-
Die
vorliegende Anmeldung betrifft gereinigte Proteine, rekombinante
DNA-Sequenzen, damit
transformierte Wirte und Verfahren zur Herstellung von koffeinfreien
Getränken
und Nahrungsmittelprodukten. Insbesondere betrifft die vorliegende
Anmeldung gereinigte Proteine und rekombinante DNA-Sequenzen, die
die Expression von Koffein in Kaffeepflanzen und in daraus geernteten
Früchten
unterdrücken.
Die Erfindung ergibt stabile Linien von koffeinfreien Kaffeepflanzen,
deren Früchte
nach dem Rösten
und Mahlen zur Herstellung von koffeinfreiem Kaffee verwendet werden
können.
Es wird erwartet, dass die Erfindung zur Unterdrückung der Koffeinsynthese in
Tee (Camellia sinensis) und Cola (Cola acuminata) sowie von verwandten
Alkaloiden in Schokolade (Theobroma cacao) verwendet werden kann.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Kaffee
wird aus den gerösteten
Kaffeebohnen der Pflanzen des Genus Coffea und im Allgemeinen der Spezies
C. arabica hergestellt. Kaffeepflanzen produzieren das Alkaloid
Koffein, das in den getrockneten Früchten, den Kaffeebohnen, vorkommt.
Da viele Kaffeetrinker lieber Kaffee ohne Koffein trinken, wurden
eine Reihe von Verfahren entwickelt, um Koffein aus Kaffeebohnen
zu entfernen. Diese Verfahren führen
alle dazu, dass außer
Koffein auch andere Substanzen aus den Bohnen entfernt werden, wodurch
der Geschmack des aus den behandelten Bohnen gebrühten Kaffees
beeinträchtigt
wird. Es gibt zwar einige natürlich
vorkommende koffeinfreie Kaffeesorten und verwandte Arten (Mascarocoffea
spp. und Coffea bengalensis), aber diese haben keinen kommerziellen
Wert. (Charrier und Berthaud, „Variation
of Caffeine Content In The Coffea Genus", Cafe Cacao The, 14:251-264 (1975)).
Demnach besteht ein Bedarf nach einem Verfahren zur Herstellung
von entkoffeinierten Kaffeebohnen, das nicht zur Entfernung von
anderen Substanzen außer
Koffein aus den Bohnen führt.
-
Koffein
ist ein natürlich
vorkommendes Purinalkaloid, das unter anderem von Kaffee- und Teepflanzen produziert
wird. Es wird angenommen, dass die Koffeinsynthese die Pflanzen
vor Insekten schützt.
Kaffeepflanzen synthetisieren Koffein aus dem Nucleosid Xanthosin
in vier sequentiellen Reaktionen wie in 1 gezeigt.
Eine Übersicht
findet sich in Suzuki, T., Ashihara, H. und Waller, G.R., Phytochemistry
31:2575 (1992). Der erste Schritt auf diesem Pfad ist die Methylierung
des Nucleosids Xanthosin durch S-Adenosylmethionin, das von dem
Enzym Xanthosin N7 Methyltransferase (XMT)
katalysiert wird. Das Produkt, 7-Methylxanthosin, wird zu 7-Methylxanthin
hydrolysiert (eine Ribose wird entfernt) und wird weiter zu Theobromin
und Koffein methyliert. Es ist davon auszugehen, dass eine Unterbrechung
dieser Reihenfolge von synthetischen Reaktionen die Koffeinsynthese
blockieren würde.
-
Demnach
besteht eine Strategie zur selektiven Eliminierung von Koffein aus
Kaffeepflanzen darin, die Synthese spezifischer Enzyme in einem
Pfad für
die Koffeinbiosynthese zu verhindern. In einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die genetische Veränderung
von Kaffeepflanzen zur Eliminierung der Synthese von XMT. In der
zurzeit bevorzugten Ausführungsform
wird die Synthese von XMT durch Transformation der Kaffeepflanzen
mit einer DNA-Sequenz unterdrückt,
die bei Transkription für
eine im Gegensinn zur mRNA, die bei Expression für XMT kodiert, stehenden Boten-RNA
(mRNA) kodiert. Die Erfindung kann so verallgemeinert werden, dass
andere koffeinfreie Getränke
oder Nahrungsmittelprodukte, einschließlich Tee, Kakao und andere
Getränke
oder Nahrungsmittel auf Schokoladenbasis hergestellt werden können.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Gereinigte
Proteine, DNA-Sequenzen, die bei Expression dafür kodieren, und rekombinante
DNA-Moleküle,
einschließlich
damit transformierte Wirte, zur Transformation von Kaffeepflanzen
zur Unterdrückung
der Expression von Koffein. Die DNA-Sequenzen und rekombinanten
DNA-Moleküle
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie bei Expression für ein Enzym,
Xanthosin N7 Methyltransferase (XMT) kodieren;
dies ist der erste Schritt auf dem Weg zur Koffeinsynthese in Kaffee.
Die Grundsequenz dieser DNA und die vorhergesagte Aminosäurensequenz
von XMT werden bereitgestellt.
-
Kaffeepflanzen
werden mit DNA-Molekülen
transformiert, die bei Transkription für mRNA kodieren, die gegensinnig
(antisense) zur mRNA vorliegt, die bei Expression für mindestens
ein Enzym auf dem Weg zur Koffeinbiosynthese kodiert. Die gegensinnige
RNA bindet an XMT mRNA und inaktiviert so die mRNA, die den ersten
Schritt auf dem Weg zur Koffeinsynthese kodiert. Als Ergebnis können die
transformierten Pflanzen nicht mehr Koffein synthetisieren, aber
andere Aspekte ihres Stoffwechsels bleiben unbeeinflusst.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine schematische Zeichnung des Wegs zur Koffeinsynthese in Coffea
arabica.
-
2 ist
ein Foto eines mit Silber angefärbten
SDS PAGE Gels von gereinigter Xanthosin-N7-methyltransferase.
-
3 ist
eine densitometrische Darstellung der Elution tryptischer Fragmente
von gereinigter Xanthosin-N7-methyltransferase
nach HPLC-Trennung.
-
4 ist
eine Beschreibung der Oligonucleotid-Primer, die für die Durchsuchung
der cDNA-Bank-cDNA, die für
Xanthosin-N7-methyltransferase kodiert,
verwendet wurden.
-
5 ist
die Grundsequenz der cDNA, die für
Xanthosin-N7-methyltransferase kodiert.
-
6 mit
der vorhergesagten Aminosäuresequenz
von Xanthosin-N7-methyltransferase.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Zum
vollständigen
Verständnis
der hierin beschriebenen Erfindung dient die nachfolgende detaillierte Beschreibung.
In der Beschreibung werden folgende Begriffe verwendet:
Nucleotid – Eine monomere
Einheit von DNA oder RNA aus einem Zuckerteil (Pentose), einem Phosphat
und einer nitrogenen heterocyclischen Base. Die Base ist mit dem
Zuckerteil über
den glykosidische Kohlenstoff (1' Kohlenstoff
von Pentose) verbunden und diese Kombination aus Base und Zucker
wird Nucleotid genannt. Die Base charakterisiert das Nucleotid.
Die vier DNA-Basen sind Adenin („A"), Guanin („G"), Cytosin („C") und Thymin („T"). Die vier RNA-Basen sind A, G, C und
Uracil („U").
DNA-Sequenz – Eine lineare
Anordnung von Nucleotiden, die durch Phosphodiesterbindungen zwischen
den 3' und 5' Kohlenstoffen benachbarter
Pentosen miteinander verbunden sind.
Codon – Eine DNA-Sequenz aus drei
Nucleotiden (ein Triplett), die durch mRNA eine Aminosäure kodiert,
ein Translationsstartsignal oder ein Translationsterminationssignal.
Die Nucleotidtripletts TTA, TTG, CTT, CTC, CTA und CTG kodieren
beispielsweise für
die Aminosäure
Leucin („Leu"), TAG, TAA und TGA
sind Translationsterminationssignale und ATG ist ein Translationsstartsignal,
das auch die Aminosäure
Methionin („MET") kodiert.
Polypeptid – Eine lineare
Anordnung von Aminosäuren,
die über
Peptidbindungen zwischen den Amino- und Carboxygruppen benachbarter
Aminosäuren
miteinander verbunden sind.
Genom – Die gesamte DNA einer Zelle
oder eines Virus. Sie umfasst unter anderem das strukturelle Gen,
das für
die Polypeptide der Substanz kodiert, sowie Promotor-, Transkriptions-
und Translationseinleitungs- und -terminationsstellen.
Gen – Eine DNA-Sequenz,
die durch ihre Template- oder Boten-RNA („mRNA") eine Aminosäuresequenz kodiert, die für ein spezifisches
Polypeptid charakteristisch ist.
Transkription – Das Verfahren
der Herstellung von mRNA aus einem Gen oder einer DNA-Sequenz.
Translation – Das Verfahren
der Herstellung eines Polypeptids aus mRNA.
Expression – Das Verfahren,
dem ein Gen oder eine DNA-Sequenz unterworfen wird, um ein Polypeptid
herzustellen. Es ist eine Kombination aus Transkription und Translation.
Plasmid – Eine nichtchromosomale
doppelsträngige
DNA-Sequenz mit einem intakten „Replikon", so dass das Plasmid in einer Wirtszelle
repliziert wird. Wenn das Plasmid in einen einzelligen Organismus
gebracht wird, können
die Eigenschaften dieses Organismus durch die DNA des Plasmids verändert oder
transformiert werden. Ein Plasmid, das das Gen für Tetracyclinresistenz (TETR)
trägt,
transformiert beispielsweise eine Zelle, die zuvor für Tetracyclin
empfindlich war, in eine Zelle, die dagegen resistent ist. Eine
Zelle, die durch ein Plasmid transformiert wird, nennt man eine „Transformante".
Phage oder
Bakteriophage – Bakterienviren,
von denen viele aus DNA-Sequenzen bestehen, die in einer Proteinhülle oder
einem Proteinmantel verkapselt sind („Kapsid").
Klonvehikel – Plasmid, Phagen-DNA, Kosmid
oder andere DNA-Sequenz, die in einer Wirtszelle replizieren kann,
gekennzeichnet durch ein oder wenige Endonuklease-Erkennungsstellen,
an denen solche DNA-Sequenzen auf vorbestimmbare Weise ausgeschnitten
werden können,
ohne Verlust einer wesentlichen biologischen Funktion der DNA, z.B.
Replikation, Produktion von Mantelproteinen oder Verlust von Promotor-
oder Bindungsstellen, und die einen Marker enthält, der zur Identifizierung
von transformierten Zellen, z.B. Tetracyclinresistenz oder Ampicillinresistenz
verwendet werden kann. Ein Klonvehikel wird häufig als Vektor bezeichnet.
