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Diese
Erfindung betrifft Verbindungen, Tintenzusammensetzungen, die sie
enthalten, und die Verwendung solcher Tinten beim Ink-Jet-Drucken
("IJP"). IJP ist eine anschlagfreie
Drucktechnik, bei der Tintentröpfchen
durch eine feine Düse
auf ein Substrat ausgestoßen
werden, ohne dass die Düse
mit dem Substrat in Kontakt gebracht wird.
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Es
gibt viele strenge Leistungsanforderungen an Farbstoffe und Tinten,
die beim IJP verwendet werden. Zum Beispiel liefern sie wünschenswerterweise
scharfe, nichtverlaufene Bilder mit guter Wasserechtheit, Lichtechtheit
und optischer Dichte. Von den Tinten wird oft gefordert, dass sie
schnell trocknen, wenn sie auf das Substrat aufgetragen werden,
um Verschmieren zu verhindern, sie sollten aber keine Kruste über der
Spitze einer Ink-Jet-Düse
bilden, weil dies den Betrieb des Druckers stoppt. Die Tinten sollten
auch bei Lagerung mit der Zeit beständig sein, ohne sich zu zersetzen
oder einen Niederschlag zu bilden, der die feine Düse blockieren
könnte.
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Es
ist wesentlich, dass beim IJP verwendete Farbstoffe gute Löslichkeit
(vorzugsweise in wässrigen Systemen)
besitzen, so dass sie in einer Tinte gelöst und vom Ink-Jet-Kopf ausgespritzt
werden können,
ohne aus der Lösung
auszufallen und die Düse
zu blockieren. Dennoch erzeugen Farbstoffe, die gute Funktionsfähigkeit
(d. h. hohe Wasserlöslichkeit)
besitzen, möglicherweise
aufgrund der gleichen hohen Wasserlöslichkeit Drucke schlechter
Wasserechtheit. Eine erhebliche Herausforderung bei der Gestaltung
neuer Farbstoffe für IJP
ist die Bereitstellung der sich anscheinend gegenseitig ausschließenden Eigenschaften
einer guten Funktionsfähigkeit
der Tinte und dennoch hoher Wasserechtheit des Drucks im gleichen
Molekül.
Dies erfordert oft die Synthese eines Farbstoffmoleküls komplexer
Struktur, das viele verschiedene funktionelle Gruppen umfasst, und
solche komplexen Moleküle
können
teuer und in hoher Ausbeute schwierig herzustellen sein.
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Phthalocyanine
zur Verwendung beim Ink-Jet-Drucken sind im Stand der Technik bekannt,
zum Beispiel
EP 719847 und
EP 196901 .
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Es
wäre von
Vorteil, Farbstoffe bereitzustellen, die einige oder alle vorstehenden
Nachteile überwinden.
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Daher
werden erfindungsgemäß eine oder
mehrere Verbindungen der Formel (1) und deren Salze bereitgestellt:
Formel
(1) in welcher:
M für ein Metall oder H steht;
Pc
für einen
Phthalocyaninring steht; und
R
1 für H oder
-(CH
2)
nR
3 steht; R
2 für (CH
2)
nR
3 steht;
oder
R
1 und R
2 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, für einen
5- oder 6-gliedrigen Ring stehen; wobei:
n unabhängig für eine ganze
Zahl von 1 bis 30 steht; und
R
3 unabhängig für eine Gruppe
ausgewählt
aus -SR
4, -CO
2R
5 und -NR
6R
7 steht; wobei:
R
4,
R
5, R
6 und R
7 unabhängig
voneinander für
H oder gegebenenfalls durch eine oder mehrere Gruppen ausgewählt aus
Hydroxy, Mercapto, Sulfo, Carboxy, Cyano und -PO
3H
2 substituiertes C
1-30-Alkyl
stehen;
v für
die Wertigkeit von Pc dividiert durch die Wertigkeit von M steht;
x
für 1,8
bis 3,8 steht;
y für
0,1 bis 2,7 steht;
z für
0,1 bis 2,7 steht; und
für
x, y und z gilt: 2 ≤ x
+ y + z ≤ 4;
mit
den Maßgaben,
dass:
R
4 und R
5 nicht
beide für
H stehen;
wenn R
1 für H oder C
1-4-Alkyl
steht, R
4 nicht für C
1-4-Alkylen-SO
3H steht;
wenn R
1 für H oder
C
1-4-Alkyl steht und R
6 für H, C
1-4-Alkyl
oder Hydroxy-C
1-4-alkyl steht, R
7 nicht für
C
1-4-Alkyl, Hydroxy-C
1-4-alkyl oder Morpholino steht; und
wenn
R
1 für
H oder C
1-4-Alkyl steht, R
6 und
R
7 nicht beide für H oder (zusammen mit dem
N-Atom, an das sie gebunden sind) nicht für einen Morpholinoring stehen.
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Der
Anmelder hat entdeckt, dass die vorstehenden Phthalocyaninverbindungen
besonderen Nutzen als Farbstoffe zur Verwendung beim IJP besitzen.
Der Anmelder hat gefunden, dass erfindungsgemäße Verbindungen verglichen
mit Analoga mit einer oder ohne Sulfonsäuregruppen verbesserte Funktionsvorteile
zeigen, wenn sie beim IJP verwendet werden, ohne die Druckwasserechtheit
nachteilig zu beeinflussen. Zusätzlich
haben erfindungsgemäße Verbindungen
andere Eigenschaften, die beim IJP ebenfalls von Nutzen sind. Zum
Beispiel können
sie IJ-Drucke herstellen, die gute optische Dichte, Lichtechtheit
und/oder einen besonders ansprechenden Cyan-Farbton aufweisen. Ihre
Herstellung ist aufgrund ihrer einfacheren Struktur einfach.
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Die
hierin beschriebenen erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen deren
sämtliche
chemischen und physikalischen Formen (wie die hierin beschriebenen)
und beinhalten sämtliche
vorstehenden Maßgaben. Bevorzugte
Verbindungen sind solche, die IJP-wirksam sind.
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Wenn
M ein Metall ist, ist es vorzugsweise aus Li, Na, K, Mg, Ca, Ba,
Al, Si, Sn, Pb, Rh, Sc, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni und Cu, stärker bevorzugt
aus Sc, Ti, Va, Cr, Mn, Fe, Co, Zn, Ni und Cu; insbesondere aus
Ni und Cu, besonders aus Cu ausgewählt.
