DE2427957A1 - Verfahren zur herstellung von netzfoermig aufgebauten polymerisaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von netzfoermig aufgebauten polymerisatenInfo
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Description
BASF AktLeng'esellsohaf
Unser Zeichen: O.Z. J>0 587 Rss/Ws
67OO Ludwigshafen, 6.6.1974
Verfahren zur Herstellung von netzförmig aufgebauten
Polymerisaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von netzförmig
aufgebauten Polymerisaten, bei dem alkalimetallorganisohe Verbindungen mit bi- oder mehrfunktioneilen Kopplungsmitteln umgesetzt werden.
Es ist wohl bekannt, Polymere mit endständigen Alkalimetallatomen,
sog. "living"-Polymere, mit bi- oder mehrfunktioneilen
Verbindungen, wie z.B. mehrfach halogenierten Kohlenwasserstoffen
oder Dicarbonsäureester^ umzusetzen. Dabei werden die einzelnen Polymermoleküle durch die mehrfunktionelle Verbindung
aneinander gekoppelt. Neben der Molekülvergrößerung resultieren dabei je nach Art der verwendeten "living"-Polymere
und Kopplungsmittel Verzweigungs- oder Vernetzungsstrukturen in den Polymerisaten. So erhaltene polymere Netzwerke besitzen
aber im allgemeinen einen Undefinierten, uneinheitlichen Aufbau. Nach den bisher bekannten Verfahren dieser Art ist es nicht
möglich, in definierter Weise vernetzte Polymerisate bestimmter Struktur herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß man netzförmig aufgebaute Polymerisate mit definierter Anzahl an Netzbögen und einheitlicher
Netzbogenlänge erhält, wenn man zunächst Divinylbenzol und niedermolekulare alkalimetallorganische Verbindungen unter
speziellen Bedingungen miteinander umsetzt und die so erhaltenen polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindungen in
spezieller Weise mit bi- oder mehrfunktionellen Kopplungsmitteln umsetzt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von netzförmig aufgebauten Polymerisaten mit einheitlicher Netz-
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bogenlänge durch Umsetzung von alkalimetallorganischen Verbindungen
mit bi- oder mehrfunktionellen Kopplungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man
(i) (a) Divinylbenzol oder Mischungen aus Divinylbenzol mit
monovinylaromatischen Verbindungen und
(b) niedermolekulare alkalimetallorganische Verbindungen mit bis zu 50 Kohlenstoffatomen im organischen Rest
in inerten organischen Lösungsmitteln miteinander umsetzt, wobei der Gehalt an Divinylbenzol im Reaktionsgemisch nicht über 2,5 Gewichtsprozent, bezogen auf
das Reaktionsgemisch, und das Molverhältnis von Divinylbenzol
zum Alkalimetall-Gehalt der niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindung zwischen
0,5 : 1 und 20 : 1 liegt, und danach
(il) die so erhaltenen polyfunktionellen alkalimetallorganischen
Verbindungen direkt oder nach vorheriger Reaktion mit anionisch polymerisierbaren Monomeren mit bi- oder
mehrfunktionellen Kopplungsmitteln in einem Molverhältnis von Kopplungsmittel zu Alkalimetall-Gehalt der polyfunktionellen
alkalimetallorganischen Verbindung kleiner als 1 ; 1 umsetzt.
Erfindungsgemäß werden zunächst Divinylbenzol und niedermolekulare
metallorganische Verbindungen miteinander umgesetzte Es kommen dazu alle drei Isomeren des Divinylbenzols, nämlich
o-, m- und p-Divinylbenzol, in Betracht. Die Isomeren können
gleichermaßen allein als auch im Gemisch miteinander eingesetzt werden« In vorteilhafter Weise wird das Divinylbenzol
im Gemisch mit monovinylaromatischen Verbindungen eingesetzt. Geeignete monovinylaromatische Verbindungen sind insbesondere
Styrol und/oder Äthylvinylbenzol. Es sollen hierunter jedoch auch die seitenkettensubstituierten Verbindungen, wie z.B„
tf-Methylstyrol, verstanden werden. Der Gehalt an Divinylbenzol
in diesem Gemisch liegt in der Regel bei 10 bis 80 Gewichtsprozent, bevorzugt zwischen 30 und 60 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gemisch-
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Unter den niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindungen sind solche zu verstehen, deren organischer Rest bis
zu 50 Kohlenstoffatome enthalten kann. Die niedermolekularen
alkalimetallorganischen Verbindungen können dabei mono- oder auch mehr funkt ioneil sein,, Als günstig haben sich insbesondere
die lithiumorganischen Verbindungen erwiesene Es können alle bekannten, niedermolekularen Verbindungen dieser Art herangezogen
werden,, Beispielhaft seien erwähnt; Äthyllithium, Butyllithium, Phenyllithium oder tetrameres Lithium-<k-methylstyrol.
