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Diese
Erfindung betrifft kaubare pharmazeutische Zusammensetzungen, in
denen der unangenehme Geschmack pharmazeutischer Wirkstoffe durch
die physikalische Form der Zusammensetzung maskiert wird. Genauer
betrifft sie ein einfaches, wirtschaftliches und effektives Verfahren
zur Herstellung geschmacksmaskierter Zusammensetzungen, solche Zusammensetzungen
und daraus hergestellte Kautabletten, in denen der Wirkstoff mit
einer mikrokristallinen Cellulosezusammensetzung gemischt, nass
granuliert und zu geschmacksmaskierten Kügelchen geformt wird.
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Ibuprofen
ist ein verbreitet eingesetztes Schmerzmittel und fiebersenkendes
Mittel, das nicht gut genug schmeckt, um in Kautabletten für solche Menschen
eingesetzt werden können,
die keine ganzen festen Dosisformen schlucken können. Ibuprofen ist ziemlich
bitter. Aromatisierende Mittel wie Schokolade, Anis, Fruchtgeschmack
und dergleichen sind zur Verwendung mit bitter schmeckenden Medikamenten
vorgeschlagen und damit eingesetzt worden. Jedoch sind aromatisierende
Mittel keine verlässlichen
Maskierungsmittel für
Ibuprofen, da dessen bittere Eigenschaften sich nur sehr schwer
in einem merklichen Ausmaß maskieren
lassen. Die erfolgreichsten Methoden zum Maskieren des Geschmacks
von Ibuprofen haben typischerweise das Beschichten von Ibuprofenteilchen
mit einer Sperrschicht oder Beschichtung umfasst, die sich im Mund nicht,
im Magensaft aber problemlos löst.
Darüber
hinaus neigen viele Beschichtungen, die während des Kauens nicht aufbrechen,
dazu, die Bioverfügbarkeit und/oder
Freisetzung des Medikaments zu verzögern.
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Eine
therapeutische geschmacksneutrale Pulverform von sprühgetrocknetem
Ibuprofenpulver, das im Wesentlichen aus 40 bis 70 Gew.-% Ibuprofen,
15 bis 50 Gew.-% eines Cellulosematerials, ausgewählt aus
Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose
und deren Gemischen sowie 5 bis 40 Gew.-% kolloidalem Siliciumdioxid
besteht, ist aus US-A-4,835,187 bekannt. Das Pulver wird durch Sprühtrocknen
einer Suspension des kolloidalen Siliciumdioxids in einer Niedrigalkanollösung des
Ibuprofens und des Cellulosematerials erhalten. Das Verfahren beinhaltet
das Mischen zwei getrennter Aufschlämmungen von Inhaltsstoffen,
deren Filtrieren und dann das Mischen der beiden Filtrate und Sprühtrocknen
der kombinierten Aufschlämmung. Ein
einfacheres und effektive res Verfahren zum Maskieren des bitteren
Geschmacks von Ibuprofens wäre höchst wünschenswert.
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US-A-5,215,755
beschreibt Kautabletten und geschmacksmaskiertes Granulat zu deren
Herstellung. Dieses Granulat wurde durch Rotationsgranulieren des
Wirkstoffs mit Polyvinylpyrrolidon, Natriumstärkeglycolat und Natriumlaurylsulfat
hergestellt und mit Hydroxyethylcellulose oder einem Gemisch aus
Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose beschichtet.
Wie es heißt,
wird durch diese Beschichtung ein günstiges Gleichgewicht zwischen Geschmacksmaskierung
und Bioverfügbarkeit
erreicht. Mikrokristalline Cellulose wird als Bindemittel für das Granulat
in den verpressten Kautabletten offenbart.
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Von
mikrokristalliner Cellulose, einem verbreiteten Hilfsmittel das
entweder allein oder zusammen mit anderen Hilfsmitteln, aromatisierenden
Stoffen, Süßungsmitteln
oder anderen üblichen
Tablettenzusatzstoffen in erster Linie als Bindemittel in verpressten
pharmazeutischen Tabletten eingesetzt wird, ist bekannt bzw. wird
vermutet, dass sie ineffektiv ist, was das Maskieren des Geschmacks
von Ibuprofen oder anderen ähnlich
bitter schmeckenden Wirkstoffen angeht.