Klonen – Verfahren
der Gewinnung einer Population von Organismen oder DNA-Sequenzen aus einem
solchen Organismus oder einer solchen Sequenz durch asexuelle Reproduktion.
Rekombinantes
DNA-Molekül
oder Hybrid-DNA – Ein
Molekül
aus Segmenten von DNA unterschiedlicher Genome, die auf der Außenseite
von lebenden Zellen Ende an Ende verbunden wurden und die in lebenden
Zellen aufrechterhalten werden können.
cDNA – Ein DNA-Strang,
der einer mRNA komplementär
ist und für
ein bestimmtes Polypeptid kodiert.
-
Die
Strategie zur Herstellung von koffeinfreiem Kaffee kann zwar auch
auf andere Enzyme auf dem Weg zur Koffeinsynthese in Kaffee und
andere Koffein produzierenden Pflanzen verallgemeinert werden, aber in
der zurzeit bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Expression des ersten einzigartigen
Enzyms auf diesem Weg, Xanthosin-N7-Methyltransferase
(XMT) unterdrückt.
Die Rolle von XMT in der Koffeinsynthese wurde zwar durch radioaktive
Markierung von Vorläufern
aufgeklärt,
aber bis heute wurde das Enzym noch nicht gereinigt und seine Aminosäuresequenz
wurde noch nicht bestimmt. Diese Erfindung umfasst daher im Wesentlichen
gereinigtes XMT. Die Erfindung umfasst ferner die Aminosäuresequenz
von tryptischen Fragmenten, die aus dem gereinigten XMT isoliert
wurden.
-
CDNA-Sonden
auf Basis von Teilen der Aminosäuresequenz,
die aus Proben des gereinigten Enzyms gewonnen wurden, wurden synthetisiert
und ein Teil des Gens wurde mit PCR amplifiziert. Die PCR-Produkte wurden
durch Screenen einer cDNA-Bank verwendet, die aus mRNA von jungen
Blättern
synthetisiert wurde, um für
XMT kodierende Transkripte zu identifizieren. Die positiven Transkripte
wurden sequenziert und ca. 90% des für XMT kodierenden Gens wurden
erhalten.
-
DNA,
die bei Expression für
XMT kodiert, wird in einen pBI-121-Transformationsvektor eingebaut, der ein
Kanamycin-Resistenzgen enthält.
Der erfolgreiche Einbau des Vektors in die Pflanzenzellen wird durch
Erfassung von antibiotischer Resistenz überwacht. Die Konstrukte werden
zur Transformation von somatischen Kaffee-Embryos in Gewebekulturen
verwendet. Die transformierten Embryos wachsen anschließend zu
neuen Kaffeepflanzen heran, die kein Koffein produzieren. Natürlich entkoffeinierter
Kaffee wird aus den gerösteten und
gemahlenen Früchten
dieser neuen Pflanzen hergestellt.
-
Insbesondere
wurde frisches Blattgewebe von jungen Blättern von C. arabica mazeriert
und das Protein daraus extrahiert. Säulengereinigte Extrakte wurden
durch Überwachung
der Methylierung von Xanthosin mit C14-markiertem
S-Adenosylmethionin
als Substrat auf enzymatische Aktivität untersucht. Das Reaktionsprodukt
wurde durch Vergleich der Migration des markierten Reaktionsprodukts
mit der Migration von 3-Methylxanthin, 7-Methylxanthin, 8-Methylxanthin, 7-Methylxanthosin,
Xanthin und Xanthosin in jeweils vier verschiedenen Chromatographiesystemen
als 7-Methylxanthosin bestätigt.
-
Die
Reinheit der Proteinisolate wurde mit SDS PAGE Elektrophorese und
zweidimensionaler Gelelektrophorese bestimmt. Anfärbung der
eindimensionalen SDS PAGE Gels mit Silber zeigte die Anwesenheit
eines Dupletts mit der enzymatischen Aktivität von XMT und einem Molekulargewicht
von 36-37 kiloDalton (kD) wie in 2 gezeigt.
Jedes Protein wurde durch isoelektrische Fokussierung weiter aufgelöst. Die
Daten weisen auf das Vorliegen von Isozymen von XMT hin, die das
Resultat einer posttranslationalen Modifikation des Proteins sein
können;
alternativ kann es eine Genfamilie geben, die für XMT-Enzyme kodiert.
-
Das
auf SDS PAGE Gels visualisierte Duplett wurde für die Proteinsequenzierung
verwendet. Gereinigtes XMT wurde partiell tryptisch aufgeschlossen,
um Fragmente zur weiteren Analyse zu erhalten; drei Peaks wurden
mit HPLC aufgelöst.
Die Sequenzierung erfolgte durch das Protein Structure Laboratory
der Universität
von Kalifornien, Davis, unter Verwendung von automatischer Edman
Degradierung. (Edman, P. und Begg, G., Eur. J. Biochem. 1:80). Zwei
einzigartige Sequenzen wurden aufgelöst und zur Herstellung von
Primern für
die Sondensynthese verwendet. RNA wurde aus Kaffeeblättern extrahiert.
mRNA enthaltende Poly (A+)Sequenzen wurden daraus gereinigt. Eine
cDNA-Bank wurde mit Reverse-Transkriptase
aus der Poly (A+) mRNA hergestellt. Doppelsträngige DNA wurde mit DNA Polymerase
I hergestellt und durch Präzipitation
wiedergewonnen. Die cDNA wurde fraktioniert und in den Phagen zur
Amplifikation eingefügt.
Die cDNA-Bank wurde mit einer PCR-synthetisierten Sonde durchsucht,
die mit Primern auf Basis der von der Aminosäuresequenz des gereinigten
XMT erwarteten DNA-Sequenz hergestellt wurde. Ein Klon, der eine
cDNA produziert, die alle für
XMT kodierenden Sequenzen enthält,
wurde identifiziert.
-
Die
cDNA, die dem für
XMT kodierenden Gen entspricht, wird zur Transformation von embryonischen Kaffeepflanzen
verwendet. Das Plasmid-pBI-121 wird als Transformationsvektor verwendet.
Die der DNA, die bei Expression für XMT kodiert, entsprechenden
Sequenzen werden in umgedrehter Orientierung neben einem Blumenkohl-Mosaikvirus-35S-Promotor
in das Plasmid eingefügt.
Daraus transkribierte RNA ist komplementär zur mRNA, die für die Aminosäuresequenz
von XMT kodiert. Vollständige
Konstrukte werden in Bakterienwirten amplifiziert. Die Wirte werden
aufgebrochen und der amplifizierte Vektor wird an kolloidale Goldpartikel
angeheftet. Die Goldpartikel mit den anhängenden Vektoren werden in
Kaffeepflanzenprotoplasten eingefügt, indem die Partikel bei
hoher Geschwindigkeit wie in US Patent 5.107.065 beschrieben an
die Zellen geschleudert werden. Erfolgreich transformierte Jungpflanzen
werden durch antibiotische Resistenz identifiziert. Die transformierten
Pflanzen produzieren kein Koffein.
-
BEISPIELE
-
A. Reinigung von Xanthosin-N7-Methyltransferase aus C. arabica L. cv
Kaffeeblättern
aus Guatemala.
-
Junges
Blattgewebe mit einer Länge
von unter 5 mm (entsprechend dem Stadium B3 (Frischknecht, P.M.,
Ulmer-Dufek, J. und Baumann, T.W. (1986) Phytochemistry 25:613)
wurde von Bäumen
gesammelt, die in der University of Hawaii Waimanalao Research Station,
Oahu, Hawaii, gezüchtet
wurden. Die Blätter
wurden sofort in flüssigen
Stickstoff (flüssigen
N2) eingetaucht und bis zur Verwendung bei –70°C aufbewahrt.
Alle anschließenden
Verfahren wurden bei 4°C
durchgeführt,
sofern nichts anderes angegeben ist. Blattgewebe (150 g) wurde in
einem Mörser
mit Pistill unter flüssigem
N2 mazeriert und im noch gefrorenen Zustand
in eine vorgekühlte
Haushaltskaffeemühle überführt und
mit einem kleinen Stück
Trockeneis ca. 20 Sekunden gemahlen. Das Gewebepulver wurde in einen
Becher mit 1,5 l eiskaltem 80%igen Aceton, 5 mM Thioharnstoff und
12,5 mM β-Mercaptoethanol
gegeben. Nach dem Mischen auf einem Magnetrührer für 45 Minuten wurde das Gewebe
durch Filtration unter Vakuum in einem Buchner-Trichter mit Whatman
Nr. 1 Filterpapier zurückgewonnen.
Das Gewebe wurde mit 2,5 l 80%igem eiskaltem Aceton gewaschen, das
wie oben Thioharnstoff und β-Mercaptoethanol
enthielt, 20 Minuten an der Luft getrocknet und dann 48 Stunden
gefriergetrocknet.
-
Das
resultierende Acetonpulver wurde in einem Mischer mit 400 ml Extraktionspuffer
(EB) (0,1 M PIPES [pH 7,0], 0,5 mM Na2EDTA,
0,5 mM Na2EGTA, 5% Ascorbinsäure, 5 mM
Dithiotreitol [DTT], 5 mM Thioharnstoff, 12 mM L-Cystein-HCl, 1
% Polyethylenglykol (PEG) 20.000, 0.1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid [PMSF]
und 20 g Polyvinyl-polypyrrolidon [PVPP]) homogenisiert. Die Aufschlämmung wurde
10 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit homogenisiert und dann
in 250 ml Zentrifugenflaschen überführt und
bei 23.000 × g 30
Minuten in einem GSA (Dupont-Sorvall) Rotor zentrifugiert.
-
Der
erhaltene rohe Überstand
von 350 ml wurde über
30 Minuten durch langsames Hinzufügen von 79,86 g AS Pulver unter
Rühren
in einem Becher, der von einem Eisbad umgeben war, auf 40% Ammoniumsulfat
(AS) Sättigung
gebracht. Das Gemisch wurde erneut in 250 ml Zentrifugenflaschen überführt und
bei 23.000 × g
30 Minuten wie oben beschrieben zentrifugiert. Der erhaltene Überstand
von 350 ml wurde in eine 40 ml Macro-Pep (Bio-Rad) Methyl hydrophobische
Interaktionschromatographie (HIC) Säule bei einer Fließgeschwindigkeit
von 2,5 ml/Minute geladen. Alle Säulenfraktionen wurden mit Absorption
bei 280 nm auf Protein überwacht.
Die HIC-Säule
wurde mit Prä-Äquilibrierungspuffer
gewaschen, der 1,7 M AS, 20 mM bis-tris-Propan (pH 6,8) und 5 mM
DTT enthielt, bis eine Grundlinie in der Nähe von Null erreicht wurde.