Bevorzugt· wird dabei das Butyllithium verwendet; besonders
vorteilhaft ist das sek.-Butyllithium.
In gleicher Weise eignen sich auch die metallorganischen Verbindungen
des Natriums und des Kaliums. Es kommen dabei alle die Verbindungen des Natriums und Kaliums in Betracht, die als
Initiatoren für die anionische Polymerisation bekannt und beschrieben sind. Als solche seien beispielsweise genannt:
Cumylnatrium, Cumylkalium, Natrium-naphthalin und tetrameres
</v-Methylstyrol-dinatrium sowie tetrameres <*,-Methylstyrol-dikalium.
Die Umsetzung von Divinylbenzol mit den niedermolekularen alkalimetallorganischen
Verbindungen erfolgt in großer Verdünnung in inerten organischen Lösungsmitteln als Reaktionsmedium. Geeignete
solche Lösungsmittel sind cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, Cycloheptan, Dekahydronaphthalin;
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Tetrahydronaphthalin, oder Gemische derselben. Ebenso können
die für die Umsetzung von metallorganischen Verbindungen üblichen linearen und cyclischen Äther als Lösungsmittel verwendet
werden, wie beispielsweise Diäthyläther, Phenylmethyläther, Dirnethoxyäthan, Tetrahydrofuran oder Dioxan. Die Reaktionstemperatur
liegt in der Regel zwischen -1000C und +1000C
und hängt im allgemeinen von der Wahl des Lösungsmittels ab.
Die Reaktion wird bevorzugt so geführt, daß die entstehenden polyfunktionellen Reaktionsprodukte in den als Reaktionsmedium
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dienenden inerten organischen Lösungsmitteln gut löslich sind. Je nach den Reaktionsbedingungen sind dabei die polyfunktionellen
alkalimetallorganischen Verbindungen mehr oder weniger stark verzweigt bzw. in sich vernetzt. Produkte, die aus solchen
in sich vernetzten, aber noch löslichen Molekülen bestehen, werden als Mikrogele bezeichnet„ Es können aber auch teilweise
oder völlig intermolekular vernetzte, polyfunktionelle Makrogele
entstehen.
Maßgebend für den Reaktionsverlauf bei der Umsetzung von Divinylbenzol
mit den niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindungen sind die Konzentration des Divinylbenzols im
Reaktionsgemisch sowie das Verhältnis von Divinylbenzol zu niedermolekularer alkalimetallorganischer Verbindung bei der
Umsetzung,, Die Konzentration des reinen Divinylbenzols soll
dabei nicht mehr als 2,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsgemisoh, betragen. Höhere Konzentrationen an Divinylbenzol
sind zwar möglich, doch werden dann in erster Linie nicht die bevorzugten löslichen, sondern makrogelartig vernetzte,
unlösliche Produkte erhalten.
Durch das Verhältnis von Divinylbenzol zu niedermolekularer alkalimetallorganischer
Verbindung bei der Umsetzung wird das Molekulargewicht, der Vernetzungsgrad - und damit die Löslichkeit
- sowie die Anzahl der Alkalimetall-Kohlenstoff-Gruppen derpolyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindungen bei
jeweils einer bestimmten Konzentration von Divinylbenzol im Reaktionsgemisch festgelegt. Wie groß dieses Verhältnis gewählt
bzw. in welchen Grenzen es variiert werden kann, hängt in erster Linie von dem Verdünnungsgrad des Reaktionsgemisches,
d.h. von der Konzentration des Divinylbenzols, ab.
Ein Molverhältnis von Divinylbenzol zum Alkalimetall-Gehalt der niedermolekularen alkalimetallorganisohen Verbindung von
0,5 : 1 stellt im allgemeinen die untere Grenze dar. Ein kleineres Verhältnis ist unvorteilhaft und nicht sinnvoll, da man
dann mit einem unnötigen Überschuß an niedermolekularer alkali-
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metallorganischer Verbindung arbeitet.
