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ERFINDUNGSGEBIET
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Die Erfindung betrifft eine Technik
für die
Herstellung von polymeren Materialien, einschließlich Textilien, mit reduzierter
Brennbarkeit, geringer Toxizität
der während
des Verbrennens abgegebenen Gase und geringer Rauchbildungsfähigkeit.
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Chemiefasern und Textilmaterialien
werden in verschiedenen Industrien, einschließlich der Herstellung von Verbundbaustoffen,
die beim Straßentransport
und beim Luftfahrzeug- und Schiffsbau verwendet werden, gebraucht.
Web- und Wirkwaren werden als Ausstattungsdekostoffe in Räumen, in
denen sich Menschen in großer
Zahl aufhalten (Theatern, Klubs, Krankenhäusern, Museen und Hotels),
in der Bauindustrie und im Transportwesen verwendet.
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Textilmaterialien finden im täglichen
Leben und bei der Herstellung von Spezialkleidung für Arbeitspersonal
in praktisch jedem Industriezweig weitverbreitete Anwendung.
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Gleichzeitig stellt die leichte Entflammbarkeit
und Brennbarkeit der meisten industriell hergestellten Chemiefasern
und Textilmaterialien ein signifikantes Problem dar. Sie weisen
eine niedrige Selbstentzündungstemperatur
und eine hohe Verbrennungsgeschwindigkeit auf.
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STAND DER
TECHNIK
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Ein Verfahren für das Brandschutzimprägnieren,
das auf der Verwendung von Orthophosphorsäure und stickstoffhaltigen
Verbindungen (Dicyandiamid, Harnstoff (Carbamid), Melamin, Guanidin
usw.) beruht, findet in Russland im technischen Maßstab weitverbreitete
Anwendung. Bei diesem Verfahren wird der Stoff mit einer Zusammensetzung
behandelt, die Phosphorsäure
und eine der aufgelisteten stickstoffhaltigen Verbindungen enthält, und
einer Hitzebehandlung unterworfen (Ye. A. Blekhman, Die Herstellung
nicht brennbarer Baumwollstoffe, Moskau, 1950 – 189 ff). Dieses Verfahren
weist beträchtliche
Nachteile auf, nämlich
ein deutliches Abfallen der Widerstandsfähigkeit des Stoffs gegen Reißbelastung
(Reduzierung der Reißfestigkeit
um 40–50%
) und eine geringe Effizienz der Flammfestigkeitswirkung bei Stoffen,
die aus einer Mischung von Synthese- und Cellulosefasern bestehen.
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Es besteht eine bekannte Brandschutzzusammensetzung
(britische Patentanmeldung 2 273 720) für die Behandlung von Stoffen,
Vliesstoffen und Teppichprodukten, die aus einer wässrigen
Lösung
anorganischer Salze (Ammoniumphosphat, Ammoniumsulfat, Ammoniumbromid
und Mischungen derselben in einer Menge von 12–20%, auf die Zusammensetzung
bezogen) und Mineralsäure
(Schwefelsäure – 0,4–0,6 Gew.-%,
auf die Zusammensetzung bezogen), besteht, was es der Lösung erleichtert,
in die Fasern des Materials einzudringen, und die Stabilität der Bindung
des Verbrennungsverzögerungsmittels
an die Fasern des Textilmaterials erhöht. Ein Nachteil dieser Zusammensetzung
liegt in der niedrigen Effizienz der Brandschutzwirkung bei Synthesefasern
enthaltenden Materialien.
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In GB-A-1 432 328 wird ein Verfahren
für die
flammverzögernde
Verarbeitung von Textilmaterial offenbart, wobei die Fasern mit
einem Aminoplast-Vorkondensat imprägniert werden, das daraufhin
polymerisiert wird, während
die Fasern nass und geschwollen sind. Der pH-Wert wird auf >6 eingestellt, der Stoff getrocknet und
daraufhin mit einer Lösung
von Dialkylphosphonmethylolalkylamid der Formel (I) (RO)2 P(nach
rechts zeigender Pfeil O)-(CH2)x-C(O)-NH-CH2OH (I), (wobei R = 1-6
C-Alkyl und x 1–3
ist) imprägniert.
