DE69906351T2

DE69906351T2 - Wickelmaschine für walzgut

Info

Publication number: DE69906351T2
Application number: DE69906351T
Authority: DE
Inventors: Giuseppe Bordignon; Andrea De Luca; Alfredo Poloni
Original assignee: Danieli and C Officine Meccaniche SpA
Current assignee: Danieli and C Officine Meccaniche SpA
Priority date: 1998-11-04
Filing date: 1999-11-01
Publication date: 2003-12-04
Anticipated expiration: 2019-11-02
Also published as: ITUD980190A1; EP1126934B1; ES2194516T3; DE69906351D1; IT1302794B1; EP1126934A1; WO2000025951A1; AU6225699A; US6318660B1; ATE235328T1

Description

GEBIET DER ERFINDUNG

Diese Erfindung betrifft eine Wickelmaschine für Walzgut, insbesondere für Stangen, Platten oder Stäbe (glatt oder gerippt), aus warm gewalztem metallischem Material, mit einem Querschnitt der entweder rund, quadratisch, rechteckig, hexagonal oder anders sein kann.
Genauer gesagt betrifft die Erfindung eine Wickelmaschine, die stromab einer herkömmlichen, mit Ziehwalzen und einer Schere ausgestatteten Walzstraße gelegen ist, wobei das Walzgut zu Spiralen gewickelt wird, um Coils zu bilden, die anschließend zusammengebunden werden, um gelagert oder befördert zu werden.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Nach dem Stand der Technik bekannte Wickelmaschinen werden im Wesentlichen in zwei Kategorien eingeteilt, in Abhängigkeit davon, ob die Drehachse ihres Dorns bzw. ihrer Haspel vertikal oder horizontal verläuft.
Bei Wickelmaschinen mit einer vertikalen Drehachse erfolgt das Wickeln vorrangig im Inneren von Behälterzylindern, wobei die Spiralen mit Hilfe von Spiralen bildenden Werkzeugen geformt werden, die mit einer Relativbewegung bezüglich des Behälterzylinders ausgestattet sind.
Diese Art von Wickelmaschinen gewährleistet im Allgemeinen nicht die Bildung eines kompakten Coils, da die gegenseitige Bewegung des Spiralen bildenden Werkzeugs und des Behälterzylinders völlig ungesteuert ist und weil das zu wickelnde Walzgut keinem gesteuerten Zug ausgesetzt ist.
Wickelmaschinen mit horizontaler Drehachse erlauben es normalerweise, kompaktere Coils zu erhalten, da das zu wickelnde Produkt auf den zentralen Dorn gewunden wird, welcher durch einen Motor in Drehung versetzt wird. Bei solchen Wickelmaschinen wird der Coil mittels aufeinanderfolgender Ringe oder Schichten gebildet, die koaxial zu der Haspel sind, sodass man kompakte Coils erhält.
Die DE-A-13 15 0319 offenbart eine Wickelmaschine für Walzgut, welche stromab einer Walzstraße angeordnet werden kann, und die einen Dorn besitzt, welcher freitragend und um eine Drehachse drehbar an einem stationären Aufbau gelagert ist und der eine zu der Drehachse normale innere Wand und ein äußeres Ende besitzt.
Dem Stand der Technik gehört eine Wickelmaschine an, bei welcher ein gekrümmtes Element im Inneren eines Behälterzylinders angeordnet ist, in dem die Spiralen geformt und angesammelt werden, und es wird im Wesentlichen parallel zu der inneren Oberfläche des Behälterzylinders gehalten.
Wenn man bei dieser Wickelmaschine den Behälterzylinder in Drehung versetzt, lässt man das gekrümmte Element parallel zur Drehachse des Zylinders allmählich fortschreiten, wobei es aus dem Inneren des Coils entfernt wird, sobald dieser fertiggestellt ist.
Wenngleich diese Wickelmaschine mit einer Einrichtung ausgestattet ist, welche die Bildung der Coilspiralen erleichtert, stellt sie nicht sicher, dass ein kompletter Coil gebildet wird, da die gegenseitige Bewegung des Spiralen bildenden Werkzeugs und des Behälterzylinders völlig ungesteuert ist und weil das zu wickelnde Gut keinem gesteuerten Zug ausgesetzt ist.
Zu dem Stand der Technik zählt auch eine Wickelmaschine, die an dem Ende einer Walzstraße zur kontinuierlichen Herstellung von Stangen, Draht oder Rundstücken aus Eisen gelegen ist, wobei ein während eines ersten Walzschrittes erhaltenes, einzelnes, flaches Produkt in eine Mehrzahl von Profilen unterteilt wird, welchen in darauffolgenden Walzvorgängen die gewünschte Form gegeben wird. In dieser Anlage werden die so erhaltenen gewalzten Produkte parallel zueinander in Richtung der Wickelmaschine mit einer horizontalen Drehachse gefördert, welche dafür sorgt, dass sie simultan oder parallel gewickelt werden, um auf ein und demselben Dorn eine Mehrzahl von Coils zu formen.
