DE3221367A1 - Verfahren zur herstellung von kohlenstoff-fasern aus erdoelpech - Google Patents

Verfahren zur herstellung von kohlenstoff-fasern aus erdoelpech

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DE3221367A1
DE3221367A1 DE3221367A DE3221367A DE3221367A1 DE 3221367 A1 DE3221367 A1 DE 3221367A1 DE 3221367 A DE3221367 A DE 3221367A DE 3221367 A DE3221367 A DE 3221367A DE 3221367 A1 DE3221367 A1 DE 3221367A1
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    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F9/00Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments
    • D01F9/08Artificial filaments or the like of other substances; Manufacture thereof; Apparatus specially adapted for the manufacture of carbon filaments of inorganic material
    • D01F9/12Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof
    • D01F9/14Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof by decomposition of organic filaments
    • D01F9/145Carbon filaments; Apparatus specially adapted for the manufacture thereof by decomposition of organic filaments from pitch or distillation residues

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Description

Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff-Fasern aus Erdölpech.
Die -,vorliegende Erfindung betrifft eisi V.rfahren. zur Herstellung von Kohlenstoff-Fasern aus vor. Erdöl stammendem Pech»
Die zur Zeit vertriebenen Köhlensto.t.S-frasern lassen
sich in drei Kategorien einteilen§
(IJ Die klassischen B'asesn mit Bölclfev Werten s^jcr
Zugfestigkeit CR) xma einem_aaittleren Elastizitätsmodul (E) .- daß £ ungefähr gleich
■2 100 N/mm2 und E ungefähr gleich 220 000 N/mm2 sind?
2) die Pasern mit hoher" Festigkeit, bei denen R
angefähr gleich 2 SOO li/fflma und E ungefähr gleich 260 000 N/mm3 sind, und
(3) die Fasern mit hohem Modul, bei üenen R unge-' Eähr gleich 2 000 N/mal* unci S: ungefähr gleich \ -äOO 000 H/mm3 sind»
,tonJ Γ-nstoff-Pasern werden in ^rsL-as:: τ·.·<-^ΐ0 für Anwendungs£*,v$i3l?0 feingesctsst.»; bei denen ein leichtes Material mit guten mechanischen Eigeilsöhafteh benötigt wird. So
werden die Fasern in der Luft*- und Raumfahrtindustrie verwendet, insbesondere für tragende Platten, Rahmen, Antennengerüste für Satelliten, Rotorblätter von Haupt- und Heckrotoren sowie Antriebswellen voil Hubschraubern oder schließlich für strategische Flügkörper. Gute Aussichten für Kohlenstoff-Fasern zeichnen sich auch in der Fahrzeugindustrie ab.
-BAD ORIGINAL
ORIGINAL INSPECTED
Kohlenstoff-Fasern können gegenwärtig entweder durch Carbonisierung und/oder Graphitisierung von Polyacrylnitril (PAN) oder durch Verstrecken von Fasern mit weniger anspruchsvollen Eigenschaften, abgeleitet von
Cellulose, Kohle-Teeren, Kohle-Extrakten oder Erdöl-Produkten, mit einer Dehnungsrate in der Größenordnung von 100 % oder darüber bei einer Temperatur in der Größenordnung von 25000C hergestellt werden.
In beiden Fällen sind die Kosten der Fasern wegen der
Kosten der Rohstoffe, der niedrigen Ausbeuten an Fasern ' und der erforderlichen komplexen Behandlungen hoch.
Bekannt sind auch preisgünstigere Fasern, die abgesehen von den oben erwähnten mechanischen Kenngrößen die Eigenschaften der chemischen Reaktionsträgheit, Hitzebeständigkeit und elektrischen Leitfähigkeit besitzen. Sie können aus Cellulose, Kohle-Pechen, Erdöl-Extrakten oder Kohle-Extrakten gewonnen werden. Diese Fasern weisen Werte der Zugfestigkeit von 500 bis 1 000 N/mm2 und Young-Module von 8 000 bis 80 000 N/mm2 auf.
Verfahren zur Herstellung solcher Fasern sind in der GB-PS 1 071 400 offenbart, die ein Verfahren unter Verwendung eines organischen Materials als Rohstoff beschreibt, das aus synthetischen organischen Substanzen (beispielsweise synthetischen Hochpolymeren wie PoIy-
vinylchlorid oder Polyacrylnitril) durch Behandlung bei 3000C bis 5000C unter einer inerten Atmosphäre gewonnen wird.
Die GB-PSen 1 091 X890 und 1 208 894 und die FR-PSen 2 052 112, 2 087 413 und 2 067 619 beschreiben verwandte Verfahren, bei denen jedoch der Rohstoff zur Er-
leichterung des Spinnverfahrens und zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften vorher umgewandelt v;.rd. Diese Verfahren umfassen insbesondere die Einarbeitung von Schwefel,von Polymerisaten wie Polyethylen und
Polystyrol, von Weichmachern wie Rizinusr1 oder von alkylierten und sulfidierten Derivaten.
Die GB-PS 1 208 894, die FÄ-PS 2 113 353. urd dia FR-Patentanmeldung 70 31246 beschreiben Verfahren unter Verwendung von Rohstoffen, die mit einem Lösungsmittel
vorbehandelt wurden, so daß diö.meistsn flüchtigen Produkte vcr dam Verspinnen extrahiert wurden. Diese l<"
sungsmithel können beispielsweise Aceton, 'Jexan, T^lu^j. oder ChLnolin sein. Die FR~Patentanrueldung 71 45S93 beschreibt ein Verfahren, bei dem eier Rohstoff, der aus Asphalt, · Bitumen, einem Kohle-Pech oder -Teer oder ei-
1 sin Erdöl-Pech bestehen kann, zu Fasern a tr anggepreßt ttird, die dann in der flüssigen Vhase mit- einer Salpetersäure-Lösung behandelt werden. Solchen Verfahren haftet jedoch der Nachteil an, daß sie zusätzliche Be-
:.:· handlung-soperationen in der flüssigen ?hase und eine vj&ssche ecfordern, wodurch die Güte dar fertigen Faser bsw.inülu Jt werden kann. .
