HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Überwachen einer Fadenspannung in einem
Fadenherstellungsprozess zur Feststellung einer Anomalie
des Fadenherstellungsprozesses, während dem der von einer
Spinnvorrichtung gesponnene Faden durch eine
Wickelvorrichtung aufgewickelt wird, die eine
Fadenführvorrichtung, eine Spindel zur Befestigung einer
Spule an der Wickelvorrichtung und eine Kontaktrolle
umfaßt, die so gestaltet ist, daß sie den Faden, der um
die Spule gewickelt ist, berührt, um einen Flächendruck
auf den Faden auszuüben, wobei die Fadenspannung durch
ein Fadenspannungserfassungsmittel erfaßt wird, das in
Fadenlaufrichtung vor der Wickelvorrichtung angeordnet
ist.
2. Beschreibung der verwandten Technik
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Seit kurzem wird in einem Fadenherstellungsprozess zur
Herstellung eines synthetischen Faserfadens wie Polyamid
oder Polyester ein Faden, der von einer Spinnvorrichtung
gesponnen wird, durch eine Wickelvorrichtung
aufgewickelt, die eine Fadenführvorrichtung, eine Spindel
zur Befestigung einer Spule an der Wickelvorrichtung,
eine Kontaktrolle, die so gestaltet ist, daß sie den
Faden, der um die Spule gewickelt ist, berührt, um einen
Flächendruck auf den Faden auszuüben, und ein
Wickelzustandserfassungsmittel umfaßt. Eine Spannung des
Fadens wird immer durch ein
Fadenspannungserfassungsmittel erfaßt, das in
Fadenlaufrichtung vor der Wickelvorrichtung angeordnet
ist, um den Fadenherstellungsprozess zu überwachen und
durch Analysieren der erfaßten Spannung festzustellen, ob
der Herstellungsprozess in einem normalen Zustand ist
oder nicht.
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Die Fadenspannung, die vom Fadenspannungserfassungsmittel
erfaßt wird, variiert aufgrund verschiedener Faktoren.
Die Änderung bei der Fadenspannung wird einerseits durch
eine tatsächliche Anomalie beim Fadenherstellungsprozess
und andrerseits durch die Produktionsfaktoren verursacht.
Eine der Spannungsänderungen, die auf die
Produktionsfaktoren zurückzuführen ist, beruht auf einer
Veränderung bei einer Herstellungsbedingung wie einer
Änderung der Quergeschwindigkeit und einer Änderung der
Drehgeschwindigkeit der Spindel.
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Der Faden wird von der Wickelvorrichtung durch eines von
verschiedenen Fadenführungsverfahren aufgewickelt. So
sind zum Beispiel das Zufallsfadenführungsverfahren, das
Bandsprungfadenführungsverfahren, das programmierte
Fadenführungsverfahren, das Mehrfachwickel-
Fadenführungsverfahren und die Kombination dieser
Fadenführungsverfahren bekannt. Fig. 3 zeigt zum Beispiel
das Zufallsfadenführungsverfahren, bei dem die
Quergeschwindigkeit zyklisch geändert wird, um einen
Bandbruch herbeizuführen, während der Führungswinkel
konstant gehalten wird. Fig. 4 zeigt das
Bandsprungführungsverfahren, bei dem die
Quergeschwindigkeit nur bei Bandbereichen plötzlich
geändert wird, während der Führungswinkel konstant
bleibt. Fig. 5 zeigt das programmierte
Fadenführungsverfahren, bei dem die Quergeschwindigkeit
immer von Beginn des Wickelns bis zum Ende des Wickelns
geändert wird, um die Führungswinkel zu ändern. Fig. 6
zeigt das Mehrfachwickel-Fadenführungsverfahren, bei dem
die Quergeschwindigkeit geändert wird, um das
Wickelverhältnis bei jedem Bandbereich zu ändern. Die
Quergeschwindigkeit variiert in diesen Fällen stark.
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Außerdem variiert beim Wickeln, in dessen Rahmen die
Wickelgeschwindigkeit geändert wird, die
Drehgeschwindigkeit der Spindel von Beginn des Wickelns
bis zum Ende des Wickelns, wie in Fig. 7 dargestellt.