Diese Wickelmaschine hat den Nachteil, dass mehrere Profile, die auch unterschiedlich voneinander sein können, auf ein und denselben Dorn gewickelt werden, der mit einer eingestellten Wickelgeschwindigkeit rotiert, sodass der hergestellte Coil weder kompakt ist noch in irgendeiner Weise während seiner Formung gesteuert wird.
Weiters garantieren Wickelmaschinen nach dem Stand der Technik keine gleichmäßige Temperatur über das gesamte Walzgut, das gewalzt und gewickelt wurde, mit Unterschieden an dem Kopf- und dem Schwanzende sowie in dem Zentrum. Dies führt aus metallurgischer Sicht zu einem Mangel an Gleichmäßigkeit über den gesamten Coil aus Walzgut.
Der Anmelder hat diese Erfindung entworfen getestet und ausgeführt, um die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und um weitere Vorteile zu erhalten.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Die Wickelmaschine nach dieser Erfindung ist in dem Hauptanspruch dargelegt und charakterisiert, wogegen die abhängigen Ansprüche andere Merkmale der Hauptausführungsform beschreiben.
Die Aufgabe der Erfindung liegt hauptsächlich darin, eine Präzisionswickelmaschine zu erreichen, d. h. eine von jener Art, bei welcher die einzelnen Spiralen unter der Führung mechanischer Mittel geformt werden, welche ihre Packung, ihre Dichte und ihre Spannung regeln, und bei welcher das Walzgut, sobald es geformt wurde, einfach und rasch entfernt werden kann.
Im Einklang mit dieser Aufgabe besitzt die Wickelmaschine nach der Erfindung einen Dorn, der frei tragend und um eine Drehachse drehbar an einem stationären Aufbau gelagert ist. Der Dorn besitzt eine zur Drehachse normale Wand und ein äußeres Ende, mit dem eine zylindrische Platte wahlweise zusammenarbeiten kann. Letztere ist zwischen einer Arbeitsposition, in welcher sie im Wesentlichen orthogonal zu der Drehachse angeordnet ist, um eine Seitenwand parallel zu der inneren Wand zu bilden und die Bildung des Coils aus Walgut zu ermöglichen, und einer inaktiven Position bewegbar, in welcher sie bezüglich des Dorns beabstandet und abgesenkt ist, um das axiale Entfernen des Coils aus Walzgut zu ermöglichen.
Die Wickelmaschine nach der Erfindung kann heißes Walzgut jeder Art wickeln, wie Stangen, Platten oder Stäbe (gerippt oder glatt) aus metallischem Material, wie Stähle mit niedrigem, mittlerem oder hohem Kohlenstoffgehalt, rostfreie Stähle, Legierungen oder andere, wobei der Querschnitt rund, quadratisch, rechteckig, hexagonal oder anders sein kann, der Durchmesser zwischen 8 und 52 mm liegen kann, und im Falle von Stäben oder Platten der Querschnitt zwischen 60 mm² (beispielsweise 20 mm mal 3 mm) und 1.400 mm² (beispielsweise 70 mm mal 20 mm) betragen kann.
Es ist auf diese Weise möglich, mit Geschwindigkeiten von bis zu 40 Metern pro Sekunde laufendes Walzgut zu wickeln, bei einer sehr hohen stündlichen Produktionsrate in der Größe von etwa 100 bis 110 Tonnen je Stunde.
Eine andere Aufgabe der Erfindung liegt in der Schaffung einer Wickelmaschine, welche die Bildung der ersten Spiralen aus Walzgut erleichtert, das um die Haspel gewickelt werden soll.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der Schaffung einer Wickelmaschine, wobei für jede Wickelmaschine Mittel vorgesehen sind, welche den Coil gleichmäßig kompakt halten, sodass eine Gleichmäßigkeit der Temperatur und der metallurgischen Merkmale über das gesamte gewalzte und gewickelte Gut sichergestellt ist, ohne merkliche Unterschiede zwischen seinem Kopfende, dem Zentrum und dem Schwanzende.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Diese und andere Eigenschaften der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung eine bevorzugten Ausführungsform klar, welche als nicht einschränkendes Beispiel gegeben wird. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Form eine Draufsicht einer Wickelstraße unter Verwendung einer Wickelmaschine nach der Erfindung.
Fig. 2 eine bildliche Ansicht der Wickelmaschine nach der Erfindung in einer Arbeitsposition, und
Fig. 3 eine bildliche Ansicht der Wickelmaschine nach der Erfindung in einer inaktiven Position oder einer Position, in welcher der Coil entfernt ist.