Zuletzt wird der imprägnierte
Stoff gewaschen und getrocknet.
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Die Zusammensetzungen FR Cros 282,
330 und 334 auf der Basis von Ammoniumpolyphosphaten (Katalog der
Verbrennungsverzögerungsmittel,
Bolid GmbH, Frankfurt, 1996) werden für den Brandschutz bei Textilien
verwendet. Die Zusammensetzung FR Cros 282 enthält modifiziertes Monoammoniumphosphat
mit 10% Ammoniumpolyphosphat in Kombination mit Melamin und Pentaerythrit
im Verhältnis
von 3 : 1 : 1. Die Konzentration dieser Zusammensetzung in der wässrigen,
für die
Behandlung von Textilien verwendeten Suspension beträgt 500 g/Liter.
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Die Zusammensetzung FR Cros 330 besteht
aus einer wässrigen
Vinylacetatsuspension mit Ammoniumpolyphosphat, deren Gehalt an
festen Stoffen 50 beträgt.
Die Zusammensetzung Fr Cros 334 enthält modifiziertes Ammoniumpyrophosphat.
Sie wird zum Brandschutz von Holz, Papier und Textilien verwendet.
Bei allen diesen Zusammensetzungen wird die Brandschutzwirkung durch
Einarbeiten von Verbrennungsverzögerungsmitteln
in das Material in einer Menge von 30–40 erzielt, was zu einer Reduzierung
der physikalischmechanischen Indikatoren und der Griffigkeitsmerkmale
der Stoffe führt.
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Es besteht ein bekanntes Brandschutzverfahren
für Cellulosematerialien
auf der Basis der Verwendung von Tetra-(hydroxymethyl)-phosphoniumchlorid
(THPC) und polyfunktionellen stickstoffhaltigen Verbindungen, das
den Namen "Proban" (US-Patentschrift
2,912,466) trägt.
Um Cellulosematerialien durch dieses Verfahren brandbeständig zu
machen, wird zuerst ein Polykondensationsvorgang zwischen THPC und
Harnstoff (Carbamid) im Molverhältnis
der Komponenten von 1 : 1 durchgeführt. Das Cellulosematerial
wird mit einer wässrigen
Lösung
des Vorkondensats imprägniert
und getrocknet.
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Die Bildung eines in Wasser und organischen
Lösungsmitteln
unlöslichen
Polymers wird durch Behandeln des Materials mit Ammoniaklösung oder
gasförmigem
Ammoniak bei 140–160°C erzielt.
Diese Behandlung wird als "Probanfinish-210" bezeichnet. Die
bei diesem Verfahren auftretenden Probleme umfassen eine Reduzierung
der Festigkeit des Stoffs um 30% und eine Erhöhung der Steife des Materials.
Es liegen auch Daten vor, die auf eine hohe Toxizität der Verbrennungsprodukte
von THPChaltigen Cellulosematerialien hinweisen. Findet eine Thermolyse
der brandgeschützten
Cellulose im Bereich von 200–300°C statt,
so ist die Emission von Phosphatin zu beobachten (Spect. Chem.,
1984, Band 4, Seite 17–20).
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Die wirksamste Behandlung für Cellulosestoffe
und Stoffe, die aus einer Mischung von Cellulose und Synthesefasern
hergestellt worden sind, ist diejenige, die als "Pyrovatex-CP" (Technico-economic Information Bulletin
on Light Industry, 1975, Nr. 9, Seite 75–76) bezeichnet wird. Der Stoff
wird mit einer wässrigen
Lösung imprägniert,
die N-Hydroxymethyldi-(methoxy)phosphonpropionamid, Harnstoff (Carbamid),
ein Vernetzungsmittel und einen Katalysator enthält. Er wird daraufhin getrocknet,
bei einer Temperatur von 140-160°C hitzestabilisiert
und gewaschen. Wenn Baumwollstoffe durch das "Pyrovatex-CP"-Verfahren behandelt werden, lassen
sich die brandbeständigen
Eigenschaften bei einem Phosphorgehalt des Materials von 2,0% erzielen.
