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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Aromazusammensetzungen, insbesondere die biologische Erzeugung oder
Bioerzeugung von Gemischen, die heterocyclische Verbindungen enthalten
und Braten- oder gebratene, Popcorn-ähnliche oder Brotrinden-ähnliche
Noten aufweisen, und die brauchbar sind in Nahrungsmitteln, insbesondere
in Bäckereinahrungsmittelprodukten
oder Backwaren.
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Heterocyclische
Verbindungen sind wichtige bekannte Aromakomponenten oder Aromabestandteile
in vielen Nahrungsmitteln, wie Fleisch und Brot. Unter diesen Verbindungen
spielen Thiazole und ihre Derivate eine Schlüsselrolle in Braten- oder gebratenen
Aromen oder Geschmäckern.
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Eines
dieser Thiazolderivate mit intensivem gebratenem oder Bratenaroma
ist 2-Acetyl-2-thiazolin (2-AT),
von dem zuerst als einem flüchtigen
Bestandteil von Rinderbrühe
berichtet wurde (siehe J. Agr. Food Chem., Band 19, Nr. 5, Seiten
1014 bis 1016, 1971). Diese Verbindung wurde jedoch niemals in Brot-
oder Back- oder Bäckereiprodukten
identifiziert.
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Verschiedene
Verfahren sind bereits bekannt, um 2-AT oder ähnliche Thiazolverbindungen
durch organische Synthese (Recueil, Band 91, Seiten 711 bis 728,
1972) oder durch die Maillard Reaktion (J. Agr. Food Chem., Band
43, Nr. 11, Seiten 2946 bis 2950, 1995) herzustellen, die jedoch
nicht geeignet sind, um Produkte in Nahrungsmittelqualität zu erhalten.
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Daher
war der Hauptzweck oder das Hauptziel dieser Erfindung eine neue
und natürliche
Route bereit zu stellen, um komplexe Gemische zu erhalten, die heterocyclische
Verbindungen, insbesondere Thiazolderivate und ganz besonders 2-AT
und Vorläufer
davon, sowie andere Aromainhaltsstoffe enthalten.
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Eine
erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren
zur Herstellung einer Aromazusammensetzung, die 2-Acetyl-2-thiazolin
(2-AT), Vorläufer
davon enthält,
wobei das Verfahren umfasst die biologische Umsetzung oder Bioumsetzung
einer Schwefel enthaltenden Verbindung und einer organischen Säure oder
eines Derivats davon in Gegenwart einer Hefe. Das Reaktionsgemisch
kann dann vorteilhaft einer Trennstufe unterworfen werden, zum Beispiel
einer Zentrifugation, um so den Überstand
von dem Mycel oder Pilzgeflecht zu gewinnen, wobei dieser Überstand
als eine Aromazusammensetzung entweder direkt in flüssiger Form
oder nach einem Trocknen in Pulverform, die erhalten wird durch
milde Dehydrationsverfahren, nützlich
ist.
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Die
Schwefel enthaltende Verbindung kann ausgewählt werden aus der Gruppe,
die die Verbindungen, welche die folgende Formel (I)
aufweisen, wobei
- – R
für H,
-COOH, -COOMe (Me = Na oder K), -COONH4 oder
-CO-NH-CH2-COOH steht,
- – X
für H,
HCl, HBr oder -CO-(CH2)2-CH(NH2)-COOH steht, und
- – n
für 1 oder
2 steht,
sowie Peptide umfasst, die solche Verbindungen
der Formel (I) einschließen.
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Unter
diesen Verbindungen sind solche wie Cysteamin und Cystein oder die
Salze und Derivate davon, sowie Glutathion bevorzugt.
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Als
organische Säuren
können
solche, die Nahrungsmittelqualität
aufweisen, wie die Hydroxy- oder Ketopropionsäuren, sowie
ihre Derivate, Ester und Salze davon verwendet werden, zum Beispiel
Milch- oder Brenztraubensäuren
oder Ester davon, wie Ethyllactat oder Ethylpyruvat.