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Überraschend
wurde jetzt herausgefunden, dass Hilfsmittelzusammensetzungen aus
mikrokristalliner Cellulose problemlos den unangenehmen Geschmack
von Ibuprofen und anderen ähnlichen pharmazeutischen
Wirkstoffen mit unangenehmem Geschmack maskieren, wenn kleine Mengen
der mikrokristallinen Cellulosezusammensetzungen nass mit dem Wirkstoff
gemahlen und dann zu im Wesentlichen kugelförmigen Teilchen mit einer im
Wesentlichen glatten, gleichmäßigen Oberfläche und
einer durchschnittlichen Teilchengröße von nicht mehr als etwa
1000 μm
geformt werden.
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Die
für die
Erfindung brauchbaren mikrokristallinen Cellulosezusammensetzungen
sind Fachleuten alle bekannt und umfassen mikrokristalline Cellulose
an sich, ein Produkt, das beispielsweise unter der Bezeichnung Avicel® PH-101
von der FMC Corporation, Philadelphia, Pennsylvania, vertrieben
wird. Geeignete mikrokristalline Zusammensetzungen umfassen auch
Mischungen aus mikrokristalliner Cellulose mit verschiedenen Hydrokolloiden,
vorteilhaft kompatible hydrophile Kolloide einschließlich Methylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose,
Carboxymethylcellulosenatrium und Kautschukarten wie Guargummi,
Johannisbrotgummi, Konjak, Xanthan, Alginate und Kombinationen davon.
Geeigneterweise liegt das Gewichtsverhältnis von mikrokristalliner Cellulose
zu Hydrokolloid dann, wenn sie in Kombination verwendet werden,
im Bereich von 80:20 bis 99:1, vorzugsweise 85:15 bis 95:5. Die
bevorzugten mikrokristallinen Cellulosezusammensetzungen sind gemeinsam
verarbeitete Aggregate aus mikrokristalliner Cellulose und einem
hydrophilen Hydrokolloid, vorzugsweise Methylcellulose, in denen
das Gewichtsverhältnis
von mikrokristalliner Cellulose zu Methylcellulose 99:1 bis etwa
90:10, bevorzugt 97,5:2,5 bis etwa 92,5:7,5 beträgt.
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Das
bevorzugte gemeinsam verarbeitete Aggregat aus mikrokristalliner
Cellulose und Methylcellulose ist in der am 8. Juli 1993 veröffentlichten PCT-Anmeldung
WO93/12768 als Mittel zur Bildung von Kügelchen offenbart, das brauchbar
zur Herstellung gleichmäßigerer
Kügelchen
mit einer hohen Medikamentenbeladung ist. Das Patent gibt an, dass
die mit dem Medikament beladenen Kügelchen als Substrat zur Beschichtung
und Verwendung in Medikamentenabgabesystemen mit kontrollierter
und/oder verzögerter
Freisetzung brauchbar sind.
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Die
gemeinsam verarbeiteten Aggregate aus mikrokristalliner Cellulose
und Methylcellulose werden auf bekannte Weise hergestellt, wie in
der vorstehenden PCT-Anmeldung (hierbei durch Bezugnahme in diese
Anmeldung aufgenommen) umfassender beschrieben ist. Im allgemeinen
wird mikrokristalline Cellulose oder eine wässerige Dispersion davon mit
einer wässerigen
Lösung
von Hydrokolloid unter hoher Energiescherung kombiniert, bis das
Gemisch ein Gleichgewicht erreicht hat. Nach Abschluss des Mischens
wird die Aufschlämmung
getrocknet (vorzugsweise durch Sprühtrocknen), um ein getrocknetes
gemeinsam verarbeitetes Aggregat aus mikrokristalliner Cellulose
und Hydrokolloid herzustellen, das signifikant andere Eigenschaften
hat als jede der separaten Komponenten oder eine einfache Mischung
der beiden Komponenten. Das Aggregat aus mikrokristalliner Cellulose
und Methylcellulose ist beispielsweise als Avicel®, Sphere
Grade (Kügelchenqualität), von
der FMC Corporation, Philadelphia, Pa., als Aggregat erhältlich,
das aus 95 Gew.-% mikrokristalliner Cellulose und 5 % Methylcellulose besteht.