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Die Toxizität der Pyrolyseprodukte der
Materialien stellt bei Stoffen, die durch Verwendung von N-Hydroxymethyldi-(methoxy)-phosphonpropionamid
brandgeschützt
sind, ein wesentliches Problem dar. Es hat sich erwiesen (Textilveredelung,
1970, Band 6, Seite 486–497),
dass bei einer Temperatur von 300–400°C beträchtliche Mengen Methanol abgegeben
werden. Auf Grund dieses aufgezeigten Umstands ist die Verwendung
von Stoffen, die auf diese Weise brandgeschützt sind, für die Herstellung von Spezialkleidung
für Arbeitspersonal
und für
das Brandfestmachen von Materialien, die in geschlossenen Räumen verwendet
werden, ausgeschlossen.
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Eine vergleichende Studie der Wirksamkeit
der phosphorhaltigen Zubereitungen "Proban" und "Pyrovatex-CP" hat gezeigt, dass ihre Wirksamkeit
bei Baumwollstoffen und Stoffen, die aus einer Mischung von Baumwolle
und Polyesterfasern hergestellt sind, verschieden ist.
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Bei allen untersuchten Varianten
der Behandlung von aus einer Mischung von Fasern hergestellten Stoffen
durch das "Pyrovatex-CP"-Verfahren wiesen
die Materialien höhere
Brandschutzindikatoren auf. In beiden Fällen lassen sich brandgeschützte Stoffe
jedoch nur dann herstellen, wenn sie nicht mehr als 10% Synthesefasern
enthalten (Text. Res. J., Band 45, Nr. 8, Seite 586).
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Das Hauptproblem bei den bekannten "Proban"- und "Pyrovatex-CP"-Verfahren besteht
aus ihrer geringen Wirksamkeit bei Materialien, die aus einer Mischung
von Cellulose- und Synthesefasern hergestellt sind und bei reinen
Synthesefasern.
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Im britischen Patent 2 205 868 für die Brandschutzbehandlung
von Stoffen, die auf der Basis von Cellulose zusammen mit anderen
Fasern hergestellt sind, wird vorgeschlagen, das "Proban"-Behandlungsverfahren
mindestens zweimal durchzuführen
und den Phosphor durch Behandeln des nach der ersten oder zweiten Behandlung
vollständig
getrockneten Stoffs mit einer Lösung
von Wasserstoffperoxid zur fünfwertigen
Form zu oxidieren.
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In der US-Patentschrift 4,732,789
wird ein Zweistufenverfahren für
die Behandlung von Stoffen vorgeschlagen, die aus einer Mischung
von Baumwolle mit Polyester oder Nylon hergestellt sind. Der Stoff
wird zuerst durch das "Proban"-Verfahren behandelt,
woraufhin Hexabromcyclododecan oder cyclische Phosphonate verwendet
werden, um den Polyester- oder Nylonkomponenten Brandschutz zu verleihen.
Der behandelte Stoff wird vulkanisiert und im Falle der Verwendung
von Hexabromcyclododecan auf über
182°C erhitzt,
um die Flammenschutzverbindung zu schmelzen. Auf Grund der zweistufigen
Natur des Verfahrens und der Tatsache, dass eine Vulkanisation bei
hohen Temperaturen erforderlich ist, ist diese Erfindung in der
Praxis nur schwer anzuwenden.
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Eine als "Pyrofix" bezeichnete Zubereitung auf der Basis
von Dialkylphosphonamid der Carbonsäure (Katalog chemischer Produkte,
JSC "Ivkhimprom", 1995, Seite 22-23) ist für das Verleihen
von Brandschutzeigenschaften bei cellulosehaltigen Textilmaterialien
vorgeschlagen worden. Zum Verleihen von Brandschutzeigenschaften
wird empfohlen, die Imprägnierungslösung solle
Folgendes (in g/Liter) enthalten:
Pyrofix | 350–400 |
Metazin
6Y | 60–80, |
Polyethylenemulsion | 20–30, |
Orthophosphorsäure | 10. |
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Das Problem bei dieser Zubereitung
ist die geringe Effizienz der Flammenschutzwirkung bei Stoffen, die
aus einer Mischung von Cellulose und Synthesefasern hergestellt
sind.