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Man
erkennt, dass v (welches das stöchiometrische
Verhältnis
von M zu Pc angibt) das Molverhältnis ist,
das einen stabilen Komplex erzeugt. Es kann aus den relativen Wertigkeiten
von Pc und M (= Pc/M) leicht bestimmt werden. Wenn daher Pc ein
zweiwertiger Rest der Formel (2) ist:
Formel
(2) (d. h. die Wertigkeit von Pc 2 ist), dann ist v
vorzugsweise der Kehrwert der Hälfte
der Wertigkeit von M.
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Es
ist ebenfalls ersichtlich, dass aufgrund der Art der Herstellung
erfindungsgemäßer Verbindungen diese
gewöhnlich
als Gemisch verschiedener Verbindungen vorliegen können. So
können
in Formel (1) die Werte für
v, x, y und z für
Durchschnitte für
das Gemisch stehen. Insofern als Reinigungstechniken es ermöglichen,
ist bevorzugt, dass das Gemisch eine Verbindung als hauptsächliche
Komponente umfasst, stärker
bevorzugt ist das Gemisch im Wesentlichen frei von anderen Verbindungen
der Formel (1).
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Vorzugsweise
steht x für
1,8 bis 2,2, insbesondere 2,0.
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Vorzugsweise
stehen y und z unabhängig
für 0,3
bis 2,0, stärker
bevorzugt für
0,5 bis 1,5, am stärksten bevorzugt
1,0.
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Wenn
z > 1 ist (d. h. wenn
eine Mehrzahl -SO2NR1R2-Gruppen
an den Pc-Ring gebunden ist), kann jedes R1 und
R2 unabhängig
für einen
unterschiedlichen Substituenten in jeder -SO2NR1R2-Gruppe stehen.
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Am
stärksten
bevorzugte Verbindungen sind solche, in denen x für 2 steht,
y für 1
steht und z für
1 steht.
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Wenn
R1 und/oder R2 für -(CH2)nR3 stehen,
dann steht n unabhängig:
vorzugsweise für
1 bis 15, stärker bevorzugt
für 1 bis
8, am stärksten
bevorzugt für
1 bis 4.
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Wenn
R1, R2 und das N-Atom,
an das sie gebunden sind, eine cyclische Gruppe bilden, ist diese
vorzugsweise aus Morpholino, Pyridyl oder Piperidino, stärker bevorzugt
Morpholino, ausgewählt.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel (1) sind solche, in welchen:
M für Cu oder
Ni steht,
R1 aus H und gegebenenfalls
substituiertem C1-15-Alkyl ausgewählt ist; und
R2 für
ein substituiertes C1-15-Alkyl steht.
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Spezifische
Verbindungen der Formel (1) sind aus den hierin beispielhaft genannten
und deren beliebigen IJP-wirksamen Salzen, stärker bevorzugt deren Alkalimetall-
oder gegebenenfalls substituierten Ammoniumsalzen, ausgewählt.
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Jeder
hierin als Substituent erwähnte
Rest betrifft einen einwertigen Rest, wenn nicht anders angegeben.
Ein Rest, der eine Kette von drei oder mehr Atomen umfasst, bedeutet
einen Rest, in dem die Kette gerade oder verzweigt sein oder die
Kette oder jeder Teil der Kette einen Ring bilden kann. Substituenten
können jedes
H ersetzen, das an ein Atom im Ring (z. B. Pc-Ring) oder in der
Kette gebunden ist, das chemisch geeignet ist und sich an jeder
verfügbaren
Position des Rings oder der Kette befinden kann (z. B. kann sich
R3 an jeder Position der Alkylkette befinden
und ist nicht auf die endständige
Position beschränkt).
Vorzugsweise sind die Substituenten am Pc-Ring so angeordnet, dass
keine seiner Phenyleinheiten mehr als einen Substituenten besitzt.
Die Gesamtanzahl bestimmter Atome ist hier für bestimmte Substituenten angegeben,
zum Beispiel bedeutet C1-m-Alkyl einen Alkylrest
mit 1 bis m Kohlenstoffatomen.
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Die
Begriffe "gegebenenfalls
substituiert." und "substituiert", wie hierin verwendet,
bedeuten, wenn nicht unmittelbar eine Aufzählung von einer oder mehreren
Substituentengruppen folgt, (gegebenenfalls) substituiert mit einem
oder mehreren Resten, die ausgewählt
sind aus: Hydroxy, Mercapto, Carboxy, Sulfo und Cyano.
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Wenn
es der Zusammenhang nicht deutlich anders angibt, sollen Pluralformen
der Begriffe hierin, wie hierin verwendet, so verstanden werden,
dass sie die Singularform umfassen, und umgekehrt. Der Begriff "IJP-wirksam" (zum Beispiel in
Bezug auf die hierin beschriebenen Tinten, Zusammensetzungen, Inhaltsstoffe, Substituenten
und/oder Verbindungen) soll selbstverständlich wirksam zur Verwendung
beim Ink-Jet-Drucken bedeuten,
zum Beispiel durch: Verleihen wünschenswerter
Eigenschaften an die Tinte, Verträglichkeit mit allen inerten
Trägern
und/oder Verdünnungsmitteln,
die sich zur Formulierung solcher Tinten eignen, Verträglichkeit mit
Ink-Jet-Druckern und/oder Fähigkeit,
mittels Ink-Jet-Druck gedruckt zu werden. In Bezug auf die hierin
beschriebenen Verfahren sind wirksame Verbindungen solche, welche
den angegebenen Umsetzungen unterliegen, um die erfindungsgemäßen Verbindungen
herzustellen. Vorzugsweise sind zur Verwendung beim IJP annehmbare
Verbindungen Ames-negativ.
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Man
erkennt, dass Verbindungen der Formel (1) in vielen verschiedenen
physikalischen und chemischen Formen vorliegen können, die ebenfalls Teil der
vorliegenden Erfindung bilden. Diese Formen können jede der Nachstehenden
umfassen (einschließlich
deren Gemischen und Kombinationen im gleichen molekularen Anteil):
Salze, Stereoisomere (z. B. Enantiomere, Diastereoisomere, geometrische
Isomere, Tautomere und/oder Konformere), Zwitterionen, polymorphe
Formen (z. B. Phasen, kristalline Formen, amorphe Formen, feste
Lösungen
und/oder Einlagerungsverbindungen); Komplexe (z. B. zusätzlich zu
den hierin beschriebenen Metall-Pc-Komplexen, Chelate, Solvate, Hydrate
und/oder Komplexe mit jedem anderen geeigneten Liganden) und/oder
isotopisch substituierte Formen (gegebenenfalls radioaktive, die
z. B. als Mittel zur selektiven bildlichen Darstellung der Verbindungen
und/oder diese enthaltenden Tinten und/oder als Werkzeuge zur Untersuchung
ihrer Wirkungsweise beim IJP verwendet werden).