Je größer man das Molverhältnis von Divinylbenzol zum Alkalimetall-Gehalt
der niedermolekularen alkal!metallorganischen
Verbindung wählt, umso höher liegt die Anzahl der Alkalimetall-Kohlenstoff -Bindungen pro Molekül des Reaktionsproduktes,
dessen Molekulargewicht sowie dessen Vernetzungsgrad„ Oberhalb
eines bestimmten Grenzverhältnisses tritt dabei teilweise oder völlige intermolekulare Vernetzung unter Bildung von unlöslichen
Makrogelen ein. Das Verhältnis der beiden Reaktionspartner, bei dem völlige Vernetzung eintritt, ist abhängig von
der Konzentration des Divinylbenzols in dem Reaktionsgemisch.
Die Grenze ist umso höher, je niedriger die Konzentration an Divinylbenzol iste
Dieser Zusammenhang wird in der Zeichnung verdeutlicht. Auf der Abszisse ist das Molverhältnis X von Divinylbenzol zum Alkalimetall-Gehalt
der niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindung (Butyllithium) aufgetragen, auf der Ordinate das
mittlere Molekulargewicht M des Reaktionsproduktes (als Gewichtsmittel
bestimmt nach der Lichtstreuungs-Methode). Kurve (a) beschreibt den Reaktionsablauf für ein Reaktionsgemisch,
das 2,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsgemisch, an reinem Divinylbenzol enthält, Kurve (b) gilt für ein Reaktionsgemisch, das 1,25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsgemisch, an Divinylbenzol enthält. Bei dem Wert von X, bei dem
die Kurven steil nach oben verlaufen, genauer gesagt, bei dem X-Wert, bei dem das Molekulargewicht des Reaktionsproduktes
gegen Unendlich strebt, tritt völlige Vernetzung unter Bildung eines Makrogels ein. Man erkennt, daß die obere Grenze des Molverhältnisses
von Divinylbenzol zum Alkalimetall-Gehalt der niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindung bei der
Kurve (a) (2,5 $ige Lösung) bei 2 s 1 und bei der Kurve (b) (1,25 folge Lösung) bei 6,7 : 1 liegt.
Je niedriger man den Gehalt an Divinylbenzol im Reaktionsgemisch wählt, zu umso höheren Werten verschiebt sich dieses Grenzverhältnis
ρ Ein Molverhältnis von Divinylbenzol zu Alkalimetall-Gehalt der niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindung
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von 20 : 1 kann dabei als eine vernünftige obere Grenze angesehen werden. Zwar ist wohl auch ein Mo!verhältnis größer als
20 : 1 noch möglich i will man jedoch dabei noch zu löslichen
Reaktionsprodukten gelangen, muß die Umsetzung von Divinylbenzol mit den niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindungen
in einer so extrem hohen Verdünnung durchgeführt werden, daß sie technisch zu aufwendig und daher uninteressant
wird»
Ansonsten erfolgt die Umsetzung von Divinylbenzol und den niedermolekularen
alkalimetallorganischen Verbindungen unter solchen Bedingungen, wie z.B. in Inertgas-Atmosphäre und unter
Feuchtigkeitsausschluß, wie sie für Reaktionen von metallorganischen Verbindungen mit äthylenisch ungesättigten Substanzen
üblich und allgemein bekannt sindo
Die Umsetzung von Divinylbenzol· und den niedermolekularen alkalimetallorganischen
Verbindungen führt in den inerten organischen Lösungsmitteln zu einem vollständigen Umsatz der Reaktionspartner,
d.h. es bilden sich polyfunktionelle alkalimetallorganische Verbindungen, die in ihrer Zusammensetzung das gleiche
Molverhältnis von Divinylbenzol zu Alkalimetall aufweisen, wie das Reaktionsgemisch.
Die löslichen, polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindungen
haben dabei normalerweise ein Molekulargewicht von 500 bis 10 000 000. Bei diesen Werten handelt es sich um das
Gewichtsmittel M , bestimmt nach der Lichtstreuungsmethode,, Es lassen sich aber auch Produkte erhalten, die selbst bei einem
erheblich höheren Molekulargewicht, z.B. einem M"w von 250 000
immer noch löslich sind. Jedoch sind solche Produkte technisch weniger bedeutungsvoll. Die Grenzviskosität [^j ist kleiner als
50 cnr/g, vorzugsweise kleiner als 20 cnr/g.
Führt die Umsetzung von Divinylbenzol und den niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindungen zu einem teilweise intermolekular
vernetzten Produkt, bei dem neben einem unlöslichen
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Makrogel auch noch lösliche Anteile vorliegen, so ist es vorteilhaft,
das Makrogel von der überstehenden Lösung abzutrennen und nur die löslichen Reaktionsprodukt-Anteile weiter zu verwenden.