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Das USSR-Autorenzertifikat Nr. 1427017
beschreibt eine Brandschutzbehandlung für Textilmaterialien unter Verwendung
einer Zusammensetzung, die Methylphosphonsäurediamid, Ammoniumchlorid,
Harnstoff (Carbamid), Glycazin oder Dimethylpolyethylenharnstoff
(Carbamid) und Sulfocid-31 enthält.
Die Verwendung dieser Zusammensetzung ermöglicht es, brandgeschützte Textilmaterialien
zu erhalten, die aus einer Mischung von Cellulose und Synthesefasern
hergestellt sind. Die bei dieser Methode auftretenden Probleme sind:
die geringe Hydrolysebeständigkeit
des Methylphosphonsäurediamids
und die Unbeständigkeit
wässriger
Lösungen,
die sowohl Methylphosphonsäurediamid
als auch Glycazin enthalten (Bildung eines wasserunlöslichen
Oligomerprodukts, das eine geringe Reaktionsfähigkeit mit Bezug auf die funktionellen
Gruppen von Polymermaterialien aufweist). Brandgeschützte Textilmaterialien
können
nur dann erzielt werden, wenn ein hoher Gehalt an Verbrennungsverzögerungsmittel
auf dem Stoff (bis zu 30 Gew.-%, auf das Gewicht des Materials bezogen)
vorliegt.
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Erfindungsgegenstand
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Obwohl Zusammensetzungen verschiedener
Art bekannt sind und weitverbreitete Anwendung finden, die der Reduzierung
der Brennbarkeit von Textilmaterialien aus Naturfasern (Baumwolle,
Flachs, Wolle) und Synthesefasern (Viskose-, Cupro-Ammonium-, Polyester-,
Polycaproamid-)Fasern und Mischungen derselben in verschiedenen
Zusammensetzungen dienen, bleibt das Problem der Schaffung neuer
und wirksamerer Verfahren für
den Brandschutz von Materialien und brandschützenden Zusammensetzungen auch
weiterhin in dringendes. Die Erfindung ist hauptsächlich auf
das Lösen
dieses Problems ausgerichtet.
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Andere Aufgaben der Erfindung sind:
- – Das
Reduzieren der Rauchbildungsfähigkeit
brandgeschützter
Textilmaterialien, die einer Pyrolyse und Verbrennung unterliegen;
- – Das
Erhöhen
der Widerstandsfähigkeit
der Flammenschutzeigenschaften des Materials Nassbehandlungen und
dem chemischen Reinigen gegenüber;
- – Das
Verleihen einer Reihe von Brandschutz- und wasser- und ölabstoßenden Eigenschaften
bei Textilmaterialien;
- – Das
Ermöglichen
des Bewältigens
dieser Aufgaben unter Anwendung einfacher und verlässlicher,
in den Ausrüstungsproduktionslinien
von Textilwerken schon vorhandener Anlagen.
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Die im Folgenden beschriebene Erfindung
löst diese
Probleme.
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Die erste Ausgestaltung dieser Erfindung
besteht aus dem Schaffen eines Verfahrens für die Brandschutzbehandlung
von Textilmaterialien, das die folgende Reihenfolge von Arbeitsvorgängen beinhaltet:
- – Imprägnieren
des Materials mit einer wässrigen
Lösung
eines Harzes vom Melamintyp;
- – Trocknen
des Materials;
- – Imprägnieren
des Materials mit einer wässrigen
Lösung,
die Harnstoff (Carbamid) und eine Komplexverbindung des Ammoniumsalzes
der Amidoalkylphosphonsäure
mit Ammoniumchlorid, Formel (I) enthält, wobei R das Alkylradikal
C = 1 – 3
darstellt;
- – Trocknen
des Materials und seine Hitzebehandlung bei einer Temperatur von
ca. 140–170°C.
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Außer den oben aufgelisteten
Arbeitsvorgängen
kann das Material auch nach der Hitzebehandlung gewaschen und getrocknet
werden.
