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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein abriebfestes, Aluminiumoxid-beschichtetes
Werkzeug zur Verwendung bei Schneidwerkzeugen usw., das hinsichtlich
seiner Beständigkeit
gegen Abschuppen des Überzugs
hervorragend ist, und sie betrifft auch ein zugehöriges Herstellverfahren.
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Im
Allgemeinen wird ein beschichtetes Werkzeug dadurch hergestellt,
dass auf der Oberfläche
eines Substratkörpers
aus gebranntem Carbid, einem Hochgeschwindigkeitsstahl, einem Spezialstahl
usw. durch chemische Dampfabscheidung oder physikalische Dampfabscheidung
ein harter Überzug
erzeugt wird. Beschichtete Werkzeuge haben in der Praxis umfangreiche
Anwendung gefunden, da sie sowohl über sich aus dem harten Überzug ergebende
Abriebfestigkeit als auch sich aus dem Substratkörper ergebende Zähigkeit verfügen. Da
die Schnittkante von Schneidwerkzeugen insbesondere während des
Bearbeitens eines Materials hoher Härte mit hoher Schneidgeschwindigkeit
ungefähr
1000°C erreicht,
und da die Schneidwerkzeuge aufgrund des Kontakts mit den Materialien
des Werkstücks
und intermittierende mechanische Schläge Abnutzung unterliegen, hat
es sich als nützlich
erwiesen, dass beschichtete Werkzeuge sowohl über Abriebfestigkeit als auch
Zähigkeit
verfügen.
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Der
harte Überzug
bildet eine einschichtige oder mehrschichtige Struktur aus einer
Nicht-Oxid-Beschichtung mit hoher Abriebfestigkeit und Zähigkeit,
oder eine Oxidbeschichtung mit guter Oxidationsbeständigkeit.
Die Nicht-Oxid-Beschichtung kann aus einem Carbid, Nitrid, Carbonitrid
eines Metalls bestehen, das aus den Gruppen IVa, Va und VIa des
Periodensystems ausgewählt
ist, wie TiN, TiC und TiCN, und eine Oxidbeschichtung kann aus α-Al2O3, κ-Al2O3 usw. bestehen.
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Der
Hauptnachteil einer Nicht-Oxid-Beschichtung aus einem Carbid, Nitrid,
Carbonitrid usw. besteht in ihrer speziellen Empfindlichkeit auf
Oxidation. Um die Oxidation der Nicht-Oxid-Überzugsschicht zu minimieren,
wurde eine mehrschichtige Struktur vorgeschlagen, bei der eine Oxidbeschichtung
wie eine solche aus Aluminiumoxid mit guter Oxidationsbeständigkeit
auf die Nicht-Oxid-Beschichtung aufgetragen ist. Jedoch weist eine
mehrschichtige Struktur aus einem Nicht-Oxid/Oxid eine geringe Haftfestigkeit
zwischen der Nicht-Oxid-Beschichtung und der Oxidbeschichtung auf,
und sie ist hinsichtlich der mechanischen Festigkeit bei höherer Temperatur
instabil.
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Obwohl
die κ-Al2O3-Schicht fest
mit der Nicht-Oxid-Schicht verbunden ist und sie bei einer relativ
niedrigen Temperatur von 1000 bis 1020°C entsteht, treten häufig während eines
Bearbeitungsvorgangs bei hoher Temperatur aufgrund einer Volumenänderung,
zu der es durch einen Phasenübergang
vom metastabilen κ-Al2O3 zum stabilen α-Al2O3 kommt, Risse
in der Überzugsschicht
und ein Abschuppen oder Entfernen der κ-Al2O3-Überzugsschicht
vom beschichteten Körper
auf.
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Andererseits
ist α-Al2O3 bei hoher Temperatur
stabil, und es zeigt gute Oxidationsbeständigkeit und gute Eigenschaften
bei hoher Temperatur. Jedoch erfordert die direkte Ausbildung einer α-Al2O3-Beschichtung auf
einer Nicht-Oxid-Schicht
eine hohe Temperatur von ungefähr
1040°C oder
höher,
was die α-Al2-O3-Körner mit
einer Korngröße von 1
bis 6 μm
grober macht, was zu Mikroporen und kristallografischen Defekten
führt, was
die mechanische Festigkeit der Aluminiumoxidbeschichtung verringert.
Auch ist es, wenn eine Nicht-Oxid-Schicht einer hohen Temperatur
ausgesetzt wird, wahrscheinlich, dass ihre Eigenschaften beeinträchtigt werden,
beispielsweise aufgrund einer Diffusion von W und/oder Co usw.
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Um
das Problem einer hohen Bildungstemperatur zu beseitigen, schlug
die herkömmliche
Technik vor, die Oberfläche
der Nicht-Oxid-Beschichtung zunächst
zu oxidieren, um eine oxidierte Schicht auszubilden, und dann die α-Al2O3-Beschichtung auf
dieser oxidierten Schicht bei einer relativ niedrigen Temperatur
von 1000 bis 1020°C
herzustellen. Jedoch ist eine durch ein derartiges Verfahren hergestellte α-Al2O3-Beschichtung
hinsichtlich der Haftfestigkeit zur Nicht-Oxid-Beschichtung unzureichend, und sie leidet
immer noch unter einem schnellen Abschuppen oder Entfernen der α-Al2O3-Beschichtung
von der unteren Nicht-Oxid-Beschichtung während eines
Schneidvorgangs.
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Um
die Haftfestigkeit zwischen der hauptsächlich aus α-Al
2O
3 bestehenden Oxidbeschichtung und der unteren
Nicht-Oxid-Beschichtung zu verbessern, wurden mehrere Verfahren
vorgeschlagen. In der
japanischen
Patentoffenlegung Nr. 63-195268 ist ein Verfahren vorgeschlagen,
bei dem eine TiCNO-Beschichtung mit einer Dicke von 0,5 μm zunächst bei
1100°C oder
1030°C hergestellt
wird und dann darauf bei 960°C
oder 1000°C
eine Aluminiumoxidschicht hergestellt wird. In der
japanischen Patentoffenlegung Nr. 2-30406 ist
es vorgeschlagen, eine Aluminiumoxidschicht auf einer Beschichtung
aus TiCO oder TiCNO mit einer Dicke von 1 μm herzustellen. In der
japanischen Patentoffenlegung Nr.