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Erfindungsgemäß werden
geschmacksmaskierte pharmazeutische Zubereitungen vorteilhafterweise
erhalten durch: (a) das Vermischen von 70 bis 90 Gewichtsteilen
eines pharmazeutischen Wirkstoffs, der in Wasser unlöslich oder
nur gering fügig löslich ist
und einen unangenehmen Geschmack hat, mit 10 bis 30 Gewichtsteilen
einer Arzneimittelträgerzusammensetzung
aus mikrokristalliner Cellulose, um eine Trockenmischung aus dem
Wirkstoff und dem Arzneimittelträger
zu bilden; (b) das Hinzufügen von
35 bis 65 Gewichtsteilen Wasser auf jeweils 100 Gewichtsteile der
Trockenmischung zu der resultierenden Mischung unter Schütteln oder
Rühren,
um ein nasses Granulat zu bilden, in dem das Wasser überall gleichmäßig verteilt
ist; (c) das anschließende Formen
des nassen Granulates zu geschmacksmaskierten, im Wesentlichen kugelförmigen Teilchen
mit glatter gleichmäßiger Oberfläche und
einer Teilchengröße im Bereich
von etwa 100 bis etwa 1000 μm, vorzugsweise
etwa 250 bis etwa 900 μm.
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Für die beste
Art der Durchführung
der Erfindung wird zwar die Verwendung der Kügelchenbildung durch Extrudieren
in Schritt (c) in Betracht gezogen, doch es ist auch hocheffektiv,
die glatten kugelförmigen
Teilchen mit Techniken wie Granulieren mit hoher Scherung, Rotationsgranulation
usw. zu formen, wie nachstehend angegeben.
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Die
Bildung von Kügelchen
durch Extrusion beinhaltet die Schritte des Trockenmischens von
Medikament und Trägerstoffen,
das Nassgranulieren der Trockenmischung, das Extrudieren der feuchten Granulationsmasse
durch ein Sieb mit Öffnungen von
etwa 0,5 bis etwa 2,5 mm, vorzugsweise etwa 0,6 bis 2,0 und am meisten
bevorzugt etwa 0,8 bis etwa 1,5 mm, um verdichtete zylindrische,
spaghettiartige oder bandartige Stränge herzustellen, und aus den
Strängen
in einem Sphäronisator
Kügelchen
zu bilden. Dieses Gerät
ist im Wesentlichen eine Vorrichtung, die mit einer gerillten oder
gezackten rotierenden Scheibe ausgerüstet ist. Unter der Einwirkung
der Taumelbewegung der rotierenden Scheibe werden die zylindrischen
Stränge
in kleinere Segmente geteilt, die geglättet und gerundet werden, um Kügelchen
zu bilden, die dann getrocknet werden. Wegen einer detaillierteren
Beschreibung wird auf "A New
Technique for the Production of Spherical Particles", von A.D. Reynolds
in "Manufacturing
Chemist", Aerosol
News, V41 (Jun)., S. 40–43,
1970, verwiesen.
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Gemäß der Ausführungsform,
bei der die Kügelchen
durch Extrusion gebildet werden, werden geschmacksneutrale Zubereitungen
durch Extrusionskügelchenbildung
einer Zusammensetzung hergestellt, die z.B. etwa 70 bis etwa 90
Gewichtsteile des Wirkstoffs, etwa 10 bis etwa 30, vorzugsweise
etwa 10 bis etwa 15 Gewichtsteile eines getrockneten gemeinsam verarbeiteten
Aggregats aus mikro kristalliner Cellulose und Methylcellulose oder
einer anderen mikrokristallinen Zusammensetzung oder Mischung sowie
ggfs. etwa 4 bis etwa 8, vorzugsweise etwa 4,5 bis etwa 7 Gewichtsteile
Dicalciumphosphat enthält. Der
Wirkstoff und die Teilchen der mikrokristallinen Cellulosezusammensetzung
werden zuerst trockengemischt, bis sie gründlich zu einer Trockenmischung
vermischt wurden. Dieser Trockenmischung setzt man etwa 35 bis etwa
65 Gewichtsteile Wasser auf 100 Teile der Trockenmischung zu. Dann
wird gemischt, bis man ein extrudierbares granulatartiges Produkt
erhält.
Das granulatartige Produkt wird dann durch ein Sieb extrudiert,
das vorzugsweise Öffnungen
von etwa 0,8 mm bis etwa 1,5 mm aufweist. Anschließend wird
das Extrudat einen ausreichend langen Zeitraum in einen Sphäronisator
gelegt, um Kügelchen
mit einer glatten gleichmäßigen Oberfläche und
vorzugsweise Kügelchen
mit einem durchschnittlichen Teilchengrößendurchmesser von etwa 300
bis etwa 800 μm
zu bilden. Die Kügelchen
werden dann bei erhöhten
Temperaturen mit einer beliebigen Trocknungsvorrichtung auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 5 %, bevorzugt 3 bis 5 % getrocknet.
