DE69832873T2 - Stabilisierung von pechfasern bei hoher temperatur und schwacher oxidation - Google Patents

Stabilisierung von pechfasern bei hoher temperatur und schwacher oxidation Download PDF

Info

Publication number
DE69832873T2
DE69832873T2 DE69832873T DE69832873T DE69832873T2 DE 69832873 T2 DE69832873 T2 DE 69832873T2 DE 69832873 T DE69832873 T DE 69832873T DE 69832873 T DE69832873 T DE 69832873T DE 69832873 T2 DE69832873 T2 DE 69832873T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pitch
fibers
pitch fibers
temperature
gas
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE69832873T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69832873D1 (de
Inventor
K. Andrea ZIMMERMAN
A. John RODGERS
Ernest H. ROMINE
R James McCONAGHY
Lorita Davis
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
University of Tennessee Research Foundation
Original Assignee
ConocoPhillips Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from US09/052,764 external-priority patent/US6123829A/en
Application filed by ConocoPhillips Co filed Critical ConocoPhillips Co
Application granted granted Critical
Publication of DE69832873D1 publication Critical patent/DE69832873D1/de
Publication of DE69832873T2 publication Critical patent/DE69832873T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G3/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oxygen-containing organic materials, e.g. fatty oils, fatty acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F9/00Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments
    • D01F9/08Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments of inorganic material
    • D01F9/12Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof
    • D01F9/14Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof by decomposition of organic filaments
    • D01F9/145Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof by decomposition of organic filaments from pitch or distillation residues

