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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von DNA-Sequenzen,
die für
eine Cinnamoyl-CoA-Reduktase (CCR) in Pflanzen kodieren, oder von
jedem Fragment dieser Sequenzen oder auch von jeder Sequenz, die
sich von letzteren ableitet, oder von ihren komplementären Sequenzen
im Rahmen der Durchführung
von Verfahren zur Regulation des Ligninanteils in den Pflanzen.
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Lignin
ist ein komplexes heterogenes aromatisches Polymer, das die Wände bestimmter
Pflanzenzellen undurchlässig
macht und verstärkt.
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Lignin
wird durch Polymerisation freier Radikale gebildet, die sich von
Monolignolen ableiten, wie den Paracumaryl-, Coniferyl- und Sinapylalkoholen
(Higuchi, 1985, in Biosynthesis and degradation of wood components
(T. Higuchi, Hrsg.), Academic Press, Orlando, FL, S. 141–160).
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Lignine
zeigen große
Schwankungen in ihrem relativen Monolignolgehalt je nach der Spezies
und den verschiedenen Geweben in der gleichen Pflanze.
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Diese
Schwankung ist wahrscheinlich auf die verschiedenen Aktivitäten und
Substratspezifitäten
der Enzyme zurückzuführen, die
für die
Biosynthese der Ligninmonomere erforderlich sind, und wird davon
kontrolliert (Higuchi, 1985, siehe oben).
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Über seine
Rolle in der Struktur und Entwicklung der Pflanzen hinaus stellt
Lignin einen Hauptbestandteil der irdischen Biomasse dar und erlangt
eine große ökonomische
und ökologische
Bedeutung (Brown, 1985, J. Appl. Biochem. 7, 371–387; Whetten und Sederoff,
1991, Forest Ecology and Management, 43, 301–316).
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Auf
der Ebene der Nutzung der Biomasse soll vor allem darauf hingewiesen
werden, daß Lignin
ein Faktor ist, der die Verdaulichkeit und die Nährstoffausbeute von Futterpflanzen
beschränkt.
Tatsächlich
wird deutlich gezeigt, daß die
Verdaulichkeit von Futterpflanzen durch Wiederkäuer umgekehrt proportional
zum Ligningehalt dieser Pflanzen ist. Die Art der Lignine ist ebenfalls
ein bestimmender Faktor bei diesem Phänomen (Buxton und Roussel,
1988, Crop. Sci., 28, 553–558;
Jung und Vogel, 1986, J. Anim. Sci., 62, 1703–1712).
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Unter
den hauptsächlichen
Futterpflanzen, bei denen es interessant wäre, die Ligningehalte zu senken,
lassen sich folgende nennen: Luzerne, Schwingel, Mais, zur Silage
verwendetes Futter...
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Es
wird ebenfalls darauf hingewiesen, daß die erhöhten Ligningehalte teilweise
für die
begrenzte Qualität
der Sonnenblumenkuchen, die zur Verfütterung an Vieh bestimmt sind,
und die verringerte Keimungsfähigkeit
bestimmter Samenkörner
auf dem Gebiet des Gartenbaus verantwortlich sind.
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Man
kann ebenfalls betonen, daß die
intensive Verholzung, die während
der Lagerung der Pflanzenorgane nach der Ernte erfolgt, Produkte,
wie Spargel, Jamswurzel, Karotten usw. ... schnell für den Verzehr ungeeignet
macht.
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Außerdem soll
ebenfalls darauf hingewiesen werden, daß mehr als 50 Millionen Tonnen
Lignine jedes Jahr im Rahmen der Produktion von Papiermasse in der
Papierindustrie aus Liginsubstanz extrahiert werden. Dieser Extraktionsarbeitsgang,
der zur Gewinnung der Cellulose notwendig ist, ist energieintensiv
und zweitens umweltverschmutzend aufgrund der chemischen Verbindungen,
die zur Extraktion eingesetzt werden und die man in der Umgebung
wiederfindet (Dean und Eriksson, 1992, Holzforschung, 46, 135–147; Whetten
und Sederoff, 1991, siehe oben).
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Eine
Verringerung der Ligninanteile (die je nach Spezies 20 bis 30% der
Trockensubstanz ausmachen) um einige Prozent (2 bis 5%) würde einen
Ausbeutegewinn, eine beträchtliche
Wirtschaftlichkeit (chemische Produkte) darstellen und zur Verbesserung
der Umwelt beitragen (Verringerung der Umweltverschmutzungen). Bei
gegebenem Grad der Nutzung der Ligninsubstanz hätten diese Rückschritte äußerst entscheidende Rückwirkungen.
In diesem Fall könnte
es sich bei den betreffenden Spezies um Pappel, Eukalyptus, Acacia mangium,
die Gattung Casuarina und die Gruppe der Angiospermen und Gymnospermen,
die zur Herstellung von Papiermasse verwendet werden, handeln.
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Es
ist deutlich, daß auf
den beiden in Betracht kommenden Gebieten die Verringerung der Ligninanteile
mäßig sein
muss, um bei der Pflanze (oder dem Baum) ihre (seine) Steifheitseigenschaften
und normale Architektur beizubehalten, weil die Lignine, welche
die Zellwände
verstärken,
eine wichtige Rolle bei der Erhaltung des aufrechten Wuchses der
Pflanzen spielen.
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Die
natürlichen
Schwankungen bei den Ligningehalten, die in der Natur für die gleiche
Spezies beobachtet werden, (die Abweichungen können bis zu 6–8% der
Trockenmasse zwischen einzelnen Individuen betragen) ermöglichen
die obengenannten Erniedrigungen.
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Die
Beständigkeit
des Lignins gegen Abbau sowie die Schwierigkeiten, denen man im
Rahmen seiner Extraktion gegenübersteht,
sind wahrscheinlich auf die komplexe Struktur dieses Polymers, das
aus Ether- und Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen zwischen den Monomeren
besteht, sowie auf die zahlreichen chemischen Bindungen zwischen
Lignin und anderen Bestandteilen der Zellwand zurückzuführen (Sarkanen
und Ludwig, 1971, in Lignins: Occurrence, Formation, Structure and
Reactions (K. V. Sarkanen und C. H. Ludwig, Hrsg.) New York: Wiley-Interscience, S.
1–18).
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Ausgehend
von Cinnamoyl-CoA erfolgt die Biosynthese der Lignine in Pflanzen
aus die folgende Weise:
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Ein
gentechnologischer Ansatz, um zu versuchen, den Ligninanteil in
den Pflanzen zu erniedrigen, besteht aus der Hemmung der Synthese
eines der Enzyme der Biosynthesekette dieser obengenannten Lignine.
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Eine
im Umfang eines solchen Ansatzes besonders geeignete Technik ist
die Verwendung von Antisense-mRNA,
die mit der mRNA, die für
diese Enzyme kodiert, zu hybridisieren und folglich mindestens teilweise
die Produktion dieser Enzyme ausgehend von ihrer entsprechenden
mRNA zu verhindern vermag.
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Eine
solche Antisense-Strategie, die mit Hilfe des für CAD im Tabak kodierenden
Gens durchgeführt wurde,
ist Gegenstand der europäischen
Patentanmeldung Nr. 584 117, welche die Verwendung von Antisense-mRNA
beschreibt, die die Produktion von Ligninen in den Pflanzen zu hemmen
vermag, indem sie mit der für
CAD kodierenden mRNA in diesen Pflanzen hybridisiert.
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Die
Ergebnisse in den so transformierten Pflanzen zeigen eine Verringerung
der CAD-Aktivität,
aber die Ligningehalte an zeigen paradoxerweise keine Veränderung.
Ergänzende
Untersuchungen zeigen, daß die Lignine
der transformierten Pflanzen sich von den Kontroll-Ligninen unterscheiden,
weil Cinnamylaldehyde direkt in das Ligninpolymer eingebaut sind.
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Eines
der Ziele der vorliegenden Erfindung ist, genauer gesagt, die Bereitstellung
eines Verfahrens, das eine wirksame Regulation der Ligningehalte
in den Pflanzen entweder im Sinne einer erheblichen Erniedrigung
dieser Gehalte im Vergleich zu den normalen Gehalten in den Pflanzen
oder im Sinne einer Erhöhung dieser
Gehalte gestattet.
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Ein
anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von
Werkzeugen zur Durchführung dieses Verfahrens
und insbesondere von Konstruktionen, die sich zur Transformation
von Pflanzen eignen.
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Ein
anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von
genetisch transformierten Pflanzen, insbesondere von Futterpflanzen,
die besser verdaulich sein können
als die nichttransformierten Pflanzen, oder auch von transformierten
Pflanzen oder Bäumen
zur Herstellung von Papiermasse, bei denen die Extraktion der Lignine
leichter und weniger umweltverschmutzend ist als im Fall nichttransformierter
Bäume.
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Ein
anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung transformierter
Pflanzen, die dazu noch im Gegensatz zu den nichttransformierten
Pflanzen resistent gegen Angriffe aus der Umgebung, insbesondere
Angriffe durch Parasiten, sind, oder auch transformierter Pflanzen,
die größer oder
kleiner sind (als nichttransformierte Pflanzen).
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung rekombinanter Nukleotidsequenzen,
die eine (oder mehrere) Kodierregion(en) enthalten, wobei diese
Kodierregion(en) folgendermaßen
zusammengesetzt ist/sind:
- – aus einer Nukleotidsequenz,
die für
eine Boten-RNA (mRNA) kodiert, wobei diese mRNA wiederum für eine Cinnamoyl-CoA-Reduktase
(CCR) in Pflanzen kodiert, oder einem Fragment der obengenannten
Nukleotidsequenz, wobei das Fragment für eine mRNA kodiert, wobei
diese mRNA wiederum für
ein Fragment einer CCR in Pflanzen kodiert, wobei das CCR-Fragment eine enzymatische
Aktivität
besitzt, die äquivalent zu
derjenigen der obengenannten CCR ist, oder einer Nukleotidsequenz,
die sich von der obengenannten Nukleotidsequenz oder von dem obengenannten
Fragment insbesondere durch Mutation und/oder Addition und/oder
Suppression und/oder Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden
ableitet, wobei diese abgeleitete Sequenz für eine mRNA kodiert, wobei
die mRNA wiederum für
ein abgeleitetes Protein kodiert, das eine zu derjenigen der obengenannten
CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
aufweist, oder
- – aus
einer Nukleotidsequenz, die zu der Gesamtheit oder einem Teil der
für eine
mRNA kodierenden Nukleotidsequenz komplementär ist, oder aus einem Fragment
dieser Sequenz oder aus einer von diesen letzteren abgeleiteten
Sequenz, wie oben definiert, wobei diese komplementäre Sequenz
für eine
Antisense-Nukleotidsequenz (auch AntisensemRNA genannt) kodiert,
die mit einer der obengenannten mRNAs zu hybridisieren vermag,
für die Transformation
von pflanzlichen Zellen zwecks Gewinnung von transgenen Pflanzen,
in denen die Biosynthese von Ligninen entweder im Sinne einer Erhöhung oder
im Sinne einer Erniedrigung der produzierten Ligningehalte im Vergleich
zu den normalen von den Pflanzen produzierten Ligningehalten reguliert
wird.
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Unter
dem Ausdruck "abgeleitete
Nukleotidsequenz" wird
vorstehend und nachstehend jede Sequenz verstanden, die mindestens
etwa 50% homologe Nukleotide zu denjenigen der Sequenz, von der
sie abgeleitet ist, aufweist.
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Unter "abgeleitetem Protein" wird vorstehend
und nachstehend jedes Protein verstanden, das mindestens etwa 50%
homologe Aminosäuren
zu denjenigen des Proteins, von dem es abgeleitet ist, aufweist.
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Unter
den Nukleotidsequenzen, die als Kodierregionen in den rekombinanten
Nukleotidsequenzen verwendet werden können, kann man hauptsächlich nennen:
- – die
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 1, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für die CCR von Eukalyptus gemäß SEQ ID
Nr. 2 kodiert,
- – die
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 3, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für die CCR von Pappel gemäß SEQ ID
Nr. 4 kodiert,
- – die
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 5, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für die CCR von Schwingel gemäß SEQ ID
Nr. 6 kodiert,
- – die
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 7, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für die CCR von Tabak gemäß SEQ ID
Nr. 8 kodiert,
- – die
Nukleotidsequenz, die zu derjenigen gemäß SEQ ID Nr. 1, SEQ ID Nr.