5-345976 ist es vorgeschlagen, eine Aluminiumoxidschicht
bei 1000°C
auf einer Beschichtung aus TiCNO oder TiCO mit einer Dicke von 0,5
oder 3 μm
und einer Korngröße von 0,2
bis 1,5 μm,
die bei 1000°C
unter Verwendung von TiCl
4, CO, H
2 und N
2-Gas hergestellt wurde,
auszubilden. Im
US-Patent Nr.
5,487,625 ist ein Verfahren offenbart, gemäß dem ein
Substratkörper mit
einer Schicht aus TiCNO beschichtet wird und dann eine Schicht aus α-Al
2O
3 dadurch auf dieser
abgeschieden wird, dass das Oxidationspotenzial des Wasserstoffträgergases
unter 20 ppm H
2O vor der Keimbildung von
Al
2O
3 sorgfältig kontrolliert
wird.
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Die
Keimbildung von Al2O3 startet
durch sequenzielles Zusetzen der Reaktionsgase in der Reihenfolge CO2, CO und AlCl3,
während
die Temperatur während
der Keimbildung auf ungefähr
1000°C gehalten
wird.
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In
EP-A-685572 sind
ein Aluminiumoxid-beschichtetes Werkzeug mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmalen und ein Verfahren mit den
im Oberbegriff jedes der Ansprüche
5 und 6 enthaltenen Merkmale offenbart.
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EP-A-736615 und
EP-A-753603 offenbaren
die Ausbildung einer TiC
xN
yO
z Schicht mit äquiaxialen Körnern, die
Acetonitril (CH
3CN)-Gas (siehe Seite 3,
Zeilen 26–28
von
EP-A-736615 ;
Seite 3, Zeilen 25–27
von
EP-A-753603 )
auf der Oberfläche
einer TiCN-Schicht mit säulenförmigen Körnern abgeschieden
werden, wobei die Letzteren durch eine MTCVD-Technik unter Verwendung
von Acetonitril (CH
3CN)-Gas abgeschieden wurden
(siehe Seite 3, Zeilen 20–24
von
EP-A-736615 ;
Seite 3, Zeilen 20–24
von
EP-A-753603 ).
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EP-A-709484 offenbart
ein Verfahren zum Abscheiden einer Haftschicht auf der Oberfläche einer
unteren Schicht durch eine Reaktion von TiCl
4 mit
CH
4 und N
2 (CH
4 ist wesentlich; siehe Spalten für TiC und
TiCN in der Tabelle 3 auf der Seite 7 von
EP-A-709484 ), durch Reaktion
von TiCl
4 mit CO und N
2 (CH
4 wird nicht verwendet; siehe Spalten für TiCO und
TiCNO in der Tabelle 3 auf der Seite 3 von
EP-A-709484 ).
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Jedoch
ist die Haftfestigkeit zwischen der Aluminiumoxidschicht und der
unteren Nicht-Oxid-Beschichtung bei der durch die oben vorgeschlagenen
Verfahren erhaltenen Beschichtungsstruktur immer noch unzureichend.
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AUFGABE UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Demgemäß ist es
eine Aufgabe der Erfindung, ein Aluminiumoxid-beschichtetes Werkzeug
mit verbesserter Haftfestigkeit zwischen der Aluminiumoxidschicht
und der unteren Nicht-Oxid-Schicht zu schaffen.
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Diese
Aufgabe ist durch das im Anspruch 1 definierte Aluminiumoxidbeschichtete
Werkzeug und das in jedem der Ansprüche 5 und 6 definierte Verfahren
gelöst.
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Die
Erfinder haben das Problem der Abschaffung und Entfernung einer
hauptsächlich
aus α-Al2O3 bestehenden Oxidschicht
von einer Nicht-Oxid-Schicht
detailliert untersucht. Es wurden mehrere Schneidwerkzeuge hinsichtlich
des Abschuppens oder der Entfernung einer α-Al2O3-Schicht während eines Schneidvorgangs
untersucht, die auf einem Substratkörper wie einem gebranntem Carbid
eine mehrschichtige Struktur aufwiesen, die eine α-Al2O3-Schicht und eine
untere Nicht-Oxid-Schicht enthielt. Als Ergebnis der sorgfältigen Untersuchung
der abgeschuppten oder abgeblätterten
Abschnitte war es erkennbar, dass die Abblätterung der Oxidschicht aus α-Al2O3 im Grenzflächenabschnitt
zwischen dieser und der darunter liegenden Nicht-Oxid-Schicht auftrat,
und die Erfinder haben herausgefunden, dass die mechanische Festigkeit
einer zwischen der Oxidschicht und der darunter liegenden Nicht-Oxid-Schicht
vorhandenen Haftfestigkeit und die Haftqualität derselben sowohl zur Oxidschicht
und der darunter liegenden Nicht-Oxid-Schicht von besonderer Bedeutung
sind, um ein Abschuppen oder Abblättern der Oxidschicht zu verhindern.
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Die
Haftfestigkeit wird im Allgemeinen durch Oxidieren der Oberfläche der
Nicht-Oxid-Überzugsschicht
aus TiC, TiCN usw. unter Verwendung eines Gasgemischs von H2O und CO2 hergestellt.
Die Haftfestigkeit besteht abhängig
von den Oxidationsbedingungen hauptsächlich aus Ti2O3 (ASTM-Nr. 10-63), Ti3O5 (ASTM-Nr. 11-217) und TiO2 (ASTM-Nr.
21-1276), wobei diese Materialien zum trigonalen System, zum monoklinen
System bzw. zur Rutilstruktur gehören. Jedoch zeigt eine Haftfestigkeit
mit derartigen Kristallstrukturen eine geringe Haftfestigkeit zur
darunter liegenden Nicht-Oxid-Schicht sowie schlechte mechanische
Festigkeit aufgrund ihrer spröden
Art. Wenn die Oxidation an der Oberfläche der Nicht-Oxid-Schicht
aus TiC, TiN, TiCN usw. zu Ti2O3,
Ti3O5, TiO2 usw. unzureichend ist, bildet sich während der
Abscheidung von Al2O3 bei 1020°C oder weniger
anstelle einer α-Al2O3-Beschichtung
hauptsächlich
eine κ-Al2O3-Beschichtung,
wodurch eine Ausbildung einer α-Al2O3-Beschichtung
mit guten Hochtemperatureigenschaften verhindert ist. Obwohl vorwiegend α-Al2O3 bei einer Temperatur über 1020°C abgeschieden
werden kann, sorgt die hohe Abscheidungstemperatur für gröbere Körner in
der α-Al2O3-Schicht, was
die Eigenschaften der sich ergebenden beschichteten Werkzeuge verschlechtert.