Die i:?t-?Seh 2 17S Iy3. 2 ^04 571, . 2 253 852 und
2 296 032 beschreiben Verfahren zur Herstellung von
Kohlenstoff-Fasern aus einem Pech, das teilweise in einen Flüssigkristall oder den Mesophasen-Zustand umgewandelt wurde. Derartige Verfahren bedienen sich jedoch vor dem Spinnen einer Behandlung des Pechs, die langwierig und schwierig zu steuern sein kann.
Die FR-PS 2 392 144 beschreibt auch ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff-Fasern aus Exdöl-Pech, wo-
bei die entstehenden Kohlenstoff-Fasern mechanische Festigkeitswerte zwischen 300 und 800 N/mm2 aufweisen.
Seitens der Anmelderin wurde nunmehr ein Verfahren gefunden, das die Herstellung von Kohlenstoff- oder Graphit-Fasern mit besseren mechanischen Eigenschaften aus einem Rohstoff ermöglicht, der sich von Erdöl-Pechen ableitet.
Die mittels dieses Verfahrens gewonnenen Fasern sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
Dementsprechend umfaßt gemäß der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- oder Graphit-Fasern aus einem Pech mit einem ß-Harz-Gehalt von 2 bis 40 Gew.-%, das aus einem beim Dampferacken einer Erdölfraktion anfallenden Rückstand erhalten wurde, das Verspinnen des Pechs zu Fasern bei einer Temperatur oberhalb seines Erweichungspunktes, die Behandlung der Fasern, um sie unschmelzbar zu machen, und danach die Durchführung der Carbonisierung durch Erhitzen, sowie anschließend gegebenenfalls der Graphitisierung, der Fasern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Behandlung, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden, so gesteuert wird, daß der Gehalt der Fasern an oc-Harz 30 Gew.-% nicht überschreitet.
Die in dem oben beschriebenen Verfahren verwendeten Erdöl-Peche besitzen vorzugsweise einen Gehalt an ß-Harzen von 3 bis 35 %.
Der Erweichungspunkt der erfindungsgemäß verwendeten Peche liegt vorzugsweise zwischen 1500C und 2500C.
ι —
Herstellung des Pechs
Das Pech zur Verwendung in der vorliegenden ä'rflßdüng kann mittels eines Verfahrens hergestellt werden# das die Destillation eines beim Üampfcracken einer Erdölfraktion, insbesondere einer iMapÖtha-Frakfcion, anfallenden Rückstandes, bis -das Pech elften Erweichungspunkt zwischen1 550C und 900C er:rels2ht, uisd die anschließende Alterung; dieses Pechs, bis es einen Erweichungspunkt: " zwischen 85eC und 110 eC erreicht, tmifaßr.. Die Alt©- rrasgste»peratur liegt vorstffsw@is© zwischen JSO0C und 4505Co E»as auf diese Weis© q&i-mnten® Pech enthält y.' doch xnrner noch eine gewifeöe Msngi·; flüchtiger Prodi^t^"-die min besten beseitigt werden, damit die Arbeitsgänge des SpinneHS and der anschließenden Behandlungen der
IS Fasern erleichtert werden.
riese Peche bestehen hauptsächlich aus polykondensierüen arosiatischen Derivaten «dt sehr ur.terschiedlichen Molekulargewichten, wobei ä©r «Srad äe.x Aronsatisität größer als. 96 % ist. Sie enthalten verschiedene Hars©^ ::». ii® sich aufgrund der Extrsistiön stittels verschiede'ner .Λ!!· ».^,rrsmLttel wie folgt deirirderen lassen:" __ - '
tp», όχα ίι\ cninolin oder in einer
Anthracen-Jixciktion unlöslich sind".
ß-Harze: Produkte, die in Toluol oder Benzol unlös-,25 lieh, jedoch in Chinolin oder Ahthracen-Öl löslich sind.
jf-Harze: Produkte, die ih η-Hexan unlöslich, jedoch
in Toluol oder Benzol löslich sind.
o-Harze: Produkte, die in ri-iiexarl, Benzol und Toluol löslich sind.
ORIGINAL (NSPECTED
BAD ORIGINAL INCOMPLETE DOCUMENT
Diese verschiedenen Harze zeigen während der Carbonisierung ein unterschiedliches Verhalten. Die Geschwindigkeit der Polykondensation nimmt von den <f-Harzen zu den ei-Harzen zu. Infolgedessen nimmt auch die nach der Hochtemperatur-Behandlung erhaltene Menge Kohlenstoff beim übergang von den σ-Harzen zu den of-Harzen zu.
Auch die aus diesen Harzen entstehenden Produkte sind voneinander verschieden. So geben die i-Harze und die
y-Harze ebenso wie das rohe Pech Anlaß zur Bildung graphitisierter Produkte, wohingegen die oi-Harze und ß-Harze keine graphitisierten Produkte bilden. Dies läßt sich durch die Tatsache erklären, daß die Umwandlung der ot-Harze und ß-Harze in Koks nicht über eine anisotrope flüssige Phase verläuft, wohingegen andererseits das Pech und auch die o-Harze und ^f-Harze eine als Mesophase bekannte flüssige Phase bilden, die Anlaß zur Bildung graphitisierter Produkte gibt.
Die <f-Harze und y-Harze wirken wegen ihrer Eigenschaften als Matrix im Verhältnis zu den oi-Harze und ß-Harzen.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung darf der Anteil an ß-Harzen nicht zu hoch sein, da die thermische Behandlung der Fasern bei hoher Temperatur, insbesondere bei mehr als 25000C, die Fasern nicht in eine poly-,25 . kristalline Graphit-Struktur überführen würde. Bei einem zu hohen Gehalt an ß-Harzen kann auch eine Phasentrennung auftreten, was zur Bildung eines heterogenen Pechs·führt, das nur schwierig zu verspinnen ist. .