Man kann aber auch das gesamte Reaktionsprodukt, also einschließlich des Makrogel-Anteils, weiterverwenden.
Die Zahl der Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen in den polyfunktionellen
alkalimetallorganischen Verbindungen kann durch die Wahl der Reaktionsbedingungen bei der Herstellung beliebig
variiert werden. Dabei enthalten die polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindungen im Mittel mindestens 2 Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen
pro Molekül« Wie bereits erwähnt, erhält man einen niedrigen Gehalt an Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen
bei einem kleinen Molverhältnis von Divinylbenzol zu Alkalimetall-Gehalt der niedermolekularen alkalimetallorganischen
Verbindung in dem Reaktionsgemisch, z.B. von 0,5 ϊ oder 1:1. Vergrößert man dieses Verhältnis, läßt sich die
Zahl der Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen beliebig erhöhen.
So ist es möglich, polyfunktionelle alkalimetallorganische Verbindungen
mit weit über 10 000 Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen pro Molekül herzustellen. Die Zahl der Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen
pro Molekül, p, läßt sich dabei auf einfache Weise mit Hilfe der folgenden Beziehung berechnen:
P =
Darin bedeutet Fn der Polymerisationsgrad der polyfunktionellen
alkalimetallorganischen Verbindung, JpVB / (_Me^J das Molverhältnis
von Divinylbenzol zu Alkalimetall-Gehalt der niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindung.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden diese
polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindungen vor der Reaktion mit den bi- oder mehrfunktionellen Kopplungsmitteln
zunächst mit anionisch polymerisierbaren Monomeren umgesetzt unter solchen Bedingungen, wie sie für die anionische Polymer!-
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sation mit alkalimetallorganischen Initiatoren allgemein üblich und bekannt sind. Geeignete Monomere sind dabei beispielsweise
Styrol, ok -MethyIstyröl, Vinyltoluol, Butadien, Isopren, Dimethylbutadien,
Methylmethacrylat, 2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin,
Äthylenoxid und andere. Dabei werden Styrol sowie die kern- und seitenkettensubstituierten Styrole bevorzugt. Die Monomeren
können alleine, im Gemisch miteinander oder auch nacheinander eingesetzt werden.
Man erhält sternförmig aufgebaute Polymerisate mit einem PoIydivinylbenzol-Kern
und Polymer-Seitenästen, die aus den entsprechenden Monomeren aufgebaut sind. Da durch Jede Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindung
der polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindung die Polymerisation eines Seitenastes
initiiert wird, entspricht die Zahl der sternförmigen Seitenäste der Anzahl der Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen in den
polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindungen. Der Polymerisationsgrad der Seitenäste, d.h. die Länge eines Seitenastes,
wird bestimmt durch die eingesetzte Monomermenge im Verhältnis zur Anzahl der Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen der
polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindung. Er läßt sich daher beliebig einstellen und variieren. Für die Herstellung
der netzförmig aufgebauten Polymerisate ist ein Polymerisationsgrad pro Seitenast in den sternförmigen Polymerisaten
bis zu 1000 günstig, bevorzugt wird ein Polymerisationsgrad zwischen 30 und 1000. Die sternförmigen Seitenäste haben dabei
endständige Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen.
