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Gegenstand der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Polymerteilchen
mit einer Kern/Hülle-Struktur,
wobei der Kern ein Ultraviolettabsorptionsmittel umfasst.
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Hintergrund der Erfindung
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Ultraviolette Strahlung (UV) kann
bei bestimmten Stoffen eine Zersetzung hervorrufen, wenn diese damit
belichtet werden. Chemische Stoffe, die als Ultraviolettabsorptionsmittel,
oder UVAs, bekannt sind, können
dazu verwendet werden, Stoffe vor den schädigenden Auswirkungen der UV-Strahlung
zu schützen.
Ein UVA kann in einen Stoff eingeschlossen werden, um diesen Stoff
vor der UV-Strahlung zu schützen,
oder eine Zusammensetzung, die einen UVA enthält, kann auf ein UV-empfindliches
Substrat aufgetragen werden, um dieses Substrat zu schützen.
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Schützende Beschichtungszusammensetzungen,
manchmal als „Deckschichten" bezeichnet, können auf
langlebige Gebrauchsgegenstände,
die im Freien Verwendung finden, aufgetragen werden, wie auf Beschilderungen,
die auf flexiblen Substraten beruhen und auf die gegebenenfalls
eine Grafik aufgetragen ist, wobei die Beschichtung dazu dient,
den Aufbau der Verschmutzung oder das Eindringen der Verschmutzung
zu verhindern, als Wasserbarriere zu fungieren, oder das Migrieren
von Weichmachern oder anderen Inhaltsstoffen aus dem Substrat heraus zu
verhindern, oder um das Reinigen zu erleichtern. Eine Deckschicht
kann polymere Inhaltsstoffe enthalten (z. B. ein Fluorpolymer zur
Schmutzverhinderung oder zur Erleichterung des Reinigens), wie auch
Stabilisatoren zum Schutz der Deckschicht oder des Substrats gegen
Zersetzung, z. B. aufgrund von UV- Strahlung. Die Zersetzung kann eine
Vergilbung, eine Versprödung,
oder den Verlust von Transparenz, Glanz oder Wasserfestigkeit nach
sich ziehen.
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Obwohl es wünschenswert sein kann, einen UVA
in eine Schutzschicht einzuschließen, können die UVAs bedauerlicherweise
einige ernsthafte Probleme verursachen. Ein Problem stellt die verhältnismäßig geringe
Beständigkeit
von UVAs in vielen chemischen Zusammensetzungen dar. Nicht-reaktive UVAs
können
in Form einer fein verteilten Verbindungen, die nicht chemisch mit
anderen Komponenten verknüpft
ist, in eine chemische Zusammensetzung eingebracht werden. Diese
UVAs können
aus einer Zusammensetzung durch Verdampfen während der Verarbeitung (z.
B. Trocknung) oder durch anderweitige Migration zur Oberfläche einer
Zusammensetzung gefolgt durch die Entfernung als Staub oder durch
Abwaschen verloren gehen. Der Verlust des UVAs hinterlässt die
Zusammensetzung und sein Substrat mit einem verminderten Schutz
gegen ultraviolette Strahlung, wobei es der UV-Strahlung ermöglicht wird,
die Zusammensetzung oder das Substrat zu zersetzen. Eine ungenügende Abhilfe
für dieses Problem
besteht in der Verwendung von größeren UVA-Mengen
in der Zusammensetzung.
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Ein weiteres Problem mit den UVAs
besteht darin, dass eine Unverträglichkeit
mit verschiedenen polymeren Stoffen (z. B. Fluorpolymeren) auftreten kann.
Diese Unverträglichkeit
kann zu einer Instabilität
führen
(z. B. zu einer thermodynamischen Instabilität) oder zu einer Wasserempfindlichkeit
der Zusammensetzung, was einen Verlust von physikalischen oder optischen
Eigenschaften hervorrufen kann, einschließlich dem Verlust von Transparenz
oder einer Erhöhung
der Trübung.
Die Unverträglichkeit
kann ebenso einen erhöhten
oder einen beschleunigten Verlust von UVAs infolge von Migration,
Ausbluten oder Ausblühen
hervorrufen.