Description

  • 1. Hintergrund der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Herstellung von Kohlenstofffasern (Kohle- bzw. Carbonfasern) aus Kohlenstoff-haltigen Pechen. Ein typisches Verfahren zur Herstellung von Kohlenstofffasern (Carbonfasern) auf Basis von Pech kann die folgenden Stufen umfassen: (1) Herstellung eines geeigneten Peches zum Spinnen; (2) Verspinnen des Peches zu frisch gesponnenen Pechfasern; (3) Wärmehärten (Stabilisieren) der Pechfasern, um sie unschmelzbar, d.h. nicht schmelzbar, zu machen; und (4) Carbonisieren der Fasern durch Erhitzen der stabilisierten Fasern auf Carbonisierungs-Temperaturen (vgl. z.B. US-A-5 501 788 oder US-A-4 657 753).
  • In dem beschriebenen Verfahren handelt es sich bei der frisch gesponnenen Pechfaser gemäß Stufe (2) um ein thermoplastisches Material. Ein zusätzliches Erhitzen der Faser führt zum Schmelzen und zu einem Verlust der Faserstruktur. Deshalb muss die Faser vor dem Carbonisieren unschmelzbar, d.h. wärmebeständig, gemacht werden. Das Thermofixierungsverfahren ist allgemein bekannt als oxidative Stabilisierung durch das Erhitzen der Faser in Gegenwart eines Oxidationsmittels. Bei typischen Stabilisierungsverfahren werden die frisch gesponnenen Fasern einer hohen Konzentration eines Oxidationsmittels ausgesetzt bei einer anfänglichen Verfahrenstemperatur, die niedriger ist als die Faserspinntemperatur.
  • Das Stabilisierungsverfahren umfasst eine temperaturabhängige Diffusion von Sauerstoff in die Faser, in der der Sauerstoff mit den Pechmolekülen reagiert und ihre Vernetzung fördert. Da die Reaktionsgeschwindigkeit temperaturabhängig ist, erfordern niedrigere Stabilisationstemperaturen längere Behandlungszeiten, um die oxidative Stabilisierung der Faser zu vervollständigen. Die Gesamtmenge des für die Stabilisierung erforderlichen Sauerstoffs hängt von der Art des Peches ab. Im Allgemeinen erfordern Peche mit einem niedrigen Erweichungspunkt lange Behandlungszeiten und mehr Sauerstoff, um das Stabilisierungsverfahren zu vervollständigen. In der Regel wird Luft (mit etwa 21% Sauerstoff) als Oxidationsmittel verwendet.
  • Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wäre es an sich bevorzugt, die frisch gesponnene Faser bei hohen Temperaturen und hohen Sauerstoff-Konzentrationen zu stabilisieren (wärmebeständig zu machen), um das Stabilisierungsverfahren innerhalb der kürzesten Zeitspanne zu vervollständigen. Unglücklicherweise wird durch hohe Sauerstoff-Konzentrationen und hohe Temperaturen die Möglichkeit des Auftretens unkontrollierter exothermer Oxidationsreaktionen erhöht. Reaktionen dieses Typs sind besonders gefährlich, wenn hochflüchtige Kohlenwasserstoffe vorhanden sind. Bei den meisten derzeitigen Verfahren des Standes der Technik wird die Gefahr des thermischen "Durchgehens" minimiert durch Begrenzung der Behandlungstemperatur und der Menge der behandelten Faser.
  • Zusätzlich zu der Notwendigkeit, eine unkontrollierte exotherme Reaktion und einen Verlust an Kohlenstoffmasse zu verhindern, muss das Stabilisierungsverfahren auch die Struktur der Faser konservieren (beibehalten). Daher darf die Erhitzungstemperatur den Erweichungspunkt der Faser nicht übersteigen. Fasern, die aus weichen, bei niedrigen Temperaturen schmelzenden Pechen hergestellt worden sind, müssen daher bei niedrigeren Temperaturen stabilisiert werden als Fasern, die aus harten, bei hohen Temperaturen schmelzenden Pechen hergestellt worden sind.
  • Bei der Behandlung einer großen Menge von Fasern über einen kurzen Zeitraum haben die derzeitigen Herstellungsverfahren eindeutig signifikante Nachteile. Durch die Notwendigkeit, die Temperatur, die Oxidationsmittel-Konzentration und die Menge der. Faser in dem Stabilisierungsverfahren zu begrenzen, werden höhere als die erwünschten Kosten verursacht, der Wert und die Festigkeit der Faser werden vermindert und es entstehen offensichtliche Prozessrisiken.
  • Um die Mängel der derzeit geläufigen Verfahren zu überwinden, würde ein bevorzugtes Verfahren darin bestehen, eine niedrige Konzentration an Oxidationsmittel zu verwenden in Kombination mit einer hohen Erhitzungstemperatur unter gleichzeitiger Vermeidung der Gefahr des thermischen Durchgehens des Verfahrens und des Verlustes an Faserstruktur. Ein solches Verfahren würde vorzugsweise stabilisierte Fasern innerhalb eines kurzen Zeitraums und höhere Verfahrensausbeuten ergeben.
  • Um diese Ziele zu erreichen, wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Stabilisieren von Pechfasern zur Verfügung gestellt, bei dem niedrige Konzentrationen an Oxidationsmittel bei einer hohen Temperatur innerhalb eines kurzen Zeitraums angewendet werden. Durch dieses Verfahren wird der Kern der Faser stabilisiert, ohne dass eine übermäßige Oberflächenoxidation auftritt. Außerdem ergibt die vorliegende Erfindung eine Pechfaser, die in ihrem Kern mit einer Geschwindigkeit (Rate) stabilisiert wird, die ausreicht, um einen übermäßigen Kohlenstoffverlust an der Faseroberfläche durch Oxidation zu verhindern. Außerdem nehmen die Fasern eine minimale Menge Sauerstoff auf. Diese und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachstehend näher beschrieben.
  • Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind die hier verwendeten Ausdrücke "Stabilisieren" und "wärmebeständig machen" untereinander austauschbar.
  • II. Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ein Verfahren zum Stabilisieren von Pechfasern und Verfahren zur Kontrolle der Wärmeentwicklung, die während dieses Verfahrens auftritt, wie sie in den Patentansprüchen 1, 5 und 10 jeweils definiert sind. Bei dem hier beschriebenen Verfahren werden die Pechfasern auf eine Temperatur erhitzt, die gleich der oder höher ist als die Spinntemperatur der Fasern. Während der Erhitzung werden die Fasern einem Oxidationsmittel für eine Zeitspanne ausgesetzt, die ausreicht, um die Fasern zu stabilisieren, d.h. wärmebeständig zu machen.
  • Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Stabilisierung von Pechfasern unter Anwendung eines kontinuierlichen Erhitzens in Gegenwart eines Gasstromes. Dieses Verfahren stellt ein Mittel zur signifikanten Verminderung der Gefahr unkontrollierter exothermer Reaktionen dar. Bei diesem Verfahren werden die Pechfasern auf eine Temperatur erhitzt, die mindestens gleich der Spinntemperatur der Fasern ist. Während des Erhitzens werden die Fasern mit einem strömenden Gas (Gasstrom) in Kontakt gebracht, das (der) ein Oxidationsmittel enthält. Die Strömungsgeschwindigkeit des Gases reicht aus, um während des Stabilisierungsverfahrens überschüssige Wärme aus den Fasern abzuführen, wodurch die Exothermie der Reaktion kontrolliert (gesteuert) wird. Die Fasern werden dem Oxidationsmittel für eine Zeitspanne ausgesetzt, die ausreicht, um die Fasern zu stabilisieren.
  • Die entsprechenden Pechfasern weisen einen Erweichungspunkt von mindestens 300°C auf. Die Fasern weisen eine Sauerstoff-Diffusionsrate in ihr Zentrum auf, die etwa gleich der oder größer ist als die Oxidationsrate an der Faseroberfläche. Auf diese Weise wird das Faserzentrum oxidativ stabilisiert mit einer Rate, die in dem Bereich von geringfügig niedriger bis höher als die Kohlenstoff-Verbrauchsrate durch Sauerstoff an der Faseroberfläche ist. Auf diese Weise werden erfindungsgemäß übermäßige Verluste an Kohlenstoff an der Oberfläche der Faser ausgeschlossen. Eine oxidative Stabilisierung der Faser kann bei Temperaturen durchgeführt werden, die gleich der oder höher sind als die Spinntemperatur der Faser in einer Atmosphäre, die bis zu 10 Vol.-% Oxidationsmittel enthält. Vorzugsweise beträgt die Konzentration des Oxidationsmittels weniger als 8 Vol.-%. Schließlich können je nach den angewendeten Arbeitsbedingungen und dem verwendeten Ausgangsmaterial diese Fasern innerhalb von weniger als 10 min oxidativ stabilisiert werden.