3, SEQ ID Nr. 5 oder SEQ ID Nr. 7 komplementär ist, wobei diese komplementäre Sequenz
für eine
Antisense-mRNA kodiert, die mit der durch die Sequenzen SEQ ID Nr.
1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5 bzw. SEQ ID Nr. 7 kodierten mRNA zu hybridisieren
vermag,
- – die
Nukleotidsequenz, die sich von der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 1, SEQ ID Nr.
3, SEQ ID Nr. 5 oder SEQ ID Nr. 7 insbesondere durch Mutation und/oder
Addition und/oder Suppression und/oder Substitution von einem oder
mehreren Nukleotiden ableitet, wobei diese abgeleitete Sequenz entweder
für eine
mRNA kodiert, die wiederum für
die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2, SEQ ID Nr. 4, SEQ ID Nr. 6 bzw. SEQ ID Nr. 8 kodiert, oder
für ein
Protein, das sich von letzteren ableitet und eine äquivalente
enzymatische Aktivität
zu derjenigen dieser CCR in Pflanzen aufweist, insbesondere die
von der Sequenz SEQ ID Nr. 1 abgeleitete Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 9, wobei letztere für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für ein Protein gemäß SEQ ID
Nr. 10 kodiert, das von der obengenannten Eukalyptus-CCR abgeleitet ist,
- – die
Nukleotidsequenz, die von der obengenannten komplementären Nukleotidsequenz
durch Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder Substitution
von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitet ist, wobei diese
abgeleitete Sequenz für
eine Antisense-mRNA kodiert, die mit einer der obengenannten mRNAs
zu hybridisieren vermag.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere jede DNA-Sequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
als Kodierregion folgendes umfaßt:
- – die
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 1, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 kodiert, oder
- – ein
Fragment der obengenannten Nukleotidsequenz, wobei dieses Fragment
für ein
Fragment der CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 kodiert, wobei dieses CCR-Fragment eine zu derjenigen der
obengenannten CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
aufweist, oder
- – jede
von der obengenannten Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 1 oder von einem
Fragment dieser Sequenz, wie oben beschrieben, insbesondere durch
Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder Substitution
von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitete Nukleotidsequenz,
wobei diese abgeleitete Sequenz für eine mRNA kodiert, die wiederum
für die
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 oder für
ein von letzterer abgeleitetes Protein kodiert, das eine zu derjenigen
der CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
in Pflanzen aufweist, insbesondere die von der Sequenz SEQ ID Nr.
1 abgeleitete Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID Nr. 9, wobei letztere
für eine
mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für ein Protein gemäß SEQ ID Nr.
10, das sich von der obengenannten Eukalyptus-CCR ableitet, kodiert.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere jede DNA-Sequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
als Kodierregion folgendes umfaßt:
- – die
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 3, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 4 kodiert, oder
- – ein
Fragment der obengenannten Nukleotidsequenz, wobei dieses Fragment
für ein
Fragment der CCR gemäß SEQ ID
Nr. 4 kodiert, wobei dieses CCR-Fragment eine zu derjenigen der
obengenannten CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
aufweist, oder
- – jede
von der obengenannten Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 3 oder von einem
Fragment dieser Sequenz, wie oben beschrieben, insbesondere durch
Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder Substitution
von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitete Nukleotidsequenz,
wobei diese abgeleitete Sequenz für eine mRNA kodiert, die wiederum
für die
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 4 oder für
ein von letzterer abgeleitetes Protein kodiert, das eine zu derjenigen
der CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
in Pflanzen aufweist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere jede DNA-Sequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
als Kodierregion folgendes umfaßt:
- – die
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 5, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 6 kodiert,
- – ein
Fragment der obengenannten Nukleotidsequenz, wobei dieses Fragment
für ein
Fragment der CCR gemäß SEQ ID
Nr. 6 kodiert, wobei dieses CCR-Fragment eine zu derjenigen der
obengenannten CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
aufweist, oder
- – jede
von der obengenannten Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 5 oder von einem
Fragment dieser Sequenz, wie oben beschrieben, insbesondere durch
Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder Substitution
von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitete Nukleotidsequenz,
wobei diese abgeleitete Sequenz für eine mRNA kodiert, die wiederum
für die
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 6 oder für
ein von letzterer abgeleitetes Protein kodiert, das eine zu derjenigen
der CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
in Pflanzen aufweist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere jede DNA-Sequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
als Kodierregion folgendes umfaßt:
- – die
Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 7, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 8 kodiert,
- – ein
Fragment der obengenannten Nukleotidsequenz, wobei dieses Fragment
für ein
Fragment der CCR gemäß SEQ ID
Nr. 8 kodiert, wobei dieses CCR-Fragment eine zu derjenigen der
obengenannten CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
aufweist, oder
- – jede
von der obengenannten Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 7 oder von einem
Fragment dieser Sequenz, wie oben beschrieben, insbesondere durch
Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder Substitution
von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitete Nukleotidsequenz,
wobei diese abgeleitete Sequenz für eine mRNA kodiert, die wiederum
für die
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 8 oder für
ein von letzterer abgeleitetes Protein kodiert, das eine zu derjenigen
der CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
in Pflanzen aufweist.
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Unter
Protein, das eine zu derjenigen der in den Pflanzen vorhandenen
CCR und insbesondere den CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2, SEQ ID Nr. 4, SEQ ID Nr. 6 und SEQ ID Nr. 8 äquivalente
enzymatische Aktivität aufweist,
wird jedes Protein verstanden, das eine CCR-Aktivität besitzt,
wie gemäß dem in
Eur. J. Biochem. (1981), 119: 115–127 veröffentlichten Verfahren von
Luderitz und Grisebach gemessen.
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Zur
Veranschaulichung sie gesagt, daß dieses Verfahren mittels
spektralphotometrischer Messung der verringernden Aktivität des Proteins
(CCR oder Derivat) durch Verfolgen des Verschwindens von Cinnamoyl-CoA
bei 366 nm durchgeführt
wird. Die Umsetzung läuft
bei 30°C
für 2 bis
10 Minuten ab. Die Zusammensetzung des Reaktionsmediums ist wie
folgt: 100 mM Phosphatpuffer, pH 6,25, 0,1 mM NADPH, 70 μM Feruloyl-CoA,
5 bis 100 μl
enzymatischer Extrakt in einem Gesamtvolumen von 500 μl.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ebenfalls jede DNA-Sequenz, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie
als Kodierregion folgendes umfaßt:
- – die
Nukleotidsequenz, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 1 komplementär ist, wobei
diese komplementäre
Sequenz für
eine Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die selbst wiederum
für die
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 kodiert, nämlich
der mRNA, die von der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 1 oder von einer von
der letzteren abgeleiteten Sequenz kodiert wird, wie oben definiert,
zu hybridisieren vermag, oder
- – ein
Fragment der obengenannten komplementären Sequenz, wobei dieses Sequenzfragment
für eine
Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die selbst wiederum für die CCR
gemäß SEQ ID
Nr. 2 kodiert, wie oben definiert, zu hybridisieren vermag, oder
- – jede
von der obengenannten komplementären
Sequenz oder dem Fragment dieser komplementären Sequenz, wie oben beschrieben,
insbesondere durch Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder
Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitete Nukleotidsequenz,
wobei diese abgeleitete Sequenz für eine Antisense-mRNA kodiert,
die mit der obengenannten mRNA zu hybridisieren vermag, insbesondere
die zu der Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 9 komplementäre
Sequenz.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere jede DNA-Sequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
als Kodierregion folgendes umfaßt:
- – die
Nukleotidsequenz, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 3 komplementär ist, wobei
diese komplementäre
Sequenz für
eine Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die selbst wiederum
für die "CCR gemäß SEQ ID
Nr. 4 kodiert, nämlich
der mRNA, die von der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 3 oder von einer von
der letzteren abgeleiteten Sequenz kodiert wird, wie oben definiert,
zu hybridisieren vermag, oder
- – ein
Fragment der obengenannten komplementären Sequenz, wobei dieses Sequenzfragment
für eine
Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die selbst wiederum für die CCR
gemäß SEQ ID
Nr. 4 kodiert, wie oben definiert, zu hybridisieren vermag, oder
- – jede
von der obengenannten komplementären
Sequenz oder dem Fragment dieser komplementären Sequenz, wie oben beschrieben,
insbesondere durch Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder
Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitete Nukleotidsequenz,
wobei diese abgeleitete Sequenz für eine Antisense-mRNA kodiert,
die mit der obengenannten mRNA zu hybridisieren vermag.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere jede DNA-Sequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
als Kodierregion folgendes umfaßt:
- – die
Nukleotidsequenz, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 5 komplementär ist, wobei
diese komplementäre
Sequenz für
eine Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die selbst wiederum
für die
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 6 kodiert, nämlich
der mRNA, die von der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 5 kodiert wird oder
von einer von der letzteren abgeleiteten Sequenz kodiert wird, wie
oben definiert, zu hybridisieren vermag, oder
- – ein
Fragment der obengenannten komplementären Sequenz, wobei dieses Sequenzfragment
für eine
Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die selbst wiederum für die CCR
gemäß SEQ ID
Nr. 5 kodiert, wie oben definiert, zu hybridisieren vermag, oder
- – jede
von der obengenannten komplementären
Sequenz oder dem Fragment dieser komplementären Sequenz, wie oben beschrieben,
insbesondere durch Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder
Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitete Nukleotidsequenz,
wobei diese abgeleitete Sequenz für eine Antisense-mRNA kodiert,
die mit der obengenannten mRNA zu hybridisieren vermag.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere jede DNA-Sequenz, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
als Kodierregion folgendes umfaßt:
- – die
Nukleotidsequenz, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 7 komplementär ist, wobei
diese komplementäre
Sequenz für
eine Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die selbst wiederum
für die
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 8 kodiert, nämlich
der mRNA, die von der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 7 oder von einer von
der letzteren abgeleiteten Sequenz kodiert wird, wie oben definiert,
zu hybridisieren vermag, oder
- – ein
Fragment der obengenannten komplementären Sequenz, wobei dieses Sequenzfragment
für eine
Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die selbst wiederum für die CCR
gemäß SEQ ID
Nr. 7 kodiert, wie oben definiert, zu hybridisieren vermag, oder
- – jede
von der obengenannten komplementären
Sequenz oder dem Fragment dieser komplementären Sequenz, wie oben beschrieben,
insbesondere durch Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder
Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden abgeleitete Nukleotidsequenz,
wobei diese abgeleitete Sequenz für eine Antisense-mRNA kodiert,
die mit der obengenannten mRNA zu hybridisieren vermag.
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Es
ist selbstverständlich,
daß die
obengenannten Sequenzen gemäß SEQ ID
Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5, SEQ ID Nr. 7 und SEQ ID Nr. 9,
die komplementären
Sequenzen, die abgeleiteten Sequenzen und die Fragmente von erfindungsgemäßen Sequenzen
so betrachtet werden müssen,
daß sie
in 5' → 3'-Richtung dargestellt
sind.
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Somit
ist das erste Nukleotid einer komplementären Sequenz in 5' → 3'-Richtung, wie oben beschrieben, das
Komplement des letzten Nukleotids der Sequenz in 5' → 3'-Richtung, die für eine CCR (oder ein CCR-Fragment
oder abgeleitetes Protein) kodiert, das zweite Nukleotid dieser
komplementären
Sequenz ist das Komplement des vorletzten Nukleotids der Sequenz,
die für
eine CCR kodiert, und so weiter, bis zum letzten Nukleotid dieser
komplementären
Sequenz, welches das Komplement des letzten Nukleotids der für eine CCR
kodierenden Sequenz ist.
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Die
mRNA, die von der obengenannten komplementären Sequenz kodiert wird, ist
derart, daß,
wenn diese mRNA in 5' → 3'-Richtung dargestellt
wird, ihr erstes Nukleotid dem letzten Nukleotid der für eine CCR kodierenden
Sequenz entspricht und somit mit dem letzten Nukleotid der mRNA,
die von der letzteren kodiert wird, zu hybridisieren vermag, während ihr
letztes Nukleotid dem ersten Nukleotid der für eine CCR kodierenden Sequenz
entspricht und somit mit dem ersten Nukleotid der von der letzteren
kodierten mRNA hybridisiert.
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Unter
Antisense-mRNA wird also vorstehend und nachstehend jede mRNA verstanden,
die von der obengenannten komplementären Sequenz kodiert und in
umgekehrter Richtung (3' → 5') zu der Richtung
dargestellt wird, in der die mRNA dargestellt wird, die von der
für eine
CCR (oder ein CCR-Fragment oder ein abgeleitetes Protein) kodierenden
Sequenz kodiert wird, wobei diese letztere mRNA wiederum als Sense-mRNA (5' → 3') bezeichnet wird.