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Versuche zur Einbindung von UVAs
in chemische Zusammensetzungen, wie in Deckschichten, haben zu einer
Reihe frustrierender Ergebnisse geführt, insbesondere wenn die
Zusammensetzung einen Bestandteil beinhaltet, der mit dem UVA unverträglich ist,
so wie es viele Fluorpolymere sind. Allgemein besteht ein Bedarf
für die
Bereitstellung von ultraviolett-absorbierenden Stoffen und Zusammensetzungen
sowie für
die Bereitstellung von Stoffen, die dazu verwendet werden können, UV-absorbierende Zusammensetzungen,
wie Folien und Beschichtungen herzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese Erfindung stellt ultraviolette
Strahlung absorbierende Polymerteilchen gemäß der Definition im Anspruch
1 bereit.
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft Polymerteilchen,
wobei das Kernpolymer aus Kernmonomeren einschließlich Ethylacrylat
hergestellt ist. Vorzugsweise enthalten die Kernmonomere weiterhin
Methylmethacrylat und das Kernpolymer kann gegebenenfalls vernetzt
sein. Das UVA ist chemisch in das Kernpolymer eingebunden.
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Die folgenden Begriffe werden jetzt
in ihren Bedeutungen, wie sie hier verwendet werden, aufgeführt:
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Der Begriff „thermoplastisch" bezeichnet Stoffe,
die bei Hitze- und/oder Druckeinwirkung erweichen oder fließen. Thermoplastisch
steht in Gegensatz zu „wärmehärtend", was Stoffe beschreibt, die
beim Erhitzen irreversibel so regieren, dass nachfolgende Anwendungen
von Hitze und Druck nicht zum Erweichen oder zum Fließen führen.
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„(Meth)acrylat" bezeichnet entweder
Acrylat oder Methacrylat.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 stellt
eine REM-mikrophotographische Aufnahme bei 2,0 kV und 500-facher
Vergrößerung der
agglomerierten Teilchen dar, die durch Sprühtrocknung einer Dispersion
hergestellt wurden, welche Kern/Hülle-Teilchen und Fluorpolymerteilchen
enthält.
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2 ist
eine REM-mikrophotographische Aufnahme bei 3,0 kV und 25000-facher
Vergrößerung,
die die Oberfläche
von agglomerierten Teilchen enthält,
die durch Sprühtrocknung
einer Dispersion aus Kern/Hülle-Teilchen
und Fluorpolymerteilchen hergestellt wurde.
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Detaillierte
Beschreibung
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Polymere Kern/Hülle-Teilchen der Erfindung zeigen
eine Kern/Hülle-Struktur,
was bedeutet, dass die Teilchen einen Polymerkern sowie eine Polymerhülle umfassen.
Der Polymerkern umfasst ein Kernpolymer, das erhältlich ist durch Polymerisieren
von Kernmonomeren, welche mindestens einen Acrylsäureester
und ein Ultraviolettabsorptionsmittel (UVA), welches mit dem Kernmonomer
reagieren kann, umfassen. Der Polymerkern kann zusätzlich nicht-polymere
Stoffe enthalten, und wird hier als „der Kern" oder als „das Kernteilchen" bezeichnet.
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Das Kernpolymer kann so gewählt werden, dass
es für
eine spezielle Anwendung des Kern/Hülle-Teilchens geeignet ist
und verschiedene physikalische, chemische oder mechanische Eigenschaften erzielt
werden. Das Kernpolymer wird so gewählt, dass es einen verhältnismäßig weichen
oder gummiartigen Stoff ergibt, z. B. mit einer Glasübergangstemperatur
(Tg) von 40 Grad Celsius (40°C)
oder darunter. Ein weiches oder gummiartiges Kernpolymer kann einem
Kern/Hülle-Teilchen
oder einer Zusammensetzung, die das Kern/Hülle-Teilchen enthält oder
sich davon ableitet, Flexibilität
verleihen. Gegebenenfalls kann das Kernpolymer vernetzt sein, z.
B. um einen Bruch oder eine Zerstörung des Kernteilchens während der
Verarbeitung (z. B. zu einer Folie oder zu einer Beschichtung) zu
vermeiden, was dazu führen
würde,
dass sich Kernstoffe auf der Oberfläche der Folie oder der Beschichtung
befinden könnten.
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Das Kernpolymer umfasst Monomereinheiten,
die mindestens einen Acrylsäureester
umfassen. Die Acrylsäureester
schließen
z. B. Acrylatester bis zu 12 Kohlenstoffatomen ein. Ein bevorzugtes
Kernmonomer ist Ethylacrylat, welches mit einem (Meth)acrylat-funktionalisiertem
UVA copolymerisiert wird.
