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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Adenosin-Derivate, Verfahren
zu ihrer Herstellung, Arzneimittel, die sie enthalten und ihre Verwendung
in der Medizin.
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WO
97/33591 (Novo Nordisk) offenbart die Verwendung bestimmter Purinderivate
in der Behandlung von Krankheiten, die mit Zytokinen, wie TNF-α, verknüpft sind.
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WO
95/07921 (Novo Nordisk) offenbart therapeutisch wirksame N-substituierte
5'-Deoxyadenosin-Derivate,
die an den 2- und 5'-Positionen
weiter substituiert sind, und ihre Arzneimittel und Verfahren, die
die Verbindungen und Zusammensetzungen verwenden.
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WO
97/43300 (Glaxo Group Limited) offenbart bestimmte Adenosin-Derivate
und ihre Verwendung als Agonisten am Adenosin-Al-Rezeptor.
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WO
98/01426 (Rhône-Poulenc
Rorer Pharmaceuticals Inc.) offenbart bestimmte Adenosin-Derivate und
Analoge, die als blutdrucksenkende, kardioprotektive, anitischämische und
anti-lipolytische Mittel nützlich sind.
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So
stellt die Erfindung Verbindungen der Formel (I) bereit:
wobei
R
2 einen
C
1-3-Alkylrest, ein Halogen- oder Wasserstoffatom
darstellt;
R
3 einen geraden oder verzweigten
Alkylrest mit 1-6 Kohlenstoffatomen darstellt;
R
1 einen
Rest darstellt, der ausgewählt
ist aus:
- (1) einem -(Alk)n (C3-7)-cycloalkylrest, der einen verbrückten Cycloalkylrest
einschließt,
wobei der Cycloalkylrest gegebenenfalls durch einen oder mehrere
Substituenten, ausgewählt
aus OH, einem Halogenatom und -(C1-3-Alkoxy),
substituiert ist, wobei (Alk) C1-3-Alkylen
bedeutet und n 0 oder 1 darstellt;
- (2) einem aliphatischen heterocyclischen Rest mit 4- bis 6-gliedrigen
Ringen, die mindestens ein aus O, N oder S ausgewähltes Heteroatom
enthalten, gegebenenfalls durch einen oder mehrere Substituenten
substituiert sind, die aus -(C1-3)-Alkyl,
-CO2-(C1-4)-Alkyl,
-CO(C1-3-Alkyl), -S(=O)n-(C1-3-Alkyl), -CONRaRb, (wobei Ra und
Rb unabhängig
H oder einen C1-3-Alkylrest bedeuten) und
=O ausgewählt
ist/sind; und wenn im heterocyclischen Ring ein Schwefelatom vorhanden
ist, das Schwefelatom gegebenenfalls durch (=O)n substituiert
ist, wobei n 1 oder 2 darstellt;
- (3) einem geradkettigen oder verzweigten C1-12-Alkylrest,
der gegebenenfalls ein oder mehrere O-, S(=O)n-(wobei
n 0, 1 oder 2 ist) oder N-Gruppen einschließt, die innerhalb der Alkylkette
substituiert sind, wobei der Alkylrest gegebenenfalls durch einen
oder mehrere der folgenden Reste substituiert ist: Phenyl, Halogen,
Hydroxy oder NRaRb,
wobei Ra und Rb beide
einen C1-3-Alkylrest oder ein Wasserstoffatom
darstellen;
- (4) einem kondensierten, bicyclischen aromatischen Ring: wobei
B einen 5- oder
6-gliedrigen, heterocyclischen, aromatischen Rest darstellt, welcher
1 oder mehrere O-, N- oder S-Atome enthält, wobei der bicyclische Ring über ein
Ringatom von Ring A an das Stickstoffatom der Formel (I) gebunden
ist, und Ring B gegebenenfalls durch -CO2(C1-3-Alkyl) substituiert ist;
- (5) einer Phenylgruppe, die gegebenenfalls durch einen oder
mehrere Substituenten substituiert ist, die aus ausgewählt sind:
-Halogen,
-SO3H, -(Alk)nOH,
-(Alk)n-cyano, -(O)n-C1-6-Alkyl (gegebenenfalls substituiert durch
ein oder mehrere Halogenatome), -(Alk)n-nitro,
-(O)m-(Alk) CO2Rc, -(Alk)n-CONRcRd, -(Alk)n-CORc, -(Alk)n-SORe, -(Alk)n-SO2Re,
-(Alk)n-SO2NRcRd, -(Alk)n-ORc, -(Alk)n-(CO)m-NHSO2Re, -(Alk)n-NHCORc und -(Alk)n-NRcRd, wobei
m und n 0 oder 1 sind und Alk einen C1-6-Alkylenrest
oder C2-6Alkenylrest darstellt;
- (6) einem Phenylrest, der durch einen 5- oder 6-gliedrigen,
heterocyclischen, aromatischen Rest substituiert ist, wobei der
heterocyclische, aromatische Rest gegebenenfalls durch einen C1-3-Alkylrest oder NRcRd substituiert ist; wobei Rc und
Rd jeweils unabhängig Wasserstoff oder einen
C1-3-Alkylrest darstellen können oder,
wenn sie Teil einer Gruppe NRcRd sind,
Rc und Rd zusammen
mit dem Stickstoffatom einen 5- oder 6-gliedrigen, heterocyclischen
Ring bilden können,
der gegebenenfalls andere Heteroatome enthält, wobei der heterocyclische
Ring gegebenenfalls weiter durch einen oder mehrere C1-3-Alkylreste
substituiert sein kann;
Re einen C1-3-Alkylrest darstellt;
mit der Maßgabe, dass,
wenn R3 einen C1-6-Alkylrest
darstellt und R2 einen C1-3-Alkylrest
darstellt, R1 kein Phenyl, das gegebenenfalls
durch einen oder mehrere Substituenten, ausgewählt aus Halogen, C1_3-Alkyl, Trifluormethyl, Nitro, Cyano, -CO2Rc, -CONRcRd, -CORc, -SORe, -SO2Re, -SO3H,
-SO2NRcRd, -ORc, -NHSO2Re, -NHCORc und -NRcRd, substituiert ist, darstellen kann; und
physiologisch verträgliche
Solvate und Salze davon.
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Günstiger
Weise zeigen die Adenosin-A1-Agonisten der vorstehenden allgemeinen
Formel (I) eine größere Aktivität am Adenosin-A1-Rezeptor
als an anderen Adenosin-Rezeptor-Subtypen,
insbesondere A3. Stärker
bevorzugt zeigen die Verbindungen geringe oder keine Aktivität am Adenosin-A3-Rezeptor.
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Es
ist selbstverständlich,
dass, wo R1 und/oder R2 in
den Verbindungen der Formel (I) ein oder mehrere asymmetrische Kohlenstoffatome
enthalten, die Erfindung alle Diastereomeren der Verbindungen der
Formel (I) und deren Gemische beinhaltet. Ansonsten ist die stereochemische
Konfiguration der erfindungsgemäßen Verbindungen,
wie in vorstehender Formel (I) gezeigt.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „Alkyl" einen gerad- oder verzweigtkettigen
Alkylrest. Beispiele für
geeignete Alkylreste innerhalb von R1 und
R2 schließen Methyl, Ethyl, n-Propyl,
i-Propyl, n-Butyl, s-Butyl, t-Butyl und 2,2-Dimethylpropyl ein.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „C2-6-Alkenyl" einen gerad- oder
verzweigtkettigen Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen. Alkyl
ist ein Beispiel für
einen geeigneten „C2-6-Alkenyl"-Rest.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „Alkenylen" einen gerad- oder verzweigtkettigen
Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, z. B. Methylen.
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Der
Begriff „Halogen" bedeutet Fluor,
Chlor, Brom oder Iod.
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Mit
dem aliphatischen heterozyklischen Rest ist ein zyklischer Rest
von 4 – 6
Kohlenstoffatomen gemeint, worin eines oder mehrere der Kohlenstoffatome
durch Heteroatome ersetzt ist/sind, die unabhängig aus Stickstoff, Sauerstoff
oder Schwefel ausgewählt
sind. Dieser Rest kann gegebenenfalls wie vorstehend definiert substituiert
sein.
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Der
Begriff heterocyclischer aromatischer Rest betrifft ein aromatisches
mono- oder bicyclisches Ringsystem, das 5 bis 10 Kohlenstoffatome
umfasst, worin eines oder mehrere der Kohlenstoffatome durch Heteroatome
substituiert ist/sind, die/das unabhängig aus Stickstoff, Sauerstoff
oder Schwefel ausgewählt
sind/ist, wobei das Ringsystem gegebenenfalls, wie vorstehend definiert,
substituiert ist.
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Pharmazeutisch
verträgliche
Salze der Verbindungen der Formel (I) schließen die von pharmazeutisch verträglichen
anorganischen und organischen Säuren
ein. Beispiele für
geeignete Säuren
beinhalten Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Perchlorsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Phosphorsäure,
Glykolsäure,
Milchsäure,
Salicylsäure,
Bernsteinsäure,
p-Toluolsulfonsäure,
Weinsäure,
Essigsäure,
Zitronensäure,
Methansulfonsäure,
Ameisensäure,
Benzoesäure,
Malonsäure,
Naphthalin-2-sulfonsäure und
Benzolsulfonsäure.
