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Die
vorliegende Erfindung betrifft UV-absorbierende Zusammensetzungen,
einschließlich
Latizes, Agglomeratteilchen, Pulver, Filme, Beschichtungen, mehrschichtige
Artikel und andere Materialien, die aus Polymerteilchen oder Derivaten
derselben zubereitet sind oder diese enthalten, und damit verbundene
Verfahren.
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Die
Ultraviolettstrahlung (UV) kann zum Abbau gewisser Materialien führen, falls
sie dieser ausgesetzt sind. Als Ultraviolettabsorber oder UVA bekannte
chemische Materialien können
zum Schützen
von Materialien gegen die schädlichen
Auswirkungen von UV-Strahlung verwendet werden. Ein UVA kann in
ein Material eingearbeitet werden zum Schützen dieses Materials gegen
UV-Strahlung oder es kann eine Zusammensetzung, die UVA enthält, auf
ein UV-empfindliches Substrat zum Schützen des Substrats aufgebracht
werden.
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Schützende Beschichtungszusammensetzungen,
die manchmal als „Deckschicht" bezeichnet werden,
können
auf dauerhafte Materialien im Außenbereich wie Schilder auf
der Basis elastischer Substrate aufgebracht werden und wahlweise
können
darauf grafische Zeichen aufgebracht werden, in welchem Fall die
Beschichtung zum Verhindern des Ansammelns von Schmutz oder des
Eindringens von Schmutz, als Wasserbarriere, zum Verhindern des
Herauswanderns von Weichmachern oder anderen Bestandteilen aus der
Substanz oder zum Erleichtern des Reinigens dient. Eine Deckschicht
kann polymere Materialien (z.B. ein Fluorpolymer zum Bieten von
Widerstandsfähigkeit
gegen Schmutz oder der Säuberungsfähigkeit)
sowie Stabilisatoren zum Schützen
der Deckschicht oder des Substrats gegen Abbau, z.B. durch UV-Strahlung,
enthalten. Der Abbau kann das Gelbwerden, Brüchigwerden oder einen Verlust
an Klarheit, Glanz oder Wasserbeständigkeit umfassen.
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Obwohl
es zwar wünschenswert
sein kann, ein UVA in eine Schutzbeschichtung einzuarbeiten, können UVA
leider einige Probleme verursachen. Ein Problem liegt in der relativen
Unbeständigkeit
von UVA in vielen chemischen Zusammensetzungen. Nicht reaktionsfähige UVA
können
in einer chemischen Zusammensetzung als dispergierte Verbindung
eingearbeitet werden, die chemisch nicht an eine andere Komponente
angelagert ist. Diese UVA können
aus einer Zusammensetzung durch Verflüchtigen während der Verarbeitung (z.B.
Trocknen) oder auf andere Weise durch Wandern an die Oberfläche einer
Zusammensetzung, gefolgt vom Entfernen als Staub oder Abwaschen
verloren gehen. Durch den Verlust des UVA sind die Zusammensetzung
und ihre Substrate weniger gegen Ultraviolettstrahlung geschützt, wodurch
die UV-Violettstrahlung die Zusammensetzung oder das Substrat abbauen
kann. Ein unbefriedigendes Hilfsmittel gegen dieses Problem besteht
darin, größere Mengen
UVA in eine Zusammensetzung einzuarbeiten.
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Ein
weiteres Problem bei den UVA besteht darin, dass sie mit verschiedenen
polymeren Materialien (z.B. Fluorpolymeren) unverträglich sein
können.
Diese Unverträglichkeit
kann zur Unbeständigkeit
(z.B. thermodynamischen Unbeständigkeit)
oder Empfindlichkeit der Zusammensetzung gegen Wasser führen, was
zu einem Verlust an physikalischen und optischen Eigenschaften,
einschließlich
einem Verlust an Klarheit oder erhöhter Trübe führen kann. Die Unverträglichkeit
kann auch einen erhöhten
oder beschleunigten Verlust von UVA durch Migration, Ausbluten oder
Ausblühen
verursachen.
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Bei
Versuchen, UVA in chemische Zusammensetzungen wie Deckschichten
einzuarbeiten, ist man auf eine Reihe frustrierender Ergebnisse
vor allem dann gestoßen,
wenn die Zusammensetzung einen Bestandteil enthält, der mit dem UVA unverträglich ist,
wie es viele Fluorpolymere sind. Es besteht ein allgemeiner Bedarf, Ultraviolettstrahlung
absorbierende Materialien und Zusammensetzungen zu identifizieren
und außerdem
Materialien zu identifizieren, die zum Zubereiten von UV-absorbierenden
Zusammensetzungen, wie Folien und Beschichtungen, verwendet werden
können.
Es besteht ein weiterer Bedarf, UVA in chemische Zusammensetzungen
einzuarbeiten, die andere Materialien enthalten, mit denen das UVA
eventuell nicht verträglich
ist, wobei das UVA zu einem relativ permanenten Bestandteil der
Zusammensetzung wird, und wobei die Zusammensetzung thermodynamisch
relativ beständig
ist, um einen Langzeitschutz gegen Ultraviolettstrahlung zu bieten.
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Die
Erfindung bietet Ultraviolettstrahlung absorbierende Zusammensetzungen,
die Latizes aus Kern-/Hüllenteilchen
enthalten, wobei der Kern ein Kernpolymer und ein UVA, sowie polymere
Mehrphasen-Zusammensetzungen umfasst, umfassend eine polymere Kernphase
und eine polymere Hüllenphase, wobei
die polymere Hüllenphase
einen Ultraviolettabsorber umfasst.
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Bevorzugte
polymere Mehrphasen-Zusammensetzungen umfassend eine Kernphase,
eine Hüllenphase
und eine Phase aus einem zusätzlichen
polymeren Material können
eine verbesserte thermodynamische Beständigkeit und UVA-Retention aufweisen,
wodurch sie einen zeitbeständigen
Schutz gegen ultraviolette Strahlung mit bleibenden physikalischen
und mechanischen Eigenschaften aufweisen. Das kann selbst dann zutreffen,
wenn das UVA in Kombination mit einem zusätzlichen Material, das mit
dem UVA nicht verträglich
ist, verwendet wird.
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Eine
beispielhafte Zusammensetzung ist ein Latex umfassend Kern-/Hüllenteilchen
und ein polymeres Folienbildungsmaterial, wobei das Latex unter
Bildung einer Folie beschichtet und getrocknet werden kann, oder
der unter Bildung eines Pulvers sprühgetrocknet werden kann, das
dann weiterverarbeitet werden kann. Ein derartiger Latex kann zu
einer Folie oder Beschichtung, z.B. durch Beschichten und Trocknen
gebildet oder unter Bildung eines Pulvers getrocknet, bevorzugt
sprüh getrocknet
werden unter Bildung eines Pulvers umfassend Agglomeratsteilchen,
die auf ein Substrat als Schicht aufgebracht und unter Bildung einer
Folie oder Beschichtung fusioniert werden können.
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Erfindungsgemäße polymere
Mehrphasen-Zusammensetzungen können
Phasenbereiche aus einer polymeren Kernphase, einer polymeren Hüllenphase
und einer polymeren Folienbildungsphase umfassen, wobei die Morphologie
derart ist, dass die polymere Kernphase nicht wesentlich mit der
polymeren Folienbildungsphase in Kontakt steht, jedoch beide dieser
Phasen mit der polymeren Hüllenphase
in Kontakt steht, die die anderen beiden Phasen trennt. Es hat sich
erwiesen, dass Zusammensetzungen, die diese bevorzugte Morphologie
aufweisen, insbesondere dann, wenn das Kernteilchen (oder ein Bestandteil
desselben) mit dem polymeren Folienbildungsmaterial nicht verträglich ist,
verbesserte anfängliche
physikalische Eigenschaften aufweisen kann, die mit dem Altern,
im Vergleich mit chemischen Zusammensetzungen beibehalten werden können, die
chemisch identische Bestandteile in identischen Mengen enthalten,
jedoch eine andere Morphologie aufweisen. Derartige Eigenschaften
können
eines oder mehrere der Folgenden einschließen: Elastizität, dauerhaften
Schutz gegen Ultraviolettstrahlung aufgrund eines reduzierten Migrationsverlusts
(z.B. Ausbluten oder Ausblühen)
des UVA (insbesondere, wenn das UVA nicht chemisch an das Kernpolymer
angeknüpft
ist); thermodynamische Beständigkeit
und verbesserte Wasserbeständigkeit
(z.B. reduzierte Empfindlichkeit gegen Wasser).
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Ein
besonderer Vorteil dieser bevorzugten Morphologie besteht darin,
dass sie die Verwendung eines Kernteilchens oder einer Komponente
desselben, z.B. eines Kernpolymers oder UVA, in einer Zusammensetzung
erlaubt, die ein anderes Material (z.B. ein polymeres Folienbildungsmaterial)
enthält,
das mit dem Kernteilchen oder dem Kernteilchenbestandteil unverträglich ist.
Ist ein Kernteilchen oder sein Bestandteil mit einem polymeren Folienbildungsmaterial
unverträglich,
so schützt
das Hüllenmaterial
die Kernteilchenphase gegen die unverträgliche Phase, wobei sie die
Folgen verhindert, die sonst mit dem Einarbeiten des Kernteilchens
in ein unverträgliches
Material verbunden sind und dadurch bevorzugt eine thermodynamisch
beständige
Zusammensetzung erzielt.
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Polymere
Mehrphasen-Zusammensetzungen, die die beschriebene Morphologie aufweisen,
können durch
verschiedene Verfahren zubereitet werden. Beispielsweise kann eine
Mehrphasen-Zusammensetzung aus einem Latex, der polymere Teilchen
enthält,
die eine Kern-/Hüllenstruktur
aufweisen, wobei der Kern UVA umfasst, sowie Teilchen von polymerem
Folienbildungsmaterial zubereitet werden. Dies lässt sich durch Formen des Latex
zu einer Folie oder Beschichtung und Trocknenlassen des Latex erzielen.
Als Alternative kann eine derartige Mehrphasen-Zusammensetzung durch
Sprühtrocknen
des Latex zum Zubereiten eines Pulvers von Agglomeratteilchen, Aufbringen
der Agglomeratteilchen als Pulverbeschichtung und Fusionieren des
als Schicht aufgebrachten Pulvers zubereitet werden.
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Eine
Variante der Erfindung betrifft Zusammensetzungen umfassend Fluorpolymer-
und polymere Kern-/Hüllenteilchen,
wobei der Kern ein UVA umfasst. Die Zusammensetzung kann in Form
eines oder mehrerer der Folgenden vorliegen: einem Latex, einem
Agglomeratteilchen der Kern-/Hüllenteilchen,
das an das Fluorpolymerteilchen fusioniert ist, einem Pulver umfassend
Kern-/Hüllenteilchen
und Fluorpolymerteilchen oder ihre Agglomerate; einer polymeren
Zusammensetzung wie beispielsweise einer polymeren Mehrphasen-Zusammensetzung,
z.B. in Form einer Folie, Beschichtung oder eines Mehrschichtenartikels;
oder eines Produkts oder einer Zusammensetzung abgeleitet aus oder
enthaltend irgendeine dieser Zusammensetzungen. Derartige Zusammen setzungen
können
aus irgendeinem erwünschten
Grund ultraviolette Strahlung blockieren oder absorbieren und können erwünschte Reinigungsfähigkeitseigenschaften
sowie erwünschte
mechanische oder physikalische Eigenschaften wie Elastizität aufweisen.
