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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Acrylzusammensetzung, die zu
Flächenmaterial
mit granitartigem Aussehen verarbeitet werden kann. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Acrylzusammensetzung, enthaltend
eine Matrix aus Polymethylmethacrylat mit darin dispergierten Teilchen
aus Polymethylmethacrylat und einem Comonomer.
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Hintergrund der Erfindung
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Polymerprodukte,
insbesondere Acrylprodukte, mit granitartigem Aussehen und Verfahren
zu ihrer Herstellung sind aus dem Stand der Technik bekannt. Derartige
Produkte haben insbesondere in der Whirlpool- und Badeinrichtungsindustrie Anwendung
gefunden.
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Bei
bekannten Verfahren zur Herstellung von Arylzusammensetzungen zur
Herstellung von flächigen Acrylprodukten
mit granitartigem Aussehen gibt man einer Acryllösung oder einem Acrylsirup
verschiedene anorganische oder organische Teilchen oder Füllstoffe
zu. So wird beispielsweise in den US-Patentschriften 4,159,301 und
4,085,246 ein Granitimitatmaterial beschrieben, das eine Matrix
aus Acrylpolymer und verschiedene opake und durchscheinende Teilchen
mit spezifischen optischen Dichten enthält. In der
US-PS 5,304,592 wird ein Mineralimitatgegenstand
beschrieben, der ein in einer thermoplastischen Matrix suspendiertes
Kunststoffmaterial enthält.
Das Kunststoffmaterial enthält
sowohl einen thermoplastischen als auch einen duroplastischen Kunststoff,
und die Matrix besteht im wesentlichen aus einem thermoplastischen
Material. In der
US-PS 5,043,077 wird
ein granitartiger künstlicher
Stein beschrieben, der eine Matrix aus radikalisch polymerisierbaren
Monomeren (mit Methacrylat und einer aromatischen Vinylverbindung)
und einen anorganischen Füllstoff
enthält,
wobei der Füllstoff
radikalisch polymerisierbare Monomere enthält, die mit den in der Matrix verwendeten
Monomeren identisch oder davon verschieden sein können. In
der
US-PS 4,959,401 wird
eine zur Herstellung von synthetischem Stein geeignete Zusammensetzung
mit einem organischen Teil, der ein oder mehrere Polymere enthält, und
einem aus einem anorganischen Füllstoff
gebildeten Teil, der ein Oxidpigment, Kaolin und ein Bindemittel
enthält,
beschrieben. Bei allen diesen Zusammensetzungen haben sich jedoch
Schwierigkeiten bei der Verarbeitung und späteren Thermoformung ergeben.
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Bei
einem Versuch zur vorteilhaften Beeinflussung der Verarbeitungs-
und Thermoformungseigenschaften der zur Herstellung von granitartigen
Produkten geeigneten Zusammensetzungen stellen die US-Patentschriften
5,242,968 und 5,415,931 ein Acrylprodukt mit einer Matrix aus Polymethylmethacrylat
mit vorgeformten Teilchen aus Polymethylmethacrylat bereit. Die
vorgeformten Teilchen, bei denen es sich vorzugsweise um Abfallmaterial
handelt, enthalten 90% Polymethylmethacrylat und 1% Vernetzer, Rest
Comonomer.
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Es
hat sich herausgestellt, daß die
Verwendung eines polymeren Materials als teilchenförmige Komponente
oder Füllstoffkomponente
derartiger Zusammensetzungen gegenüber den verschiedenen vorher
verwendeten Füllstoffen
vorzuziehen ist. Derartige Teilchen verleihen der Zusammensetzung
eine ausreichende Opazität
für Deckzwecke
und dekorative Zwecke. Bei der Formulierung derartiger Zusammensetzungen
ist jedoch Vorsicht geboten, da die polymeren Teilchen infolge der
Absorption des Matrixmonomers auf ein Volumen anschwellen werden,
das einige Male so groß wie
ihr Anfangsvolumen ist. Das Anschwellen der Teilchen erhöht die Viskosität der Zusammensetzung
und verhindert das Absetzen der Teilchen.
