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Das technische Gebiet der Erfindung
betrifft Vorrichtungen zum Abbremsen der Translationsbewegung eines
Projektils auf der Flugbahn.
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Derartige Vorrichtungen sind insbesondere auf
dem Gebiet der Artillerie bekannt.
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Das Patent EP138942 offenbart beispielsweise
ein Artillerieprojektil, das eine Abbremsvorrichtung in der Geschossspitze
aufweist, deren Entfaltung auf der Flugbahn gesteuert wird.
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Eine derartige Anordnung ermöglicht es,
die Präzision
der Artillerieschüsse
zu erhöhen,
indem den durch die Schwankungen der Anfangsgeschwindigkeit des
Projektils bedingten Streuungen Rechnung getragen wird. Es ist in
der Tat nun möglich,
die Waffe in der Weise zu richten, dass weiter als das anvisierte
Ziel gezielt wird, eine Feuerleitung misst die Ist-Geschwindigkeit
des Projektils am Ausgang des Waffenrohres und ein Befehl zum Abbremsen
wird dann in der Weise zum Projektil übermittelt, dass seine Reichweite
vermindert wird und es so zum gewünschten Einschlagpunkt geführt wird.
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Die durch dieses Patent offenbarte
Vorrichtung zum Abbremsen umfasst entweder radial bewegliche Finger
oder eine stirnseitige glatte Fläche. Die
Fläche
dieser Abbremsmittel in Bezug auf den Querschnitt des Projektils
ist zu gering, damit ihre Abbremsleistung ausreichend ist.
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Das Patent WO98/01719 offenbart eine
andere Abbremsvorrichtung für
ein Projektil. Diese Vorrichtung umfasst vier Bremsklappen-Scheiben,
die aufeinander geschichtet und in Bezug auf das Projektil radial
beweglich sind.
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Die Abbremsfläche liegt somit stark vergrößert vor
(sie stellt ungefähr
das Doppelte des Querschnittes des Projektils dar), bei einem reduzierten Platzbedarf
im inneren des Projektilkörpers.
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Dennoch weist diese Vorrichtung Nachteile auf.
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Die Formen der Scheiben sind kompliziert herzustellen,
sie umfassen ebenfalls zahlreiche bogenförmige Ausschnitte, welche ihre
mechanische Widerstandsfähigkeit
reduzieren, insbesondere in ihrer völlig entfalteten Stellung,
die diejenige ist, bei der die Belastungen maximal sind.
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Außerdem wird die Entriegelung
der Scheiben mit Hilfe zweier Gasgeneratoren erzielt, welche zwei
Haltestifte verschieben, wobei jeder Stift zwei Scheiben arretiert.
Eine derartige Struktur ist dafür anfällig, Asymmetrien
oder Verklemmungen im Moment des Entfaltens der Scheiben hervor
zu rufen, wodurch Gefahr gelaufen wird, dass die Flugbahn des Projektils
in nicht reproduzierbarer Weise verändert wird.
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Das Patent US-5826821 offenbart ebenfalls ein
System von entfaltbaren Scheiben, die in Bezug auf das Projektil
drehbar angebracht sind, um das Projektil abzubremsen. Jede Klappe
weist einen bogenförmigen
Ausschnitt auf, der ihre Führung
bei der Drehbewegung in Bezug auf einen Finger ermöglicht. Eine
derartige Struktur ist dafür
anfällig,
Asymmetrien hervor zu rufen, welche die Flugbahn des Projektils
verändern.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine
Vorrichtung zum Abbremsen der Translationsbewegung eines Projektils
vorzuschlagen, die keine derartigen Nachteile aufweist.
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So besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Abbremsen ein einfaches Konzept und ist kostengünstig, und
sie weist eine verbesserte mechanische Widerstandsfähigkeit
in Bezug auf die zuvor beschriebene Vorrichtung auf.
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Sie ist wenig anfällig auf Verklemmungen und
es resultiert daraus eine perfekte Symmetrie des Öffnens der
Bremsklappen.