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Wenn die Quergeschwindigkeit variiert, variiert die
Fadenspannung im Verhältnis zur Änderung der
Quergeschwindigkeit, wie in Fig. 3 bis 6 dargestellt, und
die Fadenspannung kann sich außerhalb einer anomalen
Beurteilungsreferenz befinden, welche eine vorbestimmte
Streuung aufweist, so daß der Fadenherstellungsprozess
als in einem anomalen Zustand befindlich beurteilt werden
kann und somit das Anomalie-Signal ausgegeben wird.
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Wenn die Wickelgeschwindigkeit variiert variiert zudem
die Fadenspannung im Verhältnis zur
Wickelgeschwindigkeit, wie in Fig. 7 dargestellt, so daß
die Änderung der Fadenspannung von Beginn der Wicklung
bis zum Ende der Wickelung größer wird und über die
zulässige anomale Beurteilungsreferenz-Streuung beim
Fadenwickelvorgang hinausgeht, so daß der
Fadenherstellungsprozess als in einem anomalen Zustand
befindlich beurteilt wird, wenn sich die erfaßte Spannung
außerhalb der anomalen Beurteilungsreferenz-Streuung
befindet, und somit wird das Anomalie-Signal ausgegeben.
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Somit gibt es einen Fall, bei dem das Anomalie-Signal
ausgegeben wird, obwohl der Wickelzustand normal ist, und
es ist schwierig, die Änderung der Fadenspannung aufgrund
einer tatsächlichen Anomalie beim
Fadenherstellungsprozess von der Änderung der
Fadenspannung zu unterscheiden, die unweigerlich in
Abhängigkeit der Herstellungsbedingungen entsteht.
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Um zu verhindern, daß das Anomalie-Signal aufgrund einer
Änderung der Fadenspannung ausgegeben wird, die auf die
Herstellungsbedingungen zurückzuführen ist, ist es
notwendig, die Streuung zwischen der oberen Grenze und
der unteren Grenze der anomalen Beurteilungsreferenz zu
erweitern. Dabei besteht das Problem darin, daß eine
tatsächliche Anomalie, welche nur eine kleine Änderung
bei der Spannung verursacht, wie etwa eine Änderung der
Menge an Öl, die auf den Faden aufgebracht wird,
Fadenbruch und eine Änderung bei der Polymerviskosität,
nicht immer erfaßt wird.
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Ein weiteres Verfahren zur Vermeidung der Ausgabe eines
Anomalie-Signals aufgrund einer Änderung der
Fadenspannung, die sich aus der Änderung bei den
Herstellungsbedingungen ergibt, ist durch das Dokument
EP-A-O 439 106, welches den nächstliegenden Stand der
Technik darstellt, bekannt, in dem ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Überwachen der Fadenspannung bei jeder
einzelnen einer Vielzahl von Fadenbearbeitungsstationen
offenbart werden. Die gemessenen Spannungswerte werden
für jede Station gemittelt, wobei der Mittelwert für jede
Station mit der oberen und der unteren Grenze eines
Gesamtmittelwertes für alle Stationen verglichen wird, um
einen Fehler bei der speziellen Station festzustellen,
wenn der Mittelwert außerhalb der Streuung liegt, die
durch die obere und die untere Grenze festgelegt wird.
Durch die Mittlung der gemessenen Spannungswerte werden
einmalige Anomalien wie eine Änderung der Fadenspannung
aufgrund von Änderungen bei der Wickelgeschwindigkeit
oder der Quergeschwindigkeit ausgemittelt. Bei diesem
System wird ein Alarm erzeugt und die spezielle Station
kann gestoppt werden, wenn der durchschnittliche Messwert
außerhalb der angegebenen Grenzen liegt. Dieses bekannte
System birgt jedoch das Problem in sich, daß eine
tatsächliche Anomalie, welche nur eine kleine Änderung
bei der Spannung hervorruft, wie etwa eine Änderung bei
der Menge an Öl, die auf den Faden aufgetragen wird,
Fadenbruch und eine Änderung der Polymerviskosität, nicht
immer erfaßt wird.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht im
Bereitstellen eines Verfahrens zum Überwachen einer
Fadenspannung in einem Fadenherstellungsprozess, bei dem
jegliche Anomalie beim Fadenherstellungsprozess
verläßlich erfaßt werden kann, aber eine Änderung bei der
Fadenspannung, die durch eine Änderung der
Quergeschwindigkeit und eine Änderung bei der
Wickelgeschwindigkeit verursacht wird, nicht als anomal
erfaßt wird.