  • Das entsprechende Pechfaser-Vlies (-Matte), das (die) oxidativ stabilisiert werden kann, weist eine Dichte von mindestens 900 g/m2 auf. Trotz der hohen Dichte der Fasern wird das neue Pechfaser-Vlies oxidativ stabilisiert ohne Verlust an Faserstruktur, wenn es in einem Gasstrom, der ein Oxidationsmittel enthält, erhitzt wird.
  • III. Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Die folgende Diskussion konzentriert sich auf die Stabilisierung von Pechfasern. Die vorliegende Erfindung ist aber auch anwendbar auf die Stabilisierung von anderen Artefakten, die aus Pech hergestellt sind.
  • A. Hochtemperatur-Stabilisierung von Pechfasern
  • Die Stabilisierung von Pechfasern ist ein Verfahren, bei dem die großen aromatischen Moleküle des Peches vernetzt werden. Der Sauerstoff reagiert ebenfalls mit dem Pech-Kohlenstoff unter Bildung von gasförmigen Kohlenstoffoxiden in einem Prozess, der als Abbrennen bezeichnet wird. Wenn die Diffusion verhältnismäßig langsam erfolgt, überwiegt die Oxidation an der Oberfläche (das Abbrennen), während das Zentrum der Faser unstabilisiert bleibt. Wenn die Diffusion verhältnismäßig schnell erfolgt, dringt der Sauerstoff in das Innere des Pech-Artefakts ein und stabilisiert (vernetzt) dieses und es tritt ein geringes Oberflächen-Abbrennen auf. Gemäß der vorliegenden Erfindung muss die Sauerstoff-Diffusionsrate in die Pechfaser hinein, um eine Stabilisierung zu bewirken, vergleichbar sein oder höher sein als die Ge schwindigkeit, mit der der Sauerstoff an der Faseroberfläche reagiert unter Verbrauch von Kohlenstoff. Daher können die Fasern bei Verfahrenstemperaturen von 300°C und darüber stabilisiert werden.
  • Vor der vorliegenden Erfindung hatte der Fachmann auf diesem Gebiet angenommen, dass Stabilisierungsbedingungen bei einer hohen Temperatur und bei niedrigen Sauerstoff-Konzentrationen ein übermäßig starkes Abbrennen der Faseroberfläche erzeugen würden als Folge einer unzureichenden Sauerstoff-Diffusion in das Zentrum der Faser hinein. Letztlich würde durch das Abbrennen die Faser geschwächt oder zerstört. Wie weiter oben diskutiert, ist die Erhöhung der Sauerstoff-Konzentration bei hohen Temperaturen als Mittel zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit keine Option wegen der Gefahren eines Schmelzens der Faser und übermäßiger exothermer Reaktionen. Trotz der Lehren des Standes der Technik zeigen die weiter unten folgenden Beispiele eindeutig, dass die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Stabilisierung von Pechfasern bei hohen Temperaturen und niedrigen Konzentrationen an Oxidationsmittel zur Verfügung stellt.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Oxidationsmittel um Sauerstoff in einer Konzentration von 8 Vol.-% in einem Trägergas. Das bevorzugte Trägergas ist Stickstoff. In diesem Verfahren werden Pechfasern verwendet, die Erweichungspunkte von oberhalb 300°C aufweisen. Diese Fasern können hergestellt werden durch Verspinnen von solvatisiertem Mesophasen-Pech, woran sich die Entfernung des solvatisierenden Lösungsmittels aus den frisch gesponnenen Pechfasern anschließt. Das Verfahren zur Herstellung von solvatisiertem Mesophasen-Pech ist in den US-Patenten Nr. 5 259 947; 5 437 780 und 5 540 903 beschrieben. Außerdem wird die Herstellung von Fasern aus solvatisiertem Mesophasen-Pech in der US-Patentanmeldung Nr. 08/791 443 und in dem US-Patent Nr. 5 648 041 diskutiert.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Fasern hergestellt durch Verspinnen von solvatisiertem Mesophasen-Pech bei einer Temperatur in dem Bereich von 220 bis 340°C. Nach dem Spinnen der Fasern wird das solvatisierende Lösungsmittel aus den frisch gesponnenen Pechfasern entfernt. In der Regel wird das Lösungsmittel entfernt durch Verdampfung, die durch Erhitzen und Einwirkenlassen eines Gasstromes auf die Fasern unterstützt wird. Das Verfahren zur Entfernung des Lösungsmittels ist jedoch für die vorliegende Erfindung nicht kritisch. Durch die Entfernung des Lösungsmittels wird der Erweichungspunkt der Fasern um mindestens 400°C erhöht. Häufig wird durch die Entfernung des Lösungsmittels der Erweichungspunkt der Fasern um 100°C oder mehr erhöht.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine feste bzw. massive Pechfaser schnell erhitzt auf eine anfängliche Verfahrenstemperatur. Die anfängliche Verfahrenstemperatur ist höher als die Spinntemperatur der Faser, jedoch niedriger als der Erweichungspunkt des Peches vor der Solvatisierung (des trocknenen Peches). Die anfängliche Verfahrenstemperatur kann in dem Bereich von 100 bis 900°C unterhalb des Erweichungspunktes des trockenen Peches liegen. Vorzugsweise liegt die anfängliche Verfahrenstemperatur um mindestens 400°C unterhalb des Erweichungspunktes des trockenen Peches. Die anfängliche Verfahrenstemperatur kann daher in dem Bereich von 250 bis 500°C liegen bei einer bevorzugten anfänglichen Verfahrenstemperatur von mindestens 300°C.
  • Im Allgemeinen werden die Fasern mit einer ausreichend hohen Geschwindigkeit erhitzt, um die anfängliche Verfahrenstemperatur innerhalb von weniger als 15 min und vorzugsweise innerhalb von weniger als 5 min, zu erreichen. Um die Stabilisierung zu bewirken, wird erfindungsgemäß die anfängliche Verfahrenstemperatur 1 bis 60 min lang aufrechterhalten. Nach dieser anfänglichen Zeitspanne kann die Temperatur erhöht werden, wenn eine zusätzliche Stabilisierung erforderlich ist; die Verfahrenstemperatur muss jedoch unterhalb des momentanen Erweichungspunktes der Faser gehalten werden. Die gesam te Stabilisierungszeit hängt von einer Reihe von Faktoren ab, beispielsweise von der Faser-Schmelztemperatur, dem Faserdurchmesser, der Oxidationsmittel-Konzentration und der Oxidationstemperatur. Die gesamte Behandlungsdauer liegt in dem Bereich von 1 bis weniger als 60 min. Vorzugsweise beträgt die gesamte Erhitzungszeit weniger als 10 min.
  • Während des vorstehend beschriebenen Erhitzungsverfahrens kommt ein fließender Gasstrom, der ein Oxidationsmittel enthält, mit den Fasern in Kontakt. Die Konzentration des Oxidationsmittels liegt in dem Bereich von 2 bis weniger als 21 Vol.-%. Vorzugsweise beträgt die Konzentration des Oxidationsmittels weniger als 10 Vol.-%. Im Allgemeinen werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren Sauerstoff als Oxidationsmittel und Stickstoff als Trägergas verwendet. Es sind aber auch andere Oxidationsmittel und Gase innerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindung wirksam. Beispielsweise sind auch milde Oxidationsmittel, wie z.B. Stickstoffoxide, Schwefeloxide, Kohlendioxid, Chlor oder Mischungen davon mit oder ohne ein Trägergas innerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindung wirksam.