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Verbindungen
der Formel (1) können
die Form besitzen, wie in den Strukturen hierin gezeigt (d. h. mit freien
Sulfonsäuregruppen),
haben aber vorzugsweise die Form von Salzen. Salze der Formel (1)
können
aus einer oder mehreren organischen und/oder anorganischen Basen
und/oder Säuren
und Verbindungen der Formel (1), die sauer und/oder basisch sind,
hergestellt werden (zum Beispiel Säure- und/oder Basenadditionssalze).
Salze der Formel (1) umfassen alle IJP-wirksamen Salze, die aus
einwertigen und/oder mehrwertigen Säuren und/oder Basen hergestellt
werden können.
Salze der Formel (1) umfassen auch alle mit IJP-wirksamen chiralen
Säuren
und/oder Basen hergestellten enantiomeren Salze und/oder alle Gemische
von Enantiomeren solcher Salze (zum Beispiel racemische Gemische).
Die Färbemittel
können
unter Verwendung bekannter Techniken in ein Salz umgewandelt werden.
Die vorliegende Erfindung umfasst alle Salze der Formel (1) und
deren Gemische, insbesondere solche, die IJP-wirksam sind.
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Bevorzugte
Salze der Formeln (1) sind Alkalimetallsalze (besonders Lithium-,
Natrium- und Kaliumsalze) und gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze
(besonders Salze mit Ammoniak und flüchtigen Aminen). Stärker bevorzugte
Salze sind solche mit einem Kation der Formel +NT4, wobei jedes T unabhängig für H oder gegebenenfalls substituiertes
Alkyl steht, oder zwei Reste, für
die T steht, stehen für
H oder gegebenenfalls substituiertes Alkyl, und die verbleibenden
zwei Reste, für
die T steht, bilden zusammen mit dem N-Atom, an das sie gebunden
sind, einen 5- oder 6-gliedrigen Ring (vorzugsweise einen Morpholin-,
Pyridin- oder Piperidinring). Am stärksten bevorzugt steht jedes
T unabhängig
für H oder
C1-4-Alkyl,
besonders für
H, CH3 oder CH3CH2, insbesondere für H. Beispiele für Kationen,
die IJP-wirksam sind, umfassen: +NH4, Morpholinium, Piperidinium, Pyridinium,
(CH3)3N+H,
(CH3)2N+H2, H2N+(CH3)(CH2CH3),
CH3N+H3,
CH3CH2N+H3, H2N+(CH2CH3)2,
CH3CH2CH2N+H3,
CH3CH2CH2N+H3,
(CH3)2CHN+H3, N+(CH3)4, N+(CH2CH3)4,
N-Methylpyridinium, N,N-Dimethylpiperidinium
und N,N-Dimethylmorpholinium.
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Verbindungen
der Formel (1) können
andere Verwendungen als IJP besitzen. Zum Beispiel können erfindungsgemäße Verbindungen
ebenso wie als Farbstoffe für
IJP-Tinten als Zwischenprodukte bei der Herstellung und/oder Reinigung
anderer Verbindungen der Formel (1) und/oder als Forschungswerkzeuge und/oder
diagnostische Hilfsmittel in Bezug auf IJP verwendet werden.
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Der
Begriff "Farbstoff", wie hier verwendet,
beinhaltet sowohl Färbemittel
als auch Pigmente. Farbstoffe sind nicht auf Materialien beschränkt, die
allein Farbe im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen (EM-)Spektrums
bereitstellen, sondern beinhaltet Materialien (die sichtbar farblos
oder schwach gefärbt
sein können),
welche die Strahlung in anderen Bereichen des EM-Spektrums abschwächen, die
für das
nackte Auge unsichtbar ist [z. B. Ultraviolett-(UV)- und/oder Infrarot-(IR)-Absorptionsmittel].
Erfindungsgemäße Verbindungen
können
solche Farbstoffeigenschaften außerhalb des sichtbaren Bereichs
aufweisen.
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Verbindungen
der Formel (1) können
durch die nachstehend beschriebenen Verfahren und durch andere geeignete
Verfahren, die zu den im Stand der Technik für ähnliche Phthalocyaninverbindungen
beschriebenen analog sind, hergestellt werden. Ein bevorzugtes Verfahren
zur Herstellung einer oder mehrerer Verbindungen der Formel (1)
umfasst die folgenden Schritte:
- (i) Kondensieren
einer oder mehrerer Verbindungen der Formel (3) Formel
(3) mit Ammoniak oder einem Amin der Formel NHR1R2;
- (ii) Behandeln des Addukts von Schritt (i) mit einer Base, um
eine oder mehrere Verbindungen der Formel (1) herzustellen;
wobei
v, x, y, z, M, Pc, R1 und R2 wie
hier dargestellt sind.
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Vorzugsweise
sind im Schritt (i) Ammoniak und Amin jeweils etwa in den Moläquivalenten
y und z, bezogen auf die Menge Phthalocyanin, vorhanden.
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Vorzugsweise
umfasst im Schritt (ii) die Base Natriumhydroxid und der pH-Wert
des Gemischs kann so eingestellt werden, dass er 7,0 bis 9,0, vorzugsweise
8,0, beträgt.
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Verbindungen
der Formel (3) können
unter Verwendung bekannter Verfahren hergestellt werden. Ein bevorzugtes
Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen umfasst Erhitzen (vorzugsweise
für etwa
1 bis etwa 24 Stunden) eines metallfreien oder metallhaltigen Phthalocyanins
(das gegebenenfalls durchschnittlich zwei bis vier Sulfogruppen
pro Molekül
umfasst) mit Chlorsulfonsäure,
vorzugsweise bei einer Temperatur über 60°C, stärker bevorzugt über 100°C, am stärksten bevorzugt
von 120°C
bis 165°C.
