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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Induzieren einer viralen Resistenz in einer Zelle und
in einer Pflanze, insbesondere zum Induzieren einer BNYW-Resistenz in einer
Zelle einer Zuckerrübe
und in der Pflanze, auch betrifft die Erfindung die erzielte Zelle
und die Pflanze mit der viralen Resistenz.
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Hintergrund
der Erfindung und Stand der Technik
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Die weit verbreitete Viruskrankheit
der Pflanze der Zuckerrübe
(Beta vulgaris), welche unter dem Namen Rhizomania bekannt ist,
wird von einem Furovirus verursacht, dem Rübenadernvergilbungsvirus (BNYVV =
Beet Necrotic Yellow Vein Virus) (23, 24), welcher durch den an
den Boden gebundenen Pilz Polymyxa betae (25) in die Wurzel der
Rübe übertragen
wird.
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Die Krankheit beeinträchtigt in
kennzeichnender Weise weiträumige
Flächen
in jenen Gegenden, wo die Zuckerrübenpflanze für die industrielle
Anwendung in Europa, in den Vereinigten Statten und in Japan angebaut
wird, und sie ist noch dabei sich an mehreren Plätzen in Westeuropa (26, 27)
auszubreiten. Da kein praktisches Verfahren für eine wirksame Kontrolle der
Ausbreitung des Virus in einem großen Maßstab mit Hilfe von chemischen
oder von physikalischen Mitteln (28) vorhanden ist, weder bei den
Pflanzen selbst noch in dem Erdboden, hat das Hauptobjektiv bis
jetzt darauf abgezielt, die natürlichen
Quellen der Resistenz innerhalb des Keimplasmas der Zuckerrübe zu identifizieren
und durch Züchten
eine Vielfalt von Zuckerrübenpflanzen
zu entwickeln, welche die Gene der Resistenzeigenschaft exprimieren.
Eine Vielfalt solcher gegenüber dem
Virus wirksamer Toleranzgene ist identifiziert worden und einige
sind erfolgreich bei dem Züchten
von Varietäten
von kommerziellen Zuckerrübenpflanzen
(29, 30, 31) angewendet worden.
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Nur die Verwendung von BNYVV-resistenten
oder BNYVV-toleranten
Varietäten
wird die Farmer dazu befähigen,
Zuckerrübenpflanzen
in denjenigen BNYVV-verseuchten Gebieten anzubauen, wo die Zuckerrübenpflanze
eine wesentliche Komponente der Pflanzenrotation darstellt und wo
dieselbe in erheblicher Weise zu dem Einkommen des Bauern beiträgt.
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Eine Anzahl von detaillierten Studien
hat gezeigt, dass ein Unterschied bei der Empfindlichkeit gegenüber der
BNYVV-Ansteckung
unter den Genotypen oder unter den Varietäten der Zuckerrübe im Allgemeinen den
Unterschied bei der Diffusion oder bei der Translokation des Virus
in den Geweben der Wurzel widerspiegelt (32).
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Es gibt jedoch erst wenige Berichte,
welche einen deutlichen Hinweis darauf liefern, dass die Toleranzgene,
sogar solche von unterschiedlichen Quellen des Keimplasmas von Zuckerrüben oder
solche des Keimplasmas von wilden Verwandten der Zuckerrübe (33),
unterschiedliche Mechanismen der Resistenz liefern würden. Solch
eine Situation würde
einen Zustand darstellen, der besser gehandhabt werden könnte, um
lang andauernde Strategien für
die BNYW-Resistenz
entwerfen zu können.
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Seit 1986 ist in einer gewissen Anzahl
von Berichten und Veröffentlichungen
die Verwendung von isolierten, viralen Gensequenzen beschrieben
worden, welche in einer Pflanze exprimiert wurden, um der Pflanze einen
hohen Grad an Toleranz gegenüber
dem Virus zu verleihen oder sogar um derselben einen breiten Typus
eines Spektrums an Resistenz gegen eine Anzahl von verwandten Viren
zu verleihen (34, 35, 36). Eine Strategie, unter den am besten dokumentierten
viralen Resistenzstrategien, welche auf einem genetischen Engineering
bei vielen kultivierten Arten beruht, wie etwa der Kartoffel, dem
Kürbis,
der Gurke oder der Tomate, ist die Verwendung einer viralen Gensequenz,
welche das Hüllenprotein
des Zielvirus (37) kodiert, welches unter der Kontrolle der Regulatorelemente
der Pflanze in der Pflanze exprimiert wird.
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In dem Fall jedoch, wo die Resistenz
durch das Hüllprotein
vermittelt worden ist, könnte
die Expression eines bestimmten Grades an Resistenz in der transgenen
Pflanze auf unterschiedliche Mechanismen zurückzuführen sein, wie etwa auf eine
RNA Co-Suppression und nicht notwendiger Weise auf die Produktion
der Proteinsequenz.
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Im Allgemeinen wird die Virussequenz
in eine geeignete Kultur einer Zelle oder eines Gewebes der Pflanzenart
transformiert, dies unter Verwendung eines durch ein Agrobacterium
vermittelten Transformationssystems oder einer direkten Gentransfermethode
gemäß den Zwängen der
Methode der Gewebekultur oder der Zellkultur, welche erfolgreich
bei einer gegebenen Art angewandt werden kann. Eine ganze Pflanze
wird regeneriert werden und die Expression des Transgens wird gekennzeichnet
werden.
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Obwohl die Zuckerrübe als eine
bei der Zellkultur widerspenstige Art bekannt ist, welche das Ausmaß an praktischen
Anwendungen des genetischen Engineerings bei diesen Pflanzenarten
beschränkt,
so gibt es doch eine gewisse Anzahl von vereinzelten Berichten über eine
erfolgreiche Transformationen und Regeneration von ganzen Pflanzen
(38). Ein paar Beispiele einer Engineeringstoleranz gegenüber dem
BNYVV, infolge einer Transformation und einer Expression der Sequenz
des BNYVV Hüllproteins
in das Genom der Zuckerrübe,
sind ebenfalls veröffentlicht
worden (39, WO91/13159), obwohl sie selten Daten über die
gesamten funktionalen, transgenen Zuckerrübenpflanzen (40) wiedergeben.
Insbesondere übermitteln
die Berichte nur begrenzte Daten auf der Ebene der Resistenz, so
wie dieselbe unter Ansteckungsbedingungen mit transgenen Zuckerrübenpflanzen
beobachtet worden ist, welche mit einem Gen transformiert worden
sind, welches eine Sequenz des BNYVV Hüllproteins verschlüsselt (41,
42).
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Ein vollständiges Technologiepaket, einschließlich eines
Verfahrens zur Transformation einer Zuckerrübe und der Verwendung der Expression
der Sequenz des BNYVV Hüllproteins
als einer Quelle für
die Resistenz bei der transgenen Zuckerrübenpflanze, welche durch jenes
Transformationsverfahren erzielt worden ist, wird in der Patentanmeldung
WO91/13159 beschrieben.
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Auf der Basis der veröffentlichten
Information kann man nicht den Schluss ziehen, dass der durch das Hüllprotein
vermittelte Mechanismus der Resistenz irgendein Potential liefert,
um auf die Zuckerrübenpflanze eine
völlige
Immunität
gegenüber
der BNYVV-Ansteckung zu übertragen,
indem man die Vermehrung des Virus und die Diffusionsmechanismen
vollständig
verhindert. Einen Mechanismus der Resistenz zu identifizieren, welcher
in der Lage wäre,
die Ausbreitung des Virus in einem frühen Stadium des Ansteckungsprozesses in
signifikanter Weise zu blockieren, dies würde ein größeres Kriterium für einen
Erfolg bei der Entwickelung einer transgenen Resistenz sein, zusätzlich zu
der Tatsache, dass sogar ein Grad an Resistenz, der vergleichbar
ist mit jenem Grad, der von den Resistenzgenen her bekannt ist,
die bei dem Keimplasma in der Zuckerrübe identifiziert worden sind,
die verfügbaren
Mechanismen der Resistenz diversifizieren würde.
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Weil es nachgewiesen ist, dass sich
die Krankheit in viele Länder
oder in viele Gebiete mit einer solchen Geschwindigkeit ausbreitet,
welche von der Kombination zahlreicher lokaler Faktoren aus der
Umwelt und der Landwirtschaft abhängt, deshalb besteht ein größeres Interesse
daran, die Quellen der Mechanismen der genetischen Resistenz zu
diversifizieren, was alleine oder in Kombination eine stabile und
eine lang andauernde Resistenzstrategie bei den gegenwärtigen und
den zukünftigen
Varietäten
der Zuckerrübenpflanzen, welche
für den
industriellen Gebrauch angebaut werden, vermitteln kann.
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Die Veröffentlichung von Xu H. et al.
[Plant Cell Report, Vol. 15, S. 91–96 (1995)] beschreibt das
genetische Engineering des Konstruierens einer Resistenz gegen einen
Kartoffelvirus X bei vier kommerziellen Kartoffelkulturen. Dieses
Dokument stellt jedoch fest, dass transgene Kartoffelklone das 8KG
Gen (das TGB3 Konstrukt) mit eingeschlossen haben. Wenn diese transgenen
Pflanzen jedoch dem PVX ausgesetzt wurden, dann gab es keinen Schutz
gegen PVX, was die Vermutung nahe legt, dass das OK Protein keine
Rolle bei dem Schutz gegen PVX spielt.
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Ziele der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung zielt darauf
ab, ein neues Verfahren zum Einführen
von verschiedenen viralen Resistenzen in eine Zelle und in eine
Pflanze zu liefern, auch zielt sie auf die erhaltenen Zellen und
Pflanzen mit der viralen Resistenz ab.