  • Der vorstehend beschriebene Gasstrom erfüllt zwei Zwecke. Erstens bringt er das Oxidationsmittel mit den Pechfasern in Kontakt. Zweitens wird durch den Durchgang des Gasstromes durch die Fasern überschüssige Wärme aus den Fasern abgeführt. Die vorliegende Erfindung erlaubt daher eine Kontrolle der exothermen Reaktion, die dem Stabilisierungsverfahren eigen ist, durch Variieren der Strömungsgeschwindigkeit des Gases, der Sauerstoff-Konzentration und der Dichte des Faservlieses (der Fasermatte). Vorzugsweise werden diese Variablen so aufeinander abgestimmt, dass die exotherme Reaktion die Reaktionstemperatur um weniger als 50°C erhöht. Auf diese Weise wird erfindungsgemäß die Gefahr von unkontrollierten thermischen Reaktionen signifikant vermindert.
  • Die folgenden Beispiele sollen das Verständnis der vorliegenden Erfindung verbessern, wobei die Erfindung jedoch keineswegs darauf beschränkt ist. In den folgenden Beispielen wird die vollständige Stabilisierung bestimmt, indem man die Fasern einer offenen Flamme eines Zündholzes aussetzt, bis die Fasern entzündet werden. Fasern werden als vollständig stabilisiert angesehen, wenn sie während des "Zündholzstests" nicht schmelzen. Volumina, die in den folgenden Beispielen angegeben sind, sind solche, die bei Standardtemperatur und Standarddruck gemessen wurden.
  • Beispiel 1 – Stabilisierungsverfahren gemäß Stand der Technik
  • Ein Raffinerie-Dekantieröl wurde getopped zur Herstellung eines 454°C+-Rückstandes. Dieser Rückstand wurde durch C13 NMR getestet und enthielt 82% aromatische Kohlenstoffatome. Der Dekantieröl-Rückstand wurde 6 h lang bei 390 bis 400°C gleichmäßig erwärmt (durchwärmt) und dann im Vakuum entölt unter Bildung eines isotropen durchwärmten Peches.
  • Das durchwärmte Pech wurde Lösungsmittel-fraktioniert durch Erhitzen des Pechs unter Rückfluss, Filtrieren und anschließendes Verwerten der Mesogene. Zerkleinertes Pech wurde im Gewichtsverhältnis 1 : 1 mit heißem Toluol kombiniert unter Bildung einer fließfähigen Mischung. Die fließfähige Mischung wurde bei 110°C gerührt, bis alle Pechstücke verschwunden waren. Es wurde ein Celite-Filterhilfsmittel zugegeben und die Mischung wurde filtriert zur Entfernung der unlöslichen Bestandteile in dem Strom (Flux).
  • Das heiße Flux-Filtrat wurde mit zusätzlichem Lösungsmittel kombiniert, um Mesogene auszufällen. Das zusätzliche Lösungsmittel war eine Comischung aus Toluol und einer geringeren Menge an Heptan. Jedes Kilogramm von durchwärmtem Pech wurde mit einer Gesamtmenge von 6,9 l Comischungs-Lösungsmittel kombiniert, um die Mesogene in dem Fluxfiltrat auszufällen. Die Mischung wurde auf 100°C erhitzt und dann auf 30°C abgekühlt, und die unlöslichen Mesogene wurde durch Filtrieren gesammelt. Die unlöslichen Bestandteile wurden mit dem Lösungsmittel gewaschen und dann getrocknet. Die unlöslichen Bestandteile wurden, wie festgestellt wurde, bei 310°C weich und schmolzen bei 335°C.
  • Das Pech wurde geschmolzen und bei 381°C zu Fasern versponnen. Die grünen oder frisch gesponnenen Fasern hatten einen Durchmesser von 42 μm. Die grünen Fasern wurden in einer TGA-Vorrichtung bei 260°C an der Luft in einer Menge von 60 ml/min 90 bis 120 min lang oxidiert. Die 90 min lang oxidierten Fasern wiesen eine Gewichtszunahme von 3,0 Gew.-% auf, während diejenigen, die 120 min lang oxidiert worden waren, eine Gewichtszunahme von 4,8 Gew.-% aufwiesen. Die 120 min lang behandelten Fasern bestanden dann den Zündholztest, während die 90 min lang behandelte Probe diesen Test nicht bestand.
  • Beispiel 2 – Stabilisierung einer Pechfasern mit höherem Schmelzpunkt gemäß Stand der Technik
  • Ein Raffinerie-Dekantieröl wurde im Vakuum fraktioniert unter Bildung eines 393°C–510°C-Destillats. Das Destillat wurde 2,6 h lang bei 440°C gleichmäßig erwärmt (durchwärmt) unter Bildung eines isotropen durchwärmten Peches. Ein Mesogen-Rückstand wurde aus dem durchwärmten Pech durch Extraktion der leichten Komponenten präzipitiert. Das durchwärmte Pech wurde mit 4,75 Gew.-Teilen Xylol kombiniert und unter dem autogenen Druck bei etwa 240°C damit gemischt. Die resultierenden unlöslichen Bestandteile wurden durch Entfernen des Lösungsmittels getrocknet. Die getrockneten unlöslichen Bestandteile wurden mit 22 Gew.-% Phenanthren kombiniert und in Form einer Schmelze gemischt unter Bildung eines solvatisierten Mesophasen-Peches. Dieses Pech war zu 93 Vol.-% anisotrop und wies, wie ein Test zeigte, eine Viskosität bei 209°C von 1000 Poise auf. Die getrockneten unlöslichen Bestandteile aus diesem Pech wurden bei 384°C weich und schmolzen bei 395°C. Die solvatisierte Mesophase wurde bei 270°C versponnen zur Bildung einer grünen Faser mit einem Durchmesser von 42 μm. Die Faser wurde durch Entfernen von Phenanthren getrocknet und dann in einer TGA-Vorrichtung bei 260°C an der Luft in einer Menge von 60 ml/min für Zeitspannen von 45 und 60 min oxidiert. Die 45 min lang oxidierten Fasern wiesen eine Gewichtszunahme von 1,6 Gew.-% auf, während diejenigen, die 60 min lang oxidiert worden waren, eine Gewichtszunahme von 2,4 Gew.-% aufwiesen. Die 60 min lang oxidierten Fasern bestanden den Zündholztest, während die 45 min lang oxidierten Fasern den Zündholztest nicht bestanden.
  • Das Beispiel 2 zeigt, dass Pechfasern mit einem höheren Schmelzpunkt schneller stabilisiert werden als die konventionellen Pechfasern des Beispiels 1, wenn sie unter den gleichen Bedingungen behandelt werden. Dies zeigt, dass weniger Sauerstoff erforderlich ist, um die schwere Pech-Komponente mit höherem Schmelzpunkt aus der solvatisierten Mesophase in ein stabilisiertes (wärmebeständiges) Material zu überführen.
  • Beispiel 3 – Stabilisierung von Pechfasern mit hohem Schmelzpunkt an der Luft
  • Ein Raffinerie-Dekantieröl wurde Vakuum-fraktioniert unter Bildung eines 399°C–516°C-Destillats. Dieses Destillat enthielt, wie durch C13 NMR-Test gezeigt wurde, 70% aromatische Kohlenstoffatome. Das Destillat wurde 11,5 h lang bei 413°C gleichmäßig erwärmt (durchwärmt) unter Bildung eines isotropen durchwärmten Peches.
  • Ein Mesogen-Rückstand wurde aus dem durchwärmten Pech durch Extraktion der leichten Komponenten präzipitiert. Das durchwärmte Pech wurde mit 3,05 Gew.-Teilen Xylol kombiniert und unter dem autogenem Druck bei etwa 240°C damit gemischt. Die resultierenden unlöslichen Bestandteile wurden durch Entfernung des Lösungsmittels getrocknet. Die getrockneten unlöslichen Bestandteile wurden mit 22 Gew.-% Phenanthren kombiniert und gemischt in Form einer Schmelze zur Bildung eines solvatisierten Mesophasen-Peches. Dieses Pech war zu 94 Vol.-% anisotrop und die Viskosität bei 216°C wurde bestimmt zu 1000 Poise. Die getrockneten unlöslichen Bestandteile aus die sem Pech wurden bei 393°C weich und schmolzen bei 422°C. Die solvatisierte Mesophase wurde bei 254°C versponnen unter Bildung einer grünen Faser mit einem Durchmesser von 14 μm. Die Faser wurde durch Entfernen von Phenanthren getrocknet und dann in einem Testzylinder mit einem Durchmesser von 2,54 cm an der Luft mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 37 l/min bei 260°C oxidiert für Zeitspannen von 15 min (340 g/m2), 25 min (197 g/m2) und 30 min (494 g/m2). Die in Klammern angegebenen Zahlenwerte stellen die Flächendichten (Flächengewichte) der in diesen Tests verwendeten Faservliese dar. Die Proben wurden auf ihren Sauerstoff-Gehalt hin analysiert unter Verwendung einer LECO RO-478 Sauerstoff-Bestimmungsvorrichtung. Die Fasern, die 15 min, 25 min und 30 min lang behandelt worden waren, enthielten 2,6; 3,4 bzw. 4,0 Gew.-% Sauerstoff. Die Fasern, die 25 min und 30 min lang oxidiert worden waren, bestanden den Zündholztest, während diejenigen, die 15 min lang behandelt worden waren, den Test nicht bestanden.