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Der
Begriff Antisense-mRNA bezeichnet somit eine RNA-Sequenz, die zu der Basensequenz der
Boten-RNA komplementär
ist, wobei der Begriff komplementär in dem Sinne verstanden werden
soll, daß jede Base
(oder eine Mehrzahl der Basen) der Antisense-Sequenz (die in 3' → 5'-Richtung gelesen wird) sich mit den
entsprechenden Basen (G mit C, A mit U) der Boten-RNA (einer in
5' → 3'-Richtung gelesenen
Sequenz) zu paaren vermag.
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Die
Antisense-RNA-Strategie ist im Umfang der vorliegenden Erfindung
ein molekularer Ansatz, der für
das Ziel einer Modulation der Ligninanteile der Pflanzen besonders
geeignet ist. Die Antisense-RNA ist eine RNA, die durch Transkription
des nichtkodierenden DNA-Strangs (Unsinn-Strangs) erzeugt wird.
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Diese
Antisense-Strategie ist insbesondere im europäischen Patent Nr. 240 208 beschrieben.
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Es
wird angenommen, daß die
Hemmung der Synthese eines Proteins gemäß der Antisense-Strategie,
im vorliegenden Fall auf das Auftreten von CCR, die Folge der Bildung
eines Duplex zwischen den beiden komplementären RNAs (Sense und Antisense)
ist, was somit die Produktion des Proteins hemmt. Der Mechanismus
bleibt jedoch unbekannt. Der RNA-RNA-Komplex kann entweder eine
schließliche
Transkription oder die Reifung, den Transport oder die Übersetzung
stören
oder auch zu einem Abbau der mRNA führen.
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Eine
Kombination dieser Wirkungen ist ebenfalls möglich.
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Die
Erfindung betrifft auch jede mRNA, die von einer erfindungsgemäßen DNA-Sequenz
kodiert wird, und insbesondere:
- – die mRNA,
die von der DNA-Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 1 oder von einem Fragment oder einer abgeleiteten Sequenz, wie
oben definiert, kodiert wird, wobei diese mRNA wiederum für die beim
Eukalyptus vorhandene CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 oder für
ein Fragment dieser CCR oder ein abgeleitetes Protein, wie oben
definiert, insbesondere für
das Protein gemäß SEQ ID
Nr. 10, zu kodieren vermag,
- – die
mRNA, die von der DNA-Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 3 oder von einem
Fragment oder einer abgeleiteten Sequenz, wie oben definiert, kodiert
wird, wobei diese mRNA wiederum für die bei der Pappel vorhandene
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 4 oder für
ein Fragment dieser CCR oder ein abgeleitetes Protein, wie oben definiert,
zu kodieren vermag,
- – die
mRNA, die von der DNA-Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 5 oder von einem
Fragment oder einer abgeleiteten Sequenz, wie oben definiert, kodiert
wird, wobei diese mRNA wiederum für die beim Schwingel vorhandene
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 6 oder für
ein Fragment dieser CCR oder ein abgeleitetes Protein, wie oben
definiert, zu kodieren vermag,
- – die
mRNA, die von der DNA-Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 7 oder von einem
Fragment oder einer abgeleiteten Sequenz, wie oben definiert, kodiert
wird, wobei diese mRNA wiederum für die beim Tabak vorhandene
CCR gemäß SEQ ID
Nr. 8 oder für
ein Fragment dieser CCR oder ein abgeleitetes Protein, wie oben definiert,
zu kodieren vermag.
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Aufgabe
der Erfindung ist auch jede Antisense-mRNA, wie oben definiert,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie Nukleotide umfaßt, die
zu der Gesamtheit oder einem Teil der Nukleotide komplementär sind,
die eine erfindungsgemäße mRNA,
wie oben beschreiben, bilden, wobei die Antisense-mRNA mit letzterer
zu hybridisieren (oder sich damit zu paaren) vermag.
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Dazu
sieht die Erfindung insbesondere die Antisense-mRNAs vor, die von erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen
kodiert werden, die mindestens eine Region von 50 Basen umfassen,
die zu denjenigen einer Region von zu den obengenannten erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen
komplementären
Sequenzen homolog sind.
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Es
gibt keine Obergrenze für
die Größe der DNA-Sequenzen, die eine
erfindungsgemäße Antisense-RNA
kodieren; sie können
so lang sein wie diejenigen des normalerweise in den Zellen produzierten
Boten oder auch so lang wie die genomische DNA-Sequenz, die für die CCR-mRNA
kodiert.
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Vorteilhafterweise
umfassen diese DNA-Sequenzen, die für eine erfindungsgemäße Antisense-RNA kodieren,
zwischen etwa 100 und etwa 1000 Basenpaaren.
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Aufgabe
der Erfindung ist insbesondere jede Antisense-Sequenz, die eine (oder mehrere) Antisense-mRNA(s),
wie oben beschrieben, oder (ein) Fragment(e) dieser Antisense-mRNA(s)
und eine (oder mehrere) Sequenz(en), die einer (oder mehreren) katalytischen
Domäne(n)
eines Ribozyms entsprechen, umfaßt.
-
Dazu
sieht die Erfindung insbesondere jede Antisense-Sequenz, wie oben beschrieben, vor,
welche die katalytische Domäne
eines Ribozyms umfaßt,
die auf jeder Seite von Armen von etwa 8 Basen flankiert sind, die
zu Sequenzen komplementär
sind, die ein GUX-Motiv (wobei X für C, U oder A steht) tragen,
das in einer der obengenannten erfindungsgemäßen mRNAs (auch als Ziel-RNA
bezeichnet) enthalten ist (Haseloff J. und Gerlach W. L., 1988,
Nature, 334: 585–591).
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Die
Erfindung betrifft ferner jede DNA-Sequenz, die für eine Antisense-Sequenz,
wie oben beschrieben, die mindestens eine katalytische Domäne eines
Ribozyms in Verbindung mit einer oder mehreren erfindungsgemäßen Antisense-mRNAs
oder (einem) Fragment(en) von Antisense-mRNAs (vorteilhafterweise Fragmenten
von etwa 8 Basen, wie oben beschreiben) umfaßt, zu kodieren vermag.
-
Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere auch jede Antisense-Sequenz, die
folgendes umfaßt
-
Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere:
- – jede Antisense-mRNA,
wie oben beschrieben, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie von
der Nukleotidsequenz kodiert wird, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 1 komplementär
ist, wobei die Antisense-mRNA mit der mRNA, die von der DNA-Sequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 1 kodiert wird, zu hybridisieren vermag,
- – jede
Antisense-mRNA, wie oben beschrieben, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie
von der Nukleotidsequenz kodiert wird, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 3 komplementär
ist, wobei die Antisense-mRNA mit der mRNA, die von der DNA-Sequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 3 kodiert wird, zu hybridisieren vermag,
- – jede
Antisense-mRNA, wie oben beschrieben, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie
von der Nukleotidsequenz kodiert wird, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 5 komplementär
ist, wobei die Antisense-mRNA mit der mRNA, die von der DNA-Sequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 5 kodiert wird, zu hybridisieren vermag,
- – jede
Antisense-mRNA, wie oben beschrieben, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie
von der Nukleotidsequenz kodiert wird, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 7 komplementär
ist, wobei die Antisense-mRNA mit der mRNA, die von der DNA-Sequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 7 kodiert wird, zu hybridisieren vermag,
- – jede
Antisense-mRNA, wie oben beschrieben, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie
von der Nukleotidsequenz kodiert wird, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 9 komplementär
ist, wobei die Antisense-mRNA mit der mRNA, die von der DNA-Sequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 9 kodiert wird, zu hybridisieren vermag.
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Die
Erfindung betrifft ferner rekombinante Polypeptide, die von den
erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen
kodiert werden, wobei diese rekombinanten Polypeptide eine zu derjenigen
der CCR in Pflanzen und insbesondere den rekombinanten CCR, die
von den Sequenzen gemäß SEQ ID
Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5 und SEQ ID Nr. 7 oder von den
Sequenzen, die von den letzteren erfindungsgemäßen Sequenzen abgeleitet sind, insbesondere
von SEQ ID Nr. 9, kodiert werden, äquivalente enzymatische Aktivität aufweisen.
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Aufgabe
der Erfindung sind insbesondere die rekombinanten Polypeptide und
insbesondere die rekombinanten CCR, wie sie durch Transformation
von Pflanzenzellen durch stabile Integration einer rekombinanten
Nukleotidsequenz, wie nachstehend definiert, die eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz
enthält,
insbesondere mit Hilfe eines Vektors, wie nachstehend beschrieben,
in deren Genom erhalten werden.
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Unter
dem Ausdruck "rekombinante
Polypeptide" soll
jedes Molekül
verstanden werden, das eine Polypeptidkette besitzt, die mittels
Gentechnologie über
eine Phase der Transkription der DNA des entsprechenden Gens hergestellt
werden kann, was zum Erhalt von RNA führt, die anschließend (durch
Suppression der Introns) in mRNA umgewandelt wird, wobei letztere
anschließend
durch die Ribosomen in Form von Proteinen übersetzt wird, wobei das Ganze
unter der Kontrolle geeigneter Regulationselemente im Inneren einer
Wirtszelle erfolgt. Folglich schließt der verwendeten Begriff "rekombinante Polypeptide" die Möglichkeit
nicht aus, daß diese
Polypeptide andere Gruppen, wie glykosylierte Gruppen, umfassen.
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Es
ist selbstverständlich,
daß der
Begriff "rekombinant" bedeutet, daß das Polypeptid
mittels Gentechnologie hergestellt wurde, weil es aus der Expression
der entsprechenden Nukleotidsequenz, die zuvor in einen Expressionsvektor
eingebracht wurde, der zur Transformation dieses zellulären Wirts
verwendet wurde, in einer geeigneten Wirtszelle hervorgeht. Dennoch
schließt
der Begriff "rekombinant" die Möglichkeit
nicht aus, daß das
Polypeptid durch ein anderes Verfahren, beispielsweise klassische
chemische Synthese gemäß bekannter,
zur Synthese von Proteinen verwendeter Verfahren oder durch proteolytische
Spaltung von größeren Molekülen, hergestellt
wird.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere die CCR, die in Eukalyptus-Zellen
vorhanden ist, gemäß SEQ ID Nr.
2, die CCR, die in Pappel-Zellen vorhanden ist, gemäß SEQ ID
Nr. 4, die CCR, die in Zellen des Aufrechten Schwingels vorhanden
ist, gemäß SEQ ID
Nr. 6 oder die CCR, die in Tabakzellen vorhanden ist, gemäß SEQ ID
Nr. 8 oder jedes von letzteren insbesondere durch Addition und/oder
Suppression und/oder Substitution von einer oder mehreren Aminosäuren abgeleitete
Protein, insbesondere das von der Eukalyptus-CCR gemäß SEQ ID
Nr. 10 abgeleitete Protein oder jedes von diesen CCR oder ihren
abgeleiteten Sequenzen stammende Fragment, wobei diese Fragmente
und abgeleiteten Sequenzen eine zu derjenigen der obengenannten
CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
besitzen können.
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Aufgabe
der Erfindung sind ferner die Nukleotidsequenzen, die für die CCR
gemäß SEQ ID
Nr. 2, SEQ ID Nr. 4, SEQ ID Nr. 6, SEQ ID Nr. 8 oder SEQ ID Nr.
10 oder jede abgeleitete Sequenz oder jedes Fragment der letzteren,
wie oben definiert, kodieren, wobei diese Nukleotidsequenzen dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie
der Gesamtheit oder einem Teil der Sequenzen gemäß SEQ ID Nr. 1, SEQ ID Nr.
3, SEQ ID Nr. 5, SEQ ID Nr. 7 bzw. SEQ ID Nr. 9 oder jeder von letzteren
durch Degeneration des genetischen Codes abgeleiteten Sequenz entsprechen
und dennoch für
die CCR oder eine abgeleitete Sequenz oder eine Fragment von letzteren,
wie oben definiert, zu kodieren vermögen.
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Die
Erfindung sieht ferner die zwischen den Antisense-mRNAs, wie oben definiert,
und den erfindungsgemäßen mRNAs,
die für
die Gesamtheit oder einen Teil einer CCR in Pflanzen zu kodieren
vermögen, gebildeten
Komplexe vor.