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Ein Hauptziel der Erfindung besteht
darin, ein neues Verfahren zum Einführen der BNYVV-Resistenz in
eine Zelle und in eine Pflanze zu liefern, auch zielt die Erfindung
auf die erhaltene BNYVV-resistente Zelle und Pflanze ab, insbesondere
auf die verwirklichte Zuckerrübenzelle
und – pflanze
(Beta vulgaris ssp.).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung liefert
die Verwendung einer alternativen Sequenz eines Pflanzenvirus, insbesondere
des BNYVV Virus, um ein hohes Maß an Toleranz gegenüber einer
viralen Ansteckung zu erhalten, insbesondere um ein schnelles und
vollständiges
Blockieren der Mechanismen der Vermehrung und der Diffusion des
Virus in einer Pflanze zu gewährleisten,
insbesondere in der Zuckerrübenpflanze
(Beta vulgaris), einschließlich
in der Futterrübe,
der sog. Swiss Whard und der Süßrübe, welche
dieser viralen Ansteckung ebenfalls ausgesetzt sein können. Die
Expression der Resistenz wird in einer transgenen Zelle und Pflanze erzielt
werden, insbesondere in Zellen und Pflanzen der Zuckerrübe, welche
durch das Transformationsverfahren hergestellt werden, welches Gegenstand
der Patentanmeldung WO95/10178 ist, oder durch andere Transformationsverfahren,
welche auf dem Agrobacterium tumefaciens oder auf dem direkten Gentransfer
beruhen. Wegen der hohen Wirksamkeit befähigt das Transformationsverfahren,
so wie es in WO95/10178 beschrieben worden ist, zur Herstellung
von großen
Stückzahlen
von transformierten Pflanzen, insbesondere von Zuckerrübenpflanzen,
und man wird diesem Verfahren den Vorzug beim Entwickeln von transgenen
Pflanzen geben, welche analysiert und gekennzeichnet werden können hinsichtlich
ihres Niveaus an viraler Resistenz, insbesondere hinsichtlich ihrer
BNYW-Resistenz, einschließlich
ihrer Feldbewertung.
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Das Genom des Rübenadernvergilbungsvirus (BNYVV
= Beet Necrotic Yellow Vein Virus) besteht aus fünf Plus-Strang-RNAs, von denen zwei
(RNAs 1 und 2) Funktionen kodieren, die wesentlich für die Ansteckung
aller Pflanzen sind, während
die anderen drei (RNAs 3, 4 und 5) mit in einer über einen Vektor vermittelten
Ansteckung der Wurzeln einer Zuckerrübe (Beta vulgaris) impliziert
sind (1). Eine Bewegung von einer Zelle zu einer anderen Zelle des
BNYVV wird beherrscht von einem Satz aus drei aufeinander folgenden,
sich leicht überlappenden
viralen Genen bei RNA 2, welche als der Dreifachgenblock 3 (TGB
= Triple Gene Block) (2) bekannt sind und welche in der genannten
Reihenfolge die viralen Proteine P42, P13 und P15 kodieren (Genprodukte
werden durch ihren berechneten Faktor Mr in
kilodalton bezeichnet) (3).
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In der folgenden Beschreibung werden
die TGB Gene und die entsprechenden Proteine durch die folgenden
Begriffe und Bezeichnungen identifiziert: TGB1, TGB2, TGB3 oder
durch ihre kodierten, viralen Proteinnummern P42, P13 und P15. Die
TGB Gegenstücke
sind in anderen Furoviren (4, 5) und in den Potex-, Carla- und Hordeiviren
vorhanden (6).
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In der Tabelle 1 sind Viren mit einer
TGB3 Sequenz, mit der Angabe des Molekulargewichtes des TGB3 dieser
Viren, ihres Wirtes und der Referenzen dargestellt worden.
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Die Erfinder schlagen hiermit ein
neues Verfahren vor für
die Bereitstellung einer Resistenz gegenüber Pflanzenviren in einer
Pflanze, und zwar durch Blockieren der Mechanismen der Vermehrung
und der Diffusion des Virus in der Pflanze, insbesondere in dem
Gewebe der Wurzel derselben. Um diese Resistenz zu beweisen, beschreiben
die Erfinder nachfolgend die Wirkung der Überexpression der TGB Sequenzen
alleine oder in Verbindung auf die Mechanismen der Vermehrung und
der Diffusion des BNYVV-Virus in den Pflanzen von C.quinoa, welche
auch Wirt für
die BNYVV-Viren sind und welche leichter von den Experten auf diesem
Gebiet gehandhabt werden können.
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Die Erfinder haben auch Experimente
mit Beta macrocarpa gemacht. Diese Ergebnisse haben gezeigt, dass
es möglich
sein wird, die Transformation von Pflanzen ebenfalls durch das Verfahren
gemäß der Erfindung
zu erzielen und eine Expression des TGB3 Gens durch jene Pflanzen
zu erzielen. Daher könnte
dieses Verfahren, so wie dies in der nachfolgenden Beschreibung
erklärt
wird, dazu verwendet werden, um verschiedene virale Resistenzen
in verschiedenen Pflanzenarten zu erhalten, welche Gegenstand einer
Ansteckung durch Viren sind, welche durch das Vorhandensein einer
TGB3 Sequenz in ihrem Genom gekennzeichnet sind.
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Es ist bekannt, dass es beim BNYVV
der Synthese eines viralen Hüllproteins
nicht bedarf für
die Erzeugung von lokalen Schädigungen
auf den Blättern
des Wirts, wie Chinopodium quinoa (7), was einen Hinweis darauf
liefert, dass eine Bildung von Virionen für eine Bewegung von einer Zelle
zu einer anderen Zelle nicht erforderlich ist.
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Die Art jedoch, nach welcher die
TGB Komponenten bei dem Bewegungsprozess helfen, wird nicht verstanden,
obwohl computerunterstützte
Vergleiche charakteristische beibehaltene Sequenzen nachgewiesen
haben, welche die Schlüssel
zu ihrer Funktion liefern können.
So enthält
das 5'- proximale
TGB Protein (TGB1) unverändert
eine Reihe von Sequenzmotiven, welche für eine ATP/GTP-Bindungshelicase
kennzeichnend sind, während
das zweite Protein (TGB2) immer zwei eine Membran potentiell überspannende
hydrophobe Bereiche ausweist, welche durch eine hydrophile Sequenz
voneinander getrennt sind, welche ein in hohem Grad beibehaltenes
Peptidmotiv von unbekannter Bedeutung enthält (6). Die Sequenz und die
Größe des dritten
TGB Proteins (TGB3) ist variabler, obwohl der endständige N-Abschnitt
im Allgemeinen eher hydrophob ist. Subgenome RNAs mit 5'-Termen, welche oberhalb der offenen
Leseraster (ORFs = Open Reading Frames) für die TGB1 und TGB2 von BNYVV
vorkommen, sind nachgewiesen worden (1),
aber es ist über
keine solchen Arten für
den TGB3 von BNYVV berichtet worden (2) oder über irgendwelche anderen den
TGB enthaltenden Viren. In dem Fall des Kartoffelvirus X (PVX; Ref.
8) und des Streifenmosaikvirus der Gerste (BSMV; Ref. 9) liegt ein
offensichtlicher Beweis dafür
vor, dass die TGB2 und TGB3 Produkte aus demselben RNA Subgenom
exprimiert werden.
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Bis jetzt ist über kein Beispiel eines Virus
berichtet worden, bei welchem die drei TGB Elemente unterschiedlich
auf derselben RNA angeordnet sind oder auf verschiedene RNA-Genome verteilt sind,
was die Vermutung nahe legt, dass ihre Verbindung in einer besonderen
Ordnung hinsichtlich der Steuerung ihrer Funktion von Bedeutung
sein könnte.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren für
das Induzieren einer viralen Resistenz gegenüber einem Virus mit einem Dreifachgenblock
(TGB), unter der Voraussetzung, dass es sich nicht um den Kartoffelvirus
X handelt. Der Virus wird vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus dem Virus der Stammnarbung des Apfels, dem Virus der Blaubeerefleckenkrankheit,
dem Kartoffelvirus M, dem Mosaikvirus des Weißklees, dem Cymbidium Mosaikvirus;
dem Streifenmosaikvirus der Gerste, dem Kartoffel-mop-top-Virus,
dem Klumpenvirus der Erdnuss und dem vom Boden übertragenen Virus der Rübe; und
das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- – ein Zubereiten
eines Nukleinsäurekonstruktes,
welches eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, welche mindestens 70% der Nukleinsäuresequenz des TGB3 von jenem
Virus oder von seiner entsprechenden cDNA entspricht, und welche
im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit
mit einer oder mit mehreren in einer Pflanze aktiven regulatorischen
Sequenzen verbunden ist,
- – ein
Transformieren einer Pflanzenzelle mit dem Nukleinsäurekonstrukt,
und möglicherweise
- – ein
Regenerieren einer transgenen Pflanze aus der transformierten Pflanzenzelle.
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Vorzugsweise ist die Pflanze eine
Pflanze, welche von dem oben beschriebenen Virus angesteckt sein kann
und sie wird ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus dem Apfel, der Blaubeere, der Kartoffel,
dem Klee, der Orchidee, der Gerste, der Erdnuss und der Rübe.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch die erhaltene Pflanzenzelle und die transgene (oder transformierte)
Pflanze (hergestellt aus jenen Pflanzenzellen), welche gegenüber jenen
Viren resistent sind und welche jenes Nukleinsäurekonstrukt enthalten.
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Die Erfinder haben unerwarteter Weise
auch entdeckt, dass es möglich
ist, in eine Pflanze eine BNYVV-Resistenz zu induzieren mit Hilfe
eines Verfahrens, das die folgenden Schritte umfasst:
- – ein
Zubereiten eines Nukleinsäurekonstruktes,
welches eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, welche mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 90% der
Nukleinsäuresequenz
enthält,
welche enthalten ist zwischen den Nukleotiden 3627 und 4025 des
5' Stranges genomischer
oder subgenomischer RNA 2 des BNYVV oder seiner entsprechenden cDNA,
und welche im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit mit einer oder mit
mehreren in einer Pflanze aktiven regulatorischen Sequenzen verbunden
ist,
- – ein
Transformieren einer Pflanzenzelle mit dem Nukleinsäurekonstrukt,
und möglicherweise
- – ein
Regenerieren einer transgenen Pflanze aus der transformierten Pflanzenzelle.
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Die Nukleinsäuresequenz, welche zwischen
den Nukleotiden 3627 und 4025 des 5' Stranges genomischer oder subgenomischer
RNA 2 enthalten ist und welche das P15 Protein kodiert, wird in
der 6 und in der Veröffentlichung
(3) beschrieben. Diese Nukleinsäuresequenz
und die entsprechende Aminosäuresequenz
werden in der nachfolgenden Spezifikation als SEQ ID NO. 1 beschrieben.