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Bei
der Herstellung der Haftschicht aus TiCO, TiCNO usw. direkt auf
der Nicht-Oxid-Schicht haben die Erfinder herausgefunden, dass der
Sauerstoffgehalt in ihr unerwünscht
hoch war, wenn eine übermäßige Menge
des Oxidationsgases wie CO2, H2O
usw. verwendet wurde und/oder die Oxidationstemperatur zu hoch war. Der
hohe Sauerstoffgehalt verringerte die Haftfestigkeit der Haftschicht
zur unteren Nicht-Oxid-Schicht sowie ihre mechanische Festigkeit.
Wenn CO-Gas anstelle von CO2-Gas verwendet
wurde, war der Sauerstoffgehalt in der Haftschicht unzureichend,
wodurch eine stabile Ausbildung der Oxidbeschichtung aus α-Al2O3 verhindert war.
Auch zeigte es sich, dass die Haftschicht eine schlechte mechanische
Festigkeit aufweist, was zu Brüchen führte, wenn
ihre Dicke zu groß war
und die Körner
in ihr zu groß waren.
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Als
Ergebnis der obigen sorgfältigen
Untersuchung haben die Erfinder herausgefunden, dass das herkömmliche
Problem einer unzureichenden Haftfestigkeit einer hauptsächlich aus α-Al2O3 bestehenden Oxidschicht
zur unteren Nicht-Oxid-Schicht
aus TiN, TiCN, TiC usw. dadurch gelöst werden kann, dass die Eigenschaften,
insbesondere die kristallografischen Eigenschaften, der zwischen
der Oxidschicht und der Nicht-Oxid-Schicht hergestellten Haftschicht
verbessert werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine mit einem Rasterelektronenmikroskop (REM) aufgenommene Mikrofotografie
bei der Vergrößerung 20000×, die eine
Querschnittsansicht der feuerfesten oder hoch-schmelzenden Schichten
des Aluminiumoxid-beschichteten Werkzeugs gemäß der Erfindung zeigt;
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2 ist
eine REM-Mikrofotografie bei der Vergrößerung 50000×, die die
Querschnittsansicht der hoch-schmelzenden Schichten für das Aluminiumoxidbeschichtete
Werkzeug gemäß der Erfindung
zeigt;
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3 ist
eine mit einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) aufgenommene
Mikrofotografie, die die Querschnittsansicht der hoch-schmelzenden
Schichten für
das Aluminiumoxid-beschichtete Werkzeug gemäß der Erfindung zeigt;
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4 ist
ein Elektronenbeugungsmuster an der Stelle B6 in der in der 3 dargestellten
Haftschicht;
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5 ist
ein Elektronenbeugungsmuster an der Stelle B4 in der in der 3 dargestellten
unteren Nicht-Oxid-Schicht;
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6 ist
eine TEM-Mikrofotografie, die das Kristallgitter im in der 3 dargestellten
Abschnitt (a) zeigt;
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7 ist
eine TEM-Mikrofotografie, die das Kristallgitter im in der 3 dargestellten
Abschnitt (b) zeigt;
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8 ist
eine REM-Mikrofotografie, die eine Querschnittsansicht der hoch-schmelzenden Schichten für das Aluminiumoxid-beschichtete
Werkzeug gemäß der Erfindung
zeigt;
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9 ist
eine REM-Mikrofotografie, die die Querschnittsansicht der hoch-schmelzenden Schichten
für das
Aluminiumoxid-beschichtete Werkzeug gemäß der Erfindung zeigt;
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10 ist
eine TEM-Mikrofotografie, die das Kristallgitter um den Grenzflächenabschnitt
zwischen der Haftschicht und der Aluminiumoxidschicht bei der beim
Beispiel 2 erhaltenen Beschichtung zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Durch
die Erfindung ist ein Aluminiumoxid-beschichtetes Werkzeug mit einem
Substratkörper
wie einem solchen aus gebranntem Carbid, einem Hochgeschwindigkeitsstahl,
einem Spezialstahl usw., und einer darauf abgeschiedenen abriebfesten,
hoch-schmelzenden Schichtstruktur geschaffen. Die hoch-schmelzenden
Schichten verfügen,
zumindest, über
eine Nicht-Oxid-Schicht in Kontakt mit dem Substratkörper, eine Haftschicht
auf der Nicht-Oxid-Schicht sowie eine auf der Haftschicht abgeschiedene
Oxidschicht, wobei jede Schicht eine einschichtige oder mehrschichtige
Struktur aufweist.
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Die
Nicht-Oxid-Schicht kann ein Carbid, Nitrid und/oder Carbonitrid
eines aus den Gruppen IVa, Va und VIa des Periodensystems ausgewählten Metalls
sein. Die Nicht-Oxid-Schicht kann eine einschichtige oder mehrschichtige
Struktur des Carbids, Nitrids oder Carbonitrids bilden, und sie
kann durch bekannte Verfahren wie chemische Dampfabscheidung usw.
bei üblichen
Bedingungen so auf dem Substratkörper
abgeschieden werden, dass sie eine Gesamtdicke von ungefähr 1 bis
20 μm aufweist.
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Die
Oxidschicht kann aus α-Al2O3, einem Gemisch
von α-Al2O3 und κ-Al2O3, einem Gemisch
von α-Al2O3 und ZrO2 usw. bestehen, und bevorzugt sind solche,
die hauptsächlich α-Al2O3 enthalten. Der
Begriff "hauptsächlich" oder "im Wesentlichen", wie hier verwendet,
bedeutet, dass der α-Al2O3-Gehalt mindestens
80 Volumen-% der Oxidschicht ausmacht. Der Gehalt wird im Allgemeinen
durch das Verhältnis
der Peakflächen von
Hauptpeaks bestimmt, die α-Al2O3, κ-Al2O3 usw. in einem
Röntgenbeugungsmuster
zugeordnet werden, oder durch Messen der Größe jedes Korns in einer TEM-Mikrofotografie.
Die Dicke der Oxidschicht beträgt
im Allgemeinen ungefähr
0,5 bis 7 μm,
und die Korngröße der Oxidschicht
beträgt
vorzugsweise 0,5 bis 4 μm.
