vergleich von
DIT-Verfahren mit Styrol-, Acrylat- und Methacrylatmonomeren wurde in
B. Klumperman bei der UNESCO School & South African IUPAC Conference an
Macromolecular and Materials Science, 29.–31. März 1999 und 10–12. April
2000, offenbart und ist zu finden auf http://www.sun.ac.za/unesco/PolymerED2000/Conf1999/Lectures1999/Klump2.pdf
und www.sun.ac.za/unesco/PolymerED2000/Conf2000/KlumpermanC.pdf.
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Hier
wird ebenfalls der Schluss gezogen, dass DIT kein geeignetes Verfahren
für die
Polymerisation eines Gemischs von Monomeren ist, die eine große Menge
von Methacrylat-Monomeren enthalten. Daher wurde angenommen, dass
DIT zum Polymerisieren von Methacrylaten in kontrollierter Weise, wobei
man die Vorteile erhält,
die in einem "kontrollierten
(lebenden) radikalischen Polymerisationsverfahren" in der Technik erhalten
werden können,
nicht geeignet ist. In
US 5,439,980 wird
dies in Vergleichsbeispiel 2 bestätigt, wo sich Folgendes zeigte:
Wenn MMA allein mit einem fluorierten Alkyliodid verwendet wird,
entsteht nur ein Homopolymer von MMA, und es entsteht kein Blockpolymer
mit einem iodidfunktionellen Perfluorpolyether.
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EP 0 489 370 offenbart ein
Polymer, das wenigstens eine Polymerkette umfasst, die hergestellt wird,
indem man wenigstens ein Monomer M
1, das eine
radikalisch polymerisierbare ungesättigte Bindung zwischen einem
Kohlenstoffatom und einem Iodatom aufweist, die eine Kohlenstoff-Iod-Bindung
der Iodidverbindung bildet, in Gegenwart einer Radikalquelle und
einer Iodidverbindung polymerisiert, wobei wenigstens eine Polymerkette
zwischen dem Kohlenstoffatom und dem Iodatom entsteht, wobei die
Polymerisationsreaktion in Gegenwart eines Monomers M
2 durchgeführt wird,
das vom Monomer M
1 verschieden ist und eine
größere Additionsreaktivität gegenüber einem
Kohlenstoffradikal, welches durch Spaltung der Kohlenstoff-Iod-Bindung
der Iodverbindung erzeugt wird, als das Monomer M
1 aufweist.
EP 0 489 370 offenbart kein
iodatomhaltiges Zwischenpolymer, das wenigstens 50 Mol-% Methacrylat-Monomere
umfasst.
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Da
Methacrylate eine sehr wichtige Klasse von Monomeren für viele
Anwendungen sind, bei denen Kandidaten mit hoher und niedriger Polarität und verschiedene
funktionelle Seitengruppen verfügbar sind
und Gerüste
mit hoher Tg mit guter chemischer Beständigkeit entstehen, ist die
Unfähigkeit
zur Verwendung von Methacrylaten in der DIT-Technologie ein ernstes
Problem, und es besteht ein Bedürfnis nach
einem effektiven DIT-Verfahren, das die Herstellung von Polymeren
auf der Basis von Methacrylaten mit Strukturen ermöglicht,
die von den Vorteilen der lebenden Natur des Polymerisationsverfahrens
profitieren.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein DIT-Verfahren zu erhalten,
das zum (Co)polymerisieren von Methacrylat-Monomeren wie in einem
lebenden radikalischen Polymerisationsverfahren verwendet werden
kann. Gemäß der vorliegenden
Erfindung hat sich gezeigt, dass das DIT-Verfahren in einer sehr günstigen
Weise unter Verwendung von Methacrylaten durchgeführt werden
kann, wenn das richtige Hochfahrverfahren gewählt wird. Wir haben herausgefunden,
dass das DIT-Verfahren an die Polymerisation von Zusammensetzungen
aus vorwiegend Methacrylat-Monomeren angepasst werden kann, so dass
man eine hohe Übertragungsrate
von Iodatomen zwischen Methacrylat-Kettenenden beobachtet, was zu
einer besseren Kontrolle als bei einem DIT-Verfahren unter Verwendung
von Styrol- oder Acrylatmonomeren, zu niedrigen Polydispersitäten, die
stark denjenigen von ATRP- oder RAFT-Verfahren ähneln, Molekulargewichten,
die mit der Umsetzung zunehmen, und zur Gelegenheit, wohldefinierte Block-
und Gradientencopolymere herzustellen, führt.