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Die
Anwendung derartiger Zusammensetzungen hat sich in der Praxis als
schwierig erwiesen, da die Größe und das Anschwellen
der Teilchen bisher noch nicht optimiert worden sind. Zur Herstellung
eines Materials, das leicht herzustellen, ästhetisch ansprechend und für die Weiterverarbeitung
besonders gut geeignet ist, muß man
die Größe und die
Anschwellungsrate der Teilchen regulieren und optimieren. Bei herkömmlichen Verfahren
zur Herstellung von granitartig aussehenden Acrylmaterialien, wie
z.B. gemäß den Patentschriften 5,243,968
und 5,415,931, werden die Teilchen häufig aus im Kammerverfahren
oder kontinuierlich gegossenem oder extrudiertem Flächenmaterial
hergestellt. Diese Teilchen sind oft schwierig zu verwenden, da
sie entweder so weit oder so schnell anschwellen, daß sich keine
optimalen Ergebnisse ergeben.
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Wenn
die Teilchen zu sehr anschwellen, kann die Zusammensetzung fast
die gesamte Flüssigkeit
oder Matrixphase absorbieren und deren Viskosität so weit erhöhen, daß sie nicht
mehr verarbeitet werden kann. Die Teilchen können sich aber auch auflösen und
völlig
ihre Eigenschaften verlieren. Wenn die Teilchen nicht genug anschwellen,
nimmt die Viskosität
der Mischung möglicherweise
nicht effizient zu, so daß sich
die Teilchen absetzen können
und somit der Granitästhetik
abträglich
sind. Wenn die Teilchen zu langsam anschwellen, muß man das
Fertigungsverfahren andererseits auf eine dynamische Mischung mit
sich dauernd verändernder
Viskosität
auslegen oder eine so lange Verarbeitungszeit einplanen, daß die Zusammensetzung
den Gleichgewichtszustand erreichen kann.
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Kurze Darstellung der
Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine zur Verarbeitung
zu einem Produkt mit granitartigem Aussehen geeignete Acrylzusammensetzung
bereitzustellen, die Teilchen enthält, welche so formuliert sind,
daß bei
der Verarbeitung das Ausmaß und
die Rate des Anschwellens der Teilchen und die Thermoformungs eigenschaften
des Endprodukts optimiert werden können.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist nach einer ersten Ausgestaltung eine
Acrylzusammensetzung, enthaltend eine Matrix aus Polymethylmethacrylat
mit darin dispergierten Teilchen, die 80 bis 90 Gewichtsprozent
Polymethylmethacrylat und 12 bis 20 Gewichtsprozent eines Comonomers,
bei dem es sich um ein mit Methylmethacrylat copolymerisierendes
C2- bis C8-Alkylacrylat
oder C2- bis C8-Alkylmethacrylat
handelt, sowie mehr als 0,4 Gewichtsprozent bis 1,0 Gewichtsprozent
eines Vernetzers enthalten, wobei die Zusammensetzung 5 bis 20 Gewichtsprozent
der Teilchen und 95 bis 80 Gewichtsprozent der Matrix enthält.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist nach einer zweiten Ausgestaltung
ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstands, bei dem man eine
Acrylzusammensetzung, enthaltend eine Matrix aus Polymethylmethacrylat,
die durch Mischen eines Polymethylmethacrylat-Sirups, der 25 Gew.-% Polymethylmethacrylat-Feststoffe
enthält,
mit überschüssigem Methylmethacrylat-Monomer
erhältlich
ist, mit in den Matrixteilchen dispergierten Teilchen, die 80 bis
90 Gewichtsprozent Polymethylmethacrylat und 10 bis 20 Gewichtsprozent
eines Comonomers, bei dem es sich um ein mit Methylmethacrylat copolymerisierendes
ethylenisch ungesättigtes
Monomer handelt, sowie mehr als 0,4 Gewichtsprozent eines Vernetzers
enthalten, härtet
und die gehärtete
Acrylzusammensetzung thermoformt. Im Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung liegen auch nach dem Verfahren hergestellte thermogeformte
Produkte mit granitartigem Aussehen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm, das den Effekt der Comonomerkonzentration auf das
Anschwellen und die Anschwellungsrate der in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendeten Teilchen in Abhängigkeit von
der Zeit zeigt.