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Die
Haftschicht kann eine einschichtige oder mehrschichtige Struktur
aus einem Oxid, Oxycarbid, Oxynitrid und/oder Oxycarbonitrid eines
aus den Gruppen IVa, Va und VIa des Periodensystems ausgewählten Metalls
sein. Vorzugsweise ist die Haftschicht eine Einzelschicht oder Mehrfachschicht
aus TiO, TiCO, TiNO und TiCNO.
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Der
Sauerstoffgehalt in der Haftschicht beträgt vorzugsweise 1 bis 5 Gewichts-%,
um ein enges und klebendes Anhaften der Haftschicht an der unteren
Nicht-Oxid-Schicht sowie eine stabile Abscheidung von α-Al2O3 auf ihr zu gewährleisten.
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Die
Dicke und die Korngröße sind
für die
mechanische Festigkeit der Haftschicht wichtig. Bei der Erfindung
beträgt
die Dicke der Haftschicht 100 bis 750 nm, vorzugsweise 100 bis 500
nm, und ihre Korngröße beträgt 20 bis
200 nm, vorzugsweise 20 bis 170 nm. Die Korngröße wird im Allgemeinen durch
Mitteln der in einer REM-Mikrofotografie gemessenen Korngrößen, wie
in den 1, 2, 8 und 9 dargestellt, bestimmt.
Wenn die Haftschicht mit einer Dicke unter 100 nm hergestellt wird,
wird keine gleichmäßige Schicht erzielt,
oder die Haftschicht ist teilweise mangelhaft, insbesondere dann,
wenn gleichzeitig eine große
Anzahl beschichteter Werkzeuge hergestellt wird. Dies verhindert,
dass die Haftschicht als Keim für
die α-Al2O3-Abscheidung dient,
und es führt
zu einer Abscheidung von 40% oder mehr an κ-Al2O3, wenn eine Messung durch Röntgenbeugungsanalyse
erfolgt. Auch ist die Gleichmäßigkeit
der Qualität
von einem Los zum anderen beeinträchtigt. Wenn die Dicke größer als
750 nm ist, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass während des
Bearbeitungsvorgangs ein Bruch in der Haftschicht auftritt, da die
mechanische Festigkeit derselben im Vergleich zur Nicht-Oxid-Schicht und
zur hauptsächlich
aus α-Al2O3 bestehenden Oxidschicht
ist.
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Aus
einer von einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) aufgenommenen
Querschnittsmikrofotografie und einem Elektronenbeugungsmuster der
hoch-schmelzenden Schichten bei der Erfindung wurde es bestätigt, dass
die Haftschicht, wie die Nicht-Oxid-Schicht, über Flächen zentrierte, kubische Struktur
verfügt
und dass zwischen der Nicht-Oxid-Schicht und der Haftschicht eine
Epitaxiebeziehung besteht. Es wurde auch bestätigt, dass der Grenzflächenabschnitt
zwischen der Haftschicht und der Oxidschicht aus 500 oder weniger,
vorzugsweise 200 oder weniger Netzebenenabständen in der Dickenrichtung
besteht. Der Netzebenenabstand, auf den hier Bezug genommen wird,
ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Gitterebenen mit vorgegebener
Orientierung, die durch ein Gittermuster unter einem Transmissionselektronenmikroskop
bestimmt wird.
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Obwohl
es nicht vollständig
klar ist, weswegen das Aluminiumoxidbeschichtete Werkzeug gemäß der Erfindung über lange
Beständigkeit
verfügt,
ohne dass es zu einem Abschuppen der Oxidschicht und der Nicht-Oxid-Schicht
kommt, wird das Folgende angenommen.
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Die
Haftschicht und die untere Nicht-Oxid-Schicht verfügen über dieselbe
FCC-Struktur, und ein Hauptteil dieser Schichten steht in einer
Epitaxiebeziehung. Daher sind die Atome in der Haftschicht und in
der Nicht-Oxid-Schicht mit minimaler Abweichung positioniert, und
die Kristallgitter sind von der Nicht-Oxid-Schicht zur Haftschicht kontinuierlich
angeordnet. Bei dieser Struktur ist davon auszugehen, dass die Haftung
zwischen der Nicht-Oxid-Schicht und der Haftschicht verbessert ist.
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Die
Epitaxiebeziehung findet sich nicht immer zwischen der Haftschicht
und der Oxidschicht. Jedoch besteht der Grenzflächenabschnitt dieser Schichten
aus 500 oder weniger, vorzugsweise 200 oder weniger kontinuierlichen
Netzebenenabständen
in der Dickenrichtung, was die Haftung zwischen der Haftschicht
und der Oxidschicht erhöht.
Es ist bevorzugt, dass der größere Teil
des Grenzflächenabschnitts
eine derartige Struktur aufweist. Selbst wenn jedoch die Hälfte oder
ein größerer Teil
des Grenzflächenabschnitts
eine derartige Struktur aufweist, ist die Oxidschicht kontinuierlich
auf der Haftschicht ausgebildet, ohne dass es zu Mikroporosität und schwerwiegenden
Defekten im Grenzflächenabschnitt
käme, wodurch
die Haftung zwischen der Haftschicht und der Oxidschicht verbessert
ist. Die Struktur der Aluminiumoxidbeschichtung wurde durch Röntgenbeugungsmessung
bestimmt (ASTM-Nr. 10-173 für α-Al2O3).
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Die
hoch-schmelzenden Schichten bei der Erfindung können durch das folgende Verfahren
auf der Oberfläche
des Substratkörpers
abgeschieden werden.
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Beim
ersten Verfahren wird, nachdem die Nicht-Oxid-Beschichtung durch
ein bekanntes Verfahren auf der Oberfläche des Substratkörpers hergestellt
wurde, ein Reaktionsgasgemisch, das dadurch erhalten wurde, dass
CO2-Gas zum zur Abscheidung der Nicht-Oxid-Beschichtung
verwendeten Gasgemisch mit einer Menge von 0,5 bis 1,5 Volumen%
auf Grundlage des Gasgemischs für
die Nicht-Oxid-Beschichtung zugesetzt wird, bei 950 bis 1020°C für 1 bis
30 Minuten bei einem Druck von 10 bis 150 Torr mit der Oberfläche der Nicht-Oxid-Schicht
in Kontakt gebracht, um es zu ermöglichen, dass die Haftschicht
epitaktisch auf die Nicht-Oxid-Beschichtung aufwächst. Dann wird die Oxidschicht
unter Verwendung eines Gasgemischs, das beispielsweise H2-Trägergas,
AlCl3-Gas und CO2-Gas
enthält,
bei 980 bis 1020°C
gemäß einem
bekannten Verfahren auf der Haftschicht abgeschieden.