Ein besonders geeignetes pharmazeutisch verträgliches Salz der Verbindungen
der Formel (I) ist das Hydrochloridsalz. Andere Säuren, wie
z. B. Oxalsäure,
können,
obwohl sie an sich nicht selbst pharmazeutisch verträglich sind,
nützliche
Zwischenstufen bei der Gewinnung der Verbindungen der Erfindung
und ihrer pharmazeutischen verträglichen
Säure-Additionssalze
sein. Die Solvate können
z. B. Hydrate sein.
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R3 stellt einen C1-3-Alkylrest
dar, besonders eine Methyl- oder Ethylgruppe, stärker bevorzugt Methyl.
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R2 stellt vorzugsweise Wasserstoff, Methyl
oder Halogen, stärker
bevorzugt Wasserstoff oder Methyl dar.
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Günstiger
Weise kann R1 einen (Alk)n-C5-7-Cycloalkylrest darstellen, der verbrückte Cycloalkylreste einschließt, wobei
n 0 oder 1 bedeutet, und der Cycloalkylrest entweder durch mindestens
einen Substituenten substituiert ist, der aus Halogen, besonders
Fluor, -(C1-3)-Alkoxy, besonders Methoxy,
und OH ausgewählt
ist, oder unsubstituiert ist. Wenn substituiert, ist vorzugsweise
der Substituent Fluor und der Cycloalkylrest ist monosubstituiert.
Vorzugsweise bedeutet n null.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann R1 einen substituierten oder unsubstituierten
aliphatischen heterocyclischen Rest darstellen, bei dem, wenn substituiert,
der Substituent aus (C1-3)-Alkyl, -CO2 -(C1-4)-Alkyl, =O,
-CO-(C1-3-Alkyl), -S(=O)n-(C1-3-Alkyl), (wobei n 1 oder 2 bedeutet),
und CONRaRb ausgewählt ist,
wobei Ra und Rb wie
vorstehend definiert sind, und, wenn S als Heteroatom im Ring vorliegt,
dieses S-Atom gegebenenfalls durch (=O)n substituiert
ist, wobei n 1 oder 2 bedeutet. Stärker bevorzugt sind die Substituenten -CO2C(1-4)-alkyl oder
Methyl.
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Günstiger
Weise ist der aliphatische heterocyclische Rest unsubstituiert oder,
wenn der Substituent -CO2(C1-4)-Alkyl
darstellt, ist das Heteroatom N und der Substituent ist direkt an
das Ring-Stickstoffatom gebunden.
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Vorzugsweise
ist der heterocyclische Ring 6-gliedrig und stärker bevorzugt enthält er nur
ein N-, O- oder S-Heteroatom.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann R1 einen geraden oder verzweigten Alkylrest
mit 1-6 Kohlenstoffatomen darstellen, der gegebenenfalls mindestens
ein in der Kette substituiertes S(=O)2,
O oder N beinhaltet. Der Alkylrest kann günstiger Weise durch mindestens
eine Gruppe weiter substituiert sein, die aus OH, Phenyl und Fluor
ausgewählt
ist, oder unsubstituiert sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann R1 kann einen Phenylrest darstellen,
der durch einen oder mehrere Substituenten substituiert ist, die
aus OH, Halogen, (O)m-(Alk)n-CO2Rc und -(Alk)nOH ausgewählt sind. Vorzugweise
ist der Phenylrest in den 2,4-Positionen
disubstituiert. Vorzugsweise sind beide Substituenten Halogen, stärker bevorzugt
Fluor und Chlor. Zum Beispiel ist eine Kombination 2-Fluor und 4-Chlor
besonders bevorzugt.
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In
einer anderen Ausführungsform
bedeutet R1 einen Phenylrest, der durch
einen 5-Tetrazolylrest
substituiert ist, wobei dieser Rest gegebenenfalls selbst durch
C1-3-Alkyl substituiert sein kann.
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In
einer anderen Ausführungsform
bedeutet R
1 einen kondensierten Rest
worin B einen Furanring darstellt,
wobei dieser Furanring gegebenenfalls durch -CO
2(C
1-3)-Alkyl, stärker bevorzugt in der 2-Position
substituiert ist.
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Es
sollte selbstverständlich
sein, dass die vorliegende Erfindung alle Kombinationen der vorstehend erwähnten besonderen
und bevorzugten Gruppen abdeckt.
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Besondere
Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung beinhalten:
5'-O-Methyl-N-(tetrahydro-furan-3R-yl)-adenosin
N-(2R-Hydroxy-(R)-cyclopentyl)-5'-O-methyl-adenosin
5'-O-Methyl-N-(tetrahydro-pyran-4-yl)-adenosin
N-(2S-Methoxy-(S)-cyclopentyl)-5'-O-methyl-adenosin
5'-O-Methyl-N-(2S-methyl-tetrahydro-furan-3R-yl)-adenosin
N-(3-Chlor-4-hydroxy-phenyl)-5'-O-methyl-adenosin
5'-O-Methyl-N-(1R-methyl-2-phenyl-ethyl)-adenosin
N-tert-Butyl-5'-O-methyl-adenosin
N-(2S-Fluor-(S)-cyclopentyl)-5'-O-methyl-adenosin
N-(2,3-Dihydroxy-propylamino)-5'-O-methyl-adenosin
N-rel-[(1S,4R)-Bicyclo[2.2.1]hept-2R-yl]-5'-O-methyl-adenosin
4-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-piperidin-1-carbonsäure-ethylester
5'-O-Methyl-N-[4-(2-methyl-2H-tetrazol-5-yl)-phenyl]-adenosin
3-{4-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-phenyl}-(E)-acrylsäure
N-(4-Hydroxymethyl-phenyl)-5'-O-methyl-adenosin
{4-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-phenoxy}essigsäure
5-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-benzofuran-2-carbonsäuremethylester
5'-O-Methyl-N-(tetrahydro-thiopyran-4-yl)-adenosin
N-rel-[(1R,5R)-Bicyclo[3.2.0]hept-6S-yl]-5'-O-methyl-adenosin
4-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-2-methyl-9H-purin-6-ylamino]-piperidin-2-on
5'-O-Methyl-N-(1S-methoxymethyl-2-methyl-propyl)-adenosin
N-(2-Hydroxy-1R-methyl-ethyl)-5'-O-methyl-adenosin
N-(2-Fluor-1R-methyl-ethyl)-5'-O-methyl-adenosin
N-(1S-Fluormethyl-2-methoxy-ethyl)-5'-O-methyl-adenosin
N-(3-Amino-propyl)-5'-O-methyl-adenosin
2-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-2-methyl-9H-purin-6-ylamino]ethansulfonsäure-methylamid
N-Cyclopentyl-2-methyl-5'-O-methyl-adenosin
N-Cyclopropylmethyl-2-methyl-5'-O-methyl-adenosin
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind als Lipolysehemmstoffe anwendbar d. h. sie senken die Konzentrationen
der freien Fettsäuren
im Plasma. Daher können
die Verbindungen in der Behandlung von Hyperlipidämien verwendet
werden. Darüber
hinaus haben die Verbindungen, als Folge ihrer anti-lipolytischen Wirkung
die Fähigkeit,
erhöhte
Blutzucker-, Insulin- und Ketonkörper-Werte
zu senken und können
daher in der Therapie von Diabetes nützlich sein. Da die anti-lipolytischen
Mittel eine hypolipidämische
und hypofibrinogene Aktivität
aufweisen, können
die Verbindungen auch antiatherosklerotische Aktivität zeigen.
Die anti-lipolytische Aktivität
der erfindungsgemäßen Verbindungen
wurde durch ihre Fähigkeit
bewiesen, die Konzentration der unveresterten Fettsäuren (NEFA)
bei Ratten, die man hungern ließ,
die nach dem von P. Strong et al. in Clinical Science (1993), 84,
663-669 beschriebenen Verfahren oral ihre Dosis erhielten, zu senken.
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Zusätzlich zu
ihrer anti-lipolytischen Wirkung können die erfindungsgemäßen Verbindungen
unabhängig
davon die Herzfunktion beeinflussen, indem sie Herzfrequenz und
Reizleitung senken. So können
die Verbindungen in der Therapie einer Vielzahl von Herz-Gefäß-Erkrankungen,
zum Beispiel Herzarrhythmien, besonders als Folge eines Myokardinfarkts
und Angina verwendet werden.
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Darüber hinaus
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
als kardioprotektive Mittel nützlich,
die eine Anwendbarkeit in der Behandlung von ischämischen
Herzerkrankungen haben. Wie hier verwendet, beinhaltet der Begriff "ischämische Herzerkrankung" Schädigungen,
die sowohl mit einer Myokardischämie
als auch der Reperfusion in Verbindung stehen, zum Beispiel, mit
koronaarteriellen Bypasstransplantationen (CABG), perkutane translumenale
koronare Angioplastie (PTCA), Kardioplegie, akuter Myokardinfarkt,
Thrombolyse, stabile und instabile Angina und der Herzchirurgie,
die insbesondere auch die Herztransplantation beinhaltet. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
zusätzlich
zur Behandlung ischämischer
Schäden
anderer Organe nützlich
sein. Auch können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in der Behandlung anderer Krankheiten wertvoll sein, die als Folge
einer weitverbreiteten atheromatösen
Krankheiten auftreten, zum Beispiel, Krankheiten peripherer Gefäße (PVD)
und Schlaganfall.