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Zusätzlich kann das Kernmonomer
jede reaktive Verbindung (z. B. Monomer, Dimer, Trimer, Oligomer,
Prepolymer, Polymer etc.) einschließen, das in der Lage ist, ein
geeignetes Kernpolymer zu bilden (wobei ein Homopolymer oder ein
Copolymer gemeint ist). Beispiele für die zusätzlichen Kernmonomere schließen monofunktionelle
reaktive Verbindungen, die ungesättigte
Gruppen, wie Vinyle, z. B. (Meth)acrylate, umfassen, ein, wobei
Nieder(Meth)acrylate bevorzugt sind. Spezielle Beispiele schließen Butylacrylat,
Hexylacrylat, Octylacrylat, Decylacrylat und Butylmethactrylat ein.
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Das Kernmonomer kann multifunktionelle, reaktive
Verbindungen mit geeigneten reaktionsfähigen Gruppen, z. B. mit zwei,
drei oder mehr reaktiven Gruppen, wie Vinyle, (Meth)acrylate, Epoxide,
Alkohole, Isocyanate etc., einschließen. Derartige multifunktionelle
Verbindungen (manchmal als Vernetzer bezeichnet oder eingesetzt)
sind im Fachgebiet der Polymerchemie bekannt, und geeignete Beispiele schließen multifunktionelle
Vinylverbindungen, wie multifunktionelle (Meth)acrylatverbindungen,
multifunktionelle Styrole und multifunktionelle Allylverbindungen,
insbesondere Allylacrylat, Allylmethacrylat (AMA), Butandioldiacrylat
(BDDA) und Hexandioldiacrylat (HDDA) ein, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
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Ultraviolettabsorptionsmittel, UVAs,
sind chemische Stoffe, die ultraviolette Strahlung absorbieren.
Siehe z. B. Rabek, J. F., Photostabilization of Polymers, 203–42 (1990).
Es sind eine Vielzahl von UVAs bekannt und kommerziell erhältlich und
sie können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden, siehe dto.
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Das UVA ist mit einer oder mehreren
reaktiven Einheiten) funktionalisiert, um ein reaktives, monomeres
UVA bereitzustellen, das im Kernmonomer eingeschlossen ist und damit
reagiert hat, um somit chemisch im Kernpolymer als eine Monomereinheit des
Rückgrats
oder als eine Seitengruppe eingebunden zu sein. Geeignete reaktive
Einheiten schließen ungesättigte Einheiten
wie Vinyle, z. B. (Meth)acrylat oder Styrol, oder andere geeignete
reaktive Einheiten, wie Alkohole, Isocyanate, Epoxide etc., ein.
Spezielle Beispiele der funktionalisierten UVAs schließen (Meth)acrylat-funktionalisierte
UVAs, wie (Meth)acrylat-funktionalisierte Benzotriazole und Benzophenone
ein. Diese Verbindungen sind gut bekannt, können nach bekannten Verfahren
hergestellt werden und sind kommerziell erhältlich, z. B. NORBLOC®-UVAs,
wie NORBLOC® 7966.
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Ein Kernteilchen kann mit jeder geeigneten Menge
aus verschiedenen Kernmonomeren, reaktivem (monomerem) UVA und Vernetzer
hergestellt werden. Geeignete Mengen dieser verschiedenen Bestandteile
können
von etwa 50 bis 98 Gewichtsteile Kernmonomer, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Kernteilchens, vorzugsweise von etwa 65 bis 95 Gewichtsteile und
stärker
bevorzugt von etwa 75 bis 90 Gewichtsteile Kernmonomer betragen
(im Sinne dieser Bereiche enthält
das Monomer kein reaktives (monomeres) UVA) sowie bis zu 5 Gewichtsprozent Vernetzer,
vorzugsweise von etwa 0,1 bis 3 Gewichtsprozent Vernetzer, z. B.
von etwa 0,2 bis etwa 2 Gewichtsprozent Vernetzer, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Kernteilchens. Die Menge an UVA, die in einem
Kernteilchen eingebunden ist, kann jede geeignete Menge sein, abhängig von
Faktoren wie der Chemie des UVAs, des Substrates, des Kernmonomers
etc. Im allgemeinen kann das UVA in einem Kernteilchen in einer
Menge, die im Bereich von etwa 2 bis 50 Gewichtsteilen UVA, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Kernteilchens, vorzugsweise von etwa 5
bis 35 Gewichtsteilen UVA und stärker
bevorzugt von etwa 10 bis 25 Gewichtsteilen liegt, eingebunden sein.