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So hat die Erfindung eine Vorrichtung
zum Abbremsen der Translationsbewegung eines Projektils auf seiner
Flugbahn zum Gegenstand und umfasst wenigstens zwei derartig radial
entfaltbare Bremsklappen, dass der aerodynamische Luftwiderstand
des Projektils zunimmt, wobei jede Bremsklappe aus einer Klappe
gebildet wird, die um einen fest mit dem Projektil verbundenen und
parallel zu dessen Achse liegenden Drehpunkt dreht, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Klappe ein äußeres Profil aufweist,
das einen Kreisbogen, dessen Durchmesser nahezu gleich dem eines äußeren Abschnittes des
Projektils ist, und einen bogenförmigen
Ausschnitt abdeckt, der dafür
vorgesehen ist, das Einfalten der Klappe um eine fest mit dem Projektil
verbundene axiale Abstützung
herum zu ermöglichen.
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Gemäß einem Merkmal der Erfindung
umfasst die Abbremsvorrichtung wenigstens einen pyrotechnischen
Kolben, der die Verriegelung wenigstens einer der Klappen in eingefalteter
Stellung gewährleistet.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung liegen wenigstens zwei Klappen aufeinander geschichtet
vor, wenn sie sich in ihrer eingefalteten Stellung befinden, wobei
eine Erste der beiden Klappen Mittel umfasst, die das Festhalten
der Zweiten der beiden Klappen in eingefalteter Stellung gewährleistet.
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Vorteilhafterweise kann die Abbremsvorrichtung
wenigstens vier Klappen umfassen, wobei eine erste Klappe durch
den pyrotechnischen Kolben verriegelt wird und ein erstes Klötzchen trägt, das
das Festhalten einer zweiten Klappe in eingefalteter Stellung gewährleistet,
eine dritte Klappe ein zweites Klötzchen trägt, das mit einer ersten, mit
der zweiten Klappe einstückig
ausgebildeten Haltefläche
zusammenwirkt, eine vierte Klappe ein drittes Klötzchen trägt, das mit einer zweiten,
mit der dritten Klappe einstückig
ausgebildeten Haltefläche
zusammenwirkt und ein einziger pyrotechnischer Kolben so die Verriegelung
der Baugruppe der vier Klappen gewährleistet.
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Jede Klappe kann ein äußeres Profil
aufweisen, das einen Kreisbogen, dessen Durchmesser nahezu gleich
dem eines äußeren Abschnittes
des Projektils ist, und einen bogenförmigen Ausschnitt abdeckt,
der dafür
vorgesehen ist, das Einfalten der Klappe um eine fest mit dem Projektil
verbundene axiale Abstützung
herum zu ermöglichen.
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Vorteilhafterweise kann jede Klappe
eine Anschlagnase umfassen, die dafür vorgesehen ist, derartig
mit einer komplementären
Fläche
der axialen Abstützung
zusammen zu wirken, dass die Bewegung zur Öffnung der Klappe gestoppt
wird.
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Die Bogenlänge des äußeren Profils einer jeden Klappe
und die Länge
der verschiedenen Nasen können
in der Weise gewählt
werden, dass in entfalteter Stellung das freie Ende wenigstens einer
Klappe entweder an einer Nachbarklappe oder auch am Projektil anliegt.
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Die axiale Abstützung kann zwei Platten tragen,
eine untere Platte und eine obere Platte, wobei jede Platte wenigstens
zwei der Drehpunkte der Klappen, die so zwischen den zwei Platten
angeordnet sind, trägt,
wenn sie sich in eingefalteter Stellung befinden.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung kann jede Klappe einen gezahnten, kreisförmigen Abschnitt
umfassen, der um den Drehpunkt herum angeordnet ist, wobei der Abschnitt
in ein zentrales Ritzel koaxial zum Projektil eingreift, und wobei das
zentrale Ritzel so eine Vereinigung der verschiedenen Klappen gewährleistet.
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Vorteilhafterweise kann nun der pyrotechnische
Kolben die Verriegelung des zentralen Ritzels gewährleisten.