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Wir
haben ein neues Verfahren gefunden, bei dem iodfunktionelle Methacrylatpolymere
erhalten werden, was zu einem DIT-Verfahren führt, das mit einem hohen Kontrollniveau
abläuft.
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Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Block- oder Gradienten-End(co)polymers, das Folgendes umfasst: einen
Schritt des radikalischen Polymerisierens eines Gemischs von ethylenisch
ungesättigten
Monomeren in Gegenwart von a) einem Radikalbildner und b) einem
iodatomhaltigen Zwischenpolymer oder einem Gemisch von iodatomhaltigen
Zwischenpolymeren, wobei das iodatomhaltige Zwischenpolymer wenigstens
50 Mol-% Methacrylat-Monomere umfasst und durch Polymerisation von
ethylenisch ungesättigten
Monomeren erhältlich
ist.
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Zu
Zwecken der Klarheit werden die Ausdrücke "Zwischenpolymer" und "Endpolymer" in diese Beschreibung eingeführt. Man
muss sich jedoch darüber
im Klaren sein, dass das Endpolymer weiter umgesetzt werden kann
und dass die Polymerisationsschritte, die zum Zwischen- und zum
Endpolymer führen,
nicht direkt aufeinander zu folgen brauchen, sondern dass es (eine)
Weiterverarbeitung oder einen oder mehrere Reaktionsschritte zwischen
dem Zwischen- und dem Endpolymer bzw. zwischen der Zwischen- und
der Endpolymerisation geben kann.
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Die
am Anfang zu bildenden iodatomhaltigen Zwischenpolymere (die den "ersten Block" bilden, wenn ein
Blockpolymer hergestellt werden soll) sollten vorwiegend Monomere
des Methacrylat-Typs umfassen, d. h. das Polymer umfasst wenigstens
50 Mol-% Methacrylat-Monomere (in dieser Anmeldung umfassen Methacrylat-Monomere
Methacrylsäure oder
Ester, Amide oder Anhydride davon oder Methacrylnitril). Dies führt dazu,
dass die Endgruppe des Zwischenpolymers vorwiegend vom iodhaltigen
Methacrylat-Typ ist.
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Eine
solche iodhaltige Methacrylat-Endgruppe hat die Formel:
wobei P für Polymer steht und CX eine
Säure,
ein Anhydrid, Ester, Amid oder eine Nitrilgruppe ist.
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Besonders
bevorzugt ist eine Zusammensetzung, bei der das Zwischenpolymer
mehr als 70 Mol-% Methacrylat-Monomere umfasst; am meisten bevorzugt
ist eine Zusammensetzung, bei der das Zwischenpolymer mehr als 90
Mol-% Methacrylat-Monomere umfasst. Vorzugsweise beträgt das Molekulargewicht
dieses Zwischenpolymers weniger als 20 000 und mehr als 500, besonders
bevorzugt weniger als 10 000, am meisten bevorzugt weniger als 5000
und mehr als 1000. In dieser Hinsicht sollte die Verwendung des
Ausdrucks "Zwischenoligomer" anstelle von "Zwischenpolymer" ebenfalls in Erwägung gezogen
werden. Das iodatomhaltige Zwischenpolymer kann zusätzlich andere
(Co)monomere umfassen, die vom (Meth)acrylat-, Styrol-, Vinylester-
und Maleat-Typ sein können.