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Die
bevorzugte Hefe, die für
die biologische Umsetzung oder Bioumsetzung verwendet wird, ist
Bäckerhefe,
zum Beispiel in Form eines Pulvers, eines Extrakts oder einer Cremelösung, aber
andere Arten von Mikroorganismen können auch verwendet werden,
wie zum Beispiel Candida versatilis, Debaromyces hansenii, Saccharomyces
bayanus, etc. Vorzugsweise ist die Hefe frisch, bis zu etwa 8 Tage,
vorteilhaft bis zu etwa 4 Tage, und wird in einem Kühlschrank
aufbewahrt.
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Bezüglich der
jeweiligen Mengen der zwei Ausgangsprodukte können diese so sein, dass das
molare Verhältnis
zwischen den Schwefel enthaltenden Verbindungen und der organischen
Säure etwa
1:1 ist oder bis zu etwa 1:2. Die Konzentration dieser Substrate
in dem Reaktionsmedium kann von 1 bis 100 mmol, vorzugsweise von
10 bis 30 mmol, betragen.
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Im
Allgemeinen wird die Hefecremelösung
mit von 20 bis 60 ml pro Mol Substrat verwendet, aber dieser Bereich
kann gemäß der Hefe
und der Substrate, die eingesetzt werden, eingestellt werden.
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Außerdem kann
die Inkubation mit Hefe in Gegenwart eines Zuckers, wie Tetrosen,
Pentosen, Hexosen, vorzugsweise Glucose, ausgeführt werden.
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Bezüglich der
anderen Reaktionsbedingungen wird die Inkubation mit den Mikroorganismen
vorzugsweise in den Aktivierungsbedingungen des Carboxypeptidaseenzyms
ausgeführt.
Dies kann unter aeroben oder anaeroben Bedingungen sein, vorzugsweise
aeroben während
2 bis 72 h, vorzugsweise 4 bis 48 h, und bei einem pH von 7,0 bis
11,0, vorzugsweise 8,0 bis 10,0. Die Temperatur der Reaktion oder
Umsetzung kann von 20 bis 50°C,
vorzugsweise 30 bis 40°C,
betragen und kann unter mittleren bis starken Rührungsbedingungen ausgeführt werden.
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Das
Reaktionsmedium kann Wasser oder eine Pufferlösung, wie Phosphat oder Carbonat-Bicarbonat, sein.
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Wie
bereits angemerkt, wird das Reaktionsgemisch vorteilhaft nach der
biologischen Umsetzung einer Trennstufe unterworfen, vorzugsweise
durch Zentrifugation, um so den Überstand
von dem Mycel zu gewinnen. Der Überstand
kann entweder wie er ist beibehalten werden in flüssiger Form
oder in ein Pulver überführt werden
unter Verwendung milder Bedingungen, zum Beispiel durch Sprüh- oder
Gefriertrocknung (mit oder ohne Maltodextrin, Cyclodextrin, modifizierte
Stärke,
etc.).
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Die
Aromazusammensetzung, die auf diese Weise erhalten wird nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung,
zeigte ein Aroma, das nach einer sensorischen Bewertung beschrieben
wird als Braten- oder gebraten, fleischig, Wurst-ähnlich,
getrockneter Wurst-ähnlich
und etwas Amin-ähnlich.
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Der
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
erhaltene Überstand
kann auch in einem Vakuumofen bei einer Temperatur zwischen 40 und
80°C während 2
bis 5 h, vorzugsweise 3 bis 4 h, getrocknet werden, um ein Pulver
bereit zu stellen, das ausgeprägtere
Braten- oder gebratene, Popcorn-ähnliche
und Brotrinden-ähnliche
Noten aufweist.
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Es
wurde ferner überraschend
gefunden, dass wenn das Verfahren gemäß der Erfindung eine nachfolgende
Stufe einer Wärmebehandlung
der Aromazusammensetzung, die erhalten wird, umfasst, was eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung darstellt, die Zusammensetzung
in eine weitere Aromazusammensetzung überführt wird, die ein unterschiedliches
Aroma darstellt, d.h. mit ausgeprägteren Braten- oder gebratenen,
Popcorn-ähnlichen
oder Brotrinden-ähnlichen
Noten, und zu einem geringeren Ausmaß mit einer Fleisch-ähnlichen
Note.