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Die Klappen können in allen Fällen fest
mit einem Geschossspitzen-Zünder
des Projektils verbunden sein.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden
bei der Lektüre
der folgenden Beschreibung von verschiedenen Ausführungsformen
ersichtlich werden, wobei die Beschreibung in Bezug auf die angefügten Abbildungen
abgefasst ist, in welchen:
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1 schematisch
ein mit einer Abbremsvorrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstetes Projektil
zeigt,
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2 einen
Projektilzünder
im Teilschnitt in Längsrichtung
darstellt, der mit einer Abbremsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstet
ist,
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3 diese
gleiche Vorrichtung in eingefalteter Stellung und im Schnitt gemäß der durch
AA in 2 gekennzeichneten
Ebene zeigt,
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4 analog
zu 3 ist, aber die Vorrichtung
in entfalteter Stellung zeigt,
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5a bis 5h die Abbremsklappen alleine darstellen,
wobei die 5a, 5c, 5e und 5g Draufsichten
der genannten Klappen sind, und die 5b, 5d, 5f und 5h Seitenansichten
der verschiedenen Klappen sind, wobei jede Draufsicht der Seitenansicht
einer entsprechenden Klappe zugeordnet ist (5a/5b, 5c/5d, 5e/5f
und 5g/5h),
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6 und 7 Darstellungen in Teilausschnitten
der zwei Arten der Anlenkungen der Klappen sind,
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8 eine
Vorrichtung gemäß einer
Variante dieser ersten Ausführungsform
im Schnitt und in entfalteter Stellung darstellt, 9 einen Projektilzünder im Teilschnitt in Längsrichtung
darstellt, der mit einer Abbremsvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung ausgerüstet
ist,
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10 diese
gleiche Vorrichtung in entfalteter Stellung und im Schnitt gemäß der durch
BB in 2 gekennzeichneten
Ebene zeigt.
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In Bezug auf 1 ist ein Artillerieprojektil 1 im
Bereich seines hinteren Abschnittes mit einem Gürtel 2 versehen, der
dafür vorgesehen
ist, die Züge eines
Waffenrohres (nicht dargestellt) zu nehmen und die Abdichtung der
Treibgase beim Abschuss des Projektils zu gewährleisten. Dieses Projektil
trägt an
seinem vorderen Abschnitt einen Zünder 3, der dafür vorgesehen
ist, auf eine klassische Art und Weise und entsprechend der Art
des betrachteten Projektils (Explosivprojektil oder Lastprojektil)
entweder die Initiierung einer im Inneren des Projektils angeordneten
Sprengladung oder die Zündung
einer Gas erzeugenden Ladung zu gewährleisten, die dafür vorgesehen
ist, eine im Inneren des Projektils angeordnete Nutzlast auf der
Flugbahn auszustoßen (Panzerabwehr-Teilmunitionen
oder Granaten).
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Zu diesem Zweck umfasst der Zünder eine elektronische
Steuervorrichtung 4, welche die Initiierung einer pyrotechnischen
Ladung 5 hervorruft (die je nach dem ein Detonationsrelais
oder ein Gaserzeuger ist).
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In Übereinstimmung mit der Erfindung
vereinigt dieser Zünder 3 ebenfalls
eine Vorrichtung 6 zum Abbremsen der Translationsbewequng,
die die radiale Entfaltung von Abbremsklappen 7 auf der
Flugbahn ermöglicht.
Die Entfaltung der Klappen 7 wird durch die elektronische
Steuervorrichtung 4 in Abhängigkeit von einem mit Hilfe
eines Empfängers 8 empfangenen
Befehl auf der Flugbahn gesteuert, oder auch durch die elektronische
Steuervorrichtung 4 in Folge einer dem Abschuss vorausgehenden
Programmierung ausgearbeitet, beziehungsweise weiter modifiziert
in den ersten Augenblicken, die dem Abschuss folgen, um der wahren
Anfangsgeschwindigkeit des Projektils Rechnung zu tragen.
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Die Programmierung auf der Flugbahn
wird mit Hilfe des Empfängers 8 gewährleistet,
der sich der Radar-Technologie bedienen kann.
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2 zeigt
diesen Zünder
in weiteren Einzelheiten. Er hat eine allgemeine Form und einen Raumbedarf,
der dem der herkömmlichen
Artilleriezünder ähnlich ist.
Er umfasst einen Körper 13 auf dem
ein Gewinde 9 angebracht ist, das dafür vorgesehen ist, seinen Zusammenschluss
mit dem Projektil zu ermöglichen.
Die pyrotechnische Ladung 5 ist in einem einstückig mit
dem Körper
ausgebildeten Becher angeordnet, und sie steht über einen Zündkanal 10 mit einem
Bauteil 11 zur Initiierung (Zündhütchen oder Zünder) mit
elektrischer Auslösung
in Verbindung, welches selbst mit der elektronischen Steuervorrichtung 4 verbunden
ist.