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Gemäß eines ersten Aspekts der Erfindung umfaßt das
Verfahren die Schritte des Korrigierens der Spannung, die
durch das Fadenspannungserfassungsmittel in
Übereinstimmung mit der Änderungsgeschwindigkeit beim
Wickelzustand erfaßt wird, welcher durch eines oder
mehrere Wickelzustandserfassungsmittel erfaßt wird, und
des Beurteilens, ob der Fadenherstellungsprozess in Bezug
auf die korrigierte Spannung in einem normalen Zustand
ist oder nicht.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
umfaßt das Verfahren die Schritte des Korrigierens einer
anomalen Beurteilungsreferenz in Übereinstimmung mit der
Änderungsgeschwindigkeit beim Wickelzustand, der durch
ein Wickelzustandserfassungsmittel erfaßt wird, und
Beurteilen, ob der Fadenherstellungsprozess in Bezug auf
die korrigierte anomale Beurteilungsreferenz in einem
normalen Zustand ist oder nicht.
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Vorzugsweise ist der Wickelzustand, den es zu erfassen
gilt, ein Zustand einer Quergeschwindigkeit und einer
Wickelgeschwindigkeit.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Erfindung wird durch folgende
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele unter
Bezugnahme auf die beigelegten Zeichnungen deutlicher
werden, wobei:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht in Diagrammform einer
Fadenherstellungsvorrichtung gemäß des
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung ist;
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Fig. 2 ein Blockdiagramm ist, welches das
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zur
Realisierung eines Verfahrens für das Überwachen der
Fadenspannung in einem Fadenherstellungsprozess ist;
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Fig. 3 eine Ansicht ist, welche die Quergeschwindigkeit,
die Fadenspannung und die korrigierte Fadenspannung beim
Zufallsfadenführungsverfahren darstellt;
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Fig. 4 eine Ansicht ist, welche die Quergeschwindigkeit,
die Fadenspannung und die korrigierte Fadenspannung beim
Bandsprungfadenführungsverfahren darstellt;
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Fig. 5 eine Ansicht ist, welche die Quergeschwindigkeit,
die Fadenspannung und die korrigierte Fadenspannung beim
programmierten Fadenführungsverfahren darstellt;
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Fig. 6 eine Ansicht ist, welche die Quergeschwindigkeit,
die Fadenspannung und die korrigierte Fadenspannung beim
Mehrfachwickel-Fadenführungsverfahren mit veränderlichem
Kreuzungswinkel darstellt;
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Fig. 7 eine Ansicht ist, welche die
Wickelgeschwindigkeit, die Fadenspannung und die
korrigierte Fadenspannung darstellt; und
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Fig. 8 eine Ansicht ist, welche die Quergeschwindigkeit,
die Fadenspannung und die anomale Beurteilungsreferenz
zur Korrektur letzterer darstellt.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht in Diagrammform
einer Fadenherstellungsvorrichtung gemäß des
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung, und Fig.
2 ist ein Blockdiagramm, welches das Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zur Realisierung des
Verfahrens für das Überwachen der Fadenspannung bei einem
Fadenherstellungsprozess darstellt.
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Die Fadenherstellungsvorrichtung umfaßt eine
Spinnvorrichtung 1, einschließlich einer Dosierpumpe und
einer Zwinge zum Spinnen eines Fadens aus einem
geschmolzenen Polymer, einer ersten Aufnahmewalze 2 zum
Aufnehmen und Ziehen des gesponnenen Fadens mit einer
vorbestimmten Geschwindigkeit, einer zweiten
Aufnahmewalze 3, einer Wickelvorrichtung 4,
einschließlich einer Fadenführvorrichtung 5, eines
Drehelementes mit zwei Spindeln 6 und 7, die drehbar an
diesem befestigt sind, einer Kontaktrolle 8, einer
Wickelsteuervorrichtung 9, die neben der
Wickelvorrichtung 4 angeordnet ist und einer
Spannungskorrekturvorrichtung 10.
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Eine Fadenteilungsführung 11 und Drehpunktführungen 12
werden an geeigneten Positionen zwischen der zweiten
Aufnahmewalze 3 und der Wickelvorrichtung 4 angeordnet
und durch ein Stützelement (nicht dargestellt) gestützt.