Die Kern-/Hüllenteilchen
können
in eine Zusammensetzung eingearbeitet werden zum Schützen dieser
Zusammensetzung. selbst gegen UV-Strahlung oder eine UVA-haltige
Folie oder Beschichtung kann auf ein anderes Material zum Schützen dieses
Materials gegen UV-Strahlung aufgebracht werden.
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Eine
andere erfindungsgemäße Variante
bezieht sich auf eine polymere Mehrphasen-Zusammensetzung umfassend
eine polymere Kernphase, eine polymere Hüllenphase und eine Fluorpolymerphase,
wobei die polymere Kernphase einen Ultraviolettabsorber umfasst
und wobei die polymere Kernphase und die Fluorpolymerphase nicht
wesentlich miteinander im Kontakt stehen, jedoch sowohl die polymere
Kernphase als auch die Fluorpolymerphase mit der polymeren Hüllenphase
in Kontakt stehen. Bei derartigen Zusammensetzungen kann es sich
um eine elastische Folie handeln.
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Eine
andere erfindungsgemäße Variante
betrifft ein Verfahren für
das Zubereiten einer polymeren Mehrphasen-Zusammensetzung, umfassend
eine polymere Kernphase, eine polymere Hüllenphase und eine polymere
Folienbildungsphase, wobei die polymere Kernphase einen Ultraviolettabsorber
umfasst. Das Verfahren beinhaltet Schritte umfassend: das Auftragen
einer Pulverbeschichtung auf ein polymeres Substratmaterial umfassend
die polymere Kernphase, die polymere Hüllenphase und die polymere
Folienbildungsphase und das Fusionieren der polymeren Materialien
unter Bildung einer polymeren Mehrphasen-Zusammensetzung, wobei
die polymere Kernphase und die polymere Folienbildungsphase nicht
wesentlich miteinander in Kontakt stehen, jedoch sowohl die polymere
Kernphase als auch die polymere Folienbildungsphase mit der polymeren
Hüllenphase
in Kontakt stehen.
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Die
folgenden Begriffe, wie sie hier verwendet werden, sollen die angegebenen
Bedeutungen besitzen: Der Ausdruck „thermoplastisch" bedeutet Materialien,
die auf die Exposition Hitze und/oder Druck gegenüber weich
werden oder fließen.
Thermoplastisch wird „hitzehärtbar" gegenüber gestellt,
das Materialien beschreibt, die auf das Erhitzen hin irreversibel
reagieren, so dass das darauffolgende Aufbringen von Hitze und Druck
sie nicht zum Erweichen oder Fließen bringt.
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„(Meth)acrylat" bedeutet entweder
Acrylat oder Methacrylat.
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„Phase" wird auf eine Art
und Weise verwendet, die der allgemein akzeptierten Bedeutung im
chemischen Stand der Technik nicht widerspricht, und sich beispielsweise
auf eine einzelne, typischerweise homogene Komponente einer chemischen
Zusammensetzung bezieht.
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„Bereich", wenn es sich auf
eine Phase einer Mehrphasen-Zusammensetzung bezieht, bezieht es
sich auf einzelne, kontinuierliche oder diskontinuierliche, mikroskopische
oder makroskopische Anteile einer Phase innerhalb der Mehrphasen-Zusammensetzung.
Beispiele diskontinuierlicher Bereiche umfassen die Folgenden, wie
in 3 veranschaulicht: Einzelne Kernteilchenbereiche;
polymere Hüllenbereiche
und fluorchemische Bereiche.
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In
einer polymeren Multiphasenzusammensetzung werden, falls einzelne
Bereiche einer Phase eine Affinität für einander aufweisen (es besteht
eine Affinität
zwischen separaten, einzelnen Bereichen der gleichen Phase), die
wesentlich größer ist
als die Affinität
zwischen Bereichen dieser Phase und Bereichen einer chemisch ver schiedenen
Phase der Zusammensetzung, die die erste Phase kontaktiert, einzelne
Bereiche der gleichen Phasen thermodynamisch dazu gebracht, sich
zu kombinieren, was zu einer Polymertrennung und dem Wachsen der
Größe des Bereichs
gleicher Phasenbereiche führt.
Phasen einer polymeren Mehrphasen-Zusammensetzung werden dann als „unverträglich" bezeichnet, wenn – während beide
getrennten Phasen in einer Mehrphasen-Zusammensetzung enthalten sind – einzelne
Bereiche einer gleichen Phase dazu neigen, sich miteinander innerhalb
der Zusammensetzung unter Bildung größerer Phasenbereiche zu kombinieren.
Falls Bereiche einer gleichen Phase einer polymeren Mehrphasen-Zusammensetzung
tatsächlich
Phasenbereiche größerer Größe bilden,
d.h. die Zusammensetzung erleidet starke Symptome von Polymertrennung,
so wird die polymere Mehrphasen-Zusammensetzung als „thermodynamisch
unbeständig" betrachtet.
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Starke
Symptome von Polymertrennung können
eine reduzierte optische Klarheit, einen Verlust an Elastizität, Brüchigwerden
und andere Auswirkungen einschließen. Es kann angenommen werden,
dass die Polymertrennung innerhalb einer polymeren Mehrphasen-Zusammensetzung
auf einen signifikanten Verlust an Klarheit oder Elastizität oder eine
signifikante Erhöhung
der Brüchigkeit
hin stattgefunden hat. Diese Eigenschaften können durch bekannte Methoden
gemessen werden.
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Die
Brüchigkeit
kann durch Messen der Dehnung gemessen werden, wobei eine Abnahme
der Dehnung um 20 % als signifikant und auf eine Polymertrennung
und thermodynamische Unbeständigkeit
hinweisend betrachtet wird.
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Die
Klarheit kann mit Hilfe eines Trübemessers
gemessen werden. Steigt das Ergebnis einer Trübemessung ASTM D1003 entsprechend
auf das Altern hin um 10 Prozentpunkte, z.B. 5 Prozentpunkte und
mehr (z.B. von einem Ablesewert von 0 % bis 5 % vergleiche den Beispiel abschnitt
und Tabelle 1), so wird es als eine signifikante Menge an Klarheit
verloren zu haben und thermodynamisch unbeständig zu sein betrachtet.
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Die
Elastizität
einer polymeren Mehrphasenfolienzusammensetzung, die auf ein elastisches
Substrat aufgebracht worden ist, kann durch folgenden Test bestimmt
werden: Proben der Folie (ca. 20 bis 50 Mikrometer dick) werden
auf ein Substrat aufgebracht (ca. 500 bis 600 Mikrometer dick, z.B.
3M PANAFLEXTM 930 Schilder-und Markisensubstrat)
(und wahlweise z.B. eine Woche bei 150 °F gealtert). Zwei Proben der
aufgebrachten Folie können
auf Raumtemperatur (ca. 25 °C)
abgekühlt
und daraufhin gebogen und zerknittert werden, und zwar eines in
eine Richtung, um die Beschichtung zusammenzudrücken und die andere, um eine Dehnung
zu verursachen. Das Zerknittern kann durch Falzen um 180° gefolgt
von starkem Fingerdruck den Falz entlang erfolgen. Wird die Beschichtung
sichtbar rissig, so wird die Beschichtung als Elastizität verloren zu
haben betrachtet. Um die Risse einfacher sichtbar zu machen, kann
ein Permanentmarkierstift auf die zerknitterte Beschichtung aufgebracht
werden und die Markierung mit Isopropylalkohol abgewaschen werden. Liegt
ein Riss vor, so färbt
der Markierstift den Riss und bleibt nach dem Abwaschen sichtbar;
liegen keine Risse vor, so lässt
sich der Markierstift vollständig
abwaschen.
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1 zeigt
eine Rasterelektronen-Fotomikrografie einer Vergrößerung von
2,0 kv × 500
der Agglomeratteilchen, die durch Sprühtrocknen eines Latex zubereitet
worden sind, der Kern-/Hüllenteilchen
und Fluorpolymerteilchen enthält.
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2 zeigt
eine Rasterelektronen-Fotomikrographie einer Vergrößerung von
3,0 kv × 25,0
K, die die Oberfläche
von Agglomeratteilchen, die durch Sprühtrocknen eines Latex von Kern-/Hüllenteilchen
und Fluorpolymerteilchen zubereitet worden sind.
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3 zeigt
eine Durchstrahlungs-Elektronenmikrografie (DEM) einer dem Beispiel
entsprechend zubereiteten Mehrphasenfolie, die mit einer Vergrößerung von
60.000 aufgenommen worden ist. Die kleineren dunklen, runden Regionen
sind Bereiche der polymeren Kernphase des Kerns/ der polymeren Hülle (mit
Ru04 gefärbt);
die Kernphasenbereiche sind von helleren Bereichen der polymeren
Hülle umgeben.
Die großen
Bereiche, die im Allgemeinen relativ hell sind und im Allgemeinen
keine Bereiche der dunkleren polymeren Kernphase enthalten, sind
Bereiche einer Fluorpolymerphase.
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4 zeigt
eine Durchstrahlungs-Elektronenmikrografie (DEM) einer Vergleichsbeispiel
2 entsprechend zubereiteten Mehrphasenfolie, die mit einer Vergrößerung von
60.000 aufgenommen worden ist. Die kleinen Phasenbereiche sind diejenigen
der Kernteilchenphase; die größere, unklare,
im wesentlichen kontinuierliche Phase umfasst eine Mischung von
polymerer Hülle
und Fluorpolymer.
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5 zeigt
eine schematische Ansicht einer Methode des Aufbringens einer polymeren
Mehrphasenbeschichtung auf ein Substrat dieser Erfindung gemäß.
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6 zeigt
eine schematische Querschnittsansicht, die eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht.
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Polymere
Kern-/Hüllenteilchen,
die bei der praktischen Durchführung
der Erfindung verwendet werden, weisen eine Kern-/Hüllenstruktur
auf, was bedeutet, dass die Teilchen einen polymeren Kern und eine polymere
Hülle umfassen.
Der polymere Kern umfasst Kernpolymer und einen Ultraviolettabsorber
(UVA), der chemisch in das Kernpolymer eingearbeitet werden kann
oder auch nicht. (Der polymere Kern kann nichtpolymere Materialien
enthalten und kann hier als „Kern" oder „Kernteilchen" bezeichnet werden.)
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Das
Kernpolymer kann so ausgewählt
werden, dass es für
eine spezifische Anwendung des Kern-/Hüllenteilchens nützlich ist,
um verschiedene physikalische, chemische oder mechanische Eigenschaften
zu bieten. Das Kernpolymer kann so gewählt werden, dass es ein relativ
weiches oder gummiartiges Material ist, z.B. eine Glasübergangstemperatur
(Tg) von 40 Grad Celsius (40°C)
oder weniger aufweist. Ein weiches oder gummiartiges Kernpolymer
kann einem Kern-/Hüllenteilchen
oder einer Zusammensetzung, die das Kern-/Hüllenteilchen enthält oder
davon deriviert ist, Elastizität
verleihen. Als Alternative kann das Kernpolymer relativ hart oder
sogar hitzehärtbar
oder ein Duroplast sein. Ein relativ hartes Kernpolymer kann einem Kernteilchen
schmutzabweisende oder reinigungsfähige Eigenschaften verleihen,
derart, dass, falls ein Teil eines Kernteilchens an der Oberfläche einer
Zusammensetzung freiliegt, es keine Ansammlung von Schmutz verursacht
oder zumindest reinigungsfähig
ist. Das Kernpolymer kann vernetzt werden, um einen Bruch oder eine
Störung
des Kernteilchens während
des Verarbeitens, z.B. zu einer Folie oder Beschichtung, zu verhindern,
was dazu führen
würde,
dass Kernmaterial an der Oberfläche
der Folie oder der Beschichtung vorliegt.