  • Beispiel 4 – Stabilisierung in 4% Sauerstoff bei 260°C
  • Die gleiche grüne Faser mit einem Durchmesser von 14 μm wie in Beispiel 3 wurde getrocknet und in einem 2,54 cm-Testzylinder in 4% Sauerstoff in Stickstoff mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 37 l/min bei 260°C oxidiert für Zeitspannen von 50 min (286 g/m2) und 125 min (265 g/m2). Die in Klammern angegebenen Zahlenwerte stellen die Flächendichten (Flächengewichte) der in diesen Tests verwendeten Faservliese dar. Die Proben wurden analysiert zur Bestimmung ihres Sauerstoff-Gehaltes unter Verwendung einer LECO RO-478-Sauerstoff-Bestimmungseinrichtung. Die 50 min und 125 min lang behandelten Fasern enthielten 2,0 bzw. 3,3 Gew.-% Sauerstoff. Die 125 min lang oxidierten Fasern bestanden den Zündholztest, während diejenigen, die 50 min lang oxidiert worden waren, den Test nicht bestanden.
  • Das Beispiel 4 zeigt die vollständige Stabilisierung der Faser bei einer niedrigen Sauerstoff-Konzentration. Dieses Beispiel zeigt außerdem die erwartete langsamere Oxidation bei einer niedrigeren Sauerstoff-Konzentration.
  • Beispiel 5 – Stabilisierung in 4% Sauerstoff bei 350°C
  • Fasern, die aus solvatisiertem Pech wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt und bei 254°C bis auf Durchmesser von 15 bis 20 μm versponnen worden waren, wurden getrocknet und dann in einem 2,54 cm-Testzylinder in 4% Sauerstoff in Stickstoff bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 37 l/min bei 350°C für Zeitspannen von 3 min (1715 g/m2), 4 min (1871 g/m2) und 8 min (284 g/m2) oxidiert. Die in Klammern angegebenen Zahlenwerte stellen die Flächendichten (Flächengewichte) der in diesen Tests verwendeten Faservliese dar. Die Proben wurden analysiert zur Bestimmung ihres Sauerstoff-Gehaltes unter Verwendung einer LECO RO-478 Sauerstoff-Bestimmungsvorrichtung. Die 3 min und 8 min lang behandelten Fasern enthielten 0,7 bzw. 1,7 Gew.-% Sauerstoff. Die 4 min und 8 min lang oxidierten Fasern bestanden den Zündholztest, während diejenigen, die 3 min lang oxidiert worden waren, den Test nicht bestanden. Einige der oxidierten Fasern wurden auch bei bis zu 1600°C in Stickstoff carbonisiert und zur Bestimmung der vollständigen Stabilisierung wurde die Abtastelektronenmikroskopie angewendet.
  • Beispiel 6 – Stabilisierung in 2% Sauerstoff bei 350°C
  • Fasern, die wie in Beispiel 5 beschrieben hergestellt worden waren, wurden getrocknet und dann in einem 2,54 cm-Testzylinder in 2% Sauerstoff in Stickstoff bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 37 l/min bei 350°C für Zeitspannen von 6 (2247 g/m2) und 10 min (1802 g/m2) oxidiert. Die in Klammern angegebenen Zahlenwerte stellen die Flächendichte (Flächengewichte) der in dem Test verwendeten Faservliese dar. Die Proben wurden analysiert zur Bestimmung ihres Sauerstoff-Gehaltes unter Verwendung einer LECO RO-478 Sauerstoff-Bestimmungsvorrichtung. Die 6 und 10 min lang behandelten Fasern enthielten 1,1 bzw. 0,8 Gew.-% Sauerstoff. Am Ende der Oxidationsbehandlung bestanden die 10 min lang oxidierten Fasern den Zündholztest.
  • Die Beispiele 5 und 6 zeigen die einzigartige schnelle und vollständige Stabilisierung von erfindungsgemäßen Pechfasern mit hohem Schmelzpunkt bei hohen Temperaturen und niedrigen Sauerstoff-Konzentrationen. Die Beispiele zeigen, dass ein niedrigerer Sauerstoff-Gehalt erforderlich ist, um diese Fasern zu stabilisieren, und dass eine vollständige Diffusion des Sauerstoffs in das Zentrum der Faser bei den höheren Stabilisierungstemperaturen auftritt. Außerdem können diese Fasern bei hohen Faservliis-Dichten ohne ein signifikantes Risiko einer unkontrollierten Exothermie oxidiert werden. In der folgenden Tabelle sind die Arbeitsbedingungen und die Ergebnisse jedes Beispiels zusammengefasst.
  • Figure 00140001
  • B. Pechfaser mit einer verbesserten Sauerstoffdiffusionsgeschwindigkeit
  • Vor der Entwicklung der erfindungsgemäßen Pechfasern war eine Stabilisierung der Fasern bei hohen Temperaturen und niedrigen Sauerstoff-Konzentrationen nicht möglich. Im Gegensatz zu den früheren Pechfasern sind die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Pechfasern charakterisiert durch ihre Fähigkeit, bei hohen Temperaturen und niedrigen Sauerstoff-Konzentrationen schnell stabilisiert (wärmebeständig gemacht) zu werden. Außerdem weisen die Pechfasern Erweichungspunkte von über 300°C und vorzugsweise von über 350°C, auf. Diese Fasern können somit einem Stabilisierungsverfahren bei Temperaturen unterworfen werden, die höher sind als die Faser-Spinntemperatur.
  • Eines der Charakteristika der erfindungsgemäßen Fasern ist eine Sauerstoffdiffusiongeschwindigkeit zum Zentrum der Faser, die etwa gleich der oder höher ist als die Oberflächenoxidationsgeschwindigkeit der Faser. Die Faser behält dieses Charakteristikum auch dann bei, wenn sie bei Temperaturen über 300°C und bei Sauerstoff-Gehalten von 2 bis 4 Vol.-% stabilisiert worden ist. Die bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren sind geeignet für die Stabilisierung bei Temperaturen von über 350°C und bei Sauerstoff-Gehalten in dem Bereich von 2 bis 21 Vol.-% und vorzugsweise in dem Bereich von 2 bis 10 Vol.-%. In der Regel werden diese Fasern innerhalb von etwa 2 bis 30 min vollständig stabilisiert.
  • Diese Fasern bieten signifikante Vorteile gegenüber den bisher bekannten Pechfasern. Als Ergebnis der schnellen Stabilisierung führen die erfindungsgemäßen Pechfasern zu dramatisch verminderten Herstellungskosten während der Herstellung der Kohlenstofffasern. Außerdem verbessern diese Fasern die Sicherheitsbedingungen während des Stabilisierungsverfahrens durch das Arbeiten bei Sauerstoff-Konzentrationen unterhalb der unteren Explosions- oder Entflammungsgrenze des Lösungsmitteldampfes und der Stabilisierungs-Nebenprodukte.
  • Wenn sie in Form eines Faservlieses gesammelt werden, ergeben diese Fasern einen Faservlies, das leicht stabilisiert wird. Insbesondere können Faservliese mit Dichten von mehr als 900 g/m2 und höher stabilisiert werden, ohne dass ein signifikantes Risiko für ein thermisches "Durchgehen" des Verfahrens besteht. Wie im Falle der Fasern werden die Vliese in Gegenwart eines fließenden Gasstromes erhitzt. In der Regel enthält der fließende Gasstromes bis zu 8 Vol.-% eines Oxidationsmittels, wie weiter oben angegeben. Bei dem bevorzugten Oxidationsmittel handelt es sich um Sauerstoff und bei dem bevorzugten Trägergas handelt es sich um Stickstoff. Es können aber auch andere Kombinationen in Betracht gezogen werden, wie weiter oben angegeben. Im Allgemeinen wird das Faservlies stabilisiert, wenn die Strömungsgeschwindig keit des Gases zwischen etwa 10 000 und etwa 100 000 Standard-Litern/min/m2 liegt.
  • Die vorstehende Beschreibung enthält spezifische Ausführungsformen, Details und Beispiele zum Zwecke der Erläuterung der vorliegenden Erfindung. Für den Fachmann auf diesem Gebiet ist jedoch klar, dass verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne dass der Geist oder Schutzbereich der Erfindung dadurch verlassen wird. Der wahre Schutzbereich und Geist der Erfindung ergibt sich aus den nachfolgenden Patentansprüchen.