Die Peche aus Er"döl, und insbesondere diejenigen, die nach dem in der FR-PS 2 250 571 beschriebenen Verfahren
hergestellt wurden, können deshalb in der Weise behandelt werden, daß sie Produkte liefern, die wicr·oben festgestellt einen Prozentsatz an ß-Harzen, üer im Bereich von 2 bis 40 Gew.-% und insbesondere zwischen 3 und 35 Gew.-% liegen kann, und eiren Gehalt an <£-Harzen zwischen 10 und 40 Gew.-S enthalten. Diese Pecha können mittels einer ergänzenden thermischen Behandlung modifiziert werden, die ihren Kraem£r-;':!arnow-Erweichungspunkt, bestimmt nach der Prüfraethode der Französischen Norin {Norme Francaii) T 6700 1, er'.iöht, während eine gröSere Kondensation, ier Harze vermieden wird. Diese thermische Behandlung ermöglicht die Anreichern.-·* von ß-Hc'rsen in dem Medium .ind c'.ie Beseitigung eine. Teils der leichteren Produ'-.te,- wie der <T-Earza? die im Laufe det* folgenden thermischen"Behandlungen Schwierigkeiten verursachen könnent
ßie ergänzende thermische B^hand'.ung mui? jedoch in einer solchen Weise durchgeführt werden, c.aß die Produkte mit nied.riger<5J?> Molekulax-gst/icht, die als Flußmittel und Bindemittel für die Harze d/.enen, ni:ht vollständig •,;';\fernt werden» So wird die Bildung einer roakromoleku-. !^»^•.'-SüistanZy dis sich im qo schmal ζ enen Zustand <i;.-'><* Ά. <-'■-' -j- Verspinnen ließa,, vei^ic'^n; -•►'»■iLernin würde die b&z?4:>i^ur<cf ^ir-'-r- 2.1^ grauen Menge der leichten Produkte den Erweichungspunkt des zu verspinnenden Materials und damit die Spinntemperatur beträchtlich erhöhen. Zu hohe Spinntemperaturen werden zweckmäßigerweise, vermieden, da solche Temperaturen die Gefahr in sich bergen würden, eine thermische Umwandlung des Pechs zu bewirken, die zu Fasern mit unregelmäßigem Durchmesser führen würde. Aus diesem Grund liegt der Gehalt an o-Harzen vorzugsweise etwa zwischen 10 und 30 Gew.-%.
Die thermische Behandlung zur Entfernung eines Teils der leichten Produkte kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden.
Bs ist möglich, die oben erwähnte thermische Alterung so lange fortzusetzen, bis ein Pech mit dem Erweichungspunkt und den Harz-Gehalten wie oben erwähnt erhalten worden ist.
Alternativ kann das Pech einem Abtreibprozeß mit einem Inertgas (z.B. Stickstoff, Argon oder Helium) bei Temperaturen unterhalb von 350°C, vorzugsweise bei einer Temperatur unterhalb von 3000C, unterworfen werden. Diese Behandlung vermeidet die zusätzliche Bildung höher konzentrierter Harze.
Eine andere Behandlung kann in einer Vakuumdestillation bei einem Druck unterhalb von 6,65 bis 13,3 mbar (5 bis 10 mmHg) und einer Temperatur unterhalb von 35O0C bestehen. \ - . ■ .
Die thermische Behandlung beseitigt- einen Teil der leichten Produkte, wie sich am Schmalerwerden der Verteilungskurve des Zahlenmittels der Molekulargewichte (Mn) , ohne daß damit eine nennenswerte Erhöhung des Gewichtsmittels der Molekulargewichte (Mw) einhergeht, zeigt.
Eine bei einer Temperatur unterhalb der Cracktemperatur der kohlenstoffhaltigen Produkte durchgeführte thermische Behandlung hat außerdem den Vorteil, daß keine Bildung neuer niedermolekularer Produkte und auch keine erneute Kondensation der Moleküle stattfindet.
Die auf diese Weise erhaltenen Peche sind für das Verspinnen im geschmolzenen Zustand besonders geeignet, da sie die oben erwähnten Gehalte an ß- und <f-Harzen sowie KS-Erweichungspunkte zwischen 15O0C und 2500C, insbesondere zwischen 1800C und 2500C besitzen.
Diese Behandlungen können rasch im Laufe von wenigen Stunden mit Ausbeuten an Pech-Endprodukt von mehr als 75 % durchgeführt werden.
Es ist in diesem Stadium des Betriebs ebenfalls möglieh, den Anteil der ß-Harze in dem ursprünglichen Pech durch milde Alterung des Rohstoffs bei Temperaturen im Bereich um 3800C zu erhöhen.
Die erhaltenen Peche zeigen ein_ rheologisches Verhalten, das sie zum Verspinnen und Recken zu Fasern geeignet macht. Tatsächlich verhält sich das Pech wie eine Newton1sehe Flüssigkeit, deren Durchfluß durch die Düse gleichmäßig und regulär erfolgt. Eine zu große . Menge ß-Harze in dem Pech würde eine kolloidale Lösung von Makromolekülen mit hohen Molekulargewichten erzeugen,
die nicht verspinnbar wäre.
Die Behandlung der Erdöl-Rückstände wie oben bezeichnet ermöglicht es auch, die Bildung von ot-Harzen (die unlöslich in Chinolin sind) zu verhindern, die eine zweite feste Phase bilden und im Augenblick des Reckens
Anlaß zu Spannungen beim Austritt aus der Düse geben können. Hierdurch können wiederum die mechanische Festigkeit des Fadens vermindert und Unregelmäßigkeiten bedingt werden. Der Gehalt an oc-Harzen kann niedriger als 1 % sein und liegt vorzugsweise unterhalb von
. 0,2 %.