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Die Polymerhülle nimmt die Form eines polymeren
Stoffes an, der auf dem Kern abgelagert wird, wobei der Kern vorzugsweise
vollständig
umgeben (z. B. eingekapselt) wird. Nach wie vor ist es aus Gründen der
Herstellungsverfahren möglich,
dass Teilchen entstehen, worin die Polymerhülle den Kern nicht vollständig umgibt,
sondern diesen nur teilweise bedeckt und einen Teil des Kerns unverhüllt lässt.
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Die Polymerhülle umfasst einen polymeren Stoff
(Hüllenpolymer),
der für
ein ausgewähltes Kern/Hülle-Teilchen
und dessen Anwendung geeignet ist, um die gewünschten physikalischen, mechanischen
oder chemischen Eigenschaften bereitzustellen. Das Hüllenpolymer
kann so gewählt
werden, dass es ein thermoplastisches Polymer mit einer Tg, die
ausreichend hoch ist, um eine rieselfähige Pulverzusammensetzung
zu ergeben, ohne dass die Teilchen aneinander kleben oder haften,
die jedoch auch ausreichend niedrig ist, dass die Kern/Hülle-Teilchen und
Zusammensetzungen oder Produkte, die die Kern/Hülle-Teilchen enthalten oder
davon abgeleitet sind, noch für
die Verarbeitung geeignet sind und geeignete chemische, physikalische
und mechanische Eigenschaften zeigen. Das Hüllenpolymer kann auch ausreichend
hart sein (z. B. eine ausreichend hohe Tg besitzen) um Schmutzabweisungs- und Reinigungseigenschaften
zu zeigen.
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Die Polymerhülle oder die daraus hergestellten
Komponenten, können
mit dem Kernteilchen entweder verträglich oder unverträglich sein,
wobei sie vorzugsweise einen geeigneten Grad der Anbindung an den
Kern zeigen. Die Bestandteile der Polymerhülle können anhand ihrer Verträglichkeit,
Unverträglichkeit,
Verarbeitbarkeit oder anderen Erwägungen im Hinblick auf andere
Stoffe, mit denen die Kern/Hülle-Teilchen
für eine
Anwendung vorgesehen sind (z. B. damit gemischt, darauf beschichtet
oder anderweitig im Zusammenhang stehend) ausgewählt sein.
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Monomere, die zur Herstellung der
Polymerhülle
eingesetzt werden (Hüllenmonomere),
können ausgewählt sein,
um eine Polymerhülle
mit den erwünschten
physikalischen Eigenschaften, wie Härte oder Weichheit, Verträglichkeit
und Reinigungseigenschaften zur Verfügung zu stellen, und sie können so ausgewählt sein,
dass sie thermoplastisch, wärmehärtend oder
vernetzt sind. Bevorzugte Hüllenmonomere
können
(Meth)acrylatmonomere, wie Methylmethacrylat (MMA), Methylacrylat,
Ethylmethacrylat, Ethylacrylat (EA) und Gemische davon einschließen. Besonders
bevorzugte Hüllenmonomere
schließen MMA
und EA ein.
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Ausgewählte Hüllenmonomere können in
einem weiten Bereich geeigneter Mengen in einem Hüllenpolymer
eingesetzt werden. Bevorzugte Mengen von Methylmethacrylat und Ethylacrylat
können im
Bereich von 70 : 30 bis 95 : 5 (MMA : EA) (gewichtsbezogen), stärker bevorzugt
von etwa 80 : 20 bis 90 : 10 MMA : EA liegen.
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Die Mengen (gewichtsbezogen) des
Kernteilchens und der Polymerhülle
in einem Kern/Hülle-Teilchen
kann jede Menge sein, die als geeignet für eine bestimmte Anwendung
befunden wird, um die erwünschten
physikalischen oder mechanischen Eigenschaften, wie Flexibilität oder Reinigungsfähigkeit
einer Kern/Hülle-Teichen-enthaltenden
Zusammensetzung zu erzielen. Ein beispielgebender Bereich kann sich
von etwa 1 : 1 bis 1 : 9 Gewichtsteilen Kernteilchen pro Gewichtsteil
Polymerhülle
(Kern : Hülle)
bewegen. Bevorzugte Mengen an Kernteilchen zu Polymerhülle können im
Bereich von etwa 30 : 70 bis 15 : 85 liegen.