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Aufgabe
der Erfindung ist insbesondere der Komplex, der zwischen der von
der Sequenz SEQ ID Nr. 1 kodierten mRNA und der von der zu der Sequenz
SEQ ID Nr. 1 komplementären
Sequenz kodierten Antisense-mRNA, der von der Sequenz SEQ ID Nr.
3 kodierten mRNA und der von der zu der Sequenz SEQ ID Nr. 3 komplementären Sequenz
kodierten Antisense-mRNA, der von der Sequenz SEQ ID Nr. 5 kodierten mRNA
und der von der zu der Sequenz SEQ ID Nr. 5 komplementären Sequenz
kodierten Antisense-mRNA, der
von der Sequenz SEQ ID Nr. 7 kodierten mRNA und der von der zu der
Sequenz SEQ ID Nr. 7 komplementären
Sequenz kodierten Antisense-mRNA, der von der Sequenz SEQ ID Nr.
9 kodierten mRNA und der von der zu der Sequenz SEQ ID Nr. 9 komplementären Sequenz
kodierten Antisense-mRNA gebildet wird.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch jede rekombinante Nukleotidsequenz,
die eine (oder mehrere) Kodierregion(en) enthalten, wobei diese
Kodierregion(en) folgendermaßen
zusammengesetzt ist/sind:
- – aus einer Nukleotidsequenz,
die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für eine CCR in Pflanzen kodiert,
oder einem Fragment der obengenannten Nukleotidsequenz, wobei dieses
Fragment für eine
mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für ein Fragment einer CCR in
Pflanzen kodiert, wobei dieses CCR-Fragment eine enzymatische Aktivität besitzt,
die zu derjenigen der obengenannten CCR äquivalent ist, oder einer Nukleotidsequenz,
die sich von der obengenannten Nukleotidsequenz oder von dem obengenannten
Fragment insbesondere durch Mutation und/oder Addition und/oder
Suppression und/oder Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden
ableitet, wobei diese abgeleitete Sequenz für eine mRNA kodiert, wobei
diese mRNA wiederum für
ein abgeleitetes Protein kodiert, das eine zu derjenigen der obengenannten
CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
aufweist, oder
- – aus
einer Nukleotidsequenz, die zu der Gesamtheit oder einem Teil der
für eine
mRNA kodierenden Nukleotidsequenz komplementär ist, oder einem Fragment
dieser Sequenz oder aus der von den letzteren abgeleiteten Sequenz,
wie vorstehend definiert, wobei diese komplementäre Sequenz für eine Antisense-mRNA
kodiert, die mit einer der obengenannten mRNAs zu hybridisieren
vermag.
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Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere jede rekombinante Nukleotidsequenz
(oder rekombinante DNA), die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie mindestens
eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz
umfaßt,
die aus den oben beschriebenen ausgewählt ist, wobei diese DNA-Sequenz
in eine heterologe Sequenz insertiert wird.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere jede rekombinante Nukleotidsequenz,
wie oben beschrieben, die als Kodierregion die Nukleotidsequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 1 oder gemäß SEQ ID
Nr. 3 oder gemäß SEQ ID Nr.
5 oder gemäß SEQ ID
Nr. 7 oder jedes Fragment oder eine von letzteren abgeleiteten Nukleotidsequenz, wie
oben definiert, umfaßt,
wobei diese Nukleotidsequenzen oder dieses Fragment in eine heterologe
Sequenz insertiert werden und für
die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 oder gemäß SEQ ID
Nr. 4 oder gemäß SEQ ID Nr.
6 bzw. gemäß SEQ ID
Nr. 8 oder für
ein Fragment dieser CCR oder für
ein von den letzteren abgeleitetes Protein, wie oben definiert,
zu kodieren vermögen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere auch jede rekombinante Nukleotidsequenz,
die als Kodierregion eine zu der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 1 oder gemäß SEQ ID
Nr. 3 oder gemäß SEQ ID
Nr. 5 oder gemäß SEQ ID
Nr. 7 komplementäre
Nukleotidsequenz oder jedes Fragment oder jede von dieser komplementären Sequenz
abgeleitete Nukleotidsequenz, wie oben definiert, umfaßt, wobei
diese komplementären
Sequenzen oder dieses Fragment in eine heterologe Sequenz insertiert
werden und für
eine Antisense-mRNA zu kodieren vermögen, die mit der Gesamtheit
oder einem Teil der mRNA, die für
eine CCR in Pflanzen kodiert, und insbesondere mit der Gesamtheit
oder einem Teil der mRNA, die für
die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 oder gemäß SEQ ID
Nr. 4 oder gemäß SEQ ID
Nr. 6 bzw. gemäß SEQ ID
Nr. 8 kodiert, zu hybridisieren vermag.
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Die
erfindungsgemäßen rekombinanten
DNAs sind zusätzlich
noch dadurch gekennzeichnet, daß sie die
für die
Regelung der Expression der Nukleotidsequenz, die für eine CCR
kodiert, oder ihrer komplementären
Sequenz, die für
eine erfindungsgemäße Antisense-mRNA
kodiert, erforderlichen Elemente, insbesondere einen Promotor und
einen Terminator für
die Transkription dieser Sequenzen, umfassen.
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Unter
den verschiedenen Promotoren, die in den erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA-Konstruktionen verwendet werden können, lassen sich folgende
nennen:
- – der
endogene Promotor, der die Expression der CCR in einer Pflanze kontrolliert,
insbesondere der stromaufwärts
der Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 1 beim Eukalyptus gelegene Promotor, oder
- – stark
exprimierende, konstitutive Promotoren, beispielsweise: 35S-CAMV (in Benfey et al. (1990), EMBO J.,
9 (6), 1677–1684
beschrieben), EF1α (Promotor
des Gens eines Elongationsfaktors bei der Proteinsynthese, der von
Curie et al. (1991), Nucl. Acids Res., 19, 1305–1310 beschrieben ist),
- – spezifische
Promotoren für
die besondere Expression in einzelnen Geweben, beispielsweise: CAD-Promotor
(von Feuillet C. (1993), Doktorarbeit Universität Toulouse III beschrieben),
GRP-1-8-Promotor (von Keller und Baumgartner, (1991), Plant Cell.,
3, 1051–1061
beschrieben) für
die Expression in spezifischen Gefäßgeweben.
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Die
Erfindung betrifft auch jede rekombinante Nukleotidsequenz, wie
oben beschrieben, die ferner als Kodierregion mindestens eine Nukleotidsequenz
umfaßt,
die für
die Gesamtheit oder einen Teil einer mRNA kodiert, die selbst wiederum
für ein
Enzym, bei dem es sich nicht um die CCR handelt und das an einem
Ligninbiosyntheseschritt bei Pflanzen beteiligt ist, kodiert, insbesondere
der mRNA, die für
die Cinnamylalkoholdehydrogenase (CAD) kodiert, oder die als Kodierregion
auch mindestens eine Nukleotidsequenz, die für die Gesamtheit oder einen
Teil einer Antisense-mRNA,
die mit der obengenannten mRNA, insbesondere mit der für die CAD
kodierenden mRNA, zu hybridisieren vermag, kodiert.
-
Die
obengenannten erfindungsgemäßen rekombinanten
Nukleotidsequenzen werden vorteilhafterweise ausgehend von Vektoren
erhalten, in welche die DNA-Sequenzen, die für ein Enzym, das für die Ligninbiosynthese
bei Pflanzen notwendig ist, kodieren, insertiert werden.
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Dazu
ist der Gegenstand der Erfindung insbesondere der als pEUCCR bezeichnete
Vektor, der die Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 1 umfaßt,
die in den Bluescript-Vektor kloniert und in Kultur in E.-coli-DH5α-Zellen bei
der Collection Nationale de Culture de Micro-organisms (CNCM) beim
Institut Pasteur in Paris (Frankreich) am 17. März 1994 unter der Nr. I-1405
hinterlegt wurde.
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Die
obengenannten Vektoren werden mit Hilfe geeigneter Restriktionsenzyme
gespalten, um die darin insertierten DNA-Sequenzen zu gewinnen.
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Letztere
werden anschließend
stromabwärts
eines geeigneten Promotors und stromaufwärts eines geeigneten Terminators
für die
Expression in die erfindungsgemäßen rekombinanten
DNAs insertiert.
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Die
Erfindung sieht insbesondere die rekombinanten DNAs vor, die die
Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 1 umfassen, die für
die mRNA kodiert, die wiederum selbst für die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 kodiert, wie sie mittels Spaltung des obengenannten Vektors
pEUCCR, Gewinnung der erfindungsgemäßen DNA-Sequenz und Insertion
der letzteren in 5' → 3'-Richtung in eine
heterologe DNA-Sequenz,
die einen Promotor und einen Terminator für die Expression dieser Sequenz
umfaßt,
erhalten werden.
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Gegenstand
der Erfindung sind insbesondere auch die rekombinanten DNAs, die
die Sequenz umfassen, die zu der Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 1 komplementär ist und
für eine
Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die für die CCR gemäß SEQ ID
Nr. 2 kodiert, zu hybridisieren vermag, wie sie mittels Spaltung
des obengenannten Vektors pEUCCR, Gewinnung der erfindungsgemäßen DNA-Sequenz und Insertion
der letzteren in umgekehrter Richtung, d. h. in 3' → 5'-Richtung, in eine heterologe DNA-Sequenz,
die einen Promotor und einen Terminator für die Expression der komplementären Sequenz
umfaßt,
erhalten werden.
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Als
Beispiel für
einen in diesen Konstruktionen verwendbaren Terminator kann man
das 3'-Ende des Gens
für die
Nopalinsynthase von Agrobacterium tumefaciens nennen.
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So
werden allgemein die erfindungsgemäßen rekombinanten Nukleotidsequenzen,
die eine DNA-Sequenz enthalten, die für eine CCR (oder ein CCR-Fragment
oder ein abgeleitetes Protein) und/oder andere, für die Ligninbiosynthese
erforderlich Enzyme kodiert, durch Gewinnung dieser DNA-Sequenz
ausgehend von den obengenannten Vektoren und Insertion dieser Sequenz
in die heterologe Sequenz erhalten, während die rekombinanten Nukleotidsequenzen,
die eine DNA-Sequenz enthalten, die für eine erfindungsgemäße Antisense-mRNA
kodiert, durch Gewinnung der obengenannten DNA-Sequenz und Insertion
von letzterer in umgekehrter Richtung in diese heterologe Sequenz
erhalten.
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Zur
Veranschaulichung sei gesagt, daß die Gesamtheit oder ein Teil
der komplementären
DNA (cDNA) gemäß SEQ ID
Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5, SEQ ID Nr. 7 oder SEQ ID Nr.
9 oder auch die Gesamtheit oder ein Teil des genomischen Klons,
der einer CCR entspricht (welcher den obengenannten cDNAs + eventueller
Introns entspricht) zur Konstruktion der obengenannten rekombinanten
DNAs verwendet werden kann. Dieser genomische Klon kann unter Verwendung
der cDNAs als Sonden zur Durchmusterung einer genomischen Bank erhalten
werden, wobei letztere wiederum selbst gemäß dem von Sambrook, Fritsch
und Maniatis, Molecular Cloning Laboratory Manual, Cold Spring Harbour
Laboratory Press, 1989, beschriebenen Verfahren erhalten wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch jeder rekombinante Vektor, der für die Transformation
von Pflanzen einsetzbar ist und dadurch gekennzeichnet ist, daß er eine
erfindungsgemäße rekombinante
Nukleotidsequenz umfaßt,
die aus den oben beschriebenen ausgewählt ist und in eine der Stellen
seines Genoms integriert ist, die für seine Replikation nicht wesentlich
sind.
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Unter
den obengenannten rekombinanten, für die Transformation von Pflanzen
einsetzbaren Vektoren kann man folgende nennen: von pBIN 19 abgeleitete
binäre
Vektoren (Bevan et al., (1984), Nucl. Acids Res., 12(22), 8711–8721).
