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Nichttödliches Wuchtgeschoß
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D;e Erfindung betrifft ein aus einer Abschußvorrichtung ab zu feuerndes
Wuchtgeschoß mit nichttödlicher Wirkung fiir den Polizeieinsatz, das aus mehreren,
beweglich miteinander verbundenen, gummi- oder hartgummiartigen Teilen besteht,
die vor dem Abschuß eine kompakte, etwa zylindrische Einheit bilden, die sich unmittelbar
nach Verlassen eines Laufes der Abschußvorrichtung entfaltet.
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Ein bekanntes derartiges Wuchtgeschoß (DE-OS 28 44 675) besteht aus
einer Mehrzahl von Scheiben, die wiederum in Sektoren unterteilt sind, wobei die
einzelnen Scheibensektoren durch Zugelemente zu einem Stern oder einem l<ing
miteinander verbunden sind. Ein derartiges Wuchtgeschoß entfaltet zwar beim Auftreffen
auf ein Ziel die gewinschte Wirkung, es ist jedoch die erreichbare Treffsicherheit
häufig nicht ausreichend, weil die Flugbahnen der verschiedenen Geschosse voneinander
abweichen. Der Grund hierfür liegt darin, daßje nach der unterschiedlichen Konfiguration,
die das Geschoß nach dem Entfalten einnimmt, die Flugbahn unterschiedlich verlaufen
kann.
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Es ist auch ein Wuchtgeschoß bekannt, das die Gestalt einer Granate
aufweist und an seiner Front seite abgerundet ist. Es hat ein Kaliber zwischen etwa
5 und 10 cm und besteht aus einem gummiartigen Material. Die Wirkung, die es entfaltet,
ist jedoch sehr unterschiedlich.
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Trifft dieses Geschoß eine empfindliche Körperstelle, kann es zu erheblichen
Verletzungen fijtlren. Trifft es dagegen eine relativ unempfindliche Körperstelle
eines robusten GegnersXso zeigt es praktisch keine dessen Kampfkraft beeinträchtigende
Wirkung.
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Es ist auch versucht worden, für den Polizeieinsatz Gummischrot zu
verwenden, also eine Ladung aus einer Vielzahl von vorwiegend kugelförmigen Gummiteilen.
Bei dieser bekannten Ladung ist jedoch die Wirkung zu stark von der Entfernung zwischen
Abschußort und Auftreffort abhängig. Bei Entfernungen von mehr als einigen Metern
nimmt die Zahl der das Ziel treffenden Gummikugeln wegen des unvermeidlichen und
relativ stark gespreizten Streukegels
sehr stark ab. Damit ist
aber die auf das Ziel übertragene Wuchtenergie so gering, daß sie keine nennenswerte
Wirkung mehr zeitigt. Auch wird die Wirkung des Gummischrotes bei zunehmender Entfernung
zwischen Abschußort und Ziel sehr stark durch die Geschwindigkeitsverminderung der
einzelnen Kugeln aufgrund der Luftreibung vermindert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein nichttödliches Wuchtgeschoß
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß es nicht nur beim Auftreffen auf
das Ziel zuverlässig die gewünschte Wirkung, nämlich die Reduzierung der Kampfkraft
eines Gegners herbeiführt, sondern daß es auch eine erhöhte Treffsicherheit ermöglicht.
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Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Wuchtgeschoß der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch, daß es nach dem Entfalten die Gestalt eines mehrstrahligen
oder mehrarmigen pfeilförmigen Sternes aufweist, dessen Arme im Sternpunkt gelenkig
miteinander verbunden sind, und daß durch elastisch verformbare Elemente die Gelenke
zwei stabile Endlagen der Arme und eine labile Zwischenlage der Arme aufweisen.
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Durch die gepfeilte Sternform erhält das Geschoß während des Fluges
eine aerodynamische stabile Lage relativ zur Flugbahn, die jeweils mit der Längssymmetrieachse
des Geschosses zumindest etwa zusammenfällt. Dabei bleiben die aerodynamischen Eigenschaften
des Geschosses von Exemplar zu Exemplar bzw. von Abschuß zu Abschuß unvernndert,
da die Gestalt des pfeilförmigen Sternes gleichbleibt. Eine definierte entfaltete
Gestalt wird durch
die Ausbildung der Gelenke erzielt, die durch
elastisch verformbare Elemente zwei stabile Endlagen der Arme ergeben. Eine dieser
stabilen Endladen ist dann erreicht, wenn das Geschoß seine kompakte Zylindergestalt
einnimmt, wogegen die andere Endlage erreicht ist, wenn das Geschoß die Gestalt
eines pfeilförmigen Sternes aufweist.