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Ein anderer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft eine Pflanzenzelle und eine transgene Pflanze (hergestellt
aus jenen Pflanzenzellen), welche gegenüber BNYVV resistent sind und
welche ein Nukleinsäurekonstrukt
mit einer Nukleinsäuresequenz
umfassen, welche mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 90% der
Nukleinsäuresequenz
entspricht, welche zwischen den Nukleotiden 3627 und 4025 des 5' Stranges genomischer
oder subgenomischer RNA 2 des BNYVV oder seiner entsprechenden cDNA
enthalten ist, und welche im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit
mit einer oder mit mehreren in einer Pflanze aktiven regulatorischen
Sequenzen verbunden ist.
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Vorzugsweise wird diese Pflanzenzelle
oder diese transgene Pflanze (hergestellt aus jenen Pflanzenzellen),
welche gegenüber
BNYVV resistent ist, nach dem der Erfindung entsprechenden Verfahren
erzielt.
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Die Varianten der als SEQ ID NO.
1 beschriebenen Nukleinsäuresequenz
umfassen das Einfügen,
das Ersetzen oder das Weglassen von Nukleotiden, welche dieselben
oder verschiedene Aminosäuren
kodieren. Daher betrifft die vorliegende Erfindung auch jene Varianten
der Nukleinsäuresequenz
SEQ ID NO. 1, welche mehr als 70 Homologie mit jener Nukleinsäuresequenz
darstellen und welche vorzugsweise dazu in der Lage sind unter zwingenden
oder unter nicht zwingenden Bedingungen zu jener Nukleinsäuresequenz
zu hybridisieren.
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Vorzugsweise sind jene Sequenzen
auch in der Lage, eine BNYVV-Resistenz in eine Pflanze hinein zu
induzieren.
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Die Begriffe „eine virale Resistenz in
eine Pflanze induzieren" bedeutet
ein Induzieren einer möglichen Verringerung
oder einer deutlichen Verzögerung
bei dem Erscheinen von Infektionssymptomen, bei den Mechanismen
der Vermehrung und der Diffusion des Virus in die Pflanze, insbesondere
in das Gewebe der Wurzel.
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Eine oder mehrere regulatorische
Sequenzen jener Nukleinsäuresequenz
sind eine oder mehrere Promotor- und Terminatorsequenzen, welche
in einer Pflanze aktive sind.
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Das Nukleinsäurekonstrukt kann auch ein
auswählbares
Markierungsgen enthalten, welches dazu verwendet werden könnte die
transformierte Zelle oder Pflanze zu identifizieren und das Nukleinsäurekonstrukt
gemäß der Erfindung
zu exprimieren.
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Vorzugsweise ist die Zelle eine Stomazelle
und die Pflanze ist vorzugsweise eine Zuckerrübe (Beta vulgaris ssp.), welche
aus jenen Zellen hergestellt worden ist.
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Gemäß der Erfindung ist die Promotorsequenz
eine konstitutive oder eine fremde, pflanzliche Promotorsequenz,
welche vorzugsweise ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus der Promotorsequenz des 355 Blumenkohlmosaikvirus,
aus dem Promotor von Polyubiquitin Arabidopsis Thaliana (43), einem
Promotor, welcher hauptsächlich
in den Wurzelgeweben aktiv ist, wie etwa der Par-Promotor des Haemoglobin-Gens
von Perosponia Andersonii (Landsman et al. Mol. Gen. Genet. 214:
68–73
(1988)) oder aus einer Mischung derselben.
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Ein letzter Aspekt der vorliegenden
Erfindung bezieht sich auf ein transgenes Pflanzengewebe, wie etwa
dasjenige einer Frucht, eines Stammes, einer Wurzel, einer Knolle,
eines Samens der transgenen Pflanze gemäß der Erfindung oder sie bezieht
sich auf eine reproduzierbare Struktur (vorzugsweise ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Kallus, Knospen oder Embryonen), welche man
von der transgenen Pflanze oder Zelle gemäß der Erfindung erhalten hat.
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Die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
für die
Pflanzentransformation, für
die Kultur und die Regeneration der Gewebe eingesetzten Techniken
sind jene, die von den Experten auf diesem Gebiet der. Technik gut
bekannt sind. Solche Techniken sind vorzugsweise diejenigen, welche
in den Internationalen Patentanmeldungen WO95/10178 oder WO91/13159
entsprechend der Europäischen
Patentanmeldung EP-B-0517833 beschrieben worden sind, welche durch
Bezugnahme mit hierin eingebunden werden. Diese Techniken werden
vorzugsweise eingesetzt für
die Herstellung transgener Zuckerrüben gemäß der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die 1 stellt
die Struktur eines Wildtyps von BNYVV RNA 2 und von Replikonen (Replikationseinheiten)
dar, welche die TGB Proteine exprimieren.
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Die 2 stellt
die in vitro Translation der Replikonen der TGB Gene in einem Keimextrakt
des Weizens dar.
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Die 3 stellt
die Vermehrung der Replikonen dar, welche die TGB Proteine in den
Protoplasten von Chinopodium quinoa kodieren, sowie der Expression
von P42.
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Die 4 stellt
die Komplementation des RNA 2 Transkripts dar, welches Defekte in
den verschiedenen TGB Genen enthält,
durch das entsprechende Wildtypgen, das von einem Replikon geliefert
worden ist.
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Die 5 zeigt
die Wirkung der Replikonen auf die Ansteckung mit BNYVV RNAs 1 und
2 vom Wildtyp.
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Die 6 stellt
die Nukleotide und die Aminosäuresequenz
des TGB3 dar, welches das P15 von BNYVV kodiert.
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Die 7 zeigt
das Vorhandensein der Kodierungsgebiete des BNYVV P15 Gens in dem
Genom der Zuckerrübe
mit Hilfe einer PCR.
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Die 8 zeigt
die Integration des BNYVV P15 Gens in das Genom der Zuckerrübe mit Hilfe
der Southern Blothybridisierung.
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Beschreibung
der Erfindung
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Um die potentielle Anwendung von
besonderen aus der viralen RNA2 des BNYVV isolierten Gensequenzen
zu identifizieren und um eine BNYVV-Resistenz über den Weg einer Pflanzentransformation
in einer Zuckerrübe
zu erzeugen, haben die Erfinder Untersuchungen darüber angestellt,
ob unabhängige
Expressionen des BNYVV TGB Proteins möglich sind über den Weg des Einfügens des
ORFs (offenen Leserasters) eines jeden derselben in ein virales
replikationsabhängiges "Replikon", welches aus der
BNYVV RNA 3 abgeleitet worden ist. Die Erfinder haben gezeigt, dass
bei gemischten Infektionen von C.quinoa Blättern das so exprimierte TGB1
oder TGB2 Protein des BNYVV die RNA 2 des BNYVV komplementieren
kann, welches eine Mutation enthält,
welche das entsprechende TGB Protein mit einer Sperre belegen kann.
Es wurde jedoch keine Komplementation mit einem Replikon beobachtet,
welches TGB3 enthielt, es sei denn, das TGB3 ORF war abwärts von
dem ORF für
TGB2 in dem Replikon positioniert. Wenn es so mit den RNAs 1 und
2 vom Wildtyp gemeinsam inokuliert wurde, dann verhinderte das Replikon,
welches das TGB3 ORF des BNYVV exprimiert, die Ansteckung. Die Daten
sind konsistent mit einem Modell für die Expression der TGB Proteine,
in welchen die Translation von P15 von einer dicistronischen subgenomischen
RNA die Expressionsgrade der P15 in vivo steuert. Die Erfinder haben
auch identifiziert, dass eine hohe Expression von P15 ein schnelles
und vollständiges
Blockieren der Mechanismen der Vermehrung und der Diffusion des
Virus in der Pflanze gewährleisten konnte.
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Materialien
und Verfahren cDNA Klone
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Der Transkriptionsvektor für die Herstellung
einer vollständigen
Länge von
RNA 1 und RNA 2 des BNYVV vom Wildtyp bestand in pB15 (10) bzw.
pB2-14 (11). Die Transkriptionsvektoren für die vorher beschriebenen
RNA 2 Mutanten waren pB2-14-F, -H, -I und -J (2) und pB2-14-ΔSN, -ΔS12, -ΔS37, -ΔB1, -ΔB2, -ΔB2, -ΔN und -GAA
(11). Die RNA 2 Vernichtungsmutante pB2-14-HP1 wurde erzeugt durch
Eliminierung der Sequenz zwischen den Nukleotiden 3158 und 3258.
Das leere von der RNA 3 des BNYVV abgeleitete Replikon, rep0, wurde
durch Transkription der RNA 3 Vernichtungsmutante pB35AΔES (12) erzielt.
TGB Sequenzen zum Einfügen
in rep0 wurden verstärkt
durch eine Polymerasekettenreaktion (PCR = Polymerase Chain Reaction)
unter Verwendung von Primern, von denen ein jeder an seinem 5'- Ende eine nicht
schablonenähnliche BamHI
Lage aufwies. PCR Fragmente, die dem P42 Gen (Nukleotide 2127–3297),
dem P13 Gen (Nukleotide 3282–3650),
dem P15 Gen (Nukleotide 3627–4025)
und den beiden Genen P13 und P15 (Nukleotide 3282–4025) entsprachen,
wurden mit BamHI digeriert und in die von BamHI aufgespaltete pB35AΔES eingefügt. Die
sich daraus ergebenden Konstrukte wurden verwendet, um jeweils rep24,
rep13, rep15 und rep1315 zu transkribieren. Ein Replikon, das eine
Rasterverschiebungsmutation in dem P15 ORF (Rep15-X). enthielt, wurde
hergestellt durch Einfüllen
einer XbaI Lage (Nukleotid 3948) in die Überhänge eines Einsatzes. Die eingefügten Rasterverschiebungsmutationen
in rep13-I, rep1315-I und rep15-J wurden so erzeugt, wie dies für die entsprechenden
Mutationen der RNA 2 in der vollständigen Länge beschrieben worden sind
(2). Klonierte PCR-amplifizierte Sequenzen wurden durch Sequenzieren
dahingehend überprüft, ob sie
fehlerfrei seien (13).