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Der
Polymerisationsschritt, der zum Endpolymer führt, kann mit dem iodatomhaltigen
Zwischenpolymer und einem Monomer oder einem Gemisch von Monomeren,
deren Zusammensetzung sich von der Zusammensetzung des iodatomhaltigen
Zwischenpolymers unterscheiden kann, in Gegenwart eines Radikalbildners
durchgeführt
werden.
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Geeignete
Gemische für
die Herstellung des End- und des Zwischenpolymers umfassen Monomere,
die ausgewählt
sind aus zum Beispiel Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat,
Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Kaliummethacrylat,
Cyclohexylmethacrylat, 2-(Dimethylamino)ethylmethacrylat,
Stearylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat,
Vinylmethacrylat, Benzylmethacrylat, Lauryl methacrylat, Diacetonacrylamid,
Acrylamid, Acrolein, Methacrylamid, Methacrolein, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Styrol, α-Methylstyrol,
Vinyltoluol, Isopropenylisopropylidenisocyanatobenzol (mTMI von
Cytec), Chlorstyrol, Butadien, Isopren, Chloropren, Maleinsäure, Maleinimid,
Methylmaleat, Ethylmaleat, Propylmaleat, Butylmaleat, Calciummaleat, Allylmaleat,
2-Ethylhexylmaleat, Octylmaleat, Maleinsäurehydrazid, Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure, Methylfumarat,
Ethylfumarat, Propylfumarat, Butylfumarat, Natriumfumarat, Fumaronitril,
Fumarylchlorid, Vinylacetat, tert-Decansäureethenylester (VeoVa® 10 von
Resolution Performance Products), Neononansäureethenylester (VeoVa® 9
von Resolution Performance Products), Vinylpivalat und dergleichen.
Es ist nicht notwendig, dass in dem Gemisch für das Endpolymer vorwiegend
Methacrylat-Monomere vorhanden sind, und dieses Gemisch kann sogar
frei von Methacryl-Monomeren sein. Wenn die für diesen letzten Polymerisationsschritt
ausgewählten
Monomere vorwiegend vom Methacrylat-Typ sind, kann das Verfahren
dann unter Bildung eines dritten oder weiteren Blocks wiederholt
werden, oder es können Gradientencopolymere
erhalten werden, wie für
den Fachmann offensichtlich ist.
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Das
Gewichtsverhältnis
des iodatomhaltigen Zwischenpolymers zu den Monomeren, die unter
Bildung des Endpolymers polymerisiert werden, kann von 1:100 bis
100:1 variieren.
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Gegebenenfalls
werden die Mengen so ausgewählt,
dass das Stoffmengenverhältnis
von iodatomhaltigem Zwischenpolymer b) zu Radikalbildner a) > 0,1 n ist, besonders
bevorzugt > 0,5 n
ist, wobei n für
die Zahl der Radikale steht, die pro Molekül des Radikalbildners effektiv
erzeugt werden (d. h. unter Berücksichtigung
der Initiatoreffizienz).
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Das
endgültige
Polymerisationsverfahren kann im diskontinuierlichen Modus oder
halbkontinuierlichen Modus, wobei mehrere der Reaktanten dem Gefäß zugeführt werden,
oder in einem Verfahren, das einen kontinuierlichen Schritt umfasst,
stattfinden. Die iodfunktionellen Methacrylat-Zwischenpolymere des
DIT-Typs können
im endgültigen
Polymerisationsverfahren gemäß der Erfindung übertragen und
als Kettenübertragungsmittel
verwendet werden.
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Die
endgültige
Polymerisation kann in Masse, in einem organischen Lösungsmittel
oder in einem wässrigen
Medium, in einem Suspensions-Polymerisationsverfahren, einem Emulsions-Polymerisationsverfahren,
einem Dispersions-Polymerisationsverfahren oder einem Miniemulsions-Polymerisationsverfahren
durchgeführt
werden.