Die Säule
wurde dann mit einem Puffer gestrippt, der 10 mM tris (pH 7,0),
5 mM DTT, 1 mM MgCl2 enthielt. Die ersten
15 ml aus der Säule
wurden verworfen und das verbleibende Eluat (200 ml) wurde unter
Schwerkraft in eine 100 ml Affi-Gel blaue Affinitätsgel (100-200
Mesh, Bio-Rad) Säule
geladen, bei der der Farbstoff Cibacron blue F3Ga kovalent an der
Matrix befestigt war. Das Gel wurde mit 10-mM tris (pH 7,0), 5 mM
DTT, 1 MgCl2 Ladepuffer voräquilibriert.
Die Säule
wurde gründlich
mit diesem Ladepuffer gewaschen, bis sich die Grundlinie bei Null
stabilisierte, und die gebundenen Proteine wurden mit einem Puffer
eluiert, der 10 mM tris (pH 7,0), 5 mM DTT und 1,5 M Natriumchlorid
(NaCl) enthielt.
-
Das
Eluat (142 ml) der Affi-Gel Blue Gel Säule wurde durch langsames Hinzufügen von
31,8 g AS Pulver unter Rühren
für 30
Minuten in einem Becher, der von einem Eisbad umgeben war, 1,7 M
AS gemacht. Die Anschlämmung
wurde in 250 ml Zentrifugenflaschen wie oben beschrieben 30 Minuten
bei 23.000 × g
zentrifugiert und der Überstand
wurde in eine FPLC Phenyl-Sepharose Säule XK 26/20 (Pharmacia) bei
23°C geladen.
Die Säule
wurde mit einem Puffer voräquilibriert,
der 20 mM tris-Propan (pH 6,8), 5 mM DTT und 1,7 M AS enthielt.
Wenn sich eine Grundlinie in der Nähe von Null einstellte, wurden
die Proteine aus der Säule
in einem 40 Min umgekehrten Gefälle
von 1,7 M AS bis 0 M AS bei einer Fließgeschwindigkeit von 5 ml/Minuten eluiert,
wobei 1 Min Fraktionen gesammelt wurden. Der 0 M AS Elutionspuffer
enthielt 10 mM tris (pH 7,0), 5 mM DTT und 1 mM MgCl2.
-
Aktivitätsassays
an den gesammelten Fraktionen wiesen darauf hin, dass der größte Teil
der enzymatischen Aktivität
für Xanthosin-N7-Methyltransferase in den Fraktionen 49
bis 54 konzentriert war. Diese Fraktionen wurden in ein Endvolumen
von 30 ml zusammengefasst und dann in eine 6 ml ATP-Agarose Säule (Sigma
Chemicals, A2767) durch Schwerkraft bei 4°C geladen. Die Säule wurde
mit 10 mM tris (pH 7,0), 5 mM DTT und 1 mM MgCl2 voräquilibriert.
Nach Stabilisierung der Grundlinie wurde die Säule mit 20 ml Prä-Äquilibrierungspuffer
mit 100 μM
Xanthosin gestrippt und mit weiteren 40 ml Prä-Äquilibrierungspuffer gewaschen. Beide
Säuleneluate
wurden zusammengefasst und in eine Mono-P HR 5/20 FPLC (Pharmacia)
Säule geladen, die
mit 25 mM bis-tris (pH 6,0) und 9% Betain bei 23°C voräquilibriert war. Nach Stabilisierung
der Grundlinie wurde die Säule
mit 100 ml Polypuffer 74 (10 ml:90 ml H2O,
v:v) (pH 4,0) (Pharmacia) und 9% Betain bei einer Fließgeschwindigkeit
von 1 ml/Minute eluiert. Die Sammelröhrchen enthielten 100 μl 0,5 M Tricin-Puffer
(pH 7,0) und 50 mM DTT zu einer Endkonzentration von 1 ml 50 mM
Tricin (pH 7,0) und 5 mM DTT in 1 Min-Fraktionen. Dadurch wurden
die endgültigen
pH-Bedingungen für
die unter leicht saurem pH aus der Mono-P Säule eluierten Proteine stabilisiert.
Die Hauptaktivität
für Xanthosin-N7-Methyltransferase
in Sammelröhrchen
ohne Tricin wurde in Fraktionen 15 und 16 des aus der Säule eluierenden
Gradienten mit einem pH von 5,42 bzw. 5,35 gefunden. Es war wichtig,
die Proteinproben zu keinem Zeitpunkt der Reinigung einzufrieren,
weil dies eine erhebliche negative Auswirkung auf den Aktivitätszustand
der Xanthosin-N7-Methyltransferase hatte.
-
B. Untersuchung der Enzymaktivität
-
Das
100 μl Standardassaygemisch
enthielt 50 mM Tricin (pH 7,0), 1200 μM Xanthosin, 5 mM DTT, 7,5 μM S-Adenosyl-L-[methyl-14C]-methionin (SAM) (60 mCi/mmol; DuPont
NEN) und 1 mM Na2EDTA. Das Reaktionsgemisch
(50 μl ohne
Enzym) wurde 10 Minuten bei 25°C
vorinkubiert und die Reaktion wurde durch Hinzufügen von 50 μl Enzymlösung eingeleitet und bei 25°C 1 Stunde
laufen gelassen. Am Ende der Inkubationszeit wurden 30 μl Aliquote
der Reaktion entnommen und durch Hinzufügen von 8 μl 0,6 M Perchlorsäure (HClO4) beendet. Der gleiche Vorgang erfolgte
für Nullzeitkontrollen
zum Nachweis echter Enzymaktivität.
Dieses Gemisch wurde 5 Minuten in einer Mikrozentrifuge zentrifugiert
und 19 μl
des Überstands
wurde mit 1,0 μl 33
mM 7-Methyl-Xanthosin gemischt. Diese Gemische wurden auf Whatman
Nr. 1 Chromatographiepapier angefleckt und mit n-Butanol-Essigsäure-H2O (n-BuOH-HOAc-H2O)
(4:1:1) entwickelt. Die Position von 7-Methylxanthosin wurde anhand
seiner blauen Fluoreszenz bei Exposition gegenüber kurzwelligem UV-Licht bestimmt.
Diese Region wurde aus den Chromatogrammen geschnitten und die Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
mit 3 mL Scinti-verse Szintillationsflüssigkeit (Fisher Scientific)
bestimmt. Die Zähleffizienz
betrug 74,7%. Hintergrundstrahlung und unspezifische Strahlung,
die in der 7-Methylxanthosin-Region der Nullzeitproben festgestellt
wurde, wurde subtrahiert.
-
C. Identifikation des
Reaktionsprodukts.
-
Die
Methylierungsstelle auf dem Xanthinring wurde durch Hydrolyse des
Zuckers aus dem methylierten Xanthosin-Reaktionsprodukt und Trennung
in 4 verschiedenen Chromatographiesystemen identifiziert. Das Produkt
aus zwei 100 μl
Reaktionen, die wie oben beschrieben durchgeführt wurden, und das 6 μl 33 mM 7-Methylxanthosin
als Träger
enthielt, wurde als Band am Ursprung eines Whatman Nr.1 Papierchromatogramms
aufgetragen. Das Chromatogramm wurde in n-BuOH-HOAc-H2O (4:1:1)
entwickelt. Die Region des Chromatogramms, die dem methylierten
Xanthosin entsprach, wurde wie oben nachgewiesen, in kleine Stücke geschnitten,
in ein steriles Röhrchen
gelegt und mit 35 ml entionisiertem Wasser bei 37°C unter Schütteln über Nacht
inkubiert. Der Extrakt wurde durch 2 Schichten Miracloth und dann
durch einen 0,22 μm
Filter filtriert und anschließend
lyophilisiert. Der getrocknete Extrakt wurde in 1,0 ml entionisiertem
Wasser resuspendiert, in eine Glasaufschlussampulle verbracht und
gefriergetrocknet. Die Probe wurde in 400 μl 1,0 M HCl resuspendiert und
1 Stunde bei 100°C
inkubiert. Das Aufschlussprodukt wurde lyophilisiert, in 400 μl 3 mM 7-Methylxanthin
resuspendiert und erneut gefriergetrocknet. Das Aufschlussprodukt
wurde in 40 μl
entionisiertem Wasser resuspendiert und 10 μl wurde in jeweils einem von
vier verschiedenen Systemen chromatographiert. 1-Methylxanthin,
3-Methylxanthin, 7-Methylxanthin, 8-Methylxanthin, 7-Methylxanthosin,
Xanthin und Xanthosin wurde auf jedem Chromatogramm zum Vergleich
aufgenommen. Die folgenden Chromatographiesysteme wurden verwendet:
Whatman Nr. 1 Papier, entwickelt in n-BuOH-HOAc-H2O
(4:1:1) und C8 Dünnschichtplatten (Whatman
KC18F), entwickelt entweder in Isoamylalkohol-H2O-Acetonitril
(41:4:5), Ethanol-H2O (4:1) oder tert-BuOH-HOAc-H2O (4:1:1). Nach dem Trocknen wurden die
Chromatogramme mit En3Hance (Dupont NEN) besprüht, erneut
getrocknet und 30 Tage vorbelichtetem Fuji RXGCU Röntgenfilm
bei –70°C ausgesetzt.
-
D. Identifikation von
Proteinen durch Gelelektrophorese.
-
Wie
oben erhaltene Extrakte wurden in eindimensionalen (1D) SDS-PAGE
Minigels (Hauptgel: 12,5% Acrylamid, 0,8% Methylenbisacrylamid;
Stapelgel: 7,5% Acrylamid, 0,21 % Methylenbisacrylamid) durch Mischen
mit Laemmli Probenpuffer (Laemmli, UK, Nature 227:680 (1970)) und
in zweidimensionalen (2D) Mini IEF/SDS-PAGE nach der modifizierten
Methode von O'Farrell
et al. (O'Farrell,
P.Z., Goodman, H.M., O'Farrell P.H.,
Cell 12:1133 (1977)) verwendet. Die zweidimensionale Elektrophorese
war durch Abscheiden von Proteinen mit 50 Volumen von 100% Ethanol
für 1 Stunde
und erneutes Auflösen
der Proteine in isoelektrischem Fokussier (IEF)-Probenpuffer mit
5% Ampholinen (1:1, v:v, pH 3-10:pH 5-7, LKB-Pharmacia) möglich. Das
Verhältnis
von ursprünglichem
Proteinextrakt zum IEF Probenpuffer wurde bei mindestens 1:2 gehalten,
um sicherzustellen, dass verbleibende Pufferbestandteile aus den
Chromatographieschritten IEF nicht störten. Gleiche Gesamtproteinproben
(<20 μg) wurde
auf das basische Ende der vorfokussierten Röhrchengels (8,8% Acrylamid,
1,6% Methylenbisacrylamid) mit 5% Ampholinen wie oben aufgebracht.