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Die
Verbindungen können
auch die Reninfreisetzung hemmen und können so in der Therapie des
Bluthochdrucks und des Herzversagens von Nutzen sein. Auch können die
Verbindungen als ZNS-Mittel (z. B. als Hypnotika, Sedativa, Analgetika
und/oder Antikonvulsiva, die besonders in der Behandlung der Epilepsie
Verwendung finden) nützlich
sein.
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Darüber hinaus
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in der Behandlung der Schlafapnoe Verwendung finden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) und deren pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze
sind als Analgetika nützlich.
Daher sind sie bei der Behandlung oder Verhinderung von Schmerz
nützlich.
Sie können verwendet
werden, um den Zustand eines an Schmerzen leidenden Patienten, typischer
Weise eines Menschen, zu verbessern. Sie können verwendet werden, um bei
einem Patienten Schmerz zu lindern. So können die Verbindung der Formel
(I) und ihre pharmazeutisch verträglichen Säure-Additionssalze als präventive
Analgetika zur Behandlung akuter Schmerzen verwendet werden, wie
muskuloskeletale Schmerzen, post-operativer Schmerz und Operationsschmerz,
chronischer Schmerz, wie chronischer Entzündungsschmerz (z. B. rheumatoide
Arthritis und Osteoarthritis), neuropathischer Schmerz (z. B. post-herpetische
Neuralgie, mit Diabetes assoziierte Neuropathien, Trigeminusneuralgie
und sympathetisch aufrecht erhaltener Schmerz) und mit Krebs und
Fibromyalgien in Verbindung stehender Schmerz. Die Verbindung der
Formel (I) kann auch in der Behandlung oder Prävention des Schmerzes verwendet
werden, der mit Migräne,
Spannungskopfschmerz und Cluster-Kopfschmerz,
funktionellen Darmerkrankungen (d. h. IBS), nicht-kardialem Brustschmerz
und Dypepsien ohne Ulcera assoziiert ist.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung eine Verbindung der Formel (I) oder ein physiologisch
verträgliches
Salz oder Solvat davon zur Verwendung in der Therapie, und insbesondere
zur Behandlung von Menschen oder Tieren bereit, die an einem Zustand
leiden, bei dem eine Senkung der Konzentration an freien Fettsäuren im
Plasma, oder die Verringerung der Herzfrequenz und Reizleitung,
von Vorteil sind oder wo die Therapie die Behandlung einer ischämischen
Herzkrankheit, Erkrankung peripherer Gefäße oder Schlaganfall beinhaltet
oder wenn ein Patient an einer ZNS-Störung, Schlafapnoe oder Schmerz
leidet.
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Im
Bezug auf die vorstehend erwähnte,
ischämische
Behandlung wurde herausgefunden, dass gemäß einer besonders unerwarteten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nicht nur die Verabreichung einer Verbindung
der Formel (I) vor der Ischämie
einen Schutz gegen Myokardinfarkt bereitstellt, sondern auch ein Schutz
erreicht wird, wenn die Verbindung der Formel (I) nach dem ischämischen
Ereignis und vor der Reperfusion verabreicht wird. Dies bedeutet,
dass die erfindungsgemäßen Verfahren
nicht nur anwendbar sind, wenn die Ischämie geplant oder erwartet wird,
wie z. B. in der Herzchirurgie, sondern auch in Fällen einer
plötzlichen
und unerwarteten Ischämie,
zum Beispiel im Falle einer Herzattacke und instabiler Angina.
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Es
ist selbstverständlich,
dass der Bezug zur Behandlung die akute Behandlung oder Prophylaxe,
sowie die Linderung von bestehender Symptome beinhaltet.
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In
einer zusätzlichen
Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Arzneimittel bereit, das mindestens eine Verbindung
der Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Solvat davon
in Verbindung mit einem pharmazeutischen Träger und/oder Exzipienten umfasst.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Arzneimittel, das als Wirkstoff mindestens eine
Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz oder Solvat davon in Verbindung mit einem pharmazeutischen
Träger
und/oder Exzipienten umfasst, zur Verwendung in der Therapie und
insbesondere in der Behandlung von Menschen oder Tieren bereit,
die an einem Zustand leiden, bei dem es von Vorteil ist, die Konzentration
an freien Fettsäuren
im Plasma zu senken, oder die Herzfrequenz und Reizleitung zu verringern,
oder eines Patienten, der an einer ischämischen Herzerkrankung, Erkrankungen
peripherer Gefäße oder
Schlaganfall leidet oder dafür
anfällig
ist, oder eines Patienten, der an einer ZNS-Störung, Schlafapnoe oder Schmerz
leidet.
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Weiterhin
wird durch die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
des Arzneimittels bereitgestellt, wobei das Verfahren das Mischen
von mindestens einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes oder Solvates davon, mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger und/oder
Exzipienten umfasst.
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Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
für die
topische, orale, bukkale, parenterale oder rektale Verabreichung
oder in einer Form formuliert werden, die zur Verabreichung über Inhalation
oder Insufflatio(n) geeignet ist. Die orale Verabreichung ist bevorzugt.
Die Zusammensetzungen können
für eine
verzögerte
Freisetzung angepasst werden.
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Für eine topische
Verabreichung kann das Arzneimittel günstiger Weise in Form eines
transdermalen Pflasters gegeben werden.
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Tabletten
und Kapseln zur oralen Verabreichung können übliche Exzipienten enthalten,
wie Bindemittel, zum Beispiel Stärkekleister
oder Polyvinylpyrrolidon; Füllmittel,
zum Beispiel, Lactose, mikrokristalline Cellulose oder Maisstärke; Gleitmittel,
zum Beispiel, Magnesiumstearat oder Stearinsäure; Sprengmittel, zum Beispiel,
Kartoffelstärke,
Croscarmellose-Natrium oder Natrium-Stärke-Glykollat; oder Netzmittel,
wie Natrium-Laurylsulfat.
Die Tabletten können
nach im Fachgebiet gut bekannten Verfahren überzogen werden. Orale flüssige Zubereitungen
können
zum Beispiel die Form von wässrigen
oder öligen
Suspensionen, Lösungen, Emulsionen,
Sirupen oder Elixieren haben, oder als trockenes Produkt zur Fertigstellung
mit Wasser oder einem anderen Träger
vor der Verwendung gereicht werden. Derartige flüssige Zubereitungen können übliche Additive,
wie Suspendierungsmittel, zum Beispiel, Sorbit-Sirup, Methylcellulose,
oder Carboxymethylcellulose; Emulgatoren, zum Beispiel, Sorbitanmono-oleat;
nichtwässrige
Träger
(welche Speiseöle
beinhalten können), zum
Beispiel, Propylenglykol oder Ethylalkohol; und Konservierungsmittel,
zum Beispiel, Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoate oder Sorbinsäure einschließen. Auch
können
die Zubereitungen je nach Eignung Puffersalze, Aromastoffe, Farbstoffe
und Süßungsmittel
(z. B. Mannit) enthalten.
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Für bukkale
Verabreichung können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten oder Lutschpastillen
annehmen, die in der üblichen
Weise formuliert werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
für die
parenterale Verabreichung durch Bolus-Injektion oder kontinuierliche Infusion
formuliert werden und können
als einzeldosierte Form in Ampullen, oder in Mehrdosenbehältnissen
mit einem zugegebenen Konservierungsmittel gereicht werden. Die
Zusammensetzungen können
derartige Formen wie Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in öligen oder
wässrigen
Trägern
annehmen, und können
Formulierungsmittel, wie Suspendier-, Stabilisierungs- und/oder
Dispergiermittel enthalten. In einer anderen Ausführungsform
kann der Wirkstoff in Pulverform zur Fertigstellung vor der Verwendung
mit einem geeigneten Träger,
z. B. sterilen pyrogenfreien Wasser vorliegen.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
auch als Suppositorien formuliert werden, d. h. übliche Suppositoriengrundlagen,
wie Kakaobutter oder andere Glyceride, enthalten.
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Eine
vorgeschlagene Dosis der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Verabreichung
an Menschen (von etwa 70 kg Körpergewicht)
beträgt
1 mg bis 2 g, vorzugsweise 1 mg bis 100 mg, des Wirkstoffs pro Einzeldosis,
die zum Beispiel 1 bis 4 mal pro Tag verabreicht werden könnte. Es
ist selbstverständlich,
dass es notwendig sein kann, in Abhängigkeit von Alter und Zustand
des Patienten routinemäßige Variationen
bei der Dosierung zu machen. Die Dosierung hängt auch vom Verabreichungsweg
ab.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung auch die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I) oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes oder Solvate
davon zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Menschen
oder Tieren bereit, die an einem Zustand leiden, bei dem es von Vorteil
ist, die Konzentration der freien Fettsäuren im Plasma zu senken, oder
die Herzfrequenz und Reizleitung zu verringern, oder eines Patienten,
der an einer ischämischen
Herzkrankheit, Erkrankungen der peripheren Gefäße (PVD) oder Schlaganfall
leidet oder dagegen anfällig
ist, oder eines Patienten, der an einer Störung des zentralen Nervensystems,
Schlafapnoe oder Schmerz leidet.