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Dies
kann durch die Tatsache erklärt
werden, dass unter der Wirkung des Erwärmens die Konzentration an
2-AT signifikant erhöht
wird (etwa 10 bis 100fach) und dass andere Verbindungen, wie 2-Methylthiazolidin,
N-Acetylcysteamin, 2-Methyl-3-furanthiol und 3-Mercapto-2-pentanon
vollständig
oder zumindest teilweise zersetzt werden.
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Die
zusätzliche
Wärmebehandlung
kann entweder direkt an der flüssigen
Zusammensetzung, wie sie aus dem Bioumsetzungsverfahren erhalten
wird, ausgeführt
werden, oder an dem dehydratisierten Pulver, das herstellt wird
aus der flüssigen
Zusammensetzung, wenn es zweckmäßig ist
in Gegenwart von anderen Inhaltsstoffen.
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Die
bevorzugten Bedingungen dieser zusätzlichen Wärmebehandlung, die experimentell
bestimmt worden sind, sind wie folgt: 100 bis 250°C, 10 bis
120 min und ein pH, der zwischen 6 und 10 liegt, vorzugsweise zwischen
7 und 8.
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Ebenso
wurde überraschend
gefunden, dass wenn eine Aromazusammensetzung, die einen erhöhten Gehalt
an 2-AT darstellt, vorteilhaft verwendet werden kann in Nahrungsmitteln
und insbesondere in Backwaren oder Bäckereiprodukten, um so die
Braten- oder gebratenen, Popcorn-ähnlichen
und Brotrinden-ähnlichen Noten
davon zu verbessern; dies stellt eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darq.
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Außerdem kann
im Fall der Backwaren oder Bäckereiprodukte
die ursprüngliche
oder originale Aromazusammensetzung vor einer Wärmebehandlung entweder zu den
verschiedenen Bestandteilen oder Komponenten und Inhaltsstoffen,
die gebacken werden (im Teig), zugegeben werden oder als eine Beschichtung aufgebracht
werden, zum Beispiel durch Pulverisieren der flüssigen Zusammensetzung oder
Auftragen oder Ausbreiten der Pulverform davon auf den vorgebackenen
Produkten.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel 1: Herstellung
einer Aromazusammensetzung A
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Ein
Liter kommerzielle Hefecreme (von Hefe Schweiz AG) wurde 15 min
lang bei 5000 U/min. zentrifugiert, und der Überstand wurde verworfen. Das
Mycel wurde in 1 Liter 0,2 M Natriumbicarbonat-Natriumcarbonatpuffer bei pH 9,8 resuspendiert.
Diese Hefecremelösung
wurde dann verwendet für
die biologische Umsetzung.
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150
ml dieser Hefecremelösung
wurden in einen 500 ml Kolben gegeben, der mit einer Elektrode und einem
magnetischen Rührer
(500 U/min) ausgestattet war. Der Kolben wurde unter Verwendung
eines Ölbads bei
35°C gehalten,
und der pH wurde auf 9,8 eingestellt mit 2 M Natriumhydroxid. Der
pH wurde automatisch beibehalten während der Umsetzung unter Verwendung
einer Metrohm pH-Stat Vorrichtung. Cysteamin (385 mg, 5 mmol) und
Ethyl-L-lactat (590 mg, 5 mmol) wurden dann zugegeben. 10 und 5
g D-Glucose wurden nach 4 bzw. 24 h der Inkubation zugegeben. Nach
48 h der Umsetzung wurde das Gemisch zentrifugiert, und der Überstand
wurde als Zusammensetzung A gewonnen. Ein Teil dieser Zusammensetzung
wurde dann gefriergetrocknet zu der Zusammensetzung AF.
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Beispiel 2: Herstellung
einer Aromazusammensetzung B mit gesteigerter Bratennote oder gebratener
Note
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30
ml der Zusammensetzung A als flüssige
Phase (Überstand)
wurden auf einen pH von 7 angesäuert mit
15% Chlorwasserstoffsäure,
und 60 min lang bei 100°C
in einem 50 ml Kolben, der mit einem Rückflusskühler und einem Magnetrührer ausgestattet
war, refluxiert, um eine Zusammensetzung B1 zu erhalten. Weitere
30 ml der gleichen Zusammensetzung A wurden ohne Ansäuerung (pH
10) refluxiert, um eine Zusammensetzung B2 zu erhalten. Die Reaktionsgemische
können
in Gegenwart eines Trägers,
wie Maltodextrin, Cyclodextrin, modifizierten Stärken, etc. getrocknet werden.