Gegebenenfalls kann darauf Abkühlen,
vorzugsweise auf eine Temperatur von 30°C bis 50°C, folgen. Das Phthalocyanin
wird dann mit PCl3 (geeigneterweise für etwa 4
bis etwa 6 Stunden) vorzugsweise bei einer niedrigeren Temperatur
als mit der Chlorsulfonsäure,
stärker
bevorzugt von 80°C
bis 105°C,
erhitzt.
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Die
zur Bildung der erfindungsgemäßen Verbindungen
führenden
Umsetzungen können
unter Bedingungen durchgeführt
werden, die im Stand der Technik beschrieben sind, und Verbindungen
der Formel (1) können
durch bekannte Verfahren, wie Sprühtrocknen oder Fällung, gefolgt
von Filtration, isoliert werden.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Tinte
bereitgestellt, die zur Verwendung beim Ink-Jet-Drucken wirksam
ist, wobei die Tinte ein flüssiges
Medium, (gegebenenfalls eine Flüssigkeit)
und einen Farbstoff (vorzugsweise ein Färbemittel) umfasst, das eine
oder mehrere erfindungsgemäße Verbindungen,
wie hierin definiert, umfasst.
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Vorzugsweise
umfasst die erfindungsgemäße Tinte:
- (a) 0,01 bis 30 Teile einer IJP-wirksamen Verbindung
der Formel (1); und
- (b) 70 bis 99,99 Teile eines flüssigen Mediums oder eines festen
Mediums mit niedrigem Schmelzpunkt;
wobei alle Teile auf
das Gewicht bezogen sind und die Anzahl Teile (a) + (b) = 100.
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Die
Anzahl Teile der Komponente (a) beträgt vorzugsweise 0,1 bis 20,
stärker
bevorzugt 0,5 bis 15 und insbesondere 1 bis 5 Teile. Die Anzahl
Teile der Komponente (b) beträgt
vorzugsweise 99,9 bis 80, stärker
bevorzugt 99,5 bis 85, insbesondere 99 bis 95 Teile.
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Wenn
das Medium eine Flüssigkeit
ist, ist Komponente (a) vorzugsweise vollständig in Komponente (b) gelöst. Vorzugsweise
hat Komponente (a) eine Löslichkeit
in Komponente (b) bei 20°C
von mindestens 10%. Dies ermöglicht
die Herstellung von Konzentraten, die zur Herstellung verdünnterer
Tinten verwendet werden können,
und verringert die Möglichkeit
von ausfallendem Farbstoff, wenn während der Lagerung Verdunstung
des flüssigen
Mediums auftritt.
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Bevorzugte
flüssige
Medien umfassen Wasser, ein Gemisch von Wasser und einem organischen
Lösungsmittel
und ein wasserfreies organisches Lösungsmittel.
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Wenn
das Medium ein Gemisch von Wasser und einem organischen Lösungsmittel
umfasst, beträgt das
Gewichtsverhältnis
von Wasser zu organischem Lösungsmittel
vorzugsweise 99 : 1 bis 1 : 99, stärker bevorzugt 99 : 1 bis 50
: 50 und insbesondere 95 : 5 bis 80 : 20. Vorzugsweise ist das organische
Lösungsmittel, welches
das Gemisch von Wasser und organischem Lösungsmittel umfasst, ein mit
Wasser mischbares organisches Lösungsmittel
oder ein Gemisch solcher Lösungsmittel.
Das flüssige
Medium kann Wasser und vorzugsweise zwei oder mehrere, stärker bevorzugt
2 bis 8, wasserlösliche
organische Lösungsmittel
umfassen.
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Bevorzugte
mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel umfassen:
C1-6-Alkanole, vorzugsweise Methanol, Ethanol,
n-Propanol, Isopropanol,
n-Butanol, sek.-Butanol, tert.-Butanol,
n-Pentanol, Cyclopentanol und/oder Cyclohexanol;
lineare Amide,
vorzugsweise Dimethylformamid und/oder Dimethylacetamid;
Ketone
und/oder Keton-Alkohole, vorzugsweise Aceton, Methyletherketon,
Cyclohexanon und/oder Diacetonalkohol;
mit Wasser mischbare
Ether, vorzugsweise Tetrahydrofuran und/oder Dioxan;
Diole,
vorzugsweise C2-12-Diole (zum Beispiel Pentan-1,5-diol,
Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Pentylenglycol, Hexylenglycol
und/oder Thiodiglycol) und/oder Oligo- und/oder Polyalkylenglycole
(zum Beispiel Diethylenglycol, Triethylenglycol, Polyethylenglycol
und/oder Polypropylenglycol);
Triole, vorzugsweise Glycerin
und/oder 1,2,6-Hexantriol;
C1-4-Alkylether von Diolen, vorzugsweise Mono-C1-4-alkylether
von C2-12-Diolen: {zum Beispiel 2-Methoxyethanol, 2-(2-Methoxyethoxy)ethanol,
2-(2-Ethoxyethoxy)ethanol,
2-[2-(2-Methoxyethoxy)ethoxy]ethanol, 2-[2-(2-Ethoxyethoxy)ethoxy]ethanol
und/oder Ethylenglycolmonoallylether};
cyclische Amide, vorzugsweise
2-Pyrrolidon, N-Methyl-2-pyrrolidon,
N-Ethyl-2-pyrrolidon, Caprolactam und/oder 1,3-Dimethylimidazolidon;
cyclische
Ester, vorzugsweise Caprolacton;
Sulfoxide, vorzugsweise Dimethylsulfoxid
und/oder Sulfolan; und/oder
deren sämtliche IJP-wirksamen Gemische.
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Stärker bevorzugte
wasserlösliche
organische Lösungsmittel
sind ausgewählt
aus:
cyclischen Amiden (z. B. 2-Pyrrolidon, N-Methylpyrrolidon
und N-Ethylpyrrolidon);
Diolen (z. B. 1,5-Pentandiol, Ethylenglycol,
Thiodiglycol, Diethylenglycol und Triethylenglycol);
C1-4-Alkylether von Diolen (z. B. 2-Methoxy-2-ethoxy-2-ethoxyethanol);
und
deren sämtlichen
IJP-wirksamen Gemischen.
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Ein
bevorzugtes flüssiges
Medium umfasst:
- (a) 75 bis 95 Teile Wasser;
und
- (b) 25 bis 5 Teile insgesamt von einem oder mehreren Lösungsmitteln,
die ausgewählt
sind aus:
Diethylenglycol, 2-Pyrrolidon, Thiodiglycol, N-Methylpyrrolidon,
Cyclohexanol, Caprolacton, Caprolactam und Pentan-1,5-diol;
wobei
die Teile auf das Gewicht bezogen sind und die Summe der Teile (a)
+ (b) = 100.