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Die
Verbindungen der Formel (I) und ihre physiologisch verträglichen
Salze oder Solvate davon können
nach Verfahren hergestellt werden, die im Folgenden beschrieben
werden, wobei diese Verfahren einen weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung ausmachen. In der folgenden Beschreibung haben die Reste
R1, R2 und R3 die Bedeutung wie in der Verbindung der
Formel (I) definiert, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Nach
einem ersten allgemeinen Verfahren (A) kann eine Verbindung der
Formel (I) hergestellt werden, in dem man eine Verbindung der Formel
(II)
worin L eine Abgangsgruppe,
wie ein Halogenatom (z. B. ein Chloratom) darstellt, und P
1 und P
2 ein Wasserstoffatom
oder eine geeignete Schutzgruppe (z.B. Acetyl) darstellen, mit einer
Verbindung der Formel R
1NH
2 oder
einem Salz davon unter basischen Bedingungen umsetzt.
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Verbindungen
der Formel (II) können
verwendet werden, um dadurch direkt die Verbindungen der Formel
(I) durch Umsetzen mit dem Rest R1NH2 entweder in Abwesenheit oder Anwesenheit
eines Lösungsmittels,
wie eines Alkohols (z. B. eines Niederalkanols, wie Isopropanol,
t-Butanol oder 3-Pentanol), eines Ethers (z. B. Tetrahydrofuran
oder Dioxan), eines substituierten Amids (z. B. Dimethylformamid),
eines halogenierten Kohlenwasserstoffs (z.B. Chloroform) oder Acetonitril,
vorzugsweise bei erhöhter
Temperatur (z. B. bis zur Rückflusstemperatur
des Lösungsmittels),
in Anwesenheit eines geeigneten Säurefängers, zum Beispiel, anorganischer
Basen, wie Natrium- oder Kaliumcarbonat oder organischer Basen,
wie Triethylamin, Diisopropylethylamin oder Pyridin herzustellen.
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Dieser
Reaktion kann, wo geeignet, die In-situ-Entfernung der Schutzgruppen
P1 und P2 vorausgehen oder
folgen. Zum Beispiel kann, wenn P1 und P2 Acetyl darstellen, dies mit einem Amin,
wie Ammoniak oder tert.-Butylamin in einem Lösungsmittel, wie Methanol,
bewirkt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (II) können
durch Umsetzung einer Verbindung Formel (III)
worin P
3 eine
geeignete Schutzgruppe, zum Beispiel C
1-3-Alkyl
oder Acetyl, darstellt und P
1, P
2 und R
3 die vorstehend
angegebene Bedeutung haben, mit einer Verbindung der Formel (N)
wobei L und R
2 die
vorstehend angegebene Bedeutung haben, hergestellt werden.
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Die
Umsetzung wird günstiger
Weise in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Acetonitril, in Gegenwart eines Silylierungsmittels, wie Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
und einer Base, wie Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU) durchgeführt. In
einer anderen Ausführungsform
kann die Verbindung der Formel (IV) mit einem geeigneten Silylierungsmittel,
z. B. Hexamethyldisilazan, zuerst silyliert werden, gefolgt von
der Umsetzung der silylierten Zwischenstufe mit einer Verbindung
der Formel (III) und einer geeigneten Lewis-Säure, z. B. Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Acetonitril.
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Die
Verbindungen der Formel (IV) sind entweder im Fachgebiet bekannt
oder können
aus bekannten Verbindungen unter Verwendung von Verfahren hergestellt
werden, die zu denen zur Herstellung der bekannten Verbindungen
der Formel (N) analog sind.
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Die
Verbindungen der Formel (III) können
aus alternativ geschützten
Verbindungen dadurch hergestellt werden, dass die abwechselnden
Schutzgruppen mit P1 und P2 ausgetauscht
werden; wenn zum Beispiel P1 und P2 Acetyl darstellen, können die Verbindungen der Formel
(III) aus Verbindungen der Formel (V) hergestellt werden, wobei
P4 und P5 C1-3-Alkyl darstellen und P3 die
vorstehend angegebene Bedeutung hat, indem durch einen sauren Katalysator
z. B. mit Salzsäure
in Methanol die Alkylidin-Schutzgruppe
entfernt wird, und anschließend
in situ eine Acylierung, zum Beispiel mit Acetanhydrid, in Gegenwart
einer Base, wie Pyridin, in einem Lösungsmittel, wie Dichlormethan
folgt.
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Die
Verbindungen der Formel (V) sind bekannte Verbindungen oder können nach
Verfahren hergestellt werden, die zur Herstellung im Fachgebiet
bekannter Verbindungen der Formel V analog sind. Es sollte für einen
Fachmann selbstverständlich
sein, dass die Acetylgruppe in jeder der vorstehenden Verbindungen
durch jede beliebige geeignete Schutzgruppe, zum Beispiel durch
andere Ester, ersetzt werden könnte.
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Nach
analogen Verfahren können
Verbindungen der Formel (I) oder (II) auch aus Verbindungen hergestellt
werden, worin die durch P4 und P5 definierten Alkylidenreste P1 und
P2 ersetzen. Diese Umsetzung stellt einen
Austausch einer Schutzgruppe gegen eine andere dar und derartige
Umsetzungen sind für
einen Fachmann offensichtlich.
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Ein
weiteres Verfahren (B) umfasst die Umwandlung einer Verbindung der
Formel (I) in eine verschiedene Verbindung der Formel (I), indem
die R1-, R2- oder
R3-Reste darin modifiziert werden.
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Bestimmte
Verbindungen der Formeln (II), (III), (N) und (V) sind neue Zwischenstufen
und bilden einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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Verbindungen
der Formel R1NH2 sind
entweder bekannte Verbindungen oder können aus bekannten Verbindungen
unter Verwendung üblicher
Verfahren hergestellt werden.
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Besondere
optische Isomere einer Verbindung der Formel (I) können durch übliche Verfahren
erhalten werden, zum Beispiel, durch Synthese aus einem geeigneten
asymmetrischen Ausgangsmaterial unter Verwendung eines beliebigen
der hier beschriebenen Verfahren, oder, wo geeignet, durch Trennung
eines Isomerengemisches einer Verbindung der Formel (I) durch übliche Mittel,
z. B. durch fraktionierte Kristallisation oder Chromatographie.
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In
den vorstehend beschriebenen allgemeinen Verfahren kann die erhaltene
Verbindung der Formel (I) in Form eines Salzes, günstiger
Weise in Form eines pharmazeutisch verträglichen Salzes vorliegen. Wo gewünscht, können derartige
Salze unter Verwendung üblicher
Verfahren in ihre korrespondierenden freien Basen überführt werden.
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Die
pharmazeutisch verträglichen
Säure-Additionssalze
der Verbindungen der Formel (I) können dadurch hergestellt werden,
dass man eine Verbindung der Formel (I) mit einer geeigneten Säure in Gegenwart eines
geeigneten Lösungsmittels,
wie Acetonitril, Aceton, Chloroform, Ethylacetat oder eines Alkohols
(z.B. Methanol, Ethanol oder Isopropanol) umsetzt. Pharmazeutisch
verträgliche
Basen-Additionssalze können
in einer analogen Weise erhalten werden, indem man eine Lösung einer
Verbindung der Formel (I) mit einer geeigneten Base behandelt. Pharmazeutisch
verträgliche
Salze können
auch aus anderen Salzen, einschließlich anderen pharmazeutisch
verträglichen
Salzen der Verbindung der Formel (I) unter Verwendung üblicher
Verfahren hergestellt werden.
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden nicht-einschränkenden
Zwischenstufen und Beispiele veranschaulicht. Die Temperaturen sind
in °C.
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Die
Standard-HPLC-Bedingungen sind wie folgt:
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Standard automatisierte
präparative
HPLC-Säule,
Bedingungen und Eluent:
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Die
automatisierte präparative
High-Performance-Liquid-Chromatographie (autopräp. HPLC) wurde unter Verwendung
einer Supelco ABZ+-Säu1e
5 μm 100
mm × 22
mm durchgeführt,
d.h. die Säule
wurde mit einem Lösungsmittelgemisch
eluiert, das aus i) 0,1% Ameisensäure in Wasser und ii) 0,05%
Ameisensäure
in Acetonitril bestand, wobei das Eluent als Prozentsatz ii) im
Lösungsmittelgemisch
aussgedrückt
wurde, und bei einer Fließgeschwindigkeit
von 4 ml pro Minute, durchgeführt.
Sofern nichts anderes angegeben ist, wurde das Eluent als Gradient
von O-95% (ii) über
20 min verwendet.
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LC/MS System (5,5 min
Laufzeit):
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Dieses
System verwendet eine ABZ+PLUS-Säule,
3,3 cm × 4,6
mm i. d. welche mit den Lösungsmitteln:
A – 0,1
% (V/V) Ameisensäure;
und B – 95:5
Acetonitril : Wasser + 0,07 % V/V Ameisensäure, mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1,5 ml pro Minute eluiert wurde. Das folgende Gradientenprotokoll
wurde verwendet: 100 % A für
0,2 min; A+B-Gemische,
Gradientenprofil 0-100 % B über
3,5 min; Halten bei 100 % B für
1 min; Rückkehr
zu 100 % A über
0,2 min. Das System verwendete ein Mikromassen-'Plattform'-Spektrometer
mit Elektrospray-Ionisationsverfahren, positive und negative ion
switching, Massenbereich 80-1000 a.m.u.
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HPLC System
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Das
analytische HPLC-System verwendete eine BDS-C18 5μm 5591-Säule, die
mit Acetonitril/Wasser ausgehend von 30 % Acetonitril/Wasser ansteigend
auf 60 % Acetonitril während
10 min mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1,0 ml/min eluiert wurde. Dieses System verwendete einen Diodenarray-Detektor,
der bei einer Wellenlänge
von 226 nm UV aufzeichnete.