Die Gels wurden 10.000 V-Stunden plus weiteren 2 Stunden bei 1.000
V fokussiert. Blank fokussierte Gels wurden in 5 mm Abschnitte geschnitten
und in 0,5 ml 100 mM CaCl2 24 Stunden inkubiert
und der pH-Wert der Segmente wurde bestimmt. Aus dieser Analyse
wurde der pH-Gradient des IEF-Gels auf einen Bereich von 4,4 bis
6,0 geschätzt.
-
Die
Röhrchengels
wurden für
SDS-PAGE durch eine kurze H2O-Wäsche gefolgt
von drei Wäschen
(jeweils 10 Minuten) in heißem
Laemmli Probenpuffer vorbereitet. Die Röhrchengels wurden auf die SDS-PAGE Gels
gesetzt (Hauptgel: 12,5% Acrylamid, 0,8% Methylenbisacrylamid; Stapelgel:
7,5% Acrylamid, 0,21% Methylenbisacrylamid) und mit 3% Agarose in
Laemmli Probenpuffer festgehalten. Proteine wurden durch Anfärbung mit
Silber visualisiert. In 1D Gels wies die Mono-P Fraktion 16 mit der höchsten enzymatischen
Aktivität nur
auf Anwesenheit eines Dupletts unter Silberanfärbung hin (2).
Die Molekulargewichte dieser Proteine (kD) betrugen ca. 37,6 und
36,1 kD. In 2D Gels trennte sich jedes Gels in zwei Flecken. Der
isoelektrische Punkt (IP) des saureren Flecks hatte einen durchschnittlichen
Wert über
mehrere Gels von 5,2, während
der basischere Fleck einen Wert von 5,3 aufwies. Ihre Molekulargewichte
lagen nun aber durchschnittlich bei 43,5 kD, wobei die oberen und
untere Peptide ineinander übergingen.
Deshalb gibt es einen klaren Unterschied in kD zwischen 1D und 2D
Gels. Die ähnliche
Migration aller vier Peptide in Mono-P Säulen, 1D und 2D Gels weist
darauf hin, dass es Isozyme sind, die nach der Translation modifiziert
werden können.
Alternativ können sie
Produkte einer Genfamilie sein, die sich in ihrer Struktur leicht
voneinander unterscheiden können,
wodurch die unterschiedlichen beobachteten Isozyme entstehen.
-
E. Proteinsequenzierung
-
Die
Gesamtproteinschätzung
nach dem Verfahren von Lowry (Lowry, O.H., Rosebrough, N.J., Farr, A.L.
und Randall, R.J., J. Biol. Chem. 193:265 (1951)) für Fraktion
16 von Mono-P wies darauf hin, dass in der 1 ml Fraktion insgesamt
100 μg Protein
vorlag. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass bei diesen niedrigen
Proteinkonzentrationen die Lowry-Werte die tatsächlich vorliegende Menge eher überschätzen. Wir
beschlossen, diesen Umstand durch Verwendung eines erheblichen Teils
dieser Fraktion für
die Proteinsequenzierung überzukompensieren.
Ein 900 μl
Teil der Mono-P Fraktion 16 entsprechend 90 μg, wurde in ein steriles 1,5
ml Mikrozentrifugenröhrchen
gelegt und 216 μl
100% Trichloressigsäure
(TCA) wurden hinzugefügt.
Nach dem Mischen wurde das Röhrchen
auf Eis über
Nacht inkubiert und dann in einer Mikrozentrifuge 30 Minuten bei
4°C bei
14.000 U/min zentrifugiert. Der Überstand
wurde durch Aspiration entfernt und das Pellet wurde zweimal mit
1 ml 75%igem Ethanol gewaschen, wobei jeder Wäsche ein Zentrifugationsschritt
folgte. Das Pellet wurde getrocknet, indem das Röhrchen in einen Speedvac gestellt
und 1 Minuten unter Vakuum geschleudert wurde. Dem Präzipitat
wurde 20 μl
2 × Laemmli
Probenpuffer hinzugefügt.
Es wurde dann 5 Minuten in einem Wasserbad gekocht und 1 Minute
mikrozentrifugiert. Wenn die Röhrchentemperatur
auf 23°C
abgekühlt
war, wurde die gesamte Menge in eine einzelne Bahn eines 12,5% 1D
Gels geladen. Am Ende der Elektrophorese wurden die Proteine visualisiert,
indem mit 0,1% Coomassie R-250 in wässrigem 50%igem Methanol und
10% Essigsäure
(w:v:v) angefärbt
und dann entfärbt
wurde. Das gleiche Duplett von 37,6 und 36,1 kD, das in mit Silber angefärbten Gels
beobachtet wurde, war auch in den mit Coomassie angefärbten Gels
sichtbar. Die Region des Gels, die dieses Duplett enthielt, wurde
ausgeschnitten und für
die Proteinsequenzierung mit automatischer Edman Degradierung verwendet.
-
Die
Sequenzierung erfolgte mit dem Standardprotokoll des Protein Structure
Laboratory der Universität
von Kalifornien, Davis. Das das Duplett enthaltende Gelstück wurde
4 Mal mit je 15 ml H2O durch vorsichtiges
Schwenken für
15 Minuten gewaschen, um die Essigsäure und SDS aus den vorherigen
Schritten zu entfernen. Das Gelstück wurde mit einer Rasierklinge
in 2 mm große
Quadrate geschnitten und in ein 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen überführt. Die
Gelstücke
wurden 2 Stunden in einem Speed-Vac dehydriert, bis sie nicht mehr
am Röhrchen
anhafteten. Als nächstes
wurden 30 μl
des Gelrehydrierungspuffers (0,1 M tri-HCl, pH 9,0, 0,05% SDS) hinzugefügt und der
pH von 8,0 wurde durch Auftupfen von 0,5 μl auf pH-Papier überprüft. Das
Aufschlussenzym Lys-C (0,2 μg)
von Achromobacter lyticus (Wako) wurde hinzugefügt sowie zusätzlicher Rehydrierungspuffer,
um die Gelstücke
vollständig
zu hydrieren und etwas Extrapuffer zurückzulassen. Das Gemisch wurde über Nacht
bei 30°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurde der Überstand in eine frische sterile Mikrozentrifuge überführt und
gelagert. Es wurde so viel Wasser zugefügt, dass die Gelstücke bedeckt
waren, und diese wurden weitere 2 Stunden bei 30°C inkubiert. Der Überstand
wurde entfernt und in derselben Mikrozentrifuge wie zuvor aufbewahrt.
Dieser Wäscheschritt
wurde noch einmal wiederholt, wobei die Überstände mit den vorherigen zwei
Wäschen
kombiniert wurden. Die Gelstücke
wurden dann mit einer Lösung
aus 0,1% Trifluoressigsäure
(TFA) in 80% Acetonitril bedeckt und 1 Stunde bei 30°C inkubiert.
Der Überstand
wurde gesammelt und dem Röhrchen
mit allen vorherigen Überständen zugefügt. Die
letzte Wäsche
wurde noch einmal wiederholt und die zusammengefassten Überstände wurden
in einem Speed-vac getrocknet.
-
Die
getrockneten tryptischen Aufschlussprodukte wurden in 25 μl 6 M Guanidin-HCl, 0,4 M tris (pH
8,2) gelöst
und der pH wurde durch Auftupfen von 0,5 μl auf pH-Papier überprüft. Ein μl 450 mM
DTT wurde zugefügt
und das Aufschlussprodukt wurde 45 Minuten bei 50°C inkubiert.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurden 2 μl
500 mM Iodoacetamid zugefügt
und weitere 15 Minuten bei 23°C
inkubiert. Am Ende dieser Inkubation wurden 72 μl Wasser bis zu einer Endkonzentration
von 1,5 M Guanidin und 0,1 M Tris zugefügt. Die Probe wurde dann 5
Minuten bei 14.000 U/Min in einer Mikrozentrifuge zentrifugiert
und der Überstand wurde
sorgfältig
in ein neues Mikrozentrifugenröhrchen überführt. Dem
abgeschiedenen Pellet wurden 25 μl 0,1
% TFA zugefügt
und gewirbelt. Das Röhrchen
wurde dann wie zuvor erneut zentrifugiert und der Überstand wurde
dem des vorherigen Schritts zugefügt.
-
Die
Spaltfragmente des tryptischen Aufschlusses wurden durch kapillare
Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) in einer C18 1 mm × 10
cm Säule
unter Verwendung eines linearen Gradienten über 90 Minuten von 5% Lösungsmittel
A (0,1% TFA) auf 70% Lösungsmittel
B (0,075% Acetonitril) bei einer Fließgeschwindigkeit von 100 μl pro Minute
gelöst.
Der UV-Nachweis wurde auf 210 nm gestellt, wobei die Skala von 0
bis 0,1 A reichte. Die Wiedergewinnung einzelner Peaks wies auf
die Anwesenheit von mehreren eindeutigen Peptiden wie in 3 gezeigt
hin. Als Kontrolle wurde ein Teil des ursprünglichen BDS-PAGE Gels, das
kein Protein enthielt, durch den Aufschlussprozess geführt. Die
in 3 gezeigten gefüllten Peaks waren zwischen dieser
Kontrolle und der Probe häufig.
Die 3 Peaks A, B und C wurden einer automatischen Edman Degradierung
unterworfen. Zwei der Peaks (A und B) ergaben überlappende einzigartige Sequenzen,
die dasselbe Proteinfragment darstellten (2, Fragmente
A und B). Der dritte Peak (C) ergab eine andere einzigartige Sequenz
(2, Fragment C).
-
F. Synthese von Oligonucleotid-DNA-Primern
für Xanthosin-N7-Methyltransferase.
-
Die
chemische Synthese von 20 mer Primern für die beiden Aminosäuresequenzen,
die durch die Aufschlussfragmente von Xanthosin-N7-Methyltransferase
erhalten wurden, erfolgte durch The Midland Certified Reagent Company.
Regionen der ausgewählten
Fragmente zeigten minimale Nukleinsäure-Degeneration und wo möglich wurden
Aminosäuren
mit ausgedehnter genetischer Coderedundanz vermieden. Wenn dies
nicht möglich
war, wurde mehr als ein Primer für
dasselbe Fragment synthetisiert, um alle möglichen alternativen Codonkombinationen einzuschließen. Ferner
synthetisierten wir Primer auch so, dass sie zum kodierenden Strang
der DNA-Sequenzen, die für
die Aminosäuresequenz
kodieren, komplementär
waren. Nukleotid-Degenerationen in der dritten Position von drei
oder mehr wurden durch Verwendung von Inosin an diesen Stellen überwunden.
Bei zweifacher Degeneration eines Nukleotids wurden beide Nukleotide
in die Primersynthese aufgenommen (3).
-
G. Extraktion von RNA
aus jungen Kaffeeblättern
im Stadium B3.