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Das
iodatomhaltige Zwischenpolymer wird aus den oben für das Endpolymer
erwähnten
Monomergemischen hergestellt, wobei jedoch die Menge an Methacryl-Monomeren
so ausgewählt
wird, dass wenigstens 50 Mol-% der Monomere vom Methacrylat-Typ
sind. Die Polymerisation, die zum Zwischenpolymer führt, wird
in Gegenwart von I2 oder eines effektiven
Iod-Kettenübertragungsmittels
(CTA) d) und eines Radikalbildners c) durchgeführt. Der in dieser Anmeldung
verwendete Ausdruck "Iod" beinhaltet I2 und I2-Vorstufen
(d. h. Verbindungen, die in situ I2 bilden
können),
wie N-Iodsuccinimid, ICl, IBr und I3 –.
Iod-Kettenübertragungsmittel
und Iod werden in Kombination mit einer kleinen Menge Radikalbildner
verwendet, so dass man ein Methacrylat-Zwischenpolymerisationsverfahren
erhält.
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Wenn
molekulares Iod verwendet wird, leitet das Iodradikal, das freigesetzt
wird, nachdem ein Iodatom durch ein Polymerradikal abstrahiert wurde, keine
neue Methacrylat-Polymerisation ein, sondern rekombiniert mit einem
anderen Polymerradikal. Der Nettoeffekt von molekularem Iod ist
die Funktionalisierung von zwei Polymerketten mit einer Iod-Endgruppe
in identischer Weise (J. Polym. Sci. Polym. Lett. Ed., Vol. 14,
499–502(1976)).
In Bezug auf das Zwischenpolymerisationsverfahren impliziert dies, dass
etwas mehr als 1 Äquivalent
Starterradikale im Vergleich zu den Iodatomen, die als molekulares
Iod in den Systemen vorhanden sind, erzeugt werden sollten. Das
Stoffmengenverhältnis
von I2 zu Radikalbildner d) liegt vorzugsweise
zwischen 0,05 n und 0,5 n, besonders bevorzugt zwischen 0,1 n und
0,5 n und am meisten bevorzugt zwischen 0,25 n und 0,5 n, wobei
n die zuvor angegebene Bedeutung hat. Dieser Weg zur Gewinnung der
I-terminierten Zwischenpolymere mit niedrigem Molekulargewicht ist
sehr effektiv und bildet eine bevorzugte Ausführungsform.
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Ein
Beispiel für
ein effektives Iod-CTA (das eine schnelle Übertragung des Iods auf Methacrylat-Polymerradikale
erlaubt) ist ein Sulfonyliodid, zum Beispiel p-Toluolsulfonyliodid. Wenn ein solches
Iod-CTA verwendet wird, ist das Stoffmengenverhältnis von Iod-CTA zu Radikalbildner
d) vorzugsweise > 0,1
n, besonders bevorzugt > 0,5
n, wobei n für
die Zahl der Radikale steht, die pro Molekül des Radikalbildners effektiv
erzeugt werden.
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Das
am meisten bevorzugte Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
ist das Verfahren, bei dem Iod verwendet wird.
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Es
hat sich zuweilen als vorteilhaft erwiesen, den bzw. die Polymerisationsschritte
des Verfahrens gemäß dieser
Erfindung in Gegenwart einer epoxidhaltigen Verbindung durchzuführen, insbesondere die
DIT-Polymerisation unter Bildung des Zwischenpolymers. In Gegenwart
von epoxidhaltigen Verbindungen ist die erhaltene Polydispersität enger,
was zu Beschichtungszusammensetzungen mit einer guten Ausgewogenheit
von Topfzeit und Härtungsgeschwindigkeit,
Viskosität
und Netzwerkeigenschaften führt. Ähnlich kann
eine solche epoxidhaltige Verbindung auch bei der Synthese des Endpolymers
verwendet werden. Solche Verbindungen werden vorzugsweise aus Glycidylethern,
Glycidylestern und cycloaliphatischen Epoxiden ausgewählt. Zweckmäßigerweise
werden glycidylhaltige Monomere, wie Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat
und der Glycidylester von Neodecansäure (Cardura® E10),
bei der Herstellung des iodatomhaltigen Polymers verwendet. Das
Verfahren gemäß der Erfindung
wird vorzugsweise so durchgeführt,
dass das Stoffmengenverhältnis
von Epoxid zu iodatomhaltigem Polymer b) > 0,01, vorzugsweise > 0,05, ist.