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Dabei ist die Zahl der Arme mindestens drei, um eine aerodynamisch
stabile Gestalt des Wuchtgeschosses während des Fluges zu erhalten, und vorzugsweise
vier, so daß das Geschoß in der Stirnansicht die Gestalt eines regelmäßigen Kreuzes
aufweist, wogegen in der Seitenansicht die Pfeilung erkennbar ist. Eine größere
Zahl von Armen erhöht den Herstellaufwand und den Luftwiderstand während des Fluges,
was zu einer unerwünschten Reichweitenreduzierung führt.
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Der Pfeilwinkel, also der Winkel, den zwei einander gegenüberliegende
Arme miteinander einschließen, kann in einem gewissen Bereich frei gewählt werden
und beträgt vorzugsweise etwa 1200 bis 1500.
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Die Querschnittsform der Arme kann unterschiedlich gestaltet sein.
Bevorzugt weisen die Arme den Querschnitt von Kreissektoren auf und liegen bei zusammengefaltetem
Geschoß mit radialen Flächen aneinander an. Das zusammengefaltete Geschoß weist
also praktisch einen vollen Querschnitt Lauf.
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Dementsprechend ist der Winkel des Querschnittssektors bei drei Armen
1200 und bei der bevorzugten Ausführungsform mit vier Armen 900.
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Die Gelenke können unterschiedlich gestaltet sein, beispielsweise
als Scharniere ausgebildet sein. Besonders bevorzugt sind die Gelenke durch die
Arme im Sternpunkt verbindende, flexible Materialstreifen gebildet, die jeweils
etwa in der Ebene der radialen Flächen liegen. Dabei sind in bevorzugter weiteren
Ausgestaltung Arme und Gelenke einstückig hergestellt. Das führt zu einer sehr preiswerten
Produktion und ist vor allem deshalb vorteilhaft, weil die Arme ohnedies aus einem
gummiartigen Material bestehen, das sich sehr gut für die Gelenke eignet. Da die
flexiblen Materialstreifen, die die Gelenke bilden, etwa in der Ebene der radialen
Flächen liegen, erfüllen sie gleichzeitig auch noch die Funktion der elastisch verformbaren
Elemente, die die beiden stabilen Endlagen der Arme ergeben. Aufgrund der angegebenen
Konfiguration nehmen nämlich die Schwenkachsen, um die die Arme beim Entfalten sich
verschwenken, einen spitzen Winkel zueinander ein. Die Längsachse des flexiblen
Materialstreifens, der eine annähernd gleichmäßige Breite aufweist, fällt also nicht
zusammen mit der Schwenkachse des Armes, sondern weist hierzu einen spitzen Winkel
auf. Dadurch muß sich der im Abstand von der Längssymmetrieachse befindliche Teil
des Materialstreifens beim Entfalten zunächst dehnen, worauf er sich wieder zusammenziehen
kann die durch die flexiblen Materialstreifen selbst erzeugte Rückstellkraft führt
zu der gewünschten stabilen Endlage der Arme, die vor allem für den entfalteten
Zustand wichtig ist, um die gewünschte von Abschuß zu Abschuß gleichbleibende Flugbahn
zu erhalten. Durch die Herstellung des gesamten Geschosses einschließlich Armen
und Gelenken einstiickig und aus demselben Material läßt sich eine auf andere Weise
nicht erreichbar kostengünstige Herstellung erzielen, was bei keiner anderen Konzeption
möglich wäre.
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Es ist möglich, daß der Entfaltungsvorgang beim abschuß so rasch erfolgt,
daß die Arme sich über den gewiinschten Pfeilwinkel hinaus verschwenken und möglicherweise
soweit überkippen, daß die Pfeilung entgegen der Flugrichtung weist. Um dies zu
verhindern ist bevorzugt ein Anschlar vorgesehen, der die Entfaltungsbewegun der
Arme bei Brreichen eines vorgegebenen PÎeilwinkels von beispielsweise 1400 begrenzt.