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In Vitro Transkripte
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Gecappte Transkripte wurden hergestellt
durch eine Bakteriophage T7 Polymerase Run-off Transkription (10)
eines DNA Plasmids, das durch HindIII für pB15 und die Replikonkonstrukte
und durch SalI für
pB2-14 und durch verwandte Konstrukte linearisiert worden war. Die
Konzentration und die Integrität
des Transkriptes wurden bewertet durch eine Gelelektrophorese mit
Agarose. Blätter
wurden mechanisch inokuliert mit 50 μl pro Blatt einer Inokulationspufferlösung, welche
1 μg eines
jeden Transkriptes enthielt (2). Bei einigen Experimenten wurden
die RNA 1 und 2 Transkripte durch 0,025 μg der hoch infektiösen viralen
RNA ersetzt, welche aus dem vom BNYVV isolierten Stras 12 isoliert
und in reiner Form gewonnen worden war (10). Vorläufige Experimente
zeigten, dass diese Menge an viraler RNA hinsichtlich ihrer Infektiosität (gemessen
durch einen lokalen Schädigungstest)
annähernd
gleichwertig war mit einer Mischung, die 1 μg von einem jeden der RNA 1
und 2 Transkripte enthielt. Für
Protoplastinfektionen wurden 0,5 μg
der viralen RNAs 1 und 2 plus ein 3 μg Replikontranskript durch Elektroporation
in 2 ·105 Protoplasten hinein inokuliert (2).
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Aus Replikonen erhaltene Transkripte
wurden in ein Keimextrakt des Weizens übersetzt (14) und die mit [35S]-markierten
Translationsprodukte wurden durch eine Autoradiographie nach SDS-PAGE
visualisiert (15, 16). Die in die Translationsprodukte eingebundene
Radioaktivität
wurde mit einem Fujix MAS1000 BioAnalyzer quantifiziert und die
Werte wurden angepasst für
einen Methioningehalt bei der Berechnung von relativen Translationsniveaus.
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Nachweis von
viraler RNA und von Proteinen
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Die gesamte RNA wurde aus inokulierten
Blättern
extrahiert (2), und zwar 10 Tage nach der Inokulation (pi = post-inoculation)
und aus Protoplasten nach 48 Stunden ab der Inokulation. Virale
RNA wurde nachgewiesen durch eine Northern Hybridisierung mit 32p-markierten, viralen Antisense RNA Transkripten
(17) als Sonden. Die RNA 1- spezifische
Sonde war komplementär
zu den Nukleotiden 4740– 5650,
die RNA 2- spezifische Sonde war komplementär zu den Nukleotiden 2324–3789 und
die RNA 3- spezifische Sonde zu den Nukleotiden 1–380. Die
P42, P14 und das Hüllprotein
wurden nachgewiesen durch einen Western Blot der gesamten Proteinextrakte
der infektiösen
Protoplasten unter Verwendung eines polyklonalen Antiserums eines Kaninchens,
welches für
jedes Protein spezifisch ist (18). Die Stabilität der in RNA 2 eingeführten Mutationen wurde
getestet durch die Polynukleotid-Kettenreaktion, im Anschluss an
die reverse Transkription (RT-PCR) der gesamten RNA Extrakte aus
den infektiösen
Pflanzen. Reverse Transkripte wurden erzeugt unter Zuhilfenahme
eines Kits der Marke ExpandTM (Boehringer)
für die
reverse Transkription, dies unter Einhaltung der Anweisungen des
Herstellers. Die PCR wurde im Wesentlichen so ausgeführt, wie
dies in (19) beschrieben worden ist, unter Verwendung von 25 Zyklen
nach der folgenden Vorschrift: 94° (30
sec), 50° (30
sec), 72° (3
min). Paare von Primern für
eine PCR Vermehrung in verschiedenen Regionen der RNA 2 cDNA entsprach
den Nukleotiden 1143–1151
und 3393–3412
(P42 Gen) und den Nukleotiden 3151–3169 und 4128–4148 (P13
und P15 Gene) (oder war komplementär zu denselben in dem Fall
des zweiten Mitgliedes eines jeden Paares von Primern. Der Primer,
der eingesetzt wurde, um die cDNA Synthese vor den PCR Reaktionen
in die Wege zu leiten, war komplementär zu den Nukleotiden 4128–4148.
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ERGEBNISSE
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Replikonen, welche die
BNYVV TGB Proteine exprimieren
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Vorausgesetzt es sind ausreichend
Sequenzen an den 3'- und 5'- Enden zurückbehalten
worden, dann kann ein BNYVV RNA 3 Transkript, von dem der zentrale
Bereich gelöscht
worden ist, wirksam eine Replikation an den Blättern von C.quinoa durchführen, wenn
dasselbe gemeinsam mit RNAs 1 und 2 inokuliert worden ist, und es
kann ein fremdes Gen exprimieren, welches an der Stelle der gelöschten Sequenz
eingefügt
worden ist (12, 20). Die Erfinder haben solch ein „Replikon" auf der Basis von
RNA 3 verwendet, um ein jedes der BNYVV TGB Proteine aus seinem
normalen Zusammenhang in RNA 2 heraus zu exprimieren, und die Erfinder haben
bei einem jeden Replikon die Kapazität getestet, eine in dem entsprechenden
TGB Gen fehlende RNA 2 Mutante zu komplementieren.
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Die in dieser Untersuchung eingesetzten
Replikonen sind in der 1 dargestellt.
Die 1A ist die Genomkarte
der RNA 2. Die TGB Gene sind schattiert und Linien oberhalb der
Kartierung deuten auf die Extension der subgenomen RNAs 2suba und 2subb hin.
Die Positionen der Deletionen und der durch Rasterverschiebung induzierten
Einfügungen
in RNA 2 sind angedeutet. Die 5'-
endständige
Capping Struktur ist durch einen Kreis gekennzeichnet. P21 ist das
größere virale
Hüllprotein.
RT = Bereich zum Hindurchlesen (3). (B) BNYVV RNA 3 – abgeleitete
Replikonen, enthalten die TGB Gene des BNYVV (leicht schattiert)
oder das TGB3 Gen, welches das P17 des Klumpenvirus der Erdnuss
(PCV) (dunkel schattiert) kodiert. Die BamHI Lage in dem leeren
Replikon (rep0), welche für
das Einfügen
der PCR-amplifizierten TGB Sequenzen verwendet wird, ist gezeigt
worden. Die Positionen der eine Rasterverschiebung induzierenden
Einfügungen
in den verschiedenen P13 und P15 Replikonenmutanten sind angedeutet.
Zusätzlich
zu den Konstrukten rep42, rep13 und rep15, von denen ein jedes ein
TGB Gen enthält,
wurde ein viertes Konstrukt (rep1315) erzeugt, welches beide Gene
enthielt, sowohl das P13 Gen als auch das P15 Gen, welche in derselben
relativen Konfiguration wie in RNA 2 angeordnet sind. Die Fähigkeit
eines jeden Replikons zur direkten Expression des eingefügten Gens
oder der eingefügten
Gene wurde durch eine in vitro Translation des Transkripts in einen
Keimextrakt des Weizens getestet. Von den rep42, rep13 und rep15
Transkripten steuerte ein jedes eine Synthese eines ergiebigen Produktes
(2A., Linie 2; 2B, Linien 2 und 3), welches
nicht in Translationen erzeugt wurde, welche mit einem Transkript
programmiert worden waren, welches dem leeren Replikon rep0 entspricht
( 2A, Linie 1; 2B, Linie 1). In der 2(A) sind mit S35-Methionin
markierte Translationsprodukte des leeren Replikons rep0 (Linie
1) und rep42 (Linie 2) durch eine Autoradiographie nach PAGE (15)
dargestellt worden. Das angedeutete Band wurde als P42 identifiziert
durch Vergleich seiner Beweglichkeit mit derjenigen der Markierungen
für das
Molekulargewicht (nicht gezeigt). In der 2(B) sind Translationsprodukte dargestellt,
welche durch rep0 (Linie 1), rep13 (Linie 2), repl5 (Linie 3) und
rep1315 (Linie 4) gerichtet und durch Autoradiographie nach PAGE
veranschaulicht sind (16). Die versuchsweise als P13 und P15 identifizierten Bande
sind mit einem Hinweis nach rechts indiziert worden. Das mit einem
Sternchen bezeichnete Hintergrundband wurde auch synthetisiert als
kein Transkript in das Translationsextrakt eingeführt wurde.
Die relativen Beweglichkeiten der verschiedenen Translationsprodukte
waren so, wie man es sich erwartet hatte, mit der Ausnahme, dass
das mutmaßliche
P13 sich ein bisschen langsamer bewegte als das P15, vermutlich
wegen seiner nicht typischen Aminosäurezusammensetzung. Das dicistronische
Konstrukt rep1315 steuerte die Synthese von beiden, sowohl von P13
als auch von P15 (2B,
Linie 4), in relativen molaren Mengen von 3 : 1 (Werte die berichtigt
sind mit der Differenz der Anteile an Methionin der zwei Proteine;
wenn das N-endständige Methionin
eines jeden Proteins posttranslational entfernt wird, dann beträgt das molare
Verhältnis
5 : 1).