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Siliciumhaltige Verbindungen können anstatt
des Harzes vom Melamintyp für
das Imprägnieren
des Materials während
der ersten Stufe des Brandschutzverfahrens verwendet werden. Außerdem können diese Substanzen
(Harz vom Melamintyp und siliciumhaltige Verbindungen) zusammen
verwendet werden.
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Siliciumhaltige Verbindungen werden
wie Harz vom Melamintyp in der Textilindustrie als Hilfsstoffe während der
Endstufe des Ausrüstens
von Textilmaterialien verschiedener Zusammensetzungen verwendet. Das
Vorliegen funktionell aktiver Gruppen in den Harzen vom Melamintyp
und den siliciumhaltigen Verbindungen ermöglicht es ihnen, sowohl mit
den funktionellen Gruppen des phosphorhaltigen Verbrennungsverzögerungsmittels
als auch den funktionellen Gruppen der Makromoleküle der Polymere
in Polykondensationsreaktionen in Wechselwirkung zu treten. Der
Verlauf dieser Reaktionen führt
zu einem höheren
Grad an Fixierung des Verbrennungsverzögerungsmittels auf dem Stoff
und zu einer höheren
Widerstandsfähigkeit
der Flammenschutzwirkung gegen Nassbehandlungen und chemisches Reinigen.
Die kombinierte Verwendung von Harzen vom Melamintyp und siliciumhaltigen
Verbindungen verbessert die Griffigkeit des Stoffs und seine Abnutzungswiderstandsfähigkeit.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung
besteht aus dem Schaffen einer Zusammensetzung für die Brandschutzbehandlung
von Textilmaterialien, die aus einer wässrigen Lösung von Harnstoff (Carbamid)
und einer Komplex verbindung des Ammoniumsalzes der Amidoalkylphosphonsäure mit
Ammoniumchlorid wie in Formel (I) besteht.
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Die zu empfehlende Konzentration
dieser Bestandteile umfasst pro Liter wässrige Lösung:
- – Komplexverbindung,
Formel (I) – 200–350 g/Liter;
- – Harnstoff
(Carbamid) – 20–40 g/Liter.
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Um die Rauchbildungsfähigkeit
der geschützten
Materialien zu reduzieren, ist es empfehlenswert, Anionenkomplexe
von Metallen, insbesondere von W, Zr und Ti in einer Konzentration
von 2–10
g/Liter hinzuzusetzen.
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Um den Materialien eine Reihe von
Brandschutz- und Wasser- und Ölabstoßeigenschaften
zu verleihen, ist es empfehlenswert, fluorhaltige Latizes in einer
Konzentration von 30–50
g/Liter in die Flammenschutzzusammensetzung einzugeben.
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Des Weiteren können Organosiliciumsubstanzen
als wasserabstoßendes
Mittel in die Flammenschutzzusammensetzung eingegeben werden.
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Der Patentschutz erstreckt sich auch
auf Textilmaterialien aus Naturfasern (Baumwolle, Flachs, Wolle),
aus Synthesefasern (insbesondere Viskose, Cupro-Ammonium, Polyester und Polycaproamid)
und Mischungen derselben verschiedener Zusammensetzungen, wenn sie
einer erfindungsgemäßen Brandschutzbehandlung
unterzogen werden.
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Die Erfindung wird des Weiteren durch
Beispiele ihrer praktischen Ausführung
veranschaulicht.
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Beispiel Nr. 1.
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Ein Baumwollstoff wird mit einer
wässrigen
Lösung
von 20 g Metazin/Liter imprägniert,
getrocknet, mit einer wässrigen
Lösung
einer Komplexverbindung des Ammoniumsalzes der Amidoalkylphosphonsäure mit Ammoniumchlorid
(auf AAPC abgekürzt)
von 300 g/Liter und Harnstoff (Carbamid) von 30 g/Liter imprägniert, getrocknet,
bei 150°C
fünf Minuten
lang hitzebehandelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Der modifizierte
Stoff wies einen SI von 32,5% und keine Restverbrennungszeit auf.
(SI = Säureindex,
d. h. der Mindestgehalt an Säure
einer Mischung mit Stickstoff, bei der eine beständige Verbrennung der Probe
erfolgt: GOST 12.1.044-89).
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Beispiel Nr. 2.