Dabei ist der Anschlag hevorzugrt durch Flächen gebildet, die an den dem Gelenk
benachbarten Enden der Arme vorgesehen sind. Bevorzugt weist dabei jeder Arm zwei
Anschlagflächen auf, denen entsprechende Flächen an den benachbarten Armen zugeordnet
sind. Durch diese Maßnahme läßt sich ohne zusätzlichen Eerstellungs-oder Montageaufwand
eine sichere Begrenzung des lintfaltungsvorganges erzielen. Bei zusammengefaltetem,
zylinderförmigen Geschoß ergeben diese Anschlagflächen eine Stirnfläche, die wie
eine Stirnverzalmung erscheint.
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Obwohl gemäß bevorzugten Ausfir' hrungs formen der Erfindung in dem
beim Abschuß rückwärtigen Bereich, also den freien Enden der Arme Biihrungsringe
angeformt sind, die eine gleichmäßige Führung und Abdichtung des Geschosses im Lauf
ergeben sollen, kann es vorkommen, daß beim Abschuß einer der Arme eine höhere Reibung
an der Laufinnenoberfläche erfährt als die anderen Arme. Dadurch wird das Geschoß
verformt und es erhöht sich der Reibungswider stand. Um diesen unerwünschten Effekt
zu vermeiden sind an den radialen PZRchen der Arme vor dem Abschuß miteinander in
Eingriff befindliche Verzahnungen vorgesehen. Diese Verzahnungen, die quer zur Längsachse
angeordnet sind, verhindern, daß bei nicht entfaltetem Geschoß sich die Arme axial
zueinander verschieben. Dabei ist bevorzugt die IIöhe der Verzalmungen, mit der
sie einer die radialen
Flächen vorstehen, geringer als die Dicke
der sich beim Flug ausbildenden aerodynamischen Grenzschicht und beträgt dementsprechend
bis zu etwa 1 mm. Dadurch wird erreicht, daß die Verzahnungen keinerlei Beeinträchtigung
der Flugeigenschaften ergeben.
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In bevorzugter weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wuchtgeschosses
ist im Bereich der Gelenke die Außenoberfläche der Arme so abgeschrägt, daß diese
Abschrägungsflächen bei entfaltetem Geschoß etwa in einer gemeinsamen Ebene liegen,
auf der die Längssymmetrieachse senkrecht steht. Dadurch werden möglicherweise zu
Verletzungen fiihrende vorstehende Kanten und Spitzen bei dem entfalteten Geschoß
vermieden.
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Im allgemeinen wird das Geschoß aus einem Lauf abgefeuert, der dem
Geschoß einen Drall verleiht. Dieser Drall trägt dazu bei, daß sich das Geschoß
unmittelbar nach dem Verlassen des Laufes entfaltet, weil die Zentrifugalkraft die
Arme des um seine Längssymmetrieachse rotierenden Geschosse nach außen zieht. Wegen
des sich während der Entfaltung aufgrund des zunehmenden Radius verlangsamenden
Drehung (konstanter Drehimpuls) können sich die Arme verwinden, was sich auf das
Einhalten einer gleichmäßigen Flugbahn und damit auf die gewinschte Treffsicherheit
ungünstig auswirken kann. Um . bei Abschuß des erfindungsgemäßen Geschosses durch
einen glatten Lauf hindurch, bei dem also das Geschoß keinen Drall erhält, ein zuverlässiges
Entfalten gewährleisten zu können weist das Geschoß gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vor dem Entfalten eine koaxiale, von der dem Gelenk abgewandten Endfläche
der Arme ausgehende Sackbohrung auf.
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In dem Augenblick, in dem das Geschoß mit seinem mickwärtigen Ende
den Lauf verläßt, herrscht in dieser Bohrung noch der Mündungsgasdruck, der eine
die Arme radial nach außen bewegende Kraft erzeugt. Diese Kraft wird, solange sich
das Geschoß im Xohr befindet, von der ohrwandung aufgenommen. Sie bewirkt, nachdem
das Geschoß den Lauf verlassen hat, das Aufspringen der Arme und damit das Entfalten
des Geschosses. Diese Entfaltung des Geschosses kann noch dadurch verbessert werden,
daß die Zylindermantelfläche der Arme in dem dem Gelenk abgewandten Endbereich bogenförmig
gerundet in die riickwt;irtige Planfläche übergeht. Dadurch wird erreicht, daß dann,
wenn das rückwärtige Ende des Geschosses den Lauf verlaßt, die Treibgase mit hoher
Geschwindigkeit diesen rückwärtigen, bogenförmig gerundeten Randbereich umströmen,
was zu einem örtlichen äußeren Unterdrllck fiihrt, der ebenfalls das Entfalten des
Geschosses fördert.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist auf die Zylinderflichen
und die radialen Il'liichen der Arme ein Trenn- und Gleitmittel aulgetragen, insbesondere
ein tetrafluorkohlenstoffhaltiges Trenn- und Gleitmittel, wie es beispielsweise
unter der Bezeichnung Sprühteflon unter dem Handelsnamen Pampus-Pluorplast vertrieben
wird. Dadurch wird einerseits erreicht, daß die Reibung des Geschosses im Lauf reduziert
wird und es wird andererseits sichergestellt, daß selbst bei langer Lagerung die
Arme eines Geschosses nicht entlang der radialen Flächen miteinander verkleben oder
verschweißen, was das Entfalten des Geschosses nach dem Abschuß verhindern oder
verzögern würde.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Aus-Sührungsbeispieles im Zusammenhang mit den AnspIiichen.
