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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Halbleiterverarbeitungstechnologie und insbesondere
die Verwendung der herkömmlichen
Verarbeitungstechnologie zur Bildung sehr flacher Übergänge.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bei
herkömmlichen
MOSFETs und anderen Siliciumvorrichtungen mit Strukturen weit unterhalb
eines Mikrometers kann die Ausdehnung des Drain-Potentials in den Kanalbereich zu Kurzkanalwirkungen
führen. In
Bezug auf MOSFET-Vorrichtungen sei bemerkt, dass ein idealer MOSFET
eine Übergangstiefe
von Null aufweist und daher das am wenigsten ernste Kurzkanalverhalten
aufweist. Demgemäß zeigt
ein herkömmlicher Transistor
mit Strukturen weit unterhalb eines Mikrometers nahezu ideale Funktionseigenschaften,
wenn die Source/Drain-(S/D)-Übergänge sehr
flach sind.
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Sehr
flache Übergänge (<50 nm) mit geringen
Leckwirkungen sind mit herkömmlichen
Halbleiterverarbeitungsverfahren sehr schwer zu erreichen. Komplexere
Halbleiterverarbeitungsverfahren, wie präamorphisierende Implantate,
Sub-Gate-Seitenwand-Abstandselemente oder erhöhte S/Ds sind erforderlich,
um ausreichend flache Übergänge zu erhalten.
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Weil
sich die Abmessungen von Halbleitervorrichtungen weiter verkleinern,
gibt es Drücke,
die Übergänge flacher
zu machen. Tiefe Übergänge führen zu
einer Erhöhung
der unerwünschten
Kurzkanalwirkungen. Überdies
wird die Überlappung
der S/Ds über
das Gate wegen der seitlichen Diffusion größer, wenn der Übergang
tiefer wird. Große Überlappungen
führen
zu einer großen Überlappungskapazität, welche
eine parasitäre
Schlüsseleigenschaft
ist, welche die intrinsische Geschwindigkeit von MOS-Vorrichtungen
behindert.
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Weil
die Vorrichtungen von einer Generation zur nächsten skalieren, können große Überlappungen problematisch
sein. Im Allgemeinen implizieren große Überlappungen kleine wirksame
Längen
(Leff) für
eine feste Gate-Länge.
Wenn die Leff-Werte klein sind, muss die
Kanalkonzentration zunehmen, um einen verfrühten Durchgriff zu vermeiden
und die draininduzierte Schwellenabsenkungs-("drain-induced barrier lowering" – DIBL)-Wirkung zu vermindern.
Wenn die Kanalkonzentrationen zunehmen, können mehrere nachteilige Wirkungen
auftreten. Diese können
solche Wirkungen einschließen,
dass die Kanalbeweglichkeiten abnehmen und die Transistorverstärkung verringern,
dass die Übergangskapazität zunimmt
und die Schaltgeschwindigkeit verringert, dass die Durchbruchspannung
des Übergangs
abnimmt, dass der Body-Effekt zunimmt und dass der Temperaturkoeffizient
der Schwellenspannung zunimmt. All diese Faktoren werden verbessert,
wenn Leff zunimmt und die Kanalkonzentration
bei einer festen physikalischen Gate-Länge abnimmt.
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Leff kann wegen der verringerten seitlichen
Diffusion, die direkt von der Tiefe des Übergangs abhängt, abnehmen,
wenn die Übergänge flacher
werden. Demgemäß sind flache Übergänge für MOS-Vorrichtungen mit
Strukturen weit unterhalb eines Mikrometers sehr wünschenswert. Ähnliche
Argumente können
für den Grad
der Gewünschtheit
flacher Emitter und Basen für
bipolare Vorrichtungen gegeben werden.
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In
Bezug auf Zuverlässigkeitserwägungen sei
bemerkt, dass die niedrigen Kanalkonzentrationen, die sich aus flachen Übergängen ergeben,
auch bewirken, dass das Gate-induzierte Drain-Leck ("gate-induced drain
leakage" – GIDL)
und das maximale elektrische Feld (Emax)
an der Drain-Elektrode verringert werden. Ein verringertes Emax verbessert die Unempfindlichkeit gegenüber einer
Beeinträchtigung
durch heiße
Kanalladungsträger
("channel hot carriers" – CHC).
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Die
gegenwärtige
Technik unter Verwendung einer Ionenimplantation, selbst mit präamorphisierenden Implantaten,
Implantatmaskierungsschichten und einer Ausdiffusion von Dielektrika,
Metallen und Siliciden ist nicht leicht in der Lage, flache PN-Übergänge einer
hohen Konzentration zu erzeugen. Präamorphisierende Implantate
beseitigen eine Ionenkanalbildung und verringern die Streubreite,
sie beseitigen jedoch nicht die transiente erhöhte Diffusion und lange Implantatausläufer. Ausdiffusionsverfahren
erzeugen keine ausreichend hohen Dotierungskonzentrationen oder
sind ungleichmäßig, wodurch
leckbehaftete Übergänge erzeugt werden.