-
Beispiele
für die
Konstruktion erfindungsgemäßer rekombinanter
Vektoren sind in der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung
beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren für die Regulation
der Ligninbiosynthese bei Pflanzen entweder durch Erniedrigung oder
durch Erhöhung
der produzierten Ligninmengen im Vergleich zu den normalen Ligninmengen,
die von den Pflanzen produziert werden, wobei dieses Verfahren einen
Schritt umfaßt,
bei dem die Zellen dieser Pflanzen mit Hilfe eines Vektors transformiert
werden, der folgendes umfaßt:
- – eine
Nukleotidsequenz, die für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für eine CCR in Pflanzen kodiert,
oder ein Fragment der obengenannten Nukleotidsequenz, wobei das
Fragment für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für ein Fragment einer CCR in
Pflanzen kodiert, wobei dieses CCR-Fragment eine zu derjenigen der
obengenannten CCR äquivalente
enzymatische Aktivität
aufweist, oder eine Nukleotidsequenz, die sich von der obengenannten
Nukleotidsequenz oder von dem obengenannten Fragment insbesondere
durch Mutation und/oder Addition und/oder Suppression und/oder Substitution
von einem oder mehreren Nukleotiden ableitet, wobei diese abgeleitete
Sequenz für
eine mRNA kodiert, wobei diese mRNA wiederum für ein abgeleitetes Protein,
das eine zu derjenigen der obengenannten CCR äquivalente enzymatische Aktivität aufweist,
kodiert, oder
- – eine
Nukleotidsequenz, die zu der Gesamtheit oder einem Teil der Nukleotidsequenz,
die für
eine mRNA kodiert, oder zu einem Fragment dieser Sequenz oder der
von den letzteren abgeleiteten Sequenz, wie oben definiert, komplementär ist, wobei
diese komplementäre
Sequenz für
eine Antisense-mRNA kodiert, die mit einer der obengenannten mRNAs
zu hybridisieren vermag,
wobei die Transformation insbesondere
mit Hilfe eines Vektors, wie oben beschrieben, durchgeführt wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere ein Verfahren zur Erniedrigung der
durch Biosynthese in den Pflanzen produzierten Ligninmenge, wobei
das Verfahren durch Transformation des Genoms dieser Pflanzen durchgeführt wird,
wobei folgendes in diese eingebracht wird:
- – mindestens
eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz,
wie oben beschrieben, die für
eine Antisense-mRNA kodiert,
die mit der Gesamtheit oder einem Teil der mRNA, die für die CCR
gemäß SEQ ID
Nr. 2, SEQ ID Nr. 4, SEQ ID Nr. 6 oder SEQ ID Nr. 8 oder für ein von
den letzteren abgeleitetes Protein, wie oben beschrieben, insbesondere
für das
Protein gemäß SEQ ID
Nr. 10, kodiert, zu hybridisieren vermag,
- – und
gegebenenfalls mindestens eine DNA-Sequenz, die für eine Antisense-mRNA kodiert,
die mit einer mRNA, die für
ein Enzym, bei dem es sich nicht um CCR handelt und das an einem
Ligninbiosyntheseschritt bei Pflanzen beteiligt ist, kodiert, insbesondere
der mRNA, die für
die CAD kodiert, zu hybridisieren vermag,
wobei diese
Transformation - – entweder mit Hilfe eines
rekombinanten Vektors, wie oben beschrieben, der eine DNA-Sequenz enthält, die
für einen
Antisense-mRNA kodiert, die mit der mRNA, die für die CCR oder ein abgeleitetes
Protein kodiert, wie oben definiert, zu hybridisieren vermag, und
die gegebenenfalls eine oder mehrere DNA-Sequenz(en) enthält, die für eine Antisense-mRNA kodiert/kodieren,
die mit einer mRNA zu hybridisieren vermag/vermögen, die für ein Enzym kodiert, bei dem
es sich nicht um die CCR handelt, wie oben definiert,
- – oder
mit Hilfe von mehreren rekombinanten Vektoren, von denen mindestens
einer eine DNA-Sequenz enthält,
die für
eine Antisense-mRNA
kodiert, die mit der mRNA, die für
die CCR oder ein abgeleitetes Protein, wie oben definiert, kodiert,
zu hybridisieren vermag, während
der (oder die) andere(n) rekombinante(n) Vektor(en) eine DNA-Sequenz
enthält/enthalten,
die für
eine Antisense-mRNA
kodiert, die mit einer mRNA, die für ein Enzym kodiert, bei dem
es sich nicht um die CCR handelt, wie oben definiert, zu hybridisieren vermag,
durchgeführt wird.
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Ein
anderes Verfahren zur Erniedrigung der durch Biosynthese in den
Pflanzen produzierten Ligninmenge wird durch Transformation des
Genoms dieser Pflanzen durchgeführt,
wobei folgendes in diese eingebracht wird:
- – mindestens
eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5 oder SEQ ID Nr. 7 oder ein Fragment
oder eine von der letzteren abgeleitete Sequenz, wie oben definiert,
insbesondere die Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 9,
- – und
gegebenenfalls mindestens eine DNA-Sequenz, die für die Gesamtheit oder einen
Teil eines Enzyms, bei dem es sich nicht um CCR handelt und das
an einem Ligninbiosyntheseschritt bei Pflanzen beteiligt ist, kodiert,
insbesondere eine DNA-Sequenz, die für die Gesamtheit oder einen
Teil der CAD kodiert,
wobei diese Transformation - – entweder
mit Hilfe eines rekombinanten Vektors, wie oben beschrieben, der
die obengenannte erfindungsgemäße DNA-Sequenz
oder ein Fragment oder eine von der letzteren abgeleitete Sequenz,
wie oben definiert, und gegebenenfalls eine oder mehrere DNA-Sequenz(en) enthält, die
für die
Gesamtheit oder einen Teil eines Enzyms kodiert, bei dem es sich
nicht um die CCR handelt, wie oben definiert,
- – oder
mit Hilfe von mehreren rekombinanten Vektoren, von denen mindestens
einer eine obengenannte erfindungsgemäße DNA-Sequenz oder ein Fragment
oder eine von der letzteren abgeleitete Sequenz, wie oben definiert,
enthält,
während
der (oder die) andere(n) rekombinante(n) Vektor(en) eine DNA-Sequenz enthält/enthalten,
die für
die Gesamtheit oder einen Teil eines Enzyms kodiert, bei dem es
sich nicht um die CCR handelt, wie oben definiert,
durchgeführt wird.
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Das
letztere Verfahren nutzt den Mechanismus der Co-Suppression. Co-Suppression wird beobachtet, wenn
Kopien des endogenen Gens in das Genom eingebracht wurden. Obwohl
der Mechanismus der Co-Suppression zurzeit unbekannt ist, besteht
eine der Hypothesen, an der am häufigsten
festgehalten wird, darin, daß die
negative Regulation der Expression des Gens zur Produktion eines
kleinen Anteils an Antisense-RNA führt, die von einem Transgen
ausgehend vom Ablesen des "falschen" Strangs des Transgens
stammt (Grierson et al., Trends Biotech., 9: 122–123).
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Aufgabe
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Erniedrigung der durch
Biosynthese in den Pflanzen produzierten Ligninmenge, wobei das
Verfahren durch Transformation des Genoms dieser Pflanzen durchgeführt wird,
wobei in diese eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz, wie oben beschrieben,
eingebracht wird, die für
einen Antisense-Sequenz kodiert, die eine (oder mehrere) katalytische
Domäne(n)
eines Ribozyms in Verbindung mit einer (oder mehreren) Antisense-mRNA(s)
oder (einem) Fragment(en) der erfindungsgemäßen Antisense-mRNA umfaßt, wobei
die Transformation mit Hilfe eines rekombinanten Vektors durchgeführt wird, der
eine erfindungsgemäße rekombinante
Nukleotidsequenz, die wiederum die obengenannte DNA-Sequenz enthält, umfaßt.
-
Es
soll darauf hingewiesen werden, daß die obengenannten Verfahren
die Gewinnung transformierter Pflanzen gestatten, die unterschiedliche
Niveaus der Erniedrigung der CCR-Aktivität (je nach dem Ausmaß der Insertion
der DNA-Sequenz, die für
die Antisense-mRNA kodiert, der Anzahl der Kopien dieser DNA-Sequenz, die
in das Genom integriert sind ...) und somit der Ligningehalte aufweisen.
-
Die
Auswahl der Transformanten gestattet somit eine kontrollierte Modulation
der Ligningehalte, die mit einer normalen Entwicklung der Pflanze
verträglich
ist.
-
Wenn
man in Betracht zieht, daß der
durchschnittliche normale Ligningehalt einer Pflanze zwischen etwa
15% und etwa 35%, bezogen auf das Gewicht der Trockensubstanz, variiert,
ist die Verringerung des Ligningehalts, die sich aus der Durchführung der
obengenannten Verfahren ergibt, allgemein vorteilhafterweise derart,
daß die
so transformierten Pflanzen einen durchschnittlichen Ligningehalt
aufweisen, der zwischen etwa 10% und etwa 30% oder auch zwischen
etwa 12% und etwa 32% variiert.
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Zur
Veranschaulichung sei gesagt, daß der Ligningehalt einer Pflanze
gemäß einer
Variante des Verfahrens von Johnson et al., (1961), T. A. P. P.
I., 44, 793–798,
das in Alibert und Boudet (1979), Physiol., Veg., 17 (1), 67–74, detailliert
beschrieben ist, gemessen werden kann, dessen hauptsächliche
Schritte wie folgt sind: Nach Gewinnung eines Benzylalkoholpulvers,
das die Lignine des Pflanzenmaterials enthält, werden die Lignine durch Acetylbromid
solubilisiert und in Abhängigkeit
von ihrer Absorption im Ultraviolettlicht bestimmt.
-
Die
Erfindung sieht insbesondere die Anwendung der obengenannten Verfahren
für die
Erniedrigung der Ligningehalte in Pflanzen zur Gewinnung von genetisch
transformierten Futterpflanzen vor, die verglichen mit den normalen
Ligningehalten in diesen Pflanzen verringerte Ligningehalte aufweisen
und deren Verdaulichkeit somit im Vergleich zu den gleichen, nichttransformierten
Pflanzen verbessert ist.
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Unter
den hauptsächlichen
Futterpflanzen, die im Umfang der vorliegenden Erfindung transformiert werden
können,
kann man nennen: Luzerne, Schwingel, zur Silage bestimmter Mais
usw...
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Die
Erfindung betrifft auch die Anwendung der obengenannten Verfahren
für die
Erniedrigung der Ligningehalte in Pflanzen auf die Gewinnung von
Pflanzen und insbesondere Bäumen,
die genetisch transformiert sind und im Vergleich zu den normalen
Ligningehalten in diesen Pflanzen verringerte Ligningehalte aufweisen,
wobei diese Pflanzen oder Bäume
im Rahmen der Herstellung von Papiermasse besonders vorteilhaft verwendbar
sind.
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Ein
drittes potenzielles Anwendungsgebiet für die obengenannten Verfahren
für die
negative Regulation der Expression des CCR-Gens betrifft die Stimulation
des Wachstums der transformierten Pflanzen. Verschiedene Argumente
unterstreichen (Sauter und Kende, 1992, Plant and Cell Physiology,
33 (8): 1089), daß eine
frühzeitige
und schnelle Verholzung ein Hindernis für die Zellvergrößerung und
somit für
das Wachstum der Pflanzen ist. Somit vermag die Durchführung der
obengenannten Verfahren den so transformierten Pflanzen mit verringerter
Verholzung ein besseres Wachstum und somit bessere Ausbeuten zu
gestatten.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren für die Erhöhung der durch Biosynthese
in den Pflanzen produzierten Ligninmenge, wobei das Verfahren durch
Transformation des Genoms dieser Pflanzen durchgeführt wird,
wobei folgendes in diese eingebracht wird:
- – mindestens
eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5 oder SEQ ID Nr. 7 oder ein Fragment
oder eine von letzterer abgeleitete Sequenz, wie oben definiert,
insbesondere die Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 9,
- – und
gegebenenfalls mindestens eine DNA-Sequenz, die für die Gesamtheit oder einen
Teil eines Enzyms kodiert, bei dem es sich nicht um die CCR handelt
und das an einem Ligninbiosyntheseschritt bei Pflanzen beteiligt
ist, insbesondere eine DNA-Sequenz, die für die Gesamtheit oder einen
Teil der CAD kodiert,
wobei diese Transformation: - – entweder
mit Hilfe eines rekombinanten Vektors, wie oben beschrieben, der
die obengenannten erfindungsgemäße DNA-Sequenz
oder ein Fragment oder eine von der letzteren abgeleitete Sequenz,
wie oben definiert, und gegebenenfalls eine oder mehrere DNA-Sequenz(en) enthält, die
für die
Gesamtheit oder einen Teil eines Enzyms kodiert/kodieren, bei dem
es sich nicht um die CCR handelt, wie oben definiert,
- – oder
mit Hilfe von mehreren rekombinanten Vektoren, von denen mindestens
einer eine obengenannte erfindungsgemäße DNA-Sequenz oder ein Fragment
oder eine von der letzteren abgeleitete Sequenz, wie oben definiert,
enthält,
während
der (oder die) andere(n) rekombinante(n) Vektor(en) eine DNA-Sequenz enthält/enthalten,
die für
die Gesamtheit oder einen Teil eines Enzyms kodiert, bei dem es
sich nicht um die CCR handelt, wie oben definiert,
durchgeführt wird.