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Die
Flash-Chromatographie wurde über
Merck Kieselgel (Merck 9385), oder Merck Aluminiumoxid (Merck 1077)
durchgeführt.
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Zwischenstufe 1:
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Essigsäure-4R-acetoxy-5-methoxy-2R-methoxymetyl-tetrahydro-furan-3R-yl-ester
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Acetylchlorid
(29,4 ml) wurde zu Methanol (1806 ml) gegeben, (3aR,4R,6R,6aR)-4-Methoxy-6-methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-furo[3,4-d][1,3]dioxol
[Gudmundsson et al; J. Med. Chem. (1997) 40(S), 785-793] (90,3 g)
wurde zugesetzt, und das Gemisch wurde für 5 Tage lang unter Rückfluss
erwärmt,
während dieser
Zeit wurde Methanol kontinuierlich abdestilliert und durch frisches
Methanol ersetzt, um die Umsetzung zur beinahen Vollständigkeit
zu treiben. Pyridin (117 ml) wurde zugegeben und Methanol wurde
durch Ethylacetat ersetzt, indem das Lösungsmittel abdestilliert wurde
und durch Ethylacetat ersetzt, bis das Lösungsmittel bei 76° abdestillierte.
Das Volumen wurde auf 400 ml verringert, das Gemisch wurde auf 22° abgekühlt, Acetanhydrid
(136 ml) zugegeben und das Gemisch bei 22° während 16 h gerührt. Das
Gemisch wurde in gesättigte,
wässrige
Natriumbicarbonat-Lösung
(500 ml) gegossen, und festes Natriumbicarbonat wurde zugegeben,
bis ein pH-Wert > 7
erhalten wurde. Nach 30 min Rühren
wurde die wässrige
Schicht abgetrennt und weiter mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden getrocknet (MgSO4),
im Vakuum abgedampft und azeotrop mit Toluol destilliert. Die Destillation
bei 0,042 mbar ergab die Titelverbindung als farbloses Öl (43,6
g).
DC:SiO2 [Isohexan : Ethylacetat
1 : 1] 2 Flecke (α-
und β-Anomere),
Rf = 0,6; 0,7.
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Zwischenstufe 2:
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Essigsäure-4R-acetoxy-2R-(6-chlor-purin-9-yl)-5R-methoxymethyl-tetrahydrofuran-3R-ylester
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6-Chlorpurin
(3,53 g), 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan (12 ml) und Toluol (40
ml) wurden unter Stickstoffbegasung für 105 min unter Rückfluss
erwärmt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wurde in trockenem Acetonitril (50 ml) aufgenommen und mit Essigsäure-4R-acetoxy-5-methoxy-2R-methoxymethyltetrahydrofuran-3R-yl-ester
(2,00 g) und Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (1,9 ml) behandelt
und anschließend
für 4,5
h unter Rückfluss
erwärmt.
Die so erhaltene Lösung
wurde auf 20° abgekühlt, in
8 % Natriumbicarbonat-Lösung
gegossen und mit Ethylacetat extrahiert. Die organischen Extrakte
wurden getrocknet (MgSO4) und im Vakuum
abgedampft und der Rückstand
durch Flash-Chromatographie an Kieselgel gereinigt, wobei mit Cyclohexan-Ethylacetat
(5:1-3:1-Gradient) eluiert wurde, um die Titelverbindung (2,3 g)
erhalten.
Massenspektrum m/z 385 (MH+).
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Zwischenstufe 3
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6-Chlor-9-(6R-methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d][1,3]dioxol-4R-yl)-9H-purin
-
6-Chlor-9-[2,3-O-(1-methylethyliden)-β-D-ribofuranosyl]-9H-purin
[H. Guilford, PO Larsson, K. Mosbach, Chem. Scr., 1972, 2(4), 165-170]
(6,0 g) wurde in trockenem Dioxan (150 ml) gelöst und Natriumhydrid (60%ige Öldispersion,
0,75 g) wurde portionsweise über
10 min bei Raumtemperatur zugegeben. Das Gemisch wurde für 0,5 h
gerührt
und trockenes Benzyltriethylammoniumchlorid (1,5 g) wurde zugegeben.
Nach einer weiteren 0,25 h wurde Dimethylsulfat (3 ml; 4,0 g; 31,6
mmol) zugegeben und das Rühren über Nacht fortgesetzt,
um eine leicht trübe
Lösung
zu ergeben. Nach einer Gesamtzeit von 24 h wurde Essigsäure (1,5 ml)
zugegeben und die Lösung
bis zur Trockene eingedampft und das verbleibende Öl mit Wasser
und Ethylacetat ausgeschüttelt.
Die vereinigten organischen Phasen wurden getrocknet und im Vakuum
konzentriert. Der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie an Kieselgel gereinigt, wobei
mit Cyclohexan-Ethylacetat (1:1) eluiert wurde, um die Titelverbindung
als farbloses Öl,
(2,5 g) zu erhalten.
DC:SiO2 [EtOAc:
Cyclohexan: 2:1] Rf=0,50.
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Zwischenstufe 3: (andere
Ausführungsform
des Verfahrens)
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6-Chlor-9-(6R-methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4d][1,3]dioxol-4R-yl)-9H-purin
-
Ein
Gemisch aus 6-Chlor-9-[2,3-O-(1-methylethyliden)-β-D-ribofuranosyl]-9H-purin
(0,50 g), Silber(I)oxid (0,40 g) und Methyliodid (10 ml) in Aceton
(10 ml) wurde unter Rückfluss
während
4 h gerührt
und anschließend
bei Raumtemperatur für
40 h stehen gelassen. Das Gemisch wurde wieder für 6 h refluxiert und anschließend während 16
h auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Der Niederschlag wurde durch Hyflo filtriert und das Filtrat
im Vakuum konzentriert und danach durch Flash-Chromatographie an
Kieselgel gereinigt, wobei mit Cyclohexan-Ethylacetat (2:1 bis 1:1)
eluiert wurde, um die Titelverbindung als farbloses Öl (151 mg) zu
erhalten.
DC: SiO2 [EtOAc: Cyclohexan:
1:1] Rf=0,2.
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Zwischenstufe 4
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(2R,3R,4S,5R)-2-(6-Chlor-purin-9-yl)-5-methoxymethyl-tetrahydro-furan-3,4-diol
-
Kalte
Trifluoressigsäure
(6 ml) wurden zu in Eis gekühltem
6-Chlor-9-(6R-methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d][1,3dioxol-4R-yl)-9H-purin, (1,5 g) gegeben.
Wasser (0,6 ml) wurde zugegeben und das Gemisch für 3 h bei
4°C gerührt. Die
kalte Lösung
wurde portionsweise zu kaltem 8 % Natriumbicarbonat (40 ml) gegeben
und das Gemisch wurde durch Zugabe von festem Natriumbicarbonat
basisch gemacht. Das Gemisch wurde mit Ethylacetat extrahiert und
die Extrakte getrocknet und im Vakuum konzentriert, um die Titelverbindung
als weißen
Schaum (1,3 g; 98%) zu erhalten.
DC: SiO2 [EtOAc:
Cyclohexan 1:2] Rf=0,20.
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Zwischenstufe 5
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(1R,2R)-2-[9-(6R-Methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d][1,3]dioxol-4R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-cyclopentanol
-
Eine
Lösung
von 6-Chlor-9-(6R-methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d][1,3]dioxol-4R-yl)-9H-purin
(350 mg,), (1R,trans)-2-Hydroxycyclopentylamin-Hydrochlorid
(155 mg) und N,N-Diisopropylethylamin (0,61 ml) in Isopropanol (5
ml) wurde unter Rückfluss
und unter Stickstoffbegasung für
18 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde im Vakuum konzentriert und der Rückstand
durch Flash-Chromatographie an Kieselgel gereinigt, wobei mit Toluol
: Ethanol : Triethylamin (90:10:1) eluiert wurde, um einen weißen Schaum
(395 mg) zu erhalten.
DC: SiO2 [Toluol:
Ethanol : Triethylamin 90:10:1] Rf=0,41.
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Zwischenstufe 6
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4-[9-(6R-Methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d][1,3]dioxol-4R-yl-9H-purin-6-ylamino]-benzoesäure-methylester
-
Eine
Lösung
von 6-Chlor-9-(6R-methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d][1,3]dioxol-4R-yl)-9H-purin
(1,0 g), Methyl-4-aminobenzoat (1,11 g) und N,N-Diisopropylethylamin
(1,54 ml) in Isopropanol (25 ml) wurde unter Stickstoffbegasung
unter Rückfluss
gerührt.
Zwei weitere Portionen Diisopropylethylamin (1,03 ml) wurden nach
6 Tagen und 13 Tagen zugegeben. Nach einer Gesamtzeit von 17 Tagen
wurde die Lösung
konzentriert und durch Flash-Chromatographie an Kieselgel gereinigt,
wobei mit Ethylacetat : Cyclohexan (1:2) eluiert wurde. Dies ergab
die Titelverbindung als weißen
Schaum (668 mg).
DC: SiO2 [EtOAc:Cyclohexan
1:2] Rf=0,11.