Claims (15)

  1. Verfahren zum Stabilisieren eines Pech-Artefakts, das aus solvatisiertem Pech hergestellt ist, das umfasst: Erhitzen des Pech-Artefakts auf eine anfängliche Prozesstemperatur, die wenigstens der Spinntemperatur des Pech-Artefakts gleich ist und unter dem Momentan-Erweichungspunkt des Pech-Artefakts liegt, wobei das Pech-Artefakt einem strömenden Gasstrom von 2 bis weniger als 21 Vol.-% eines gasförmigen Oxidationsmittels über eine Zeit ausgesetzt wird, die ausreicht, um das Pech-Artefakt zu stabilisieren, wobei das Pech-Artefakt über eine Gesamt-Prozesszeit erhitzt wird, die von 1 Minute bis weniger als 60 Minuten reicht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die anfängliche Prozesstemperatur wenigstens 250°C beträgt.
  3. Prozess nach Anspruch 1, wobei das Oxidationsmittel von einem inerten Trägergas transportiert wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Pech-Artefakt auf eine Temperatur erhitzt wird, die von ungefähr 250°C bis ungefähr 500°C reicht.
  5. Verfahren zum Steuern der Erzeugung von Wärme während der oxidativen Stabilisierung von Pech-Fasern, die aus solvatisiertem Pech hergestellt sind, das umfasst: Erhitzen der Pech-Fasern auf eine anfängliche Prozesstemperatur, die wenigstens der Spinntemperatur der Pech-Fasern gleich ist und unter dem Momentan-Erweichungspunkt der Pech-Fasern liegt, wobei die Pech-Fasern mit einem strömenden Gas in Kontakt gebracht werden und das Gas von 2 bis weniger als 21 Vol.-% eines gasförmigen Oxidationsmittels enthält; Beschränken der Erzeugung von Wärme aufgrund der Oxidation der Fasern durch Ändern der Strömungsmenge des strömenden Gases und/oder der Konzentration des Oxidationsmittels in dem strömenden Gas; und weiteres Erhitzen der Pech-Fasern auf eine Temperatur, die wenigstens der Spinntemperatur der Pech-Fasern gleich ist und unter dem Momentan-Erweichungspunkt der Pech-Fasern liegt, und Herstellen von Kontakt der Pech-Fasern mit dem strömenden Gas über einen Zeitraum, der ausreicht, um die Pech-Fasern zu stabilisieren, wobei die Pech-Fasern über eine Gesamt-Prozesszeit erhitzt werden, die von einer Minute bis weniger als 60 Minuten reicht.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Strömungsmenge des strömenden Gases von ungefähr 10.000 Standard-Liter pro Minute pro Quadratmeter bis ungefähr 100.000 Standard-Liter pro Minute pro Quadratmeter reicht.
  7. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das strömende Gas ein Gas ist, das mit den Pech-Fasern nicht reagiert und das Oxidationsmittel aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Kohlendioxid, Chlor, Oxiden von Stickstoff, Oxiden von Schwefel und Gemischen daraus oder Sauerstoff besteht.
  8. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Pech-Fasern einen Erweichungspunkt von wenigstens 200°C haben.
  9. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Pech-Fasern auf eine Temperatur erhitzt werden, die von ungefähr 250°C bis ungefähr 500°C reicht.
  10. Verfahren zum Steuern der Erzeugung von Wärme während der oxidativen Stabilisierung von Pech-Fasern, das umfasst: Spinnen von Fasern aus solvatisiertem Pech; Zusammenfassen der Pech-Fasern als Pech-Fasergelege mit einer Dichte von wenigstens 900 g/m2, Erhitzen der Pech-Fasern auf eine anfängliche Prozesstemperatur, die wenigstens der Spinntemperatur der Pech-Fasern gleich ist und unter dem Momentan-Erweichungspunkt der Pech-Fasern liegt, wobei die Pech-Fasern mit einem strömenden Gas in Kontakt gebracht werden und das Gas zwischen 2 und weniger als 21 Vol.-% eines gasförmigen Oxidationsmittels enthält, Beschränken der Erzeugung von Wärme aufgrund der Oxidation der Fasern durch Ändern der Strömungsmenge des strömenden Gases und/oder der Konzentration des Oxidationsmittels in dem strömenden Gas und/oder der Dichte des Fasergeleges; und weiteres Erhitzen der Pech-Fasern auf eine Temperatur, die wenigstens der Spinntemperatur der Pech-Fasern gleich ist und unter dem Momentan-Erweichungspunkt der Pech-Fasern liegt, und Herstellen von Kontakt der Pech-Fasern mit dem strömenden Gas über einen Zeitraum, der ausreicht, um die Pech-Fasern zu stabilisieren, wobei die Pech-Fasern über eine Gesamt-Prozesszeit erhitzt werden, die von 1 Minute bis weniger als 60 Minuten reicht.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der strömende Strom von Gas eine Strömungsmenge hat, die von 10.000 bis ungefähr 100.000 Standardliter/min/m2 reicht.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das strömende Gas ein Gas ist, das mit den Pech-Fasern nicht reagiert, und das Oxidationsmittel aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Kohlendioxid, Chlor, Oxiden von Stickstoff, Oxiden von Schwefel und Gemischen daraus oder Sauerstoff besteht.
  13. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Pech-Fasern einen Erweichungspunkt von wenigstens 200°C haben.
  14. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Pech-Fasern auf eine Temperatur erhitzt werden, die von 250°C bis 500°C reicht.
  15. Verfahren nach Anspruch 1, 5 oder 10, wobei das solvatisierte Pech ein Mesophasen-Pech ist.
DE69832873T 1997-04-09 1998-04-01 Stabilisierung von pechfasern bei hoher temperatur und schwacher oxidation Expired - Fee Related DE69832873T2 (de)