-
Alle
Gegenstände,
die bei der Extraktion verwendet wurden, waren steril, RNase-frei
und durch Behandlung mit 0,1 % DEPC Wasser hergestellt. Alle Zentrifugationsschritte
wurden bei 4°C
durchgeführt,
sofern nichts anderes angegeben ist.
-
Junge
Kaffeepflanzen im Stadium B3 wurden gesammelt und wie oben beschrieben
aufbewahrt. Die gesamte RNA wurde aus 100 g dieses jungen Blattgewebes
isoliert, indem das Gewebe unter Flüssigstickstoff gemahlen und
sofort in eine vorgekühlte
Haushaltskaffeemühle überführt wurde.
Das Gewebe wurde zusammen mit einem kleinen Stück Trockeneis zu einem Pulver
gemahlen. Das Gewebe wurde dann zu 200 ml Homogenisierungspuffer
aus 100 mM tris-HCl (pH 9,0), 200 mM NaCl, 15 mM Na2EDTA,
0,5% Sarcosyl und frisch zugefügtem
100 mM β-Mercaptoethanol
hinzugefügt.
Diesem Gemisch wurden 200 ml mit Puffer äquilibriertes Phenol und 40
ml eines Gemisches aus Chloroform:Isoamylalkohol (24:1, v:v) zugefügt. Das
Gewebe wurde dann in einem Glasbecher in einem Eisbad für 2 Minuten
bei hoher Geschwindigkeit in einem Polytron-Homogenisator homogenisiert.
Unmittelbar nach der Homogenisierung wurden 14 ml 3M Natriumacetat
(pH 4,0) hinzugefügt
und durch Laufenlassen des Homogenisators für weitere 1 Minute gemischt.
Das Homogenisat wurde dann 15 Minuten auf Eis gelagert und anschließend in
zwei 250 ml Polypropylen-Zentrifugenröhrchen überführt. Die Zentrifugation erfolgte
in einem GSA (DuPont Sorvall) Rotor bei 16.000 × g für 10 Minuten. Die wässrige Phase
(obere Schicht) wurde in ein neues 250 ml Polypropylen-Zentrifugenröhrchen überführt und
ein gleiches Volumen Isopropanol wurde hinzugefügt.
-
Dieses
Gemisch wurde über
Nacht bei –20°C inkubiert
und dann bei 10.000 × g
für 10
Minuten zentrifugiert, um die abgeschiedene RNA zu sammeln.
-
Das
RNA Pellet wurde mit 70%igem Ethanol gewaschen und bei 10.000 × g 5 Minuten
erneut zentrifugiert. Der Ethanol wurde dekantiert und das Pellet
wurde unter Vakuum 5 Minuten getrocknet. Das Pellet wurde in 15
ml mit DEPC behandeltem Wasser resuspendiert. Die RNA-Suspension
wurde in ein steriles 40 ml Zentrifugenröhrchen mit Schraubkappe überführt und
das unlösliche
Material wurde durch 5-minütige
Zentrifugation bei 10.000 × g
entfernt. Der Überstand
wurde in ein neues 40 ml Zentrifugenröhrchen mit Schraubkappe überführt und
5 ml 8M LiCl wurde bis zu einer Endkonzentration von 2M LiCl zugefügt. Das
Röhrchen wurde über Nacht
bei 4°C
inkubiert und die RNA wurde durch 10-minütige Zentrifugation bei 14.000 × g gewonnen.
Das RNA-Pellet wurde dann mit 70%igem Ethanol gewaschen, 5 Minuten
bei 10.000 × g
zentrifugiert und kurz unter Vakuum getrocknet. Das Pellet wurde
in 15 ml mit DEPC behandeltem Wasser resuspendiert und 5 Minuten
bei 10.000 × g
zentrifugiert, um unlösliches
Material zu entfernen. Der Überstand
wurde in vier sterile 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen überführt und auf Eis gelagert. Die
Quantifizierung von 10 μl
der gesamten RNA-Lösung
in einem Shimadzu UV 160 U Spektrophotometer in einem 230 bis 330
nm Spektrum wies darauf hin, dass 42,8 mg RNA vorlag. Die Röhrchen mit
der RNA wurden bei –70°C aufbewahrt.
-
H. Reinigung von Poly
(A+) mRNA aus Gesamt-RNA
-
Das
gesamte RNA-Präparat
wurde für
Poly (A+) RNA (mRNA) mit dem PolyATtract II mRNA Isoliersystemkit
(Promega Corporation) angereichert. Ein 600 μl Aliquot der Gesamt-RNA entsprechend
5,1 mg wurde einem Röhrchen
aus dem oben erwähnten
Kit hinzugefügt
und das Endvolumen wurde mit RNase-freiem Wasser auf 2,43 ml gebracht.
Nach dem Erhitzen auf 65°C
für 10
Minuten wurden 10 μl
50 pMol/ml biotinyliertes Oligo(dT) und 60 μl 20 × SSC (175,3 g/l NaCL, 88,2
g/l Natriumcitrat, pH 7,0) zugefügt
und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur über einen Zeitraum von ca.
30 Minuten langsam abgekühlt.
Ein Aliquot der paramagnetischen Streptavidin-Teilchen wurde 3 Mal
in 0,5 × SSC
(1,5 μl
pro Wäsche)
gewaschen und in 0,5 ml 0,5 × SSC
resuspendiert. Die RNA-Lösung mit
dem biotinyliertem Oligo(dT) wurde den gewaschenen paramagnetischen
Streptavidin-Teilchen zugefügt.
Nach 10-minütiger
Inkubation bei Raumtemperatur wurden die paramagnetischen Teilchen
und die eingefangene RNA mit einem Magneten auf der Seite des Röhrchens
festgehalten. Der Überstand
wurde entfernt und die Teilchen wurden vier Mal mit 0,1 × SSC gewaschen
(1,5 ml/Wäsche).
Die mRNA wurde gewonnen, indem die Teilchen in 1,0 ml RNasefreiem
Wasser resuspendiert wurden und das Wasser entfernt wurde, während die
Teilchen an der Seite des Röhrchens
festgehalten wurden. Das Wasser wurde in Portionen von jeweils 500 μl in zwei
1,5 ml sterile Mikrozentrifugationsröhrchen überführt. Nach Zufügen von
1/10 des Volumens von 3M Natriumacetat (50 μl pro Röhrchen) wurde die mRNA durch
Präzipitation
mit einem gleichen Volumen Isopropanol (550 μl pro Röhrchen) gewonnen. Die Röhrchen wurden über Nacht
bei –20°C gelagert
und dann 30 Minuten bei 14.000 U/Min bei 4°C zentrifugiert. Das Pellet wurde
mit 500 μl
75%igem eiskaltem Ethanol gewaschen und erneut zentrifugiert. Der
Ethanol wurde dekantiert und das Pellet wurde kurz unter Vakuum
getrocknet. Die mRNA wurde in 60 μl
mit DEPC behandeltem nucleasefreiem sterilen Wasser gelöst. Die
Quantifizierung erfolgte an 15 μl
der gelösten
mRNA wie für
die Gesamt-RNA beschrieben. Ca. 9,6 μg mRNA wurden aus 5 mg Gesamt-RNA
gewonnen.
-
I. Konstruktion der cDNA-Bank
-
Erst-
und Zweitstrang-cDNA wurde mit dem ZAP-cDNA Synthesekit (Stratagene)
synthetisiert. Vier μg mRNA
in 25 μl
Wasser wurden 5 Minuten bei 65°C
inkubiert. Drei μl
100 mM Methylquecksilber wurden zugefügt und 10 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Vier μl
700 mM β-Mercaptoethanol
wurden zugefügt
und die Inkubation wurde weitere 5 Minuten fortgesetzt. Der denaturierten
mRNA wurden 5 μl
10 × Erststrang-Puffer,
5 μl 100
mM DTT, 3 μl
Nucleotid-Gemisch (je 10 mM dATP, dGTP, TTP und 5-Methyl-dCTP),
2 μl 1,4 μg/ml Linker-Primer,
(5'GAGAGAGAGAGAGAGAGAGAACTAGTCTCGAGTTTTTTTTTTTTTTTTTT
3'), 1 μl RNase Block
und 5 μl
Wasser zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert,
um den Primer an der mRNA zu befestigen, und 2,5 μl 20 μ/μl M-MuLV
Reverse-Transkriptase wurden zugefügt. Fünf μl dieses Reaktionsgemisches
wurden entfernt und in ein Röhrchen
mit 0,5 μl
800 Ci/mMol [a-32P]dCTP (DuPont NEN) überführt. Beide Reaktionen wurden
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Das radioaktiv markierte Reaktionsgemisch wurde für eine spätere Gelanalyse
bei –20°C eingefroren.
-
Dem
45 μl Reaktionsgemisch
wurden 40 μl
Zweitstrang-Puffer, 15 μl
100 mM DTT, 6 μl
Nucleotid-Gemisch (10 mM dATP, dGTP, TTP und 26 mM dCTP), 268,3 μl Wasser
und 2 μl
800 Ci/mmol [a-32P]dCTP hinzugefügt. Nach
dem Mischen wurden 4,5 μl
1 μ/μl RNase H
und 19,2 μl
5,2 μ/μl zugefügt. E. coli
DNA Polymerase I wurde zugefügt
und die Reaktion wurde 2,5 Stunden bei 16°C inkubiert. Das Reaktionsgemisch
wurde mit 400 μl
Phenol:Chloroform (1:1) extrahiert und die Phasen wurden durch Zentrifugation
getrennt. Die wässrige
Phase wurde in ein neues Röhrchen überführt und
erneut mit Chloroform extrahiert. Die wässrige Phase wurde wie oben
gewonnen. Die Doppelstrang-cDNA wurde durch Präzipitation über Nacht bei –20°C nach Zufügen von
33,3 μl
3M Natriumacetat und 867 μl
100% Ethanol gewonnen. Das Präzipitat
wurde durch 60-minütige
Zentrifugation in einer Mikrozentrifuge bei 4°C gewonnen. Das Präzipitat
wurde mit 1 μl
80%igem Ethanol gewaschen und durch Zentrifugation bei Raumtemperatur
bei voller Geschwindigkeit in einer Mikrozentrifuge gewonnen. Der Überstand
wurde entfernt, das Präzipitat
wurde unter Vakuum getrocknet und in 45 μl Wasser gelöst. Drei μl der resuspendierten Doppelstrang-cDNA
wurden entfernt und bis zur Analyse durch Gelelektrophorese bei –20°C eingefroren.
-
Den
restlichen 42 μl
der Doppelstrang-cDNA wurden 5 μl
10 × Klenow
Puffer (Puffer Nr. 3), 2,5 μl
2,5 mM Nucleotide (dCTP, dGTP, dATP und TTP) und 0,5 μl 5 μ/μl Klenow-Fragment
zugefügt.