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Obwohl
das Wesentliche der vorliegenden Erfindung die radikalische Polymerisation
eines Gemischs von ethylenisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart
von a) einem Radikalbildner und b) einem iodatomhaltigen Polymer
oder Gemisch von iodatomhaltigen Polymeren ist, bezieht sich die
Erfindung auch auf das zweistufige Verfahren zur Herstellung eines
Block- oder Gradientencopolymers, das einen Schritt des radikalischen
Polymerisierens eines Gemischs von ethylenisch ungesättigten
Monomeren unter Bildung von iodatomhaltigen Poly meren b), das wenigstens
50 Mol-% Methacrylat-Monomere umfasst, in Gegenwart von c) einem
Radikalbildner und d) I2 oder eines Iod-Kettenübertragungsmittels
umfasst, woraufhin ein Schritt des radikalischen Polymerisierens
eines Gemischs von ethylenisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart
von a) einem Radikalbildner und b) dem iodatomhaltigen Polymer des ersten
Schrittes erfolgt. Mit dem zweiten Schritt kann begonnen werden,
bevor der erste Schritt vollständig beendet
ist.
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Auch
in diesem zweistufigen Verfahren ist das Stoffmengenverhältnis von
Sulfonyliodid zu Radikalbildner > 0,1
n, wobei n für
die Zahl der Radikale steht, die pro Molekül des Radikalbildners effektiv
erzeugt werden, oder wobei das Stoffmengenverhältnis von I2 zu
Radikalbildner zwischen 0,05 n und 0,5 n liegt.
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Das
bzw. die Polymerisationsverfahren der Monomere, d. h. das Verfahren,
das zum Zwischenpolymer führt,
und/oder das Verfahren, das zum Endpolymer führt, finden bei Temperaturen
von weniger als 130°C,
vorzugsweise weniger als 110°C,
ganz besonders bevorzugt weniger als 90°C und am meisten bevorzugt weniger
als 70°C
statt. Vorzugsweise wird ein Bildner von milden Startradikalen als
Radikalbildner verwendet. Milde Startradikale sind zum Beispiel C-zentrierte
Radikale, vorzugsweise C-zentrierte Radikale, die durch die Zersetzung
von Azo-Radikalstartern
erhalten werden. Zu den Startern des Azo-Typs gehören Azobisisobutyronitril
(AIBN) oder Azobisvaleronitril.
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Wie
oben erwähnt,
kann das Endpolymer weiter umgesetzt werden. Es kann vorteilhaft
sein, die im Verfahren gemäß der Erfindung
gebildeten Iodendgruppen enthaltenden Polymere in einem Verfahren
nach oder während
der Polymerisation zu modifizieren. Die Endgruppen können zum
Beispiel durch Eliminierung, Cyclisierung, Atomübertragung, Redox- oder Substitutionsreaktion,
gegebenenfalls unter Entfernung von Iod und/oder niedermolekularen
iodhaltigen Verbindungen, modifiziert werden. Insbesondere kann
die Entfernung des Iodatoms durch jeden Mechanismus erfolgen, der
dem Fachmann bekannt ist, wie durch nucleophile Reaktion, durch
Erhitzen des Polymers (das zur homolytischen Spaltung, aber auch
zu Eliminierungsprodukten führt)
oder durch Reaktion mit einer radikalbildenden Verbindung. Es kann
günstig
sein, solche thermischen oder radikalischen Reaktionen unter reduzierenden
Bedingungen durchzuführen,
um gebildete Iodradikale oder I2 abzufangen.