Applications Claiming Priority (5)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US4276297P 1997-04-09 1997-04-09
US42762P 1997-04-09
US52764 1998-03-31
US09/052,764 US6123829A (en) 1998-03-31 1998-03-31 High temperature, low oxidation stabilization of pitch fibers
PCT/US1998/006668 WO1998045386A1 (en) 1997-04-09 1998-04-01 High temperature, low oxidation stabilization of pitch fibers

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69832873D1 DE69832873D1 (de) 2006-01-26
DE69832873T2 true DE69832873T2 (de) 2006-08-24

Family

ID=26719597

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69832873T Expired - Fee Related DE69832873T2 (de) 1997-04-09 1998-04-01 Stabilisierung von pechfasern bei hoher temperatur und schwacher oxidation

Country Status (16)

Country Link
US (2) US6582588B1 (de)
EP (1) EP0975712B1 (de)
JP (1) JP3727664B2 (de)
KR (1) KR100337963B1 (de)
CN (1) CN1147565C (de)
AU (1) AU738232B2 (de)
BR (1) BR9807949A (de)
CA (1) CA2284254C (de)
DE (1) DE69832873T2 (de)
ES (1) ES2255729T3 (de)
HU (1) HUP0001989A3 (de)
NO (1) NO994914D0 (de)
RU (1) RU2198969C2 (de)
SK (1) SK137999A3 (de)
TR (1) TR199902448T2 (de)
WO (1) WO1998045386A1 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7618678B2 (en) * 2003-12-19 2009-11-17 Conocophillips Company Carbon-coated silicon particle powders as the anode material for lithium ion batteries and the method of making the same
JP6738202B2 (ja) * 2016-05-27 2020-08-12 帝人株式会社 極細炭素繊維の製造方法
KR102642629B1 (ko) * 2021-10-12 2024-03-04 한국에너지기술연구원 산소 도입 열처리에 의해 제조된 바인더리스 코크스를 이용한 탄소블록의 제조 방법, 이에 의해 제조된 고밀도 탄소블록