Ein anderer Vorteil der Verwendung dieser Peche für die Herstellung von Kohlenstoff-Fasern liegt in der Tatsache, daß sie nur Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten. Kohlenteer-Peche enthalten außerdem Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff, die der Qualität der Fasern abträglich sind.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Pechen, die für die Herstellung von Kohlenstoff-Fasern geeignet sind, wird in der in der gleichzeitig mit der vorliegenden Anmeldung eingereichten DE-Patentanmeldung beschrieben wird, für die die Priorität der GB-Patentanmeldung 81 17 657, eingereicht am 9. Juni 1981, beansprucht wird.
Dieses Verfahren ist ein kontinuierliches Verfahren zur Behandlung eines durch Dampferacken einer Erdölfraktion erhaltenen Rückstandes, das so durchgeführt wird, daß ein Pech mit einem KS-Erweichungspunkt von 1500C bis 25O0C und den oben bezeichneten Gehalten an ß-, S- und oi-Harzen in zwei in Reihe angeordneten Reaktoren besser als mittels der drei Stufen des oben beschriebenen Verfahrens erhalten wird.
Ein "drittes" Verfahren zur Herstellung von für die Erzeugung von Kohlenstoff-Fasern geeigneten Pechen mit einem niedrigen Gehalt an ß-Harzen ist ein zweistufiges Verfahren, bei dem zunächst eine kontinuierliche Destillation des beim Dampferacken anfallenden Rückstandes zur Entfernung einer Menge zwischen 30 und 50 Gew.-% der leichten Produkte durchgeführt wird. Der dabei erhaltene Rückstand mit einem KS-Erweichungspunkt von weniger als 400C wird in der zweiten Stufe unter
vermindertem Druck einer weiteren Wärmebehandlung unterworfen, bis das Pech die oben erwähnten Kenngrößen erreicht hat.
Der auf diese Weise erhaltene Rohstoff, der zwischen 2
und 40 % ß-Harze und vorzugsweise 10 bis 40 % ö-Harze und weniger als 1 % o6-Harze enthält, wird dann Behandlungen unterworfen, die als solche bei der Herstellung von Kohlenstoff-Fasern bekannt sind und darin bestehen, daß das Produkt durch Sandbetten filtriert und dann im
geschmolzenen Zustand versponnen wird, die Fasern oxydiert werden, um sie teilweise unschmelzbar zu machen, die erhaltenen Fasern zu carbonisieren und sie gegebenenfalls zu graphitisieren.
Verspinnen
Das Verspinnen des Pechs erfolgt mittels klassischer Arbeitsweisen, beispielsweise durch normales Schmelzspinnen, Zentrifugalspinnen, Spinnen unter gleichzeitigem Einblasen von Gas etc.. Die Spinntemperatur hängt von derjenigen Temperatur ab, bei der das Pech eine
geeignete Viskosität aufweist. Diese Temperatur hängt insbesondere von dem Erweichungspunkt des Pechs und seiner Viskosität ab; beispielsweise haben etwa 30 % ß-Harze enthaltende Peche mit einem Erweichungspunkt von 1500C eine Viskosität von etwa 60 P bei einer
Spinntemperatur von eta 2500C, wohingegen Peche mit einem Gehalt an ß-Harzen von 35 % und einem Erweichungspunkt von 1800C bei einer Temperatur von 2800C eine Viskosität von etwa 600 P besitzen.
Die Fasern werden vorzugsweise aus Pechen wie den oben gekennzeichneten mit Geschwindigkeiten von etwa 300 m/min bis etwa 1800 m/min, vorzugsweise 500 bis 1500 m/min, innerhalb eines Viskositätsbereichs zwisehen 60 P und 600 P gesponnen.
Wenn das Produkt im geschmolzenen Zustand versponnen wird, besitzen die erhaltenen Fasern einen variierbaren Durchmesser zwischen 5 und 20 um. Dieser Durchmesser kann variieren je nach dem Abziehverhältnis (dem Verhältnis zwischen dem Durchmesser der Faser und dem Durchmesser des Fadens, wenn dieser die Düse verläßt) und der Zuführungsgeschwindigkeit (die ebenfalls von der Viskosität des Produkts und damit von der Spinntemperatur, dem Druck und dem Düsendurchmesser abhängt).
So kann man den Durchmesser der Faser durch Vergrößern des Abziehverhältnisses oder durch Erniedrigung der Zuführungsgeschwindigkeit verringern. Die Spinntemperatur darf jedoch nicht zu hoch sein (da in einem solchen Falle die Viskosität zu niedrig wäre und eine Flüssigkeitsströmung in den Fasern bewirken würde), noch darf sie zu niedrig sein (da in diesem Falle das Produkt zu viskos werden und nicht in ordnungsgemäßer Weise gereckt werden könnte).
Behandlung der Fasern, um diese unschmelzbar zu machen
-_- Die Fasern werden^dann einer Behandlung unterworfen, um : sie unschmelzbar zu machen und dadurch zu ermöglichen, daß sie anschließend bei hoher Temperatur ohne die Gefahr behandelt werden können, daß die Fasern aneinander haften oder miteinander verschmelzen.
Die Temperatur, bei der diese Behandlung durchgeführt wird, sollte eindeutig diejenige Temperatur nicht übersteigen, bei der die Fasern erweichen oder eine Verformung erleiden.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Behandlung der Fasern, um diese unschmelzbar zu machen, sich in ausgeprägter Weise auf die Güte der erzeugten Kohlenstoffoder Graphit-Fasern auswirkt und daß es bedeutsam ist, diese Behandlung so zu steuern, daß die Erzeugung von
oc-Harzen in dieser Stufe auf ein Mindestmaß beschränkt wird.