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Die Kapazität der Replikonen durch die
virale Replikationsmaschinerie in vivo vermehrt zu werden, wurde
getestet durch eine gemeinsame Inokulation mit Replikontranskripten
auf C.quinoa Protoplasten zusammen mit BNYVV RNAs 1 und 2. Eine
Northern Blotanalyse der gesamten RNA, welche aus den Protoplasten
nach 48 Stunden pi extrahiert worden war, deckte auf, dass sämtliche
Replikone, die TGB Gene enthielten, wirksam vermehrt worden sind
( 3A). Die 3(A) stellt den Nachweis
durch eine Northern Hybridisierung von viralen RNAs in C.quinoa
Protoplasten dar, welche mit BNYVV RNAs 1 und 2 alleine (Linie 2)
oder ergänzt mit
rep0 (Linie 3), rep42 (Linie 4), rep13 (Linie 5), rep1315 (Linie
6) und rep15 (Linie 7) inokuliert worden sind. Die RNA von modellinokulierten
Protoplasten wurde in der Linie 1 analysiert. Die Protoplasten wurden
nach 48 Stunden pi geerntet und virale RNAs wurden nachgewiesen
unter Verwendung von 32p-markierten, viralen RNA-spezifischen Antisense
RNA Sonden. Die Replikonen sind zur Kennzeichnung mit Pfeilköpfen versehen. Die 3(B) stellt einen Immunonachweis
von P42 in den gesamten Proteinextrakten von C.quinoa Protoplasten
dar, welche inokuliert worden sind mit BNYVV RNAs 1 und 2 (Linie
2), mit dem Transkript von der RNA 1 des Wildtyps plus dem Transkript
der RNA 2 Mutante pB2-14-H, welche eine Rasterverschiebungsmutation
in dem P42 Gen (11) (Linie 3) enthält, mit der RNA 1 und mit pB2-14-H
Transkripten plus rep42 (Linie 4). Aus modellinokulierten Protoplasten
extrahiertes Protein wurde in Linie 1 analysiert. Nach PAGE (15)
und einem Elektrotransfer auf Nitrocellulose wurden P42, ein größeres virales
Hüllenprotein
(CP) und P14 durch einen Immunonachweis festgestellt mit einer Mischung
eines. für
jedes Protein spezifischen Antiserums (18). Die Stellen der Molekulargewichtsstandards
sind links an dem Blot mit kilodalton gekennzeichnet. Eine Western-Blot
Analyse offenbarte, dass der P42 Anteil in den Protoplasten, welche
mit einer Mischung von rep42 plus Transkripten von RNA 1 und der
Rasterverschiebungsmutante pB2-14-H infiziert worden waren, verursacht
durch ein Einfüllen
in eine SpeI Lage innerhalb des P42 Gens von RNA 2 (siehe 1), etwa das Zweifache von
jenen Protoplasten betrug, welche mit RNA 1 plus RNA 2 vom Wildtyp
infiziert worden waren (3B,
Linien 2 und 3). Man beachte, dass die Niveaus der Akkumulation
von zwei anderen immunonachweisbaren RNA 2 Genprodukten (dem größeren viralen
Hüllenprotein
und P14; 1) durch die
Anwesenheit von rep42 nicht verändert
wurden. P13 und P15 konnten in solchen Experimenten nicht durch
einen Immunonachweis festgestellt werden.
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Die BNYVV
TGB Proteine können
in trans ergänzt
werden
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Die Fähigkeit der Replikonen, welche
die TGB Gene enthalten, Bewegungsfunktionen in ganzen Pflanzen bereitzustellen,
wurde getestet indem Blätter
des Wirtes der lokalen Läsion
C.quinoa gemeinsam inokuliert wurden mit einer unter einer Serie
von RNA 2 Transkripten, welche eine Mutation enthielten, welche ein
TGB Gen behindert, plus ein Replikon, welches das entsprechende
Gen vom Wildtyp enthält.
Bei allen Experimenten enthielt der Inokulationsstoff das Transkript
der RNA 1 vom Wildtyp als eine Quelle für eine virale RNA-abhängige RNA
Replikase, obwohl diese Tatsache weiter unten nicht immer explizit
vermerkt wird. Für das
P42 Gen umfassten die gestesteten RNA 2 Mutanten die Rasterverschiebungsmutante
(pB2-14-H), verursacht durch ein Einfüllen einer SpeI Lage an dem
Nukleotid 2280, eine Reihe von Mutanten, die in dem Raster kurze
Deletionen an verschiedenen Stellen in dem P42 ORF (Mutanten pB2-14-ΔS12, -ΔSN, -ΔB1, -ΔB2, -ΔN und -ΔHP1; 1A; siehe auch Referenz
11) enthielten, und eine Deletionsmutante (pB2-14- F; 1), wo ein Entfernen einer 935 Nukleotidsequenz
stromaufwärts
von dem P42 ORF den Promotor für
das RNA Subgenom (RNA 2suba) inaktiviert
hat, welches für
die P42 Synthese verantwortlich ist. Inokulationsstoffe, welche
ein RNA 1 Transkript plus irgendeines der obigen Transkripte der
Mutanten der RNA 2 enthielten, erzeugten keine lokalen Schädigungen
an C. quinoa und es konnten 10 Tage nach der Injektion (p. i.) keine
Nachkommen von viraler RNA in den inokulierten Blättern nachgewiesen
werden (4, Linien 3
und 5; siehe Referenz 11 für
die anderen Mutanten). In der 4 wurde
das Replikon, welches oben an der Spitze einer jeden Linie angezeigt
ist, auf Blätter
von C. quinoa inokuliert zusammen mit dem RNA 1 Transkript vom Wildtyp
plus entweder einem RNA 2 Transkript vom Wildtyp (Linie 2) oder
der Mutante des RNA 2 Transkriptes, welche oberhalb einer jeden
Linie identifiziert sind. In den Linien 19 und 20 enthielt der Inokulationsstoff
rep42 und rep15 (Linie 19) oder rep42 und rep1315 (Linie 20) zusätzlich zu
RNA 1 und pB2-14-HP1 Transkripten. Die Linie 1 enthält RNA von
einer nicht inokulierten Kontrollpflanze. Inokulierte Blätter wurden
10 Tage pi geerntet und auf ihre Gehalte an viraler RNA durch die
Northern Hybridisierung getestet, so wie diese im Rahmen der 3 beschrieben worden ist.
Die Positionen der Replikonen sind durch Pfeile angezeigt. Wenn
das rep42 Transkript mit in den Inokulationsstoff eingeschlossen
wurde, dann erschienen zahllose lokale Schädigungen (20–80 pro
Blatt) auf den inokulierten Blättern
mit der Ausnahme für
denjenigen Inokulationsstoff, der das Transkript der RNA 2 Deletionsmutante
pB2-14-HP1 enthielt, welche ohne Symptome verblieb. Die sich daraus
ergebenden blassgrünen
Schädigungen
waren in ihrer Erscheinung ähnlich
wie diejenigen, welche als Reaktion auf eine Inokulation mit RNA
1 plus RNA 2 vom Wildtyp ausgelöst
worden waren mit der Ausnahme der RNA 2 Mutante pB2-14-F, wo nekrotische
lokale Schädigungen
gebildet wurden. In diesem letzteren Fall kann der Phänotyp der
nekrotischen Schädigung
zusammenhängen
mit der Herstellung einer gestutzten Form des überlesenen Proteins (RT = readthrough)
durch diese RNA 2 Mutante (7).
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Die Northern Hybridisierung der inokulierten
Blätter
10 Tage pi deckte die Anwesenheit von Nachkommen des viralen RNAs
von einer Länge
auf, wie sie für
die RNAs 1, 2 und rep42 für
alle RNA 2 Mutanten (4,
Linien 2, 4, 7–11)
erwartet worden war, mit Ausnahme der Deletionsmutante pB2-14-HP1 (4, Linie 13). Wie weiter
unten gezeigt wird, ist das Versagen von pB2-14-ΔHP1, durch rep42 ergänzt zu werden,
wahrscheinlich auf die Deletion des Promotors für das Subgenom RNA (RNA 2subb) zurückzuführen, von
dem man glaubt, es steuere die Translation der abwärts gelegenen
TGB Proteine.
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Ähnliche
Experimente der Komplementation wurden ausgeführt mit rep13, rep15 und mit
dem dicistronischen Konstrukt rep1315. Beide, rep13 und rep1315,
waren in der Lage, die Akkumulation auf den Blättern (4, Linien 14 und 15) der Mutante pB2-14-I
zu komplementieren, in welcher das P13 Gen durch das Einfügen von
vier Nukleotiden (das Einfügen
schuf eine XhoI Lage) invalide gemacht worden war, obwohl die sich daraus
ergebenden lokalen Schädigungen
nekrotischer Art waren. Nekrotische, lokale Schädigungen wurden auch im Verlauf
von gemischten Infektionen mit den vorher erwähnten Replikonen und den RNAs
1 und 2 vom Wildtyp (siehe unten) erzeugt, was einen Hinweis dafür lieferte,
dass das replikonbezogene Phänotypsymptom dominant
gegenüber
dem Wildtyp ist. Die neuen Symptome können bezogen sein auf Unterschiede
in dem Zeitverlauf der Synthese oder auf das Niveau der Akkumulation
von P13, wenn es eher von dem Replikon als von der RNA 2 mit voller
Länge exprimiert
wird.
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Bei solchen Experimenten, wie sie
oben beschrieben worden sind, ist es wichtig zu zeigen, dass die in
das P42 oder P13 Gen auf dem RNA 2 Transkript ursprünglich eingeführte Mutation
noch bei den Nachkommen der RNA 2 vorhanden ist, das heißt, die
fehlerhafte Kopie des TGB Gens auf dem Transkript war nicht umgewandelt
worden in den Wildtyp durch eine RNA Rekombination in planta (21)
mit der auf dem Replikon vorhandenen Kopie. Daher wurde ein RT-PCR
Experiment durchgeführt
an den Nachkommen der viralen RNA aus einer Pflanze, die infiziert
worden war mit RNA 1, pB2-14-H
eines Transkripts (P42 Gen unterbrochen durch ein Einfüllen an
einer SpeI Lage) und rep42. Das in dem RT-PCR verwendete Primerpaar
hybridisierte zu RNA 2 Sequenzen, welche das P42 Gen flankierten,
und damit amplifiziert sich die Kopie des in der RNA 2 vorhandenen
Gens, aber nicht die Kopie an dem Replikon, wo die flankierenden
Sequenzen nicht vorhanden sind. Eine Restriktionsenzymanalyse deckte
auf, dass die SpeI Lage in dem sich ergebenden, amplifizierten DNA
Fragment nicht vorhanden war, wie es eher für die mutierte Form des TGB
Gens als für
die Form des TGB Gens vom Wildtyp erwartet worden wäre. Eine ähnliche
Analyse der Nachkommen an viraler RNA von Pflanzen, welche infiziert
worden war mit RNA 1, pB2-14-I (Rasterverschiebungsmutation in dem
P13 Gen, was eine anXhoI Lage schafft) und entweder mit rep13 oder
mit rep1315, zeigte in ähnlicher
Weise, dass die Mutation, welche die Kopie des P13 Gens auf dem
RNA 2 Transkript invalide macht, in den Nachkommen von RNA 2 erhalten
wurde. Wir schließen
daraus, dass rep42 und rep13 in der Tat die Funktion von P42 und
P13 komplementieren, indem sie das Genprodukt eher in trans liefern
als dass sie einfach als eine Quelle der Wildtyp TGB Sequenz für die Rekombination
dienen.