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Beispiel 3: Charakterisierung
der Zusammensetzungen A und B
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Die
Hauptduftverbindungen, die in den Zusammensetzungen A und B vorliegen,
die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
erhalten wurden, wurden identifiziert, und das Aroma oder der Geschmack
der Zusammensetzungen wurde bewertet, insbesondere an Diethyl-Etherextrakten
dieser Zusammensetzungen. Für die
Extraktion wurden 15 ml des Überstands
jeder Zusammensetzung A, B1 und B2 mit NaCl gesättigt und mit gereinigtem Diethylether
extrahiert unter Verwendung eines Flüssigkeit-Flüssigkeit-Extraktors (Rotationsperforators).
Die organische Phase der Zusammensetzung A wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und auf etwa 1 ml durch Mikrodestillation
konzentriert. Die organischen Phasen von B1 und B2 wurden über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, durch einen Hochvakuumtransfer bei 3 × 10–3 mbar
gereinigt und auf 1 ml konzentriert.
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A. Gaschromatographieanalyse
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Etwa
20 duftaktive oder duftwirksame flüchtige Verbindungen wurden
in den Aromaextrakten der Zusammensetzungen A, B1 und B2 durch Gaschromatographie-Olfaktometrie
(GC-O) detektiert unter Verwendung von „Carlo Erba" Gaschromatographen,
die ausgestattet waren mit einem automatischen kalten On-Column-Injektor,
Flammenionisationsdetektor und Schnüffelöffnung, und durch Gaschromatographie-Massenspektrometrie
(GC-MS) unter Verwendung einer „Finnigan MAT-8430" Apparatur.
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Unter
diesen etwa 20 Verbindungen wurde 2-AT in dem Aromaextrakt der Zusammensetzung
A durch GC-O und GC-MS identifiziert, seine sensorischen und chromatographischen
Eigenschaften waren identisch zu solchen der Referenzverbindung.
Die Konzentration an 2-AT, die erhalten wurde, war gering, d.h.
etwa 0,3 mg/kg der Zusammensetzung A. Andere Thiazoline sowie andere
Duftstoffe wurden ferner identifiziert wie in der folgenden Tabelle
1 berichtet.
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Die
Analysen, die an den Aromaextrakten bei den Zusammensetzungen B1
und B2 gemacht wurden, haben gezeigt, das 2-AT die dominierende
Aromaverbindung wurde, die Menge an 2-AT höher war in B1 als in B2, was
zeigte, dass eine Wärmebehandlung
bei pH 7 günstiger
ist für
die Bildung von 2-AT
als bei pH 10. Die Konzentration an 2-AT, das erhalten wurde, betrug
12 mg/kg in der Zusammensetzung B2 und 26 mg/kg in der Zusammensetzung
B1.
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Die
GC Analysen haben weiter gezeigt, dass neben der signifikanten Zunahme
an 2-AT andere Verbindungen zersetzt wurden, wie MFT, N-Acetylcysteamin
und 3-Mercapto-2-pentanon, während
die Menge an 2-Methyl-thiazolidin spürbar abnahm, wie der Tabelle
1 entnommen werden kann.
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B. Sensorische Bewertung
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Das
Aroma jeder Zusammensetzung A und der Zusammensetzungen B1 und B2
wurde bewertet durch Schnüffeln
des Kopfraums der frisch hergestellten Proben und von Diethylether-Extrakten
davon. Die Gutachter (in der Regel 10) wurden gefragt, die Aromaqualität und -intensität unter
Verwendung von Schnüffelstreifen
zu beschreiben.
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Die
sensorische Bewertung, die bei der Zusammensetzung A gemacht wurde,
ergab als Ergebnis ein Aroma, das beschrieben wurde als Braten-
oder gebratenes Aroma, fleischig, Amin-ähnlich (fischig), nach getrockneter
Wurst und Wurst-ähnlich
von hoher Intensität,
was anzeigte, dass das Bratenaroma oder Aroma nach Gebratenem von
2-AT zumindest teilweise „überdeckt" wurde durch andere
Duftstoffe.