Nach 30 Minuten bei 37°C
wurden 50 μl
Wasser zugefügt
und das Reaktionsgemisch wurde mit einem gleichen Volumen Phenol :
Chloroform (1:1) und dann mit Chloroform wie oben extrahiert. Nach
Zugabe von 7 μl
3M Natriumacetat und 226 μl
100%igem Ethanol wurde die Doppelstrang-DNA mit stumpfem Ende durch
Ausfällen
durch Inkubation auf Eis für
30 Minuten und Mikrozentrifugation bei voller Geschwindigkeit bei
4°C für 60 Minuten
gewonnen. Das Pellet wurde mit 300 μl 80%igem Ethanol gewaschen,
zentrifugiert und wie oben getrocknet. Sieben μl der 0,4 μg/μl EcoRI Linker wurden der getrockneten
cDNA zugefügt.
Die Strukturen der EcoRI Linker sind wie folgt:
5' AATTCGGCACGAG 3'
– 3' GCCGTGCTC 5'
-
Nach
Verwirbeln zur Resuspension der cDNA wurden 1 μl 10 × Ligationspuffer, 1 μl 10 mM ATP
und 1 μl
4 Weiss μ/μl T4 DNA
Ligase zugefügt
und das Reaktionsgemisch wurde über
Nacht bei 8°C
inkubiert. Die Ligase wurde durch Erhitzen bei 70°C für 30 Minuten
inaktiviert. Die 5' Enden
der an der cDNA anhängenden EcoRI
Linker wurden mit Polynucleotidkinase phosphoryliert. Ein μl von 10 × Puffer
Nr. 3, 2 μl
10 mM ATP, 6 ml Wasser und 1 ml 10 μ/ml T4 Polynucleotidkinase wurden
dem Ligationsreaktionsgemisch zugefügt. Nach 30 Minuten bei 37°C wurde das
Kinasereaktionsgemisch durch Erhitzen bei 70°C für 30 Minuten inaktiviert.
-
XhoI „Klebeenden", die dem 3' Ende der mRNA entsprachen,
wurden am Ende der cDNA durch Aufschluss der XhoI Stelle im Linker-Primer
erzeugt (siehe oben). 28 μl
XhoI Puffer und 3 μl
40 μ/ml
XhoI wurden der cDNA zugefügt
und das Reaktionsgemisch wurde 1,5 Stunden bei 37°C inkubiert.
Die cDNA mit den EcoRI Klebeenden am 5' Ende und den XhoI Klebeenden am 3' Ende (relativ zur
ursprünglichen
mRNA) wurde größenfraktioniert,
indem sie wie folgt durch eine Sephacryl 5-400 Spinsäule geführt wurde.
5 μl 10 × STE (100 mM
tris (ph 7.0)), 5 mM EDTA und 100 mM NaCl) wurden zugefügt und die
cDNA wurde auf die Oberseite einer 1 μl Spritze mit Sephacryl S-400
aufgebracht. Ein 500 ml Mikrozentrifugenröhrchen wurden auf den Boden
der Spritze gelegt und die Säule
wurde in ein Zentrifugenröhren
gestellt und 2 Minuten bei 400 × g
zentrifugiert. 60 μl
10 × STE
wurden auf die Spritze gegeben, ein neues Mikrozentrifugenröhren wurde
auf den Boden gestellt und die Säule
wurde erneut wie zuvor zentrifugiert. Dieses Verfahren wurden wiederholt,
bis sechs Fraktionen gesammelt worden waren.
-
Ca.
10% jeder Fraktion wurden einer Elektrophorese auf einem 1% Agarosegel
unterworfen, um die Größenverteilung
der cDNA in jeder Fraktion zu bestimmen. Der Rest jeder Fraktion
wurde mit einem gleichen Volumen Phenol:Chloroform und dann Chloroform
wie oben beschrieben extrahiert und dann durch Zugabe von 2 Volumen
100% Ethanol ausgefällt.
Nach Inkubation bei –20°C über Nacht
wurde die cDNA durch Zentrifugation bei 14.000 U/Min bei 4°C für 60 Minuten
in einer Mikrozentrifuge gewonnen. Die cDNA wurde mit 200 μl 80%igem
Ethanol wie oben beschrieben gewaschen und getrocknet. Die cDNA
wurde in 5 μl
Wasser gelöst
und 0,5 μl
Wasser wurde entnommen, um die cDNA-Konzentration fluorographisch
mit einem Hoefer TKO 100 DNA Fluorometer zu bestimmen. Die restlichen
4,5 ml von Fraktion 1, die die größten cDNA-Moleküle enthielt,
enthielten ca. 304 ng cDNA.
-
Einhundert
ng cDNA aus Fraktion 1 wurden in 1 μg Uni-Zap, einem Bakteriophagen
Lambda ZAP Vektor, der mit EcoRI und XhoI (Stratagene) aufgeschlossen
wurde, ligiert. Fraktion 1 cDNA (2,0 ml) wurden 0,54 μl 10 × Ligationspuffer,
0,5 μl 10mM
ATP, 1 μl
1 μg/μl Uni-Zap
XR Vektor und 0,5 μl
4 Weiss μ/μl T4 DNA
Ligase zugefügt.
Die Reaktionsmischung wurde ca. 44 Stunden bei 8°C inkubiert. Ein μl Aliquot
des Ligationsreaktionsgemisches wurde einem Aliquot des „Freeze-Thaw" Extrakts aus dem
Gigapack II Gold Verpackungskit (Stratagene) zugefügt. 15 μl sonischer
Extrakt wurde zugefügt
und der Inhalt wurde vorsichtig vermischt. Die Verpackung erfolgte
bei Raumtemperatur. Nach 2 Stunden wurden 500 μl SM Puffer (0,01 M tris-HCl
pH 7,5, 0,01 M MgCl2 0,1 mM Na2EDTA)
und 20 μl
Chloroform dem Packreaktionsgemisch zugefügt, Trümmer wurden durch eine kurze
Zentrifugation in einer Mikrozentrifuge entfernt und die verpackten
Phagen wurden bis zum Gebrauch bei 4°C aufbewahrt.
-
J. Titrierung der Primärbank.
-
Ein μl der 500 μl Primärbank wurde
mit 9 μl
SM Puffer für
eine 1/10 Verdünnung
gemischt. Mit 1 μl dieser
Verdünnung
wurden 200 μl
E. coli XL1-Blue MRF' Zellen,
die bis zu einer Dichte entsprechend einem Außendurchmesser600=
0,5 gezüchtet
worden waren, infiziert. Die Zellen wurden 15 Minuten bei 37°C unter leichtem
Schütteln
inkubiert. Die infizierten Zellen wurden dann mit 2,5 ml 48°C Top Agar
mit 15 μl
0,5 M IPTG und 50 μl
250 mg/ml X-gal gemischt und auf 100 × 15 mm NZY Platten ausgestrichen
(5 g/l NaCl, 2 g/l MgSO4 × 7H2O, 5 g/l Hefeextrakt, 10 g/l NZ Amin [pH
7,5] und 15 g/l Difco Agar). Die Platten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die Hintergrund-Plaques waren blau, während die rekombinanten Plaques
weiß waren.
Der Durchschnitt von drei solcher Platten wies darauf hin, dass
1 μl der
Primärbank
1.930 weiße
rekombinante Plaques und 65 blaue Plaques produzierte. Die gesamte
500 μl Primärbank repräsentierte
den Berechnungen nach 965.000 rekombinante Plaques.
-
K. Amplifikation der Primärbank
-
In
20 sterile Röhrchen
wurden 300 μl
E. coli XL1-Blue MRF' Zellen,
die bis zu einem Außendurchmesser600= 0,5 gezüchtet worden waren, zugefügt. Jedem
Röhrchen
wurden 12,5 μl
Primärbank und
90 μl SM
Puffer zugefügt
und die Röhrchen
wurden 15 Minuten bei 37°C
inkubiert. 2 ½ ml
48°C Top
Agar wurden jedem Röhrchen
zugefügt
und die Zellen wurden auf 100 × 15
mm NZY Platten ausgestrichen. Die Platten wurden über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Fünf
ml SM Puffer wurden jeder Platte zugefügt und die Platten wurden weitere
8 Stunden bei 4°C
inkubiert. Der SM Puffer wurde mit einer sterilen Pipette gesammelt
und in einem sterilen 250 ml Zentrifugenröhrchen aufbewahrt. Jede Platte
wurde mit ca. 4 ml frischem SM Puffer gewaschen, der dem zuvor gesammelten
Material zugefügt
wurde. Chloroform wurde bis zu einem Endvolumen von 5% der amplifizierten
Bank zugefügt.
Die Bank wurde dann 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert und 10
Minuten bei 2.000 × g
zentrifugiert, um die Zelltrümmer
zu entfernen. Der Überstand
(114,5 ml) wurde gewonnen und dann in eine sterile Polypropylenflasche überführt. Chloroform
wurde bis zu einem Endvolumen von 0,3% zugefügt und die amplifizierte Bank
wurde bei 4°C
aufbewahrt.
-
L. Titration der amplifizierten
Bank.
-
Ein μl einer 10–11 Verdünnung der
amplifizierten Bank in SM Puffer enthielt 192 rekombinante Plaques, wenn
sie wie oben ausgestrichen wurde. Um 50.000 rekombinante Plaques
zu erhalten, wurden 25 μl
einer 10–7 Verdünnung verwendet,
um 600 μl
E. coli XL1-Blue MRF' Zellen,
die bis zu einem Außendurchmesser600 0,5 gezüchtet worden waren, zu infizieren,
die dann 15 Minuten bei 37°C
inkubiert wurden. Diesen Zellen wurden 6,5 ml 48°C Top Agar zugefügt und die
Bank wurde auf 150 × 15
mm NZY Platten ausgestrichen. Vier solche Platten entsprechend 200.000
rekombinanten Plaques wurden hergestellt und bei 37°C über Nacht
inkubiert. Die Platten wurde dann 4 Stunden bei 4°C gekühlt und
anschließend
für das
DNA-Screening der Bank verwendet.
-
M. Amplifikation mit Polymerasekettenreaktion
(PCR) von Xanthosin-N7-Methyltransferase cDNA.