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Ein aus einer Mischung von Baumwollgarn
und Polyesterfaser (Faserverhältnis
67 : 33%) bestehender Stoff wird mit einer wässrigen Lösung von Glycazin von 30 g/Liter
imprägniert,
getrocknet, mit einer wässrigen Lösung von
AAPC von 300 g/Liter und Harnstoff (Carbamid) von 40 g/Liter imprägniert,
getrocknet, bei 160°C fünf Minuten
lang hitzebehandelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. SI = 31,9%,
keine Restverbrennungszeit.
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Beispiel Nr. 3.
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Ein aus einer Mischung von Baumwollgarn
und Polyesterfaser (Faserverhältnis
67 : 33%) bestehender Stoff wird Beispiel Nr. 2 entsprechend behandelt,
bei der zweiten Imprägnierung
(wässrige
Lösung
von AAPC und Carbamid) wird jedoch auch eine siliciumhaltige, wasserabstoßende Flüssigkeit
(GKZh-10) in einer Menge von 30 g/Liter eingegeben. SI = 32,3%.
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Beispiel Nr. 4.
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Ein aus einer Mischung von Viskose
und Polyesterfasern (Faserverhältnis
50 : 50%) bestehender Stoff wird mit einer wässrigen Lösung von Glycazin von 30 g/Liter
imprägniert,
getrocknet, mit einer wässrigen
Lösung
von AAPC von 350 g/Liter und Harnstoff (Carbamid) von 40 g/Liter
imprägniert,
getrocknet, bei 165°C fünf Minuten
lang hitzebehandelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. SI = 30,1%.
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Beispiel Nr. 5.
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Ein aus einer Mischung von Viskose
und Polyesterfasern (Faserverhältnis
50 : 50%) bestehender Stoff wird Beispiel Nr. 4 entsprechend behandelt,
während
der zweiten Imprägnierung
wird jedoch das wasserabstoßende
Mittel Aminopropyltriethoxysilan (Marke AGM-9) ebenfalls in einer
Menge von 50 g/Liter hinzugegeben. SI = 32,0%.
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Beispiel Nr. 6.
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Ein aus einer Mischung von Viskosefaser
(20%), Baumwolle (51%) und Nitron (29%) bestehender Stoff wird mit
einer wässrigen
Lösung
von Glycazin von 30 g/Liter imprägniert,
getrocknet, mit einer wässrigen Lösung von
AAPC von 350 g/Liter und Harnstoff (Carbamid) von 40 g/Liter imprägniert,
getrocknet, bei 160°C sieben
Minuten lang hitzebehandelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
SI = 33%.
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Beispiel Nr. 7.
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Ein aus einer Mischung von Baumwolle
(62%), Polycaproamid (18%) und Acetat (20%) bestehender Stoff wird
Beispiel Nr. 6 entsprechend behandelt. SI = 30,6%.
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Beispiel Nr. 8.
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Ein aus einer Mischung von Wolle
(54%) und Baumwolle (46%) bestehender Stoff wird mit einer wässrigen
Lösung
von Glycazin von 30 g/Liter imprägniert,
getrocknet, mit einer Lösung
von AAPC von 250 g/Liter und Harnstoff (Carbamid) von 40 g/Liter
mit einem Zusatz von Kaliumhexafluortitanat von 10 g/Liter imprägniert,
getrocknet, bei 165°C
fünf Minuten
lang hitzebehandelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. SI = 36,2%.
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Beispiel Nr. 9.
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Ein aus einer Mischung von Cupro-Ammoniumfaser
(59%), Wolle (35%) und Capron (5%) bestehender Stoff wird Beispiel
Nr. 8 entsprechend behandelt. SI = 32,8%.
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Beispiel Nr. 10.
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Ein aus einer Mischung von Baumwolle
(57%), Flachs (29%) und Polyesterfaser (14%) bestehender Stoff wird
Beispiel Nr. 5 entsprechend behandelt. SI = 34,5%.
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Beispiel Nr. 11.