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Andererseits
wurden die Aromaqualitäten
der beiden Zusammensetzungen B1 und B2 beschrieben als Braten- oder
gebraten, Popcorn- und Brotrinden-ähnlich, die hohe Intensitäten aufwiesen,
wobei B1 intensiver war als B2, was in Übereinstimmung ist mit der
oben berichteten Gaschromatographieanalyse.
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Beispiel 4: Vakuumtrocknung
der Zusammensetzung A
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Die
Zusammensetzung A wurde in einem Vakuumofen bei verschiedenen Temperaturen
getrocknet, d.h. 40 bis 80°C über einen
Zeitraum von 3,5 h. Die erhaltenen Produkte (Zusammensetzung AV)
zeigte eine intensive Braten- und gebratene, Popcorn-ähnliche
Note in Pulverform. Große
Mengen an 2-AT wurden in der Zusammensetzung AV (40°C) gefunden,
d.h. 75 mg/kg, was auf diese Weise anzeigte, dass ausgeprägte Bratennoten
erhalten werden können
unter milden Bedingungen, wie einem Vakuumtrocknen.
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Die
Zusammensetzung AV (40°C)
wurde in heißem
Wasser (1,5 g/100 ml) gelöst.
Das Aroma des vakuumgetrockneten Produkts wurde als intensiv Braten-
oder gebraten, Popcorn-ähnlich
beschrieben.
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Beispiel 5: Anwendung
auf Brotschnitten
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A. Herstellung von Backwaren
oder Bäckereiprodukten
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Ein
Testbäckereisystem
wurde ausgewählt
für dieses
Beispiel. Weizenbrotschnitten wurden verwendet als Modell. Das Basis-
oder Grundrezept war wie folgt:
Weizenmehl | 2000
g (58,0%) |
Wasser | 1100
g (31,9%) |
Hefe | 100
g (2,9%) |
Zucker | 80
g (2,3%) |
Magermilchpulver | 80
g (2,3%) |
Backfett | 60
g (1,7%) |
Salz | 30
g (0,9%) |
Ascorbinsäure | 0,4
g (0,01 %) |
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Die
getesteten Zusammensetzungen waren insbesondere solche, die oben
beschrieben sind und erhalten werden vor einer Wärmebehandlung (siehe Beispiel
1) als A (flüssige
Form) und AF (Pulver, gefriergetrocknet), und die Wärmebehandlungsstufe
wurde daher durchgeführt
direkt zusammen mit den Backwaren oder Bäckereiprodukten, die hergestellt
wurden.
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Diese
Produkte wurden entweder zusammen zugegeben mit dem Rest der Inhaltsstoffe
(„in
den Teig"), oder
als eine Beschichtung auf die Oberfläche oder auf die vorgebackenen
Schnitten oder Brötchen
(„auf
das Brot"). Wenn
die Zusammensetzung A zu dem Teig gegeben wurde, wurde sie mit den
anderen Inhaltsstoffen zusammen mit dem Wasser gemischt, während die
Zusammensetzung AF in dem Wasser gelöst wurde. Etwa 5 bis 30 g der
Zusammensetzung AF, bzw. 2 bis 20 mg der Zusammensetzung A wurden
chargenweise zugegeben.
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Wenn
sie als Beschichtung aufgetragen wurden, wurden sowohl die Zusammensetzung
A als auch AF in Wasser zusammen mit 4 g Ultrasperse-Stärke gelöst und verdünnt bis
zu 100 g; 1 g der Lösung
wurde oben auf die vorgebackenen Brote aufgebracht.
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Einige
der Inhaltsstoffe wurden zugegeben ohne Abstimmung auf das Rezept,
aber jedes Mal, wenn die Zusammensetzung A zugegeben wurde, wurde
das Wasser in dem Grundrezept entsprechend reduziert. Außerdem wurde
in dem Rezept mit der Zusammensetzung AF das Mehl reduziert um ein Äquivalent
zu dem trockenen Materialgehalt der Zusammensetzung AF.