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Das
Kernpolymer kann monomere Einheiten umfassen, die von einem oder
mehreren reaktionsfähigen
Monomoren oder Comonomeren (hier kollektiv als „Kernmonomer" oder „Kernmonomere" bezeichnet) deriviert
sind. Das Kernmonomer kann irgendeine reaktionsfähige Verbindung (z.B. Monomer,
Dimer, Trimer, Oligomer, Vorpolymer, Polymer usw.) enthalten, die
dazu fähig
ist, ein nützliches
Kernpolymer (d.h. ein Homopolymer oder ein Copolymer) zu bilden.
Beispiele nützlicher
Kernpolymere schließen
monofunktionelle reaktionsfähige
Verbindungen ein, die ungesättigte
Anteile wie Vinyle, z.B. (Meth)acrylate, wobei niedrigere (Meth)acrylate
bevorzugt werden, oder andere reaktionsfähige Verbindungen wie Epoxide,
Alkohole oder Isocyanate umfassen. Spezifische Beispiele schließen Butylacrylat,
Hexylacrylat, Octylacrylat, Decylacrylat und Butylmethacrylat ein,
wobei Ethylacrylat und Methylmethacrylat bevorzugt werden.
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Das
Kernmonomer kann multifunktionelle reaktionsfähige Verbindungen mit geeigneten
reaktionsfähigen
Anteilen, z.B. zwei, drei oder mehr reaktionsfähige Anteile wie Vinyle, (Meth)acrylate,
Epoxide, Alkohole, Isocyanate usw. enthalten. Derartige multifunktionelle
Verbindungen (die manchmal als Vernetzungsmittel bezeichnet oder
verwendet werden) sind im Stand der Technik der Polymerchemie bekannt
und nützliche
Beispiele umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt, multifunktionelle
Vinylverbindungen wie multifunktionelle (Meth)acrylatverbindungen,
multifunktionelle Styrole und multifunktionelle Allylverbindungen,
spezifisch einschließlich
Allylacrylat, Allylmethacrylat (AMA), Butandioldiacrylat (BDDA)
und Hexandioldiacrylat (HDDA).
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Ultraviolettstrahlungsabsorber,
UVA, sind bekannt und im Handel zur Verfügung stehende chemische Materialien,
die Ultraviolettstrahlung absorbieren. Man vergleiche z.B. Rabek,
J.F., Photostabilization of Polymers (Die Photostabilisierung von
Polymeren), 203-42 (1990). Es sind eine Reihe verschiedener UVA
bekannt und stehen im Handel zur Verfügung und können durch bekannte Verfahren
zubereitet werden. Man vergleiche oben. Ein UVA kann bevorzugt in
einem Kernpolymer löslich
sein und so gewählt
werden, dass es erwünschte UV-Absorptionseigenschaften
für eine
vorgegebene Anwendung der Kern-/Hüllenteilchen
besitzt. Beispiele von UVA umfassen Benzophenone, Benzotriazole,
Triazine, Cinnamate, Cyanacrylate, Dicyanethylene und para-Aminobenzoate.
Zum Schützen
eines PBC-Substrats umfassen bevorzugte UVA Benzotriazole und Benzophenone.
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Das
UVA kann in dem Kernteilchen in irgendeiner Konfiguration und auf
irgendeine chemische oder physikalische Weise eingeschlossen, enthalten
oder daran angebunden sein. Ein UVA kann eine relativ niedermolekulare
Verbindung sein, die in dem Kernpolymer dispergiert, jedoch nicht
chemisch daran angebunden ist. Derartige dispergierbare UVA stehen
im Handel zur Verfügung,
wobei ein einziges Beispiel TINUVIN 1130 von Ciba Specialties Corp.
ist.
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Wahlweise
kann ein UVA mit einem oder mehreren reaktionsfähigen Anteilen funktionalisiert
werden, um ein reaktionsfähiges
monomeres UVA zu bieten, das in das Kernmonomer eingeschlossen und
damit reagiert werden kann, um chemisch in das Kernpolymer als monomere
Einheit der Rückgratkette
oder als Seitengruppe von dem Kernpolymer eingearbeitet zu werden.
Geeignete reaktionsfähige
Anteile umfassen ungesättigte
Anteile wie Vinyle, z.B. (Meth)acrylat oder Styrol, oder andere
nützliche
reaktionsfähige
Anteile wie Alkohole, Isocyanate, Epoxide usw. Spezifische Beispiele
funktionalisierter UVA umfassen (Meth)acrylat-funktionalisierte
UVA wie (Meth)acrylat-funktionelle Benzotriazole und Benzophenone.
Diese Verbindungen sind allgemein bekannt, können durch bekannte Verfahren
zubereitet werden und stehen im Handel zur Verfügung, z.B. NORBLOC UVA wie
NORBLOC 7966.
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Ein
Kernteilchen kann aus irgendeiner nützlichen Menge von verschiedenen
Kernmonomeren, reaktionsfähigem
(monomerem) UVA, nicht-reaktionsfähigem (dispergierbarem) UVA
und Vernetzungsmittel zubereitet werden. Nützliche Mengen dieser verschiedenen
Bestandteile können
ca. 50 bis 98 Gewichtsteile Kernmonomer, auf das Gesamtgewicht des
Kernteilchens bezogen, bevorzugt ca. 65 bis 95 Gewichtsteile, und noch
bevorzugter ca. 75 bis 90 Gewichtsteilen Kernmonomer (zum Zweck
dieser Bereiche umfasst das Monomer kein reaktionsfähiges (monomeres)
UVA) und bis zu ca. 5 Gewichtsprozent Vernetzungsmittel, bevorzugt ca.
0,1 bis 3 Gewichtsprozent Vernetzungsmittel, z.B. ca. 0,2 bis ca.
2 Gewichtsprozent Vernetzungsmittel, auf das Gesamtgewicht des Kernteilchens
bezogen, sein. Die Menge an UVA, die in einem Kernteilchen eingeschlossen
ist, kann irgendeine nützliche
Menge sein, je nach Faktoren wie der Chemie des UVA, des Substrats,
des Kernmonomers usw. Im Allgemeinen kann das UVA in einem Kernteilchen
in einer Menge im Bereich von ca. 2 bis 50 Gewichtsteilen UVA, auf
der Basis des Gesamtgewichts des Kernteilchens, bevorzugt ca. 5 bis
35 Gewichtsteilen UVA und noch bevorzugter ca. 10 bis 25 Gewichtsteilen
enthalten sein; diese Bereiche sind gleich, gleichgültig ob
das UVA monomer, d.h. mit dem Kernmonomer reaktionsfähig, oder
nicht reaktionsfähig
ist. Ein bevorzugtes Kernpolymer kann auch aus einem einzigen Acrylat
oder (Meth)acrylatmonomer und wahlweise einem reaktionsfähigen UVA
und Vernetzungsmittel, z.B. Ethylacrylat und (Meth)acrylat-funktionellem
UVA und Vernetzungsmittel zubereitet werden.
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Die
polymere Hülle
hat die Form eines polymeren Materials, das auf dem Kern angeordnet
ist, wobei es den Kern bevorzugt vollständig umgibt (z.B. einkapselt).
Es ist jedoch immer noch möglich,
dass die Herstellungsprozesse zu Teilchen führen, bei denen die polymere
Hülle den
Kern nicht vollständig,
sondern den Kern nur teilweise umgibt, wobei ein Teil des Kerns
freigelegt ist. Diese Teilchen, werden sie hergestellt, liegen typischerweise
in relativ geringen Mengen im Vergleich mit Kern-/Hüllenteilchen
vor, bei denen die polymere Hülle
den Kern vollständig
umgibt oder verkapselt.
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Die
polymere Hülle
umfasst ein polymeres Material (Hüllenpolymer), das für ein ausgewähltes Kern-/Hüllenteilchen
und eine ausgewählte
Anwendung nützlich
ist, um erwünschte
physikalische, mechanische oder chemische Eigenschaften zu bieten.
Das Hüllenpolymer
kann so gewählt
werden, dass es ein thermoplastisches Polymer, wie beispielsweise
eines ist, das eine Tg aufweist, die genügend hoch ist, um eine Pulverzusammensetzung
zu liefern, die frei fließt,
ohne dass Teilchen wesentlich zusammenkleben oder sich verbacken,
jedoch ausreichend niedrig, dass die Kern-/Hüllenteilchen
und Zusammensetzungen oder Produkte, die Kern-/Hüllenteilchen enthalten oder
von ihnen deriviert sind, für
das Verarbeiten geeignet sind und immer noch nützliche chemische, physikalische
und mechanische Eigenschaften aufweisen. Das Hüllenpolymer kann auch ausreichend
hart sein (z.B. eine ausreichend hohe Tg aufweisen), um schmutzabweisende
und reinigungsfähige
Eigenschaften aufzuweisen. Es kann wünschenswert sein, das Hüllenpolymer
zu vernetzen, um geeignete physikalische Eigenschaften zu bieten.
Beispielsweise könnte
das Hüllenpolymer
vernetzt werden, um die Lösungsmittelbeständigkeit
zu erhöhen,
so dass die Kern-/Hüllenteilchen
zu Systemen auf Lösungsmittelbasis
zugegeben werden können,
während
die Kern-/Hüllenstruktur
immer noch beibehalten wird.
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Die
polymere Hülle
oder Bestandteile derselben kann bzw. können mit dem Kernteilchen entweder verträglich oder
unverträglich
sein, während
sie bevorzugt ein nützliches
Niveau an Haftung an dem Kernteilchen aufweist bzw. aufweisen. Die
Bestandteile der polymeren Hülle
können
auf der Basis der Verträglichkeit oder
Unverträglichkeit
mit einem polymeren Folienbildungsmaterial ausgewählt werden,
mit dem die Kern-/Hüllenteilchen
verwendet werden (z.B. gemischt, als Schicht aufgebracht oder auf
andere Weise damit assoziiert) werden sollen. Sind die Kern-/Hüllenteilchen
zur Verwendung in einer Zusammensetzung beabsichtigt, die ein polymeres
Folienbildungsmaterial, z.B. ein Fluorpolymer, umfasst, so kann
die polymere Hülle
bevorzugt mit diesem polymeren Folienbildungsmaterial verträglich sein,
muss es jedoch nicht sein.
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Monomere,
die zum Zubereiten des Hüllenpolymers
(der Hüllenmonomere)
verwendet werden, können
so gewählt
werden, dass sie eine polymere Hülle
den obigen Gesichtspunkten entsprechend bieten, z.B. zum Bieten
erwünschter
physikalischer Eigenschaften wie Härte oder Weichheit oder Verträglichkeit
oder Reinigungsfähigkeitseigenschaften
und können
so gewählt
werden, dass sie thermoplastisch, wärmehärtend oder vernetzt sind. Bevorzugte
Hüllenmonomere
können
(Meth)acrylatmonomere wie Methylmethacrylat (MMA), Methylacrylat,
Ethylmethacrylat, Ethylacrylat (EA) und Mischungen derselben enthalten.