GENAUE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM

Gemäß Fig. 1 kann eine erfindungsgemäße Wickelmaschine 10 stromab einer Walzstraße 11 angeordnet sein, um aus dieser austretendes Walzgut 12 aufzuwickeln.
Die Walzstraße 11 kann jede bekannte Type sein, mit Ziehwalzen 13, mit einer schleifenbildenden Einrichtung 15 sowie mit einer Schere 16, welche das Walzgut 12, das gewickelt werden soll, auf Größe schneiden kann.
Der Schleifenbildner 16 kann die Zufuhr von Walzgut 12 in Richtung der Wickelmaschine 10 regulieren und ermöglicht in korrekter Weise während eines Wickelvorganges die Vergrößerung des Durchmessers. Der Schleifenbildner 15 erfüllt somit die Funktion eines Puffers für das Walzgut 12, bevor es gewickelt wird.
Die Wickelmaschine 10 besitzt einen Dorn bzw. eine Haspel 20 mit einer horizontalen Drehachse 21 (Fig. 3), wobei sie freitragend und drehbar auf einem vertikalen Kopf 22 eines stationären metallischen Aufbaus 23 montiert ist
Der Dorn 20 besitzt vier Elemente 25, welche zueinander radial um 90º angeordnet sind, sodass sie eine zylindrische Oberfläche bilden. Die vier Elemente 25 sind radial einziehbar, so dass sie das Entfernen eines gerade aus dem Walzgut 12 geformten Coils erleichtern. Die radiale Bewegung der vier Elemente 25 wird mittels eines hydraulisch gesteuerten und wassergekühlten Mechanismus 26 erhalten.
Der innere Teil des Dorns 20 besitzt eine zylindrische, normal zu der Drehachse 21 verlaufende Wand 24, welche eine der beiden Seitenwände bildet, zwischen welchen der Coil aus Walzgut 12 gebildet wird.
Der Dorn 20 wird durch einen Elektromotor 27 (Fig. 1) mit Hilfe eines Reduziergetriebes selektiv in Drehung versetzt, welches innerhalb des Kopfes 22 angeordnet ist und spezielle Getriebe mit Schrägverzahnung mit einem geeigneten Verhältnis für hohe Drehzahlen besitzt.
Mit dem äußeren Ende des Dorns 20 kann eine zylindrische Rückhalteplatte 29 zusammenwirken. Die zylindrische Platte 29 ist freitragend und drehbar an einem Ende 30 eines Arms 31 montiert, dessen anderes Ende auf zwei Lagerblöcken 32 des stationären Aufbaus 23 schwenkbar gelagert ist.
Das äußere Ende des Dorns 20 weist eine konische Gestalt auf und kann in einen entsprechenden, gleichfalls konischen zentralen Sitz 38 der Platte 29 eingesetzt werden, um eine Kopplung zwischen dem Dorn 20 und der Platte 29 zu erreichen.
Die zylindrische Platte 29 kann sich zwischen einer Arbeitsposition (Fig. 2), in welcher sie im Wesentlichen normal zu der Drehachse 21 des Dorns 20 angeordnet ist und mit diesem zusammenwirkt, wobei sie die zweite Seitenwand bildet, zwischen welcher der Coil aus Walzgut 12 geformt wird, und einer inaktiven Position bzw. einer Position, in welcher sie bezüglich des Dorns 20 beabstandet und abgesenkt sowie im Wesentlichen horizontal angeordnet ist, bewegen.
Um die Platte 29 von der Arbeitsposition in die inaktive Position zu bringen bzw. umgekehrt, erfolgt eine Betätigung durch ein Antriebsorgan 33 mittels einer Übertragungswelle 35.
Auf dem oberen Teil des Betätigungsorgans 33 ist ein Schutzschirm 36 montiert.
Die Wickelmaschine 10 besitzt weiters eine Einrichtung 37, welche die Bildung der ersten Spiralen des Coils aus Walzgut 12 auf dem Dorn 20 erleichtern kann.
Die Einrichtung 37 besitzt zwei Führungen 39 und 40, welche im Wesentlichen eine halbzylindrische Gestalt zeigen, innen hohl sind und eine oberhalb, die andere unterhalb des Dorns 20 angeordnet sind. Jede Führung 39 und 40 besitzt ein inneres Profil, welches mit der äußeren zylindrischen Oberfläche des Dorns 20 zusammenpasst, und sie ist auf dem vertikalen Kopf 22 des stationären Aufbaus 23 schwenkbar gelagert.