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Polymere Kern/Hülle-Teilchen können aus den
oben beschriebenen Stoffen nach in der Polymerfachgebiet bekannten
Verfahren hergestellt werden. Die Auswahl des Verfahrens kann von
einer Vielzahl von Faktoren abhängen,
einschließlich
der Identität
der Kern- und der Hüllenmonomeren
und ob das Kernpolymer oder die polymere Hülle thermoplastisch, wärmehärtend oder
vernetzt ist. Beispiele für
geeignete Verfahren schließen
jene ein, die z. B. im US-Patent Nr. 5,461,125 (Lu et al.) und in
Segall et al., Core-Shell Structured Latex Particles. II. Synthesis
and Characterization of Poly(n-butyl acrylate)/Poly(benzyl methacrylate-styrene)
Structured Latex Particles, J. Applied Poly. Sci. 58, 401–417 (1995) beschrieben
sind. Insbesondere können
die Kern/Hülle-Teilchen
mit halbkontinuierlichen oder mit zweistufigen Emulsionspolymerisationverfahren
hergestellt werden, wobei die erste Polymerisation ein Kernteilchen
hervorbringt, welches das UVA umfasst und bei der zweiten Polymerisation
eine Polymerhülle
auf dem Kern gebildet wird.
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Bevorzugte Verfahren zur Herstellung
von Kern/Hülle-Teilchen
können
eine wässrige
Dispersion hervorbringen, die eine Dispersion von Kern/Hülle-Teilchen
in Wasser umfasst. Die Kern/Hülle-Teilchen
können
in einem Bereich verschiedenartig geformter und verschieden großer Teilchen
vorliegen, die typischerweise eine durchschnittliche (mittlere) Größe (Durchmesser)
im Bereich von etwa 40 bis 200 Nanometer aufweisen. Die Größe der Kern/Hülle-Teilchen
kann mit Hilfe bekannter analytischer Verfahren gemessen werden,
zum Beispiel mit Lichtstreumethoden unter Verwendung eines Lichtstreugerätes, wie
ein COULTER N4 MD Submikron-Teilchenanalysator.
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Die Kern/Hülle-Teilchen können weiterverarbeitet
oder verwendet werden, um eine Vielzahl von UV-absorbierenden Materialien
ergeben. Siehe z. B. die gleichfalls anhängige U.S. Patentanmeldung
des Anmelders mit dem Titel Polymerzusammensetzung mit dem Anwaltsaktenzeichen
55007USA5A, U.S. Anmelde-Nr. 09/371,070 und die Anmeldung mit dem Titel
Mehrschichtige Gegenstände,
die UV-absorbierende Polymerzusammensetzungen umfassen mit dem Anwaltsaktenzeichen
Nr. 54645USA4A, U.S. Anmelde-Nr. 09/371,060, die jeweils hiermit
am gleichen Tag eingereicht wurden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 – Herstellung
eines polymeren UV-Absoptionsmittels (UVA) mit einer Kern/Hülle-Struktur
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Dieses Beispiel schildert im Einzelnen
die Herstellung eines Dispersionsteilchens mit einem 30/70 Kern/Hülle-Verhältnis, wobei
die Kernzusammensetzung aus 17/83 Norbloc® 7966/Ethylacrylat und
die Hüllenzusammensetzung
aus 80/20 Methylmethacrylat/Ethylacrylat besteht. Wasser (331,4
g), Natriumlaurylsulfat (1,5 g), Isooctylthioglycolat (0,45 g) und
ein Gemisch (Vormischung) aus Ethylacrylat (37,5 g) und Norbloc® 7966
(7.5 g), einem polymerisierbaren UV-Absorptionsmittel (erhältlich von
Janssen Pharmaceutica, Titusville, NJ) wurden in einem Reaktionskolben
vorgelegt, gerührt
und mit Stickstoff gespült
während
auf 85–90°C erwärmt wurde.
Nachdem das System gut dispergiert war, wurde der Ansatz auf 75°C abgekühlt und
eine Vormischung aus Kaliumpersulfatinitiator (0,45 g) in Wasser
(17,55 g) hinzugegeben. Nach einer anfänglichen Induktionsdauer startete
die Polymerisation und die Temperatur des Ansatzes stieg auf 80°C. Nach dem
Erreichen der Spitzentemperatur (etwa 5 bis 10 Minuten) wurde die
Vormischung der Hüllenmonomeren
bestehend aus Methylmethacrylat (84 g), Ethylacrylat (21 g) und Isooctylthioglycolat
(0,53 g) über
etwa 90 Minuten hinzugegeben, während
die Ansatztemperatur auf 80°C
gehalten wurde. Nach der Beendigung der Zugabe wurde der Ansatz über 90 Minuten
bei 80°C
gehalten, anschließend
abgekühlt
und durch ein Gazetuch abfiltriert.