-
Wenn
man in Betracht zieht, daß der
durchschnittliche normale Ligningehalt einer Pflanze zwischen etwa
15% und etwa 35%, bezogen auf das Gewicht der Trockensubstanz, variiert,
ist die Erhöhung
des Ligningehalts, der sich aus der Durchführung des obengenannten Verfahrens
ergibt, allgemein vorteilhafterweise derart, daß die so transformierten Pflanzen
einen durchschnittlichen Ligningehalt aufweisen, der zwischen etwa
20% und etwa 40%, zwischen etwa 18% und etwa 38%, variiert.
-
Die
Erfindung sieht insbesondere die Anwendung des obengenannten Verfahren
für die
Erhöhung
der Ligningehalte in Pflanzen (auch als Verfahren für die Überexpression
des CCR-Gens bezeichnet) auf die Gewinnung genetisch transformierter
Pflanzen vor, die im Vergleich zu den normalen Ligningehalten in
diesen Pflanzen erhöhte
Ligningehalte aufweisen und deren Resistenzeigenschaften gegen Umweltangriffe,
insbesondere Angriffe durch Parasiten, somit im Vergleich zu den
gleichen, nichttransformierten Pflanzen, verbessert sind. Im letzten
Fall ist es besonders vorteilhaft, in Verbindung mit dem CCR-Gen
oder einer abgeleiteten Sequenz in den obengenannten Vektoren spezifische
Promotoren zu verwenden, die besonders in den Geweben der Oberfläche und/oder
als Antwort auf eine Verletzung exprimiert werden.
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Außerdem betrifft
die Erfindung auch die Anwendung des obengenannten Verfahrens für die Überexpression
des CCR-Gens auf die Verbesserung des Wachstums der so genetisch
transformierten Pflanzen, insbesondere auf bestimmten Gebieten,
wie Gartenbau oder Baumschule, auf denen es wünschenswert ist, Pflanzen geringerer
Größe zu erhalten.
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Schließlich haben
die Benzolringe des Lignins eine größere intrinsische Energie als
die aliphatischen Ketten der Glucosereste der Cellulose. Somit gestattet
die Erhöhung
des Ligninanteils in den Pflanzen, die als Brennstoffe verwendet
werden, gemäß dem obengenannten
erfindungsgemäßen Verfahren
die Verbesserung des Energiepotenzials dieser so transformierten,
brennbaren Pflanzen.
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In
den beiden Fällen
der negativen Regulation oder der Überexpression der CCR ist es
völlig
vorstellbar, daß sich
die Modulation dieser Aktivität
auf den Ligningehalt der transformierten Pflanzen auswirkt. Tatsächlich scheint
die CCR, deren Aktivitätsniveau
in der Pflanze sehr niedrig ist, das Regulationsenzym der Ligninsynthese
darzustellen.
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Hinsichtlich
der Transformationstechniken, die zur Durchführung eines der oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, kann man vorteilhafterweise auf die folgenden
Techniken zurückgreifen:
- A) Die Transformationstechnologie mit Hilfe
des Ti-Plasmids
von Agrobacterium tumefaciens, die von Bevan (1984) Nucleic Acid
Research, 12: 8711–8721, beschrieben
ist. Sie nutzt im Wesentlichen das Co-Kulturverfahren und umfaßt eine
Co-Transformation mit einem Selektionsgen, damit man die Transformanten auffinden
kann.
Sie eignet sich insbesondere für Dikotyledonen, beispielsweise:
Tabak, Luzerne, Raps.
- B) Die direkte Gentransfertechnik mittels biologischer Ballistik,
die detailliert von (Zumbrum et al., 1989, Technique 1, 204–216; Sanford
et al., 1991, Technique 3, 3–16)
beschrieben ist.
-
Diese
Technik umfaßt
die Verbindung der erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA mit Mikropartikeln aus Gold oder Wolfram, die mit Hilfe einer
Partikelkanone auf das zu transformierende Gewebe geschossen werden.
Sie wird besonders bei der Transformation von Spezies eingesetzt,
die für
Agrobakterien nicht zugänglich
sind.
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In
den beiden obengenannten Fällen
erfolgt die Bestätigung
des Vorhandenseins der erfindungsgemäßen rekombinanten DNA durch
Hybridisierungsexperimente des Southern-Typs und genetische Amplifikation
(Polymerasekettenreaktion) mit Hilfe von Sonden und Oligonukleotidfragmenten,
die insbesondere von der Sequenz SEQ ID Nr. 1, SEQ ID Nr. 3, SEQ
ID Nr. 5, SEQ ID Nr. 7 oder SEQ ID Nr. 9 stammen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Pflanzenzellen, die mit dem erfindungsgemäßen Vektor,
insbesondere durch die oben beschriebenen Techniken transformiert,
worden sind und eine erfindungsgemäße DNA-Sequenz umfassen, die
stabil in ihr Genom integriert ist.
-
Die
Erfindung sieht auch transformierte Pflanzen vor, die durch Kultur
der obengenannten transformierten Zellen erhalten werden.
-
Die
transformierten Pflanzen können
anschließend
sexuell oder vegetativ in vitro oder in natura vermehrt werden.
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Aufgabe
der Erfindung sind auch Pflanzenteile, insbesondere Früchte, Samen,
Pollen, die durch Einbringen einer erfindungsgemäßen DNA-Sequenz mit Hilfe der
obengenannten rekombinanten Vektoren in ihr Genom transformiert
wurden.
-
Die
Erfindung betrifft auch die Antikörper, die gegen die erfindungsgemäßen rekombinanten
Polypeptide gerichtet sind, und insbesondere diejenigen, die gegen
die obengenannten rekombinanten CCR gerichtet sind.
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Diese
Antikörper
werden erhalten, indem ein Tier mit den Polypeptiden immunisiert
wird und anschließend
die gebildeten Antikörper
gewonnen werden.
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Es
ist selbstverständlich,
daß diese
Produktion nicht auf polyklonale Antikörper beschränkt ist.
-
Sie
betrifft auch jeden monoklonalen Antikörper, der durch jedes Hybridom
produziert wird, das durch klassische Verfahren, einerseits ausgehend
von Milzzellen eines Tiers, insbesondere von Maus oder Ratte, die gegen
eines der erfindungsgemäßen gereinigten
Polypeptide immunisiert worden sind, und andererseits einem geeigneten
Myelom, gebildet und aufgrund seiner Fähigkeit, monoklonale Antikörper, die
das obengenannte Polypeptid, das zu Beginn für die Immunisierung der Tiere
verwendet wurde, selektioniert werden kann.
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Die
Erfindung sieht auch die Verwendung der obengenannten Antikörper, die
gegen die erfindungsgemäßen rekombinanten
Polypeptide gerichtet sind, für
die Durchführung
eines Nachweis- oder Bestimmungsverfahrens der CCR in den Pflanzen
ausgehend von aus den letzteren entnommenen Proben vor.
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Die
Erfindung wird in der folgenden Beschreibung der Gewinnung der CCR
in gereinigter Form aus dem Eukalyptus und der für die CCR von Eukalyptus, Pappel,
Aufrechtem Schwingel und Tabak kodierenden cDNA weiter ausgeführt.
-
A) Gewinnung der gereinigten
Eukalyptus-CCR und der für
eine Eukalyptus-CCR kodierenden cDNA
-
I Reinigung
der Eukalyptus-CCR
-
Die
CCR bildete den Gegenstand einer Reihe sehr eingeschränkter Studien.
Unter den wenigen Veröffentlichungen,
die sie betreffen, kann man nennen:
- Wengenmayer H., Ebel
J., Grisebach H., 1976 – Enzymatic
synthesis of lignin precursors, purification and properties of a
cinnamoyl CoA: NaDPH reductase from cell suspension cultures from
soyabean (Glycine max), Eur. J. Biochem., 65: 529–536.
- Luderitz T., Grisebach H., 1981 – Enzymatic synthesis of lignin
precursors, comparison of cinnamoyl: CoA reductase and cinnamyl
alcohol dehydrogenase: NADP dehydrogenase from spruce (Picea abies
L.) and soybean (Glycine max L.), Eur. J. Biochem., 119: 115–127.
- Sarni F., Grand C., Boudet A. M., 1984 – Purification and properties
of cinnamoyl: CoA reductase and cinnamyl alcohol dehydrogenase from
poplar stems (Populus x euramericana). Eur. J. Biochem., 139: 259–265.
-
Die
nachstehend beschriebene Arbeit hat dazu beigetragen, ein Protokoll
für die
ursprüngliche,
einfache und schnelle Reinigung der Eukalyptus-CCR festzulegen.
Diese Protokoll ist auch effizienter als die zuvor in der Literatur
beschriebenen.
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Tatsächlich gestattete
es zum ersten Mal, Mengen des bis zur Homogenität gereinigten Enzyms zu erhalten,
die dazu ausreichen, interne Peptidsequenzen zu erhalten und schließlich zur
Klonierung der entsprechenden cDNA zu führen.
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Alle
Reinigungsschritte der CCR wurden bei 4°C durchgeführt.
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1. Gewinnung
eines Xylemrohextrakts von Eukalyptus
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Das
Pflanzenmaterial wurde mittels "Abkratzen" einer an Xylem angereicherten
Gewebefraktion aus 5 Jahren alten Zweigen von Eucalyptus gunnii
erhalten.
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300
g zuvor in flüssigem
Stickstoff eingefrorenes Xylem wurden mit Hilfe einer Kaffeemühle zu einem Pulver
zerkleinert. Die so erhaltene zerkleinerte Substanz wurde in einem
Liter Extraktionspuffer (100 mM Tris-HCl pH 7,6, 2% PEG 6000, 5
mM DTT, 2% PVPP) homogenisiert, durch zwei Lagen Miracloth filtriert
und mit Ammoniumsulfat auf 30%ige Sättigung gebracht. Nach einer
Zentrifugation für
30 Minuten bei 15000 × g wurde
das erhaltene Sediment in 60 ml Puffer 1 [20 mM Tris-HCl pH 7,5, 5 mM
DTT (Dithiothreitol), 5% Ethylenglycol] resuspendiert. Der so erhaltene
Extrakt wird durch eine 15-minütige
Zentrifugation bei 10000 × g "geklärt", dann mittels Hindurchleiten
durch mit Puffer 1 äquilibriertes
Sephadex G25 entsalzt.
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2. Affinitätschromatographie
an Red Sepharose
-
Der
entsalzte Rohextrakt wird auf eine "Red Sepharose"-Affinitätssäule (1,5 × 19 cm,
Pharmacia), die mit Puffer 1 äquilibriert
wurde, aufgetragen. Nach erstem Spülen der Säule mit 50 ml Puffer 1 werden
die Proteine mit einem linearen Tris-Gradienten von 20 mM bis 1,5
M Tris-HCl pH 7,5, das 5 mM DTT, 5% Ethylenglycol enthielt, eluiert.
Das Gesamtvolumen des Gradienten beträgt 200 ml, und die Flussrate
beträgt
36 ml/Std. Die Fraktionen mit CCR-Aktivität werden gesammelt und mittels
Hindurchleiten durch eine Sephadex-G25-Säule, die mit Puffer 1 äquilibriert
wurde, entsalzt.
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3. Anionenaustauschchromatographie
an MonoQ
-
Die
so gesammelten und entsalzten Fraktionen werden auf einer MonoQ-Anionenaustauschsäule (HR 5/5,
Pharmacia) chromatographisch aufgetrennt. Die Elution der Proteine
erfolgt durch Anlegen eines linearen Gradienten von 20 bis 300 mM
Tris-HCl pH 7,5, der 5% Ethylenglycol und 5 mM DTT enthält. Das
Gesamtvolumen des Gradienten beträgt 50 ml und der Durchsatz
1 ml/min. Wie bei der vorherigen Stufe werden die Fraktionen, die
aktives CCR-Enzym enthalten, gesammelt und entsalzt, aber in diesem
Fall ist der Äquilibrierungspuffer
für die
Sephadex-G25-Säulen
ein 20 mM Phosphatpuffer, pH 7,6, der 5 mM DTT enthält (Puffer
2).