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In herkömmlicher Weise, die hier weder
beschrieben noch dargestellt wird, wird das Bauteil 11 zur
Initiierung von einer beweglichen Klappe 12 einer Sicherheits-
und Bewaffnungseinrichtung getragen.
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Der Körper 13 des Zünders umfasst
einen Axialzylinder 14, der einen die pyrotechnische Ladung 5 aufweisenden
unteren Abschnitt des Zünders mit
einem die elektronische Vorrichtung 4 einschließenden oberen
Abschnitt des Zünders
verbindet. Dieser Zylinder wird von einem Zündkanal 10 durchdrungen.
Der Zylinder 14 nimmt die Abbremsvorrichtung 6 auf,
welche eine axiale Flügel-Abstützung 15 umfasst,
die einen rohrförmigen
Abschnitt 16 und zwei Platten 17 und 18 aufweist.
Der rohrförmige
Abschnitt 16 ist koaxial zum Zylinder 14 angebracht
und weist somit einen Innendurchmesser auf, der gleich dem des Zylinders 14 ist.
Die obere 17 und die untere 18 Platte sind eben
und stehen senkrecht zur Achse 20 des Zünders und des Projektils. Die
zwei Platten 17 und 18 begrenzen ein ringförmiges Volumen,
in dessen Inneren die Klappen 7 angeordnet sind. Der Flügel-Abstützung 15 ist
in Verschieberichtung und in Drehrichtung fest mit dem Körper des
Zünders
zum Beispiel durch eine Sicherungsmutter, die am Zylinder 14 befestigt
und nicht dargestellt ist, verbunden.
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Gemäß dieser ersten Ausführungsform
der Erfindung, welche ebenfalls die bevorzugte Ausführungsform
ist, sind vier Klappen 7a, 7b, 7c und 7d fest
mit der Abstützung 15 verbunden.
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Jede Klappe ist in Bezug auf der
Abstützung um
einen Drehpunkt 19 (19a, 19b, 19c, 19d)
parallel zur Achse 20 des Zünders (und somit des Projektils) drehbar
angeordnet.
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Wegen der Klarheit der Zeichnung
sind die Drehpunkte 19 nur in schematischer Weise in 2 dargestellt. Die obere
Platte 17 trägt
zwei Drehpunkte 19a und 19b, die die Festlegung
der zwei Klappen 7a und 7b gewährleisten. Die untere Klappe 18 trägt zwei
Drehpunkte 19c und 19d, die die Festlegung der zwei
Klappen 7c und 7d gewährleisten. Die Drehpunkte sind
gleichmäßig winkelförmig um
die Achse 20 des Zünders
herum verteilt.
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Die verschiedenen Klappen sind aufeinander geschichtet,
wenn sie sich in ihrer eingefalteten Stellung befinden, die erste
Klappe 7a befindet sich mit der oberen Platte 17 in
Kontakt und die vierte Klappe 7d befindet sich mit der
unteren Platte 18 in Kontakt. Die zweite Klappe 7b ist
zwischen der ersten Klappe 7a und der dritten Klappe 7c angeordnet,
wobei diese Letztere selbst zwischen der zweiten Klappe 7b und der
vierten Klappe 7d angeordnet ist. Eine derartige Anordnung
der Klappen gewährleistet
ihre mechanische Widerstandfähigkeit
gegenüber
der beim Abschuss des Projektils entwickelten Beschleunigung.
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Die 6 und 7 zeigen im Detail die Struktur eines
Drehpunktes 19. 6 stellt
die Struktur eines Drehpunktes (19a oder 19d)
dar, der die Befestigung der Klappen, die direkt mit den Platten 17 und 18 in Kontakt
sind, gewährleistet,
das heißt
jene der Klappen 7a und 7d. Der Drehpunkt 19a (oder 19d)
wird durch eine Mutter 21 gebildet, die einen erweiterten Kopf 21a aufweist,
der sich in einer auf der Klappe angeordneten Senkung 22 einfügt. Eine
Schraube 23 ist mit ihrem Kopf mit der Platte 17 (oder 18)
in Kontakt und gewährleistet
den Zusammenschluss der Klappe mit der Platte. Ein Spiel in der
Größenordnung
von Zehntel Millimeter ist bei der Montage vorgesehen, um die Drehung
der Klappe um die Achse 24 der Drehpunktes 19 zu
ermöglichen.