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Das Produkt besaß eine inhärente Viskosität von 0,36
Deziliter pro Gramm (dl/g), gemessen in Tetrahydrofuran als Lösungsmittel.
Die Analyse des getrockneten Polymers mittels Differentialscanningkalorimetrie
zeigte zwei getrennte Glasübergänge bei –6°C und bei
70°C.
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Beispiel 2 – Herstellung
eines polymeren UV-Absoptionsmittels (UVA) mit einer Kern/Hülle-Struktur
und einem vernetzten Kern.
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Eine Dispersion mit einem 20/80 Kern/Hülle-Verhältnis wurde
mit dem Verfahren aus dem obigen Beispiel 1 hergestellt, das wie
folgt modifiziert wurde. Die Kernzusammensetzung wurde hergestellt indem
0,45 g Allylmethacrylat, 5,01 g NORBLOC® 7966,
24,54 g Ethylacrylat und 0,20 g Isooctylthioglycolat eingesetzt
wurden. Die Hüllenmonomeren schlossen
102 g Methylmethacrylat, 18 g Ethylacrylat und 0,78 g Isooctylthioglycolat
ein. Die Mischung der Hüllenmonomeren
wurde über
einen Zeitraum von 90 Minuten hinzudosiert. Das Produkt besaß eine IV von
IV = 0,30 dl/g und eine einzige Glasübergangstemperatur von 82°C. Die Zugabe
von Allylmethacrylat zum Kern ergab eine Vernetzung des Kerns und
das Verschwinden der niedrigen Tg, welche noch im Beispiel 1 beobachtet
wurde.
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Beispiele 3 und 4 – Herstellung
von Kern/Hülle-Dispersionen
mit alternativen polymerisierbaren UV-Absortionsmitteln
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Dispersionen mit einem 30/70 Kern/Hülle-Verhältnis wurden
mit dem im Beispiel 1 dargestellten Verfahren, das wie folgt abgewandelt
wurde, hergestellt. Die Kernzusammensetzungen für diese Beispiele wurde aus
polymerisierbarem UVA und Ethylacrylat in einem Gewichtsverhältnis von 16,7/83,3
und das Hüllenpolymer
aus Methylmethacrylat/Ethylacrylat in einem Gewichtsverhältnis von
80/20 hergestellt. Das Gemisch der Hüllenmonomere für die beiden
Beispiele 3 und 4 enthielt 84 g Methylmethacrylat, 21 g Ethylacrylat
und 0,53 g Isooctylthioglycolat.
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Die Mischung der Kernmonomeren von
Beispiel 3 enthielt 37,5 g Ethylacrylat, 7,5 g CGL 104, ein polymerisierbares
Benzotriazol, das bei Ciba Specialty Chemicals erhältlich ist,
und 0,45 Isooctylthioglycolat. Das Produkt besaß eine IV von IV = 0,38 dl/g
und zeigte zwei Glasübergangstemperaturen
bei –2°C und bei
73°C.
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Im Beispiel 4 wurde Cyasorb® 416,
ein polymerisierbares Benzophenon-UV-Absorptionsmittel, erhältlich von
Cytec, für
das in Beispiel 3 verwendete CGL 104 eingesetzt.
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Das Produkt besaß eine IV von IV = 0,18 dl/g und
zeigte zwei Glasübergangstemperaturen
bei 1°C und
bei 73°C.
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Vergleichsbeispiel 5 – Nicht-polymerisierbares
UVA im Kern/Hülle-Teilchen
mit einem vernetzten Kern.
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Eine Dispersion mit einem vernetzten
Kern, das ein nicht-polymerisierbares UVA enthielt, wurde hergestellt,
indem das Verfahren aus Beispiel 2 verwendet wurde, außer dass
Tinuvin® 1130,
ein nicht-polymerisierbares Benzotriazol-UV-Absoptionsmittel, erhältlich von
Ciba Specialty Chemicals für NORBLOC® 7966
eingesetzt wurde. Das Produkt besaß eine IV von IV = 0,30 dl/g
und eine einzige Tg von 74°C.