Besonders bevorzugte Hüllenmonomere
enthalten MMA und EA.
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Ausgewählte Hüllenmonomere
können
in einer Reihe verschiedener nützlicher
Mengen eingearbeitet werden, wobei bevorzugte Mengen Methylmethacrylat
und Ethylacrylat im Bereich von 70:30 bis 95:5 (MMA:EA) (auf das
Gewicht bezogen), noch bevorzugter im Bereich von ca. 80:20 bis
90:10, MMA:EA liegen.
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Die
Mengen (auf das Gewicht bezogen) von Kernteilchen und polymerer
Hülle in
einem Kern-/Hüllenteilchen
kann irgendeine Menge eines jeden sein, die sich als für eine besondere
Anwendung nützlich
erwiesen hat und um erwünschte
physikalische oder mechanische Eigenschaften wie Elastizität oder Reinigungsfähigkeit
zu bieten, wobei ein beispielshafter Bereich zwischen ca. 1:1 und
1:9 Gewichtsteilen Kernteilchen pro Gewichtsteile polymeren Hülle (Kern:Hülle) liegt.
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Bevorzugte
Mengen von Kernteilchen zu polymerer Hülle können im Bereich von ca. 30:70
bis 15:85 liegen.
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Polymere
Kern-/Hüllenteilchen
können
aus den oben beschriebenen Materialien durch im Stand der Polymertechnik
bekannte Methoden zubereitet werden. Die ausgewählte Methode kann von einer
Anzahl von Faktoren abhängen;
einschließlich
der Identität
der Kern- und Hüllenmonomere,
gleichgültig
ob das UVA nicht reakti onsfähig
und daher im Kernpolymer dispergiert, oder reaktionsfähig ist
und an einen chemischen Bestandteil des Kernpolymers angebunden
ist oder ob das Kernpolymer oder die polymere Hülle thermoplastisch, wärmehärtend oder
vernetzt ist. Beispiele geeigneter Methoden sind unter anderem diejenigen,
die z.B. in dem Patent der Vereinigten Staaten Nummer 5,461,125
(Lu et al.) und Segall et al., Core-Shell Structured Latex Particles
II. Synthesis and Characterization of Poly(n-butyl acrylate)/Poly(benzyl
methacrylate-styrene) Structured Latex Particles (Kern-Hüllen-strukturierte
Latexteilchen. II. Synthese und Charakterisierung von Poly(n-butylacrylat)/Poly(benzylmethacrylatstyrol)
Strukturierte Latexteilchen), J. Applied Poly Sci. 58, 401-417 (1995).
Spezifisch können
die Kern-/Hüllenteilchen
durch halbkontinuierliche oder zweistufige Emulsionspolymerisationsverfahren
zubereitet werden, wobei eine erste Polymerisation zur Bildung eines
Kernteilchens führt,
das das UVA umfasst, und durch eine zweite Polymerisation eine polymere
Hülle auf
dem Kern gebildet wird.
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Bevorzugte
Methoden für
das Zubereiten von Kern-/Hüllenteilchen
können
zur Bildung eines wässrigen
Latex führen,
der eine Dispersion von Kern-/Hüllenteilchen
im Wasser umfasst. Die Kern-/Hüllenteilchen können in
einer Reihe verschiedener Teilchen unterschiedlicher Gestalt und
Größe vorliegen,
die typischerweise eine durchschnittliche (mittlere) Größe (Durchmesser)
im Bereich von ca. 40 bis 200 Nanometern aufweisen. Die Größe von Kern-/Hüllenteilchen
kann durch bekannte analytische Methoden, beispielsweise Lichtstreumethoden
unter Zuhilfenahme eines Lichtstreuapparats, wie eines COULTER N4
MD-Submikron-Teilchenanalysators, gemessen werden.
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Die
Kern-/Hüllenteilchen
können
mit einem polymeren Folienbildungsmaterial kombiniert und zu folienbildenden,
UV-absorbierenden chemischen Zusammensetzungen verarbeitet werden.
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Polymere
Folienbildungsmaterialien sind bekannt und in der gesamten Patent-
und wissenschaftlichen Literatur beschrieben; man vergleiche z.B.
Organic Coatings: Science and Technology, Wicks, Jones, and Pappas
35-48 (1992), und Encyclopedia of Polymer Science and Engineering,
Ergänzungsband,
Seite 53-59 (1989).
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Typischerweise
können
polymere Folienbildungsmaterialien als polymere Materialien betrachtet
werden, die zu einer kontinuierlichen Beschichtung oder Folie (z.B.
einem Feststoff), z.B. durch Trocknen unter Entfernung von Lösungsmittel,
durch chemische Reaktion oder Schmelzen oder Fusionieren geformt
werden können.
Das polymere Folienbildungsmaterial kann in irgendeiner nützlichen
Form, wie beispielsweise einem Feststoff (z.B. einem Pulver), einer
Flüssigkeit
(z.B. einer Flüssigkeit
mit hohem Feststoffgehalt wie einem polymeren Harz oder einer Flüssigkeit
mit niedrigem Feststoffgehalt wie einem wässrigen Latex) oder irgendeiner Kombination
dieser oder anderer Formen vorliegen. Das polymere Folienbildungsmaterial
kann reaktionsfähig oder
nicht-reaktionsfähig,
thermoplastisch, hitzeabhärtend
oder auf andere Weise polymerisierbar sein und kann mit dem polymeren
Hüllen-
oder dem Kernteilchen entweder verträglich oder unverträglich sein.
Das polymere Folienbildungsmaterial kann eine nützliche Chemie, einschließlich einer
Chemie aufweisen, die derjenigen eines Bestandteils des Kerns oder
der polymeren Hülle ähnlich oder
identisch ist. Beispiele einiger geeigneter polymerer Folienbildungsmaterialien
umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt, Polyvinylchlorid, Polyamid,
Polyester, Polyacrylat, Polymethacrylat, Polyethylen, Polypropylen,
Fluorpolymere und Mischungen eines oder mehrerer von diesen.
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Die
Kern-/Hüllenteilchen
können
mit einem Fluorpolymer besonders nützlich sein. Fluorpolymere
und ihre Zube reitung sind allgemein bekannt. Beispiele von Fluorpolymeren
umfassen thermoplastische Fluorpolymere, wie diejenigen, die in
Form von Fluorpolymerpulvern und Fluorpolymerlatizes zur Verfügung stehen. Latizes
sind für
manche Anwendungen eventuell Pulvern vorzuziehen, da Latizes mit
einem Kern-/Hüllenteilchenlatex
kombiniert und dann weiter verarbeitet, z.B. unter Bildung von Agglomeratteilchen,
wie weiter unten beschrieben, sprühgetrocknet werden können.
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Spezifische
Beispiele nützlicher
thermoplastischer Fluorpolymere umfassen Homopolymere und Copolymere
umfassend monomere Einheiten, die von fluorierten Monomeren wie
Vinylidenfluorid (VF2), Hexafluorpropen (HFP), Chlortrifluorethylen
(CTFE), Vinylfluorid (VF), Trifluorethylen (TrFE) und Tetrafluorethylen (TFE)
unter anderen, wahlweise in Kombination mit einem oder mehreren
anderen nichtfluorierten Monomeren abgeleitet sind. Im Allgemeinen
können
irgendwelche Mengen dieser oder anderer fluorierter und nichtfluorierter
Comonomere zum Zubereiten eines Fluorpolymers verwendet werden.
Besonders bevorzugte Fluorpolymere können Fluorpolymere umfassen,
die aus Vinylidenfluorid und HFP zubereitet sind, wobei die Mengen von
VF2 und HFP ca. 80 bis 100 Gewichtsprozent VF2 und 0 bis 20 Gewichtsprozent
HFP betragen, wobei bevorzugte Fluorpolymere aus 95 bis 100 Gewichtsprozent
VF2 und 0 bis 5 Gewichtsprozent HFP zubereitet werden. Derartige
Fluorpolymere stehen in Form von Latizes zur Verfügung, die
typischerweise eine mittlere Teilchengröße im Bereich von 200 bis 400
Nanometern aufweisen.
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Handelsmäßig zur
Verfügung
stehende Fluorpolymerpulver und -latizes umfassen THV-500P.Fluorterpolymerpulver
und KEL-F 3700 von Dyneon, St. Paul, MN, KYNAR PVDF-Homo- und Copolymerpulver
und KYNAR 32 PVDF Latex von Elf Atochem.
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Das
polymere Folienbildungsmaterial kann mit den Kern- /Hüllenteilchen
kombiniert werden, während jedes
der beiden Materialien in irgendeiner physikalischen Form oder während irgendeiner
Verarbeitungsstufe vorliegt, beispielsweise wenn die Kern-/Hüllenteilchen
innerhalb eines Latex oder als Pulver von Kern-/Hüllenteilchen
oder ihre Agglomerate usw. vorliegen. Als Alternative können die
Kern-/Hüllenteilchen
einem flüssigen oder
festen polymeren Folienbildungsmaterial zugegeben werden, gefolgt
vom Extrudieren.
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Die
relativen Mengen von Kern-/Hüllenteilchen
und polymerem Folienbildungsmaterial in einer vorgegebenen Zusammensetzung
können
irgendwelche Mengen von jedem sein, die sich als nützlich erwiesen
haben, wobei Mengen für
eine bestimmte Anwendung von Faktoren abhängen, wie der erwünschten
Anwendung oder Produktkonstruktion, z.B. den erwünschten physikalischen oder
mechanischen Eigenschaften einer Zusammensetzung oder eines Materials,
die/das aus den Kern-/Hüllenteilchen
zubereitet wird, der Chemie des Kerns und der polymeren Hülle, der
Chemie des polymeren Folienbildungsmaterials, der Wahl der verwendeten
Verarbeitungsmethoden usw.
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Eine
beispielhafte erfindungsgemäße Zusammensetzung
besteht aus einem wässrigen
Latex, das Kern-/Hüllenteilchen
und Teilchen von polymerem Folienbildungsmaterial z.B. in Form dispergierter
polymerer Teilchen enthält.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein Latex, der Kern-/Hüllenteilchen
enthält,
mit einem Fluorpolymerlatex kombiniert werden. Es kann vorzuziehen
sein, dass die Latizes miteinander mischbar und in Form eines kombinierten
Latex geeignet beständig
sind. „Mischbar" mit Bezug auf Latizes
bedeutet, dass beim Kombinieren der Latizes eine Dispersion aufrechterhalten
wird und die Kombination der beiden einzelnen Latizes keine Koagulation
verursacht. (Die Koagulation der Latizes kann manchmal durch Einstellen des
pH-Werts vor dem sehr langsamen Mischen oder Zusetzen eines Latex
zum anderen verhindert werden.)
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Wässrige Latizes
können
Feststoffgehalte aufweisen, wie sie im Stand der Polymer- und Latextechnik bekannt
sind, und können
durch bekannte Methoden zu Mischungen oder anderen Zusammensetzungen
zubereitet, kombiniert und verarbeitet werden. Der Latex kann wie
erwünscht
beispielsweise durch bekannte Verfahren unter Bildung eines Pulvers
getrocknet oder als Beschichtung auf Wasserbasis unter Bildung einer
Folie auf das Trocknen hin aufgebracht werden. Wird er als Beschichtung
aufgebracht und getrocknet, so kann die Latexbeschichtung zum Entfernen
von Wasser bei einer Temperatur von z.B. 66°C getrocknet werden, gefolgt von
einem anderen Erhitzungsschritt, bei dem die polymeren Bestandteile
geschmolzen oder zusammenfusioniert werden unter Bildung einer kontinuierlichen
Folie oder Beschichtung.