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2 ist
ein Diagramm, in dem die Anschwellungsrate und das Ausmaß des Anschwellens
der in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendeten Teilchen mit Teilchen, die aus einem nach anderen Verfahren
hergestellten Flächengebilde
hergestellt worden sind, verglichen werden.
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Nähere Beschreibung der Erfindung
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Die
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendete Polymethylmethacrylat-Matrix (PMMA-Matrix) wird vor der
Zugabe der Teilchen hergestellt. Hierzu wird ein PMMA-Sirup, der etwa 25%
PMMA-Feststoffe enthält,
mit überschüssigem MMA-Monomer
vermischt. PMMA-Sirup wird aus Standard-MMA hergestellt, welches
einem herkömmlichen
Teilpolymerisationsverfahren unterworfen wird, wie beispielsweise gemäß der
US-PS 4,152,501 , worauf
hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird. Das MMA-Monomer wird dem Sirup in einem Verhältnis von
etwa 1:1 bis etwa 1:5 und vorzugsweise etwa 1:3 (Sirup:Monomer)
zugegeben. Das MMA-Monomer kann kleine Mengen, speziell weniger
als etwa 5%, andere Comonomere, wie z.B. Butylacrylat und Ethylenglykoldimethacrylat,
enthalten. Das MMA-Monomer kann ferner Additive enthalten, wie z.B.
Initiatoren, z.B. organische Peroxide; Kettenübertragungsmittel, z.B. Dodecylmercaptan;
und Farbmittel, z.B. Titandioxid und Ruß.
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Die
in der Polymethylmethacrylat-Matrix enthaltenen Teilchen gemäß der zweiten
Ausgestaltung der Erfindung enthalten etwa 80 bis etwa 90 Gewichtsprozent
Polymethylmethacrylat und mehr als etwa 10 bis etwa 20 Gewichtsprozent
eines Comonomers, bei dem es sich um ein mit Methylmethacrylat copolymerisierendes
ethylenisch ungesättigtes
Monomer handelt. Diese Prozentangaben und alle anderen hier aufgeführten Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, sofern
nicht ausdrücklich anders
vermerkt. Bei dem Comonomer handelt es sich vorzugsweise um ein
Niederalkylacrylat oder ein Niederalkylmethacrylat mit einer Kohlenstoffzahl
von etwa C2 bis etwa C8.
Beispiele für
geeignete Comonomere sind Ethylacrylat, Butylacrylat, Propylacrylat,
Isopropylacrylat, t-Butylacrylat, Isobutylacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat,
Propylmethacrylat, Isopropylmethacrylat, t-Butylmethacrylat und
Isobutylmethacrylat. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei
dem Comonomer um Ethylacrylat oder Butylacrylat.
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Die
Teilchen enthalten des weiteren mehr als etwa 0,4 Gewichtsprozent
eines Vernetzers. Vorzugsweise enthalten die Teilchen gemäß der zweiten
Ausgestaltung der Erfindung etwa 0,5 bis etwa 1,5 Gewichtsprozent
und ganz besonders bevorzugt etwa 0,6 bis etwa 1,0 Gewichtsprozent
eines Vernetzers. Geeignete Vernetzer stammen aus der Gruppe bestehend
aus Allylmethacrylat, Allylacrylat, Triallylphosphat, Diallylmaleat,
Methallylacrylat, Vinylmethacrylat, Divinylbenzol, Ethylenglykoldimethacrylat,
Diethylenglykoldimethacrylat, Triethylenglykoldimethacrylat und
Gemischen davon. Ein bevorzugter Vernetzer zur Verwendung im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ist Ethylenglykoldimethacrylat (EGDMA).
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Das
Ausmaß des
Anschwellens und die Anschwellungsrate der zur Verwendung in den
erfindungsgemäßen Acrylzusammensetzungen
hergestellten Teilchen wird sowohl durch die in den Teilchen enthaltene
Comonomermenge als auch durch die in den Teilchen enthaltene Vernetzermenge
beeinflußt.