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Insbesondere
wurde der Teig in einem Kemper-Mixer (1 + 2½ min) gemischt und ausgerollt
auf einem Rondo (3 kg Teig, 20 mn, 15 mm, Wendung 90°, 14 mm).
Er wurde dann in mehrere Teile aufgeteilt und in einen Former gerollt.
Die Brote wurden in Aluminiumformen gesetzt, bei 37°C 50 min
fermentiert, bei 200°C
12 min lang gebacken und gekühlt.
Bei einigen der Produkte wurde eine Oberflächenbeschichtung nach dem Backen aufgebracht.
Die Brote wurden dann gefroren in einem Düsen- oder Pressluft- oder Stoßfroster,
in Plastiktaschen verpackt und bei –25°C gelagert.
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B. Sensorische Eignungstests
oder Auslesetests
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Die
Brote wurden dann wieder erwärmt
von dem gefrorenen Zustand, entweder in einem herkömmlichen
Backofen bei 200°C
während
15 min oder in einem Mikrowellenofen (750 W, 1 min, Verweildauer
1 min, 750 W, 1½ min,
Verweildauer 1½ min).
5 bis 6 Brote wurden bei jeder Gelegenheit getestet. Eine intern
geschulte Gutachtergruppe mit 7 bis 10 Mitgliedern nahm an den Auslesetests
teil.
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Die
Ergebnisse dieser Auslesetests an den Broten mit der Zusammensetzung
A und mit Ausnahme einiger der Produkte mit der Zusammensetzung,
die in den Teig gegeben wurde, zeigten das Gesamtaroma und die Aromaprofile
der Brote eine ausgeprägtere
Gesamtkruste und Rinde sowie gebratenes oder geröstetes oder Braten-Aroma und
Aromaintensitäten.
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Das
Produkt mit der Zusammensetzung AF, die angewendet war oder aufgebracht
war als eine Beschichtung oben auf die vorgebackenen Brote, wurde
als annehmbar bewertet, und auch nach dem äußeren Anschein und dem Texturpunkt,
die betrachtet wurden.
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Bessere
Ergebnisse wurden erhalten durch nochmaliges Erwärmen der Brote, zum Beispiel
in einem herkömmlichen
Ofen, was eine höhere
Gesamtrindenaromaintensität
ergab, vor allem als Ergebnis eines intensiveren Bratenrindenaromas. Beispiel
6: Anwendung auf Snacks A.
Sogenannte Calzone-Snacks wurden hergestellt unter Verwendung des
folgenden allgemeinen Rezepts für den
Teig:
Weizenmehl | 8917
g |
Wasser | 4076
g |
Margarine | 1274
g |
Bäckerhefe | 382
g |
Zucker | 191
g |
Salz | 160
g |
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Die
Inhaltsstoffe wurden in einem Spiralmixer 1 Minute lang bei geringer
Geschwindigkeit und 4 Minuten bei hoher Geschwindigkeit gemischt.
Der Teig wurde dann fermentiert bei Raumtemperatur während 30 Minuten.
Der fermentierte Teig wurde auf einer Fritsch Einhüll- oder
Bedeckungsanlage bedeckt oder eingehüllt, und die Teigdicke wurde
reduziert, so dass das Gewicht der einzelnen Calzone-Stücke 177
g betrug, wovon die Füllung
65 g einnahm. Der bedeckte oder eingehüllte Teig wurde unterteilt
in zwei gleiche Teile, von denen einer als unterer Teil der Calzone
und der andere als oberer Teil diente. Die Füllung wurde auf den unteren
Teil gegeben und wurde dann mit dem oberen Teil bedeckt. Nach dem
Einschlagen wurden die Calzone-Stücke 22 Minuten lang in einem
Gärschrank
bei 42°C
und 85% relativer Feuchtigkeit fermentiert. Die Calzone-Stücke wurden
dann bei 270°C
6,5 min lang gebacken, 2 × 10
s am Anfang des Backens bedampft. Die Produkte wurden dann eingefroren.