-
Die
Synthese der Erststrang-cDNA erfolgte wie im Stratagene-Protokoll
oben beschrieben. Die beiden durch tryptischen Aufschluss erhaltenen
einzigartigen Peptidsequenzen ermöglichten die Synthese der in 4 gezeigten
degenerierten Primer. Eine Polymerasekettenreaktion (PCR) (Saiki,
R.K., Gelfand, D.H., Stoffel, S., Scharf, S.J., Higuchi, R., Horn,
G.T., Mullis, K.B. und Erlich, H.A., Science 239:487 (1988) zwischen Paaren
dieser Primer (1-6, 2-6, 3-5 oder 4-5) mit 4 ng cDNA, 1 μl 20 μM Primer,
je 0,5 μl
1 mM Deoxyribonucleotidtriphosphat, 1,5-mM MgCl2,
0,3 μl Taq
DNA Polymerase [5.000 μ/ml],
2,5 μl 10 × PCR Puffer
[10 mM tris-HCl (pH 9.0), 0.1% Triton X-100] und sterilem H2O bis zu einem Endvolumen von 25 μl wurde durchgeführt. Die
PCR Bedingungen waren 94°C
für 4 Minuten
[1 Cyclus]; 94°C
für 1 Minute,
43°C für 1 Minute,
72°C für 1-Minute
[35 Cyclen]; 72°C
für 5 Minuten
[1 Cyclus]). Die Reaktionen erfolgten in 500 μl sterilen Mikrozentrifugenröhrchen mit
einem Perkin Elmer DNA Thermal Cycler 480. Nur die Primerkombination
1 und 6 führte
zu einem einzelnen Produkt bei einer Glühtemperatur von 43°C. Das Produkt
wurde durch Agarosegelelektrophorese mit SeaPlaque Agarose (FMC)
gemessen und enthielt ca. 750 Basenpaare. Eine handelsübliche 100
bp Leiter wurde als Größenmarker
verwendet (Promega Corporation).
-
M. Klonen von kaffeespezifischem
Xanthosin-N7-Methyltransferase-PCR-Genprodukt.
-
Dem
mit Primer 1 und 6 (4) in einer 50 μl PCR Reaktion
erhaltenen 750 bp Fragment wurden 50 μl Chloroform und 100 μl steriles
Wasser zugefügt.
Das Gemisch wurde verwirbelt und dann in einer Mikrozentrifuge 2
Minuten bei 14.000 U/Min zentrifugiert. Die obere wässrige Schicht
mit der DNA wurde entfernt und in ein steriles Röhrchen überführt. Die Quantifizierung der
Platte mit Ethidiumbromid wies auf das Vorliegen von ca. 5 ng von
PCR-amplifizierter DNA/μl
hin. Das PCR-Produkt
wurde dann in einen TA Cloning Kit pCR II Vektor (Invitrogen Corporation)
in einem 10 μl
Ligationsreaktionsgemisch mit 1 μl
10 × Ligationspuffer,
2 μl pCR II
Vektor (25 ng/μl),
3 μl frischem
PCR-Produkt (5 ng/μl),
1 μl T4
DNA Ligase und 3 μl
sterilem Wasser ligiert. Das Ligationsreaktionsprodukt wurde über Nacht
bei 14°C
inkubiert. Die Ligationsreaktionsprodukte wurden 2 Minuten bei 14.000
U/Min zentrifugiert und auf Eis gelegt. Einem frisch angetauten
Fläschchen
mit E. coli XL1-Blue kompetenten Zellen wurden 2 μl 0,5 M a-Mercaptoethanol zugefügt und vorsichtig
mit der Pipettenspitze vermischt. Zwei μl des Ligationsreaktionsgemisches
wurden in die Zellen pipettiert und die Zellen wurden vorsichtig
mit der Pipettenspitze zum Vermischen gerührt. Das Fläschchen wurde dann 30 Minuten
auf Eis inkubiert und exakt 30 Sekunden in einem 42°C Wärmeblock
einem Hitzeschock unterzogen. Das Fläschchen wurde auf Eis gelegt.
Nach 2 Minuten wurden 450 μl
steriles SOC Medium (20 g/l Trypton, 5 g/l Hefeextrakt, 0,5 g/l
NaCl, 10 ml/l 250 mM KCl, 10 ml/l MgCl2,
20 ml/l 1 M Glucose [pH 7.0] zugefügt. Das Fläschchen wurde dann bei 225
U/Min in einem rotierenden Schüttler
1 Stunde geschüttelt
und dann auf Eis gelegt.
-
Die
transformierten Zellen wurden durch Pipettieren von 50 μl und/oder
200 μl der
Zellsuspension auf ein von zwei LB Platten (10 g/l Trypton, 5 g/l
Hefeextrakt, 10 g/l NaCl, 15 g/l Difco Agar, pH 7,5) mit 50 μg/ml Ampicillin
und 40 μg/ml
X-Gal ausgestrichen. Die Platten wurden 20 Stunden bei 37°C inkubiert
und dann 3 Stunden auf 4°C
gebracht, um die Farbentwicklung zu ermöglichen. Sechs weiße Transformantenkolonien wurden
auf Anwesenheit und Orientierung des PCR-Fragments untersucht.
-
N. Kochen von Plasmid
Mini-Prep.
-
Jede
Transformantenkolonie wurde in 5 ml steriler Nährbrühe (12 g/l Trypton, 24 g/l
Hefeextrakt, 4 ml/l Glycerol, 100 ml/l 10 × TB Phosphat [0,17 M KH2PO4, 0,72 M K2HPO4]), ergänzt mit
50 μg/ml
Ampicillin, gezüchtet.
Die Röhrchen
wurden über
Nacht bei 37°C
in einem rotierenden Schüttler
inkubiert. Drei ml jeder Kolonie wurden in ein 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen überführt, jeweils
1 ml, und die durch die Zellen wurde durch Zentrifugieren bei 14.000
U/Min für
2 Minuten konzentriert. Der Überstand
wurde jedes Mal verworfen und das Zellpellet wurde möglichst
trocken gelassen. Die Zellen wurden einmal mit 1 ml sterilem H2O gewaschen und wie zuvor zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen und das Zellpellet wurde in 320 μl STET Puffer (8% Saccharose,
0,5% Triton X-100, 50 mM EDTA, 10 mM tris-HCl, pH 8,0) resuspendiert.
Diesen Zellen wurde 32 μl
10 mg/ml Lysozym in TE Puffer (10 ml/l 1 M tris-HCl pH 8,0, 2 ml/l
0,5 M EDTA pH 8,0) zugefügt und
durch mehrmaliges Umdrehen des Röhrchens
gemischt. Die Röhrchen
wurden 5 Minuten in ein kochendes Wasserbad gestellt und dann sofort
auf Eis gelegt. Nach dem Abkühlen
wurden sie 30 Minuten bei 14.000 U/Min und 4°C zentrifugiert. Das Pellet
wurde mit einem sterilen Zahnstocher aus jedem Röhrchen entfernt. Dem Überstand
wurden 170 μl
7,5 M NH4OAc und 550 μl eiskalter Isopropanol zugefügt und die
DNA wurde über
Nacht bei –20°C ausgefällt. Die
Röhrchen
wurden 30 Minuten bei 14.000 U/Min und 4°C zentrifugiert und das Pellet
wurde mit 75%igem Ethanol gewaschen und 1 Minute in einem Speed-Vac
getrocknet. Die DNA wurde in 50 μl
sterilem H2O mit 1 μl 5 mg/ml RNase A resuspendiert.
-
O. Restriktionsaufschluss
zur Entfernung des Einschubs aus pCR II Plasmid
-
Ein
Reaktionsgemisch von 25 μl
wurde durch Zufügen
von 15 μl
Plasmid mini-prep DNA, die wie oben erhalten wurde, 2,5 μl Puffer
H (90 mM tris-HCl [pH 7,5], 10 mM MgCl2,
50 mM NaCl), 1 μl
EcoRI (8-12 μ/μl) und 6,5 μl steriles
H2O hergestellt. Das Gemisch wurde in einem
gerüttelten
Wasserbad für
1 Stunde bei 37°C inkubiert
und dann 1 Minute in einem Wasserbad gekocht. Die Röhrchen wurden
15 Sekunden bei 14.000 U/Min zentrifugiert und dann auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Zu 10 μl
jedes Gemisches wurden 2 μl
Beladungsfarbstoff zugefügt
und die Aufschlussprodukte wurden durch 1,5% Agarosegelelektrophorese
mit ultrareiner Agarose (GibcoBRL) und einer 100 bp Leiter als Größenmarker
(Promega Corporation) analysiert.
-
Nur
eines der sechs Reaktionsgemische wies auf das Vorliegen eines aufgeschlossenen
Einschubs von ca. 750 bp hin. Die dem Plasmid entsprechende ursprüngliche
Bakterienkolonie mit dem 750 bp Xanthosin-N7-Methyltransferase-PCR-Produkt wurde
in einen 250 ml Erlenmeyerkolben mit 50 ml sterilem LB Medium (10
g/l Trypton, 5 g/l Hefeextrakt, 10 g/l NaCl, pH 7,5)ergänzt mit
50 μg/ml
Ampicillin geimpft. Der Kolben wurde in einem Drehen-Schüttler bei
30°C über Nacht
inkubiert. In einem 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen wurden 18 ml des resultierenden
Zellmediums durch Zentrifugation wie oben konzentriert.
-
Plasmid-DNA
wurde mit dem QIAGEN Plasmid Mini Kit Verfahren (Qiagen Inc.) gereinigt.
Das gewaschene Bakterienpellet wurde in 0,3 ml Puffer P1 mit der
gelieferten RNase resuspendiert. Dazu wurden 0,3 ml alkalischer
Lysepuffer P2 zugefügt,
vorsichtig gemischt und für
höchstens
5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die nächsten 0,3 ml des gekühlten Puffers
P3 wurden zugefügt
und durch 6-maliges Umdrehen des Röhrchens gemischt. Nach 10 Minuten
auf Eis wurde der Extrakt bei 14.000 U/Min 15 Minuten in einer Mikrozentrifuge
zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt und auf eine QIAGEN-Spitze 20 aufgebracht, die zuvor durch
Aufbringen von 1 ml QBT Puffer durch Schwerkraft äquilibriert
worden war. Der aufgebrachte Zellextrakt-Überstand konnte durch Schwerkraftströmung auch
in das Harz der Säule
fließen.
Sobald der Fluss durch die Säule
beendet war, wurde die QIAGEN-Spitze 20 4 Mal mit einem ml Puffer
QC gewaschen. Die DNA wurde durch Waschen der QIAGEN-Spitze 20 mit
0,8 ml Puffer QF eluiert und durch Zugabe von 0,7 Volumen (560 μl) Isopropanol
bei Raumtemperatur ausgefällt.
Das Röhrchen
wurde sofort bei 14.000 U/Min 30 Minuten zentrifugiert und der Überstand
wurde sorgfältig
entfernt. Die ausgefällte
DNA wurde mit 1 ml eiskaltem 70%igem Ethanol gewaschen, wie oben
zentrifugiert und 5 Minuten an der Luft getrocknet. Die DNA wurde
in 100 μl
sterilem H2O resuspendiert. UV-Spektrometrie
wie oben beschrieben an 1 μl
der DNA Resuspension wies darauf hin, dass 55 μg gereinigte rekombinante pCRII
Plasmid DNA pro 100 μl
vorlag.