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Im
allgemeinen hat die verwendete Vernetzermenge einen stärkeren Einfluß auf das
Ausmaß des
Anschwellens als auf die Anschwellungsrate der Teilchen. Mit zunehmender
Vernetzermenge erhält
man kleinere angeschwollene Teilchen.
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Diese
vorteilhaften Effekte des in den erfindungsgemäßen Teilchen verwendeten Vernetzers
werden jedoch dadurch abgeschwächt,
daß die
Teilchen mit zunehmender Vernetzermenge härter werden und sich weniger
gut thermoformen lassen. Dies kann jedoch durch Änderung der in den Teilchen
enthaltenen Comonomermenge reguliert und optimiert werden.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, bleiben die Teilchen bei einem
nicht erfindungsgemäßen Comonomergehalt
von 4 und 8% verhältnismäßig klein.
Außerdem
brauchen die Teilchen bei diesen Comonomerkonzentrationen eine verhältnismäßig lange
Zeit zum Erreichen des Anschwellungsgleichgewichts. Umgekehrt werden
die angeschwollenen Teilchen bei Erhöhung der Comonomerkonzentration
in den Teilchen auf 12%, 15% und 20% größer und erreichen das Gleichgewicht
viel schneller. Ferner werden die Teilchen durch Erhöhung der
Comonomermenge in den Teilchen weicher und lassen sich daher besser
thermoformen. Diese Balance zwischen der Vernetzermenge und der
Comonomermenge liefert die Fähigkeit,
die Acrylzusammensetzung so auszugestalten, daß ihre Verarbeitbarkeit und
Thermoformbarkeit optimiert sind.
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Die
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen geeigneten
Teilchen sollten einen so hohen Vernetzungsgrad aufweisen, daß sich ein
extrahierbarer Anteil gemäß ASTM D2765
von etwa 5 bis etwa 25 Prozent und vorzugsweise etwa 14 bis etwa
20 Prozent ergibt. Da das Polymer jedoch durch Massepolymerisation
direkt aus Monomer in Gegenwart einer verhältnismäßig großen Vernetzermenge hergestellt
wird, ist es stärker
verzweigt als ähnlich
extrahierbare Anteile aus herkömmlichem
kontinuierlich gegossenem Flächengebilde.
Dies läßt sich
mittels GPC-Viskosimetrie
zeigen.
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Die
Teilchen sollten im allgemeinen eine solche Teilchengröße, daß sie durch
ein 30-Mesh-Standard-US-Drahtsieb
hindurchgehen, oder von etwa 600 Mikron in der kleinsten Abmessung
aufweisen. Die Teilchen weisen vorzugsweise eine Teilchengröße zwischen
etwa 250 und etwa 600 Mikron auf. Bei Einwirkung der monomerreichen
Matrix schwellen diese Teilchen in der Regel auf etwa das Fünffache
ihres Volumens in trockenem Zustand an. Folglich können die
Teilchen beim Vermischen mit dem Matrixmaterial auf eine Größe von bis
zu 3 mm anschwellen.
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Wenn
in dem flächigen
Endprodukt Farbe und erhöhte
Opazität
gewünscht
sind, kann man den Teilchen bei ihrer Herstellung verschiedene Farbmittel
oder Füllstoffe
zusetzen. Als Farbmittel eignen sich u.a. Pigmente und Farbstoffe,
wie z.B. Ruß und
Titandioxid. Die Farbmittel können
in Mengen von bis zu etwa 5 Gew.-%,
bezogen auf die trockenen Teilchen, und vorzugsweise etwa 0,1 bis
3,0 Gew.-%, bezogen auf die trockenen Teilchen, verwendet werden.
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Die
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendeten Teilchen können
nach einem beliebigen geeigneten, dem Fachmann bekannten Verfahren
hergestellt werden. Vorzugsweise werden die Teilchen jedoch nach
einem herkömmlichen
Massepolymerisationsverfahren hergestellt.