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Unerwarteter Weise war das Replikon,
welches das P15 Gen vom Wildtyp exprimiert (rep15), unfähig die
P15 fehlerhafte RNA 2 Mutante pB2-14-J in gemischten Inokulationen
zu komplementieren. Es konnten keine auf den inokulierten Blättern 10
Tage pi entstandenen lokalen Schädigungen
und keine viralen RNAs in den Blättern
durch einen Northern Blot nachgewiesen werden (4, Linie 17). Andererseits erschienen, wenn
das pB2-14-J Transkript zusammen mit rep1315 inokuliert wurde, lokale
Schädigungen
(von dem nekrotischen Typ) und es wurden leicht Nachkommen von viralen
RNAs nachgewiesen (4,
Linie 18). In diesem letzteren Fall offenbarte die Analyse eines
RT-PCR Produktes, welches das P15 Gen bei den Nachkommen der RNA
2 enthält,
dass die Mutation, welche das Gen invalide machte, noch immer vorhanden
war. Eine Komplementation von pB2-14-J ereignete sich noch, als
das P13 ORF (ORF = offenes Leseraster) in dem dicistronischen Replikon
durch eine Rasterverschiebungsmutation (rep1315-I; 1) unterbrochen wurde, was dazu führte, dass
die Expression eines P13 von voller Länge von dem ersten ORF des
dicistronischen Replikons nicht erforderlich ist für eine Komplementation
durch die abwärts
gelegene Kopie des P15 Gens.
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Beweis, dass P15 aus einem
dicistronischen Subgenom RNA exprimiert wird
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Ein RNA 2- abgeleitetes Subgenom
RNA (RNA 2subb) von einer Länge von
etwa 1500 Nukleotiden ist in einem BNYVV-infizierten Gewebe nachgewiesen worden
(2). Die 5'-Endstelle dieser
Art ist nicht genau auf einer Karte eingetragen worden, aber man
sagt von ihr voraus, dass sie in der Nähe des 5'- Terminus des P13 ORF liegt. Kein Subgenom
RNA mit einem 5'-
Ende aufwärts
von dem P15 ORF ist nachgewiesen worden, was die Möglichkeit
erhöht,
dass sowohl P13 als auch P15 beide von RNA 2subb exprimiert
werden, wie in BSMV (8).
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Die zuvor erwähnte Unfähigkeit von rep42, die P42-fehlerhafte RNA 2
Mutante pB2-14-HP1 zu komplementieren, könnte von polaren Wirkungen
der RNA 2 Deletion auf die Synthese der abwärts gelegenen TGB Proteine
herstammen, wenn die Deletion den RNA 2subb Promotor
invalide gemacht hat (die rechtsseitige Grenze der Deletion in pB2-14-ΔHP1 liegt
nur 30 Reste aufwärts
von dem P13 Initiationscodon). Um diese Hypothese zu testen, wurde
ein Experiment ausgeführt,
bei welchem das pB2-14-ΔHP1
Transkript sowohl mit dem rep42 als auch mit dem rep1315 komplementiert
wurde. Die mit dieser Mischung inokulierten Blätter entwickelten lokale Schädigungen
und sie enthielten Nachkommen von viralen RNAs (4, Linie 20). Wenn andererseits eher
rep13 als rep1315 zusammen mit rep42 eingesetzt wurde, um pB2-24-HP1
zu komplementieren, dann erschienen keine Symptome und es wurden
keine Nachkommen von viralen RNAs durch das Northern Blotverfahren
nachgewiesen (4, Linie
19). Diese Beobachtungen stehen im Einklang mit der Hypothese, dass
die pB2-14-HP1 Deletion mit der Expression des abwärts angeordneten
TGB ORF's interferiert, vermutlich
durch ein Blockieren der RNA 2subb Transkription.
Weiterhin offenbart die Tatsache, dass die Komplementation mit rep1315
erfolgreich war; aber nicht mit rep13, dass sowohl P15 als auch
P13 von RNA 2subb übersetzt werden.
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Eine unabhängige Expression
von P15 hemmt eine Infektion mit viraler RNA vom Wildtyp
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Die Fähigkeit von rep1315, aber nicht
von rep15, die P15- fehlerhafte RNA 2 Mutante pB2-14-J bei Blattinfektionen
zu komplementieren, könnte
einen Hinweis darauf liefern, dass eine unabhängige Expression von P15 aus
dem monocistronischen Replikon mit dem viralen Infektionskreislauf
interferiert, indem das Genprodukt in übermäßigen Mengen relativ zu P13
erzeugt wird. Um diese Hypothese zu testen, wurde ein Experiment
ausgeführt,
in welchem rep15 auf die Blätter
von C. Quinoa inokuliert wurde, zusammen mit viralen RNAs 1 und
2 vom Wildtyp. Es erschienen keine Schädigungen auf den inokulierten
Blättern,
sogar nicht nach langen Zeitspannen pi (5A), und es konnte keine virale RNA durch
den Northern Blot nachgewiesen werden (5B, Linie 6). Die 5(A) stellt Blätter von C. quinoa dar, welche
mit RNAs 1 und 2 (links) oder RNAs 1 und 2 plus rep15 (rechts) inokuliert
worden sind. Die Blätter
wurden 20 Tage pi fotografiert, als die lokalen Schädigungen
auf der linken Seite auf dem Blatt sich derart ausgedehnt hatten,
dass sie einen großen
Teil der Blattoberfläche
bedecken. In der 5(B) wird
eine mittels der Northern Hybridisierung (wie in 3 beschrieben) durchgeführte Analyse
gezeigt für
die Gehalte an viraler RNA der Blätter von C. quinoa, welche
mit BNYVV RNAs 1 und 2 allein (Linie 1) oder zusammen mit rep0 (Linie
2), rep42 (Linie 3), rep13 (Linie 4), rep1315 (Linie 5), rep15 (Linie
6), rep15-J (Linie 7), rep15-X (Linie 8) oder repPCV-P17 (Linie
9) inokuliert worden sind. Die Positionen der Replikonen sind durch
Pfeile angezeigt. (C) zeigt eine Analyse mittels der Northern Hybridisierung
der Gehalte an viraler RNA der inokulierten Blätter (Linien 1, 3 und 5) und
der Wurzeln (Linien 2, 4 und 6) von Beta macrocarpa und zwar entweder
modellinokuliert (Linien 1 und 2), inokuliert mit BNYVV RNAs 1,
2 und 3 (Linien 3 und 4) oder mit RNAs 1, 2 und 3 plus rep15 (Linien
5 und 6). RNA 3 wurde mit in den Inokulationsstoff einbezogen, weil
es notwendig ist für
die systemische Bewegung bei B. macrocarpa (22). Unter diesen Bedingungen
wurden die mit den RNAs 1 und 2 allein inokulierten Blätter erheblich
infiziert (5A;
5B, Linie 2). Die Hemmung
der Virusinfektion durch rep15 war abhängig von der Dosis. Eine Zugabe
von zehnmal weniger rep 15 zu der Inokulationsstoffmischung führte noch
immer zu einer fast vollständigen
Hemmung der Ausprägung
einer Schädigung,
aber geringere Mengen des Replikons wurden zunehmend weniger wirksam
bei dem Blockieren der Infektion. Rep15 blockierte auch das Auftreten
von Nachkommen der viralen RNA in den inokulierten Blättern und
in den Wurzeln von Beta macrocarpa, ein systemischer Wirt von BNYVV
( 5C, Linien 5 und 6).
Das leere Replikon, rep0, und diejenigen Replikonen, welche die anderen
zwei TGB Proteine (rep42, rep13, rep1315) exprimieren, hemmten andererseits
die BNYVV Infektion der Blätter
von C. quinoa (5B, Linien 2–5) nicht wesentlich.
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Da rep15 nicht mit der Amplifikation
von RNA 1 und 2 in den C. quinoa Protoplasten (siehe 3) interferierte, gibt dies
Anlass zu der Vermutung, dass das Replikon mit der Bewegung des
Virus von der Anfangsstelle der Infektion hinein in die Nachbarzellen
(Bewegung von einer Zelle zu der anderen Zelle) während der Bildung
der lokalen Schädigung
an den Blättern
interferiert. Die Bildung einer Schädigung wurde nicht gehemmt
durch eine gemeinsame Inokulation von Stras 12 RNA mit den Replikonen
rep15-J oder rep15-X ( 5B,
Linien 7 und 8), welche die um eine Rasterverschiebung verkürzten Formen
von P15 kodieren. Diese Entdeckung bestätigt, dass vielmehr die Expression
von P15 von dem Replikon, eher als das einfache Vorhandensein der
entsprechenden RNA Sequenz für
die Hemmung während
der gemischten Infektionsexperimente erforderlich ist. Bei der Anwesenheit.
von rep15-X jedoch beliefen sich die resultierenden lokalen Schädigungen
auf etwa ein Drittel des Durchmessers der Schädigungen, die durch eine Infektion
mit Stras 12 alleine oder mit Stras 12 plus rep15-J entstanden sind,
und der Anteil an Nachkommen der viralen RNA in den inokulierten Blättern war
deutlich niedriger (5B,
Linie 8). Diese Entdeckung legt die Vermutung nahe, dass fast die
vollständige
Länge des
durch rep15-X produzierten P15 Moleküls mit der Aktivität der Bewegung
von Zelle zu Zelle des aus RNA 2 produzierten P15 vom Wildtyp interferieren
kann, obwohl dasselbe in einem komplementären Versuch nicht zu einer
Substitution durch P15 von der Wildtypform befähigt ist. Vermutlich stehen
die Form mit der vollen Länge
und die verkürzte
Form von P15 gegenseitig in Konkurrenz miteinander beim Abbinden
von Stellen auf einer anderen Komponente (welche entweder von viralem
oder von zellulärem
Ursprung sein könnte),
welche mit in dem Bewegungsprozess impliziert ist.