Spannungssensoren 13 werden als ein
Fadenspannungserfassungsmittel an geeigneten Positionen
zwischen der Fadenteilungsführung 11 und den
Drehpunktführungen 12 angeordnet und durch ein
Stützelement (nicht dargestellt) gestützt.
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Ein Drei-Punkt-Kontaktsensor oder ein Nicht-Kontakt-
Sensor können als Spannungssensor 13 verwendet werden,
und das Erfassungssignal wird vom Spannungssensor 13 zur
Spannungskorrekturvorrichtung 10 geleitet.
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Die Wickelvorrichtung 4 weist einen
Quergeschwindigkeitssensor 14 zum Erfassen der
Quergeschwindigkeit, und einen
Wickelgeschwindigkeitssensor (ein Sensor, der die
Drehgeschwindigkeit der Spindeln 6 und 7 oder der
Kontaktrolle 8 erfaßt) 15 auf, der als
Wickelzustandserfassungsmittel zum Erfassen der
Wickelgeschwindigkeit agiert. Das Erfassungssignal wird
von diesen Sensoren 14 und 15 an die
Spannungskorrekturvorrichtung 10 weiter geleitet.
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Die Wickelsteuervorrichtung 9 weist Liniensteuerungen
(nicht dargestellt) auf, die damit verbunden sind, und
die Geschwindigkeit der Fadenführvorrichtung 5 und die
Geschwindigkeit der Spindeln 6 und 7 der
Wickelvorrichtung 4 werden durch die Liniensteuerungen
gesteuert. Wenn eine Vielzahl an Wickelvorrichtungen 4
bereitgestellt wird, wird jede Wickelvorrichtung 4 durch
die jeweiligen Liniensteuerungen gesteuert.
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Die Spannungskorrekturvorrichtung 10 empfängt die
Erfassungssignale von einer Vielzahl von
Wickelvorrichtungen 4 (4-1 bis 4-m) und weist einen
Spannungssignaleingang 16, der mit den Spannungssensoren
13 (13-1 bis 13-n) verbunden ist, einen
Quergeschwindigkeitssignaleingang 17, der mit den
Quergeschwindigkeitssensoren 14 (14-1 bis 14-m) verbunden
ist, einen Wickelgeschwindigkeitseingang 18, der mit den
Wickelgeschwindigkeitssensoren 15 (15-1 bis 15-m)
verbunden ist, und einen Steuerteil 19 zur Durchführung
einer Spannungskorrekturbearbeitung auf. Eine Tastatur 20
und eine Maus 21 für die manuelle Eingabe von Daten, eine
Alarmlampe 22, ein Alarmsummer 23, eine Anzeige 24 und
ein Drucker 25 für das Schreiben von Daten, sind mit der
Spannungskorrekturvorrichtung 10 verbunden. Es ist
möglich, die anomalen Daten durch den Drucker 25
auszugeben.
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Es ist auch möglich, einen Spannungssensor 13 für eine
Wickelvorrichtung 4 anzuordnen.
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Der Spannungssignaleingang 16 weist einen Tiefpassfilter
auf, um alle unnötigen Komponenten im Signal, das von den
Spannungssensoren 13 kommt, zu entfernen, falls das
Erfassungssignal, das von den Spannungssensoren 13 kommt,
ein analoges Signal ist, und die Grenzfrequenz (fc) nahe
bei 5 Hz liegt. Ein analoger Hardwarekreis oder ein
Softwaredigitalfilter können als Tiefpassfilter verwendet
werden. Falls das Erfassungssignal, das von den
Spannungssensoren 13 kommt, ein digitales Signal ist,
weist der Spannungssignaleingang 16 einen Wandler auf,
der das parallele Signal in ein serielles Signal
umwandelt.
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Der Quergeschwindigkeitssignaleingang 17 zählt das
Erfassungssignal, das von den
Quergeschwindigkeitssensoren 14 kommt und gibt es zum
Steuerteil 19 aus. Der Wickelgeschwindigkeitseingang 18
zählt das Erfassungssignal, das von den
Wickelgeschwindigkeitssensoren 15 kommt und gibt es zum
Steuerteil 19 aus.
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Der Steuerteil 19 kann aus einem Mikrocomputer, einem
Personal Computer oder einem programmierbaren logischen
Computer bestehen. Ein Vorschubsignal für volle Wicklung
wird von der Wicklungssteuervorrichtung 9 zum Steuerteil
19 weiter geleitet, so daß ein Signal für eine Anomalie,
das sich aus der Spannungsänderung ergibt, nicht
ausgegeben wird, wenn die volle Spule gegen eine leere
Spule ausgetauscht wird.