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Bei
einem alternativen Verfahren wird eine Reaktionsgaskomponente, die
die Haftschicht aufbaut, zu dem zum Abscheiden der Nicht-Oxid-Schicht
verwendeten Gasgemisch hinzugefügt
oder von ihm weggenommen. Das Gasgemisch mit einer hinzu gefügten oder
weggenommenen Komponente wird bei 950 bis 1020°C für 1 bis 10 Minuten bei einem
Druck von 10 bis 150 Torr mit der Oberfläche der Nicht-Oxid-Schicht
in Kontakt gebracht. Dann wird CO2-Gas zum
Gasgemisch mit einer zugesetzten oder weggenommenen Komponente mit
einer Menge von 0,5 bis 1,5 Volumen-% auf Grundlage der Gesamtflussrate
des Gasgemischs mit einer hinzugefügten oder weggenommenen Komponente
hinzugefügt.
Das Gas mit zugesetztem CO2 wird bei 950 bis
1020°C für 1 bis
30 Minuten bei einem Druck von 10 bis 150 Torr an die Kammer geliefert,
um die Haftschicht mit einer Epitaxiebeziehung zur Nicht-Oxid-Schicht
auszubilden. Dann wird die Oxidschicht auf die oben beschriebene
Weise hergestellt. Diese Verfahren kann bei der Haftschicht ein
einzelnes Bestandselement im Vergleich zur Anzahl der Bestandselemente
der Nicht-Oxid-Schicht, mit Ausnahme von Sauerstoff, hinzugefügt oder
weggenommen werden. Dies ermöglicht
es, die hoch-schmelzenden Schichten aus einer großen Vielfalt
von Strukturen auszuwählen,
beispielsweise TiC/TiCNO, TiCN/TiCO usw.
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Die
Abscheidung jeder Schicht wird durch ein bekanntes Filmbildungsverfahren
wie übliche
chemische Dampfabscheidung (CVD), Plasma-unterstützte chemische Dampfabscheidung
(PACVD) usw. ausgeführt.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele weiter
beschrieben, die so zu betrachten sind, dass sie verschiedene bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung veranschaulichen.
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BEISPIEL 1
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Ein
Substrat aus einem gebrannten Carbid für Schneidwerkzeuge mit einer
Zusammensetzung von 72% WC, 8% TiC, 11% (Ta, Nb) C und 9% Co (Gewichts-%) wurde in einer
CVD-Kammer platziert. Die Oberfläche
des Substrats wurde bei 900°C
durch chemische Dampfabscheidung unter Verwendung eines Gasgemischs
von H2-Trägergas, TiCl4-Gas
und N2-Gas mit einer 0,3 μm dicken
Schicht aus TiN beschichtet, und dann wurde sie ferner bei 900°C unter Verwendung
eines Gasgemischs von H2-Trägergas,
TiCl4-Gas und CH3CN-Gas
mit einer 6 μm
dicken Schicht aus TiCN beschichtet, um eine Nicht-Oxid-Schicht
auszubilden. Als Nächstes
wurde der Fluss eines Gasgemischs aus H2-Trägergas,
TiCl4-Gas und CH4-Gas
mit einer Strömungsrate
von 2200 cm3/min. bei 980°C für 5 Minuten
in die CVD-Kammer zugelassen, und dann wurde CO2-Gas
mit 22 cm3/min. zum Gasgemisch zugesetzt,
und der Fluss wurde für
zusätzliche
5 Minuten zugelassen, um eine Haftschicht aus Ti, C und O auszubilden.
Danach wurde bei 1010°C
unter Verwendung von H2-Gas, AlCl3-Gas und CO2-Gas
eine 2 μm
dicke Aluminiumoxidbeschichtung abgeschieden, um ein Aluminiumoxid-beschichtetes
Werkzeug (1) gemäß der Erfindung
herzustellen.
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Eine
Röntgenbeugungsanalyse
zeigte, dass die Aluminiumoxidbeschichtung aus α-Al2O3 bestand.
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Die 1 und 2 sind
durch ein Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop (FE-REM) aufgenommene
Mikrofotografien bei der Vergrößerung 20000× (1)
und der Vergrößerung 50000× (2),
wobei eine Schnittansicht der hoch-schmelzenden Schichten auf dem
Aluminiumoxid-beschichteten Werkzeug (1) dargestellt ist. Wie es
aus den 1 und 2 erkennbar
ist, ist die Haftschicht mit einer Dicke von 100 bis 500 nm und
einer Korngröße von 20
bis 160 nm zwischen der obersten Schicht aus Aluminiumoxid und der unteren
Nicht-Oxid-Schicht
ausgebildet.
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Die 3 ist
eine mit einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) aufgenommene
Mikrofotografie der Haftschicht und deren Umgebung. Die Haftschicht
mit den Punkten B6 und B7 ist auf den TiCN-Körnern (B3, B4 und B5) ausgebildet,
und auf der Haftschicht ist die Aluminiumoxidbeschichtung ausgebildet.
Eine Energiedispersions-Röntgenanalyse
(EDX) am Punkt B6 in der Haftschicht, B3 und B4 in der Nicht-Oxid-Schicht und
der Beschichtung über
B6 zeigte, dass die Haftschicht Ti, C, O und N enthielt, die untere Nicht-Oxid-Schicht
Ti, C und N enthielt und die Beschichtung über B6 Al und O enthielt. Der
N-Gehalt in der Haftschicht war sehr klein, und es wurde angenommen,
dass er auf für
das Verfahren charakteristischen Fehlern beruht.
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Die 4 und 5 sind
Elektronenbeugungsmuster am Punkt B6 in der Haftschicht sowie B4
in der Nicht-Oxid-Schicht, wie sie in der 3 dargestellt
sind. Die 4 und 5 zeigen,
dass die Haftschicht und die Nicht-Oxid-Schicht über dieselbe FCC-Struktur verfügen und
dass die (110)-Kristallachsen der beiden Schichten normal zur Mikrofotografieebene
verlaufen. So wurde bestätigt,
dass zwischen den beiden Schichten eine Epitaxiebeziehung besteht.
Dieselbe Analyse, die an 10 anderen Paaren von Punkten in der Haftschicht
und der Nicht-Oxid-Schicht
wiederholt wurde, zeigte, dass die Epitaxiebeziehung zwischen der
Haftschicht und Nicht-Oxid-Schicht an 8 Punktepaaren bestand.