Die obere Führung 39 ist mit einem Mund 41 versehen, durch welchen das Walzgut 12 in die inneren Hohlräume der Führung 39 und 40 eintreten kann, um in dem Wickelschritt während der ersten Umdrehungen des Dorns 20 geführt zu werden.
Zwei hydraulische Antriebe 42 und 43 können gleichzeitig die Bewegung der Führungen 39 bzw. 40 veranlassen, um sie von einer im Wesentlichen vertikalen Arbeitsposition (Fig. 2), in welcher sie zur Führung des Walzgutes 12 um den Dorn 20 herum angeordnet sind, in eine im Wesentlichen horizontale, inaktive Position (Fig. 3) zu bringen, in welcher sie sich in Abstand von dem Dorn 20 und außerhalb des Raumes befinden, der von dem sich auf dem Dorn 20 bildenden Coil eingenommen wird.
Sämtliche Teile, die mit dem Walzgut 12 in Kontakt gelangen, wie die Elemente 25 des Dorns 20, die Innenwand 24, die zylindrische Platte 29 und die Führungen 39 und 40 bestehen aus verschleißfesten Materialien.
Die Wickelmaschine 10 besitzt weiters eine Einrichtung 45 zum Verteilen der Spiralen (Fig. 1), die zwischen dem Schleifenbildner 15 und dem Dorn 20 angeordnet sind.
Der Verteiler 45 besitzt eine rohrförmige Führung 46, die etwa 5,5 Meter lang ist und deren eines Ende 47 an der Basis schwenkbar angelenkt ist und deren anderes Ende 48 an einem Verteilerwagen 49 montiert ist, der, von einem in den Zeichnungen nicht gezeigten Elektromotor angetrieben, horizontal bewegbar ist.
In der inaktiven Position liegt die rohrförmige Führung 46 auf einer Ebene, die bezüglich der äußeren zylindrischen Oberfläche des Dorns 20 im Wesentlichen tangential ist.
Das Ende 48 der Führung 46 ist gleichfalls vertikal auf dem Wagen 49 bewegbar, sodass es von einem Spiralenring zu dem folgenden, mit einem größeren Durchmesser laufen kann und dadurch die Durchmesservergrößerung während eines Wickelzyklus ausführen kann.
Eine in den Zeichnungen nicht gezeigte pneumatische Ausgleichseinheit ist mit dem Ende 48 der Führung 46 verbunden, um die Vergrößerung des Durchmessers und dessen Änderung während des Wickelns zu erleichtern.
Dem Dorn 20 ist eine Coil-Fördereinheit 50 zugeordnet, welche den Coil aus Walzgut 12 entfernen kann, sobald dieser um den Dorn 20 herum gebildet ist, und ihn auf eine stromab gelegene Einheit 51 zum Transportieren des Coils legen kann.
Die Coil-Fördereinheit 50 besitzt einen Tragerahmen 52, auf welchem parallel zueinander vier Mitlaufwalzen 53 drehbar angeordnet sind, um die Spiralen des Coils zusammenzuhalten. Sie können während des Schlussschrittes mit dem Schwanzende des Walzgutes 12, während dieses auf den Dorn 20 gewickelt wird, zusammenwirken.
Die beschriebene Wickelmaschine funktioniert wie folgt:
In der anfänglichen Arbeitsposition wird die Wickelmaschine 10 für die Aufnahme des zu wickelnden Walzgutes 12 voreingerichtet. Genauer gesagt wird die zylindrische Platte 29 in Kontakt mit dem äußeren Ende des Dorns 20 gebracht (Fig. 2) und die halbzylindrischen Führungen 39 und 40 werden um den Dorn 20 herum in einer vertikalen Lage angeordnet.
Der Dorn 20 und mit ihm die zylindrische Platte 29 werden mittels des Motors 27 in Drehung versetzt (Fig. 1).
Das von der Walzstraße 11 einlangende Walzgut 12 wird von den Ziehwalzen 13 mit sehr hoher Geschwindigkeit, mehr als 40 Meter pro Sekunde, in Richtung der Wickelmaschine 10 gezogen und die Einrichtung 45 zum Verteilen der Spiralen führt das Kopfende des Walzgutes 12 in Richtung des Mundes 41 der Führung 39.