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Ein
geschulter Fachmann wird sich im Klaren darüber sein, dass eine Latexzusammensetzung,
die Kern-/Hüllenteilchen
und ein polymeres Folienbildungsmaterial umfasst, andere Bestandteile
oder Zusatzmittel enthalten kann, die bei der Herstellung oder beim
Verarbeiten von Latizes und Folien nützlich sind. Die gewählten Bestandteile
oder Zusatzmittel können
von der gewünschten
Verwendung des Latex abhängen,
können
jedoch Schaumregulierungsmittel, Koaleszierungshilfsmittel, Pilzbekämpfungsmittel,
Rheologieregulierungsmaterialien wie Verdickungsmittel, Pigmente,
Egalisiermittel usw. enthalten.
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Bevorzugte
Verfahren für
das Trocknen eines Latex, der Kern-/Hüllenteilchen (als solche oder
mit anderem Material) enthält,
umfassen Sprühtrocknungsverfahren.
Während
der Sprühtrocknung
neigen Latexteilchen dazu, sich miteinander zu fusionieren unter
Bildung großer
Agglomeratteilchen, die aus den einzelnen Latexteilchen bestehen.
Ein Latex von Kern-/Hüllenteilchen
und Teilchen eines polymeren Folienbildungsmaterials wird, falls
er sprühgetrocknet
wird, typischerweise zur Bildung von Agglomeratteilchen führen, die
aus Teilchen des polymeren Folienbildungsmaterials bestehen, das
mit Kern-/Hüllenteilchen
fusioniert ist.
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Agglomeratteilchen
können
bevorzugt als freifließendes
Pulver mit einer Kombination von Teilchengröße, thermoplatischen Eigenschaften
(z.B. Schmelzviskosität)
und Wärmebeständigkeit
existieren, die es den Teilchen erlaubt, zu einer erwünschten
Produktkonstruktion verarbeitet zu werden. Das Sprühtrocknen
kann zur Bildung von Agglomeratteilchen mit einer Reihe von Größen führen, und
bei der Größe der Agglomeratteilchen
kann es sich um irgendeine Größe handeln,
die zu einem nützlichen
Produkt verarbeitet werden kann. Nach dem Sprühtrocknen können Agglomeratteilchen sortiert
werden, um eine erwünschte,
z.B. enge Größenverteilung
zu erzielen. Ein Beispiel eines nützlichen Größenbereichs für Agglomeratteilchen
kann im Bereich von ca. 10 bis 200 Mikrometern (μm), noch bevorzugter von ca.
10 bis 70 μm
liegen. Obwohl Teilchen außerhalb
dieser Größenbereiche
ebenfalls nützlich
sein können,
können
Teilchen, die kleiner als 10 μm
sind, während
der Pulverbeschichtung Explosionsgefahren darstellen und Teilchen,
die größer als
200 μm sind,
können für das Pulverbeschichten
schwierig elektrostatisch aufzuladen sein, und, falls einer Pulverbeschichtung
unterworfen, können
eine übermäßig dicke
Teilchenschicht bilden, die schwierig zu fusionieren ist.
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Bevorzugte
Agglomeratteilchen sind in 1 und 2 gezeigt. 1 zeigt
eine Anzahl von Agglomeratteilchen. Die Mikroaufnahme von 2 zeigt
eine Nahaufnahme eines einzigen Agglomeratteilchens aus 1.
Diese Mikroaufnahmen zeigen Agglomeratteilchen, die aus zusammenfusionierten
Kern-/Hüllenteilchen
und Fluorpolymerteilchen bestehen. In 2 sind die
Fluorpolymerteilchen die größeren kugelförmigen Teilchen
und die kleineren kugelförmigen Teilchen,
die an die größeren Fluorpolymerteilchen
gebunden sind und diese umgeben, sind die Kern-/Hüllenteilchen.
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Ein
Fachmann wird sich im Klaren darüber
sein, dass eine Pulverzusammensetzung, die die Kern-/Hüllenteilchen
umfasst, zusätzlich
andere Bestandteile in bekannten Mengen enthalten kann, von denen bekannt
ist, dass sie das Herstellens und Verarbeitens einer Pulverzusammensetzung
erleichtern, wie Weichmacher, Stabilisatoren, Fließhilfsmittel
zum Verbessern der Handhabung und Verarbeitbarkeit (z.B. Siliziumdioxid),
Pigmente und Streckmittel.
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Eine
andere beispielhafte erfindungsgemäße Zusammensetzung besteht
aus einer polymeren Mehrphasen-Zusammensetzung, die eine polymere
Kernphase, eine polymere Hüllenphase
und eine polymere Folienbildungsphase, z.B. in Form einer Folie
oder einer Beschichtung, enthält
und wobei die Kernphase ein UVA umfasst. Bevorzugt weist die Zusammensetzung
eine Mehrphasen-Morphologie auf, wobei die Kernphasenbereiche und
Phasenbereiche des polymeren Folienbildungsmaterials nicht wesentlich
miteinander in Kontakt stehen, sondern im Wesentlichen oder vollständig voneinander
durch polymere Hüllenphasenbereiche,
z.B. sowohl Phasenbereiche des polymeren Folienbildungsmaterials
und Kernphasenbereiche kontaktierende polymere Hüllenphasenbereiche voneinander
getrennt sind, jedoch einander nicht signifikant kontaktieren. In
der Praxis kann jedoch ein gewisser Grad an Kontakt zwischen Bereichen
der Kernteilchenphase und der polymeren Folienbildungsmaterialphase
z.B. aufgrund von unvollkommenem Verarbeiten der Kern-/Hüllenteilchen oder
aufgrund des Brechens während
der Verarbeitung stattfinden, diese Art unbeabsichtigter Kontakt
wird typischerweise jedoch auf unwesentlichen Niveaus gehalten.
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Die
bei dieser bevorzugten Morphologie verwendeten Kern-/Hüllenteilchen
können
besonders nützlich sein,
um das Einarbeiten eines Kernteilchenmaterials in ein polymeres
Folienbildungsmaterial zu erlauben, mit dem das Kernteilchenmaterial
(z.B. ein Kernteilchen, Kernpolymer oder ein in einem Kernteilchen
enthaltenes UVA) nicht verträglich
ist. Die beschriebene Morphologie bietet eine polymere Zusammensetzung,
die thermodynamisch relativ beständig
ist, da unverträgliche
Phasen, z.B. die Kernphase und die polymere Folienbildungsmaterialphase,
durch die polymere Hüllenphase
getrennt sind; die unverträglichen
Phasen kommen nicht miteinander in Kontakt und führen dadurch zu thermodynamischer
Beständigkeit
und reduzieren die Neigung der Mehrphasen-Zusammensetzung, die Morphologie
im Laufe der Zeit zu ändern.
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Bei
diesen Zusammensetzungen kann es sich bei der Kernphase, der polymeren
Hüllenphase
und der polymeren Folienbildungsmaterialphase um irgendeines derjenigen
Materialien handeln, die oben beschrieben worden sind, und sie können so
ausgewählt
werden, dass sie spezifische Eigenschaften für eine erwünschte Anwendung liefern. Bevorzugte
Mehrphasen-Zusammensetzungen können
Bestandteile, die geeignete chemische Eigenschaften für eine spezifische
Anwendung aufweisen, in geeigneten Mengen enthalten, um erwünschte Eigenschaften
wie Elastizität,
Wetterbeständigkeit,
thermodynamische Beständigkeit
und Haftung an ein Substrat zu liefern. Bei einer bevorzugten Mehrphasen-Zusammensetzung
können
die Mengen an polymerer Kernphase, polymerer Hüllenphase und polymerer Folienbildungsmaterialphase
ausreichen, um eine oder mehrere der Folgenden aufzuweisen: Elastizität, Ultraviolettstrahlungsabsorption,
schmutz- und wasserabweisende
Eigenschaften, Verhindern des Ausblühens oder Ausblutens von Weichmacher
aus einem Substrat und Minimierung des Ausblühens, Ausblutens oder anderer
Migration von UVA aus der Zusammensetzung. Da diese Eigenschaften
von einer Reihe von Faktoren abhängen
können,
wie beispielsweise der spezifischen Chemie der verschiedenen Komponenten,
kann ein weiter Bereich umfangreiche Reihe von Mengen der verschiedenen
Bestandteile nützlich
sein. Ein beispielhafter Bereich kann zwischen ca. 80:20 und 10:90 (auf
das Gewicht bezogen) kombinierter polymerer Kern- und polymerer
Hüllenphasen,
pro polymere Folienbildungsmaterialphase umfassen. Bevorzugte Mengen
können
im Bereich von ca. 20:80 bis 60:40 (kombinierte polymere Kern- und
Hüllenphase:polymere
Folienbildungsmaterialphase) liegen.
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Als
ein Beispiel kann eine polymere Mehrphasen-Zusammensetzung als Deckschicht
verwendet werden, die auf ein elastisches Substrat aufgebracht werden
soll, das Bedingungen im Freien ausgesetzt ist. Eine derartige Deckschicht
kann Bestandteile enthalten einschließlich einer polymeren Kernphase,
polymeren Hüllenphase
und polymeren Folienbildungsmaterialphase, die so gewählt werden,
dass sie Eigenschaften wie Wetterfestigkeit, Dauerhaftigkeit, Schmutzabweisung,
Wasserabweisung, Elastizität,
Zähigkeit,
Haftung auf einem erwünschten
Substrat, Barriere-Eigenschaften (z.B. Widerstandsfähigkeit
gegen Weichmacher), Verträglichkeit
zwischen verschiedenen Phasen, thermodynamische Beständigkeit
usw. bieten. Eine bevorzugte polymere Kernphase zur Verwendung in
einer Deckschicht kann aus einem gummiartigen vernetzten Material
bestehen, das der Endkonstruktion Elastizität ohne Brüchigkeit verleiht. Eine polymere
Hüllenphase
für eine Deckschicht
kann so gewählt
werden, dass sie z.B. ausgewählte
Eigenschaften wie Reinigungsfähigkeit
bietet und die Haftung zwischen der polymeren Mehrphasen-Zusammensetzung
und einem ausgewählten
Substrat wie PVC erhöht.
Das polymere Folienbildungsmaterial kann so gewählt werden, dass andere spezifisch
erwünschte
Eigenschaften zugegeben werden, z.B. kann ein Fluorpolymer so gewählt werden,
dass es Wetterfestigkeit, Schmutz- und Wasserabweisung und Reinigungsfähigkeit
bietet. Die polymere Hüllenphase
kann bevorzugt mit der Phase des polymeren Folienbildungsmaterials
verträglich
sein, muss es jedoch nicht sein. Bevorzugte polymere Hüllenmaterialien,
die mit vielen Fluorpolymeren verträglich sind, weisen eine Tg
von unter 105 °C
auf, wobei Tg im Bereich von ca. 40 °C bis 90 °C besonders bevorzugt sind.
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Ein
spezifisches Beispiel einer bevorzugten Mehrphasen-Zusammensetzung ist
eine Folie, die getrennte Phasenbereiche einer Poly(ethylacrylat)-Kernphase
einer Poly(Meth)acrylat-Hüllenphase
und ein Fluorpolymers umfasst. Sowohl das Fluorpolymer als auch
die polymeren Kernphasen können
mit der polymeren Hüllenphase
verträglich
sein, die Fluorpolymerphase kann jedoch mit der polymeren Kernphase
verträglich sein
oder auch nicht.