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Die
nucleophile Reaktion kann zweckmäßigerweise
unter Verwendung von Mercaptopropionsäure in Kombination mit einer
Base durchgeführt werden.
Die radikalbildende Verbindung kann ein Peroxid sein, zum Beispiel
H2O2. Eine Radikalreaktion unter
reduzierenden Bedingungen kann durchgeführt werden, indem man die iodfunktionellen
Polymere in Gegenwart von Natriumformaldehydsulfoxylat erhitzt.
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Das
durch das Verfahren gemäß dieser
Erfindung hergestellte Endpolymer kann in filmbildenden oder vernetzenden
Zusammensetzungen, wie Beschichtungszusammensetzungen, Klebern und (Druck)Tintenzubereitungen,
verwendet werden. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte
Block- oder Gradientencopolymerprodukte können als Rheologieadditive,
Tenside, Dispergiermittel, Haftvermittler und/oder Fließverbesserer
verwendet werden.
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Zu
den bevorzugten Beschichtungszusammensetzungen gehören Beschichtungszusammensetzungen,
die in Kraftfahrzeug- und allgemeinen industriellen Beschichtungsanwendungen
verwendet werden können.
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Die
Erfindung wird weiterhin anhand der folgenden Beispiele erläutert.
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Alle
angegebenen Molekulargewichte wurden durch Ausschlusschromatographie
(RI-Nachweis) bestimmt und sind in Polystyroläquivalent-Molekulargewichten
angegeben, wenn nichts anderes angegeben ist. Niedermolekulare Materialien
(M < 500), die
zum Beispiel auch vom Starter in Käfigrekombinationsprodukten
und gegebenenfalls hinzugefügten
niedermolekularen Epoxiden stammen, wurden bei dieser Bestimmung
der Hauptpolymer-Hüllkurve
in der Molmassenverteilung nicht berücksichtigt. Die folgenden Abkürzungen
werden verwendet: MMA = Methylmethacrylat, GMA = Glycidylmethacrylat;
BA = Butylacrylat, BMA = Butylmethacrylat, HEMA = Hydroxyethylmethacrylat,
SEC = Ausschlusschromatographie, Mn = Zahlenmittel des Molekulargewichts,
Mw = Gewichtsmittel des Molekulargewichts, Mz = z-Mittel des Molekulargewichts.
Die Polydispersität
der Polymere wurde als Verhältnis von
Mw/Mn bestimmt.
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Die
Wirkung der Copolymerisation von Methacrylaten und Acrylaten auf
die Molmassenverteilung, wobei die Molmasse und die Polydispersität als Maß für das Ausmaß der Kontrolle
genommen werden, wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Man sieht, dass die Kontrolle verloren geht, wenn der Anteil der
Acrylat-Monomere zu groß wird. Diese
Experimente zeigen, dass bei Verwendung von MMA/BA-Verhältnissen
mit einem guten Kontrollgradienten aufgrund der höheren Polymerisationsreaktivität von MMA-Monomer
gegenüber
BA-Monomer Copolymere erhalten werden, wie in der Technik bekannt
ist.
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Im
Allgemeinen erzeugen alle Copolymerisationen, die unter Bedingungen
durchgeführt
werden, welche eine Drift der Zusammensetzung erlauben, unter den
Bedingungen des DIT-Verfahrens in dieser Erfindung Gradientencopolymere.
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Beispiel 1
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 21,25 g MMA, 5,32 g BA, 20 g Butylacetat, 1,54 g I2 und
2,258 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur
wurde auf 67°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 8 h lang fortgesetzt. Nach 1 h und 40 min
wurde beobachtet, dass die braune Iodfarbe verblasste, eine Beobachtung,
die mit einem steilen zeitlichen Anstieg der Umsetzung nach der
Hemmungszeit in Gegenwart von molekularem Iod zusammenfiel. Eine SEC-Analyse
einer Probe, die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 88%),
ergibt ein Mn von 2325 und ein Mw/Mn von 1,31, Mz/Mw 1,25.