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4. Affinitätschromatographie
an "Mimetic Red"
-
Die
so erhaltene Gruppe der CCR-Fraktionen wird auf eine Mimetic Red
2 A6XL-Säule
(ACL, Cambridge) aufgebracht. Die Säule wird zuvor mit 30 ml Puffer
2, der 8 mM NAD enthält,
gewaschen. Das Ziel dieses Waschschritts ist es, die Enzyme zu beseitigen,
die spezifisch mit NAD als Cofaktor wirken, wie die Malatdehydrogenase,
die in den vorherigen Stufen zusammen mit der CCR gereinigt wird.
Die spezifische Elution der CCR wird durch Anlegen eines Gradienten
(15 ml) von 0–8
mM NADP in Puffer 2 erhalten. Die Fraktionen, die die reine und
aktive CCR enthalten, werden nach Zugabe eines Stabilisators (Ethylenglycol
in einer Endkonzentration von 5%) bei –80°C aufbewahrt.
-
Das
so erhaltene gereinigte Enzym hat eine spezifische Aktivität von 451
nKat/mg Protein unter Verwendung von Feruloyl-CoA als Substrat.
Die erhaltene Ausbeute (36 μg
reines Protein pro 300 g Ausgangs-Pflanzenmaterial) spiegelt nicht
den Anteil der CCR in planta wider, was tatsächlich auf ein hauptsächliches
Bestreben, Verunreinigungen auf jeder Stufe der Reinigung maximal
zu beseitigen, zurückzuführen ist, wobei
nur die Fraktionen, die eine sehr starke CCR-Aktivität aufweisen,
werden im nachfolgenden Schritt behandelt werden. Der durch dieses
Protokoll erhaltene Reinigungsfaktor beträgt 282.
-
II Charakterisierung der
CCR
-
Die
Eukalyptus-CCR ist ein Monomer von 38 kD, wie die übereinstimmenden
Ergebnisse, die für
die Größe des nativen
Enzyms mittels Ausschlusschromatographie an Superose 6 (Pharmacia)
und für
die Größe der monomeren
Untereinheit auf einem denaturierenden Elektrophoresegel erhalten
wurden, beweisen. Der isoelektrische Punkt, der durch Chromatographie
an MonoP (Pharmacia) bestimmt wurde, beträgt nahezu 7.
-
Die
Untersuchung des pH und des Optimumpuffers zeigt, daß die Messung
der CCR-Aktivität,
wie anfänglich
beschrieben (Luderitz und Grisebach, 1981), perfekt an die Messung
der Eukalyptus-CCR-Aktivität angepasst
ist (100 mM Phosphatpuffer, pH 6,25).
-
Die
Reinheit der in einer einzigen Bande auf einem eindimensionalen
Elektrophoresegel (SDS-PAGE) vorliegenden CCR wird durch Erhalt
eines einzigen Flecks ("Spot") nach zweidimensionaler
Elektrophorese und Silberfärbung
bestätigt.
-
III Gewinnung
der für
Eukalyptus-CCR kodierenden cDNA
-
Um
das mögliche
Problem einer restlichen, nicht nachweisbaren Verunreinigung zu
lösen,
wurde das reine Enzym einer präparativen
Elektrophorese unter halbdenaturierenden Bedingungen unterzogen
und in situ auf dem Gel gespalten. Die Spaltung erfolgte mit Hilfe
von Endolysin C, das die Proteine spezifisch hinter den Lysinresten
schneidet, wodurch relativ lange Peptide erhalten werden können. Die
aus der Spaltung erhaltenen Peptide wurden mittels Umkehrphasen-HPLC
aufgetrennt, und einige von ihnen wurden mit Hilfe einer Protein-Mikrosequenzierapparatur
(Applied Biosystems 470) sequenziert. Die Sequenzen dieser internen Peptide
sind nachstehend dargestellt:
-
Peptid 8
-
- (a) Asn-Trp-Tyr-Cys-Tyr-Gly-Lys
- (b) His-Leu-Pro-Val-Pro-X-Pro-Pro-Glu-Asp-Ser-Val-Arg
wobei
X für jede
Aminosäure
steht
-
Peptid 10
-
- Thr-Tyr-Ala-Asn-Ser-Val-Gln-Ala-Tyr-Val-His-Val-Lys
-
Peptid 13
-
- Gly-Cys-Asp-Gly-Val-Val-His-Thr-Ala-Ser-Pro-Val-Thr-Asp-Asp
-
Peptid 17
-
- Leu-Arg-Asp-Leu-Gly-Leu-Glu-Phe-Thr-Pro-Val-Lys
-
Peptid 18
-
- Gly-Asp-Leu-Met-Asp-Tyr-Gly-Ser-Leu-Glu-Glu-Ala-Ile-Lys
-
Die
für die
CCR kodierende cDNA wurde mittels Durchmusterung einer cDNA-Bank,
die im Phagen λ ZAPII
(von Stratagene kommerziell erhältlicher
Vektor) ausgehend von Boten-Extrakten von Xylem von Eucalyptus gunnii
konstruiert wurde, mit Hilfe von Oligonukleotiden erhalten. 600000
Phagen wurden mit Hilfe einer Gruppe von degenerierten Oligonukleotiden
durchmustert, die unter Verwendung einer Terminalen Transferase
am 3'-Ende mit Phosphor
32 markiert waren. Die Sequenzen der für die Durchmusterung verwendeten
Oligonukleotide wurden ausgehend von den obengenannten internen
Peptidsequenzen bestimmt. Da diese Peptide durch Spaltung mit Endolysin
C erzeugt wurden, wurde ein Lysin wieder an die erste Position gefügt, damit die
Erzeugung von Oligonukleotiden mit der geringsten Degeneration möglich war.
Tatsächlich
gehört
diese Aminosäure,
die nur von zwei Codons kodiert werden kann, zu den Aminosäuren, deren
Code am wenigsten degeneriert ist, und ist folglich zur Erzeugung
von Oligonukleotiden ausgehend von Peptidsequenzen sehr gut geeignet.
-
Die
Sequenzen der von den unterstrichenen Aminosäuren (I = Inosin) ableiteten
Oligonukleotide, die zur Durchmusterung der Eukalyptus-cDNA-Bank
verwendet wurden, sind nachstehend angegeben:
Peptid 8 (a)
Lys-Asn-Trp-Tyr-Cys-Tyr-Gly-Lys
Oligonukleotid 8
AA(A/G)AA(C/T)TGGTA(C/T)TG(C/T)TA(T/C)GGIAA
Peptid
13 Lys-Gly-Cys-Asp-Gly-Val-Val-His-Thr-Ala-Ser-Pro-Val-Thr-Asp-Asp
Oligonukleotid
13
AA(G/A)GGITG(C/T)GA(C/T)GGIGTIGTICA
Peptid 17 Lys-Leu-Arg-Asp-Leu-Gly-Leu-Glu-Phe-Thr-Pro-Val-Lys
Oligonukleotid
17
GA(G/A)TT(C/T)ACICCIGTIAA
Peptid 18 Lys-Gly-Asp-Leu-Met-Asp-Tyr-Gly-Ser-Leu-Glu-Glu-Ala-Ile-Lys
Oligonukleotid
18
AA(G/A)GGIGA(C/T)(C/T)TIATGGA(C/T)TA(C/T)GG
-
Die
für die
Durchmusterung verwendeten Hybridisierungsbedingungen sind wie folgt:
Die Vorhybridisierung erfolgt für
6 bis 7 Stunden in 5 × SSPE,
0,25% Magermilchpulver, 0,05% SDS (Natriumdodecylsulfat) bei 42°C. Die Hybridisierung
erfolgt in der gleichen Lösung
in Gegenwart von 4 Oligonukleotiden, die am 3'-Ende mit α32P-ddATP
markiert sind, für
24 Stunden bei 42°C.
Am Ende dieser 24stündigen
Hybridisierung werden die Filter dreimal für 15 Minuten in 2 × SSC, 0,1%
SDS gewaschen, dann mit einem autoradiographischen Film für 24 Stunden
bei –80°C in Kontakt
gebracht. Die Phagen, die mit der Gruppe der Oligonukleotide hybridisierten,
wurden durch 2 zusätzliche
Durchmusterungsrunden ("Plaquereinigung") gereinigt. Nach
der Reinigung wurden die sechs positiven Klone mit jedem der Oligonukleotide
unabhängig
gestestet. Ein Phage reagierte positiv mit den 4 Oligonukleotiden,
er wurde derart behandelt, daß er
aus dem rekombinanten Bluescript-Plasmid gemäß den Angabe des Herstellers
(Stratagene) "ausgeschnitten" wurde. Die Restriktionskarte
des in diesem Plasmid enthaltenen Inserts (das die CCR kodiert)
ist in 1 schematisch dargestellt.
-
IV Charakterisierung
und Identifizierung der cDNA der CCR
-
Die
Aminosäuresequenz
(gemäß SEQ ID
Nr. 2), die von der Nukleotidsequenz (gemäß SEQ ID Nr. 1) abgeleitet
wurde, kodiert für
ein Protein von 335 Aminosäure,
dessen Molekulargewicht 36,5 kD und dessen isoelektrischer Punkt
etwa 5,8 beträgt.
Es soll darauf hingewiesen werden, daß alle ausgehend von der gereinigten
CCR erhaltenen Peptidsequenzen in der Peptidsequenz wiedergefunden
wurden, die von der Nukleotidsequenz der cDNA abgeleitet wurde.
-
Suchen
nach Homologien mit bereits bestehenden Klonen wurden unter Verwendung
der Programme BLAST und FASTA in allen verfügbaren Protein- und Nukleinsäurebanken
durchgeführt.
Eine signifikante Homologie wurde mit einer anderen Reduktase des
Stoffwechsels von Phenolverbindungen, der Dihydroflavonolreduktase
(DFR), gefunden. Zwischen der von der cDNA von CCR abgeleiteten
Peptidsequenz und den Sequenzen der verschiedenen in den Banken
aufgeführten
Ddihydroflavonolreduktasen beträgt
die Identität
etwa 40% und die Ähnlichkeit
nahe 20%, was bestätigt,
daß der
identifizierte Klon kein Klon ist, der für eine DFR kodiert.
-
V Produktion von aktiver
rekombinanter CCR in E. coli
-
Um
mit der Identifikation der cDNA der CCR fortzufahren, wurde das
rekombinante Protein in E. coli produziert und seine enzymatische
Aktivität
untersucht. Die experimentellen Einzelheiten dieses Ansatzes sind nachstehend
beschrieben.
-
1 – Einbringen der cDNA in den
Expressionsvektor pT7-7
-
Um
die cDNA in den (kommerziell erhältlichen)
Expressionsvektor pT7-7 unter der Kontrolle des T7-Polymerase-Promotors
einbringen zu können,
mussten wir eine Nde1-Stelle an der Position des ATG der cDNA einführen. Dies
erfolgte unter Verwendung von Taq-Polymerase bei einer Genamplifikationsreaktion
mittels PCR (Polymerasekettenreaktion) zwischen einem mutierten
Oligonukleotid und einem kommerziell erhältlichen Primer, T7, der sich
auf Bluescript stromabwärts
des 3'-Endes der
cDNA befindet. Das erhaltene Amplifikationsprodukt wird mit Kpn1
gespalten, diese Stelle wird anschließend mit Hilfe des Klenow-Fragments
der DNA-Polymerase I repariert, bevor das Fragment einer Spaltung
durch Nde1 unterworfen wird, dann wird das erhaltene, eine Nde1-Stelle
an 5' und ein glattes
Ende an 3' umfassende
Fragment unter Verwendung von T4-DNA-ligase
in den Vektor pT7-7, der zuvor mit Nde1 und Sma1 geöffnet wurde,
insertiert.
-
Die
Sequenz des obengenannten mutierten Oligonukleotids ist nachstehend
angegeben.
-
Die
unterstrichenen und kursiven Basen wurden im Vergleich zu der Ausgangssequenz
modifiziert, wodurch eine Nde1-Stelle (CATATG) erhalten werden konnte:
5'GGCAATCCCCATATGCCCGTCGACGC3'
-
2. Überexpression von CCR in E.
coli BL21
-
Die
so erhaltene Konstruktion wird in den (kommerziell erhältlichen)
Stamm E. coli BL21 eingebracht, der auf seinem Chromosom das Gen
der T7-Polymerase unter der Kontrolle des Promotors lac UV5, der
durch IPTG induzierbar ist, trägt.