Wenn beispielsweise die Behandlung, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden, eine Oxidationsbehandlung mit Sauerstoff oder Luft bei einer Temperatur
von ca. 2500C ist, werden die Pech-Fasern in ein Material umgewandelt, das im wesentlichen zu 100 % aus
ot-Harz (d.h. in Chinolin unlöslichem Material) besteht. Derartige oxydierten Fasern können durch Carbonisierung in Kohlenstoff-Fasern überführt werden, aber die Fasern besitzen nur mäßige Werte der Zugfestigkeit und des Elastizitätsmoduls. Ferner können solche oxydierten Fasern nicht im echten Sinne graphitisiert werden, so daß eine polykristalline Graphit-Struktur gebildet wird.
In der vorliegenden Erfindung wird deshalb die Behandlung, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden, so gesteuert, daß die unschmelzbar gemachten Fasern einen Gehalt an o£-Harzen besitzen, der
30 Gew.-%, vorzugsweise 25 Gew.-%, nicht übersteigt.
Geeignete Behandlungen, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden und die sich steuern lassen, ohne daß dadurch der Gehalt an rf-Harzen über die angegebenen Mengen erhöht wird, können ausgewählt werden aus den Behandlungen
(a) mit einer Mischung aus NO und O2 bei einer Temperatur nicht oberhalb von 2000C;
(b) mit einem gasförmigen Halogen kombiniert mit einer Behandlung mit O„ bei einer Temperatur nicht oberhalb von 2500C;
(c) mit SO«, gegebenenfalls im Gemisch mit O2, bei einer Temperatur nicht oberhalb von 3000C.
Die ünschmelzbarkeit kann als Eigenschaft dahingehend definiert werden, daß die Fasern sich bei Temperaturen bis hinauf zu der Temperatur, bei der die Carbonisierung beginnt (z.B. 25O0C), nicht verformen und so vor der Carbonisierung sicher gehandhabt und aufbewahrt werden können. Andere Behandlungen, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden, sind ebenfalls durchführbar und unterliegen nur der Forderung, daß die Zunahme des Gehaltes an ct-Harzen auf ein Mindestmaß begrenzt wird.
Die GB-PS 1 307 393 und die JP-Patentanmeldung J51 105 418 offenbaren die Verwendung von SO2, Halogenen und NO im Gemisch mit Sauerstoff, um Pech-Fasern unschmelzbar zu machen. Keine dieser Veröffentlichungen legt jedoch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung nahe, bei dem die Behandlung, durch die die Fasern unschmelzbar gemacht werden, so gesteuert wird, daß die Bildung von oC-Harzen dahingehend begrenzt wird, daß deren Gehalt in den Pech-Fasern 30 Gew.-%, vorzugsweise 25 Gew.-%, nicht übersteigt.
Die Parameter der Behandlung, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden, wie Temperatur, Zeitdauer, Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung, Gas-Durchflußgeschwindigkeit und Gas-Zusammensetzung werden gesteuert, um die Bildung von c*-Harzen zu steuern. Die Parameter für eine spezielle Pech-Zusammensetzung und Faserstärke können aufgrund einfacher Versuche unter Messung des oC-Harz-Gehalts der unschmelzbar gemachten Fasern ausgewählt werden.
Die Behandlung, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden, gemäß der vorliegenden Erfindung beeinflußt die Eigenschaften der aus den Pech-Fasern hergestellten Kohlenstoff-Fasern, hat jedoch eine noch stärkere Auswirkung auf die Eigenschaften der Graphit-Fa-
sern. Durch geeignete Behandlungen wie oben beschrieben und nachfolgende Carbonisierung bei 10000C hat es sich als möglich erwiesen, Kohlenstoff-Fasern mit Zugfestigkeiten (R) von über 800 N/mm2 und bis hinauf zu mindestens 1 900 N/mm2 und Elastizitätsmodulen (E) von über
30 000 N/mm2 und bis hinauf zu mindestens 90 000 N/mm2 zu erzeugen. Weitere Zunahmen von R und E sind durch Graphitisierung möglich, wodurch graphitisierte Fasern mit Zugfestigkeiten (R) von über 1 150 N/mm2 und Elastizitätsmodulen von über 140 000 N/mm2 erhalten wer-
' den.
Carbonisierung
Die Carbonisierung der unschmelzbar gemachten Fasern wird durch Erhitzen (z.B. auf 5000C bis 25000C) unter einer inerten Atmosphäre, z.B. im Stickstoff-, Argon-,
Wasserstoff- oder Helium-Strom durchgeführt. Im Zuge
dieser Behandlung werden die Fasern von ihren leichtesten Bestandteilen, die in dem Trägergas-Strom hinwegtransportiert werden, befreit.
Eine geeignete Carbonisierungs-Behandlung kann folgendermaßen durchgeführt werden. Zwischen 25O0C und 3000C findet ein rascher Temperaturanstieg statt, der zwischen etwa 60°C/h und 300°C/h betragen kann; zwischen 3000C und 5000C ist der Temperaturanstieg langsam und liegt vorzugsweise zwischen etwa 20°C/h und 60°C/h, während zwischen 5000C und 10000C die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs sehr groß ist und zwischen etwa 300°C/h und 600°C/h liegt. Zwischen 3000C und 5000C wird das Pech in eine Mesophase umgewandelt. Die geringe Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs zwischen diesen Temperaturen begünstigt die Orientierung der Kristallite und steigert dementsprechend die mechanische Festigkeit der behandelten Fasern. Diese Behandlung ermöglicht auch eine Verbesserung der Ausbeute der Fasern.
Eine alternative und bevorzugte Carbonisierungs-Behandlung umfaßt die Anwendung einer Spannung von 1,8 bis 90 mg/dtex (2 bis 100 mg/den) auf die Pech-Fasern und deren rasches Eritzen auf eine Temperatur von bis zu 10000C. Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs kann hoch sein, z.B. 100°C/h oder- höher, vorzugsweise 30O0CVh. ."-"■■■■■
Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs kann je nach der Eigenart des ursprünglichen Pechs variieren. So werden die Geschwindigkeiten des Temperaturanstiegs umso größer und demzufolge die Behandlungszeiten umso kürzer, je höher der Erweichungspunkt des Pechs " ist.