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Die vorliegende Erfindung verwendet die
Änderungsgeschwindigkeit ΔT bei der Fadenspannung T.
Zuerst wird eine Analyse durchgeführt, um das Verhältnis
zwischen der Änderungsgeschwindigkeit ΔT bei der
Fadenspannung und der Änderungsgeschwindigkeit ΔVTR bei
der Quergeschwindigkeit VTR, die Führungsverfahren so wie
oben angeführt, die Art des Fadens, die
Wickelgeschwindigkeit und die Quergeschwindigkeit zu
erhalten. Es ist deutlich geworden, daß die
Änderungsgeschwindigkeit ΔT bei der Fadenspannung im
Bereich ± (3-15)% liegt, wenn die
Änderungsgeschwindigkeit ΔVTR bei der Quergeschwindigkeit
bei ± 10% liegt.
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Dieses Verhältnis kann durch folgende Gleichungen
ausgedrückt werden:
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ΔVTR = (TR (0) - VTR (-1)) /VTR (-1) (1)
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wobei VTR (0) gleich dem aktuellen Wert der
Quergeschwindigkeit VTR und VTR (-1) gleich dem
vorhergehenden Wert der Quergeschwindigkeit VTR vor der
Änderung ist.
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ΔT = (T (0) - T (-1))/T (-1) (2)
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wobei T (0) gleich dem aktuellen Wert der Spannung T und
T (-1) gleich dem vorhergehenden Wert der Spannung vor
der Änderung ist.
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ΔT = KTR · ΔVTR (3)
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Das ist das Verhältnis zwischen der
Änderungsgeschwindigkeit ΔT bei der Fadenspannung und der
Änderungsgeschwindigkeit ΔVTR bei der Quergeschwindigkeit,
und KTR ist ein Korrekturfaktor. Der Korrekturfaktor KTR
kann ein geeigneter Wert sein, der im Bereich von 0,3 bis
1,5 liegt.
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Daher ist es möglich, die veränderte Spannung DT, die
aufgrund der Änderung der Quergeschwindigkeit verursacht
wird, mit Hilfe des Korrekturfaktors KTR zu berechnen, der
durch die experimentell erfaßten Werte und die Beziehung
zwischen der Änderungsgeschwindigkeit ΔT bei der
Fadenspannung und der Änderungsgeschwindigkeit ΔVTR bei
der Quergeschwindigkeit erhalten wird. Die korrigierte
Spannung CT kann durch Subtrahieren der geänderten
Spannung DT von der erfaßten aktuellen Spannung T (0) wie
folgt berechnet werden:
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CT = T (0) - DT (4)
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Die korrigierte Spannung CT kann verwendet werden, um die
Anomalie des Fadenherstellungsprozesses zu beurteilen.
Wenn eine anomale Beurteilungsreferenz, die als eine
Funktion der erfaßten Spannung T bestimmt wurde,
verwendet wird, um die Anomalie des
Fadenherstellungsprozesses zu beurteilen, wird die
anomale Beurteilungsreferenz in Übereinstimmung mit der
Änderungsgeschwindigkeit ΔT bei der Fadenspannung
geändert, so daß keine Anomalie bei der Veränderung der
Fadenspannung erfaßt werden kann, die sich aus der
Veränderung der Quergeschwindigkeit ergibt.
(BEISPIEL 1)
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Das folgende Experiment wurde durchgeführt. Der
verwendete Faden war gezogener Polyester-Faden 75D-36f,
die Wicklungsgeschwindigkeit betrug 4800 m/min, die
Quergeschwindigkeit betrug ungefähr 500 m/min, und der
Quergeschwindigkeitskorrekturfaktor KTR lag bei 0,75. Die
Spannung, die durch den Spannungssensor 13 erfaßt wurde,
wurde unter Verwendung der Änderungsgeschwindigkeit ΔVTR
bei der Quergeschwindigkeit korrigiert, die durch den
Quergeschwindigkeitssensor 14 erfaßt wurde, so daß der
Spannungswert in der umgekehrten Richtung (Umkehrzeichen)
korrigiert wurde. Das Ergebnis wird durch die Kurven
gezeigt, die in Fig. 3 bis 6 durch "KORRIGIERTE SPANNUNG"
dargestellt werden, wobei es möglich ist, den
Wicklungsvorgang abzuschließen, ohne ein nicht
notwendiges Anomalie-Signal auszugeben.