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Es
wurde viel Aufmerksamkeit auf Bemühungen, die darauf abzielten,
ausführbare
Verfahren zum Herstellen sehr flacher Übergänge zu finden, und auf das
Adressieren der damit verbundenen Probleme und der damit zusammenhängenden
Beschränkungen
gerichtet. Es wurde herausgefunden, dass Bor (B), BF2, Phosphor
(P) und Arsen (As) nicht aus TiSi2 getrieben
werden können,
um einen angemessenen flachen Übergang
zu bilden. Die Dickenungleichmäßigkeit
und die Verdünnung
in der Nähe
der Gate-Elektrode machen das "Austreiben" nicht anwendbar.
Für eine
direkte Implantation in Si kann eine Implantatbeschädigung (außer für B) bei
weniger als etwa 900 °C
nicht wirksam durch Wärmebehandlung
beseitigt werden. Daher muss in Silicid implantiert werden, wobei
sich inhärente
Konzentrationsbeschränkungen
ergeben. Das Ergebnis wies darauf hin, dass eine Nach-Übergangs-Silicidierung
unterhalb des 0,5-μm-Technologieknotens
möglicherweise
nicht ausgeführt
werden kann.
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Es
wurde auch herausgefunden, dass der amorphe Bereich durch Ausführen einer
Festphasenepitaxie (SPE) bei 550 °C
für 30
Minuten rekristallisiert werden kann, dass jedoch eine höhere Temperatur
für Fluor-(F)-implantierte
Proben erforderlich ist, weil F die SPE behindert. F behindert die
SPE, weil es sich mit Kristallfehlern verbindet, wodurch die SPE-
und B-Aktivierung verzögert
werden. Es wurde herausgefunden, dass die Übergangsdicke xj bei
einem 1,35-keV-B-Implantat
und 6 keV BF2 etwa 0,11 μm
beträgt,
wenn eine Aktivierung durch schnelle Wärmebehandlung bei 1050 °C für 10 Sekunden
erfolgte. xj beträgt bei Verwendung mit einem
präamorphisierten
27-keV-Germanium-(Ge)-Substrat etwa 0,075 μm . Eine vollständige Aktivierung wurde
bei 27 keV Ge bei einer schnellen Wärmebehandlung bei Temperaturen
von lediglich 600 °C
beobachtet.
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Die
Temperatur für
eine Fehlerentfernung liegt stets höher als die Temperatur für die Aktivierung.
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Zusätzlich wurde
herausgefunden, dass die Ausdiffusion von CoSi2 bei
einer schnellen Wärmebehandlung
für 10
Sekunden bei 800 °C
eine xj von 8 nm für N+-
und eine xj von 23 nm für P+-Übergänge bei
900 °C erzeugt,
wobei der Übergang
mit der Si/Silicid-Grenzfläche
konform ist. Eine Wärmebehandlung
bei 500 °C verringert
das Lecken für
alle Energien. Für
P+-N-Übergänge erfordern
niedrigere Energien höhere
Temperaturen bei der Wärmebehandlung.
Das F aus BF2 bewirkt das Passivieren jeglicher
Fehler. Für
N+-P-Übergänge ergibt
sich bei 15 keV infolge der Agglomeration von Silicid, wodurch der Übergang
mit einem Dorn versehen wird, ein 10 Mal so großes Leck. Es wurde herausgefunden,
dass niederenergetisches As schwieriger wärmezubehandeln ist, weil die
As-Diffusion fast vollständig
durch Korngrenzen erfolgt und hohe Konzentrationen wegen begrenzter
Quellenkonzentrationen nicht erreichbar sind. Weiterhin gibt es
keine F-Passivierung, und jede Agglomeration hat eine größere Wirkung
auf As.
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Die
Aktivierungsenergie (Ea) für einen
Leckstrom an P+/N-Übergängen, welche durch eine CoSi2-Ausdiffusion erzeugt wurden, beträgt bei einer
schnellen Wärmebehandlung
bei 600 °C
für 10
Sekunden etwa 0,64 eV, was mit 1,0 eV bei einer schnellen Wärmebehandlung
bei 800 °C
für 10
Sekunden zu vergleichen ist. Dies bedeutet, dass flache Übergänge in Si
bei mindestens 800 °C
wärmebehandelt
werden müssen,
um leckbehaftete Übergänge zu vermeiden.
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Vorstehend
wurden die flachsten Übergänge, die
durch den aktuellen Stand der Technik erreichbar sind, und einige
der damit verbundenen Probleme und Beschränkungen beschrieben. Im Stand
der Technik fehlt ein herkömmliche
Verarbeitungsverfahren einsetzendes Verfahren zum Erzeugen sehr
flacher Übergänge mit
erwünschten
Funktionseigenschaften.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Das
Verarbeitungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Bildung sehr flacher Übergänge verwendet die differenziellen
Diffusionskoeffizienten von Störstellendotierungsmaterialien
in einem zweiten Material, wie Germanium, verglichen mit einem ersten
Substratmaterial, wie Silicium, um die Dotierungsmaterialien auf
sehr flache Bereiche zu beschränken,
die aus dem im Wesentlichen reinen zweiten Material bestehen. Dieses
erfindungsgemäße Verarbeitungsverfahren
nutzt bekannte und zuverlässige
Prozessschritte zum Erzeugen von Dünnschichten aus bestimmten
Materialien, wie Germanium, mit gut gesteuerten Dicken durch herkömmliche
Mittel aus. Das Verarbeitungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet bewährte und
gut eingeführte
Vorrichtungsstrukturen und herkömmliche
Schritte zur Verarbeitung integrierter Schaltungen. Im Wesentlichen
ist diese Erfindung unabhängig
von der Vorrichtungsstruktur. Sie kann auf eine beliebige Si-Vorrichtung angewendet
werden, bei der flache Übergänge vorteilhaft
sind. Zusätzlich
ist das Verarbeitungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
verhältnismäßig einfach
und kann bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen ausgeführt
werden, was für
die Verwendung mit Technologien für Strukturen weit unterhalb
eines Mikrometers wünschenswert
ist.