Die inneren Hohlräume 39 und 40 erleichtern die Bildung der ersten zwei oder drei Spiralen auf dem Dorn 20; hierauf werden die Antriebe 42 und 43 aktiviert, und die Führungen 39 und 40 bewegen sich von dem Dorn 20 weg, wobei sie sich um etwa 90º verdrehen.
Die Walzen 13 des Schleifenbildners 15 stellen sicher, dass das Walzgut 12 unter Spannung gehalten und unter Zug auf den Dorn 20 der Wickelmaschine 10 gewickelt wird. Sie bilden auch die Schleife, die erforderlich ist, um Walzgut 12 anzusammeln, damit es rasch der Wickelmaschine 10 zugeführt werden kann, sobald in einem Wickelzyklus die Durchmesser des Coils ansteigen. Die Ziehwalzen 13 bremsen das Schwanzende des Walzgutes 12, um es unter dem gewünschten Zug zuhalten, wenn der Dorn 20 langsamer wird und an dem Ende des Wickelschrittes anhält.
Das Walzgut 12 wird sodann von der rohrförmigen Führung 46 geführt, welche von dem Wagen 49 horizontal, nach hinten und nach vorne bzw. an dem Ende jedes Ringes der Spiralen nach oben versetzt wird. Auf diese Weise kann man eine rationelle und gesteuerte Verteilung der Spiralen sowohl bei jedem einzelnen Ring als auch bei den unterschiedlichen koaxialen Ringen, welche den Coil bilden, erhalten.
Mit jedem Ring der Spiralen wird der Dorn 20 von dem Motor 27 mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die vorübergehend unter jener der Ziehwalzen 13 des Schleifenbildners 15 liegt. Das Walzgut 12 wird von dem Schleifenbildner 15 in dem Augenblick freigegeben, in dem ein Ring von Spiralen fertiggestellt ist und der folgende Ring begonnen wird. In diesem Augenblick vergrößert sich die Umfangs-Wickelgeschwindigkeit im Verhältnis zu der Durchmesseränderung und der Motor 27 gleicht seine Winkelgeschwindigkeit an.
Die Drehzahl des Dorns 20 wird mittels einer Rotationssonde durch die von dem Schleifenbildner 15 gebildete Schleife gesteuert und das Drehmoment des Motors 27 wird geregelt, wodurch in jedem Augenblick der gewünschte Wickelzug, unabhängig von der Geschwindigkeit des Walzgutes 12, sichergestellt ist.
Der Coil wird Lage nach Lage, Ring nach Ring geformt, bis das Walzgut 12 vollständig aufgewickelt ist.
Die Schere 16 wird zum auf Größe Schneiden des ich auf der Wickelmaschine 10 aufwickelnden Walzgutes 12 so gesteuert, dass die Abmessungen und das Gewicht des Coils vordefiniert sind.
Während sich die letzten Spiralen bilden wird der Motor 27 rasch verzögert, sodass der Dorn 20 in sehr kurzer Zeit stehen bleibt.
Während dieses Vergzögerungsschrittes, wenn die Drehzahl niedrig ist und bevor das Schwanzende des Walzgutes 12 aus den Walzen 13 der stromauf des Spiralenverteilers 45 gelegenen Zieheinheit austritt, wird die zylindrische Platte 29 mittels des Antriebsorgans 33 in Abstand von dem Dorn 20 gehalten und die Fördereinheit 50 wird mit ihren vier, zu dem soeben fertiggestellten Coil koaxialen Mitlaufwalzen 53 in Richtung des Dorns 20 gebracht.
Die Walzen 53 legen sich an den rotierenden Coil und verhindern so, dass sich die letzten Spiralen des Coils auseinanderwickeln. Auf diese Weise wirken die Walzen 53 auch in dem letzten Schritt des Wickelns des Schwanzendes des kompakten Coils zusammen.
Sobald der Motor 27 vollständig zum Stillstand gekommen ist und sich der Coil aus Walzgut 12 in Ruhe befindet, wird der Coil horizontal von dem Dorn 20 entfernt, der gleichzeitig, von dem Mechanismus 37 gesteuert, radial eingezogen wird.
Es ist offensichtlich, dass die hier beschriebene Wickelmaschine für Walzgut Abänderungen unterworfen werden kann und dass Zusätze möglich sind, doch werden diese nichtsdestoweniger innerhalb des Schutzbereiches der Erfindung, wie in den beigefügten Ansprüchen definiert, verbleiben.