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Es zeigen in vereinfachter, schematisierter Darstellung unter Weglassung
für das Verständnis der Erfindung nicht erforderliche Einzelheiten: Fig. 1 ein zusammengefaltetes
Wuchtgeschoß wie es in die Abschußvorrichtung geladen wird, Fig. 2 einen ichnitt
durch das entfaltete Geschoss nach der Linie II-II der Fig. 3, Fig. 3 eine Ansicht
in Richtung eines Pfeiles III der Fig. 2 und Fig. 4 eine Ansicht in Richtung eines
Pfeiles IV der Fig. 2.
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Das in der Zeichnung dargestellte Wuchtgeschoß weist zusammengefaltet
die Gestalt eines Zylinders auf, dessen eine Stirnseite mit einer groben Stirnverzahnung
versehen ist. Entfaltet weist das Wuchtgeschoß die Gestalt eines vierstrahligen
Sternes oder regelmäßigen Kreuzes auf 1 dessen vier Arme 1 jedoch nicht in einer
gemeinsamen Ebene wiegen, sondern die gepfeilt sind, also bei spielsweise jeweils
einen Winkel von ca. 700 zu einer IEngssymmetrieachse 2 einnehmen, die mit der Flugrichtung
übereinstimmt. Die vier Arme 1 haben jeweils den
Querschnitt eines
Viertelkreissektors, der einerseits durch jeweils zwei radiale Flächen 3 und andererseits
durch e inen einen Viertel-Zylindermantelabschnitt 4 begrenzt ist. In dem Bereich,
in dem die vier Arme 1 sich treffen sind sie mittels Gelenken 5 schwenkbar miteinander
verbunden, die aus dünnen, flexiblen Materialstreifen gebildet sind und die gemaß
den Ansichten in Fig. 3 und Fig. 4 einen Winkel von 450 zur Längserstreckung der
Arme 1 einnehmen. Dadurch ist erreicht, daß sich die flexiblen Materialstreifen,
die die Gelenke 5 bilden, während des Entfaltens aus der in Fig. 1 dargestellten
Lage in die in den Fig. 2 bis 4 dargestellte Lage in dem der Längssymmetrieachse
2 entfernten Bereich dehnen miissen und sich wieder zusammenziehen können, wenn
die entfaltete Lage erreicht ist. Dadurch sind zwei stabile Endlagen und eine labile
Zwischenlage erzielt, was zur Beibehaltung der gefalteten ebenso wie der entfalteten
Stellung des Wuchtgeschosses beiträgt.
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Um zu gewährleisten, daß während des Entfaltungsvorganges, der beim
Abschuß unmittelbar nach Verlassen des Laufes erfolgt, die Arme 1 nicht zu weit
aufschwenken, sondern sich das Geschoß nur bis zu der in Fig. 2 dargestellten Lage
entfaltet, sind die Arme 1 im Bereich der Gelenke 5 mit Anschlagflächen 6 versehen,
die bei entfaltetem Wuchtgeschoß aneinander anliegen oder sich mit geringem Abstand
gegenüberstehen (Fig. 3) und die bei zusammengefaltetem Wuchtgeschoß die Blanken
der Stirnverzahnung bilden.
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In dem den Gelenken 5 benachbarten Bereich sind die konvexen Oberflächen
der Arme 1 mit Abschrägungsflächen 7 7 versehen, deren Winkel so gewahlt ist, daß
sie bei entfaltetem
Geschoß zusammen eine plane Stirnfläche ergeben,
auf der die Längssymmetrieachse 2 senkrecht steht.
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In dem Bereich, in dem die Anschlagflächen 6 eines jeden Armes 1 zusammenlaufen,
ergeben sie nicht eine scharfe Kante sondern es ist diese Kante als Hohlkehle ausgebildet,
wobei die vier -Hohlkehlen bei entfaltetem Geschoß die Gestalt einer zur Längssymmetrieachse
2 koaxialen Sackbohrunp: 8 ergeben. Zur Entlastung der die Gelenke 5 bildenden Materialstreifen
im äußeren, auf Dehnung beanspruchten Bereich sind vier konkave Rundungen 9 vorgesehen,
die Kerbwirkungen reduzieren.
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In dem den Gelenken 5 entfernten Endbereich der Arme 1 sind diese
an ihrer äußeren Oberfläche 4 mit geringfügig radial nach außen vorstehenden Ringabschnitten
10 versehen, die bei zusammengefaltetem Geschoß, also während des Abschusses, einen
Dicht- und Führungsring bilden.
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In die den Gelenken 5 entfernten Enden der Arme 1 ist Jeweils eine
im Querschnitt die Gestalt eines Viertelzylinders aufweisende Aussparung 11 eingearbeitet.
Bei zusammengefaltetem Geschoß ergeben die vier Aussparungen 11 die Gestalt einer
Sackbohrung, die in die beim Abschuß riickwärtige Oberfläche des Wuchtgeschosses
mündet und in die die Treibgase beim Abschuß eindringen. Beim Verlassen des Laufes
ergeben die in dieser durch die Aussparungen 11 gebildeten Sackbohrung befindlichen
Treibgase eine quer zur Flugrichtung wirkende Kraft, die zur Entfaltung des Geschosses
beiträgt. Solange sich das Geschoß noch im Lauf befindet bewirkt der Druck in dieser
durch die Aussparungen 11 gebildeten Sackbohrung lediglich,
daß
die Ringabschnitte 10 gut an der Oberfläche der Bohrung des Laufes anliegen.
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Um den Entfaltungsvorgang noch zu unterstiitzen sind die Zylindermantelabschnitte
4 der Arme 1 im Bereich der freien Enden der Arme zu Bogen 12 gerundet, die einen
Ubergang von dem Zylindermantelabschnitt 4 zu der beim Abschuß rückwärtigen Planfläche
des Geschosses bilden.
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In dem Augenblick, in dem das Geschoß mit seinem riickwärtigen Ende
den Lauf der Abschußvorrichtung verläßt, strömen die Treibgase mit hoher Geschwindigkeit
zwischen Laufmündung und Bogen 12 entlang und ergeben hier einen Unterdruck, der
ebenfalls eine das Entfalten des Wuchtgeschosses fördernde Kraft ergibt. Im Bereich
der freien Enden sind die Arme 1 an den Radialflächen 3 mit Verzahnungen 13 versehen,
die bei zusammengefaltetem Geschoß (Fig. 1) miteinander in Eingriff stehen und die
dadurch verhindern, daß sich die Arme 1 beim Abschuß in Längsrichtung zueinander
verschieben und dadurch verkanten, was zu unterschiedlicher Reibung der einzelnen
Arme im Rohr der Abschußvorrichtung und damit zu einer Beeinträchtigung der Treffgenauigkeit
ob'uhren -könnte.
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Ihren Zweck als Anschlag erfüllen die Anschlagflächen 6 auch dann,
wenn sie nicht die gesamte mögliche fläche einnehmen, sondern wenn sie in dem der
Längssymmetrieachse 2 entfernten Bereich nochmals abgeschrägt sind, so daß sie bei
entfaltetem Geschoß nach außen hin einen sehr spitzen Keil 14 ergeben.
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Die Erfindung läßt sich nicht nur als vierstrahliger Stern verwirklichen,
sondern es kann das Wuchtgeschoß
auch drei oder fünf oder sechs
Arme aufweisen. Wesentlich ist, daß es beim Abschuß die Gestalt eines Zylinders
und sogleich nach Verlassen des Laufes die Gestalt eines regelmäßigen Sternes einnimmt,
dessen einzelne Arme oder Strahlen zur Flugrichtung gepfeilt sind, weil dies eine
aerodynamische stabilisierte Fluglage ergibt und damit eine hohe Treffgenauigkeit
ermöglicht.
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