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7 stellt
die Struktur eines Drehpunktes (19b oder 19c)
dar, der die Befestigung der Klappen, die nicht direkt mit den Platten 17 und 18 in
Kontakt sind, gewährleistet,
das heißt
jene der dazwischen liegenden Klappen 7a und 7d.
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Dieser Drehpunkt weist auch eine
Mutter 21, deren erweiterter Kopf sich in eine auf der
Klappe angeordneten Senkung einfügt,
und eine Schraube 23 auf, deren Kopf mit der Platte 17 (oder 18)
in Kontakt ist. Er unterscheidet sich vom Drehpunkt der 6 durch das Vorhandensein
einer Abstandshülse 25, die
den Zwischenraum zwischen der Platte und der entsprechenden Klappe
gewährleistet.
Die Dicke der Abstanzhülse
ist gleich die der Klappe, welche zwischen die Platte und die entsprechende
dazwischen liegende Klappe eingefügt ist.
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Die Klappen sind in weiteren Einzelheiten
in den 5a bis 5h ersichtlich. Jede Klappe
wird zum Beispiel aus Stahlblech von 2 mm Dicke hergestellt und
trägt eine
Bohrung 32, die dafür
vorgesehen ist, den Drehpunkt 19 aufzunehmen, und in der
die Senkung 22 angebracht ist. Die Klappen können ebenfalls
aus einem anderen Material hergestellt sein, zum Beispiel einer
Leichtmetall-Legierung (auf der Basis von Aluminium).
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Jede Klappe weist ein äußeres Profil 26 auf, das
einen Kreisbogen abdeckt, dessen Durchmesser nahezu gleich dem Außendurchmesser
des Zünders 3 ist.
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Jede Klappe weist ebenfalls einen
bogenförmigen
Ausschnitt 27 auf, der dafür vorgesehen ist, das Einfalten
der Klappe um den rohrförmigen
Abschnitt 16 der axialen Abstützung 15 herum zu
ermöglichen.
Zu diesem Zweck umfasst der bogenförmige Ausschnitt 27 einen
halbzylindrischen Abschnitt 28, der den gleichen Durchmesser
wie der rohrförmige
Abschnitt 16 aufweist und koaxial zur Achse 20 desselben
angeordnet ist (das heißt
auch zur Achse des Zünders
und des Projektils). Der halbzylindrische Abschnitt 28 des
bogenförmigen
Ausschnittes schließt
sich einerseits an eine ebene Fläche 29,
die senkrecht zur Ebene steht, die durch die Achse 24 des
entsprechenden Drehpunktes 19 und die Achse 20 des
Zünders
festgelegt wird, und andererseits an zwei zylindrische Flächen 30 und 31 an,
die Erste (30) koaxial zum Drehpunkt 19 und die
Zweite (31) mit der Achse parallel zu der des Drehpunktes
und einem Radius gleich dem des rohrförmigen Abschnittes 16.
Die Fläche 31 stellt
eine Anschlagnase dar, die dafür
vorgesehen ist, mit der axialen Abstützung 15 zusammen
zu wirken, um die Bewegung der Öffnung
der Klappe 7 zu stoppen.
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Die zylindrischen Flächen 30 und 31 sind
in der Nähe
des Drehpunktes 19 angeordnet und die Achse 20 des
Zünders
liegt zwischen der Achse 24 des Drehpunktes und der ebenen
Fläche 29.
Aus einer derartigen Anordnung ergibt sich, dass eine Drehbewegung
einer jeden Klappe um ihre Achse 24 ermöglicht wird, ohne dass es Überlagerung
zwischen der ebenen Fläche 29 und
dem rohrförmigen Abschnitt 16 gibt.
Aus der so für
die Klappen angenommenen Form ergibt sich ebenfalls die Erlangung einer maximalen
Fläche
der Klappe bei einem minimalen Raumbedarf in eingefalteter Stellung.
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Die verschiedenen Klappen weisen
außerdem
einige strukturelle Unterschiede zueinander auf.
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Beispielsweise trägt die erste Klappe 7a ein Loch 33,
das dafür
vorgesehen ist, die Stange 35 eines pyrotechnischen Kolbens 34 aufzunehmen
(siehe 2).