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Ein
anderes bevorzugtes flüssiges
Medium umfasst:
- (a) 60 bis 80 Teile Wasser;
- (b) 2 bis 20 Teile Diethylenglycol; und
- (c) 0,5 bis 20 Teile insgesamt von einem oder mehreren Lösungsmitteln,
die ausgewählt
sind aus:
2-Pyrrolidon, N-Methylpyrrolidon, Cyclohexanol, Caprolacton,
Caprolactam, Pentan-1,5-diol und Thiodiglycol;
wobei die
Teile auf das Gewicht bezogen sind und die Summe der Teile (a) +
(b) + (c) = 100.
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Beispiele
für weitere
IJP-wirksame Medien für
erfindungsgemäße Tinten
umfassen ein Gemisch von Wasser und einem oder mehreren organischen
Lösungsmitteln, sind
in
US 4,963,189 ,
US 4,703,113 ,
US 4,626,284 und EP 0425150-A beschrieben.
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Wenn
das flüssige
Medium ein wasserfreies (d. h. weniger als 1% Wasser, bezogen auf
das Gewicht) organisches Lösungsmittel
umfasst, hat das Lösungsmittel
vorzugsweise einen Siedepunkt von 30°C bis 200°C, stärker bevorzugt von 40°C bis 150°C, insbesondere
von 50 bis 125°C.
Das organische Lösungsmittel kann
mit Wasser nicht mischbar, mit Wasser mischbar oder ein Gemisch
solcher Lösungsmittel
sein. Bevorzugte mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel
umfassen jedes beliebige der vorstehend beschriebenen und deren
Gemische.
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Bevorzugte
mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel
umfassen aliphatische Kohlenwasserstoffe; Ester (zum Beispiel Essigsäureethylester),
chlorierte Kohlenwasserstoffe (zum Beispiel Dichlormethan), Ether (zum
Beispiel Diethylether) und deren Gemische.
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Wenn
das flüssige
Medium ein mit Wasser nicht mischbares organisches Lösungsmittel
umfasst, umfasst es vorzugsweise ein polares Lösungsmittel (zum Beispiel ein
C1-4-Alkanol), um die Löslichkeit des Färbemittels
im flüssigen
Medium zu verstärken.
Es ist besonders bevorzugt, dass, wenn das flüssige Medium ein wasserfreies
organisches Lösungsmittel
ist, es ein Keton (besonders Methylethylketon) und/oder einen Alkohol
(besonders ein C1-4-Alkanol, genauer gesagt
Ethanol oder Propanol) umfasst.
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Das
wasserfreie organische Lösungsmittel
kann ein einzelnes organisches Lösungsmittel
oder ein Gemisch von zwei oder mehreren organischen Lösungsmitteln
sein. Es ist bevorzugt, dass, wenn das Medium ein wasserfreies organisches
Lösungsmittel
ist, es ein Gemisch aus 2 bis 5 verschiedenen organischen Lösungsmitteln
ist. Dies ermöglicht
die Auswahl eines Mediums, das eine gute Kontrolle über die
Trocknungseigenschaften und die Lagerungsbeständigkeit der Tinte verleiht.
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Tintenmedien,
die wasserfreies organisches Lösungsmittel
umfassen, sind besonders geeignet, wenn schnelle Trocknungszeiten
erforderlich sind, und besonders beim Drucken auf hydrophobe und
nichtabsorbierende Substrate, zum Beispiel Kunststoffe, Metall und
Glas.
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Bevorzugte
niedrig schmelzende feste Medien haben einen Schmelzpunkt im Bereich
von 60°C
bis 125°C.
Geeignete Feststoffe mit niedrigem Schmelzpunkt umfassen langkettige
Fettsäuren
oder Alkohole, vorzugsweise solche mit C18-24-Ketten,
und Sulfonamide. Die Verbindung der Formel (1) kann in dem Feststoff
mit niedrigem Schmelzpunkt gelöst
oder darin fein dispergiert werden.
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Die
Tinte kann auch zusätzliche
Komponenten enthalten, die üblicherweise
in Tinten für
IJP verwendet werden, zum Beispiel Viskosität und Oberflächenspannung
modifizierende Mittel, Korrosionsinhibitoren, Biozide, Kogation
verringernde Zusatzstoffe und Tenside, die ionisch oder nichtionisch
sein können.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren zum Drucken eines
Bildes auf einem Substrat bereit, bei dem man auf das Substrat mittels
eines Ink-Jet-Druckers
eine erfindungsgemäße Tinte,
wie hierin definiert, aufträgt.
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Der
Ink-Jet-Drucker trägt
die Tinte auf das Substrat vorzugsweise in Form von Tröpfchen auf,
die durch eine kleine Öffnung
auf das Substrat ausgestoßen
werden. Bevorzugte Ink-Jet-Drucker sind piezoelektrische Ink-Jet-Drucker
und thermische Ink-Jet-Drucker.
Bei thermischen Ink-Jet-Druckern werden programmierte Wärmeimpulse
auf die Tinte in einem Reservoir (z. B. mithilfe eines der Öffnung benachbarten
Widerstands) ausgeübt,
wodurch man bewirkt, dass die Tinte in Form kleiner Tröpfchen,
die auf das Substrat gerichtet sind, während der relativen Bewegung
zwischen dem Substrat und der Öffnung
ausgestoßen
wird. Bei piezoelektrischen Ink-Jet-Druckern bewirkt die Oszillation
eines kleinen Kristalls das Ausstoßen der Tinte aus der Öffnung.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Substrat bereit,
auf das eine erfindungsgemäße Tinte,
wie hierin definiert, und/oder eine oder mehrere erfindungsgemäße Verbindungen,
wie hierin definiert, aufgetragen worden sind.
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Das
Substrat umfasst vorzugsweise Papier, Kunststoff, ein Textil, Metall
oder Glas, stärker
bevorzugt Papier, eine Overhead-Projektor-Folie oder ein Textilmaterial,
besonders Papier. Bevorzugte Papiere sind unbeschichtete oder behandelte
Papiere, die sauren, alkalischen oder neutralen Charakter besitzen
können.
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Vorzugsweise
hat man die erfindungsgemäße Tinte
und/oder die erfindungsgemäßen Verbindungen auf
das Substrat durch ein Druckverfahren, stärker bevorzugt das erfindungsgemäße Verfahren,
wie hierin definiert, aufgetragen.