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In Fig. 3 bis 8 werden drei Kurven in den wahlweisen
Maßstäben beschrieben und absichtlich vertikal zueinander
verschoben, so daß sie nicht übereinander angeordnet
sind, um die Merkmale der jeweiligen Kurven zu zeigen.
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Es ist auch möglich, ein Wickelzustandsbefehlssignal, das
von der Wicklungssteuerungsvorrichtung 9 zur
Fadenführvorrichtung 5 weiter geleitet wird, als eine
Quergeschwindigkeit zu verwenden, um die erfaßte Spannung
zu korrigieren, anstatt des Wertes, der durch den
Quergeschwindigkeitssensor 14 im dargestellten
Ausführungsbeispiel erfaßt wird.
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Danach werden die Fadenspannung T und die
Wicklungsgeschwindigkeit VW gemessen, und das Ergebnis
wird in Fig. 7 dargestellt. Die Änderungsgeschwindigkeit
ΔVW bei der Wicklungsgeschwindigkeit VW wird wie folgt
ausgedrückt:
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ΔVW = (VW (0) - VW (-1))/VW (-1) (5)
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wobei VW (0) gleich dem aktuellen Wert der
Wicklungsgeschwindigkeit VW und VW (-1) gleich dem
vorhergehenden Wert der Wicklungsgeschwindigkeit VW vor
der Änderung ist. Die Gleichung (2) wird auch in diesem
Fall angewandt.
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Das Verhältnis zwischen der Änderungsgeschwindigkeit ΔT
bei der Fadenspannung und der Änderungsgeschwindigkeit ΔVW
bei der Wicklungsgeschwindigkeit VW wird wie folgt
ausgedrückt:
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ΔT = KW · ΔVW (6)
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Die Beziehung zwischen der Änderungsgeschwindigkeit ΔT
bei der Fadenspannung und der Änderungsgeschwindigkeit ΔVW
bei der Wicklungsgeschwindigkeit VW wird dann gemessen,
und das Ergebnis wird in Fig. 7 dargestellt. Der
Korrekturfaktor KW kann in ähnlicher Weise erhalten werden
wie der Korrekturfaktor KTR, und der Korrekturfaktor KW
befindet sich im Bereich von 30 bis 150.
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Es wird deutlich, daß die anomale Beurteilungsreferenz
aufgrund der Änderungsgeschwindigkeit ΔT bei der
Fadenspannung geändert wird, so daß keine Anomalie erfaßt
wird, wenn es zu einer Änderung bei der Fadenspannung
aufgrund der Änderung der Quergeschwindigkeit kommt.
(BEISPIEL 2)
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Das folgende Experiment wurde durchgeführt, wobei der
verwendete Faden gezogener Polyester-Faden 75D-36f war,
die Wicklungsgeschwindigkeit bei 4800 m/min lag, die
Quergeschwindigkeit ungefähr 500 m/min betrug und der
Wicklungsgeschwindigkeitskorrekturfaktor KW bei 65 lag.
Die Spannung, die durch den Spannungssensor 13 erfaßt
wurde, wurde unter Verwendung der Änderungsrate ΔVW bei
der Wicklungsgeschwindigkeit korrigiert, die durch den
Wicklungsgeschwindigkeitsfaktor 15 erfaßt wurde, so daß
der erfaßte Wert in der Umkehrrichtung (Umkehrzeichen)
korrigiert wurde. Das Ergebnis wird in Fig. 7 durch die
Kurve gezeigt, die durch "KORRIGIERTE SPANNUNG"
dargestellt wird, wobei es möglich ist, den
Wicklungsvorgang abzuschließen, ohne ein Anomalie-Signal
auszugeben.
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Es ist auch möglich, ein Wicklungszustandsbefehlssignal
zu verwenden, das von der Wicklungssteuerungsvorrichtung
9 an die Fadenführvorrichtung 5 als ein
Wicklungsgeschwindigkeitswert weiter geleitet wird, um
die erfaßte Spannung zu korrigieren, anstatt des Wertes,
der durch den Wicklungsgeschwindigkeitssensor 15 im
dargestellten Ausführungsbeispiel erfaßt wird.