Die rekombinante Kultur wird bei 37°C bis zum Erhalt einer bei 600
nm gemessenen OD von 1 gezüchtet,
dann wird die CCR-Produktion durch Zugabe von IPTG (0,25% Endkonzentration)
in das Kulturmedium induziert. Proben werden zu verschiedenen Zeiten
nach Induktion entnommen, und die Zellen werden gemäß dem von
Grima-Pettenati et al. (1993) beschriebenen Protokoll lysiert. Nach
Zentrifugation wird der Überstand,
der die löslichen
Protein enthält,
zum Messen der CCR-Aktivität
und zum Sichtbarmachen der Produktion von CCR nach Elektrophorese
unter denaturierenden Bedingungen verwendet. In 2 erkennt man
das Auftreten eines Polypeptids von etwa 38 kD, dessen Intensität mit der
Zeit nach Induktion zunimmt und das nicht in den negativen Kontrollen
(Stamm BL21, der nur den Vektor pT7-7 ohne Insert enthält) vorhanden
ist. Außerdem
wird der endgültige
Beweis für
die Identität
des CCR-Klons durch Messung einer CCR-Aktivität (etwa 7 nKat/ml Kultur nach
3 Stunden Induktion bei 37°C)
in den Proteinextrakten erbracht, die von BL21-Stämmen stammen,
die nur pT7-7 + CCR-cDNA enthalten.
-
Legenden der Figuren
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1:
Restriktionskarte der für
Eukalyptus-CCR kodierenden cDNA.
-
2:
Entwicklung eines Elektrophoresegels unter denaturierenden Bedingungen
(SDS-PAGE) von Gesamtproteinextrakten von E. coli BL21, die den
Vektor pT7-7 ohne Insert (Spur 6 zum Zeitpunkt 0 der Induktion mit
IPTG; 7, 3 Stunden nach Induktion) und den Vektor pT7-7, der die
cDNA der CCR enthielt (Spuren 1, 2, 3, 4 bzw. 5, Zeitpunkt 0 der
Induktion, 30 min, 1, 2, 3 Stunden nach Induktion), enthielten,
mit Coomassie Blue, wobei der Pfeil das CCR-Monomer zeigt.
-
3:
Schematische Darstellung des Plasmids pEUCCR, das die durch SEQ
ID Nr. 1 dargestellte (und durch CCR im Plasmid pEUCCR angegebe)
Sequenz enthält.
-
4:
Schematische Darstellung der Konstruktion eines Vektors, der eine
DNA-Sequenz enthält,
die für
die erfindungsgemäße Eukalyptus-CCR
kodiert (auch Sense-CCR-Vektor).
-
5:
Schematische Darstellung der Konstruktion eines Vektors, der eine
DNA-Sequenz enthält,
die für
eine Antisense-RNA kodiert, die mit der erfindungsgemäßen mRNA,
die für
Eukalyptus-CCR kodiert, zu hybridisieren vermag (auch Antisense-CCR-Vektor).
-
Die zur Konstruktion eines
Antisense- (oder
Sense-) Vektors dienende "Quellen-DNA"
-
Die
Antisense-RNA ist vorzugsweise von der im Klon pEUCCR enthaltenen
Sequenz abgeleitet. Diese Sequenz kann auf unterschiedliche Weisen
erhalten werden:
- 1) Durch Schneiden der in
pEUCCR enthaltenen DNA-Sequenz
(cDNA) der CCR mit geeigneten Restriktionsenzymen,
- 2) mittels Durchführen
einer Genamplifikation (PCR) mit Hilfe von Oligonukleotiden, die
derart gestaltet wurden, daß das
gewünschte
DNA-Fragment synthetisiert wird.
-
Das
so erhaltene DNA-Fragment wird in einen Pflanzenexpressionsvektor
stromabwärts
von einem Promotor und stromaufwärts
von einem Terminator kloniert. Die Klonierung erfolgt derart, daß das DNA-Fragment in umgekehrter
Orientierung in Bezug auf den Promotor insertiert wird. In diesem
neuen Vektor wird der Strang, der zu Beginn der Matrizenstrang war,
zum kodierenden Strang, und umgekehrt.
-
Der
neue Vektor kodiert eine RNA, deren Sequenz zu der Sequenz der Boten-RNA
ist, die von der in pEUCCR enthaltenen Sequenz abgeleitet ist, komplementär ist.
-
Somit
sind die 2 RNAs nicht nur in ihrer Sequenz, sondern auch in ihrer
Orientierung (5'-3') komplementär.
-
Als
Quelle für
die DNA für
die Transkription der Antisense-RNA wird praktischerweise ein cDNA-Klon, wie
der in pEUCCR enthaltene, verwendet.
-
Klonierungsbeispiel (vgl. 5)
-
Die
cDNA der CCR wird durch eine doppelte Spaltung (BamHI und KpnI)
ausgehend von dem Vektor pEUCCR erhalten. Das so freigesetzte DNA-Fragment
wird durch eine Agarosegelelektrophorese von dem Klonierungsvektor
(Bluescript) physikalisch getrennt.
-
Der
Teil des Gels, der dieses DNA-Fragment enthält, wird ausgeschnitten und
derart behandelt, daß die
gereinigte DNA erhalten wird (mehrere Verfahren können verwendet
werden, darunter die "Low
melting Agarose",
die im obengenannten Sambrook et al. beschrieben ist, und Gene Clean,
für das
ein Kit kommerziell erhältlich
ist).
-
Das
die BamHI- und KpnI-Enden tragende Fragment wird mit einem Pflanzenexpressionsvektor,
der zuvor durch die gleichen ausgewählten Enzyme gespalten worden
ist, derart "ligiert", daß die cDNA
in umgekehrter Orientierung in Bezug auf den 35S-Promotor
insertiert wird. Der Strang, der in Pflanzen transkribiert wird,
ist in diesem Fall der nichtkodierende Strang.
-
Klonierungsbeispiel (vgl. 4)
-
In
diesem Fall gibt es keine "praktischen" Restriktionsstellen,
um eine herkömmliche
Fusion mit dem 35S-Promotor des Expressionsvektors
durchzuführen.
Neue, geeignetere Stellen wurden mit Hilfe der Genamplifikationstechnik
(PCR) insertiert. Zwei Oligonukleotide wurden 5' und 3' der cDNA gestaltet, an die die Sequenzen
für die
von KpnI und BamHI erkannten Stellen angefügt wurden (Bem.: dies sind
die gleichen Stellen, die für
die obengenannte Antisense-Klonierung verwendet wurden, aber in
Bezug auf die 5'-3'-Orientierung anders positioniert).
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Die
Genamplifikation führt
zum Erhalt eines Fragments, das die Gesamtheit der Kodiersequenz
für die cDNA,
flankiert von 2 Restriktionsstellen, kodiert. Das folgende Verfahren
ist identisch mit dem für
die Antisense-Konstruktion beschriebenen.
-
In
diesem Fall führt
man jedoch eine Fusion des Promotors im Leserahmen mit dem ATG der
CCR durch, die zu einer Überexpression
der Boten-RNA und somit des CCR-Proteins führen muss.
-
B) Gewinnung der für Pappel-CCR
kodierenden cDNA
-
Die
cDNA wurde mittels Durchmusterung einer im Phagen lambda ZAPII (Stratagene)
konstruierten cDNA-Bank ausgehend von Botenextrakten von Xylemen
von 2 Jahre alten Pappeln (Populus trichocarpa) erhalten. Die Phagen
wurden mit Hilfe der aus Eucalyptus gunnii (XhoI-Fragment von 804
bp aus pEUCCR) isolierten cDNA, die mittels Random Priming mit α32P-dCTP
markiert wurde, durchmustert.
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Die
zur Durchmusterung verwendeten Hybridisierungsbedingungen waren
wie folgt:
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Die
Vorhybridisierung erfolgt für
eine Nacht bei 68°C
in 6 × SSC,
5 × Denhardt,
0,5% SDS, 100 μg Lachssperma-DNA. Die Hybridisierung
wird im gleichen Puffer ohne Zugabe des Denhardt-Reagenzes für eine Nacht
bei 60°C
durchgeführt.
Die Membrane werden dann 2-mal für
30 Minuten in 0,1 × SSC,
0,5% SDS bei 60°C
gewaschen.
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Ein
Klon, der die vollständige
cDNA enthielt, wurde gereinigt, subkloniert und in beiden Richtungen
sequenziert. Die cDNA-Sequenz ist diejenige gemäß SEQ ID Nr. 3, und die abgeleitete
Aminosäuresequenz
der letzteren ist diejenige gemäß SEQ ID
Nr. 4.
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Der
Vergleich zwischen den Aminosäuresequenzen
der Eukalyptus-CCR und der Pappel zeigen eine Identität von 83%
und eine Homologie von 93% zwischen diesen zwei Sequenzen.
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C) Gewinnung der für Schwingel-CCR
kodierenden cDNA
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Die
cDNR wurde mittels Durchmusterung einer im Phagen lambda ZAPII (Stratagene)
ausgehend von Botenextrakten von Blättern von Festuca arundinacea
konstruierten cDNA-Bank erhalten. 500000 Phagen wurden mit Hilfe
der aus Eucalyptus gunnii (XhoI-Fragment von 804 bp aus pEUCCR)
isolierten cDNA, die mittels Random Priming mit α32p-dCTP
markiert wurde, durchmustert.
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Die
zur Durchmusterung verwendeten Hybridisierungsbedingungen waren
wie folgt:
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Die
Vorhybridisierung erfolgt für
6 Stunden in 5 × SSPE,
0,5% SDS, 0,1 mg/ml Lachssperma-DNA, 1 mg/ml Ficoll Typ 400, 1 mg/ml
Polyvinylpyrrolidon, 1 mg/ml BSA bei 60°C. Die Hybridisierung wird im
gleichen Puffer in Gegenwart der mit α32p-dCTP
markierten Sonde für
16 Stunden bei 60°C
durchgeführt.
Die Filter werden dann 2-mal für
15 Minuten in 2 × SSPE,
0,1% SDS bei 60°C
und dann 2-mal in 0,5 × SSPE,
0,1% SDS bei 60°C
gewaschen und schließlich
für 3 Tage
bei –80°C mit einem
autoradiographischen Film in Kontakt gebracht. Die Phagen wurden
durch 2 oder 3 zusätzliche
Durchmusterungsrunden gereinigt.
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Nach
der Reinigung wurden 3 Klone analysiert, nachdem das Plasmid pBluescript
nach den Angaben des Herstellers (Stratagene) geschnitten wurde.
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Die
Sequenzierung ermöglichte
es, einen Klon auszuschließen
und zu zeigen, daß die übrigen 2
Klone identisch waren und der Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
Nr. 5 entsprachen, die für
Schwingel-CCR gemäß SEQ ID
Nr. 6 codiert.
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D) Gewinnung der für Tabak-CCR
kodierenden cDNA
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Die
cDNA wurde mittels Durchmusterung einer im Phagen lambda ZAPII (Stratagene)
ausgehend von Botenextrakten von Tabakstängeln konstruierten cDNA-Bank
erhalten. Die Phagen wurden mit Hilfe der aus Eucalyptus gunnii
(XhoI-Fragment von 804 bp aus pEUCCR) isolierten cDNA, die mittels
Random Priming mit α32p-dCTP markiert wurde, durchmustert.
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Die
für die
Durchmusterung verwendeten Hybridisierungsbedingungen waren wie
folgt:
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Die
Vorhybridisierung erfolgt in 0,25% Marvel, 5 × SSPE, 0,05% SDS bei 58°C. Die Hybridisierung
erfolgt im gleichen Puffer in Gegenwart von 50 ng einer mit α32p-dCTP markierten Sonde
bei 58°C.
Die Filter werden dann mit 2 × SSC/0,1%
SDS für
20 Minuten bei Umgebungstemperatur, 2 × SSC/0,1% SDS für 20 Minuten bei
58°C, 1 × SSC/0,1%
SDS für
15 Minuten bei 58°C
gewaschen.
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Das
Plasmid pBluescript SK–, das den (unter Verwendung
von EcoR1-Adaptoren in die EcoR1-Stelle klonierten) cDNA-Klon enthielt,
wurde in vivo geschnitten.
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Die
erhaltene cDNA ist diejenige gemäß SEQ ID
Nr. 7, und die abgeleitete Aminosäuresequenz dieser cDNA ist
diejenige gemäß SEQ ID
Nr. 8.