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Wenn
das Substrat ein Textilmaterial ist, wird die erfindungsgemäße Tinte
darauf vorzugsweise aufgetragen durch:
- i) Auftragen
der Tinte auf das Textilmaterial unter Verwendung eines Ink-Jet-Druckers;
und
- ii) Erhitzen des bedruckten Textilmaterials bei einer geeigneten
Temperatur, vorzugsweise von 50°C
bis 250 °C,
um die Tinte auf dem Material zu fixieren.
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Bevorzugte
Textilmaterialien sind natürliche,
synthetische und halbsynthetische Materialien. Beispiele für bevorzugte
natürliche
Textilmaterialien umfassen Wolle, Seide, Haar und Cellulosematerialien,
besonders Baumwolle, Jute, Hanf, Flachs und Leinen. Beispiele für bevorzugte
synthetische und halbsynthetische Materialien umfassen Polyamide,
Polyester, Polyacrylnitrile und Polyurethane.
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Das
Textilmaterial wurde vorzugsweise mit einer wässrigen Vorbehandlungszusammensetzung,
die ein Verdickungsmittel und gegebenenfalls eine wasserlösliche Base
und ein hydrotropisches Mittel umfasst, behandelt und vor dem vorstehenden
Schritt i) getrocknet.
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Die
Vorbehandlungszusammensetzung umfasst vorzugsweise eine Lösung der
Base und des hydrotropischen Mittels in Wasser, welches das Verdickungsmittel
enthält.
Besonders bevorzugte Vorbehandlungszusammensetzungen sind vollständiger in
EP 0534660-A beschrieben.
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Die
Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele, in denen alle
Teile und Prozentsätze,
wenn nicht anders angegeben, auf das Gewicht bezogen sind, weiter
veranschaulicht.
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Syntheseverfahren
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Erfindungsgemäße Verbindungen
können
unter Verwendung des nachstehend beschriebenen Protokolls hergestellt
werden.
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Herstellung
von
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a)
Herstellung von
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Kupferphthalocyanin
(115 g) wurde in Portionen über
30 Minuten zu gerührter
Chlorsulfonsäure
(308 ml) hinzugefügt,
wobei die Temperatur unter 50°C
gehalten wurde. Das Gemisch wurde 30 Minuten gerührt, bevor es allmählich auf
140°C erhitzt
wurde, eine Temperatur, bei der es 3 Stunden gerührt wurde, um CuPc(SO3H)4 zu erhalten.
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Das
Gemisch wurde auf 40°C
abgekühlt,
und Phosphortrichlorid (26,3 g) wurde in Portionen über 30 Minuten
hinzugefügt,
während
die Temperatur unter 50°C gehalten
wurde. Das Gemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt
und dann auf 0°C
abgekühlt
und auf ein Gemisch aus Eis (700 g), Wasser (700 g), konzentrierter
Salzsäure
(40 ml) und Natriumchlorid (100 g) gegossen. Das Gemisch wurde bei
0°C für 30 Minuten
gerührt.
Das ausgefällte
Produkt wurde mittels Filtration bei verringertem Druck gesammelt
und mit eiskalter Salzsäurelösung (0,5
M, 1,5 l) gewaschen, um eine Paste des vorstehenden Sulfonylchlorids
zu erhalten.
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(b) Herstellung des Titelfärbemittels
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Wasser
(2,8 l), Ethanolamin (16,6 g) und Ammoniaklösung (48,6 g) wurden in einem
5-l-Becher gemischt und dann in ein Eisbad (pH-Wert = 11,53, Temperatur
8°C) überführt. Sulfonylchlorid-Paste
(862 g, wie im vorstehenden Schritt 1a beschrieben hergestellt)
wurde über
5 Minuten zu dem Gemisch hinzugegeben, und die Umsetzungstemperatur
stieg auf 10 °C.
Natriumhydroxid (165 ml 10% Vol./Vol.) wurde über 40 Minuten hinzugegeben,
um den pH-Wert auf 8,03 einzustellen. Mehr NaOH (500 ml) wurde zu
dem Gemisch über
30 Minuten in Aliquoten hinzugefügt,
gefolgt von weiteren 35 ml NaOH, um den pH-Wert auf 8,62 einzustellen. Der
pH-Wert des Gemischs wurde bei 8,5 gehalten, und das Reaktionsgemisch
wurde fünf
Tage gerührt.
Natriumchlorid (25% Gew./Vol.) wurde hinzugefügt, und der pH-Wert des Gemischs
wurde mit konzentrierter Salzsäure
auf 0,5 eingestellt. Der so erhaltene Niederschlag wurde mittels
Filtration bei verringertem Druck gesammelt, um als Produkt das
Titelfärbemittel
zu erhalten, das durch HPLC und LC-MS charakterisiert wurde (m/z
937,873).
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Beispiele 1 bis 13
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Die
folgenden Beispiele wurden analog zu dem vorstehenden Syntheseverfahren
hergestellt, wobei Ethanolamin im Schritt 1(c) durch das Moläquivalent
des entsprechenden Amins der Formel NHR1R2 ersetzt wurde.
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Beispiel
14 (alternative Herstellung von Beispiel 4)
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14(a)
Kupferphthalocyanin (117, 6 g @ 98%) wurde zu Chlorsulfonsäure (337
ml) über
~ 1 Stunde hinzugefügt,
wobei die Temperatur durchgehend < 60°C gehalten
wurde. Das Gemisch wurde 15 min gerührt, dann über ~ 1,5 Stunden auf 140°C erhitzt
und bei dieser Temperatur weitere 3 Stunden gerührt. Das Gemisch wurde auf
40°C abgekühlt, und
PCl3 (28,1 g) wurde tropfenweise über 1,3
Stunden bei 40 bis 50°C
hinzugefügt. Das
Gemisch wurde 3 Stunden auf 90°C
erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt und zu einem Gemisch aus
Salz (80 g), Wasser (600 ml), Eis (3 kg) und konzentrierter Salzsäure (30
ml) gegeben. Die Temperatur des Gemischs wurde durch Zugabe von
Eis, wenn nötig,
unter 5°C
gehalten. Der erhaltene feste Niederschlag wurde mittels Filtration
gesammelt und mit eiskalter Salzlösung (1 Liter) gut gewaschen
und unter verringertem Druck getrocknet, um einen Filterkuchen (760,6
g) zu erhalten, der im nächsten
Schritt und Beispiel 15 verwendet wurde.