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Gemäß der Granulatausführungsform
werden etwa 70 bis etwa 85 Gewichtsteile des pharmazeutischen Wirkstoffs
und etwa 15 bis etwa 30 Gewichtsteile der mikrokristallinen Cellulosezusammensetzung,
Mischung bzw. des Aggregats in einem Granulator mit hoher Scherung
vermischt, bis das Mischen abgeschlossen ist. Dann werden etwa 35
bis etwa 50 Gewichtsteile Wasser auf 100 Gewichtsteile der Trockenmischung
durch Schwerkraftbeschickung durch eine Sprühdüse in den Granulator eingespeist,
die Geschwindigkeit des Flügels
erhöht
und die Granulierung fortgesetzt, bis die resultierenden Kügelchen
eine glatte gleichmäßige Oberfläche und vorzugsweise
eine mittlere Teilchengröße im Bereich von
etwa 250 bis etwa 900 μm
haben. Die resultierenden Kügelchen
können
dann auf andere geeignete Weise bei einer erhöhten Temperatur getrocknet werden.
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Die
Erfindung ist besonders vorteilhaft zur Herstellung von geschmacksneutralen
kugelförmigen
Zusammensetzungen mit extrem hoher Medikamentenbeladung, z.B. im
Bereich von 70 bis etwa 90 Gew.-% der resultierenden Zubereitungen.
So stellt der Zusammensetzungsaspekt dieser Erfindung geschmacksneutrale
kugelförmige
teilchenförmige
Zusammensetzungen mit einer mittleren Teilchengröße im Bereich von 300 bis 800 μm zur Verfügung, die etwa
70 bis etwa 90 Gewichtsteile des pharmazeutischen Wirkstoffs, etwa
10 bis 30 Gewichtsteile der mikrokristallinen Cellulosezusammensetzung
und ggfs. 4 bis 7 Gewichtsteile ei nes Erdalkalimetallphosphats,
vorzugsweise eines Calciumphosphats wie Dicalciumphosphat enthalten.
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Ein
Fachmann wird sich darüber
im klaren sein, dass zahlreiche pharmazeutische Wirkstoffe, die
nicht als verpresste Tabletten geschluckt, sondern gekaut werden
müssen,
aber einen für
Patienten unangenehmen Geschmack haben, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
geschmacksmaskiert werden können.
Abgesehen davon, dass sie einen unangenehmen Geschmack haben, sollten
die erfindungsgemäß hergestellten
Wirkstoffe auch ausreichend wasserunlöslich sein, damit sie etwas
länger im
Mund verbleiben können,
während
sie gekaut und bevor sie geschluckt werden. Ein Fachmann wird wissen,
dass in bestimmten Medikamenten der pH der Zusammensetzung möglicherweise
eingestellt werden muss, um den erwünschten Grad der Geschmacksmaskierung
zu erreichen. Einem Fachmann wird auch klar sein, dass die Erfindung
die Zugabe anderer Hilfsmittel in Erwägung zieht und einschließt, die
normalerweise bei der Herstellung von Kautabletten verwendet werden,
darunter Bindemittel, Süßungsmittel,
Aromen und Aufschlussmittel, die bei der Tablettierung der erfindungsgemäßen Kügelchen
zu Kautabletten eingesetzt werden können.
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Folglich
zieht die Erfindung in Erwägung, dass
ihre Offenbarung zur Herstellung von Kügelchen und Kautabletten eingesetzt
wird, die z.B. folgende Wirkstoffe enthalten:
Ibuprofen, Ketoprofen,
Carprofen, Fenoprofencalcium, Naproxen und/oder Kombinationen davon,
entweder allein oder in Kombination mit anderen pharmazeutischen
Wirkstoffen
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung mit Beispielen
der Herstellung erfindungsgemäßer kaubarer
Ibuprofen- und Ketoprofenzusammensetzungen und daraus hergestellten
Tabletten, in denen der unangenehme Geschmack des Wirkstoffs im
Wesentlichen vollständig
reduziert wird, so dass die Tabletten schmackhaft und damit für Verbraucher
akzeptabel werden, während
praktisch keine negative Auswirkung auf die Bioverfügbarkeit
des fraglichen Medikaments eintritt.