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Demgemäß sieht
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen flacher Übergänge eines
gewünschten
Dotierungstyps mit den folgenden Schritten vor:
- a.
Bilden einer Filmschicht aus einem zweiten Material auf einem Substrat,
das aus einem ersten Material besteht,
- b. Einbringen eines Dotierungsmaterials in die Filmschicht aus
dem zweiten Material, wobei das Dotierungsmaterial in dem zweiten
Material einen höheren
Diffusionskoeffizienten als in dem ersten Material aufweist, und
- c. Diffundieren des Dotierungsmaterials in der Filmschicht aus
dem zweiten Material, um einen Übergang zu
bilden, dessen Tiefe gleich der Tiefe der Filmschicht aus dem zweiten
Material ist.
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Allgemein
ausgedrückt
umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen flacher Übergänge eines gewünschten
Dotierungstyps mit den folgenden Schritten: Bilden einer Filmschicht
aus einem zweiten Material auf einem Substrat, das aus einem ersten
Material besteht, Einbringen eines Dotierungsmaterials in die Filmschicht
aus dem zweiten Material, wobei das Dotierungsmaterial in dem zweiten
Material einen höheren
Diffusionskoeffizienten als in dem ersten Material aufweist, und
Diffundieren des Dotierungsmaterials in der Filmschicht aus dem
zweiten Material.
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Die
Erfindung sieht weiter eine Halbleitervorrichtung mit einem flachen Übergang
vor, wobei die Vorrichtung ein Substrat aus einem ersten Material
mit einer sich darauf befindenden Filmschicht aus einem zweiten
Material aufweist, wobei das zweite Material ein Dotierungsmaterial
enthält,
wobei das Dotierungsmaterial in dem zweiten Material einen höheren Diffusionskoeffizienten
als in dem ersten Material aufweist, wobei der flache Übergang
durch die Diffusion des Dotierungsmaterials in die Filmschicht aus
dem zweiten Material bis zu einer Tiefe, die gleich der Tiefe der
Filmschicht ist, gebildet wird.
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Zusätzlich umfasst
die Erfindung ein vorstehend beschriebenes Verfahren mit den folgenden
weiteren Schritten: Einbringen eines zweiten Dotierungsmaterials
in die Filmschicht aus dem zweiten Material, wobei das zweite Dotierungsmaterial
in dem zweiten Material einen höheren
Diffusionskoeffizienten aufweist als in dem ersten Material, und
Diffundieren des zweiten Dotierungsmaterials in der Filmschicht
aus dem zweiten Material.
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Bei
der Bildung der Schicht aus dem zweiten Material, das im Wesentlichen
rein ist, wird das zweite Material zuerst in das Substrat aus dem
ersten Material implantiert, um eine Legierung aus dem ersten und dem
zweiten Material zu bilden. Die Legierung wird dann oxidiert, um
eine im Wesentlichen reine Schicht aus dem zweiten Material über dem
Substrat aus dem ersten Material zu bilden, während gleichzeitig eine Oxidschicht über der
Schicht aus dem zweiten Material gebildet wird. Die Oxidschicht
wird dann entfernt, um die Schicht aus dem im Wesentlichen reinen
zweiten Material freizulegen.
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In
weiteren Einzelheiten sei bemerkt, dass das Verarbeitungsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Herstellen flacher Übergänge an einem Siliciumsubstrat
die folgenden Schritte aufweist: Bilden einer Filmschicht aus Germanium
mit einer gewünschten
Dicke auf dem Substrat, Einbringen eines Dotierungsmaterials in
die Germaniumfilmschicht und Diffundieren des Dotierungsmaterials
in der Germaniumfilmschicht.
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Genauer
gesagt, kann der Bildungsschritt weiter die Schritte des Implantierens
von Germanium in das Siliciumsubstrat zur Bildung einer Silicium- und Germaniumlegierung,
des Oxidierens der Silicium- und Germaniumlegierung zur Bildung
einer im Wesentlichen reinen Germaniumschicht über dem Siliciumsubstrat und einer
Oxidschicht über
der Germaniumschicht und des Entfernens der Oxidschicht zum Freilegen
der Germaniumschicht enthalten.