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14(b)
Morpholin (14,2 g) wurde zu destilliertem Wasser (320 ml) gegeben,
gefolgt von ausreichend innerem Eis, um die Temp. auf ~ 0°C zu senken.
Filterkuchen [380,3 g – wie
im vorstehenden Beispiel 17(a) beschrieben hergestellt] wurde zu
dem Gemisch gegeben und der pH-Wert unter Verwendung von Ammoniaklösung (spez.
D. 0,88) auf 8,5 bis 9,0 eingestellt. Das Gemisch wurde bei diesem
pH-Wert und ~ 0°C
für 4 Stunden
gerührt
und dann auf 40 °C
erhitzt und 20 Minuten bei pH-Wert 7,5 bis 8,0 gehalten. Konzentrierte
HCl wurde dann zum Gemisch gegeben, um dessen pH-Wert auf ~ 1 zu
senken. Das Gemisch wurde 30 Minuten bei diesem pH-Wert gerührt. Der
erhaltene Niederschlag wurde mittels Filtration gesammelt und mit
2%iger HCl gewaschen. Die erhaltene Paste wurde in destilliertem
Wasser (~ 2 l) bei pH-Wert 9 erneut gelöst, um eine Lösung zu
erhalten, die durch Umkehrosmose entsalzt wurde. Wasser wurde aus
dieser Lösung
verdampft, so dass 63 g der Titelverbindung erhalten wurden. Das
jeweilige Verhältnis
von SO3H/SO2NH2/SO2N(C2H2)2O wurde zu 1,3/1,2/1,5
bestimmt.
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Beispiel
15 (alternative Herstellung von Beispiel 5)
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Zu
destilliertem Wasser (320 ml) wurde Tetrahydrofurfurylamin (16,7
g) gegeben, gefolgt von ausreichend innerem Eis, um die Temp. auf
~ 0°C zu
senken. Filterkuchen [380,3 g – wie
im vorstehenden Beispiel 14(a) beschrieben hergestellt] wurde zu
dem Gemisch gegeben und der pH-Wert unter Verwendung von Ammoniaklösung (spez.
D. 0,88) auf 8,5 bis 9,0 eingestellt. Das Gemisch wurde bei diesem
pH-Wert und ~ 0°C für 4 Stunden
gerührt
und dann auf 40°C
erhitzt und 30 Minuten bei pH-Wert 8,5 bis 9,0 gehalten. Konzentrierte HCl
wurde zu dem Gemisch gegeben, um dessen pH-Wert auf ~ 1 zu senken,
und das Gemisch wurde dann 30 Minuten bei diesem pH-Wert gerührt. Der
erhaltene Niederschlag wurde dann mittels Filtration gesammelt und
mit 2%iger HCl gewaschen. Die erhaltene Paste wurde in destilliertem
Wasser (~ 2 l) bei pH-Wert 9 erneut gelöst, um eine Lösung zu
erhalten, die durch Umkehrosmose entsalzt wurde. Wasser wurde aus
der Lösung verdampft,
so dass 71,6 g der Titelverbindung erhalten wurden.
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Beispiel
16 (alternative Herstellung von Beispiel 1)
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Kupferphthalocyanin
(117,6 g) wurde zu Chlorsulfonsäure
(307 ml, 542,9 g) über
1–2 Stunden
hinzugefügt,
während
die Temperatur bei < 60°C gehalten
wurde. Die Temperatur wurde über
1,5 Stunden auf 140°C erhöht und bei
dieser Temperatur weitere 3 Stunden erhitzt. Das Gemisch wurde auf
40°C abgekühlt, und
PCl3 (18 ml, 27,5 g) wurde tropfenweise
hinzugefügt,
wobei die Temperatur bei ~ 40°C
gehalten wurde. Das Gemisch wurde dann für ~ 3 Stunden auf ~ 90°C erhitzt
und anschließend
auf 40°C
abgekühlt.
Dieses Gemisch wurde dann zu einem Gemisch aus Wasser (500 ml),
Eis (2 kg), konzentrierter HCl (20 ml) und Salz (50 g) gegeben,
wobei die Temperatur durch Zugabe von innerem Eis, wenn nötig, bei
~ 0°C gehalten
wurde. Der erhaltene feste Niederschlag wurde mittels Filtration
gesammelt und mit verdünnter
Säure gewaschen.
Dieser Feststoff wurde dann zu einem Gemisch von Eis-Wasser (1,1
kg) und 2-Chlorethylamin (46,8 g) gegeben und der pH-Wert durch
Zugabe von 10%iger Ammoniaklösung
auf 9 erhöht.
Das Gemisch wurde dann bei pH-Wert 8 bis 9 und 0°C für 4 Stunden gerührt, wonach
die Temperatur auf 40°C
erhöht
wurde, und das Gemisch wurde 30 Minuten gerührt. Konzentrierte HCl wurde
zur Senkung des pH-Werts
auf 1 bis 2 hinzugefügt.
Der erhaltene feste Niederschlag wurde dann mittels Filtration gesammelt,
mit verdünnter
Säure gewaschen,
um (389 g) Feststoff zu erhalten, der direkt im nachstehenden nächsten Schritt
verwendet wurde.
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Der
vorstehend hergestellte Feststoff (389 g) wurde zu Wasser (1 Liter)
gegeben, gefolgt von Glycin (20,26 g), und der pH-Wert des Gemischs
wurde durch Zugabe von Ätzlauge
auf ~ 9 eingestellt. Das Gemisch wurde bei diesem pH-Wert gerührt und
für ~ 4
Stunden auf 70 bis 80°C
erhitzt. Dann wurden 20% Gew./Vol. Salz zu dem Gemisch gegeben und
der pH-Wert durch Zugabe von konzentrierter HCl auf 4 eingestellt.
Der erhaltene Niederschlag wurde dann mittels Filtration gesammelt,
mit Salzlösung
gut gewaschen and dann in destilliertem Wasser bei pH-Wert 9 erneut
gelöst,
um eine Lösung
zu erhalten, die durch Umkehrosmose entsalzt wurde. Wasser wurde
entfernt, um 56 g der Titelverbindung als Feststoff zu erhalten.
Das jeweilige Verhältnis
von SO3H/SO2NH2/SO2NHC2H4NHCH2CO2H
wurde zu 1,3/1,2/1,5 bestimmt.