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Beispiel 1
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Granulierung und Kügelchenbildung
von Ibuprofen
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In
die Schale eines Hobart-Mixers gab man 1.700 g Ibuprofen (Albemarle
Corp.), 200 g Avicel® (Sphere Grade (Kügelchenqualität), FMC
Corporation) und 100 g Dicalciumphosphat. Zu dieser Trockenmischung
gab man unter Rühren
800 g entionisiertes Wasser. Dann wurde das Granulat durch ein Sieb
mit Öffnungen
von 0,8 mm extrudiert. Das Extrudat wurde in einen Sphäronisator
gelegt, der 15 Minuten mit 800 U/min betrieben wurde. Die resultierenden
Kügelchen
wurden dann bei 50°C
12 Stunden in einem Ofen getrocknet. Wenn man diese Kügelchen kostete,
hatte sich der unangenehme Geschmack von Ibuprofen um etwa 75 bis
80 verringert, so dass die fertigen Kügelchen annehmbar und schmackhaft waren.
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Die
Kügelchen
wurden in zwei Fraktionen von Teilchengröße fraktioniert. Die erste
Fraktion passte durch ein US Standardsieb Nr. 20, aber nicht durch
ein US Standardsieb Nr. 30 (590 bis 840 μm), und die zweite Fraktion
passte durch ein US Standardsieb Nr. 35, aber nicht durch ein Standardsieb Nr.
50 (297 bis 500 μm).
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Beispiel 2
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Ibuprofen
Kautabletten
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Die
zweite in Beispiel 1 hergestellte Fraktion (336,4 g) und 357,2 g
Glycerylmonostearat (Myvaplex® 600, Eastman Chemical
Co.) wurden in einen Doppelschalenmixer eingebracht und 10 Minuten
gemischt. Nach dieser Zeit gab man 285,8 g vorgelatinierte Stärke (Starch
1500, Colorcon), 857,4 g Mannit, 14,2 g Aspartam (The NutraSweet
Co.), 20 g Citronensäure,
20 g Avicel® CE
(FMC Corporation), 20 g ProSweet, 57,02 g Golden Punch Durarome #730104
(Firminich, Inc.) und 14,2 g Punch Berry 65863317P (Firminich, Inc.)
zum Inhalt des Doppelschalenmixers und mischte noch 15 Minuten weiter. Schließlich setzte
man dem Gemisch 20 g Magnesiumstearat zu und mischte weitere 5 Minuten.
Ehe man jedes Material in den Mixer gab, wurde es durch ein US Standardsieb
Nr. 30 (ASTM E11) passiert. Dann wurde das Gemisch zu einer Tablette
verpresst. Der Geschmack von Ibuprofen war im Wesentlichen nicht
zu schmecken, wenn man die Tablette rasch kaute und herunterschluckte.
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Beispiel 3
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Nassgranulierung von Ibuprofen
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In
einen Granulator mit hoher Scherung gab man 2250 g Ibuprofen (Albemarle
Corp.) und 750 g Avicel® (Sphere Grade, FMC Corporation).
Der Flügel
wurde drei (3) Minuten bei 300 U/min betrieben, um die Komponenten
zu mischen, und die Querschnecke wurde bei 1800 U/min laufen gelassen. Nach
Abschluss dieses Mischens ließ man
1147,5 g entionisiertes Wasser durch die Schwerkraft durch eine
Sprühdüse in den
Granulator laufen. Als das Wasser vollständig zugesetzt worden war,
wurde die Schale ausgekratzt. Dann wurde die Geschwindigkeit des
Flügels
auf 600 U/min gesteigert. Sieben (7) Minuten später wurde die Schale erneut
ausgekratzt. Die Gesamtzeit für
diese Granulierung betrug 44 Minuten. Die resultierenden Kügelchen
wurden dann zwölf
(12) Stunden in einem Ofen getrocknet. Die durch dieses Verfahren
hergestellten Teilchen waren einigermaßen rund mit Teilchengrößen im Bereich von
weniger als 840 μm
(20 mesh) bis mehr als 250 μm
(60 mesh). Wenn man dieses Granulat kostete, hatte sich der unangenehme
Geschmack von Ibuprofen stark verringert.
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Beispiel 4
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Aus nass granuliertem
Ibuprofen herbestellte Kautabletten
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In
einen Doppelschalenmixer gab man 369,6 g des getrockneten Nassgranulats
von Beispiel 3, 369,6 g Glycerylmonostearat (Myvaplex® 600,
Eastman Chemical Co.), 33,2 g Aspartam (The NutraSweet Co.), 21,6
g Apfelzimt-Durarome #860.310/TD 05.91 (Firminich, Inc.) und 27,6
g eines künstlichen speziellen
Mischaromas (Firminich, Inc.) Dieses Gemisch wurde 10 Minuten gemischt.
Anschließend gab
man 138,6 g vorgelatinisierte Stärke
(Starch 1500, Colorcon), 969,8 g Mannitgranulat und 27,6 g vernetzte
Natriumcarboxmethylcellulose (Accelerate®, FMC
Corporation) in den Mixer. Man mischte weitere 10 Minuten, gab dann
19,4 g Magnesiumstearat dazu und mischte nochmals 5 Minuten. Ehe
man jedes Material in den Mixer gab, wurde es durch ein US Standardsieb
Nr. 30 passiert. Anschließend
wurde das Gemisch zu einer Tablette verpresst. Die Teilchengrößenverteilung
des in dieser Formulierung verwendeten Granulats wurde unter Verwendung
eines Sonic Sifter, eines unter Vibration gesetzten Stapels von
US Standardsieben, in dem die Maschen jedes Siebs kleiner sind als
die des vorhergehenden, bestimmt. Die in jedem Sieb hängen bleibende
Produktmenge liefert den Prozentsatz an Teilchen, die größer sind
als dieses Sieb, aber kleiner als das nächste Sieb. Die Teilchen in
jedem Maschenbereich hatten folgende Größen: 48,23 % größer als
297 μm (> 50 mesh), 29,657 %
177 bis 297 μm
(50 bis 80 mesh), 5,39 % 149–177 μm (80 bis
100 mesh), 13,57 % 74 bis 149 μm
(100 bis 200 mesh), 3,17 % 53 bis 74 μm (200 bis 270 mesh) und 5,00
% kleiner als 53 μm (kleiner
als 270 mesh). Die lose Schüttdichte
dieses Materials betrug 0,6164 g/ml. Der Wassergehalt des Granulats
betrug 1,50 %. Die Eigenschaften der Kautabletten umfassen eine
Tablettendicke von 3,25 mm (0,1279 inch), die Härte (5,37 kp) und die Zerfallzeit in
gereinigtem Wasser von 37°C
(184 Sekunden). Alle diese Messungen wurden an zehn Tabletten vorgenommen
mit Ausnahme der Zerfallzeit, für
die man sechs Tabletten verwendete. Der unangenehme Geschmack von
Ibuprofen war effektiv maskiert worden, indem man das Nassgranulat
in Kombination mit anderen Trägerstoffen
verwendete.
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Beispiel 5
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Granulierung und Kügelchenbildung
von Ketoprofen
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In
die Schale eines Powerex-Granulators gab man 2400 g Ketoprofen,
420 g Avicel® (Sphere Grade,
FMC Corporation), 75 g Methocel® A15LV (Dow
Chemical Co.), 60 g dibasisches Natriumphosphat und 15 g Natriumlaurylsulfat.
Dieses Trockengemisch wurde 5 Minuten gemischt. Eine Lösung von 15
g Polysorbat 80 wurde in 100 ml entionisiertem Wasser hergestellt,
das dann mit 1100 ml entionisiertem Wasser gemischt wurde. Der Granulator
wurde mit einer Flügelgeschwindigkeit
von 150 U/min und die Querschnecke mit 1800 U/min laufen gelassen. Die
wässerige
Lösung
wurde mit 75 ml/Minute in den Granulator gepumpt. Dann wurde das
Granulat durch ein Sieb mit Öffnungen
von 1 mm extrudiert. Das Extrudat wurde in einen Sphäronisator
eingebracht, der 15 Minuten mit 800 U/min betrieben wurde. Die resultierenden
Kügelchen
wurden eine Stunde in einem Ofen bei 65°C getrocknet. Als man diese
Kügelchen kostete,
hatte sich der unangenehme Geschmack von Ketoprofen um etwa 75 bis
80 % reduziert, so dass die fertigen Kügelchen annehmbar und schmackhaft
waren.