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Beispiel 2
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 15,96 g MMA, 10,66 g BA, 20 g Butylacetat, 1,53 g I2 und
2,26 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur
wurde auf 64°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 8 h lang fortgesetzt. Nach 2 h wurde beobachtet,
dass die braune Iodfarbe verblasste, eine Beobachtung, die mit einem
steilen zeitlichen Anstieg der Umsetzung nach der Hemmungszeit in
Gegenwart von molekularem Iod zusammenfiel. Eine SEC-Analyse einer
Probe, die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 82%), ergibt
ein Mn von 2210 und ein Mw/Mn von 1,48, Mz/Mw 1,47.
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Vergleichsbeispiel 3
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 10,62 g MMA, 15,96 g BA, 20 g Butylacetat, 1,53 g I2 und
2,267 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur
wurde auf 64°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 20 h lang fortgesetzt. Nach 2 h wurde beobachtet,
dass die braune Iodfarbe verblasste. Eine SEC-Analyse einer Probe,
die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 95%), ergibt ein
Mn von 2430, ein Mw/Mn von 2,04 und ein Mz/Mw von 2,16.
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Vergleichsbeispiel 4
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 5,31 g MMA, 21,26 g BA, 20 g Butylacetat, 1,52 g I2 und
2,267 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur
wurde auf 64°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 20 h lang fortgesetzt. Eine SEC-Analyse einer Probe,
die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 95%), ergibt ein
Mn von 2580, ein Mw/Mn von 2,17 und ein Mz/Mw von 2,23.
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Vergleichsbeispiel 5
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 26 g BA, 20 g Butylacetat, 1,67 g I2 und
2,267 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur
wurde auf 64°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 4 h lang fortgesetzt. Eine SEC-Analyse einer
Probe, die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 93%), ergibt
ein Mn von 2300, ein Mw/Mn von 1,92 und ein Mz/Mw von 2,07.
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Beispiel 6
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 11,01 g MMA, 11,00 g BA, 8,06 g HEMA, 20 g Butylacetat, 1,523
g I2 und 2,26 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril) gefüllt, entgast
und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur
wurde auf 64°C
erhöht, und
die Reaktion wurde 7 h lang fortgesetzt. Eine SEC-Analyse einer
Probe, die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 98%), ergibt
ein Mn von 4800, ein Mw/Mn von 1,26 und ein Mz/Mw von 1,31. Dieses
Beispiel zeigt, dass auch Monomere mit funktionellen Seitengruppen
verwendet werden können.
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Beispiel 7
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Einem
Reaktionsgefäß, das auf
65°C gehalten
wurde, wurde über
einen Zeitraum von 2 h hinweg eine Lösung zugeführt, die aus 36,49 g BMA, 6,57
g GMA, 3,69 g I2 und 5,42 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
sowie 16 g Dowanol® PM (Glycolether-Lösungsmittel
von Dow Chemical Co.) bestand, wobei man einen ersten BMA-co-GMA-Block
mit Mn 2880, Mw/Mn 1,25 und Mz/Mw 1,19 erhielt.
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Beispiel 8
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 11,02 g MMA, 11,01 g BA, 20,06 g Butylacetat, 1,52 g I2 und 2,26 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril) gefüllt, entgast und
unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten. Die Temperatur wurde auf 64°C erhöht, und die Reaktion wurde überwacht,
bis die dunkle Iodfarbe zu verblassen begann (Umsetzung 9%). Zu
diesem Zeitpunkt wurden 5,29 g Methacrylsäure und 2,75 g Cardura® E-10
auf einmal hinzugefügt,
und die Reaktion wurde 4 h lang fortgesetzt. Eine SEC-Analyse einer
Probe, die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 99%), ergibt
ein Mn von 2928, ein Mw/Mn von 1,32 und ein Mz/Mw von 1,28.