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Ein Polyesterstoff wird mit einer
wässrigen
Lösung
von Glycazin von 20 g/Liter und Aminopropyltriethoxysilan von 40
g/Liter imprägniert,
getrocknet, mit einer wässrigen
Lösung
von AAPC von 350 g/Liter und Harnstoff (Carbamid) von 40 g/Liter
imprägniert,
getrocknet, bei 170°C
10 Minuten lang hitzefixiert, gewaschen und getrocknet. SI = 29,1%.
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Beispiel Nr. 12.
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Ein Polyesterstoff wird mit einer
wässrigen
Lösung
von Aminopropyltriethoxysilan von 50 g/Liter imprägniert, getrocknet,
mit einer wässrigen
Lösung
von AAPC von 350 g/Liter und Harnstoff (Carbamid) von 35 g/Liter
imprägniert,
getrocknet, bei 170°C
10 Minuten lang hitzebehandelt, gewaschen und getrocknet. SI = 28,0%.
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Beispiel Nr. 13.
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Ein Polyesterstoff wird mit einer
wässrigen
Lösung
von Glycazin von 20 g/Liter imprägniert,
getrocknet, mit einer wässrigen
Lösung
von AAPC von 350 g/Liter, Harnstoff (Carbamid) von 30 g/Liter und
wasserabstoßender
Organosilicium-Flüssigkeit
(GKZh-10) von 40 g/Liter imprägniert,
getrocknet, bei 165°C
10 Minuten lang hitzebehandelt, gewaschen und getrocknet. SI = 30,0%.
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Beispiel Nr. 14.
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Ein Baumwollstoff wird mit einer
wässrigen
Lösung
von Metazin von 20 g/Liter imprägniert,
getrocknet, mit einer wässrigen
Lösung
von AAPC von 300 g/Liter, Harnstoff (Carbamid) von 30 g/Liter und
Perfluorheptylacrylat von 40 g/Liter imprägniert, getrocknet, bei 150°C fünf Minuten
lang hitzebehandelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Der modifizierte
Stoff wies einen SI von 33,7% und eine Netzfestigkeit von 160 mm Wassersäule auf.
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Beispiel Nr. 15.
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Ein aus einer Mischung von Baumwollgarn
und Polyesterfaser (Verhältnis
67 : 33%) bestehender Stoff wird Beispiel Nr. 2 entsprechend behandelt,
jedoch wird Perfluorheptylacrylat ebenfalls in die Lösung von AAPC
und Harnstoff (Carbamid) in einer Menge von 30 g/Liter eingegeben.
SI = 33,4%, Netzfestigkeit 190 mm Wassersäule.
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Beispiel Nr. 16.
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Ein aus einer Mischung von Baumwollgarn
und Polyesterfaser (Verhältnis
50 : 50%) bestehender Stoff wird mit einer wässrigen Lösung von Glycazin von 20 g/Liter
imprägniert,
getrocknet, mit einer wässrigen
Lösung
von AAPC von 300 g/Liter, Harnstoff (Carbamid) von 30 9/Liter und
Perfluoralkylacrylat von 40 g/Liter imprägniert, getrocknet, bei 160°C 10 Minuten
lang hitzebehandelt und gewaschen. SI = 29,0%, Netzfestigkeit 200
mm Wassersäule.
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Die Vorteile der vorgeschlagenen
Erfindung im Vergleich mit den bekannten Zusammensetzungen werden
durch die Daten bezüglich
der Effizienz der Brandschutzwirkung für die verschiedenen in Tabelle
1 aufgeführten
Stoffe bestätigt.
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Die Daten in Tabelle 1 zeigen, dass
bei der Behandlung von aus einer Mischung von Cellulose und Polyesterfasern
bestehenden Stoffen mit einem Gehalt an synthetischem Bestandteil
von mehr als 20% brandgeschützte
Materialien unter Verwendung der Zusammensetzungen "Proban" und "Pyrovatex-CP" (SI < 27%) nicht hergestellt
werden konnten. Durch das vorgeschlagene Verfahren behandelte Stoffe
dieser Zusammensetzung sind durch ziemlich hohe SI-Werte für den Gehalt
an Brandverzögerungsmittel
auf dem Stoff von nicht mehr als 16% gekennzeichnet. Nach Entfernung
der Zündquelle
ergibt sich keine Restverbrennungszeit.