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2 zeigt
die überlegene
Leistungsfähigkeit
von nach einem Massepolymerisationsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellten Teilchen im Vergleich zu Teilchen, die aus nach anderen
Verfahren hergestelltem Flächengebilde
hergestellt worden sind. In 2 schwellen
die nach dem Massepolymerisationsverfahren hergestellten Teilchen
schneller an als die aus nach einem kontinuierlichen Gießverfahren hergestellten
Flächengebilde
und nach einem Kammergieß verfahren
hergestellten Teilchen. Dadurch wird die Verarbeitung schneller
und effizienter. Somit haben durch Massepolymerisation hergestellte
Teilchen im Vergleich zu nach anderen Verfahren hergestellten Teilchen
eine überlegene
Leistungsfähigkeit.
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Ein
typisches Massepolymerisationsverfahren, das zur Anwendung im Rahmen
der vorliegenden Erfindung geeignet ist, wird in der Encyclopedia
of Polymer Science and Engineering, Band 2 (1985), auf Seite 500
beschrieben, worauf hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Das erhaltene Polymer wird dann zerkleinert und gesiebt, um Teilchen
mit dem gewünschten
Teilchengrößenbereich
zu erhalten. Zum Zerkleinern und Sieben kommen alle geeigneten Verfahren
in Betracht, wie für
den Fachmann leicht ersichtlich ist.
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Die
bei dem Verfahren gemäß der zweiten
Ausgestaltung der Erfindung verwendete Acrylzusammensetzung kann
etwa 5 bis etwa 20 Gewichtsprozent und vorzugsweise etwa 10 bis
etwa 14 Gewichtsprozent der Teilchen und etwa 95 bis etwa 80 Gewichtsprozent
und vorzugsweise etwa 90 bis 86 Gewichtsprozent des Matrixmaterials
enthalten. Die Acrylzusammensetzung gemäß der ersten Ausgestaltung
der Erfindung enthält vorzugsweise
etwa 10 bis 14 Gewichtsprozent der Teilchen und etwa 90 bis etwa
86 Gewichtsprozent des Matrixmaterials. Der Rest der Zusammensetzung
besteht aus Additiven, Hilfsstoffen und Farbmitteln, wie nachstehend
ausgeführt.
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Die
erfindungsgemäßen Acrylzusammensetzungen
können
des weiteren Additive enthalten, die zur Verleihung von Farbe(n)
je nach Bedarf für
eine spezielle Anwendung geeignet sind. Bevorzugte Farbmittel sind
Farbstoffe oder Pigmente, wie z.B. Ruß und Titandioxid. Geeignete
Farbmittel werden der Zusammensetzung in Mengen von bis zu etwa
5 Gewichtsprozent und vorzugsweise von etwa 0,1 bis etwa 3,0 Gewichtsprozent,
bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, zugegeben.
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Den
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
je nach Bedarf für
eine spezielle Anwendung andere an sich übliche Hilfsstoffe zugegeben
werden (in der Matrix). Beispiele für derartige Hilfsstoffe sind
Initiatoren, wie z.B. t-Butylneodecanoat, und Tenside, wie z.B.
Natriumdilaurylsulfosuccinat.
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Die
erfindungsgemäßen Acrylzusammensetzungen
werden durch Mischen der Teilchen mit dem Polymethylmethacrylat,
das die Matrix der Zusammensetzung bilden wird, und jeglichen zusätzlichen
Materialien, wie sie für
eine spezielle Anwendung benötigt
werden, hergestellt. Wie für
den Fachmann auf der Hand liegt, können die Materialien auf jede
beliebige geeignete Art und Weise vermischt werden. Vorzugsweise
vermischt man die Materialien etwa 15 bis 30 Minuten bei Raumtemperatur.
Dann werden die Zusammensetzungen nach einer beliebigen geeigneten
Verfahrensweise gehärtet,
wie sie für
den Fachmann aus der vorliegenden Offenbarung ohne weiteres hervorgeht.