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Dieser pyrotechnische Kolben ist
hier ein pyrotechnischer Rückzieher,
er umfasst eine Gas erzeugende Zusammensetzung, die durch die Steuervorrichtung 4 elektrisch
initiiert wird und die den Effekt hat, den Rückzug der Stange 35 aus
dem Loch 33 zu bewirken. Eine derartige pyrotechnische
Komponente ist dem Fachmann wohl bekannt und wird nicht in weiteren
Einzelheiten beschrieben.
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Die Stange 35 des Rückziehers
gewährleistet
die Verriegelung der ersten Klappe 7a in eingefalteter
Stellung.
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Die erste Klappe 7a trägt ebenfalls
ein erstes Klötzchen 36,
welches dafür
vorgesehen ist, das Festhalten der zweiten Klappe 7b in
eingefalteter Stellung zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck wirkt es mit einer Einkerbung 37 zusammen,
welche am äußeren Kreisprofil 26 der
zweiten Klappe 7b angebracht ist.
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Die dritte Klappe 7c trägt ein zweites
Klötzchen 38,
welches dafür
vorgesehen ist, mit der ebenen Fläche 29 der zweiten
Klappe 7b zusammen zu wirken, wenn diese Letztere sich
in eingefalteter Stellung befindet. Diese ebene Fläche stellt
nun eine erste Haltefläche
dar, die die Öffnung
der dritten Klappe untersagt, wenn die zweite Klappe sich in eingefalteter
Stellung befindet.
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Schließlich trägt die vierte Klappe 7d ein
drittes Klötzchen 39,
welches in analoger Art und Weise mit der ebenen Fläche 29 der
dritten Klappe 7c zusammenwirkt, wenn diese Letztere sich
in eingefalteter Stellung befindet. Diese ebene Fläche stellt
eine zweite Haltefläche
dar, die die Öffnung
der vierten Klappe untersagt, wenn die dritte Klappe sich in eingefalteter
Stellung befindet.
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So gewährleistet ein einziger pyrotechnischer
Kolben 34 die Verriegelung der Gesamtheit der vier Klappen 7a, 7b, 7c und 7d und
verhindert deren Entfaltung als Folge der Zentrifugalbelastungen,
die beim Abschuss des Projektils auf sie ausgeübt werden.
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Die Klötzchen 36, 38 und 39 werden
von kleinen zylindrischen Stangen gebildet, die in auf den Klappen
angebrachten Löchern
befestigt sind.
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3 zeigt
die vier Klappen in ihrer eingefalteten und verriegelten Stellung.
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Der Schnitt des Zünders wurde in der Weise vorgenommen,
dass die obere Platte 17 entfernt wurde. Lediglich die
erste Klappe 7a ist vollständig zu sehen, wobei sich ihr
Drehpunkt 19a mit der Schraube 21, die geschnitten
ist, in der Figur rechts befindet. Die zweite Klappe 7b ist
teilweise im bogenförmigen Ausschnitt
der ersten Klappe zu sehen, ihr Drehpunkt 19b befindet
sich mit der Schraube 21, die geschnitten ist, und dem
bogenförmigen
Ausschnitt 25 in der Figur oben. Die dritte Klappe ist
verdeckt, ihr Drehpunkt 19c befindet sich in der Figur
unten, die vierte Klappe ist ebenfalls verdeckt, ihr Drehpunkt 19d befindet
sich in der Figur links.
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Diese Figur zeigt, wie die verschiedenen
Haltemittel miteinander zusammenwirken, um eine Verriegelung der
vier Klappen zu gewährleisten.
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Man erkennt so, dass, wenn die erste
Klappe 7a durch die in das Loch 33 eingeführte Stange 35 des
pyrotechnischen Kolbens festgesetzt ist, das Klötzchen 36 der ersten
Klappe Position in der Einkerbung 37 der zweiten Klappe 7b einnimmt,
welche sich somit nicht entfalten kann.
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Das von der dritten Klappe 7c getragene Klötzchen 38 steht
mit der ebenen Fläche 29 der zweiten
Klappe 7b in Kontakt. Die dritte Klappe kann sich somit
nicht öffnen.
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Das von der vierten Klappe 7d getragene Klötzchen 39 steht
mit der ebenen Fläche 29 der
dritten Klappe 7c in Kontakt. Die vierte Klappe kann sich somit
nicht öffnen.