Beispielsweise kann ein Pech mit einem Erweichungspunkt von etwa 180°C innerhalb von etwa 10 h carbonisiert werden.
Die Geschwindigkeit des Trägergas-Stroms während der
Carbonisierung sollte so gewählt werden, daß es möglich ist, die verschiedenen Carbonisierungs-Produkte mit solchen Geschwindigkeiten hinwegzutransportieren, daß die Struktur der Fasern nicht nachteilig beeinflußt wird. Für bei 10000C carbonisierte Fasern ist es möglieh, die geringe Menge Wasserstoff durch eine zusätzliche Hochtemperaturbehandlung vollständig zu beseitigen.
Die Graphitis.ierung wird, falls erforderlich, durch eine Behandlung bei Temperaturen von mindestens 25000C
durchgeführt. Dieses Verfahren wird gewöhnlich mit sehr hoher Geschwindigkeit, z.B. in weniger als 10 min, und ■vorzugsweise unter Spannung durchgeführt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1
Drei Peche wurden aus einem beim Dampferacken einer Erdölfraktion anfallenden Rückstand mittels eines zweistufigen Verfahrens der kontinuierlichen Destillation bei Atmosphärendruck und der nachfolgenden Destillation in Chargen unter Vakuum hergestellt. Die Destillationsbedingungen und die Kennzahlen der erzeugten Peche sind in der nachstehenden Tabelle 1 angeführt.
- 20 Tabelle
Pech zur Herstellung von Kohlenstoff-Fasern Ausgangsstoff: Beim Dampfcracken einer Erdölfraktion anfallender Rückstand
5 Pech 477 Pech 482 Pech 489
1) Kontinuierliche Destillation
Bodentemperatur (0C) Pech-Ausbeute (Gew.-%) Kennzahlen des Pechs oC- u. ß-Harz-Gehalt KS-Erweichungspunkt (0C)
2) Vakuumdestillation (in Chargen) Max.Bodentemperatür (0C) Max.Kopftemperatur (0C) Druck (mbar)
(mmHg)
Pech-Ausbeute (Gew.-%) Pech-Ausbeute (Gew.-%) bez.
auf Dampfcrack-Rückstand 26,5 26,56 25,24 Kennzahlen des Pechs KS-Erweichungspunkt (0C) Viskosität (cP) bei 2500C 25 Viskosität (cP) bei 2800C oi.- u. ß-Harz-Gehalt (o£<0,5 Gew.-%) (Gew.-%) ^-Harz-Gehalt (Gew.-%) «T-Harz-Gehalt (Gew.-%) 30 Kohlenstoff SERS
350 ,63 350 ,3 309 5
61 59 ,11 63,
6 8 0
< 30 <30 <30
350 346 350
300 292 287
8-9,3 2,67 8
(6-7) (2) (6)
43,7 44,8 39/75
209-213 217-220 197-198
226838 . 629909 37196
13571 41787 3575
25 31-32 7
47,97 49,98 67,4
27 17,75 25,2
62,14 62,3 57
- 21 Beispiel 2
Das Pech 477 aus Beispiel 1 wurde gemahlen, unter Verwendung eines Siebs mit Öffnungen von 150 μΐη gesiebt und sodann geschmolzen und filtriert, bevor es in einen Extrusionszylxnder eingefüllt wurde. Nach einstündigem Entgasen wurde es unter Anwendung eines Gasdrucks (Stickstoff zur Vermeidung einer Oxidation) bei einer Temperatur von 25O0C zu Fasern gezogen. Das Pech wurde durch im Boden des Zylinders angeordnete Öffnungen mit
einem Durchmesser von 400 μΐη extrudiert, und die Fasern wurden gereckt und auf eine Trommel aufgewickelt, wobei die Aufwickelgeschwindigkeit variabel war. Auf diese Weise wurde eine Menge Fasern mit Durchmessern von 9 um bis 40 μΐη mit Aufwickelgeschwindigkeiten von 500 bis
1 500/min erzeugt.
Ein Kabel aus 5 000 Pechfasern wurde dann senkrecht in einem Ofen angeordnet und durch Behandlung mit einer Gasmischung aus 41,2 % SO« und 58,8 % O„ unschmelzbar gemacht. Die Temperatur wurde allmählich mit einer Geschwindigkeit von 96°C/h von 2O0C auf 2000C gesteigert, und die eingesetzten Gasmengen betrugen 35 l/h SO„ und 50 l/h O„. Der ot-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern betrug 0,72 Gew.-%.
Das Kabel aus 5 000 Pechfasern wurde in einem N_-Strom
(11 l/h) und mit einem Profil des Temperaturanstiegs von
100°C/h bis zu 3000C,
30°C/h von 3000C bis 5000C und
300°C/h von 5000C bis 10000C
carbonisiert.
- 22 -
Die Fasern wurden untersucht auf
Durchmesser (0),
Zugfestigkeit (R),
Dehnung beim Reißen (4l/L ) und
Elastizitätsmodul (E),
wobei die folgenden Ergebnisse erhalten wurden.
K 16,5 μπι; sich auf Mittelwerte
R
m
853 N/mm2; Zugfestigkeit einer
2,38 %; Γ R=I 239 N/mm2.
E 38
m
589 N/mm2. Beispiel 3
V V *L/Lm und E
m
beziehen
von 17 Fasern .; die maximale
einzelnen Faser betrug
Das Pech 482 aus Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 2 zu Fasern versponnen und durch Behandlung mit einer Mischung aus SO« und O2 bis hinauf auf 19O0C und anschließend mit SO2 allein bis auf 27O0C unschmelzbar gemacht. Die Bedingungen hierbei waren folgende:
O2: 50 l/h von 200C bis 1900C;
SO2: 35 l/h von 2O0C bis 2700C;
Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs: 90°C/h.
Der oi-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern betrug 1,54 Gew.-%.