Vorzugsweise wird das Material jedoch gehärtet, indem man die Mischung etwa
20 Minuten bei etwa 82°C
und dann etwa 7 Minuten bei etwa 125°C stehen läßt.
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Nach
der Härtung
können
die Acrylzusammensetzungen dann zur Herstellung von Gegenständen, wie z.B.
Whirlpools und Badeinrichtungen durch Thermoformen verwendet werden.
Geeignete Thermoformverfahren sind an sich bekannt, und die vorliegende
Erfindung ist nicht auf irgendeine Art von Thermoformverfahren beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden speziellen Beispiele
erläutert,
aber in keiner Weise eingeschränkt.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Teilchenherstellung
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Nach
einem Massepolymerisationsverfahren wurden weiße und schwarze Polymerteilchen
hergestellt. Für
die weißen
bzw. schwarzen Teilchen wurden die folgenden Bestandteile verwendet:
Weiße Teilchen | Gewicht
(Gramm) |
Methylmethacrylat | 2099,50 |
n-Butylacrylat | 405,00 |
Ethylenglykoldimethacrylat | 18,90 |
Laurylmercaptan | 12,61 |
TINUVIN®-P | 0,27 |
AEROSOL® OT | 0,23 |
LAUROX® | 1,49 |
t-Butylperoxyacetat | 0,10 |
50%ige
TiO2-Dispersion in | 162,00 |
Butylmethacrylat | |
| |
Schwarze
Teilchen | Gewicht
(Gramm) |
Methylmethacrylat | 2229,03 |
n-Butylacrylat | 405,00 |
Ethylenglykoldimethacrylat | 18,90 |
Laurylmercaptan | 12,61 |
TINUVIN®-P | 0,27 |
AEROSOL® OT | 0,23 |
LAUROX® | 1,43 |
t-Butylperoxyacetat | 0,10 |
10%ige
Dispersion von Ruß in | 27,00 |
Methylmethacrylat | |
15%
Phatlocyaninblau in | 5,4 |
Butylmethacrylat | |
Hydrochinonmonomethylether | 0,03 |
- TINUVIN-P®
- ist ein UV-Stabilisator
von Ciba-Geigy.
- AEROSOL® OT
- ist ein Tensid von
Witco Chemical.
- LAUROX®
- ist eine Lösung von
Laurylperoxid von Witco Chemical.
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Die
Bestandteile wurden in einer Einwegflasche mit einem Fassungsvermögen von
einer Gallone vermischt. Die Mischung hatte eine auf einem Brookfield-RVTDV-11-Viskosimeter bestimmte
Viskosität
von ungefähr
1 cP.
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Dann
wurde die Mischung in einem 2000-ml-Vakuumkolben unter 23 Zoll Vakuum
mit einer Wasserstrahlpumpe entgast. Danach wurde die Mischung in
einen 2 Millizoll dicken Polyamidbeutel überführt, der mit einem Thermoelement
ausgestattet und verschlossen wurde.
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Der
Polyamidbeutel und sein Inhalt wurden dann in einen Sicherheitsofen
Class 86A von Fisher eingebracht und durch die in Tabelle 1 aufgeführten Heizschritte