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Eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, für die Herstellung
eines flachen Übergangs
unter Verwendung bekannter Halbleiterverarbeitungsverfahren und
-prozeduren zu sorgen. Eine vollständigere Würdigung der vorliegenden Erfindung
und ihres Schutzumfangs kann anhand der anliegenden Zeichnung, die
nachstehend kurz beschrieben wird, der folgenden detaillierten Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung und der anliegenden Ansprüche erhalten werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird nun beispielhaft mit Bezug auf die anliegende
Zeichnung weiter beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm, das die Schritte des erfindungsgemäßen Prozesses
zum Herstellen flacher Übergänge zeigt,
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2 eine
schematische Darstellung der Bildung einer im Wesentlichen reinen
Germaniumfilmschicht in dem Übergangsbereich
nach dem erfindungsgemäßen Prozess,
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3 eine
schematische Darstellung der Implantation des Dotierungsmaterials
in die Germaniumfilmschicht und
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4 eine
schematische Darstellung des zum Definieren des Übergangsbereichs in die Germaniumfilmschicht
diffundierten Dotierungsmaterials.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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In 1 sind
die Grundschritte dargestellt, die das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ausmachen. Die Schritte umfassen das Bilden einer Filmschicht
aus einem zweiten Material mit einer gewünschten Dicke an der geeigneten
Position auf einem aus einem ersten Material 20, das typischerweise
Silicium (Si) ist, hergestellten Substrat, das Einbringen gewünschter
Störstellen
oder Dotierungsmaterialien in die Filmschicht 22 aus dem
zweiten Material und das Diffundieren des Dotierungsmaterials durch
die Filmschicht aus dem zweiten Material bis zu dem gewünschten
Ausmaß 24,
wodurch der Übergang
gebildet wird. Das zweite Material wird so ausgewählt, dass
die Dotierungsmaterialien in dem zweiten Material einen höheren Diffusionskoeffizienten
als in dem ersten Substratmaterial aufweisen, so dass das Dotierungsmaterial
während
der Diffusion in der Schicht aus dem zweiten Material eingeschlossen
ist. Auf diese Weise wird der sehr flache Übergang 25 gebildet
(siehe 4). Das Dotierungsmaterial hat auch in dem zweiten
Material einen höheren differenziellen
Aktivierungsprozentsatz als in dem ersten Material, wie nachstehend
erklärt
wird, so dass nach einer Wärmebehandlung
mit der geeigneten Temperatur das Dotierungsmaterial in dem zweiten
Material aktiviert wird und in dem Substratmaterial nicht aktiviert
wird. Es kann mehr als ein Dotierungsmaterial in das zweite Material
eingebracht werden, um es geeignet zu diffundieren oder zu aktivieren.
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Wenngleich
die vorliegende Erfindung mit einer Vielzahl von Materialien verwirklicht
werden kann, die beim Herstellen integrierter Schaltungen verwendet
werden, wird zur Vereinfachung der Beschreibung in den folgenden
Beispielen Germanium als das zweite Material und Silicium als das
erste Material verwendet. Mehrere verschiedene Dotierungsmaterialien
werden in den nachstehend gegebenen Beispielen verwendet.
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Insbesondere
umfassen die Schritte die Bildung einer Filmschicht aus Germanium
(Ge) mit einer gewünschten
Dicke an der geeigneten Position auf dem Substrat, das typischerweise
aus Silicium (Si) besteht, das Einbringen gewünschter Störstellen oder Dotierungsmaterialien
in die Ge-Filmschicht und das Diffundieren des Dotierungsmaterials
durch die Ge-Filmschicht bis zu dem gewünschten Ausmaß, wodurch
der Übergang
gebildet wird.
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Das
zugrunde liegende Prinzip des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
besteht darin, dass die meisten Dotierungsmaterialien, die bei Halbleitertechnologien
verwendet werden, mit einer viel höheren Rate durch Ge als durch
Si diffundieren. Dieses Prinzip in Kombination mit der Tatsache,
dass die Diffusionseigenschaften von Standarddotierungsmaterialien
in Ge typischerweise bekannt sind, wie nachstehend dargelegt wird,
und dass die Dicke der Ge-Schicht durch bekannte Techniken zur Verarbeitung
integrierter Schaltungen streng gesteuert werden kann, führt dazu,
dass sehr flache Übergänge mit
den gewünschten
Funktionseigenschaften erzeugt werden können. Zusammenfassend sei bemerkt,
dass auf der Grundlage der differenziellen Diffusionsrate der Dotierungsmaterialien
in Ge und Si die Dotierungsmaterialien bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen
bei einer geringen Diffusion des Dotierungsmaterials durch die Begrenzung
in das Substrat zur Grenzfläche
der Ge-Schicht und des Substrats diffundiert werden können. Die
elektrisch aktiven Dotierungsmaterialien werden dadurch im Wesentlichen
ausschließlich
auf den Ge-Film beschränkt.
Dieser Prozess kann demgemäß verwendet
werden, um unter Verwendung bekannter Techniken zur Verarbeitung
integrierter Schaltungen sehr flache und wohl definierte Übergänge zu bilden,
wobei all dies bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen geschieht, die für
die Herstellung von MOS- und anderen Vorrichtungen mit Strukturen weit
unterhalb eines Mikrometers erforderlich sind.