Claims

1. Wickelmaschine für Walzgut (12), die stromab einer Walzstraße (11) gelegen ist, die einen Dorn (20) besitzt, der freitragend und um eine Drehachse (21) drehbar an einem stationären Aufbau (23) gelagert ist, und der Dorn (20) eine zu der Drehachse (21) normale innere Wand (24) sowie ein äußeres Ende besitzt, wobei die Wickelmaschine dadurch gekennzeichnet ist, dass eine zylindrische Platte (29) wahlweise mit dem äußeren Ende zusammenwirken kann, die zylindrische Platte (29) zwischen einer Arbeitsposition, in welcher sie im Wesentlichen orthogonal zu der Drehachse (21) angeordnet ist, um eine Seitenwand parallel zu der inneren Wand (24) zu bilden und die Bildung des Coils aus Walzgut zu ermöglichen, und einer inaktiven Position bewegbar ist, in welcher sie bezüglich des Dorns (20) beabstandet und abgesenkt ist, um das axiale Entfernen des Coils aus Walzgut (12) zu erlauben.

2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (20) eine Mehrzahl von Elementen (25) besitzt, welche so angeordnet sind, dass sie eine zylindrische Oberfläche bilden und radial in Richtung der Drehachse (21) einziehbar sind, um das Entfernen eines soeben gebildeten Coils aus Walzgut (12) zu erleichtern.

3. Wickelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Bewegung der einziehbaren Elemente(25) mittels eines hydraulisch gesteuerten und wassergekühlten Mechanismus (26) erhalten wird.

4. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrische Platte (29) freitragend und drehbar an einem Ende (30) eines Arms (31) gelagert ist, dessen anderes Ende an dem stationären Aufbau (22) schwenkbar angelenkt ist, und der durch ein Antriebsorgan (33) betätigt wird.

5. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das äußere Ende des Dorns (20) im Wesentlichen konische Gestalt aufweist und in einen entsprechenden, konischen und zentralen Sitz (38) der zylindrischen Platte (29) eingesetzt werden kann, sodass eine Kopplung zwischen dem Dorn (20) und der Platte (29) erzielt wird, wodurch die Platte (29) zusammen mit dem Dorn (20) rotiert, wenn sich die Platte (29) in der Arbeitsposition befindet.

6. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (20) durch einen Elektromotor (27) mit Hilfe einer Reduziereinheit mit schräg verzahnte Zahnräder aufweisenden Getrieben und einem für hohe Geschwindigkeiten geeigneten Übersetzungsverhältnis selektiv in Drehung versetzt wird.

7. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (37) zum Erleichtern der Bildung der ersten Spiralen des Coils aus Walzgut (12) auf dem Dorn (20) vorgesehen ist, wobei die Einrichtung (37) zwei Führungen (39, 40) besitzt, die im Wesentlichen von halbzylindrischer Gestalt, innen hohl, und eine oberhalb sowie eine unterhalb des Dorns (20) gelegen sind, und jede der Führungen (39, 40) ein inneres Profil besitzt, welches mit der äußeren zylindrischen Oberfläche des Dorns (20) zusammenpasst.

8. Wickelmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine der zwei Führungen (39) mit einem Mund (41) versehen ist, durch welchen das Walzgut (12) in die inneren Hohlräume der Führungen (39, 40) eintreten kann, damit es während der ersten Umdrehungen des Dorns (20) beim Wickeln geführt ist.

9. Wickelmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Antriebe (42, 43) gleichzeitig die Bewegung der beiden Führungen (39, 40) steuern können, um sie von einer Arbeitsposition, im Wesentlichen orthogonal zu der Drehachse (21), in welcher sie zur Führung des Walzgutes (12) um den Dorn (20) herum angeordnet sind, in eine inaktive Position, im Wesentlichen parallel zu der Drehachse (21), zu bringen, in welcher sie sich in Abstand von dem Dorn (20) und außerhalb des von dem Coil aus Walzgut (12) eingenommenen Raumes befinden.

10. Wickelmaschine nach Anspruch 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass alle jene Teile, welche mit dem Walzgut (12) in Kontakt kommen können, wie die einziehbaren Elemente (25) und die innere Wand (24) des Dorns (20), die zylindrische Platte (24) und die Führungen (39, 40) aus verschleißfesten Materialien hergestellt sind.

11. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (45) zum Verteilen der Spiralen vorgesehen ist, um die Bildung der Spiralen aus Walzgut (12) auf dem Dorn (20) zu leiten, wobei die Spiralenverteilungseinrichtung (45) ein Führungsorgan (46) besitzt, bei dem zumindest ein Ende (48) auf einer im Wesentlichen tangential zu der äußeren zylindrischen Oberfläche des Dorns (20) gelegenen Ebene bewegbar ist.

12. Wickeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Coil- Fördereinheit (50) vorgesehen ist, um den soeben auf dem Dorn (20) gebildeten Coil aus Walzgut (12) zu entfernen und ihn auf eine Coil-Transporteinheit (51) zu setzen.

13. Wickelmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Coil- Fördereinheit (50) einen Tragerahmen (52) besitzt, auf dem eine Mehrzahl von Mitlaufwalzen (53) parallel zu der Drehachse (21) drehbar gelagert sind, und die während der Endphase des Wickelns auf den Dorn (20) mit dem Schwanzende des Walzgutes (12) zusammenwirken können, um ein Auseinanderwickeln der Spiralen des Coils zu verhindern.