geführt. Tabelle
1
Temperatur
(°C) | Dauer
(min) |
Von
Umgebungstemperatur auf 61 | 30 |
Halten
bei 61 | 60 |
Von
61 auf 56 | 5 |
Halten
bei 56 | 900 |
Von
56 auf 75 | 5 |
Halten
bei 75 | 60 |
Von
75 auf 100 | 5 |
Halten
bei 100 | 60 |
Von
100 auf 130 | 5 |
Halten
bei 130 | 120 |
von
130 auf Umgebungstemperatur | 30 |
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Nach
Abkühlen
auf Umgebungstemperatur wurden der Beutel und das Thermoelement
herausgenommen und verworfen. Das erhaltene Polymer wurde zerkleinert
und mit einem Standard-Drahtsieb gesiebt. Es wurden Siebfraktionen
zwischen 600 und 250 Mikron (>30 <60) sowie Teilchen
mit einer Größe von weniger als
250 Mikron (Feingut) isoliert.
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Herstellung
von Acrylflächengebilde
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Die
schwarzen und weißen
Polymerteilchen wurden folgendermaßen gemischt:
Weiß >30 <60 | 26,83
Gramm |
Weißes Feingut | 4,37
Gramm |
Schwarz >30 <60 | 6,71
Gramm |
Schwarzes
Feingut | 1,09
Gramm |
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39,0
Gramm der Polymerteilchenmischung wurden mit den nachstehend aufgeführten, zur
Bildung der Matrix notwendigen Bestandteile vermischt:
| Gewicht
(Gramm) |
Ethylenglykoldimethacrylat | 0,51 |
Laurylmercaptan | 0,42 |
Sirup
aus teilpolymerisiertem MMA | 89,4 |
n-Butylacrylat | 8,62 |
Methylmethacrylat | 199,04 |
50%ige
TiO2-Dispersion | 0,68 |
10%ige
Rußdispersion | 0,07 |
t-Butylperoxyneodecanoat | 1,11 |
Vazo® 64 | 0,075 |
Tinuvin®-P | 0,030 |
Aerosol®-OT | 0,036 |
Hydrochinonmonomethylether | 0,006 |
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Diese
Bestandteile wurden in einer Glasflasche bei einer Temperatur von
20°C 30
Minuten vermischt. Danach wurde der Ansatz in eine Glaskammer gegossen.
Die Mischung wurde 20 Minuten bei 82°C und dann 7 Minuten bei 125°C polymerisieren
und dann auf Umgebungstemperatur abkühlen gelassen. Danach wurde eine
glatte, hochglänzende,
hohlraumfreie Scheibe erhalten.
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Beispiel 2
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Aus
den folgenden Bestandteilen wurden in Analogie zu Beispiel 1 klare,
unpigmentierte Polymerteilchen hergestellt. Alle Mengen beziehen
sich auf das Gewicht (Gramm).
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Nach
Abkühlen
auf Umgebungstemperatur wurde das hergestellte Polymer zerkleinert
und mit einem Standard-Drahtsieb auf die folgenden Siebfraktionen
gesiebt:
>50 <60
>40 <50
>30 <40
<30 (Feingut)
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Mit
den Siebfraktionen wurde unter Verwendung der nachstehend aufgeführten Bestandteile
ein Laborgießling
hergestellt:
>40 >50 = 8,1
>50 <60
= 6,3
Feingut = 3,6
- Vazo®
- 64 ist 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril)
von DuPont.
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Die
Gießlinge
wurden analog Beispiel 1 gehärtet
und dann durch biaxiale Zugprüfung
gemäß "Biaxial Stretching
of Heat-Softened Plastic Sheets",
L.R. Schmidt, PhD Thesis, University of Colorado (1972) (erhältlich von
University Microfilms, Ann Arbor, Michigan, USA), auf ihre Zugfestigkeitseigenschaften
bei 185°C
untersucht.
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Beispiel 3
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Aus
den folgenden Bestandteilen wurden in Analogie zu Beispiel 1 klare,
unpigmentierte Polymerteilchen hergestellt.
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Nach
Abkühlen
auf Umgebungstemperatur wurde das hergestellte Polymer zerkleinert
und mit einem Standard-Drahtsieb auf die folgenden Siebfraktionen
gesiebt:
>40 <50
>50 <60
<30 (Feingut)
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Mit
den Siebfraktionen wurde unter Verwendung der nachstehend aufgeführten Bestandteile
ein Laborgießling
hergestellt:
>40 <50 = 6,3
>50 <60
= 8,1
Feingut = 3,6
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Die
Gießlinge
wurden analog Beispiel 1 gehärtet
und dann durch biaxiale Zugprüfung
auf ihre Zugfestigkeitseigenschaften bei 185°C untersucht.
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Aus
den Beispielen 2 und 3 geht hervor, daß die Zugfestigkeitseigenschaften
der erfindungsgemäßen Acrylzusammensetzungen
durch Veränderung
der Konzentration an Vernetzer und/oder der Konzentration an Comonomer
in den Teilchen verändert
und optimiert werden kann.