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In
Bezug auf die Bildung einer Ge-Schicht mit der gewünschten
Dicke auf dem Substrat sei bemerkt, dass das bevorzugte Verfahren,
das in 2 schematisch dargestellt ist, die Herstellung
eines Substrats mit einem bestimmten Prozentsatz Ge in dem Si, beispielsweise
50 Atomprozent, erfordert, um eine Legierung zu bilden, die im Allgemeinen
durch SixGe1-x dargestellt
ist. Die SixGe1-x-Legierung
kann durch ein beliebiges bekanntes Verfahren, beispielsweise durch
Implantieren des Ge 26 in das Si-Substrat 28, wie in 2a dargestellt
ist, oder durch eine gesteuerte epitaxiale chemische Dampfabscheidung
oder durch eine chemische Ultrahochvakuum-Dampfabscheidung (UHVCVD)
erhalten werden. Ein Blockieroxid 30 kann verwendet verwenden,
um den Ort der Bildung der SixGe1-x-Legierung zu steuern oder zu strukturieren.
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Nachdem
die SixGe1-x-Legierung
32 gebildet wurde, wie in 2b dargestellt
ist, wird die Ge-Schicht mit der gewünschten Dicke durch Oxidieren
des SixGe1-x-Legierungssubstrats
gebildet, wodurch eine im Wesentlichen reine Schicht aus Ge 34 mit
einer gut gesteuerten Dicke erzeugt wird, wie in 2c dargestellt
ist. Während
des Oxidationsschritts wird die Oxidschicht (SiO2-Schicht) 36 durch
Verbrauchen des Si der SixGe1-x-Legierung
32 gebildet, ohne dass das Ge in der darunter liegenden SixGe1-x-Legierung
erheblich gestört
wird, wodurch eine Dünnschicht
aus im Wesentlichen reinem Ge 34 gebildet wird. Der Oxidationsschritt ist
vorzugsweise ein Dampfoxidationsschritt (zum Fördern des schnellen Oxidwachstums)
bei etwa 1000 °C. Solange
der sich ergebende Ge-Film 34 dünn genug
ist, relaxiert er nicht durch plastische Verformung bei Erzeugung
von Fehlern, wie Fadenversetzungen an der Grenzfläche zwischen
dem SixGe1-x und
dem Ge. Die erreichbaren Ge-Filmdicken reichen von etwa 5 bis 50
Nanometer.
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Die
sich ergebende Dicke der Ge-Schicht 34 ist proportional
zur Oxidationszeit bei 1000 °C
und zum Prozentsatz von Ge in dem darunter liegenden Substrat 28,
wodurch eine genaue Steuerung der Dicke ermöglicht wird. Beispielsweise
werden bei den vorstehend angegebenen 50 Atomprozent Ge in dem darunter
liegenden Substrat 28, wenn die Dampfoxidation etwa 5,
10, 20 und 30 Minuten lang bei 1000 °C ausgeführt wird, Oxidschichten 36 mit
einer Dicke von etwa 25 nm, 75 nm, 110 nm bzw. 160 nm gebildet.
Gleichzeitig werden entsprechende Schichten im Wesentlichen reinen
Ge 34 unter der Oxidschicht 36 mit Dicken von etwa 5,5
nm, 10 nm, 17 nm bzw. 23 nm gebildet. Die Dicke der Ge-Filmschicht 34 kann
mit einem hohen Genauigkeitsgrad gesteuert werden. Typischerweise
kann dieser Prozess zur Bildung der Ge-Schicht bis etwa +/- 0,5
nm gesteuert werden. Sobald die Ge-Schicht 34 mit der gewünschten
Dicke gebildet wurde, wird die Oxidschicht 36 zusammen
mit dem Blockieroxid 30 in bekannter Weise durch ein Fluorwasserstoffsäure-(HF)-Bad
entfernt, um die neu gebildete Ge-Schicht 34 freizulegen,
wie in 2d dargestellt ist. Die vorstehend
erwähnte
Implantat/Ge-Schichtbildung ist bevorzugt, weil es einfacher ist,
das Ge durch dieses Verfahren auf ausgewählte Bereiche zu beschränken. Zusätzlich sind
die Reinheit und die allgemeine epitaxiale Qualität besser,
ist die Grenzfläche
reiner und lässt
sich die Übergangstiefe
bei flachen Niveaus leichter steuern.
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Andere
Verfahren zur Bildung dünner
Ge-Filmschichten in den gewünschten
Dicken sind auch für
die vorliegende Erfindung angemessen. Amorphes Ge kann unter Verwendung
eines plasmaverstärkten
chemischen Dampfabscheidungssystems (PECVD-Systems) oder durch die
pyrolytische Zerlegung von Germaniumtetrahydrid in einer Plasmaumgebung
oder alternativ durch die Verwendung eines chemischen Niederdruck-Dampfabscheidungs-(LPCVD)-Systems auf
einem Si-Substrat abgeschieden werden. Die Abscheidung von Ge auf
einem Si-Substrat durch diese Prozesse ist in der Industrie bekannt.
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Falls
der sich ergebende Ge-Film durch beliebige dieser Verfahren abgeschieden
wird, wird er vorzugsweise in amorpher Form belassen, um eine wirksamere
anschließende
Verarbeitung zu ermöglichen.