Die polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindungen werden erfindungsgemäß direkt oder nach der Reaktion mit den anionisch
polymerisierbaren Monomeren mit bi- oder mehrfunktionellen Kopplungsmitteln umgesetzt. Als Kopplungsmittel kommen dabei
beispielsweise in Betracht: Divinylverbindungen, mehrfach halogenierte
Kohlenwasserstoffe oder Ester von Dicarbonsäuren. Vorzugsweise werden bifunktionelle Kupplungsmittel verwendet, wie
DiisopropanylbenzoT, β
z.B. Divinylbenzol,/Divinylanthrazen, Terephthalsäuredimethylester,
Methylenchlorid oder aliphatischen-,«O-substituierte Di«
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halogen-Kohlenwasserstoffe, wie 1,2-Dibromäthan und ähnliche-
Die Umsetzung mit den Kopplungsmitteln erfolgt in den gleichen Lösungsmitteln, die auch zur Herstellung der polyfunktionellen
alkalimetallorganischen Verbindungen als Reaktionsmedium gedient haben. Die Reaktionstemperatur liegt in der Regel zwischen
00C und 1000C, bevorzugt zwischen 200C und 6o°C. Das Kopplungsmittel wird dem Reaktionsgemisch in solchen Mengen zugegeben,
daß das Molverhältnis von Kopplungsmittel zu Alkalimetall-Gehalt der polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindung
kleiner als 1 : 1 ist„ Geht man von bifunktionellen Kopplungsmitteln aus, erhält man netzförmig aufgebaute Polymerisate, die
verschiedene reaktionsfähige Gruppen enthalten, je nachdem ob man ein Molverhältnis zwischen 0,5 : 1 und 1 : 1 oder ein Molverhältnis
kleiner als 0,5 : 1 wählte Im ersten Fall sind im polymeren Netzwerk noch freie funktioneile Gruppen des Kopplungsmittels
eingebaut, die nicht mit einer alkalimetallorganischen Gruppe abreagieren konnte; im anderen Fall enthält das
Netzwerk noch aktive Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen, mit
denen weitere Umsetzungen vorgenommen werden können. Durch die eingesetzte Menge an Kopplungsmittel wird zudem die Zahl der
Vernetzungsstellen bestimmte Ein Molverhältnis kleiner als 0,01 : 1 ist im allgemeinen nicht erstrebenswert, da dann der
Vernetzungsgrad im Polymerisat zu gering wird.
Man erhält netzförmig aufgebaute Polymerisate mit dicht vernetzten
Kernen aus Polydivinylbenzol, die durch Netzbögen einheitlicher, definierter Länge verbunden sind. Die Netzbogenlänge
ist folgendermaßen definiert: Sie ergibt sich aus dem Polymerisationsgrad der Seitenäste der sternförmig aufgebauten Polymerisate
unter Berücksichtigung der Bindungslänge einer einpolymerisierten Monomereinheit und der Moleküllänge des Kopplungsmittels, die sich ebenfalls aus den bekannten Bindungslängen
errechnen läßt. Ist der Polymerisationsgrad der Seitenäste gleich 0,.. doh. werden die polyfunktionellen alkalimetallorganischen
Verbindungen direkt mit den Kopplungsmitteln umgesetzt, entspricht die Netzbogenlänge dem-entspreohend nur der Molekül-
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länge des Kopplungsmittels„ In diesem Pall ist es vorteilhaft,
Kopplungsmittel einzusetzen, die bereits eine entsprechend große Meleküllänge haben, Z0B0 langkettige aliphatische α,
«j-substituierte Dihalogen-Kohlenwasserstoffe, wie oc,«-Dibrompolybutadien
mit einem Polymerisationsgrad von 30 - 200. Solche Produkte lassen sich beispielsweise durch Polymerisation von
Butadien mit bifunktionellen alkalimetallorganischen Initiatoren und anschließende Umsetzung mit Brom herstellen. Es ist günstig,
wenn die Netzbogenlänge der netzförmig aufgebauten Polymerisate zwischen 200 und 100 000 8, vorzugsweise zwischen 500 und
10 000 S, liegt.
Die so hergestellten netzförmig aufgebauten Polymerisate haben makroporöse Eigenschaften und können daher für eine Reihe verschiedener
Anwendungen herangezogen werden. Beispielsweise können sie als Gele bei der Gelpermeationschromatographie eingesetzt
werden. Ebenso können sie als Trägersubstanzen verwendet
werden, beispielsweise bei der Peptid-Synthese nach Merrifield.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele erläutert, ist jedoch in keiner Weise auf diese beschränkt. Die in den Beispielen
angegebenen Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht. Das Zahlenmittel des Molekulargewichts M erhält man
durch Bestimmung des osmotischen Druckes; das Gewichtsmittel des Molekulargewichts M wird mit Hilfe der Lichtstreuungs-Methode
bestimmt. Die Ausführung dieser Analysenmethoden ist in der Literatur hinreichend beschrieben. Die Grenzviskosität
KJ wird in toluolischer Lösung bei 25°C bestimmt. Die Verbindungen
mit aktiven Alkalimetall-Kohlenstoff-Bindungen müssen dabei zuvor durch Zugabe von protonenaktiven Substanzen wie
Alkohole, Wasser oder Säuren desaktiviert werden.
In einem ausgeheitzten und mit Reinst-Stickstoff gespülten Zweiliter-4-Halskolben mit Rührer werden unter Ausschluß von
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Luftsauerstoff und Feuchtigkeit 1100 ml Toluol (über Lithiumbutyl destilliert) und 20 ml wasserfreies Tetrahydrofuran vorgelegt.