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Die 6 ist
eine Mikrofotografie, die das Gitterbild des Abschnitts (a) in der 3 zeigt,
d.h. das Gitterbild in der Umgebung des Grenzflächenabschnitts zwischen der
Aluminiumoxidbeschichtung (Oxidschicht) und der Haftschicht (nahe B6).
Die 6 beinhaltet die Oxidschicht, den Grenzflächenabschnitt
zwischen dieser und der Haftschicht sowie die Haftschicht von oben
nach unten gesehen. Die 7 ist eine Mikrofotografie, die
das Gitterbild des Abschnitts (b) in der 3 zeigt,
d.h. das Gitterbild zwischen der Haftschicht und der Nicht-Oxid-Schicht
aus TiCN. So sind die Abschnitte (a) und (b) nahezu kontinuierlich,
wie es in den 6 und 7 dargestellt
ist. Wie es aus dem Abschnitt erkennbar ist, der sich von der 6 zur 7 erstreckt, wächst das
Gitter nahezu kontinuierlich im Bereich zwischen der Haftschicht
und der Nicht-Oxid-Schicht, und daher befindet sich zwischen den
beiden keine deutliche Grenzfläche.
Die 6 zeigt, dass der Gitterabstand der (111)-Ebenen
in der Haftschicht 0,249 nm beträgt,
und die 7 zeigt, dass der Gitterabstand
der (111)-Ebenen in der Nicht-Oxid-Schicht 0,245 nm beträgt. Die
Anzahl der Netzebenenabstände
wurde aus dem Abstand von einhundert (111)-Gitterebenen in den 6 und 7 berechnet.
Daher können
die Zahlen an der dritten Dezimalstelle Fehler enthalten. Jedoch
sind die erhaltenen Abstände
als Relativwerte zu verlässig.
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Aus
den obigen Ergebnissen ergibt es sich, dass die Haftschicht aus
TiCO und TiCNO besteht, die jeweils über eine Gitterkonstante von
ungefähr
0,433 nm verfügen,
und dass dieselbe FCC-Struktur wird in der unteren Nicht-Oxid-Schicht
vorliegt. Auch existiert zwischen der Haftschicht und der Nicht-Oxid-Schicht
eine Epitaxiebeziehung, und das Gitter wächst im Bereich zwischen der
Haftschicht und der Nicht-Oxid-Schicht auf kontinuierliche Weise.
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Auch
ist, wie es aus dem oberen Teil der 6 erkennbar
ist, der Grenzflächenabschnitt
zwischen der Haftschicht und der Aluminiumoxidbeschichtung über ungefähr 50 Netzebenenabstände kontinuierlich
ausgebildet.
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Es
wurden fünf
Schneidwerkzeuge (1) einem kontinuierlichen Schneidvorgang über eine
Stunde unter Verwendung eines Gießerzeugnisses als Werkstück unter
den folgenden Bedingungen unterzogen. Nach dem Vorgang wurden das
Auftreten und das Ausmaß eines
Abschuppens der Aluminiumoxidbeschichtung unter einem optischen
Mikroskop mit der Vergrößerung 200× untersucht.
| Werkstück: | FC25
(Brinellhärte:
HB 230) |
| Schneidgeschwindigkeit: | 100
m/Min. |
| Vorschub: | 0,3
mm/U. |
| Schneidtiefe: | 2,0
mm |
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Es
wurde ein wasserlösliches
Schneidfluid verwendet.
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Als
Ergebnis eines kontinuierlichen Schneidtests über eine Stunde ergab es sich,
dass die Schneidwerkzeuge gemäß der Erfindung
zur Verwendung bei Bearbeitungsvorgängen geeignet sind, da bei
keinem der fünf
Werkzeuge ein Abschuppen der Aluminiumoxidbeschichtung beobachtet
wurde.
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Fünf andere
Schneidwerkzeuge wurden einem intermittierenden Schneidvorgang unterzogen.
Nach einem 1000-maligen Schneiden mit Stoßvorgängen wurden das Auftreten und
das Ausmaß eines
Abschuppens an der Schneide unter einem stereoskopischen Mikroskop
bei der Vergrößerung 50× untersucht.
| Werkstück: | SCM |
| Schneidgeschwindigkeit: | 100
m/Min. |
| Vorschub: | 0,3
mm/U. |
| Schneidtiefe: | 2,0
mm |
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Keines
der fünf
Schneidwerkzeuge zeigte ein Abschuppen an der Schneide, und sie
wurden für
eine lange Zeitperiode verwendet.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Auf
dieselbe Weise wie beim Beispiel 1 wurde die Oberfläche eines
Substrats vom selben Typ mit einer 0,3 μm dicken Schicht aus TiN bei
900°C unter
Verwendung eines Gasgemischs von H2-Trägergas,
TiCl4-Gas und N2-Gas
und einer 6 μm
dicken Schicht von TiCN bei 900°C
unter Verwendung eines Gasgemischs von H2-Trägergas,
TiCl4-Gas und CH3CN-Gas
zum Ausbilden einer Nicht-Oxid-Schicht beschichtet. Dann wurde die
Oberfläche
der Nicht-Oxid-Schicht
aus TiCN dadurch oxidiert, dass die Oberfläche bei 980°C für 10 Minuten mit einem Gasgemisch
in Kontakt gebracht wurde, das H2-Trägergas und
eine kleine Menge an CO2-Gas enthielt, um
eine Haftschicht herzustellen. Danach wurde eine 2 μm dicke Aluminiumoxidbeschichtung
auf dieselbe Weise wie beim Beispiel 1 abgeschieden, um ein Vergleichs-Schneidwerkzeug
herzustellen. Eine Röntgenbeugungsanalyse
zeigte, dass die Aluminiumoxidbeschichtung aus α-Al2O3 bestand.
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Auf
diese Weise hergestellte fünf
Vergleichs-Schneidwerkzeuge wurden demselben kontinuierlichen Schneidvorgang
wie beim Beispiel 1 unterzogen, und unter einem optischen Mikroskop
wurde bei der Vergrößerung 200× das Abschuppen
der Aluminiumoxidbeschichtung beobachtet. Bei jedem der Vergleichs-Schneidwerkzeuge
trat nach 10 Minuten des Schneidvorgangs ein Abschuppen der Aluminiumoxidbeschichtung
auf.