Die Fasern wurden wie in Beispiel 2 carbonisiert und geprüft, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden (auf der Grundlage von 13 Fasern):
V _ 55 15 ,9 μΐη;
R
m
1 945 N/mm2;
1 ,73 %;
Ea 776 N/mm2;
R.
max
204 N/mm2.
- 23 Beispiel 4
Das Pech 489 aus Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 2 zu Fasern versponnen und unter Verwendung von Cl,,-Gas und anschließend von 0? unschmelzbar gemacht. Die Reihenfolge der Schritte war wie folgt:
Erhöhung der Ofen-Temperatur
auf 1110C im N2-Strom;
in 28 min von 111°C auf 1290C mit einem Strom aus
98 Vol.-% N2 und 2 Vol.-% Cl2 (2,3 l/h Cl2);
von 1290C auf 1440C im N2~Strom;
in 3 h von 1440C auf 213°C mit einem Strom aus
32 Vol.-% N2 und 68 Vol.-% O2 (58 l/h O3).
Der ot-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern betrug 20,4 Gew.-%.
Die Fasern wurden wie in Beispiel 2 carbonisiert und geprüft, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden (auf der Grundlage von 34 Fasern):
Rm
Em ·
max
10,6 Um;
939 N/mm2;
1,85 %;
50 447 N/mm2;
1 396 N/mm2.
Beispiel 5
Das Pech 489 aus Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 2 zu
Fasern versponnen und unter Verwendung einer Gasmischung aus
NO: 2,78 Vol.-% ( 2,36 l/h) ;
O2: 71 Vol.-% (60,3 l/h);
Rest N2
unschmelzbar gemacht. Die Temperaturänderung war wie folgt:
- 24 -
7,5 h gehalten bei 160C;
mit 24°C/h gesteigert von 200C auf 1200C.
Der od-Harζ-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern lag unterhalb von 1 Gew.-%.
Die Pasern wurden mit einem Temperaturanstieg von 300°C/h von 200C auf 10000C carbonisiert und dann geprüft, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden (auf der Grundlage von 13 Fasern):
m 1 7 ,4 Um;
R
m
077 N/mm2;
49 2 ,24 %;
E
m
1 161 N/mm2;
Rmax 542 N/mm2.
Das vorstehende Experiment wurde wiederholt, jedoch mit der Abweichung, daß die Temperaturänderung bei dem Verfahren, mittels dessen die Fasern unschmelzbar gemacht werden, wie folgt vorgenommen wurde: 9 h gehalten bei 5°C;
mit 12°C/h gesteigert von 50C auf 12O0C. Der mittlere Faser-Durchmesser war 10 um.
Der oi-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern betrug 48 Gew.-%.
Die Fasern wurden wie vorstehend carbonisiert, und die erzeugten Fasern hatten die nachstehenden Eigenschaften:
ft 718 N/mm*i
nt
E 43 850 N/mm2;
Das vorstehende Experiment zeigt, daß wenn das Verfahren, mittels dessen die Fasern unschmelzbar gemacht
werden, nicht gesteuert wird, so daß die Bildung von <£-Harzen begrenzt wird, Fasern mit schlechteren Eigenschaften erhalten werden. Die Fasern mit einem od-Harz-Gehalt von 48 Gew.-% hatten eine niedrigere Zugfestigkeit und ebenso ein niedrigeres Elastizitätsmodul als die Fasern, die weniger als 1 Gew.-% c£-Harze enthielten .
Beispiel 6
Das Pech 489 aus Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 2 zu Fasern versponnen und unter Verwendung einer Gasmischung aus
NO: 1,5 Vol.-% ( 1,28 l/h); O2: 71 Vol.-% (60,3 l/h);
Rest N2
unschmelzbar gemacht. Die Temperaturänderung war wie folgt:
7,5 h gehalten bei 17°C;
mit 12°C/h gesteigert von 200C auf 12O0C.
Der oC-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern lag unterhalb von 1 Gew.-%.
Die Fasern wurden wie in Beispiel 5 carbonisiert und geprüft, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden (auf der Grundlage von 17 Fasern):
R
E
m
R
max
7 ,4 um;
1 231 N/mm2;
3 ,1 %;
65 972 N/mm2;
1 840 N/mm2.
- 26 Beispiel 7
Das Pech 482 aus Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 2 zu Fasern versponnen und durch Behandlung mit einer Mischung aus S0„ und O2 bis hinauf auf 2000C und anschließend mit SO_ allein bis auf 2700C unschmelzbar gemacht. Die Bedingungen hierbei waren folgende:
O2: 50 l/h von 200C bis 2000C;
SO2: 35 l/h von 2O0C bis 2700C;
Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs: 96°C/h. Der o4-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern betrug weniger als 2 Gew.-%.
Die Fasern wurden wie in Beispiel 2 carbonisiert und geprüft, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden: 0 15,9 μπι;
R 756 N/mm2;
AL/Lm 1,52 %;
E 48 149 N/mm2,
Die carbonisierten Fasern wurden dann unter Spannung bei 25000C in Stickstoff 10 min graphitisiert. Die Dehnung betrug 27 %.
24 graphitisierte Fasern wurden geprüft, und dabei wurden nachstehende Mittelwerte erhalten:
0 13,1 μπι;
R 1 152 N/mm2;
E 138 945 N/mm
- 27 Beispiel 8
Das Pech 489 aus Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 2 zu Fasern versponnen und unter Verwendung einer Gasmischung aus
NO: 1,5 Vol.-% ( 1,3 l/h);
O2: 71 Vol.-%;
Rest N2
unschmelzbar gemacht. Die Temperatur wurde mit 12°C/h gesteigert von 200C auf 12O0C.
Der c£-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern betrug 1,5 Gew.-%.
Die Fasern wurden unter Spannung in einem N2-Strom carbonisiert. Dabei war das Temperaturprofil wie folgt:
Mit 300°C/h gesteigert von 200C auf 10000C;
5h gehalten bei 10000C.