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Zwischenstufe 7
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{4-[9-(6R-Methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR-furo[3,4-d][1,3]dioxol-4R-yl-9H-purin-6-ylamino]phenyl}-methanol
-
Eine
Lösung
von 4-[9-(6R-Methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d][1,3]dioxol-4R-yl-9H-purin-6-ylamino]-benzoesäure-methylester
(100 mg) in THF (5 ml) wurde zu einer Suspension von Lithiumaluminiumhydrid
(10 mg) in THF (4 ml) unter Stickstoffbegasung gegeben. Das so erhaltene
Gemisch wurde für
3 h bei Raumtemperatur gerührt.
Mehr Lithiumaluminiumhydrid (0,705 mmol) wurde während 6 h in 2 Portionen zugegeben. Nach
einer Gesamtzeit von 21 h wurde das Reaktionsgemisch mit Wasser
(0,05 ml) gequencht, anschließend Natronlauge
(3N, 0,05 ml), danach Wasser (0,15 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde
für 1 h
gerührt
und der Feststoff durch Filtration (Hyflo) entnommen und mit Methanol
gewaschen. Das Filtrat und die Waschflüssigkeiten wurden im Vakuum
konzentriert, um einen gelben Feststoff zu ergeben. Dieser wurde
durch Flash-Chromatographie
an Kieselgel gereinigt, wobei mit Cyclohexan:Ethylacetat (1:9) eluiert
wurde, um die Titelverbindung als gelbes Öl (33 mg) zu erhalten.
DC:
Siliciumdioxid [EtOAc] Rf=0,30
-
Zwischenstufe 8:
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Essigsäure-4R-Acetoxy-2R-(6-Chlor-2-methyl-purin-9-yl)-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-3R-yl
ester
-
6-Chlor-2-methyl-9H-purin-Hydrochlorid
[Robins et al; J. Org. Chem, 1956, 21, 695-696] (18,4 g) wurde bei 20° zu einer
gerührten
Lösung
von Essigsäure-4R-Acetoxy-5-methoxy-2R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-3R-ylester
(Zwischenstufe 1) (20,0 g) in Acetonitril (200 ml) gegeben. 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
(DBU) (34,2 ml) wurde in 2 Portionen zugegeben, wobei die Temperatur
bei 15±5° gehalten
wurde. Nach 5 min Rühren
bei 20° wurde
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (73,7 ml) während 3 min zugetropft, wobei
die Temperatur bei 20° gehalten
wurde. Das Gemisch wurde für
2 h auf 60° erwärmt und
mittels einer Kanüle
in Wasser (400 ml) überführt, das
Kaliumcarbonat (84 g) enthielt. Das Gemisch wurde mit Ethylacetat
(4 × 100
ml) extrahiert, und die organischen Phasen wurden mit 0,5M Salzsäure (200
ml) und wässriger
Kaliumcarbonatlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und im Vakuum
eingedampft. Der ölige
Rückstand
wurde durch Chromatographie an Kieselgel, wobei mit Ethylacetat
eluiert wurde, und durch Umkristallisation aus Ethylacetat gereinigt,
um die Titelverbindung (16,5 g) zu erhalten.
DC: [Ethylacetat:
Cyclohexan 1:1] Rf=0,2;
Massenspektrum m/z 399 [MH+].
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Zwischenstufe 9
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2,5'-O-Dimethyl-2',3'-O-(1-methylethyliden)inosin
-
Eine
Lösung
von 2-Methyl-2',3'-(1-methylethyliden)inosin
[A Yamazaki et al., J. Org. Chem. 1967, 32, 3258] (4,0 g) in trockenem
Dimethylformamid (31 ml) wurde zu einer Eis gekühlten Suspension von Natriumhydrid
(60%ige Dispersion in Öl,
1,09 g) in trockenen Dimethylformamid (8 ml) getropft. Die so erhaltene
Suspension wurde bei Raumtemperatur für 2 h gerührt, wieder auf 0° abgekühlt und
mit Iodmethan (0,82 ml) behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde bei
Raumtemperatur während
20 h gerührt,
Essigsäure
(1,54 ml) wurde zugegeben und das Rühren für weitere 24 h fortgesetzt.
Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum entfernt und der Rückstand wurde durch Flash-Chromatographie an
einer Siliciumdioxid-Säule
gereinigt, wobei mit Dichlormethan/Methanol/Ammoniak (97:3:0,5 Wechsel
auf 95:5:0,5) eluiert wurde, um die Titelverbindung (1,16 g) als leicht
hellbraunen Schaum zu erhalten.
DC: SiO2 [Dichlormethan/Methanol/Ammoniak
90:10:1] Rf=0,38.
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Zwischenstufe 10
-
1-(6-Chlor-2-methyl-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-5-O-methyl-2,3-O-(1-methylethyliden)-β-D-ribofuranose
-
Phosphoroxychlorid
(0,8 ml) wurde zu einem Gemisch von Zwischenstufe 9 (1,16 g) und
4-Dimethylaminopyridin (462 mg) in trockenen Acetonitril (15 ml)
gegeben, das anschließend
für 2,75
h unter Rückfluss gerührt wurde.
Die gekühlte
Lösung
wurde unter Vakuum konzentriert und der Rückstand unter Verwendung von
2N Natriumcarbonat (75 ml) basisch gemacht. Das wässrige Gemisch
wurde mit Ethylacetat (x2) extrahiert und die vereinigten organischen
Extrakte wurden getrocknet (Na2SO4) und zu einem braunen Öl konzentriert, das durch Flash-Chromatographie
an einer Siliciumdioxid-Säule
gereinigt wurde, wobei mit Cyclohexan/Ethylacetat (1:1) eluiert
wurde, um die Titelverbindung (436 mg) als farbloses Öl zu erhalten.
DC:
SiO2 (Cyclohexan/Ethylacetat 1:1) Rf=0,29.
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Zwischenstufe 11
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1-(6-Chlor-2-methyl-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-5-O-methyl-β-D-ribofuranose
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Eisgekühlte Zwischenstufe
2 (415 mg) wurde mit einem eisgekühlten Gemisch von Trifluoressigsäure (4,2
ml) und Wasser (0,42 ml) behandelt und das Reaktionsgemisch wurde
für 1,5
h bei 0° gerührt. Überschüssige Trifluoressigsäure wurde
unter Vakuum entfernt und der Rückstand
wurde durch Flash-Chromatographie an einer Siliciumdioxid-Säule (Merck 9385, Dichlormethan/Methanol/Ammoniak
130:10:1) gereinigt, um die Titelverbindung (276 mg) als weißen Feststoff
zu erhalten.
DC: Siliciumdioxid (Dichlormethan/Methanol/Ammoniak
90:10:1) Rf=0,48.
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In
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens wurde die Zwischenstufe 11 durch das folgende Verfahren
hergestellt.
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tert-Butylamin
(3,5 ml) wurde zu einer gekühlten
Suspension von Essigsäure-4R-acetoxy-2R-(6-chlor-2-methyl-purin-9yl-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-3R-ylester
('Zwischenstufe
8') (4,75 g) in
Methanol (53 ml) gegeben, und das Gemisch wurde bei 0° für 1,5 h
gekühlt.
Das Gemisch wurde filtriert, mit Methanol gewaschen und im Vakuum
bei 50° getrocknet,
um die Titelverbindung als weißes
Pulver (0,9 g) zu erhalten. Konzentrierung der Mutterlaugen im Vakuum
und Behandlung des Rückstands
mit Diisopropylether (25 ml) lieferte weitere Titelverbindung (2,6
g) als weißes
Pulver.
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Beispiel 1
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5'-O-Methyl-N-(tetrahydro-furan-3R-yl)-adenosin
-
Ein
Gemisch von (2R,3R,4S,5R)-2-(6-Chlor-purin-9-yl)-5-methoxymethyl-tetrahydrofuran-3,4-diol (125
mg), (3R)-3-Aminotetrahydrofuran-Hydrochlorid (62 mg), N,N-Diisopropylethylamin
(0,27 ml) und Isopropanol (5 ml) wurden für 24 h unter Rückfluss
erwärmt
und anschließend
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Siliciumdioxid (Merck 7734) wurde zugegeben und das Gemisch im Vakuum
konzentriert. Der feste Rückstand wurde
durch Flash-Chromatographie an Kieselgel gereinigt, wobei mit Ethylacetat:Methanol
(19:1) eluiert wurde. Der so erhaltene weiße Rückstand wurde aus Ethylacetat
umkristallisiert, um die Titelverbindung als weißes Pulver (90 mg) zu liefern.
Analyse
gefunden.: C, 50,3; H, 5,9; N, 19,5. C15H21N5O5·0,3 H2O erfordert: C, 50,5; H, 6,1; N, 19,6%.
Smp.= 179-180°C.
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Die
folgenden Beispiele wurden alle aus Zwischenstufe 4 nach zu Beispiel
1 analogen Verfahren hergestellt, wobei die Reaktionszeiten und
Stöchiometrie
von der Reaktivität
des Amins abhingen.
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Beispiel 2 5'-O-Methyl-N-(tetrahydro-pyran-4-yl)-adenosin
-
- Analyse gefunden.: C, 52,7; H, 6,5; N, 18,9. C16H23N5O5 erfordert:
C, 52,6; H, 6,3; N, 19,2%.
- Smp. 133-134 ° C.
-
Beispiel 3 N-(2S-Methoxy-(S)-cyclopentyl)-5'-O-methyl-adenosin
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- Analyse gefunden.: C, 53,1; H, 6,7; N, 18,3. C17H25N5O5.0,25
H2O erfordert: C, 53,2; H, 6,7; N, 18,2%.