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Zu einem gegeben Augenblick auf der
Flugbahn bewirkt die elektronische Steuervorrichtung 4 den
Rückzug
der Stange 35 des pyrotechnischen Kolbens. Unter der Wirkung
der Zentrifugalkraft öffnet
sich die erste Klappe 7a. Das Klötzchen 36 verlässt nun
die Einkerbung 37, was die zweite Klappe 7b freigibt,
welche sich auch öffnen
kann. Die Fläche 29 entfernt
sich vom Klötzchen 38, was
die dritte Klappe 7c freigibt, welche ihrerseits sich öffnet und die
vierte Klappe 7d freigibt.
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Wegen des Einsatzes einer einzigen
Verriegelungsvorrichtung (der pyrotechnische Kolben), erfolgt die Öffnung der
vier Klappen praktisch gleichzeitig. Daraus ergibt sich eine Symmetrie
und eine Reproduzierbarkeit der Öffnungsbewegung,
die Störungen
des Abbremsens des Projektils auf die Flugbahn vermeiden.
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4 zeigt
die Klappen in ihrer entfalteten Stellung.
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Die Drehung einer jeden Klappe wird
durch den Kontakt ihrer Anschlagnase 31 mit dem rohrförmigen Abschnitt 16 der
axialen Abstützung 15 gestoppt.
Eine derartige Anordnung ermöglicht
es, den Öffnungswinkel
der Klappen zu steuern.
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Die Länge des äußeren Bogenprofils 26 einer
jeden Klappe und die Länge
der verschiedenen Anschlagnasen wird in der Weise gewählt, dass
sich das freie Ende 40 einer jeden Klappe (das am weitesten
vom Drehpunkt 19 entfernte Ende) in entfalteter Stellung
an einer benachbarten Klappe anliegt oder sich ihr gegenüber befindet
oder auch an der unteren Platte 18 anliegt oder sich ihr
gegenüber
befindet (die eine fest mit dem Zünder, somit dem Projektil,
verbundene und senkrecht zur Achse dieses Letzteren verlaufende
Anschlagfläche
darstellt).
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Hier in dem Fall liegt die vierte
Klappe 7d mit ihrem freien Ende 40 an der unteren
Platte 18 an. Die dritte Klappe 7c liegt mit ihrem
Ende 40 an der vierten Klappe 7d an und liegt
der Platte 18 gegenüber,
was die Steifigkeit der Auflage erhöht. Die freien Enden der ersten
und zweiten Klappe liegen jeweils gegenüber der dritten Klappe und
der unteren Platte 18.
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Indem so die Größe der Öffnung der Klappen reduziert
wird, wird die Steifigkeit der Abbremsvorrichtung in entfalteter
Stellung verbessert und somit ihre mechanische Widerstandfähigkeit
gegen Biegung.
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Der erzielte Durchmesser D der Öffnung liegt in
der Größenordnung
von 118 mm bei einem Ausgangsdurchmesser der unteren Platte von
ungefähr 61
mm, was ein Anwachsen des Durchmessers in der Größenordnung von 90% ergibt.
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Es ist ersichtlich, dass die Vorrichtung
gemäß der Erfindung
es gewährleistet,
eine große
und steife Abbremsfläche
mit einem verminderten Raumbedarf und einer großen mechanischen Widerstandfähigkeit
zu erzielen.
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Verschiedene Varianten sind möglich, ohne den
Umfang der Erfindung zu verlassen.
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Es ist beispielsweise möglich, die
Anzahl der Klappen, ihre Form sowie ihren Öffnungswinkel zu variieren.
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8 zeigt
eine Variante, bei der die Klappen 7 ohne Anschlagnase
versehen sind. Sie entfalten sich gänzlich unter der Einwirkung
der Zentrifugalkraft und ermöglichen
es, einen maximalen Öffnungsdurchmesser
D1 in der Größenordnung von 140 mm von einem
Ausgangsdurchmesser von ungefähr
61 mm aus zu erzielen.
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Indessen liegen die freien Enden
der Klappen nicht an oder liegen gegenüber einer anderen Klappe oder
der unteren Platte. Daraus ergeben sich eine Biegung der Klappen
und eine geringere Steifigkeit für
die Vorrichtung.
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Die 9 und 10 zeigen eine zweite Ausführungsform
der Erfindung.