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Getrennt
davon wurden fünf
andere Vergleich-Schneidwerkzeuge demselben intermittierenden Schneidvorgang
wie beim Beispiel 1 unterzogen, und die Schneide wurde hinsichtlich
des Auftretens von Abschaffung unter einem Stereomikroskop mit der
Vergrößerung 50× nach 1000-maligem
Schneiden mit Stößen betrachtet.
Im Ergebnis ergab es sich, dass die Vergleichs-Schneidwerkzeuge
ungeeignet waren, da bei jedem derselben ein schwerwiegendes Abschuppen
an der Schneide auftrat.
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BEISPIEL 2
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Die
Oberfläche
eines Substrats vom selben Typ wie beim Beispiel 1 wurde bei 910°C unter Verwendung
eines Gasgemischs von H2-Trägergas,
TiCl4-Gas und N2-Gas
mit einer 0,3 μm
dicken Schicht aus TiN beschichtet und dann bei 990°C unter Verwendung
eines Gasgemischs von H2-Trägergas,
TiCl4-Gas, N2-Gas und CH4-Gas ferner mit einer 6 μm dicken Schicht aus TiCN beschichtet,
um dadurch eine Nicht-Oxid-Schicht auszubilden. Dann wurde eine
Haftschicht aus Ti, C, N und O bei 990°C für 20 Minuten unter Verwendung
eines Gasgemischs von H2-Trägergas,
TiCl4-Gas, N2-Gas
und CH4-Gas, dem CO2-Gas
mit einer Menge von 1,5 Volumen-% bezogen auf die Gesamtflussrate
des H2-Trägergases, des TiCl4-Gases,
des N2-Gases und des CH4-Gases
zugesetzt war, bei 990°C
für 20
Minuten hergestellt. Danach wurde eine 3 μm dicke Aluminiumoxidschicht
bei 1020°C
unter Verwendung eines Gasgemischs von H2-Gas,
AlCl3-Gas
und CO2-Gas hergestellt, um ein Aluminiumoxid-beschichtetes
Werkzeug (2) gemäß der Erfindung
herzustellen. Eine Röntgenbeugungsanalyse
zeigte, dass die Aluminiumoxidbeschichtung aus α-AlO3 bestand.
Die 8 und 9 sind FE-REM-Mikrofotografien,
die auf dieselbe Weise wie bei den 1 bzw. 2 aufgenommen
wurden. Wie es aus den 8 und 9 erkennbar
ist, ist zwischen der obersten Aluminiumoxidschicht und der unteren Nicht-Oxid-Schicht
eine Haftschicht mit einer Dicke von 250 bis 550 nm und einer Korngröße von 40
bis 160 nm ausgebildet.
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Eine
TEM/EDX-Analyse um die Haftschicht herum zeigte, dass diese aus
Ti, C, N und O bestand und die untere Nicht-Oxid-Schicht aus Ti,
C und N bestand. Auch zeigte es sich, dass die Haftschicht und die Nicht-Oxid-Schicht über dieselbe
FCC-Struktur verfügten
und dass die (110)-Kristallachsen der beiden Schichten normal zur
Ebene der Mikrofotografie verliefen. Ferner wuchs das Gitter im
Bereich zwischen der Haftschicht und der Nicht-Oxid-Schicht aus
TiCN nahezu kontinuierlich. Aus diesen Ergebnissen erscheint es,
dass die Haftschicht aus TiCNO mit derselben FCC-Struktur wie das
TiCN in der Nicht-Oxid-Schicht besteht, und zwischen den beiden
Schichten zeigt sich eine Epitaxiebeziehung. Eine Betrachtung an
zehn verschiedenen Punktepaaren, einem der Punkte in der Haftschicht
und der andere in der Nicht-Oxid-Schicht, wobei beide in Kontakt miteinander
stehen, zeigte, dass an neun Punktepaaren eine Epitaxiebeziehung
bestand.
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Die 10 ist
eine TEM-Mikrofotografie, die den Grenzflächenabschnitt der Haftschicht
und der Aluminiumoxidschicht zeigt. Die Richtung in der 10 nach
oben kennzeichnet die Richtung der Beschichtung nach oben. Im mittleren
Teil der 10 zeigen sich Gitterebenen
der Haftschicht, und an den beiden zugehörigen Seiten zeigen sich Gitterebenen
des Aluminiumoxids. Der Grenzflächenabschnitt
der Haftschicht und der rechten Aluminiumoxidschicht bestanden aus
6 bis 30 Netzebenenabständen,
und der Grenzflächenabschnitt der
Haftschicht und der linken Aluminiumoxidschicht bestanden aus 60
bis 20 Netzebenenabständen.
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Fünf auf diese
Weise hergestellte Werkzeuge wurden demselben kontinuierlichen Schneidvorgang wie
beim Beispiel 1 unterzogen. Nach einer Stunde des Schneidvorgangs
wurden das Auftreten und das Ausmaß eines Abschuppens der Aluminiumoxidbeschichtung
unter einem optischen Mikroskop mit der Vergrößerung 200× untersucht. Selbst nach einer
Stunde des Schneidvorgangs trat bei keinem der beschichteten Werkzeuge
ein Abschuppen der Aluminiumoxidbeschichtung auf.
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Getrennt
davon wurden fünf
andere beschichtete Werkzeuge, die auf dieselbe Weise wie oben hergestellt
worden waren, demselben intermittierenden Schneidvorgang wie beim
Beispiel 1 unterzogen, und die Schneide wurde hinsichtlich des Auftretens
und des Ausmaßes
eines Abschuppens unter einem Stereomikroskop mit der Vergrößerung 50× nach 1000-maligen
Schneidvorgängen
mit Schlägen
untersucht. Im Ergebnis zeigten sich die beschichteten Werkzeuge
als geeignet, da bei keinem derselben ein Abschuppen an der Schneide
auftrat.