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Es wird deutlich, daß die anomale Beurteilungsreferenz
auf der Grundlage der Änderungsgeschwindigkeit ΔT bei der
Fadenspannung geändert wird, so daß keine Anomalie erfaßt
wird, wenn es zu einer Änderung bei der Spannung aufgrund
der Änderung der Quergeschwindigkeit kommt.
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Die oben dargestellten Ausführungsbeispiele können im
Steuerteil 19 in der Spannungskorrekturvorrichtung 10 auf
solche Weise revidiert werden, daß die anomale
Beurteilungsreferenzstreuung durch die korrigierte
Spannung CT geändert wird, welche auf der Grundlage der
Spannung T, die durch den Spannungssensor 13 erfaßt wird,
und der geänderten Spannung DT berechnet wird, die auf
der Grundlage der Änderungsgeschwindigkeit ΔTTR oder ΔTW
bei der Quergeschwindigkeit oder Wicklungsgeschwindigkeit
berechnet wird, die durch den Quergeschwindigkeitssensor
14 oder den Wicklungsgeschwindigkeitssensor 15 erfaßt
wird, wobei die Anomalie des Prozesses beurteilt werden
kann.
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Fig. 8 zeigt die korrigierte anomale
Beurteilungsreferenz. In diesem Fall wird die Wicklung
durch das Bandsprungführungsverfahren ausgeführt, und die
Quergeschwindigkeit wird in Intervallen von 1 bis 5
Sekunden erfaßt, vorzugsweise im Abstand von 1 Sekunde.
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In Fig. 8 stellt die punktierte Linie die erfaßte
Quergeschwindigkeit dar, und die anomale
Beurteilungsreferenz liegt in der Streubreite zwischen
der oberen Grenze und der unteren Grenze. Die obere und
die untere Grenze werden in Übereinstimmung mit der
Änderungsgeschwindigkeit ΔTTR bei der Quergeschwindigkeit
korrigiert, die durch den Quergeschwindigkeitssensor 14
erfaßt wird, so daß die Spannung T, die durch den
Spannungssensor 13 erfaßt wird, mit der korrigierten
anomalen Beurteilungsreferenz verglichen wird, um die
Anomalie des Prozesses zu erfassen.
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Es ist auch möglich, folgende Gleichungen (7) und (8)
anstatt der Gleichungen (3) und (6) zur Bestimmung von KTR
und KW zu verwenden:
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T (0)/T (-1) = KTR' · (VTR (0)/VTR (-1)) (7)
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wobei die Spannung T und die Quergeschwindigkeit VTR
verwendet werden.
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T (0)/T (-1) = KW' · (VW (0)/VW (-1)) (8)
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wobei die Spannung T und die Wicklungsgeschwindigkeit VW
verwendet werden.
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Der Korrekturfaktor KTR' liegt zum Beispiel im Bereich von
0,93 bis 1,05 und der Korrekturfaktor KW' im Bereich von
3,6 bis 14,5.
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In diesem Fall wird die Korrektur durch Multiplizieren
der erfaßten Spannung T (0) mit dem Korrekturfaktor KTR'
oder KW' durchgeführt. Es ist auch möglich, die anomale
Referenz mit dem Korrekturfaktor KTR' oder KW' zu
multiplizieren.
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Es ist auch möglich, dafür zu sorgen, daß die oben
beschriebenen Korrekturfaktoren KTR, KW, KTR' und KW' keine
Konstanten sind, sondern Funktionen der
Quergeschwindigkeit VTR und der Wicklungsgeschwindigkeit
VW.
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Das heißt, es ist möglich, KTR wie folgt zu bestimmen:
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KTR = f(VTR) (9)
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wobei die Wicklungsgeschwindigkeit in den angenäherten
Ausdruck eingefügt werden kann.
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Es ist offensichtlich, daß die vorliegende Erfindung
nicht auf die oben beschriebenen Gleichungen beschränkt
ist.
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Wie in detaillierterer Form gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben, ist es möglich, jegliche Anomalie
beim Fadenherstellungsprozess verläßlich zu erfassen,
ohne unerwünschterweise die Änderung der Fadenspannung,
die auf eine Änderung der Quergeschwindigkeit und eine
Änderung der Wicklungsgeschwindigkeit zurückzuführen ist,
als Anomalie zu beurteilen.