Die Fasern wurden wie in Beispiel 2 geprüft, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden (auf der Grundlage von 15 Fasern):
0m 8,0 μΐη;
R 1 632 N/mm2;
AL/L 3,3 %;
E 50 175 N/mm2;
Rmax 1 879 N/mm2.
Beispiel 9
Das Pech 489 aus Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 2 zu Fasern versponnen und unter Verwendung einer Gasmischung aus
" - 28 -
NO: 7,3 Vol.-% (6,1 1/h);
Luft: 35 νοΙ,-%;
Rest N2
unschmelzbar gemacht. Die Temperatur wurde mit 96°C/h
gesteigert von 2O0C auf 17O0C.
Der cC-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern betrug 1 Gew.-%.
Die Fasern wurden unter Spannung in einem N_-Strom carbonisiert. Dabei war das Temperaturprofil wie folgt:
Mit 100°C/h gesteigert von 2O0C auf 10000C;
2 h gehalten bei 10000C.
Die Fasern wurden wie in Beispiel 2 geprüft, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden (auf der Grundlage von 16 Fasern):
15
K 1 7,3 um;
R
m
195 N/mm2;
88 1,48 %;
E
m
1 406 N/mm2;
max 401 N/mm2.
Beispiel 10
Das Pech 489 aus Beispiel 1 wurde wie in Beispiel 2 zu Fasern versponnen und unter Verwendung einer Gasmischung aus
NO: 3 Vol.-% (2,6 l/h);
O2: 26 Vol.-%;
N2: 71 Vol.-%
unschmelzbar gemacht. Die Temperatur wurde mit 12°C/h gesteigert von 2O0C auf 12O0C.
Der oi-Harz-Gehalt der unschmelzbar gemachten Fasern lag unterhalb von 1 Gew.-%.
Die Fasern wurden unter Spannung in einem N„-Strom carbonisiert. Dabei war das Temperaturprofil wie folgt:
Mit 300°C/h gesteigert von 200C auf 10000C; 2 h gehalten bei 10000C.
Die Fasern wurden wie in Beispiel 2 geprüft, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden:
μπι;
R_ 1 000 N/mm2;
N/mm2.
Beispiele 11 bis 13
Die carbonisierten Fasern aus Beispiel 10 wurden dann in Argon unter Spannung bei 25000C graphitisiert. Verschiedene Dehnungsverhältnisse (Δΐ/l) für die Fasern während der Behandlung wurden untersucht, wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden:
Beispiel Nr. 11 12 13
Anzahl der untersuchten
Fasern 14 37 9
Dehnung Al/1 % der Fasern
0 m E ItI 9
R
m 1 000
50 000
während der Behandlung 2 Reißen 39 ,5 2 45 ,7 1 54 ,7
0 (μπι)
m
363 (%) 6 447 6 605 5
R (N/mm2)
ΓΩ.
020 361 851
E (N/mm2)
m
030 880 870
Dehnung beim ,62 ,55 ,3
AL/Lm 0 0 0

Claims (1)

  1. VON KREISLER SCHONWALD EISHOLD FUES VON KREISLER KELLER SELTING WERNER
    PATENTANWÄLTE
    Dr.-Ing. von Kreisler 11973
    Dr.-Ing. K. Schönwald, Köln
    Dr.-Ing. K. W. Eishold, Bad Soden
    Dr. J. F. Fues, Köln
    Dipl.-Chem. Alek von Kreisler, Köln
    Dipl.-Chem. Carola Keller, Köln
    Dipl.-Ing. G. Selting, Köln
    Dr. H.-K. Werner, Köln
    DEICHMANNHAUS AM HAUPTBAHNHOF
    D-5000 KÖLN 1
    4. Juni 1982
    Ke/GF 1007
    The British Petroleum Company p.I.c,
    Britannic House/ Moor Lane^ London, EC2Y 3BU / U.K.
    Patentansprü c h e
    .1.· Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- oder Graphi.t-Pasern aus einem Pech, mit einem ß-Harz-Gehalt von Iri* 40 Gew.-%, das aus einem beim Dampferacken "cinti Erdülfraic^ion anfallenden Rückstand erh^ltou wurde, wobti das i*ech bei einer Temperatur oberhalb seines Erweichungspunktes zu Fasern versponnen wird, die Fasern behandelt werden, um sie unschmelzbar zu machen und die Fasern danach durch Erhitzen der Carbonisierung sowie anschließend gegebenenfalls der Graphxtxsierung unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden, so gesteuert wird, daß der Gehalt der Fasern an oc-Harz 30 Gew.-% nicht überschreitet.
    BAD ORIGINAL ORIGINAL INSPECTED
    Telefon: (0221) 131041 ·· Telex: 8882307 dopo d ■ Telegramm: Dompcrtent Köln
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden, so gesteuert wird, daß der Gehalt der Fasern an ot-Harz 25 Gew.-% nicht überschreitet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung, mittels derer die Fasern unschmelzbar gemacht werden und die dahingehend steuerbar ist, daß der Gehalt der Fasern an oC-Harz begrenzt wird, ausgewählt ist aus den Behandlungen
    (a) mit einer Mischung aus NO und 0~ bei einer Temperatur nicht oberhalb von 2000C;
    (b) mit einem gasförmigen Halogen kombiniert mit einer Behandlung mit O„ bei einer Temperatur nicht oberhalb von 2500C;
    (c) mit SO2/ gegebenenfalls im Gemisch mit 0?, bei einer Temperatur nicht oberhalb von 3000C.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unschmelzbar gemachten Pechfasern - unter einer Spannung von 1,8 bis 90 mg/dtex (2 bis 100 mg/den) durch Aufheizen auf 10000C mit einer Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs von mehr als 300°C/h carbonisiert werden.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoff-Fasern durch Erhitzen unter Spannung bei einer Temperatur von mindestens 25000C graphitisiert werden.
    6. Kohlenstoff-Fasern, hergestellt mittels eines Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4.
    7. Graphit-Fasern, hergestellt mittels eines Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5.
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