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Beispiel 6
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Ketoprofenkautabletten
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Die
in Beispiel 5 hergestellten Kügelchen (92,6
g) und 296,2 g konzentriertes Glycerylmonostearat (Myvaplex® 600,
Eastman Chemical Co.) wurden in einen Doppelschalenmixer gegeben
und 10 Minuten gemischt. Nach Ablauf dieser Zeit gab man 148 g Starch
1500 (Colorcon), 888,6 g Mannit, 42 g Aspartam (The NutraSweet Co.,)
296,2 g Avicel®,
PH-120 (FMC Corporation), 12 g Firminich Special Compound (ein Aromatisierungsmittel),
71 g Tutti Frutti Aroma, 29,6 g Croscarmellosenatrium (Ac-Di-Sol®, FMC
Corporation) und 100 g Avicel® CE-15 zum Inhalt des Doppelschalenmixers
und mischte weitere 15 Minuten. Schließlich setzte man dem Gemisch
24 g Magnesiumstearat zu und mischte noch 5 Minuten. Ehe man jedes
Material in den Mixer gab, wurde es durch ein US Standardsieb von
30 mesh passiert. Dieses Gemisch wurde dann mit einer Stokes B-2
Tablettenpresse verpresst, die mit einem runden, flachen Prägestempel
von 11,1 mm (0,438 inch) ausgerüstet
war. Eine obere Kompressionskraft von 1.063,12 kg und eine untere
Kompressionskraft von 982 kg wurde eingesetzt. Die erzeugten Tabletten hatten
ein durchschnittliches Gewicht von 0,3376 g und eine Dicke von 4,27
mm (0,1682 inch). Der Geschmack des Ketoprofens war wegen der Wirksamkeit
der zu Kügelchen
geförmten
Formulierung in Kombination mit den anderen in der endgültigen Tablettenformulierung
enthaltenen Arzneimittelträgern im
Wesentlichen maskiert.
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Beispiel 7
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Granulierung und Kügelchenbildung
von Ibuprofen unter Verwendung von Methylcellulose und mikrokristalliner
Cellulose
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In
einer Hobart Mixschale wurden 750 g Ibuprofen, 12,5 g Methocel® A15LV
(Dow Chemical Co.) und 237,5 g mikrokristalline Cellulose (Avicel® PH-101,
FMC Corporation) fünf
Minuten trocken gemischt. Wasser (450 g) wurde dem Inhalt der Schale dann
zugesetzt, während
man noch mindestens 15 Minuten weiter mischte. Das auf diese Weise
hergestellte nasse Granulat wurde dann mit einer Beschickungsgeschwindigkeit
von 50 U/min und einer Rührgeschwindigkeit
von 25 U/min durch ein Sieb mit Öffnungen
von 0,8 mm extrudiert. Das Extrudat wurde 2 bis 5 Minuten in einen
Sphäronisator
mit einer Geschwindigkeit von 500 U/min mit einem minimalen Spülluftdruck
gelegt. Die gesammelten Kügelchen wurden
bei 50°C
12 Stunden in einem Ofen getrocknet. Wenn man diese Kügelchen
kostete, war die Geschmacksmaskierung der von Beispiel 1 vergleichbar.
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Beispiel 8
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Granulierung und Kügelchenbildung
von Ibuprofen unter Verwendung von mikrokristalliner Cellulose
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In
einer Hobart Mixschale wurden 750 g Ibuprofen und 250 g mikrokristalline
Cellulose (Avicel® PH-101, FMC Corporation)
fünf Minuten
trocken gemischt. Dann gab man Wasser (600 g) zum Inhalt der Schale,
während
man noch mindestens 15 Minuten weiter mischte. Das auf diese Weise
hergestellte nasse Granulat wurde dann mit einer Beschickungsgeschwindigkeit
von 50 U/min und einer Rührgeschwindigkeit
von 25 U/min durch ein Sieb mit Öffnungen
von 0,8 mm extrudiert. Das Extrudat wurde 2 bis 5 Minuten in einen
Sphäronisator
mit einer Geschwindigkeit von 500 U/min mit einem minimalen Luftspüldruck gelegt.
Die gesammelten Kügelchen wurden
bei 50°C
zwölf Stunden
in einem Ofen getrocknet. Wenn man diese Kügelchen kostete, war die Geschmacksmaskierung
der von Beispiel 1 vergleichbar.