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Wie oben bemerkt haben Sequenzvergleiche
zwischen verschiedenen Viren, denen ein TGB gehört, eine geringe Sequenzähnlichkeit
zwischen den verschiedenen TGB3 Genen aufgedeckt. Zum Beispiel zeigt das
17 kDa TGB3 Protein (P17) des Klumpenfurovirus der Erdnuss (PCV)
keine deutliche Sequenzähnlichkeit mit
P15 von BNYVV (4), obwohl beide Viren C. quinoa infizieren können. Um
zu bestimmen, ob eine unabhängige
Expression des PCV TGB3 Proteins eine BNYVV Infektion in einer Art
und Weise stören
kann, welche ähnlich
zu jener ist, die mit rep15 beobachtet worden ist, wurde ein von
BNYVV RNA 3-abgeleitetes Replikon konstruiert, welches das PCV TGB3
(repPCV-P17; 1) enthält. C. quinoa
Blätter,
welche mit BNYVV RNAs 1 und 2 plus repPCV-P17 inokuliert wurden,
entwickelten keine Symptome und es konnten keine Nachkommen von
BNYVV RNAs durch Northern Blot (5A,
Linie 9) nachgewiesen werden. Diese Beobachtung verleitet zu der
Vermutung, dass die Wege, über
welche BNYVV und PCV sich von Zelle zu Zelle in C. quinoa bewegen, sich
mindestens ein gemeinsames Element miteinander teilen, welches trotz
ihrer Unterschiedlichkeit in der Sequenz in Wechselwirkung mit den
TGB3 Produkten beider Viren tritt.
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Die Erfinder haben gezeigt, dass
Replikone, welche das P42 und P13 tragen, eine BNYVV RNA 2, welche
das entsprechende defekte Gen trägt,
komplementieren können,
dass aber ein Replikon, welches ein P15 trägt, dieses nicht kann. In dem
letzteren Fall kann eine Komplementation jedoch eintreten, wenn
das P15 Gen als das zweite Gen auf einer dicistronischen RNA (rep1315)
geliefert wird, welches das P13 Gen an der ersten Position trägt. Es sollte
angemerkt werden, dass die relative Anordnung der P13 und P15 Gene
auf rep1315 identisch ist zu der Anordnung derselben auf der RNA
2subb, der Subgenom RNA, von der man glaubt,
sie steuere die Synthese von beiden Proteinen bei Infektionen von
der Wildtypform. Dies führt
zu der Vermutung, dass eine erfolgreiche Bewegung von Zelle zu Zelle
von BNYVV die Anwesenheit von P13 und P15 in geeigneten relativen
Mengen erfordert und dass die Erzeugung von beiden Proteinen aus
derselben Subgenom RNA einen Mechanismus zur Koordination ihrer
Synthese darstellt. Die Unfähigkeit
von repl5, die P15 Mutante RNA 2 Transkript pB2-14-J zu komplementieren,
und die Fähigkeit
derselben, eine Infektion durch einen Virus vom Wildtyp zu hemmen,
würden
dann beide auf eine Überproduktion
von P15 relativ zu P13 zurückzuführen sein,
wenn ersteres aus dem Replikon übersetzt
wird und letzteres von der RNA 2. Wenn andererseits P15 von dem
dicistronischen Replikon rep1315 exprimiert wird, dann würden geeignete
relative P13–P15
Anteile erzeugt werden, die es einer Bewegung von Zelle zu Zelle
ermöglichen
abzulaufen. Die „richtigen" relativen Niveaus
der Akkumulation von P13 und P15 in einer Infektion vom Wildtyp
sind nicht bekannt. Eine Translation von rep1315 in einem Keimextrakt
des Weizens erzeugte drei- bis fünfmal
mehr P13 als P15, aber solche Experimente spiegeln die Situation
in planta nicht notwendiger Weise wieder, weil die Umsatzgeschwindigkeiten
der zwei Proteine sich deutlich unterscheiden können. Es ist zu beachten, dass
diese Ergebnisse einen Hinweis darauf liefern, dass die über das
TGB vermittelte Bewegung von Zelle zu Zelle weniger empfindlich
ist gegenüber
einer Überexpression
von P42 und P13 relativ zu den „richtigen" Niveaus, welche kennzeichnend sind
für eine
normale Infektion, da eine gemeinsame Inokulation von rep42, rep13
oder rep1315 mit dem Virus vom Wildtyp eine Infektion nicht hemmte
(5, Linien 3–5), obwohl
die in der Anwesenheit von rep13 und rep1315 erzeugten Schädigungen
nekrotischer Art waren. Somit wird gezeigt, dass die Expression
von P15 in transgenen Pflanzen einen Mechanismus für das Induzieren
einer BNYVV-Resistenz in solchen Pflanzen liefern könnte („pathogen-abgeleitete
Resistenz; Ref. 23), vorausgesetzt es können genügend P15 Expressionsniveaus
erreicht werden.
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Um ein besseres Verständnis darüber zu erzielen,
wie die relativen Anteile von P13 und P15 während der Translation gesteuert
werden, wird es erforderlich sein zu lernen, wie von den Ribosomen
auf der RNA 2subb an das Cistron heran getreten
wird. Die Einleitung einer Translation an einem internen Cistron
einer eukaryontischen Messenger-RNA (Boten-RNA) kann über mehrere
Mechanismen eintreten, einschließlich (i) eines durchlässigen Abtastverfahrens,
bei dem ein Anteil der ribosomalen Untereinheiten, welche das Abtasten der
RNA an der 5'-Endstelle beginnen,
sich an der ersten (nicht optimalen) aufwärts gelegenen AUG ohne eine Initiierung
(24) vorbeibewegen, und (ii) eines internen Eintretens, bei dem
ribosomale Untereinheiten direkt an eine spezielle Sequenz an der
RNA in der Nähe
des internen Initiationscodons anbinden (25). Ein dritter möglicher
Mechanismus, eine Termination-Reinitiation (24), erscheint in der
Anwendung auf irgendeines der TGB enthaltenden Viren unwahrscheinlich,
weil die Überlappung
zwischen den TGB2 und den TGB3 Cistronen schon Ribosomen erfordern
würde,
um rückwärts abzutasten,
nachdem TGB2 beendet worden ist, um das TGB3 Initiationscodon zu
erreichen. Man hat in Vorschlag gebracht, dass die TGB3 Proteine
von BSMV und PVX durch einen durchlässigen Abtastmechanismus übersetzt
werden (8, 9). Das BNYVV P15 Gen kann auch durch ein durchlässiges Abtasten
erzeugt werden, obwohl jedoch angemerkt werden sollte, dass der
Zusammenhang des BNYVV P13 Initiationscodons (AUAAUGU) beinahe optimal
ist und dass es ebenfalls zwei abwärts angeordnete AUG's gibt, welche die
abtastenden Untereinheiten zu ignorieren haben, um den P15 Initiationscodon
zu erreichen.
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BEISPIELE
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Die folgenden Beispiele sind eine
Pflanzentransformation, welche durch die in der Internationalen
Patentanmeldung WO95/10178 beschriebene Technik bewerkstelligt wird,
welche durch diese Bezugnahme mit hierin eingebunden wird.
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Das Pflanzenmaterial und die Wachstumsbedingungen
waren diejenigen, die von Hall et al., Plant Cell Reports 12, S.
339–342
(1993), Pederson et al., Plant Sciences 95, S. 89–97 (1993)
und Hall et al, Nature Biotechnology 14, 1996, im Druck, beschrieben
worden sind.
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Plasmidvektoren
und DNA Herstellung
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Das Plasmid pET-P15 (welches die
P15 Nukleinsäuresequenz
beherbergt) wurde an seiner einzigen BamHI Lage einer Restriktion
unterzogen und mit Hilfe der T4 DNA Polymerase mit einem glatten
Ende versehen. Nach einer Reinigung durch Elektrophorese in einem
0,8% Agarosegel wurde das lineare Plasmid an seiner einzigen NcoI
Lage einer Restriktion unterzogen. Das P15 Genfragment von 400 bp
wurde durch Elektrophorese gereinigt und in ein pMJBX-Ub eingefügt [welches
beherbergt den Arabidopsis Polyubiquitin Promotor (Norris et al.,
Plant Molevular Biology 21, pp. 895–906 (1993), eine TMV Erweiterungssequenz
und den Nos 3' Terminator],
welches mit NcoI und SmaI Restriktionsendonukleasen verschnitten
ist. In dem so erhaltenen Plasmid (pMJBX-Ub-P15) ist die Nukleinsäuresequenz
des P15 Gens angeordnet unter der Kontrolle des Arabidopsis Polyubiquitin
Promotors, gefolgt von der TMV Erweiterungssequenz. Das EcoRI Fragment
von dem Plasmid pB235SAck enthält
das Pat Gen, welches als die selektive Markierung eingesetzt wird
und die Phosphinothricinacetyltransferase kodiert (bezogen von Agrevo,
Berlin, Deutschland). Auf diesem EcoRI Fragment befindet sich die
Nukleinsäuresequenz
des Pat Gens unter der Kontrolle der 5' und 3'Expressionssignale des Blumenkohlvirus.
Das Plasmid pMJBS6, welches aus der Kombination dieses EcoRI-Pat-Fragmentes
und eines teilweisen EcorI Abbaus des Plasmids pMJBX-Ub-P15 resultiert,
enthält
beides, sowohl das Pat Gen als auch das P15 Gen. Dieses pMJBS6 Plasmid
ist ein Plasmid mit hoher Kopiezahl, welches auf dem pUC18 Vektor
beruht und welches auch das Laktamase Gen (ampr)
enthält.
In dem Plasmid pIGPD7, welches dasselbe Pat Fragment wie pB235SAck
beherbergt, wurde das Laktamase Gen durch ein igpd Gen (Imidazolglycerinphosphatdehydratase)
aus Saccharomyces cerevisiae ersetzt (Struhl et al., Proceedings
of the National Academy of Science USA 73, pp. 1471–1475 (1976).
Eine Auswahl für
und eine Beibehaltung des Plasmids in Escherichia coli wurden erreicht
durch eine Komplementation eines auxotrophen hisB Stammes SB3930
auf einem minimalen Medium in der Abwesenheit von Antibiotika. Das
P15 Fragment, mit seinem Ubiquitin Promotor und seiner Terminatorsequenz,
wurde wie ein 2500 by Fragment gereinigt, welches aus dem pMJBX-Ub-P15
Plasmid gewonnen worden ist, nachdem es an der einzigen HindIII
Lage geteilt worden war, gefolgt von einer teilweisen EcoRI Restriktion.