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Weitere alternative Herstellungen
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Die
Beispiele 2 bis 3 und 6 bis 13 hierin können sämtlich auch auf einem Weg analog
zu dem im vorstehenden Beispiel 16 beschriebenen durch Ersetzen
von Glycin durch eine äquivalente
molare Menge des entsprechenden Amins oder Thiols hergestellt werden.
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Ergebnisse
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Chroma
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Die
Beispiele 4 und 5 hierin wurden mit dem bekannten Kupferphthalocyanin-Färbemittel
Cyan 1 [= CuPc(SO3H)(SO2NH2)3] in einer üblichen
Tintenformulierung verglichen. Es wurde gefunden, dass das Chroma
eines IJ-Drucks, der mit einer Tinte der Beispiele 4 und 5 hergestellt
wurde, bei ähnlicher
optischer Dichte 5% höher
war als ein mit Cyan 1 hergestellter Vergleichsdruck (die optische
Dichte eines Drucks kann geeigneterweise unter Verwendung eines
X-Rite-938-Spektraldensitometers
gemessen werden).
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Wasserechtheit
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Erfindungsgemäße Färbemittel
zeigen ferner verglichen mit Färbemittel
des Standes der Technik eine wünschenswerte
Kombination von Löslichkeit
und Wasserechtheit, wie durch den nachstehenden Test veranschaulicht
wird.
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Die
Wasserechtheit des Beispiels 4 hierin wurde mit dem bekannten Färbemittel
Cyan 1 im üblichen Ablauftest
verglichen. Die Wasserechtheit (hier als WF bezeichnet) wurde bestimmt,
indem man Wasser (0,5 ml) Drucklinien in einem Winkel von etwa 45° herunterlaufen
ließ,
unmittelbar nachdem die Linien gedruckt worden waren. Die Drucke
erhielten eine Bewertung von 1 bis 10, wobei 1 schlechte Wasserechtheit
anzeigt und 10 kein beobachtetes Wasserablaufen (d. h. 100% wasserecht)
anzeigt.
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Die
Beispiele 3, 4, 7 bis 13 hierin wurden ebenfalls im Ablauftest getestet
und zeigten eine zu Beispiel 4 vergleichbare WF (d. h. besser als
Cyan 1).
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So
hat der Anmelder im Gegensatz zu dem, was man erwarten würde, gefunden,
dass eine verbesserte Wasserlöslichkeit
bei den erfindungsgemäßen Färbemitteln
(die einer größeren Funktionsfähigkeit
beim IJP entspricht) nicht zu Lasten einer schlechten WF auftritt.
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Mit
den Färbemitteln
der Beispiele hergestellte Drucke zeigen eine WF, die vergleichbar
mit der oder besser als die entsprechender sulfonsäurefreier
oder Monosulfonsäure-Färbemittel
ist. Erfindungsgemäße Färbemittel
zeigen ferner einen besonders ansprechenden Cyan-Farbton mit gutem
Chroma verglichen mit ihren entsprechenden sulfonsäurefreien
oder Monosulfonsäure-Analoga.
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Die
erfindungsgemäßen Färbemittel
sind signifikant leichter in IJP-Tinten zu formulieren und beim
IJP zu verwenden als Farbstoffe des Standes der Technik und erzeugen
dennoch gegenüber
Färbemitteln
des Standes der Technik Drucke vergleichbarer oder verbesserter
Qualität.
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Salze
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Die
wie vorstehend beschrieben hergestellten beispielhaften Natriumsalze
(Beispiele 1 bis 16) können nach
geeigneter Reinigung direkt in Tintenformulierungen, wie nachstehend
beschrieben, verwendet werden oder können wie folgt in andere IJP-wirksame Salze umgewandelt
werden. Jedes Beispiel wurde in destilliertem Wasser gelöst. Die
Lösung
wurde filtriert und das Volumen des Filtrats auf 4 Liter eingestellt.
Die Lösung wurde
durch Umkehrosmose entsalzt. Das gelöste Natriumsalz kann mittels
Hindurchleiten der Lösung
durch eine Ionenaustauschsäule,
die mit einer geeigneten Lösung
[z. B. Kaliumhydroxidlösung
(5% Gew./Vol.)] gesättigtes
Dowex-HGRW-Harz umfasst, in ein anderes Salz [z. B. das Kaliumsalz]
umgewandelt werden. Die so erhaltene Lösung des (z. B. Kalium-) Salzes
wurde dann filtriert, und Wasser wurde aus dem Filtrat verdampft, um
ein gereinigtes Salz zu erhalten, das zur Verwendung direkt in einer
Tinte, wie nachstehend beschrieben, geeignet ist.
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Tinten
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Die
Wirksamkeit von Verbindungen der Formel (1) beim Ink-Jet-Drucken
wurde wie folgt demonstriert. Tinten, die separat jedes beispielhafte
Färbemittel
umfassten, wurden durch Lösen
von 2 Teilen des wie vorstehend beschrieben hergestellten Natriumsalzes
in 98 Teilen eines Gemischs aus Wasser und 2-Pyrrolidon (in einem
jeweiligen Verhältnis
von 90 : 10, bezogen auf das Volumen) hergestellt. Die Tinten wurden
auf unbeschichtetes (von Felix Schneller erhaltenes) Papier unter
Verwendung eines thermischen Ink-Jet-Druckers gedruckt, so dass
hell-cyanfarbene Drucke erhalten wurden, die ausgezeichnete Lichtechtheit
besaßen.
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Weitere
Tinten, welche die beispielhaften Färbemittel umfassen, können wie
in den folgenden Tabellen beschrieben hergestellt werden, in denen
die Zahl in der ersten Spalte (mit der Überschrift Bsp. Nr.) die Beispielnummer
des in der Tinte zu verwendenden Färbemittels angibt. Das Färbemittel
kann in Form seiner freien Säure
und/oder in Form jedes beliebigen IJP-wirksamen Salzes (z. B. Natrium-,
Kalium-, Ammonium- oder QAC-Salz) vorliegen. In der zweiten Spalte
und danach genannte Zahlen betreffen die Anzahl der Teile des entsprechenden
Inhaltsstoffs, und alle Teile sind auf das Gewicht bezogen. Die
Tinten können
durch thermisches oder Piezo-Ink-Jet-Drucken auf Papier aufgetragen
werden.
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Die
folgenden Abkürzungen
werden in den Tabellen verwendet:
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