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Die
modifizierten Teige wurden auf die gleiche Art und Weise hergestellt
durch Zugabe des Aromainhaltsstoffs AF, gelöst in einem Teil des Wassers,
bei der Mischungsstufe, d.h. die Probe R (Referenz) und Probe B
unter Verwendung von 0,5 g AF/100 g Mehl. Die Produkte wurden im
gefrorenen Zustand in einem Mikrowellenofen bei 750 W 90 Sekunden
lang erwärmt.
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B. Sensorische Tests
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Die
sensorische Gutachtergruppe, die aus 7 bis 10 Mitgliedern bestand,
bewertete Aroma und Geschmack oder Aroma der verschiedenen Calzone-Produkte.
Während
zwei Trainingssitzungen wurden den Gutachtern Produkte mit den jeweiligen
sensorischen Charakteristiken oder Eigenschaften vorgesetzt. Die
Beschreibungstests wurden durchgeführt in zweifacher Ausführung unter
Verwendung einer ausgeglichenen, einstelligen oder eingliedrigen
Portion. Alle Gutachtersitzungen wurden durchgeführt in Messständen, die
ausgestattet waren mit Luftextraktion und künstlicher Tageslichtbeleuchtung.
Die Mitglieder des Gutachterausschusses bewerteten die Proben hinsichtlich
der Intensität
der ausgewählten
sensorischen Attribute unter Verwendung einer fünf-stufigen Teilskala (nichts,
schwach, mittel, stark, sehr stark). Die folgenden Beschreibungen wurden
verwendet: Gesamtaromaintensität,
Brotaroma, Fehlaroma, Gesamtgeschmackintensität, Brotgeschmack, Fehlgeschmack,
Tomatengeschmack, würziger
Geschmack. Das Aroma wurde nasal bewertet, der Geschmack im Mund.
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Im
Allgemeinen wurde gefunden, dass das Calzone-Produkt ein mittleres
Brotaroma aufweist, einen schwachen Brotgeschmack und mittlere Tomaten-
und würzige
Geschmäcker.
Kein Fehlgeruch oder Fehlgeschmack oder Fehlaroma wurde detektiert.
Das gebratene oder Braten-Brotrinden-ähnliche Aroma und Geschmack
wurden in dem Produkt (B) gesteigert im Vergleich zu der Referenzprobe
(R). Außerdem
war der ausgeprägte
Tomatengeschmack oder das ausgeprägte Tomatenaroma, der/das in
der Referenzprobe (R) wahrgenommen wurde, schwächer als in der Probe (B).
Der Grund könnte
sein, dass das Aroma oder der Geschmack das saure Tomatenaroma oder
den sauren Tomatengeschmack verdeckt bis zu einem gewissen Ausmaß, was eine
zusätzliche
Verbesserung der Produktqualität
bedeutet.
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Beispiel 7: Zusätzliche
Wärmebehandlung
der Aromazusammensetzung
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In
einem 250 ml Glasreaktor mit Doppelwand und Rührer wurde das folgende Gemisch
90 min lang bei 100°C
erwärmt.
Flüssige Zubereitung
Zusammensetzung A | 100,00
g |
Speisesalz | 60,00
g |
Dikaliumphosphat | 5,00
g |
Chlorwasserstoffsäure (32%) | 2,65
g |
Palmfett | 0,80
g |
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Nach
der Umsetzung wurden 75 g Maltodextrin (Glucidex® 01)
zugegeben, und das Gemisch wurde in einem Vakuumofen bei 75°C 3,5 h getrocknet,
was zu der Zusammensetzung AH führte.
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3,5
g des getrockneten Produkts (Zusammensetzung AH) wurde in 250 ml
kochendem Wasser gelöst. Eine
süße, gebratene
oder Braten-Note wurde wahrgenommen, die ähnlich war zu dem Aroma oder
Geschmack von Popcorn und Brotrinde.
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Die
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
erhaltenen Zusammensetzungen können
daher vorteilhaft verwendet werden, um Brotgeschmack oder Brotaroma,
insbesondere durch Verstärkung
der Bratennoten, zu verbessern, insbesondere von gekühlt-gebackenen
und gefrier-gebackenen Produkten nach einem nochmaligen Erwärmen. Die
können
auch angewendet werden zum Beispiel auf Pizza und andere Arten von Snacks,
und jede beliebige Sorte oder Art von Bäckereiprodukt oder Backware.