- NMR in d6-DMSO 8,36 δ (1H, s, CH), 8,26 δ (1H, brs,
CH), 7,81 δ (1H,
brd, NH), 5,96 δ (1H,
d, CH), 5,6 δ (1H, brd,
OH), 5,37 δ (1H,
brd, OH), 4,7-4,55 δ (2H
brm, 2xCH), 4,18 δ (1H,
brm, CH), 4,05 δ (1H,
m, CH), 3,85 δ (1H,
m, CH), 3,6 δ (2H,
m, CH2), 3,33 δ (3H, s, OMe), 3,28 δ (3H, s,
OMe), 2,1-1,5 δ (6H,
2xm, 3xCH2).
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Beispiel 4 5'-O-Methyl-N-(2S-methyl-tetrahydro-furan-3R-yl)-adenosin
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- DC: SiO2 [EtOAc: MeOH 9:1] Rf=0,30;
- Smp=156-159°C.
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Beispiel 5 N-(3-Chlor-4-hydroxy-phenyl)-5'-O-methyl-adenosin
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- Smp=225-230 °C
- LC/MS: Rt=2,45 min; Massenspektrum m/z
408 (MH+)
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Beispiel 6 5'-O-Methyl-N-(1R-methyl-2-phenyl-ethyl)adenosin
-
- Analyse gefunden: C, 58,5; H, 6,3; N, 17,0. C20H25N5O4.0,6
H2O erfordert: C, 58,6; H, 6,4; N, 17,1
%.
- LC/MS: Rt=2,63 min; Massenspektrum m/z
400 (MH+).
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Beispiel 7 5'-O-Methyl-N-[4-(2-methyl-2H-tetrazol-5-yl)-phenyl]adenosin
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- LC/MS: Rt=2,57 min; Massenspektrum
m/z 440 (MH+).
-
Beispiel 8 3-{4-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan- 2R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-phenyl}-(E)-acrylsäure
-
- DC: SiO2[CH2Cl2: EtOH: 880NH3 5:8:1]
Rf=0,15;
- Smp=257-263° C.
-
Beispiel 9 {4-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-phenoxy}-essigsäure
-
- Analyse gefunden: C, 48,9; H, 4,6; N, 14,9. C19H21N5O7 erfordert:
C, 48,8; H, 5,4; N, 15,0%. Smp=21O-215°C.
-
Beispiel 10 5-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxmethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-benzofuran-2-carbonsäuremethylester
-
- LC/MS: Rt=2,67 min; Massenspektrum
m/z 456 (MH+).
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Beispiel 11 5'-O-Methyl-N-(tetrahydro-thiopyran-4-yl)adenosin
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- Analyse gefunden: C, 49,8; H, 6,2; N, 18,0; S, 8,4. C16H23N5O4S.0,25 H2O erfordert:
C, 49,8; H, 6,1; N, 18,1; S 8,3%.
- DC: SiO2 [EtOAc : MeOH: 19:1] Rf=0,46.
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Beispiel 12 N-rel-[(1R,5R)-Bicyclo[3.2.0]hept-6S-yl]-5'-O-methyl-adenosin
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- DC SiO2 [EtOAc: MeOH: 30:1] Rf=0,21;
- Analyse gefunden: C, 56,4; H, 6,9; N, 17,5. C18H25N5O4.
0,05 H2O 0,2 i-PrOH; erfordert: C, 56,4;
H, 7,0; N, 17,7%.
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Beispiel 13 5'-O-Methyl-N-(1S-methoxymethyl-2-methyl-proyl)adenosin
-
- DC: SiO2[CH2Cl2: MeOH: 880NH3 120:8:1]
Rf=0,30;
- NMR d6-DMSO 8,33 δ (1H, brs, CH) 8,25-8,10 δ (1H, 2xbrs,
CH) 7,45 δ (1H,
brd, NH), 5,92 δ (1H,
d, CH) 5,55 δ (1H,
brd, OH) 5,3 δ (1H,
brd, OH) 5,1; 4,4 δ (1H,
2xbrs, CH) 4, 62 δ (1H,
brs, CH) 4,18 δ (1H,
m, CH) 4,02 δ (1H,
m, CH) 3,5-3,2 δ (11H,
m + 3xs, CH + 2xCH2+ 2xOCH3)
1,95 δ (1H,
m, CH) 0,92 δ (6H
2xd, 2xCH3).
-
Beispiel 14 N-(2-Hydroxy-1R-methyl-ethyl)-5'-O-methyl-adenosin
-
- Analyse gefunden: C, 49,2; H, 6,2; N, 20,4. C14H21N5O5.
erfordert: C, 49,6; H, 6,2; N, 20,6%
- Smp.= 232-233°C.
-
Beispiel 15 N-(2-Fluor-1R-methyl-ethyl)-5'-O-methyl-adenosin
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- DC: SiO2 [EtOAc: MeOH 30:1] Rf=0,21;
- HPLC Rt = 9,4 min.
-
Beispiel 16 N-(1S-Fluormethyl-2-methoxy-ethyl)-5'-O-methyl-adenosin
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- DC: SiO2 [EtOAc: MeOH 30:1] Rf=0,16
- HPLC Rt=10,0 min.
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Beispiel 17 N-(2R-Hydroxy-(R)-cyclopentyl)-5'-O-methyladenosin
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(1R,2R)-2-[9-(6R-Methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d]
[1,3]dioxol-4R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-cyclopentanol (235 mg) wurde
in einem Eisbad gekühlt,
anschließend
mit Eis gekühlter
Trifluoressigsäure
: Wasser-Gemisch (10:1, 2,75 ml) behandelt. Nach 1 h wurde die Lösung im
Vakuum konzentriert und der Rückstand
durch Flash-Chromatographie an Kieselgel gereinigt, wobei mit Dichlormethan
: Methanol Ammoniak 94:6:1, dann 90:10:1 eluiert wurde. Das Rohprodukt
wurde mit warmem Ethylacetat, und anschließend mit kühlem Ether behandelt, um die
Titelverbindung als weissen Feststoff (130 mg) zu erhalten.
Analyse
gefunden: C, 52,8; H, 6,6; N, 19,2. C16H23N5O5 erfordert:
C, 52,6; H, 6,3; N, 19,2%. Smp. = 202 – 204 °C.
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Beispiel 18 N-(3-Amino-propyl)-5'-O-methyl-adenosin
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Diese
Verbindung wurde durch zu Beispiel 17 analoge Mittel hergestellt.
Analyse
gefunden: C, 45,6; H, 6,2; N, 21,6. C20H25N5O4·1,7 H2O erfordert: C, 45,6; H, 6,9; N, 22,7%.
LC/MS:
Rt=1,69 min; Massenspektrum m/z 339 (MH+).
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Beispiel 19 N-tert-Butyl-5'-O-methyl-adenosin
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Essigsäure-4R-acetoxy-2R-(6-chlor-purin-9-yl)-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-3R-yl-ester (1,15 g)
wurden in Methanol (15 ml) gelöst,
auf O-5°C
gekühlt,
und tert-Butylamin
(10 ml) zugegeben. Die Lösung wurde
für 1 h
bei O-5° stehen
gelassen, anschließend
wurde im Vakuum bis zur Trockne eingedampft, um einen weißen Feststoff
(0,99 g) zu erhalten, der durch Flash-Chromatographie an Kieselgel
gereinigt wurde, wobei mit Dichlormethan-Methanol (99:1 – 4:1) eluiert
wurde, um die Zwischenstufe 2 als weißen Feststoff und auch die
Titelverbindung als weißen
Feststoff (44 mg) zu erhalten.
Massenspektrum m/z 338 (MH+);
Nmr CDCl3 8,28δ (1H, s,
CH), 8,04δ (1H,
s, CH), 6,5δ (1H,
vbrs, OH), 6,Oδ (1H,
d, CH), 5,82δ (1H,
brs, OH), 4,5-4,35δ (3H,
m, 3xCH), 3,8-3,55δ (3H,
brs + m, NH + CH2), 3,385δ (3H, s,
OMe), 1,57δ (9H,
s, t-But).
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Beispiel 20 N-(2S-Fluor-(S)-cyclopentyl)-5'-O-methyl-adenosin
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Essigsäure-4R-acetoxy-2R-(6-chlor-purin-9-yl)-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-3R-yl-ester (50 mg),
(1S,2S)-2-Fluorcyclopentylamin-Hydrochlorid (71 mg) und Diisopropylethylamin
(0,14 ml) wurden bei 80° in
Isopropanol (5 ml) in einem Reaktivial für 17 h erwärmt. Die Lösung wurde unter Stickstoffstrom
eingedampft und durch eine autopräperative HPLC gereinigt, um
die Titelverbindung als farblosen Feststoff (33 mg) zu erhalten.
Massenspektrum
m/z 368 (MH+);
Nmr d4-MeOD
8,4δ (1H,
s, CH), 8,3δ (1H,
s, CH), 6,08δ (1H,
d, CH), 5,05δ (1H,
dm, CH, JF-CH 50 Hz), 4,70δ (1H,
br, CH), 4,56δ (1H,
t, CH), 4,32δ (1H,
t, CH), 4,2δ (1H,
m, CH), 3,69δ (2H,
m, CH2), 3,45 (3H, s, -OMe), 2,4-1,65 (6H,
m, 3xCH2).