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Es
hat sich gezeigt, dass derartige polymere Mehrphasen-Zusammensetzungen,
die eine polymere Kernphase umfassen, die von einer polymeren Folienbildungsphase
durch eine polymere Hüllenphase
getrennt ist, bleibenden UVA-Schutz aufweisen können aufgrund des reduzierten
Migrationsverlusts (z.B. Ausbluten oder Ausblühen) des UVA; thermodynamische
Beständigkeit;
und verbesserte Wasserabweisung (z.B. reduzierte Empfindlichkeit
gegen Wasser) im Vergleich mit chemischen Zusammensetzungen, die
die gleichen Mengen chemisch identischer Bestandteile enthalten,
jedoch eine andere Morphologie aufweisen. Man glaubt, dass die verbesserten
Eigenschaften zumindest teilweise der Tatsache zuzuschreiben sind,
dass das UVA in der polymeren Kernphase von einer polymeren Hüllenphase
umgeben und darin enthalten ist (und wahlweise und bevorzugt chemisch
an das Kernpolymer gebunden ist). Des Weiteren kann die Trennung
unverträglicher Phasen
die thermodynamische Beständigkeit
verbessern, was zu einer verbesserten Wasserabweisung (z.B. geringeren
Wasserempfindlichkeit) führt.
Man vergleiche z.B. Vergleichsbeispiel 2 unten.
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Polymere
Mehrphasen-Zusammensetzungen, die die bevorzugte Morphologie aufweisen,
wahlweise eine polymere Kernphase enthalten, die mit einer polymeren
Folien bildungsmaterialphase unverträglich ist, können durch
irgendeine erfolgreiche Methode zubereitet werden. Beispielsweise
kann die Morphologie durch Bereitstellen einer Folie oder einer
Beschichtung, die Kern-/Hüllenteilchen
und Teilchen des polymeren Folienbildungsmaterials umfasst, und
Verarbeiten der Folie oder der Beschichtung derart, dass polymere
Bestandteile der Zusammensetzung sich zu einer kontinuierlichen,
kohäsiven
Folie oder Beschichtung zusammenfusionieren oder verfestigen, erreicht
werden. Das Verfahren kann mit Sorgfalt ausgeführt werden, um die Kern-/Hüllenstruktur
beizubehalten, z.B. das Lösen
der Kern-/Hüllenteilchen
zu verhindern, um die bevorzugte Mehrphasenmorphologie zu erreichen.
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Noch
spezifischer kann durch ein Beispiel einer derartigen Methode eine
Mehrphasen-Zusammensetzung mit der bevorzugten Morphologie erreicht
werden durch Bereitstellen einer Folie oder einer Beschichtung aus
einem Latex umfassend Kern-/Hüllenteilchen
und Teilchen des polymeren Folienbildungsmaterials, gefolgt vom
Trocknen unter Bildung einer Folie.
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Die
bevorzugte Morphologie kann auch durch Aufbringen als Pulverbeschichtung
von Teilchen, die Kern-/Hüllenteilchen
und Teilchen des polymeren Folienbildungsmaterials (z.B. durch Sprühtrocknen
erhaltene Agglomeratteilchen) umfassen, gefolgt vom Fusionieren
erreicht werden. Das Fusionieren sollte bei einer Temperatur stattfinden,
die über
dem Schmelzpunkt irgendeiner kristallinischen polymeren Phase des
Pulvers und über
der Tg irgendeiner amorphen polymeren Phase liegt, d.h. einer Temperatur,
die ausreicht, um die Teilchen zu schmelzen und dabei unter Bildung
einer bevorzugt kontinuierlichen polymeren Mehrphasenfolie oder -beschichtung
soweit zu fusionieren, dass die Kernphase nicht wesentlich mit der
polymeren Folienbildungsmaterialphase in Kontakt kommt.
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5 veranschaulicht
schematisch ein Verfahren für
das Aufbringen eines Pulvers als Beschichtung auf ein elastisches
Substrat. Das Substrat 10 bewegt sich durch die Pulverwolke 12,
die aus dem elektrostatischen Wirbelbett-Pulverbeschichter 14 kommt,
derart, dass eine Teilchenschicht 16 auf der Oberfläche des Substrats
gebildet wird. Die Teilchen der Pulverwolke 12 sind zum
Zweck der Veranschaulichung viel größer gezeigt als ihre tatsächliche
Größe. Das
Substrat 10 kann in Form einer langen kontinuierlichen
Bahn (wie gezeigt) oder kleinerer Materialstücke vorliegen, die auf einer
Trägerbahn
aufliegen. Bei einer anderen Technik (vergleiche beispielsweise „Powder
Coating (Pulverbeschichten)",
von Nicholas P. Liberto verfasst, herausgegeben vom Powder Coating
Institute, Kapitel 10 (1994)) kann eine Pulverwolke 12 durch
Eingeben eines Pulvers in die Kammer des Beschichters gebildet und
ionisierte Luft durch das Pulver hindurchgeführt werden, bis es aufgewirbelt
ist. Bevorzugt wird das Pulver in einer Konditionierkammer (nicht
gezeigt) vor der Verwendung vorgetrocknet. Das durch die Pulverwolke 12 hindurchgehende
Substrat kann elektrostatisch aufgeladen sein, um das Pulver dazu
zu bringen, an das Substrat angezogen zu werden. Um das Niederschlagen
einer gleichförmigen
Beschichtung zu erleichtern, kann eine Ladung auf das Substrat durch
bekannte Methoden, z.B. durch Koronab Behandlungsmethoden oder durch
Kontaktieren der Bahn mit einem Material, das in der triboelektrischen
Reihe höher
oder niedriger erscheint, je nach der erwünschten Polarität der Ladung,
aufgebracht werden. Eine aus Aluminium oder einem anderen ähnlichen
Material hergestellte Erdungsplatte 17 kann hinter das
Substrat angebracht werden, um ein Erdungspotential zu bieten, um
das geladene Pulver an die Oberfläche des Substrats anzuziehen.
Das Beschichtungsgewicht der Teilchenschicht 16 kann durch
eine oder mehrere der Liniengeschwindigkeiten, die auf die Luftspeisung
aufgebrachten Spannung und die Teilchengröße des Pulvers reguliert werden.
Wahlweise können
beide Oberflächen
eines Substrats durch Hindurchführen
des Substrats zwischen zwei Pulverbeschichtern oder durch zwei Durchgänge über den
gleichen Beschichter und Umkehren des Substrats zwischen den Durchgängen beschichtet
werden.
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Obwohl
das elektrostatische Wirbelbett-Pulverbeschichten eine bevorzugte
Methode für
das kontinuierliche Pulverbeschichten ist, können andere Typen von Pulverbeschichtungsmethoden
wie das elektrostatische Sprühbeschichten
ebenfalls verwendet werden. Das Pulverbeschichtungsgerät ist allgemein
bekannt und vollständige
Systeme sind im Handel ohne Weiteres erhältlich. Ein nicht begrenzendes
Beispiel eines Herstellers von Pulverbeschichtungsgeräten ist
Electrostatic Technology Incorporated (ETI), Branford, CT, USA.
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Wiederum
unter Bezugnahme auf 5 geht zum Fusionieren des als
Schicht aufgebrachten Pulvers zu einer kontinuierlichen Folie oder
Beschichtung das beschichtete Substrat durch eine Walzenspaltkonfiguration,
die durch die erhitzte Walze 20 und die Gegendruckwalze 18 definiert
wird. Durch die Walzenspaltkonfiguration werden Wärme und
Druck zum gleichzeitigen Fusionieren der Pulverteilchen der Teilchenschicht 16 zu
einer kontinuierlichen, polymeren Mehrphasenschicht 22 und
Binden der Schicht an das Substrat 10 unter Bildung eines
Verbundbahnmaterials 30 aufgebracht. Vor dem Walzenspalt
ist keine Vorerhitzungsstufe erforderlich, eine derartige Stufe
kann jedoch, falls erwünscht,
z.B. zum Erzielen einer höheren
Liniengeschwindigkeit, nützlich
sein. Typischerweise besteht die erhitzte Walze 20 aus
Metall und ihre Außenfläche ist
bevorzugt mit einem Material bedeckt, das Trenneigenschaften aufweist,
wie beispielsweise Poly(tetrafluorethylen) zum Verhindern des Übertragens
entweder von geschmolzenem thermoplastischem Pulver oder fusionierter
thermoplastischer Schicht vom Substrat auf die Walze. Bevorzugt
weist die Gegendruckwalze 18 eine rückfederungsfähige Oberfläche, wie
beispielsweise Kautschuk, auf.
-
Die
Temperatur und der Druck der erhitzten Walze können so gewählt werden, dass sie ausreichen, um
das als Schicht aufgebrachte Pulver zu einer kontinuierlichen Schicht
zu fusionieren, jedoch nicht so hoch sind, dass das Substrat verzerrt
oder abgebaut wird. Besteht das Substrat 10 aus einer thermoplastischen
Folie oder einem anderen Material, das bei erhöhten Temperaturen in dem Walzenspalt
zum Erweichen oder Verzerren neigt, so kann eine Stütze für das Substrat
in Form einer Trägerbahn,
einer Auskleidungsfolie oder eines Bandsystems (nicht gezeigt) bereitgestellt
werden. Die Gegendruckwalze kann sich bei Raumtemperatur befinden,
sie kann zum Erleichtern des Fusionierens erhitzt werden oder sie
kann geschützt
werden, um einen Wärmeschutz
für das
Substrat zu bieten.
-
Als
Alternative zur in 5 gezeigten Walzenspalkonfiguration
können
gleichzeitig Wärme
und Druck durch andere geeignete Mittel, wie beispielsweise eine
erhitzte Presse, oder durch eine Bandkonfiguration aufgebracht werden.
-
Während die
oben aufgeführten
Verfahren zum Zubereiten einer polymeren Mehrschichten-Zusammensetzung
verwendet werden können,
die die beschriebene bevorzugte Morphologie aufweist, wird diese Morphologie
eventuell durch irgendein Beschichtungs- oder Folienbildungsverfahren
oder eine derartige Methode allein eventuell nicht erreicht. Beispielsweise
kann die beschriebene bevorzugte Morphologie nicht unbedingt mit
der gleichen Zusammensetzung (d.h. identischen chemischen Bestandteilen
in identischen Mengen) erreicht werden, die zu einer Folie zubereitet
wird, wenn sie durch andere Verarbeitungsmethoden zubereitet wird.
Falls ein Latex aus Kern-/Hüllenteilchen,
wie beschrieben, mit einem Latex aus Teilchen vermischt wird, der
das polymere Folienbildungsmaterial umfasst, gefolgt vom Sprüh trocknen
unter Bildung von Agglomeratteilchen, so können die dabei entstehenden
Agglomeratteilchen unter Erreichen einer Zusammensetzung mit der
erwünschten
Morphologie als Pulverbeschichtung aufgebracht und fusioniert werden.