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BEISPIEL 3
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Die
Oberfläche
eines Substrats vom selben Typ wie beim Beispiel 1 wurde mit einer
0,5 μm dicken Schicht
aus TiC und einer 6 μm
dicken Schicht aus TiCN beschichtet, um dadurch eine Nicht-Oxid-Schicht
auszubilden. Dann wurde eine Haftschicht aus Ti, N und O bei 1000°C für 20 Minuten
unter Verwendung eines Gasgemischs von H2-Trägergas,
TiCl4-Gas und N2-Gas,
dem CO2-Gas mit einer Menge von 0,5 Volumen-% der
Gesamtflussrate des H2-Trägergases,
des TiCl4-Gases und des N2-Gases
zugesetzt war, hergestellt. Danach wurde eine 3 μm dicke Aluminiumoxidschicht
bei 1005°C
unter Verwendung eines Gasgemischs von H2-Gas,
AlCl3-Gas und CO2-Gas
hergestellt, um ein Aluminiumoxid-beschichtetes Werkzeug (3) gemäß der Erfindung
herzustellen. Eine Röntgenbeu gungsanalyse
zeigte, dass die Aluminiumoxidbeschichtung aus einem Gemisch von α-Al2O3 und κ-Al2O3, mit einem Gehalt
von 80% oder mehr an α-Al2O3 bestand. Aus
derselben FE-REM-Betrachung und derselben TEM- und EDX-Analyse wie
bei den Beispielen 1–2
wurde bestätigt,
dass die Haftschicht aus Ti, N und O bestand und eine Dicke von
450 bis 750 nm und eine Korngröße von 40
bis 120 nm aufwies. Auch wurde geklärt, dass die Haftschicht und
die untere Nicht-Oxid-Schicht
dieselbe FCC-Struktur aufwiesen, und zwischen den beiden Schichten
ergab sich eine Epitaxiebeziehung.
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Fünf auf diese
Weise hergestellte Werkzeuge wurden demselben kontinuierlichen Schneidvorgang wie
beim Beispiel 1 unterzogen. Nach einer Stunde des Schneidvorgangs
wurden das Auftreten und das Ausmaß eines Abschuppens der Aluminiumoxidbeschichtung
unter einem optischen Mikroskop mit der Vergrößerung 200× betrachtet. Bei keinem der
Schneidwerkzeuge war selbst nach einer Stunde des Schneidvorgangs ein
Abschuppen der Aluminiumoxidbeschichtung aufgetreten.
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Getrennt
davon wurden fünf
andere beschichtete Werkzeuge, die auf dieselbe Weise wie oben hergestellt
worden waren, demselben intermittierenden Schneidvorgang wie beim
Beispiel 1 unterzogen, und die Schneide wurde hinsichtlich des Auftretens
und des Ausmaß eines
Abschuppens unter einem Stereomikroskop bei der Vergrößerung 50× nach 1000-maligem
Schneiden mit Schlägen
betrachtet. Im Ergebnis ergab es sich, dass die beschichteten Werkzeuge
geeignet waren, da bei keinem derselben ein Abschuppen an der Schneide
beobachtet wurde.
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BEISPIEL 4
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Die
Oberfläche
eines Substrats vom selben Typ wie beim Beispiel 1 wurde sukzessive
mit einer TiC-Schicht, einer TiN-Schicht, einer TiC-Schicht und
einer TiN-Schicht, in dieser Reihenfolge, jeweils mit einer Dicke
von 1,5 μm,
beschichtet. Dann wurde eine Haftschicht aus Ti und O bei 960°C für 20 Minuten
unter Verwendung eines Gasgemischs von H2-Trägergas und
TiCl4-Gas, dem CO2-Gas mit einer Menge
von 0,7 Volumen-% der Gesamtflussrate des H2-Trägergases
und des TiCl4-Gases zugesetzt war, hergestellt.
Danach wurde eine 3 μm
dicke Aluminiumoxidschicht bei 1015°C unter Verwendung eines Gasgemischs
von H2-Gas, AlCl3-Gas
und CO2-Gas hergestellt, um ein Aluminiumoxid-beschichtetes
Werkzeug (4) gemäß der Erfindung herzustellen.
Eine Röntgenbeugungsanalyse
zeigte, dass die Aluminiumoxidbeschichtung aus α-Al2O3 bestand.
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Aus
derselben FE-REM-Betrachtung und derselben TEM- und EDX-Analyse
wie beim Beispiel 1 wurde bestätigt,
dass die Haftschicht aus Ti und O bestand und eine Dicke von 300
bis 600 nm und eine Korngröße von 50
bis 200 nm aufwies. Auch wurde bestätigt, dass die Haftschicht
und die untere Nicht-Oxid-Schicht
dieselbe FCC-Struktur aufwiesen, und zwischen den Schichten ergab
sich eine Epitaxiebeziehung.
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Fünf auf diese
Weise hergestellte Werkzeuge wurden demselben kontinuierlichen Schneidvorgang wie
beim Beispiel 1 unterzogen. Nach einer Stunde des Schneidvorgangs
wurden das Auftreten und das Ausmaß des Abschuppens der Aluminiumoxidbeschichtung
unter einem optischen Mikroskop mit der Vergrößerung 200× betrachtet. Bei keinem der
Schneidwerkzeuge war selbst nach einer Stunde des Schneidvorgangs ein
Abschuppen der Aluminiumoxidbeschichtung aufgetreten.
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Getrennt
davon wurden fünf
andere beschichtete Werkzeuge, die auf dieselbe Weise wie oben herstellt
worden waren, demselben intermittierenden Schneidvorgang wie beim
Beispiel 1 unterzogen, und die Schneide wurde hinsichtlich des Auftretens
eines Abschuppens unter einem Stereomikroskop mit der Vergrößerung 50× nach 1000-maligem
Schneiden mit Schlägen
betrachtet. Im Ergebnis ergab es sich, dass die Schneidwerkzeuge
geeignet waren, da bei keinem derselben ein Abschuppen an der Schneide
beobachtet wurde.
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Wie
oben beschrieben, wird bei der Erfindung zwischen der hauptsächlich aus α-Al2O3 bestehenden Oxidschicht
und der unteren Nicht-Oxid-Schicht aus einem Carbid, einem Nitrid
und/oder einem Carbonitrid eines Metalls, das aus der aus den Gruppen
IVa, Va und VIa des Periodensystems bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
insbesondere TiN, TiCN, TiC usw. eine FCC-Haftschicht gebildet,
die aus einer Einfachbeschichtung oder Mehrfachbeschichtung eines
Oxids, eines Oxycarbids, eines Oxynitrids und/oder eines Oxycarbonitrids
eines Metalls besteht, das aus der aus den Gruppen IVa, Va und VIa
des Periodensystems bestehenden Gruppe ausgewählt wurde. Die eingefügte Haftschicht
verbessert die Haftung zwischen der Oxidschicht und der unteren
Nicht-Oxid-Schicht, wodurch ein beschichtetes Werkzeug mit guter
Haftfestigkeit der Oxidschicht zur unteren Nicht-Oxid-Schicht, hoher
Abschuppungsfestigkeit und langer Lebensdauer hersteilbar ist.