Alternativ kann das amorphe Ge durch einen bekannten Prozess bei
600 °C 400
bis 1800 Sekunden lang wärmebehandelt
werden, um polykristallines Ge zu bilden. Der Nachteil der Verwendung
von kristallinem Ge besteht darin, dass es der Bildung von Fehlern
(Versetzungen) infolge einer Gitterfehlanpassung (etwa 4 %) zwischen
dem Si und dem Ge unterliegt. Diese Fehler könnten zu leckbehafteten Übergängen führen. Dennoch erfordern
manche Anwendungen kein einkristallines Substratmaterial.
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Sobald
der im Wesentlichen reine Ge-Film 34 gebildet wurde, wird
ein Störstoff
oder ein Dotierungsmaterial 38, wie Bor (B), durch Ionenimplantation
oder andere Mittel eingebracht, wie in 3 dargestellt
ist. Das ausgewählte
Störstellendotierungsmaterial 38 wird
demgemäß in die
freigelegte Ge-Schicht implantiert und typischerweise im oberen
Abschnitt der Ge-Schicht 34 erheblich angesammelt, wie
in 3 dargestellt ist. Die Ge-Schicht kann entweder
vor dem Implantationsschritt strukturiert werden oder, im Fall epitaxialen SixGe1-x, nach der
Bildung der Ge-Schicht strukturiert werden. Im letztgenannten Fall
kann das überschüssige Ge
durch H2O2 oder
andere Ge-Ätzmittel
fortgeätzt
werden. Auf diese Weise ist der Diodenbereich durch herkömmliche
Verfahren definierbar. In den 3 und 4 ist
dargestellt, dass ein Blockieroxid 40 die Strukturierung
der Bereiche ermöglicht,
die dem Dotierungsmaterial auszusetzen sind.
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Das
Dotierungsmaterial kann von in-situ dotierten Polysilicium- oder
Polygermaniumquellen oder von durch die geeigneten Implantations-
und Wärmebehandlungsschritte
dotierten Polysiliciumfilmen eingebracht werden. Die Verwendung
in-situ dotierten Polygermaniums zum Einbringen des Dotierungsmaterials
ist für Niedertemperaturanwendungen
(beispielsweise bei etwa 400 °C)
bevorzugt. Polysilicium ist jedoch für die Verwendung bei höheren Temperaturen
(beispielsweise 600 °C)
geeignet. Beide Prozesse würden Hochtemperatur-Kurzzeit-Wärmebehandlungen
(beispielsweise bei 900 °C)
für implantierte
Filme erfordern, um das Dotierungsmaterial zu aktivieren. Daher
sind sehr flache Übergänge erreichbar,
wenn das Dotierungsmaterial von implantierten Polysiliciumquellen
diffundiert wird, dies wird jedoch nicht bei niedrigen Temperaturen
erreicht. Das Verfahren zum Einbringen des Dotierungsmaterials 38 in
die Ge-Schicht 34 ist für
die Lehren dieser Erfindung zweitrangig. Es kann jedes bekannte
Verfahren zum Einbringen des Dotierungsmaterials in den Ge-Film bei
den angemessenen Niveaus verwendet werden.
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Als
nächstes
wird das Dotierungsmaterial durch einen Wärmebehandlungsschritt entweder
aktiviert oder diffundiert, um zu bewirken, dass das Dotierungsmaterial
in der Ge-Filmschicht 34 elektrisch aktiv wird, wie in 4 dargestellt
ist. Weil die Aktivierungstemperatur vieler Störstellen 38 in Ge,
verglichen mit der Aktivierungstemperatur für das gleiche Dotierungsmaterial
in Si, sehr niedrig ist, wird das dotierte Substrat bei niedrigen
Temperaturen, beispielsweise bei 500 °C, wärmebehandelt. Das Ergebnis
dieses Wärmebehandlungsschritts
besteht darin, dass die Störstelle 38 in
dem im Wesentlichen reinen Ge-Film 34 aktiviert wird, in dem
darunter liegenden Si-Ge-Substrat 32 jedoch
nicht erheblich aktiviert wird. Demgemäß wird der elektrisch aktive
Bereich ausschließlich
auf den Ge-Film beschränkt.
Auf diese Weise kann ein (P+)-N-Übergang
25 mit einer Übergangsdicke
xj gebildet werden, welche durch die Dicke
der Ge-Filmschicht 34 definiert ist. E. Guerrero u.a. haben
in J. Electrochemical Society, 129, 1826 (1982) festgestellt, dass
die näherungsweise
maximale Konzentration (Festlöslichkeit)
von Arsen (As) in Silicium (Si) Cmax = 1,896 × 1022 ist, was experimentell von 700 – 1000 °C bestätigt wurde.
Unter der Annahme, dass das Modell bei niedrigeren Temperaturen
gültig
ist, ergibt sich, dass Cmax bei 500 °C etwa 2 × 109 cm–3 und bei 400 °C etwa 7,8 × 1018 cm–3 ist.
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H.
Ryssel u.a. haben in Appl. Phys., 22, 35 (1980) Cmax für Bor (B)
in Si gemessen, anscheinend jedoch kein Modell entwickelt. Es wurde herausgefunden,
dass Cmax für Bor in Si bei 700 °C etwa 4
bis 10 × 1018 cm–3 beträgt.
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R.B.
Fair, "Concentration
Profiles of Diffused Dopants in Silicon", F.F.Y. Wang, Herausgeber, North-Holland,
NY, 1981, Kapitel 7 gibt an, dass für Phosphor (P) in Si die Gesamtkonzentration
CT für
Temperaturen zwischen etwa 900–1050 °C etwa n
+ 2,4 × 10–41 n3 beträgt,
wobei "n" die Elektronenkonzentration ist.
Beispielsweise ist n in etwa gleich CT, wenn n1 E20 cm–3 ist.
Nach einer anderen Quelle, VLSI Technology, Herausgeber, S.M. Sze,
McGraw-Hill, NY 1983, Kapitel 6, scheint der Prozentsatz elektrisch
aktiver Dotierungsatome (prozentuale Aktivierung) etwas dosisabhängig zu
sein. Beispielsweise beträgt
die prozentuale Aktivierung etwa 0,02 für 2 × 105 cm–2 bei
400 °C und
0,05 bei 600 °C.
Für eine
Implantationsdosis von 2,5 × 104 cm–2 beträgt die prozentuale
Aktivierung jedoch 0,06 bei 400 °C
und etwa 1,5 bei 600 °C.
Dementsprechend beträgt
die prozentuale Aktivierung dann für 8 × 102 cm–2 etwa
0,5 bei 400 °C
und 0,6 bei 600 °C.
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Dementsprechend
liegt die Aktivierung im schlimmsten Fall für Bor und Phosphor bei etwa
400 °C,
wobei die prozentuale Aktivierung 0,002 beträgt, wenn bei optimalen Substrattemperaturen
implantiert wird. Diese Aktivierungseigenschaften geben an, dass
es nicht gut funktionieren würde,
sich auf die differenziellen Aktivierungstemperaturen beim erfindungsgemäßen Prozess
(insbesondere der Bildung der Ge-Schicht, anschließend an
die Implantation und Wärmebehandlung)
zu verlassen, bevor die Hintergrundkonzentration NB des
Dotierungsmaterials in den Kanal- oder Wannenbereichen größer oder
gleich etwa 1 × 1018cm–3 ist. Demgemäß ist es
bei heutigen Transistoren nicht praktisch durchführbar, sich auf die differenzielle
Aktivierung zur Bildung flacher Übergänge in Si-MOSFET-Kanälen und
bipolaren Kollektoren und Basen zu verlassen, dies kann jedoch für MOSFETs
mit Strukturen weit unterhalb eines Mikrometers und für heutige
Zener-Dioden und Thyristoren nützlich
sein.
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Angesichts
des vorstehend in Bezug auf die Aktivierungseigenschaften Erwähnten, kann
sich auf die differenziellen Niedertemperatur-Diffusionsraten der
verschiedenen Dotierungsmaterialien in Ge im Vergleich zu Si verlassen
werden, um das Dotierungsmaterial auf den Ge-Film zu beschränken, um
die Übergangstiefe zu
begrenzen. Weil die Dotierungsmaterialien in Ge schneller diffundieren
als in Si, kann ein Niedertemperatur-Wärmebehandlungsprozess verwendet
werden, um das Dotierungsmaterial durch die Ge-Schicht zu diffundieren,
und es kann sich eine wohl definierte Übergangsgrenzfläche bei
einer minimalen unerwünschten
seitlichen Diffusion ergeben, wie in 4 dargestellt
ist. Die Dotierungsmaterialquelle könnte aus Polysilicium oder
einem Dielektrikum, wie SiO2, bestehen,
wie auf dem Fachgebiet bekannt ist.
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Die
folgende Tabelle zeigt gemeinhin bekannte Daten zu den genäherten differenziellen
Diffusionsraten zwischen Ge und Si für verschiedene Dotierungsmaterialien.
Es sei bemerkt, dass, wenn die Temperatur abnimmt, die differenzielle
Diffusionsrate für
Bor abnimmt, während
die differenzielle Diffusionsrate für Phosphor und Arsen zunimmt.
Die ist die Diffusionsrate für
Ge. DSi ist die Diffusionsrate für Si. Die
Daten für
die Tabelle wurden aus D.L. Kendall und D.B. De Vries, "Diffusion in Silicon", bei R.R. Haberecht
und E.L. Kern, Herausgeber, Semiconductor Silicon, Electrochemical
Society, NY, 1969, S. 358 und R.M. Burger und R.P. Donavan, Herausgeber,
Fundamentals of Silicon Integrated Device Technology, Band 1, Prentice-Hall,
Englewood Cliffs, NJ, 1967 erhalten.
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Die
differenziellen Diffusionsverhältnisse
für Antimon
(Sb) ähneln
jenen von As.
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Falls
die Diffusion von einer begrenzten Dotierungsmaterialquelle ausgeht,
die an der Oberfläche
zugeführt
wird, ist die Konzentration des Dotierungsmaterials in einer bestimmten
Tiefe "x" zu einer gegebenen Zeit "t" durch die Gleichung C(x, t) = [QT/(sqrt(p*D*t))]exp((–x2)/(4Dt))
gegeben, wobei QT die Gesamtkonzentration
der Quelle ist und D der Diffusionskoeffizient ist. Die vorstehend
erwähnte
Gleichung beruht auf der Standardtheorie.
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Beispiele
der Diffusion eines Dotierungsmaterials durch die Ge-Schicht mit
einer gegebenen Dicke und während
einer Wärmebehandlung
bei einer gegebenen Temperatur für
eine gegebene Zeit werden nachstehend bereitgestellt. Für eine 20
nm dicke Ge-Schicht mit einer schnellen Wärmebehandlung von 3 Sekunden
bei 1000 °C
ergibt sich C(200 A, 3 s) = 0,992. Dies bedeutet, dass das Bordotierungsmaterial
zum unteren Teil der 20 nm dicken Ge-Schicht bis zur Si-Ge-Grenzfläche diffundiert
ist (sich bewegt hat), so dass an der Grenzfläche eine Oberflächenkonzentration
von 99,2 % gegeben ist. Verglichen damit beträgt die Bordiffusionslänge (√(Dt)) in
Si nach 3 Sekunden nur 2,3 nm. Dies bedeutet, dass, wenngleich sich
viel Bor an der Grenzfläche
zwischen der Ge-Schicht und dem Si-Substrat befindet, sehr wenig
Bor über
die Grenzfläche
migriert ist, und falls es dies getan hat, das Bordotierungsmaterial
nicht weit in das Si-Substrat diffundiert ist. Diese Eigenschaft
ist die Grundlage für
den erfindungsgemäßen Prozess
und führt
zu wohl definierten, flachen Übergängen.
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Unter
den gleichen Bedingungen ist nach 3 Sekunden bei 700 °C praktisch
kein Bor an der Grenzfläche
zwischen der 20-nm-Ge-Schicht und dem Si vorhanden. Nach 3 Sekunden
bei 800 °C
befinden sich 55 % der Boroberflächenkonzentration
an der Grenzfläche.
Verglichen damit beträgt
bei 800 °C
die Bor-Diffusionslänge
in Si nur etwa 0,1 nm. Im Fall von Arsen (As) befinden sich bei
einer 3 Sekunden dauernden Wärmebehandlung
bei 1000 °C
in einer 20-nm-Ge-Schicht 99,97 % As an der Grenzfläche, während die Diffusionslänge von
As in Si etwa 0,6 nm beträgt.
Demgemäß wird das
As sehr wirksam auf die Ge-Schicht beschränkt. Bei 700 °C befinden
sich nach 3 Sekunden etwa 51 % As an der Grenzfläche, während die Si-Diffusionslänge nur etwa
0,002 nm beträgt.
Diese Daten zeigen, dass die differenziellen Diffusionsraten zwischen
Ge und Si verwendet werden können,
um das Dotierungsmaterial wirksam in der Ge-Schicht einzuschließen, wodurch
die Übergangstiefe
so festgelegt wird, dass sie gleich der Dicke der Ge-Schicht ist,
während
die schädliche
Migration des Dotierungsmaterials in das Si-Substrat, sowohl vertikal
als auch lateral, minimiert wird.
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Für Verfahren
zum Einbringen eines Dotierungsmaterials in die Germaniumschicht
unter Verwendung von Prozessen oberhalb von 600 °C ist es wahrscheinlich, dass
das Dotierungsmaterial das Ge bereits gesättigt hat und auf der Grundlage
der differenziellen Diffusionsraten nur in minimalem Maße in das
Silicium eingedrungen ist. Weil die Temperaturen des Dotierungsmaterialeinbringungsprozesses
in etwa 850 °C übersteigen,
muss die Einwirkzeit während
der Dotierung beschränkt
werden, um die geeignete Sättigung
des Dotierungsmaterials in Ge zu erhalten, ohne dass eine zu starke
Diffusion in das umgebende Si hervorgerufen wird. Für Dotierungsmaterial-Einbringungsverfahren
unter Verwendung von Prozessen bei etwa 400 °C ist eine anschließende Wärmebehandlung
erforderlich, um die Störstellen
durch den Ge-Film zu diffundieren, wie in den vorausgehenden Beispielen
dargelegt wurde.
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Dieser
Prozess ermöglicht
die Herstellung sehr flacher Übergänge mit
reproduzierbaren Tiefen von etwa 5 bis 50 nm unter Verwendung von
Standardverarbeitungstechnologien. Die Fähigkeit zum Steuern der Dicke
des Ge-Films oder der Ge-Schicht ist der begrenzende Faktor dafür, wie flach
die Übergänge gemacht werden
können.
Die Fähigkeit
zur Bildung von Übergängen mit
dieser Tiefe ist für
den Erfolg von MOSFET-Transistoren und anderen Vorrichtungen mit
Strukturen weit unterhalb eines Mikrometers entscheidend.
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Gegenwärtig bevorzugte
Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Bildung sehr flacher Übergänge wurden
mit einigen Einzelheiten beschrieben. Diese Beschreibung bezog sich
auf ein bevorzugtes Beispiel. Es ist jedoch zu verstehen, dass der
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung durch die folgenden Ansprüche definiert
ist.