Falls andererseits die Latizes getrennt sprühgetrocknet und daraufhin zu
einer Pulvermischung gemischt und als Pulverbeschichtung aufgebracht
werden, so wird die erwünschte
Morphologie eventuell nicht unbedingt erzielt, sondern es könnte eine
andere Morphologie erreicht werden, die zwar möglicherweise nützlich sein
kann, jedoch nicht die gleichen physikalischen Eigenschaften der
beschriebenen bevorzugten Morphologie aufweist. Desweiteren, ist
es eventuell möglich,
falls die Kern-/Hüllenteilchen
gelöst
oder auf andere Weise dazu gebracht werden, während des Verarbeitens ihre
Kern-/Hüllenstruktur
zu verlieren, z.B. durch Mischen mit einem Lösungsmittel, ausreichendes
Erhitzen für
eine längere
Zeitspanne oder durch Aussetzen irgendeiner anderen Verarbeitungsbedingung
gegenüber,
die den Verlust der Kern-/Hüllenstruktur
verursachen würde,
dass eine durch ein derartiges Verfahren zubereitete Zusammensetzung
die beschriebene bevorzugte Morphologie oder dadurch erzielte Eigenschaften
nicht aufweist. Insbesondere ist es möglich, wenn die Kern-/Hüllenteilchen
als Lösungsmittelbeschichtung
aufgebracht werden, dass die erwünschte
Morphologie eventuell nicht erzielt wird. Man vergleiche das Vergleichsbeispiel
3.
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Die
Kern-/Hüllenteilchen
können
zum Zubereiten verschiedener Produkte mit UV-Strahlungsabsorptions-
oder -blockiereigenschaften verwendet werden. Ein Beispiel ist ein
Verbundbahnmaterial 33, in 6 gezeigt.
Eine polymere Mehrphasenschicht 22 wird (z.B. als Deckschicht)
in Form einer kontinuierlichen, aus polymeren Kern-/Hüllenteilchen
zubereiteten oder diese enthaltenden Folie auf das Substrat 10 aufgeklebt.
Die polymere Mehrphasenschicht kann durchsichtig oder lichtdurchlässig aussehen
und im Allgemeinen eine Dicke im Bereich von ca. 12,7 μm bis ca.
254 μm (0,5
mil bis 10 mil) aufweisen. Ein Beispiel einer Schutzbeschichtung
für ein
Schildsubstrat im Freien (Deckschicht) kann lichtdurchlässig sein
und eine Dicke im Bereich von 10 μm
bis 25,4 μm
(0,4 mil bis 1 mil) aufweisen.
-
Substrate,
die geeignet sein können,
umfassen fast ein jedes Material, das vom Schutz gegen Ultraviolett-Strahlung profitieren
kann, wie Kunststoffe oder Materialien, die auf andere Weise mit
einem polymeren Material beschichtet werden können, wobei das polymere Material
gegen UV-Strahlung widerstandsfähig
sein kann. Bevorzugte Substrate können aus elastischen zweidimensionalen
Materialien bestehen, die in der Lage, eine Pulverbeschichtung aufzunehmen
und fähig
sind, Wärme-
und Druckbedingungen, die beim Verarbeiten des Pulvers zu einer
Beschichtung oder Folie verwendet werden, zu widerstehen. Das Substrat
kann in Verbindung mit einer Stützauskleidungsfolie
verwendet werden oder intern verstärkt sein, um den Verfahrenserfordernissen
zu entsprechen. Bei der Dicke des Substrats kann es sich um irgendeine
nützliche
Dicke handeln und sie kann bevorzugt im Bereich von ca. 12, 7 bis
ca. 1270 μm
(0, 5 bis 50 mil), noch bevorzugter ca. 50,8 bis ca. 762 μm (2 bis
30 mil) liegen.
-
Bevorzugte
Substrate umfassen elastische thermoplastische Folien wie diejenigen,
die aus Polyester, Polyamid, Polyamid, Polycarbonat, weichgemachten
Polymeren wie PVC, Polyacrylaten wie Polymethylmethacrylat, Polypropylen,
Polyethylen und Copolymeren oder Kombinationen derselben hergestellt
sind. Die thermoplastische Folie kann wahlweise zusätzliche
Komponenten wie Pigmente, Füllstoffe,
Verstärkungsfasern
oder – maschenwaren
und Ultraviolettstrahlung absorbierende Mittel zum Bereitstellen
von Eigenschaften, die für
manche Anwendungen wichtig sind, enthalten. Ein Beispiel eines geeigneten
Substrats zur Verwendung in von hinten erleuchteten Schildern und
Markisen im Freien ist ein lockeres Polyestermaschengelege, das
auf beiden Seiten mit einem Plastisol enthaltenden PVC-Harz, einem
Phthalatesterweichmacher und Pigment beschichtet und daraufhin fusioniert
worden ist. Ein derartiges Substrat ist im Handel unter dem Warennamen
PANAFLEX von 3M, St. Paul, MN, erhältlich.
-
Das
Pulver kann auch als Beschichtung auf eine Trennauskleidungsfolie
aufgebracht und wahlweise zu einer Folie fusioniert werden. Die
Beschichtungsauskleidungsfolie könnte
dann als Gießauskleidungsfolie für eine andere
Folie oder Beschichtung wie ein PVC-Plastisol oder Organosol verwendet
werden. Wahlweise könnte
die vorfusionierte Folie auf eine vorher fusionierte Organosol-
oder Plastisolfolie auf kaschiert werden.
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Die
Substratoberfläche
kann wahlweise zum Erhöhen
der Haftung zwischen einer Deckschicht und einem Substrat behandelt,
z.B. durch Ätzen
oder andere Behandlung wie mit einem nichtpolymeren chemischen Mittel,
das zum chemischen Modifizieren der Oberfläche des Substrats aufgebracht
wird, um die Deckschicht anzukleben, oder durch Auftragen einer
haftungsverbessernder Grundier- oder
Haftgrundierschicht behandelt werden. Eine derartige Behandlung
ist nicht erforderlich und ist bevorzugt zu vermeiden, wenn die
Haftung zwischen dem Substrat und der Deckschicht auf andere Weise
adequat ist. Diese und andere Ausführungsformen und Anwendungen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden einem mit dem Stand der Technik vertrauten Fachmann offensichtlich
sein.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1 - ZUBEREITUNG
EINES POLYMEREN UV-ABSORBERS (UVA) MIT EINER KERN-/HÜLLENSTRUKTUR
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Dieses
Beispiel bietet Einzelheiten der Zubereitung eines Latexteilchens
mit einem Verhältnis
von Kern-/Hülle von
30/70, wobei es sich bei der Kernzusammensetzung um 17/83 Norbloc® 7966/Ethylacrylat
und bei der Hüllenzusammensetzung
um 80/20 Methylmethacrylat/Ethylacrylat handelt. Wasser (331,4 g),
Natriumlaurylsulfat (1,5 g), Isooctylthioglykolat (0,45 g) und eine
Mischung (Vormischung) von Ethylacrylat (37,5 g) und Norbloc® 7966
(7,5 g), einem polymerisierbaren UV-Absorber (von Janssen Pharmaceutica,
Titusville, NJ, erhältlich),
wurden in einen Reaktionskolben eingegeben, gerührt und während des Erhitzens auf 85-90 °C mit Stickstoff
gespült.
Nachdem das System gut dispergiert worden war, wurde die Charge
auf 75 °C
gekühlt
und eine Vormischung von Kaliumpersulfatinitiator (0,45 g) in Wasser
(17,55 g) wurde hinzugegeben. Nach einer anfänglichen Induktionsperiode
begann die Polymerisation und die Chargentemperatur stieg auf ca.
80 °C. Nach
Erreichen der Höchsttemperatur
(ca. 5 bis 10 Minuten) wurde die Hüllenmonomer-Vormischung, die
aus Methylmethacrylat (84 g), Ethylacrylat (21 g) und Isooctylthioglykolat
(0,53) bestand, im Laufe von ca. 90 Minuten hinzugegeben, während die
Chargentemperatur bei 80 °C
gehalten wurde. Nach Abschluss des Zusetzens wurde die Charge für 90 Minuten
bei ca. 80 °C
gehalten, daraufhin abgekühlt
und durch Mull hindurch filtriert.
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Das
Produkt wies eine inhärente
Viskosität
von 0,36 Deziliter pro Gramm (dl/g) in Tetrahydrofuran- Lösungsmittel
gemessen, auf. Die Analyse des getrockneten Polymers durch Differentialabtastungskalorimetrie zeigte
zwei verschiedene Glasübergänge bei –6 °C und 70 °C auf.
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BEISPIEL 2 - ZUBEREITUNG
EINES POLYMEREN UV-ABSORBERS (UVA) MIT EINER KERN-/HÜLLENSTRUKTUR
UND EINEM VERNETZTEN KERN
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Ein
Latex mit einem Verhältnis
von Kern-/Hülle
von 20/80 wurde durch das obige Verfahren des Beispiels 1 zubereitet,
das wie folgt modifiziert wurde. Die Kernzusammensetzung wurde unter
Zuhilfenahme von 0,45 g Allylmethacrylat, 5,01 g NORBLOC® 7966,
24,54 g Ethylacrylat und 0,20 g Isooctylthioglykolat zubereitet.
Die Hüllenmonomere
umfassten 102 g Methylmethacrylat, 18 g Ethylacrylat und 0,78 g
Isooctylthioglykolat. Die Hüllenmonomermischung
wurde über
eine Zeitspanne von 90 Minuten hinzugegeben. Das Produkt wies eine
IV = 0,30 dl/g und eine einzige Glasübergangstemperatur bei 82 °C. Das Zusetzen
von Allylmethacrylat zum Kern führte
zum Vernetzen des Kerns und Verschwinden der unteren Tg, die in
Beispiel 1 beobachtet wurde.
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BEISPIELE 3 UND 4 - ZUBEREITUNG
VON KERN-/HÜLLENLATIZES
MIT ALTERNATIVEN POLYMERISIERBAREN UV-ABSORBERN
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Latizes
mit einem Verhältnis
von Kern/Hülle
von 30/70 wurden durch das in Beispiel 1 skizzierte Verfahren zubereitet,
das wie folgt modifiziert wurde. Die Kernzusammensetzungen für diese
Beispiele wurden aus polymerisierbarem UVA und Ethylacrylat in einem
Gewichtsverhältnis
von 16,7/83,3 zubereitet und das Hüllenpolymer wurde aus Methylmethacrylat/Ethylacrylat
in einem Gewichtsverhältnis
von 80/20 zubereitet. Die Hüllenmonomermischung
für beide
Beispiele 3 und 4 enthielt 84 g Methylmethacrylat, 21 Ethylacrylat
und 0,53 Isooctylthioglykolat.
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Die
Kernmonomermischung aus Beispiel 3 enthielt 37,5 g Ethylacrylat,
7,5 g CGL 104, ein polymerisierbares Benzotriazol, das von Ciba
Specialty Chemicals erhältlich
ist, und 0,45 g Isooctylthiglykolat. Das Produkt wies eine IV =
0,38 dl/g und zwei verschiedene Glasübergänge bei –2 °C und 73 °C auf.
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In
Beispiel 4 wurde CyasorbTM 416, ein polymerisierbarer
Benzophenon-UV-Absorber, der von Cytec erhältlich ist, für das in
Beispiel 3 verwendete CGL 104 substituiert.
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Das
Produkt wies eine IV = 0,18 dl/g und zwei Glasübergangstemperaturen bei 1 °C und 73 °C auf.