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Beispiel 9
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Zu
dem Polymer von Beispiel 7 wurde ein Gemisch von 27,9 g HEMA und
0,469 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
zusammen mit 10 ml Dowanol® PM bei einer Temperatur
von 64°C
gegeben. Nach 4 h wurde ein Blockcopolymer mit Mn 2430, Mw/Mn 1,46
und Mz/Mw 1,31 erhalten.
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Beispiel 10
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 30 g MMA, 20 g Butylacetat, 1,516 g I2 und
2,259 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur wurde
auf 66°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 4,5 h lang fortgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt
betrug die Umsetzung 81%, das Mw betrug 3000 (Mz/Mw 1,26), und ein
Gemisch aus 5,01 g HEMA, 5,08 g BMA, 6 g Butylacetat und 0,0097
g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
wurde hinzugefügt,
und die Reaktion wurde noch weitere 3,5 h lang fortgesetzt. Das
endgültige
Blockcopolymer hatte ein Mw von 3580, Mz/Mw 1,33.
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Beispiel 11
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 30,05 g MMA, 20,05 g Butylacetat, 1,52 g I2 und
2,26 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur wurde
auf 65°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 6,5 h lang fortgesetzt. Eine SEC-Analyse
einer Probe, die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 97%),
ergibt ein Mn von 2881 und ein Mw/Mn von 1,14, Mz/Mw 1,12.
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Drei
Tage später
wurde ein Gemisch aus 60 g BMA, 35,0 g Butylacetat und 0,80 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
langsam über
einen Zeitraum von 3,5 h bei 65°C
zu diesem Block gegeben und weitere 2 h lang polymerisiert, wobei
man ein Blockcopolymer mit Mn 7200, Mw/Mn 1,67 und Mz/Mw 1,47 erhielt.
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Beispiel 12
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 30,0 g MMA, 20 g Butylacetat, 2,54 g I2,
3,83 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
und 2,33 g Cardura® E-10 (Versatic-Acid-Glycidylester von
Resolution) gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur
wurde auf 64°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 5 h lang fortgesetzt. Eine SEC-Analyse einer Probe,
die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 95%), ergibt ein
Mn von 2990 und ein Mw/Mn von 1,20, Mz/Mw 1,16.
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Beispiel 13
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Zu
dem Polymer von Beispiel 12 wurde ein Gemisch von 2,57 g BMA, 2,5
g Butylacetat und 0,257 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gegeben. Die Reaktion wurde noch weitere 2 h lang fortgesetzt (Umsetzung
99%), was ein Blockcopolymer mit Mn 3263, Mw/Mn 1,21 und Mz/Mw 1,18
ergab.
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Beispiel 14
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Ein
Reaktionsgefäß wurde
mit 30,05 g MMA, 20,03 g Butylacetat, 2,54 g I2,
3,79 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
gefüllt,
entgast und unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Temperatur wurde
auf 64°C
erhöht,
und die Reaktion wurde 7 h lang fortgesetzt. Eine SEC-Analyse einer
Probe, die nach dieser Zeit entnommen wurde (Umsetzung 97%), ergibt
ein Mn von 1710 und ein Mw/Mn von 1,16, Mz/Mw 1,14.
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Zu
diesem Block wurde ein Gemisch aus 15,04 g BMA, 10,06 g Butylacetat
und 0,27 g 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
mit einer Zufuhrgeschwindigkeit von 0,187 ml/min gegeben. Die Polymerisation
des zweiten Blocks wurde so lange fortgesetzt, dass die Gesamtzeit
4,5 h betrug, was ein Blockcopolymer mit Mn 2390, Mw/Mn 1,31 und Mz/Mw
1,38 ergab.
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Neben
dem I2-Weg kann ein guter Start eines DIT-Verfahrens
mit Methacrylaten auch durchgeführt werden,
wenn ein Iod-CTA, wie Tosyliodid, mit einem hohen Kettenübertragungskoeffizienten
für Methacrylate
(CTC > 1) verwendet
wird.