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Diese Form unterscheidet sich von
den Vorangegangenen dadurch, dass alle Klappen am Körper 13 mit
Hilfe von Schrauben 41, welche die Drehpunkte der Klappen
darstellen, befestigt sind. Sieben Klappen 7 sind vorgesehen
und befinden sich in eingefalteter Stellung aufeinander geschichtet
(9). Um die Befestigung
einer jeden Klappe am Körper 13 zu
erlauben, sind Schrauben 41 mit unterschiedlichen Längen für jede Klappe
sowie entsprechende Abstandshülsen
(nicht dargestellt) vorgesehen.
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Jede Klappe 7 wird durch
ein Blatt aus Stahlblech gebildet, welches ein äußeres Profil 26 umfasst,
das einen Kreisbogen abdeckt, dessen Durchmesser nahezu gleich dem
Außendurchmesser
des Zünders
ist.
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Jede Klappe 7 weist ebenfalls
einen bogenförmigen
Ausschnitt 27 auf, der einen halbzylindrischen Abschnitt 28 umfasst,
der dafür
vorgesehen ist, das Einfalten der Klappe um den axialen Zylinder 14 herum
zu ermöglichen,
der fest mit dem Körper 13 des
Zünders
verbunden und koaxial zu dessen Achse 20 angeordnet ist
(das heißt
auch zur Achse des Zünders
und des Projektils).
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Gemäß dieser Ausführungsform
ist ein zentrales Ritzel 42 koaxial zum axialen Zylinder 14 befestigt
und in Bezug auf diesen frei drehbar. Die Zähne dieses Ritzels liegen parallel
zur Achse
20 des Zünders,
und sie greifen in gezahnte, kreisförmige Abschnitte 43,
die an allen Klappen 7 ausgeführt sind und koaxial zu ihrem
Drehpunkt 41 liegen, ein.
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So hat eine Drehung des zentralen
Ritzels 42 um die Achse 20 des Zünders (entsprechend
der gewählten
Drehrichtung) zur Folge, dass alle Klappen 7 entfaltet
oder eingefaltet werden.
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Eine derartige Anordnung gewährleistet
eine Symmetrie der Öffnungsbewegungen
aller Klappen 7.
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Das zentrale Ritzel 42 umfasst
einen oberen Kragen 44, auf dem eine Loch ausgeführt ist,
in welches sich die Stange 35 des pyrotechnischen Kolbens 34 einfügt, die
so die Arretierung des zentralen Ritzels 42 in Drehrichtung
gewährleistet
und somit ebenfalls die Verriegelung sämtlicher Klappen in ihrer eingefalteten
Stellung und entgegen der Wirkung der Zentrifugalbelastungen.
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Die Funktionsweise dieser Vorrichtung
ist die Folgende:
Zu einem gegebenen Zeitpunkt auf der Flugbahn
initiiert die elektronische Steuervorrichtung den pyrotechnischen
Kolben 34. Die Stange 35 wird aus ihrem Loch in
dem Kragen 44 des Ritzels 42 heraus gezogen, das
somit entriegelt vorliegt. Die Zentrifugalkraft, die auf die Klappen
ausgeübt
wird, bewirkt deren Öffnung,
die sich in Bezug auf die Achse 20 des Projektils in symmetrischer
Art und Weise wegen des Vorhandenseins der gezahnten Abschnitte 43 und des
zentralen Ritzels 42 vollzieht. Die Öffnung setzt sich bis zu der
in 10 dargestellten
Stellung fort, in welcher die Klappen gegen das zentrale Ritzel
anschlagen.
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Es ist möglich, den Öffnungswinkel der verschiedenen
Klappen zu steuern, indem die Länge
ihrer gezahnten, kreisförmigen
Abschnitte variiert wird. Die Öffnung
einer Klappe kann sich nicht über
den jeweiligen möglichen
Verlauf dieses gezahnten Abschnittes auf dem zentralen Ritzel hinaus
fortsetzen.
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Der Öffnungsdurchmesser D2, den es mit dieser Ausführungsform der Erfindung zu
erreichen möglich
ist, liegt in der Größenordnung
von 130 mm von einem Ausgangsdurchmesser von ungefähr 61 mm
aus.
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Die Erfindung kann selbstverständlich auf alle
Arten von Projektilen mit großem
Kaliber (größer als
50 mm) oder mit mittlerem Kaliber (kleiner oder gleich 50 mm) angewendet
werden.