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BEISPIEL 5 - NICHT POLYMERISIERBARES
UVA IM KERN-/HÜLLENTEILCHEN
MIT EINEM VERNETZTEN KERN
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Ein
Latex mit einem vernetzten, ein nicht polymerisierbares WA enthaltenden
Kern wurde mit Hilfe des Verfahrens von Beispiel 2 zubereitet mit
der Ausnahme, dass TinuvinTM 1130, ein nicht
polymerisierbarer Benzotriazol-W-Absorber, der von Ciba Specialty
Chemicals erhältlich
ist, für
NORBLOC® 7966
substituiert wurde. Das Produkt hatte eine IV = 0,30 dl/g und eine
einzige Tg bei 74 °C.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1 -
ZUBEREITUNG EINES POLYMEREN UV-ABSORBERS
OHNE KERN-/HÜLLENSTRUKTUR
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Es
wurden homogene Latexteilchen zubereitet, die eine Zusammensetzung
von Methylmethacrylat/Ethylacrylat/NorblocTM 7966
von 80/15/5 aufwiesen. Diese Teilchen wurden durch ein Zweistufen-(Kern-Hüllen-) Verfahren
zubereitet, bei dem die Zusammensetzung des Kerns und der Hülle identisch war.
Das verwendete Verfahren war demjenigen ähnlich, das in Beispiel 1 verwendet
wurde, mit der Ausnahme, dass die Kernmonomermischung aus 36 g Methylmethacrylat,
6,75 g Ethylacrylat, 2,25 g NORBLO® 7966 und
0,45 Isooctylthioglykolat bestand und das Hüllenmonomer 84 g Methylmethactylat,
15,75 g Ethylacrylat, 5,25 g NorblocTM 7966
und 0,53 g Isooctylthioglykolat enthielt. Das Produkt hatte eine
IV von 0,31 dl/g und eine einzige Glasübergangstemperatur bei 87 °C.
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ZUBEREITUNG
VON PULVERBESCHICHTUNGSZUSAMMENSETZUNGEN
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BEISPIEL 6
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Ein
Latex wurde durch Mischen des Kern-/Hüllen-UVA- Latex aus Beispiel 1 mit einem Fluorpolymer-Latex,
der aus HylarTM FXH-6, einem Vinylidenfluorid-Hexafluorpropylen-Copolymer
von 95/5 von Ausimont, USA, in Verhältnissen von 80 % Fluorpolymer-Feststoffen
zu 20 % Acryl-Feststoffen bestand. Die so erhaltene Latexmischung
wurde daraufhin unter Erzeugung von Agglomeratpulverteilchen, in
denen zwei polymere Komponenten im Submikronmaßstab vermischt und fusioniert
wurden, sprühgetrocknet
(vergleiche 1 und 2).
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Das
Sprühtrocknen
wurde unter den folgenden Bedingungen auf einem Büchi B-191-Minisprühtrockner
(von Brinkman Instruments, Westbury, N.Y., erhältlich) durchgeführt.
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Einlasstempeartur:
140 °C Auslasstemperatur:
40-55 °C
Druckluftströmung:
550 Liter/h Pumpgeschwindigkeit:
100 %
Sauggebläse: 100
% Vakuum 40 – 50
mbar
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VERGLEICHSBEISPIHEL 2
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Eine ähnliche
Pulverbeschichtungs-Zusammensetzung wurde mit Hilfe der im Vergleichsbeispiel
1 zubereiteten homogenen Latexteilchen und des in Beispiel 6 beschriebenen
Fluorpolymers zubereitet.
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ZUBEREITUNG VON PULVERBESCHICHTETEN
ARTIKELN
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Die
wie in Beispiel 6 und im Vergleichsbeispiel 2 oben beschrieben zubereiteten
Pulverbeschichtungs-Zusammensetzungen wurden als Schicht auf 10,1
cm × 15,2
cm große
Stücke
PANAFLEXTM 930 Vinylschildersubstrat für den Außenbereich,
das von 3M Company, St. Paul, MN, erhältlich ist, aufgebracht. Ein
Beschichtungsgewicht von 33 g pro Quadratmeter der 80/20-Fluorpolymer/Acrylpulver-Mischung
wurde auf das Substrat mit Hilfe eines elektrostatischen C-30 Wirbelbett-Pulverbeschichters
im Labormaßstab
(Electrostatic Technology, Inc., Bradford, CT) aufgebracht. Die
Spannung des Beschichters wurde so eingestellt, dass das erwünschte Beschichtungsgewicht
(die Einstellungen waren je nach dem verwendeten Pulver unterschiedlich) erhalten
wurde und das Substrat wurde ca. 5 Sekunden über den Beschichter gehalten.
Das beschichtete Substrat wurde daraufhin von Hand durch eine Walzenspaltkonfiguration
geführt,
um die Teilchenschicht zu fusionieren. Die Walzenspaltkonfiguration
bestand aus einer auf 200 °C
erhitzten TEFLON-beschichteten Walze und einer nichterhitzten Gegendruckwalze.
Ein Stück
Aluminiumfolie wurde über
die erhitzte Walze geleitet. Das beschichtete Substrat wurde mit
der Pulverseite nach unten auf die Folie gelegt und durch den Walzenspalt
bei einem aufgebrachten Luftdruck von ca. 276 kPa (40 psi) und einer
Liniengeschwindigkeit von 1 Meter pro Minute hindurchgeführt. Die
so erhaltene fusionierte Schutzschicht wies eine Dicke von ca. 25 μm auf.
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Die
gleichen Zusammensetzungen wurden auf eine TEFLON- beschichtete Trennungsauskleidungsfolie
als Schicht aufgebracht und als freie Folie entfernt, die die folgenden
UV-Absorptionseigenschaften aufwies.
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Die
ultravioletten Spektren der Folien waren im Wesentlichen denjenigen
monomerer oder polymerer Benzotriazol-UV-Absorber identisch und
wiesen Benzotriazolchromophor zuzuschreibenden Absorptionsmaximas
bei 240, 298 und 336 nm auf
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BEISPIEL 7 - ZUBEREITUNG
VON GIEßFOLIEN
UNTER ZUHILFENAHME EINES KERN-/HÜLLENLATEX
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Latizes
wurden durch Mischen des Kern-/Hüllen-UVA-Latex
aus Beispiel 1 mit einer Fluorpolymeremulsion von HYLARTM FXH-6,
einem 95/5 Vinylidenfluorid/-Hexafluorpropylen-Copolymer
von Ausimont USA, in Verhältnissen
von 80 % Fluorpolymerfeststoffen zu 20 Acrylfeststoffen zubereitet.
Diese Latexmischung wurde auf eine hydrophil grundierte Polyester-Auskleidungsfolie
in einer Nassdicke von 100 Mikron mit einem Stab als Schicht aufgebracht.
Die Beschichtung wurde daraufhin 3 Minuten in einem Ofen bei 67 °C getrocknet,
bevor sie für
1 Minute in einen Ofen bei 180 °C überführt wurde.
Die so erhaltene kontinuierliche trockene Folie war 10-15 Mikron
dick.
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VERGLEICHSBEISPIEL 3 -
ZUBEREITUNG VON LÖSUNGSMITTEL-GIEßFOLIEN
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Die
Beispiel 6 entsprechend zubereitete Pulverbeschichtungs-Zusammensetzung
wurde in Aceton (44°C)
in einer Menge gelöst,
die ausreichte, um eine Lösung
mit einem Feststoffgehalt von 10 % zuzubereiten. Die so erhaltene
Lösung
wurde in einer Nassdicke von ca. 100 Mikron auf eine Polyesterauskleidungsfolie als
Schicht mit einer Stange aufgebracht. Die Beschichtung wurde daraufhin
1 Minute bei 190 °C
unter Erzielung einer trockenen Folie mit einer Dicke von ca. 10-15
Mikron erhitzt.
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BEISPIEL 8 - DIE WIDERSTANDSFÄHIGKEIT
BESCHICHTETER FOLIEN GEGEN HEIßES
WASSER.
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Die
Widerstandsfähigkeit
fusionierter Folien gegen Wasser wurde durch Eintauchen fusionierter
Folienproben in entionisiertes Wasser bei 66 °C für 16 Stunden beurteilt. Dieser
Test simuliert die Langzeitexposition heißen und feuchten Bedingungen
gegenüber.
Die Trübe
oder Klarheit fusionierter Folien wurde vor und nach dem Eintauchen
mit Hilfe einer fotometrischen Gardner PG 5500 Digitaleinheit und
ASTM D1003 als Standardprüfmethode
gemessen.
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Es
wurden Proben zubereitet durch Pulverbeschichten der Beispiel 6
und Vergleichsbeispiel 2 entsprechend zubereiteten gemischten Prüfmaterialien
auf ein TEFLON- beschichtetes
elastisches Substrat und darauffolgendes Fusionieren der Beschichtungen
unter Zuhilfenahme der vorher beschriebenen Methoden (man vergleiche
Zubereitung pulverbeschichteter Artikel). Die fusionierten Folien
(25 μm dick)
wurden daraufhin von dem TEFLON- beschichteten
Substrat entfernt und auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen Wasser hin beurteilt.
Die Ergebnisse der Zusammensetzung aus Beispiel 6, die Kern-/Hüllen-UVA-Teilchen
(aus Beispiel 1) enthält
und die Zusammensetzung aus Vergleichsbeispiel 2, die die homogenen
UVA-enthaltenden Teilchen (aus Vergleichsbeispiel 1) enthält, sind
in Tabelle 1 unten gezeigt. Es ist bemerkenswert, dass die absolute
Trübe nicht
besonders relevant ist, weil eine Folie mit verschiedenen Niveaus
an Trübe
oder Lichtdurchlässigkeit verwendet
werden kann; dieser Test misst statt dessen die Beständigkeit
durch Verfolgen einer Änderung,
z.B. Erhöhung
der Trübe.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, dass die das Kern-/Hüllen-UVA
(Beispiel 6) enthaltende Folie viel weniger Änderung der durch das Eintauchen
verursachten Trübe
aufweist. Das zeigt an, dass das Kern-/Hüllenteilchen, das einen UV-Absorber
im Kern enthält,
beim Pulverbeschichten und Fusionieren in ein Fluorpolymer eingearbeitet
werden kann, um eine thermodynamisch beständigere Mehrphasen-Zusammensetzung herzustellen,
als homogene UV-Absorber.
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Außerdem wiesen
die Kern-/Hüllenteilchen
eine verbesserte Elastizität
beim qualitativen Vergleich mit den homogenen Teilchen in beschichteten,
mit den Fluorpolymer-/Acrylmischungen hergestellten Folien auf. Das Falzen
(mit Fingerdruck) des beschichteten Substrats um 180 Grad unter
Bildung eines scharfen Knicks stellte die Prüfung der Beschichtungselastizität dar. Die
Substrate wurden mit der Beschichtung auf der Innenseite gefalzt,
um die Beschichtung in Abhängigkeit
von den Druckkräften
zu prüfen,
und mit der Beschichtung auf der Außenseite, um sie in Abhängigkeit
von den Dehnungskräften
zu prüfen.
Die das homogene Acryl enthaltende Folie bildete sowohl unter Druck
als auch Dehnung Risse, die den Kern/die Hülle enthaltende Folie bildete
unter keiner der Belastungen Risse.
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Die
Widerstandsfähigkeit
der Latexgießfolien
(Beispiel 7) und der Lösungsmittel-Gießfolien
(Vergleichsbeispiel 3) gegen Wasser sind in der Tabelle 2 unten
gezeigt.
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