Hierzu werden J5O S technisches Diviny!benzol, das 50 $>
Divinylbenzol und 50 % Äthylvinylbenzol enthält und das vorher
über Calciumhydrid im Vakuum destilliert worden war, gegeben und bei O0C mit 77 ml einer 1,0-molaren Lösung von n-Butyllithium
in Hexan versetzt« Die intensiv rotgefärbte Reaktionslösung wird langsam auf Raumtemperatur gebracht und 10 Stunden
gerührt. Die ausreagierte Lösung/in zwei Teile A und B geteilte
Teil A der Lösung (80 % der Gesamtmenge) wird zu analytischen
Zwecken in Methanol ausgefällt und anschließend im Vakuum getrocknet. Man erhält ein Polydivinylbenzol-Mikrogel mit folgenden
Kenndaten:
M = 700 000 W] « 11 ern^/g
Die Zahl der aktiven Lithium-Kohlenstoff-Bindungen pro Molekül
beträgt 270.
Teil B der Lösung (20 % der Ausgangsmenge) wird unter Rühren
bei 100C in einem trockenen, mit Stickstoff gespülten Zweiliter-4-Halskolben,
der 300 ml trockenes Styrol und 800 ml trockenes Toluol enthält, gegeben. Durch vorsichtiges Erwärmen
auf 300C wird die Polymerisation in Gang gebracht. Danach muß
gekühlt werden, um die Reaktionswärme abzuführen« Nach Beendigung
der Polymerisation trennt man die Reaktionslösung wiederum in zwei Teile C und D.
Teil C der Lösung (10 % der Gesamtmenge) wird zu analytischen
Zwecken in der fünffachen Menge MethamL ausgefällt und im
Vakuum getrocknet. Für das Polydivinylbenzol-Polystyrol-Multisternpolymere
wurden folgende Kenndaten erhalten:
= 5,5 * 10 ; [ig] = 7 crP/g; Zahl der Sternäste pro Molekül
= 27O; Mw eines Sternastes etwa 17 500.
Teil D der Lösung (90 % der Ausgangsmenge) wird zur Darstellung
eines Geles mit definierter Netzbogenlänge verwendet. Dazu wird
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die Lösung unter heftigem Rühren mit 9g technischem Divinylbenzol,
das 50 % Divinylbenzol und 50 % Kthylvinylbenzol enthält
und das vorher im Vakuum über Calciumhydrid destilliert worden war, versetzt. Die Gelierung tritt augenblicklich ein.
Das unlösliche Gel wird in Methanol ausgefällt und im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Die Netzbogenlänge ergibt sich aus
der Länge der Sternäste und berechnet sich zu ca. 1050 S.
Man verfährt wie im Beispiel 1 beschrieben, der Teil D der Reaktionslösung wird jedoch mit einem schwachen Unterschuß an
1,2-Dibromäthan (2,5 g) versetzt. Die Reaktionslösung geliert
augenblicklich unter Entfärbung. Das vernetzte Produkt wird wie im Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet. Die Netzbogenlänge
in dem erhaltenen netzförmig aufgebauten Polymerisat berechnet sich zu 1050 S.
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Claims (1)
- - 13 - ο.Ζ. 30 587PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von netzförmig aufgebauten Polymerisaten mit einheitlicher Netzbogenlänge durch Umsetzung von alkalimet al !organischen Verbindungen mit bi- oder mehr funktioneilen Kopplungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man(i) (a) Divinylbenzol oder Mischungen aus Divinylbenzol mit monovinylaromatischen Verbindungen und(b) niedermolekulare alkalimetallorganische Verbindungen mit bis zu 50 Kohlenstoffatomen im organischen Rest in inerten organischen Lösungsmitteln miteinander umsetzt, wobei der Gehalt an Divinylbenzol im Reaktionsgemisch nicht über 2,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsgemisch, und das Molverhältnis von Divinylbenzol zum Alkalimetall-Gehalt der niedermolekularen alkalimetallorganischen Verbindung zwischen 0,5 : 1 und 20 : 1 liegt, und danach(II) die so erhaltenen polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindungen direkt oder nach vorheriger Reaktion mit anionisch polymerisierbaren Monomeren mit bi- oder mehrfunktionellen Kopplungsmitteln in einem Molverhältnis von Kopplungsmittel zu Alkalimetall-Gehalt der polyfunktionellen alkalimetallorganischen Verbindung kleiner als 1 : umsetzt.BASF AktiengesellschaftZeichne.509882/0824Lee5 rs ite
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