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Das
Folgende wurde aus Zwischenstufe 20 nach analogen Verfahren zu Beispiel
20 hergestellt.
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Beispiel 21 N-(2,3-Dihydrooxy-propylamino)-5'-O-methyl-adenosin
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- Massenspektrum m/z 356 (MH+);
- Nmr d4-MeOD 8,33δ (1H, s, CH), 8,26δ (1H, s,
CH), 6,04δ (1H,
d, CH), 4,65δ (1H,
t, CH2), 4,34δ (1H, t, CH), 4,24δ (1H, q,
CH), 3,94δ (1H,
m, CH), 3,58-3,68δ (6H,
m, 3xCH), 3,40δ (3H,
s, -OMe).
-
Beispiel 22 N-rel-[(1S,4R)-Bicyclo[2.2.1]hept-2R-yl]-5'-O-methyl-adenosin
-
- Massenspektrum m/z 376 (MH+);
- Nmr d4-MeOD 8,36δ (1H, brs, CH), 8,24δ (1H, s,
CH), 6,04δ (1H,
d, CH), 4,54δ (1H,
t, CH), 4,42-4,20δ (2H, brs+t,
2xCH), 4,15δ (1H,
m, CH), 3,64δ (2H,
ddd, CH2), 3,40δ (3H, s, -OMe), 2,60δ (1H, t,
CH), 2,36-2,10δ (2H, m+t,
2xCH), 1,76-1,36 (6H, m, CH2), 1,1δ (1H, ddd,
CH).
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Beispiel 23 4-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-9H-purin-6-ylamino]piperidin-1-carbonsäure-eth-ester
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- Massenspektrum m/z 437 (MH+);
- Nmr d4-MeOD 8,33δ (1H, s, CH), 8,25δ (1H, s,
CH), 6,05δ (1H,
d, CH), 4,58δ (1H,
t, CH), 4,33δ (2H,
t+brs, 2xCH), 4,15δ (3H,
q+m, CH2+CH), 3,7δ (2H, m CH2),
3,45δ (3H,
s, -OMe), 3,1δ (2H,
brt, CH2), 1,6δ (4H, m, CH2),
1,28δ (3H,
t, CH3).
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Beispiel 24 N-(4-Hydroxymethyl-phenyl)-5'-O-methyl-adenosin
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Gekühlte Trifluoressigsäure (4,0
ml) und Wasser (0,4 ml) wurden zu Eis gekühltem {4-[9-(6R-methoxymethyl-2,2-dimethyl-tetrahydro-(3aR,6aR)-furo[3,4-d][1,3]dioxol-4R-yl)-9H-purin-6-ylamino]-phenyl}-methanol
(370 mg) gegeben und für
1,5 h gerührt.
Anschließend
wurde dieses tropfenweise zu einer Eis gekühlten Lösung von Natriumbicarbonat
(8 %, 40 ml) gegeben und weiteres Natriumbicarbonat wurde zugegeben,
bis der pH bei pH 8 bis 9 bleibt. Dieses wurde mit Ethylacetat extrahiert,
die organischen Phasen wurden vereinigt, getrocknet (Na2SO4) und konzentriert, um einen weißen Feststoff
(~ 300 mg) zu erhalten. Dieser wurde durch Flash-Chromatographie
an Kieselgel gereinigt, wobei mit Dichlormethan, Methanol, 0,88
Ammoniak (923:70:7) eluiert wurde, um die Titelverbindung als weißen Feststoff
zu erhalten.
DC SiO2 [Dichlormethan,
Methanol, 0,88 Ammoniak (923:70:7)] Rf=0,14;
LC/MS: Rt=2,23 min; Massenspektrum m/z 338 (MH+).
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Beispiel 25 2-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-2-methyl-9H-purin-6-ylamino]-ethansulfonsäure-methylamid
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Ein
Gemisch aus 1-(6-Chlor-2-methyl-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-5-O-methyl-β-Dribofuranose,
(0,15 g) und 2-Aminoetharisulfonsäure-methylamid-Hydrochlorid
(0,13 g) in Isopropanol (12 ml), das Diisopropylethylamin (0,3 ml)
enthielt, wurde bei 95° für 42 h unter
Stickstoff gerührt.
Danach wurde die Lösung
auf Raumtemperatur abgekühlt
und im Vakuum konzentriert, um einen gelben Gummi (0,47 g) zu erhalten,
der zweimal durch Flash-Chromatographie an Kieselgel gereinigt wurde,
wobei mit Dichlormethan : Ethanol Ammoniak (100:8:1-75:8:1) und
Dichlormethan : Ethanol : Ammoniak (100:8:1) eluiert wurde, um die
Titelverbindung (52 mg) als blassgelben Feststoff zu erhalten.
Massenspektrum
m/z 417 (MH+);
Analyse gefunden: C,
42,6; H, 5,6; N, 19,6. C15H24N6O6S. erfordert:
C, 43,3; H, 5,8; N, 20,2%.
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Die
folgenden Verbindungen wurden aus 1-(6-Chlor-2-methyl-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-5-O-methyl-β-D-ribofuranose
nach zu Beispiel 26 analogen Verfahren hergestellt.
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Beispiel 26 4-[9-(3R,4S-Dihydroxy-5R-methoxymethyl-tetrahydro-furan-2R-yl)-2-methyl-9H-purin-6-ylaminol]piperidin-2-on
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- DC SiO2 [CH2Cl2 : MeOH : 880 NH3 94:6:1]
Rf=0,05;
- LC/MS: Rt=1,95 min; Massenspektrum m/z
393 (MH+).
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Beispiel 27 N-Cyclopentyl-2-methyl-5'-O-methyl-adenosin
-
- DC SiO2 [CH2Cl2 : MeOH : 880NH3 94:6:1]
Rf=0,21;
- LC/MS: Rt=2,28 min; Massenspektrum m/z
364 (MH+).
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Beispiel 28 N-Cyclopropylmethyl-2-methyl-5'-O-methyl-adenosin
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Essigsäure-4R-Acetoxy-2R-(6-chlor-2-methyl-purin-9-yl)-5R-methoxymethyltetrahydrofuran-3R-yl-ester
(50 mg), Cyclopropylmethylamin (0,043 ml) und Düsopropylethylamin (0,13 ml)
wurden in Isopropanol (5 ml) für
120 h unter Rückfluss
erwärmt.
Beim Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde methanolischer Ammoniak (4 ml) zum Reaktionsgemisch
zugegeben, geschüttelt
und für
1 Tag stehen gelassen. Das Lösungsmittel
wurde unter einem Stickstoffstrom abgedampft, und der Rückstand
wurde durch Festphasen-Extraktion gereinigt (5 g Varian Bondelut-Kartusche,
aminopropyl-gebundene Phase), um die Titelverbindung (32 mg) als
weißen Feststoff
zu erhalten.
Massenspektrum m/z 350 (MH+);
Nmr
d4-MeOD 8,25δ (1H, s, CH), 6,08δ (1H, d,
CH), 4,57δ (1H,
t, CH), 4,34δ (1H,
t, CH), 4,2δ (1H,
m, CH), 3,7δ (2H,
m, CH2), 3,48δ (5H, m+s, CH2+OMe),
2,5δ (3H,
s, -CH3), 1,2δ (1H, m, CH), 0,65-0,28δ (4H, 2xm, 2xCH2).
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Reporter-Gen-Experimente
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Agonistische
Aktivität
wurde an den Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO)- Zellen bestimmt,
die ein CRE/SPAP/HYG- (CRE = cyclisches AMP Antwortelement; HYG
= Hygromycin; SPAP = sezernierte placentale alkalische Phosphatase)
Reporter-Gen enthielten, welches nach Stimulierung der c-AMP-Spiegel
SPAP synthetisiert. Es wurde eine Zelllinie verwendet, die stabil
den menschlichen Adenosin-A1-Rezeptor mitexprimierte. Die Zellen
wurden in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen in Kulturmedium ausplattiert
und bei 37° C
für 1 h
inkubiert. Zur Bestimmung der Wirksamkeit wurden Agonisten in einem
Konzentrationsbereich von etwa 10–10–10–5M
in die geeigneten Vertiefungen gegeben. 15 Min später wurden cAMP-Spiegel
durch Zugabe einer Maximalkonzentration an Forskolin angeregt. Alle
Zellen wurden anschließend
für weitere
5 h bei 37° C
inkubiert, und auf Raumtemperatur abgekühlt, danach wurde ein Substrat
für die
Phosphatase (para-Nitrophenol-phosphat, pNPP) zugegeben, das zu
einem farbigen Reagenz) abgebaut wurde und die 96-well Platten wurden
in einer Platten-Lesevorrichtung
gelesen. Aus diesen Ablesungen kann die Konzentrationsabhängigkeit
der Hemmung durch den Agonisten der forskolin-stimulierten SPAP-Synthese berechnet
werden. Einer der auf jeder 96-well Platte getesteten Agonisten
war der unselektive Standardagonist, N-Ethylcarboxamido-adenosin
(NECA), und die Wirksamkeit aller Testagonisten wurden im Bezug
auf die des NECA-Standards ausgedrückt.
(ECR = gleichwirksames
Konzentrationsverhältnis
bezogen auf NECA = 1).
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Ergebnisse Tabelle
1 Biologische
Daten: A1, A3-Rezeptor-Gen-Assay ECR