Family Cites Families (19)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3974264A (en) 1973-12-11 1976-08-10 Union Carbide Corporation Process for producing carbon fibers from mesophase pitch
US3976729A (en) 1973-12-11 1976-08-24 Union Carbide Corporation Process for producing carbon fibers from mesophase pitch
JPS5590621A (en) * 1978-12-26 1980-07-09 Kureha Chem Ind Co Ltd Production of carbon fiber
US4927620A (en) 1981-12-14 1990-05-22 Ashland Oil, Inc. Process for the manufacture of carbon fibers and feedstock therefor
US4497789A (en) * 1981-12-14 1985-02-05 Ashland Oil, Inc. Process for the manufacture of carbon fibers
US4582662A (en) * 1983-05-27 1986-04-15 Mitsubishi Chemical Industries Ltd. Process for producing a carbon fiber from pitch material
US4576810A (en) * 1983-08-05 1986-03-18 E. I. Du Pont De Nemours And Company Carbon fiber production
US4657753A (en) * 1985-04-29 1987-04-14 E. I. Du Pont De Nemours And Company Stabilization of pitch fiber
US4608402A (en) 1985-08-09 1986-08-26 E. I. Du Pont De Nemours And Company Surface treatment of pitch-based carbon fibers
JP2535590B2 (ja) * 1988-02-05 1996-09-18 新日本製鐵株式会社 メソフェ―スピッチ系炭素繊維の製造方法
JPH02118121A (ja) * 1988-10-25 1990-05-02 Osaka Gas Co Ltd ピッチ系活性炭素繊維およびその製造方法
US5061413A (en) 1989-02-23 1991-10-29 Nippon Oil Company, Limited Process for producing pitch-based carbon fibers
JPH0314624A (ja) * 1989-06-09 1991-01-23 Idemitsu Kosan Co Ltd 炭素繊維の製造方法
US5292408A (en) * 1990-06-19 1994-03-08 Osaka Gas Company Limited Pitch-based high-modulus carbon fibers and method of producing same
US5259947A (en) 1990-12-21 1993-11-09 Conoco Inc. Solvated mesophase pitches
CA2135933C (en) 1992-06-04 1999-03-30 Hugh E. Romine Process for producing solvated mesophase pitch and carbon artifacts therefrom
US5437780A (en) 1993-10-12 1995-08-01 Conoco Inc. Process for making solvated mesophase pitch
US5501788A (en) * 1994-06-27 1996-03-26 Conoco Inc. Self-stabilizing pitch for carbon fiber manufacture
US6123829A (en) * 1998-03-31 2000-09-26 Conoco Inc. High temperature, low oxidation stabilization of pitch fibers

Also Published As

Publication number Publication date
EP0975712A1 (de) 2000-02-02
AU6883098A (en) 1998-10-30
AU738232B2 (en) 2001-09-13
EP0975712A4 (de) 2000-09-20
US6582588B1 (en) 2003-06-24
WO1998045386A1 (en) 1998-10-15
US20030178340A1 (en) 2003-09-25
RU2198969C2 (ru) 2003-02-20
CN1147565C (zh) 2004-04-28
NO994914L (no) 1999-10-08
KR100337963B1 (ko) 2002-05-24
CA2284254A1 (en) 1998-10-15
CA2284254C (en) 2004-10-05
KR20010006166A (ko) 2001-01-26
CN1252087A (zh) 2000-05-03
BR9807949A (pt) 2000-03-08
TR199902448T2 (xx) 2000-01-21
DE69832873D1 (de) 2006-01-26
SK137999A3 (en) 2000-07-11
HUP0001989A3 (en) 2000-12-28
HUP0001989A2 (hu) 2000-10-28
JP2001517274A (ja) 2001-10-02
EP0975712B1 (de) 2005-12-21
ES2255729T3 (es) 2006-07-01
NO994914D0 (no) 1999-10-08
JP3727664B2 (ja) 2005-12-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2612845C3 (de) Kohlenstoffhaltige Fasern, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
DE1925609C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff-Faeden
DE2559533A1 (de) Endloses foerderband aus kohlengewebe
DE3036460C2 (de) Verfahren zur Herstellung von faseriger, aktivierter Kohle
DE3540444C2 (de)
DE2108079C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern
DE2822425A1 (de) Verfahren zur herstellung von kohlenstoff- oder graphitfasern aus erdoelpech
EP0044534A2 (de) Hochmodul-Polyacrylnitrilfäden und -fasern sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE4141164A1 (de) Metallorganische Bestandteile enthaltende Mesophasen-Peche für das Verspinnen zu Pech-Kohlenstoffasern
DE3214948A1 (de) Verfahren zur herstellung von aktivierten kohlenstoffasern
DE3209033A1 (de) Verfahren zur herstellung von kohlenstoffasern mit einer im querschnitt ungeordneten mosaikstruktur
DE3242629C2 (de)
US6123829A (en) High temperature, low oxidation stabilization of pitch fibers
DE3305055C2 (de)
DE4327204A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffasern
DE69832873T2 (de) Stabilisierung von pechfasern bei hoher temperatur und schwacher oxidation
DE3231682C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Hochleistungs-Kohlenstoffasern
DE2006524A1 (de) Verfahren zum Unschmelzbarmachen von Pechteilen·
DE3221367A1 (de) Verfahren zur herstellung von kohlenstoff-fasern aus erdoelpech
DE3146955C2 (de)
DE2542060A1 (de) Verfahren zur herstellung von kohlenstoffasern
EP0481953B1 (de) Schwer entflammbare, hochtemperaturbeständige Polyimidfasern, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3314154C2 (de)
DE2305191C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines hitzefesten Fadens
DE1770886A1 (de) Feuerfeste geformte Gegenstaende aus aromatischen Polyamiden und Verfahren zu deren Herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: UNIVERSITY OF TENNESSEE RESEARCH FOUNDATION, KNOXV

8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee