DE699071C - Backenbremse, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents
Backenbremse, insbesondere fuer KraftfahrzeugeInfo
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Description
Pie Erfindung bezieht sich auf eine Backenbremse,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit gegen ein ortsfestes Widerlager abgestützten
und durch eine Spreizeinrichtung betätigten Backen. Ihr Ziel ist die~ Schaffung einer Bauart)
cjie nur geringe Herstellungskosten bedingt,
leicht einstellbar ist, gleichwohl aber besonders wirksam und verläßlieh' arbeitet.
. Bei bekannten Bremsen der angegebenen Art sind die Backen ,an dem fallweise mit einer Einstellvorrichtung versehenen Widerlager }n radialer Richtung starr abgestützt. Trotz genauester Fertigung aller Teile und sorgfältigster Einstellung gelingt.'es aber beijtn Zusammenbau dieser Bremse nicht, so-. fort eine befriedigende Anlage der Beläge der Backen an der Bremstrommel und damit eine einwandfreie Bremswirkung zu erzielen; "hierzu ist vielmehr eine längere Einlaufzeit erforderlich, innerhalb der noch wiederholt Nachstellungen am Widerlager vorgenommen werden müssen. Auch während des Betriebes sind dann wegen- der ungleichmäßigen Abnutzung der Beläge noch häufig Nachstellungen erforderlich, um die Bremswirkung wenigstens· in gerade genügendem Maße sicherzustellen. -:
■ Die Erfindung beseitigt die angegebenen Mängel dadurch, daß die auf dern, Widerlager abgestützten Enden der Backen in ungefähr radialer Richtung verschiebbar sind und die auf der Seite der Spreizeinrichtung liegenden Enden" der Backen lediglich in der Lösestellung derselben festliegen, z. B. unter Zuhilfenahme von Anschlägen, die in Rasten mit im wesentlichen V-förmig angestellten Wandungen» eingreifen, .so daß sie bei Betätigung der Spreizeinrichtung- ebenfalls in ungefähr radia;-ler. Richtung verschiebbar sind. Hierdurch ist den Backen die Möglichkeit gegeben, sich
. Bei bekannten Bremsen der angegebenen Art sind die Backen ,an dem fallweise mit einer Einstellvorrichtung versehenen Widerlager }n radialer Richtung starr abgestützt. Trotz genauester Fertigung aller Teile und sorgfältigster Einstellung gelingt.'es aber beijtn Zusammenbau dieser Bremse nicht, so-. fort eine befriedigende Anlage der Beläge der Backen an der Bremstrommel und damit eine einwandfreie Bremswirkung zu erzielen; "hierzu ist vielmehr eine längere Einlaufzeit erforderlich, innerhalb der noch wiederholt Nachstellungen am Widerlager vorgenommen werden müssen. Auch während des Betriebes sind dann wegen- der ungleichmäßigen Abnutzung der Beläge noch häufig Nachstellungen erforderlich, um die Bremswirkung wenigstens· in gerade genügendem Maße sicherzustellen. -:
■ Die Erfindung beseitigt die angegebenen Mängel dadurch, daß die auf dern, Widerlager abgestützten Enden der Backen in ungefähr radialer Richtung verschiebbar sind und die auf der Seite der Spreizeinrichtung liegenden Enden" der Backen lediglich in der Lösestellung derselben festliegen, z. B. unter Zuhilfenahme von Anschlägen, die in Rasten mit im wesentlichen V-förmig angestellten Wandungen» eingreifen, .so daß sie bei Betätigung der Spreizeinrichtung- ebenfalls in ungefähr radia;-ler. Richtung verschiebbar sind. Hierdurch ist den Backen die Möglichkeit gegeben, sich
beim Bremsen von selbst derart einzustellen, daß immer die ganze Belagfläche zur Anlage
an die Bremstrommel kommt und mithin schon von Anbeginn an in sicherer Weise eine
besonders gute Bremswirkung bei geringster Abnutzung der Beläge erreicht wird. Hierbei
bestehen hinsichtlich der Genauigkeit aller Teile der Bremse und der Einstellung vergleichsweise
geringe Anforderungen, weshalb
ίο eine Bremse der' gekennzeichneten Ausführung
besonders preiswert herstellbar ist, nicht zuletzt deshalb, weil die Abstützung der Bakken
am Widerlager oftmals derart vorgenommen werden kann, daß gegenüber bekannten
is Ausführungen noch verschiedene Teile eingespart
oder einfacher gestaltet werden können, wodurch der von den Anschlägen und
Rasten verursachte, an sich vernachlässigbare Mehraufwand reichlich ausgeglichen wird.
Bei der neuen Bremse besteht wegen der an sich unvermeidlichen oder nur in kostspieliger
Weise behebbaren Üngenauigkeiten und wegen der allmählich fortschreitenden Abr
nutzung der Beläge noch immer die Unzuträglichkeit, daß ihre Wirkung nach längerem
Gebrauch doch auch nachläßt oder gar Selbsthemmung eintritt. Hierbei kann es nämlich
beim Bremsen geschehen, daß die aus ihren Rasten ausgehobenen Anschläge infolge der
Mitnahme der Backen durch, die Bremstrommel gegen eine Wandung der Rasten anschlagen,
wodurch sich die Backen nicht mehr frei einstellen können; jener Backen, dessen Betätigungsrichtung
mit der jeweiligen Drehrichtung der Bremstrommel zusammenfällt, ergibt dann nur eine ungenügende Bremswirkung,
wogegen der andere Backen, dessen Betätigungsrichtung also der Drehrichtung der Bremstrommel entgegengesetzt ist, unter
ungünstigen Umständen zur Selbsthemmung der Bremse führen kann. Beide Mangel werden
dadurch behoben, daß die Anschläge gegenüber den zugehörigen Rasten in ungefähr
radialer Richtung nachgiebig sind, z. B.
unter der Wirkung einer Feder stehen, so daß also jeder Backen genügend große Wege zur
Verfugung hat, um sich einwandfrei einstellen zu können. Am einfachsten und am meisten
raumsparend ist es hierbei, wenn ent-
50. weder die Anschläge oder die Rasten kippbar
ausgebildet sind,, insbesondere-, wenn als Anschläge
mit einem Bund versehene Bolzen dienen, welche durch eine zu ihnen gleichachsig
und vorzugsweise auf der der zugehörigen Rast gegenüberliegenden Seite angeordnete
Feder niedergespannt sind.
Das dauernd verläßliche Arbeiten der Bremse ist noch dadurch sichergestellt, daß
die Spreizeinrichtung yon. den Backen getragen
wirclf-und daß ferner" mindestens ,-e'ine der
.Aufrageflächen- wischen "jedem" Backen' und
dem Widerlager in im wesentlichen radialer Richtung gewölbt ist. Die -erstangegebene
Maßnahme schaltet den schädlichen Einfluß bleibender Verformungen an den Angriffspunkten
der Spreizeinrichtung an den Backen -insofern aus, als die radiale Verstellbarkeit
ihrer Enden nicht gestört werden oder gar ein Verklemmen eintreten kann; die zweitangegebene
Maßnahme bewirkt, daß bleibende Verformungen der Auflageflächen der Backen am
Widerlager niemals in Form von zur Verstellungsrichtung " quer verlaufenden Riefen
auftreten können, sondern nur von verhältnismäßig großen Flächen, wodurch die Backen
auch nach Abnutzungserscheinungen an den fallweise gehärteten Auflageflächen noch immer
in der gewünschten Weise verstellbar bleiben.
Die erfindungsgeniäße Bremse kann noch 8« dadurch vervollkommnet werden, daß die im
wesentlichen radiale Verstellbarkeit der Enden der Backen der Wirkung einer Hemmung
unterworfen ist. Dadurch kann erreicht
werden, daß die Backen nach jedem Brems-Vorgang jeweils nahezu in der die beste Bremswirkung ergebenden Stellung von selbst
stehenbleiben und sich diese Stellung lediglich beim Zusammenbau, sonst aber nur in
jenem Maß suchen müssen, wie sich die Be- go läge abnutzen. Selbstverständlich stützen
" sieh hierbei die auf der Seite der Spreizeinrichtung' liegenden Enden der Backen, wenn
diese gelöst sind, nicht ,mehr am Grund der Rasten ab, sondern an einer der Wandungen;
für die Ausbildung der Rasten kommt daher auch der Grenzfall in Betracht, daß sie nicht
mehr V-förmig angestellte Wandungen besitzen, sondern je eine im wesentlichen ebene
oder nach einer Kurve gekrümmte Wand darstellen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung erläutert. Es zeigen dort '_
Fig. ι den Aufriß einer Bremse bei abgenommener
Bremstrommel und die i»s
Fig. 2 und 3 waagerechte Schnitte nach der Linie H-II bzw. III-III der Fig. 1, wogegen in
Fig. 4 eine andere Art der Abstützung der Backen am Widerlager entsprechend einem
Ausschnitt.aus Fig. 3 veranschaulicht ist. no
Nach den Fig. 1 bis 3 besitzt die Bremse zwei Backen 1, 2 mit den Belägen 3 bzw, 4·
Die unteren Enden der Backen sind hierbei am Widerlager 5 auf dem Bremsträgerblech 6
abgestützt, und zwar über ihre Stege 41 bzw. 42 in einem Schlitz aufnehmende Zwischenstücke
43 bzw. 44, die im Wriderlagergehäuse
45 geführt iind durch den mittels der Schraube
46 . verstellbaren," Einstellkegel 47 abgestützt
sind; in erfindungsgemäßer Weise liegen hierbei die in.ungefähr radialer Richtung gewölbten
Stirnflächen 4U.;''.50 der. Stege 41. bzw. 42
am Grund der Schlitze der Zwischenstücke ■ 43 bzw. 44 lediglich an und können sich dort
in ,ungefähr radialer Richtung frei verschieben. Auf die oberen Enden der Backen wirkt
die Spreizeinrichtung ein, und zwar mittels eines Winkelhebels 7, an dessen einem Arm 8
der die Bremse betätigende Seilzug 9 angreift, dessen Scheitelpunkt 11 mittels eines Gelenk-•
bolzens 12 an den Backen 2 und dessen anderer
Arm 13 über die Gelenkstange 14 an den Backen 1 mi£ Hilfe von Gelenkbolzen 15
bzw. 16 derart angelenkt ist, daß die Spreizeinrichtung von den Backen getragen wird;
zu diesem Zwecke sind die Stirnseiten der
1S Gelenkbolzen 12 und 16 geschlitzt und sitzen
in entsprechenden Ausnehmungen 51 bzw. 52
der Backen, auf die sie die Kraft zur Betätigung der Backen mit einem Teil ihrer Mantelflächen
übertragen. Rollen 17, 18 auf den
20- Bolzen 12 bzw. 16, die auf ihre Bahn bildenden
Fortsätzen 19 bzw. 20 des Bremsträgerbleches 6 laufen, bewirken die Abstützung
und Führung sowohl der oberen Enden der Backen als auch des Winkelhebels 7 und der
Gelenkstange 14, wobei eine z. B. durch einen Splint.21 niedergehaltene und auf die Stege
41, 42 der Backen einwirkende Blattfeder 22 für die sichere Anlage sorgt. Rückzugfedern
23 und 24 führen nach erfolgter Bremsung
3p die Backen von der in Fig. 1 nur strichpunktiert angedeuteten Bremstrommel 25 weg in
die Lösestellung zurück. In dieser sind die oberen Enden der Backen mit Hilfe von dort
in den Stegen 41 bzw. 42 angeordneten, zur Bremsenachse parallelen Bolzen 26, 27 in erfindungsgemäßer
Weise zentriert, wobei diese Bolzen als Anschläge wirken und in V-förmige Rasten 28 bzw. 29 auf dem Bremsträgerblech
6 eingreifen. Die Bolzen 26, 27 sitzen aber in den Backen 1 bzw. 2 nicht fest, sondern
sind diesen gegenüber kippbar, was dadurch erreicht ist, daß sie auf der Seite der
Rasten mit einem Bund 53 bzw. 54 versehen und über ihre hierdurch- vermittelte Auflage
hinaus so weit verlängert sind, daß dort beispielsweise über eine in eine Nut einspringende
geschlitzte Scheibe eine Druckfeder 55 bzw. 56 angreifen kann.
Aus Fig. ι ist ersichtlich, daß sich die Backen 1, 2 beim Betätigen der Spreizeinrichtung
7, 14 auch bei lediglich grober Einstellung des Kegels 47 innerhalb weiter Grenzen
nach oben oder unten verschieben können, bis eben ihre Beläge 3 bzw. 4 voll zur Anlage
kommen, auch dann, wenn die verschiedenen Teile der Bremse große Abmaße besitzen oder
die Beläge der Backen stark abgenutzt sind. Dreht sich hierbei die Bremstrommel 25 beispielsweise
im Sinne des Pfeiles R, so können sich nämlich die Backen selbst dann noch
weiter bis in jene die beste Bremswirkung ergebende Stellung verschieben, wenn die
Bolzen 26 bzw. 27 an eine der Wandungen der Rasten 28 bzw. 29 anschlagen, da. sie ja
kippbar ausgebildet sind. Auch in diesem Falle ergeben also beide Backen eine hervorragende
Bremswirkung, ohne daß der Backen 2 zur Selbsthemmung führen könnte. Die auf
die Bolzen 26, 27 einwirkenden Federn 55 bzw. 56 vermitteln dann nach erfolgter B'remsung
wieder die einwandfreie Zentrierung der Backen.
In Fig. 4 ist an Hand des Backens 2 veranschaulicht,
wie die widerlagerseitigen Enden der Backen in ihrer im wesentlichen
radialen Verstellbarkeit gehemmt werden können. Der Schlitz im Zwischenstück 44 ist
hierbei bedeutend breiter, als der Stärke des Steges 42 entspricht. In ihn greifen beidseitig
auf dem Steg 42 festgenietete und nach außen drückende Blattfedern 57 und 58 mit
ein und halten die Backenenden durch die hierbei bewirkte Reibung an den Schlitzwänden
nach erfolgter Selbsteinstellung und nach Lösen der Bremse ganz in der Nähe der die
beste Bremswirkung ergebenden Stellung fest.
Claims (7)
- Patentansprüche:I-. Backenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit gegen ein ortsfestes Widerlager abgestützten und durch eine Spreizeinrichtung betätigten Backen, deren auf der Seite des Widerlagers liegende Enden in ungefähr radialer Rieh- 35· tung verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Seite der Spreizeinrichtung (7, 14) liegenden Enden der Backen (1, 2) lediglich in der Lösestellung derselben festliegen, z. B. unter Zuhilfenähme von Anschlägen (26 bzw. 27), die in Rasten (28 bzw. 29) mit im wesentlichen V-förmig angestellten Wandungen eingreifen, so daß sie bei Betätigung der Spreizeinrichtung ebenfalls in ungefähr radialer Richtung verschiebbar sind.
- 2. Backenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (26, 27) gegenüber den zugehörigen Rasten (28 bzw. 29) in ungefähr radialer Richtung nachgiebig sind, z. B. unter der Wirkung einer Feder (55 bzw. 56) stehen.
- 3. Backenbremse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß entweder die Anschläge (26, 27) oder die Rasten kippbar ausgebildet sind.
- 4. Backenbremse nach den Ansprüchen 1 bis' 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Anschläge mit einem Bund (53 bzw. 54) versehene Bolzen (26, 27) dienen, welche durch eine zu ihnen gleichachsig und vorzugsweise, auf der der zugehörigen Rast699 07ί(28 bzw. 29) gegenüberliegenden Seite angeordnete Feder (55 bzw. 56) niedergespannt sind.
- 5. Backenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizeinrichtung (7, 14) von den Backen (i, 2) getragen wird.
- 6. Backenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine (49, 50) der Auflageflächen zwischen jedem Backen (1 bzw. 2) und dem Widerlager (5) in im wesentlichen radialer Richtung gewölbt ist.
- 7. Backenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentliehen radiale Verstellbarkeit der Backen (2) der Wirkung einer Hemmung (57, 58) unterworfen ist.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenBESLlN. 'GE^RLCKi IN DbH
Priority Applications (5)
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DE1939P0079433 DE696200C (de) | 1939-07-14 | 1939-07-14 | Backenbremse, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
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DE1939P0079433 DE696200C (de) | 1939-07-14 | 1939-07-14 | Backenbremse, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
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