-
Die
automatische DNA-Sequenzierung des Einschubs im pCRII Plasmid vom
5' Ende erfolgte
mit dem M13 Reverse Primer, der an eine Referenz in pCRII direkt
neben der Stelle, an der das PCR Produkt eingefügt wurde, bindet. Die Sequenzierung
erfolgte in der biotechnologischen Serviceeinrichtung der University
of Hawaii. Das Sequenzierungsreaktionsgemisch enthielt 1 μg Plasmid-Matrize
und 3,2 pmol M13 Primer. Die erhaltene Sequenz wies darauf hin,
dass das PCR Produkt für
die DNA-Sequenz der ersten 6 Aminosäuren der Peptidfragmente A
und B (4) kodierte, aus deren Sequenz die degenerierten
DNA-Primer 1 und 2 (4) bestanden. Darüber hinaus
kodierte die Sequenz auch für
die folgenden 7 Aminosäuren
des Peptidfragments, deren DNA-Sequenz nicht bei der Konstruktion
des Primers verwendet worden war. Tatsächlich wurde somit die DNA-Sequenz
für das
korrekte Protein geklont.
-
P. Herstellung einer willkürlich geprimten
Sonde für
das cDNA-Screening mit dem PCR-Produkt.
-
Zwei
25 μl Restriktionsaufschlüsse mit
EcoR1 wurden an zwei 17,5 μl
Aliquoten des gereinigten pCRII Plasmids wie oben beschrieben durchgeführt. Die
Produkte wurden wie zuvor auf 1% Agarosegel getrennt und der 750
bp Einschub wurde aseptisch aus zwei Bahnen des Gels ausgeschnitten.
Die Gelstücke
mit einem Gewicht von 0,65 g wurden in ein steriles 40 ml Polypropylenröhrchen überführt und
einer Geneclean II Kit Reinigung (BIO 101, Inc.) unterworfen. Viereinhalb
Volumen NaI (2,93 ml) Stammlösung
wurden den Gelscheiben zugefügt.
Die Hälfte
des Volumens des Gel TBE Modifikators (325 μl) wurde zugefügt und das
Röhrchen
wurde 5 Minuten bei 45°C
inkubiert. Dazu wurden 15 μl
Glasmilchsuspension zugefügt
und weitre 5 Minuten inkubiert. Der Glasmilch/DNA-Komplex wurde
durch Zentrifugation bei 1.000 U/Min 10 Sekunden pelletiert und
der Überstand
wurde entfernt. Das Glasmilchpellet wurde 3 Mal mit 1 ml New Wash
Lösung
gewaschen und die DNA wurde mit 50 μl sterilem H2O
eluiert. Ethidiumbromid-Platten
wiesen darauf hin, dass die DNA-Konzentration 10 ng/μl betrug.
-
Eine
willkürlich
geprimte Sonde wurde aus 30 ng (3 μl) der gereinigten DNA synthetisiert.
Drei μl
der DNA wurde 27 μl
sterilem Wasser zugefügt
und die DNA wurde durch Erhitzen in einem kochenden Wasserbad denaturiert.
Dazu wurden die Bestandteile des Promega Corporations Prime-a-Gene
Kit (10 μl
5 × Markierpuffer,
2 μl unmarkierte
dNTP [jeweils 20 μM
dCTP, dGTP, TTP], 2 μl
1 mg/ml acetyliertes BSA, 1 μl
5 μ/μl Klenow-Enzym)
und 5 μl
[a-32P]dATP (50 μCi, 3.000 Ci/mmol; DuPont NEN)
bis zu einem Endvolumen von 50 μl zugefügt und bei
Raumtemperatur 1 Stunde inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe
von 2 μl
0,5 M Na2EDTA (20 mM Endkonzentration) beendet
und 2 Minuten in einem kochenden Wasserbad erhitzt.
-
Q. Screening der amplifizierten
Bank mit einer willkürlich
geprimten Sonde
-
Die
vier 150 × 15
mm NZY-Platten mit ca. 50.000 rekombinanten Klons pro Platte wurde
auf 4°C
gekühlt
(Ausstreich- und Wachstumsbedingungen siehe oben) und die rekombinanten
Plaques wurden angehoben, indem zunächst 132 mm Magna Nylon-Transfermembranen
(MSI Corporation) auf 10 Sekunden mit 5 × SSC Puffer gesättigtem
Chromatographiepapier vorgeweicht wurden. Die Membranen wurden 5
Minuten auf die Platten mit den rekombinanten Plaques gelegt, dann
angehoben und mit der die Phagen enthaltenden Seite nach oben 2
Minuten auf Chromatographiepapier gelegt, das mit 0,5 M NaOH und
1,5 M NaCl gesättigt
war. Die Membranen wurden durch Überführung auf
Chromatographiepapier, das mit 0,5 M tris-HCl (pH 8,0) und 1,5 M
NaCl gesättigt
war, für
5 Minuten neutralisiert. Sie wurden dann 20 Sekunden auf Chromatographiepapier
gelegt, das mit 2 × SSC
Puffer, 0,2 M tris-HCl (pH 7,5) gesättigt war, und dann trocken
getupft. Nach 1 Stunde Lufttrocknen wurde die DNA durch Exposition
gegenüber
12.000 μJoules
UV mit einem UV Stratalinker 1800 (Stratagene Corporation) mit den
Membranen vernetzt. Die vier Membranen wurden bei 65°C 2 Stunden in
100 ml 6 × SSPE
(52,2 g/l NaCl, 8,3 g/l NaH2PO4 × H2O, 2,2 g/l Na2EDTA
[pH 7,4], 5 × Denhardt
Lösung
(1 g/l Ficoll, 1 g/l Polyvinylpyrrolidon, 1 g/l BSA [Pentaxfraktion
V]), 0,5% SDS und 100 μg/ml
denaturierte Heringssperma-DNA in einem Hybrid Mark II Hybridisierungsofen
vorhybridisiert.
-
Die
Hybridisierung erfolgte bei 65°C
für 12
Stunden in 10 ml 6 × SSPE,
0,5% SDS, 100 μg/ml
pulverisierter/denaturierter Heringssperma-DNA und 52 μl 15 × 106 dpms/ml der oben beschriebenen willkürlichen
geprimten Sonde. Am Ende des Hybridisierungszeitraums wurde die
Sonde entfernt und die Membranen wurden 30 Sekunden kurz mit 100
ml 65°C
2 × SSC
mit 0,5% SDS gewaschen. Die Membranen wurden dann weitere 30 Minuten
mit der gleichen Menge und der gleichen Konzentration frischem Puffer
gewaschen. Die Membranen wurden zwei weiteren Wäschen mit jeweils 100 ml für 30 Minuten
mit 65°C,
0,2 × SSC,
0,5% SDS unterworfen und dann in eine Zellophanhülle gewickelt und mit einem
vorgeblitzten Fuji RXGCU Röntgenfilm
bei –70°C für 24 Stunden
belichtet. Fünfzehn
positive Klone wurden beobachtet. Diese Plaques wurden aufgenommen
und in 1 ml SM Puffer mit 20 μl
Chloroform (Phagenstamm) gelegt. Davon wurden 11 bis zum sekundären oder
tertiären
Screening aufbereitet, bis einzelne individuelle Plaques erhalten
wurden.
-
R. Charakterisierung von
Xanthosin-N7-Methyltransferase-cDNA-Klons
-
Die
Größen der
putativen Xanthosin-N7-Methyltransferase-cDNA-Klons
wurden mit Polymerasekettenreaktion unter Verwendung von Primern
bestimmt, die zu den T3 und T7 Promotern homolog sind, die auf dem
Klonvektor vorliegen und die cDNA-Einschubstelle flankieren. Die Bedingungen
für die
Polymerasekettenreaktion waren wie oben beschrieben, mit der Ausnahme,
dass der Cyclus wie folgt aussah: 35 Cyclen bei 95°C für 1 Minute,
50°C für 1 Minute
und 72°C
für 2 Minuten.
Die Analyse erfolgte mittels Agarosegelelektrophorese wie zuvor.
Die drei größten erhaltenen
Klone wurden in vivo ausgeschnitten, indem in einem sterilen Röhrchen 200 μl Einzelplaque-Phagenstamm
mit 200 μl
frischen XL1-Blue MRF' Zellen,
die bis zu einem Außendurchmesser600 = 1,0 gezüchtet wurden, gemischt wurden.
Diesem Gemisch wurde 1 μl
ExAssist (Stratagene Corporation) Helferphage (> 1 × 106 pfu/μl)
zugefügt
und die Röhrchen
wurden 15-Minuten bei 37°C inkubiert.
Drei ml sterile LB Brühe
wurde zugefügt
und die Inkubation wurde 3 Stunden bei 37°C unter Schütteln fortgesetzt. Die Kulturen
wurden in einem 70°C
warmen Wasserbad 20 Minuten erhitzt und anschließend wurden die Röhrchen bei
1.000 × g
15 Minuten zentrifugiert. Ein ml des Überstands mit dem ausgeschnittenen pBluesript
Phagemid, verpackt als filamentöser
Phagenpartikel, wurde in ein steriles 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen überführt und
bei 4°C
als Stammlösung
aufbewahrt. 25 μl
der Stammlösung
wurden 200 μl
E. coli Solar Zellen, die bis zu einem Außendurchmesser600 =
1 gezüchtet
worden waren, in einem Mikrozentrifugenröhrchen zugefügt. Nach
Inkubation bei 37°C
für 15
Minuten wurden die 200 μl
Zellen auf 100 × 15
mm NZY Agarplatten mit 50 μg/ml
Ampicillin ausgestrichen. Die Platten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert,
bis Kolonien erschienen. Eine einzelne Kolonie wurde in 10 ml sterile
LB Brühe
mit 50 μg/ml
Ampicillin geimpft und über
Nacht bei 37°C
unter Schütteln
gezüchtet.
Die 10 ml Zellkultur wurden in einem 1,5 ml sterilen Mikrozentrifugenröhrchen konzentriert
und die pelletierten Zellen wurden einer QIAGEN Plasmidreinigung
wie oben beschrieben unterworfen. Die gereinigte Plasmid-DNA wurde
in 50 μl
sterilem H2O resuspendiert. Automatische DNA-Sequenzierungsreaktionen
erfolgten durch Mischen von 8 μl
dieser DNA-Probe (0,8 μg)
mit 4 μl
T3 oder T7 Sequenzierungsprimern (0,8 pmol/μl). Der Rest des Verfahrens
war wie bereits beschrieben. Jede Sequenzierungsreaktion ergab ca.
350 Sequenzbasen. Die Sequenz ist in 5 gezeigt.
Die Aminosäuresequenz
von Xanthosin-N7-Methyltransferase wie von
der Basensequenz der cDNA vorhergesagt ist in 6 gezeigt.
-
Die
vorstehenden Beispiele sind nur zur Veranschaulichung bestimmt und
sollten den Umfang der Erfindung der Anmelderin, die in den anhängenden
Beispielen aufgeführt
ist, nicht einschränken.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-