Dieses Fragment besaß ein
glattes Ende und fügte
sich in ein pIGPD7 Plasmid mit einem glatten Ende ein, welches an
der einzigen NcoI Lage geteilt worden war. Das daraus resultierende
pIGPDS4 Plasmid enthält
beides, sowohl das Pat Gen als auch das P15 Gen auf einem Vektor
ohne das β-Laktamase
Gen.
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Pflanzenmaterial
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In vitro Sprosskulturen von kleinen
Zuckerrübenpflanzen
wurden der Initiation unterworfen, um eine wieder verwendbare und
gleichmäßige Quelle
eines sterilen Startmaterials zu liefern, und die Kulturen wurden während einer
4-wöchigen
Subkulturperiode gehalten, so wie von Hall et al., Plant Cell Reports
12, pp. 339–342
(1993), beschrieben.
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Eine Isolation
der Epidermis der Zurckerrübe
im großen
Maßstab
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Eine veränderte Version der Mischungsmethode
von Kruse et al., Plant Physiology 690, S. 1382–1386 (1989) wurde verwendet.
Für jede
Isolation wurden 2 g Blätter
(mit entfernten Mittelrippen) von 4 Wochen alten Trieben (Sprossen)
in einem Waring Rührmischer
mit der maximalen Geschwindigkeit (23000 rpm = 23000 Umdrehungen
pro Minute = 23000 UpM) während
einer Dauer von 60 sec in einem 250 ml Becherglas aus Metall gemischt,
welches 50 ml kaltes (4°C)
Ficollmedium enthielt (100 g/l Ficoll, 735 mg/l CaCl2·2H2O, 1 g/l PVP40 im Autoklav behandelt). Die
epidermalen Fragmente wurden dann auf einem 297 μm Nylonfilter wiedergewonnen
und mit 500 ml sterilem Leitungswasser gewaschen. Diese wurden von
dem Filter in eine 9 cm Petrischale ausgewaschen unter Verwendung
von 10 ml CPW9M, welches 3,8% (Gewicht/Volumen) CaCl2·2H2O enthielt [Krens et al., Theoretical and
Applied Genetics 79, S. 390–396
(1990)]. Irgendwelche verbliebenen, restlichen Blattfragmente wurden
entfernt und die Schalen wurden während der Dauer von einer Stunde
bei Raumtemperatur vorinkubiert.
-
Protoplastisolation
einer Schließzelle
aus angereicherten Epidermisfraktionen
-
Um den Epidermisanteil wiederzugewinnen,
wurde die Suspension während
der Dauer von 1 Minute bei 55 × g
zentrifugiert, danach wurde das oben Schwimmende entfernt. Das Pellet
wurde erneut in Suspension gebracht in einer 50 ml Enzymmischung
und 5 ml aliquote Teile wurden auf jede der 10 Petrischalen von 6
cm übertragen
(Greiner, TC Qualität),
mit einem Parafilm versiegelt und über Nacht bei 25°C in der
Dunkelheit unter einer mäßigen Bewegung
inkubiert. Das Abbaumedium bestand aus CPW9M, ergänzt mit
0,5 (Gewicht/Volumen = G/V) Zellulase RS und 3% (G/V) Macerozyme
R10 (Yakult Honsha, Tokio, Japan), pH 5,8. Am folgenden Morgen sah
man allgemein die Protoplasten wie sie nahe an der Oberfläche der
Abbaumischung schwammen. Nach einer mäßigen Bewegung der Suspensionen
unter Verwendung einer sterilen Pipette, um die Protoplasten abzulösen, welche
noch an den Cuticulafragmenten anhafteten, wurden die Abbauprodukte
gesammelt und durch 297 und 555 μm
Nylonfilter hindurchgeleitet. Das Filtrat wurde mit einem gleichen
Volumen von iso-osmotischem Percoll gemischt, welches 15 (G/V) Saccharose
(Percoll15S) enthielt, und es wurde auf 12 × 12 ml Zentrifugenröhrchen verteilt.
In jedem Röhrchen
wurden zuerst 1 ml CPW15S (Krens et al., 1990) und dann 0,5 ml 9%
(G/V) Mannit, welches 1 mM CaCl2·(9 M)
enthielt, sorgfältig
oben auf die Protoplastsuspension geschichtet. Nach einem Zentrifugieren
bei 55 × g
während
einer Dauer von 10 Minuten wurden die lebensfähigen Schließzellen
in Banden an der CPW15S/9M Schnittstelle sichtbar. Um die Protoplasten
zu konzentrieren, wurden diese Banden gesammelt und mit Percoll15S
gemischt, um ein endgültiges Volumen
von 16 ml zu ergeben. Dieses wurde dann auf 2 Zentrifugenröhrchen aufgeteilt,
welche wie oben angegeben geschichtet waren, und dann wurde erneut
zentrifugiert. Ein sorgfältiges
Entfernen der 9 M Schichten ergab die angereicherte Protoplastfraktion
der Schließzellen
für ein
nachfolgendes Zählen
unter Verwendung eines Haemocytometers.
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Protoplasttransformation
-
Die Transformationen wurden in 12
ml Zentrifugenröhrchen
durchgeführt,
von denen ein jedes 1 × 106 Protoplasten enthielt, welche in einem
0,75 ml 9 M Medium suspendiert waren. Plasmid DNA (50 μg von pMJBX-Ub-P15
und pIGPDS4) wurde hinzu gegeben und unmittelbar nach dem Mischen
wurde ein 0,75 ml PEG Medium tropfenweise (40% PEG 6000, aufgelöst in dem
F Medium (Krens et al., Nature 296, S. 72–74, 1982) hinzu gesetzt. Nach
einem kräftigen
Mischen wurde die Suspension bei Raumtemperatur gehalten, dies während einer
Dauer von 30 Minuten mit zwischenzeitlichem Schütteln. Anschließend wurden
in 5 Minuten Abständen
4 × 2
ml aliquote Teilchen des F Mediums hinzu gegeben. Nach dem Zentrifugieren
während
einer Dauer von 5 Minuten bei 55 × g wurde das oben Schwimmende
entfernt und das Protoplastpellet wurde erneut suspendiert in 9
M und erneut zentrifugiert. Die Zellen wurden schließlich zum
Zählen
erneut in 1 ml eines 9 M Mediums suspendiert.
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Protoplastkultur
und Auswahl
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Die Protoplasten wurden in Ca Alginat
eingebettet und in einem veränderten,
flüssigen
K8P Medium kultiviert (Hall et al., 1990). Zum auszuwählen von
stabilen transformierten Zellen, wurde Bialaphos, die aktive Verbindung
aus Herbiace (Meiji Seika Ltd, Japan) nach 7 Tagen hinzu gegeben,
um eine endgültige
Konzentration von 200 μg/l
zu erzielen. Am Tag 18 wurden die runden Alginatplatten in 3 mm
Scheiben geschnitten und in das PGo Medium übertragen (De Greef und Jacobs,
Plant Science Letters 17, pp. 55–61, 1979), mit 1 μm BAP (PG1B)
und 250 μg/l
Bialaphos ergänzt
und mit 0,8 Agarose verfestigt.
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Calluskultur
und Regeneration
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Nach 21 Tagen wurden die Teile des
Alginats, welche die nicht sichtbaren Mikrocalli enthielten, auf
9 cm Petrischalen übertragen,
welche 20 ml Medium K enthielten (3 Saccharose, 0,8% Agarose, 1 μM BAP, PGo Medium,
pH = 5,8 im Autoklav behandelt). Die Kultur wurde, so wie oben beschrieben,
in der Dunkelheit aufbewahrt.
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Bröckelige Calli vom wässrigen
Typ, welche die Größe von annähernd 1–2 mm im
Durchmesser erreicht hatten, wurden individuell heraus gesammelt
und in Gruppen von 20 auf einem frischen Medium K kultiviert. In
dieser Phase bestätigten
PCR Analysen die Anwesenheit von Transformanten.
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In Abständen von zwei Wochen wurden
alle Calli auf einem frischen Medium subkultiviert.
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Regeneranten erschienen während der
ersten 8 Wochen der Kultur von einzelnen Calli. Als die ersten Triebe
sichtbar wurden und eine Größe von annähernd 2
mm erreicht hatten, wurde die Schale an das Licht (3000 lux) überführt, bei
25°C und
15 Stunden während
des Tages.
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Kleine Pflanzen von annähernd 4
mm Länge
wurden auf einzelne Kulturröhrchen übertragen,
welche 15 ml des Mediums K enthielten, und sie wurden ferner an
dem Licht subkultiviert, wie oben angegeben.
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Wurzelbildung
und Transfer in den Erdboden
-
Als die kleinen Pflanzen das Stadium
der vier Blätter
erreicht hatten (gewöhnlich
nach 5 bis 6 Wochen mit einer Subkultur nach 3 Wochen), wurden sie
in die Kulturröhrchen übertragen,
welche 15 ml des Mediums L enthielten (3 Saccharose, 0,8% Agarose,
25 μM Indolbuttersäure (IBA),
PGo Medium, pH = 5,8 im Autoklav behandelt) (PGo Medium beschrieben
von De Greef W. et al., Plant Science Letters 17, pp. 55–61, (1979)), und
sie wurden weiter kultiviert wie oben angegeben.
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Wenn mindestens eine Wurzel die Länge von
1 cm erreicht hatte, dann wurden die kleinen Pflanzen aus den Kulturrröhrchen entfernt
und unter dem laufenden Leitungswasser gewaschen, um alle Fragmente des
Agar zu entfernen, und sie wurden in den Erdboden in 9 cm Töpfen in
dem Gewächshaus übertragen.
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Die kleinen Pflanzen wurden mit einer
durchsichtigen Plastikhaube überdeckt,
um eine feuchte Umgebung während
einer Dauer von 7 Tagen zu bewerkstelligen, und nach dieser Zeit
konnten sie ohne Schutz wachsen.
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Die mit der Sequenz SEQ ID NO. 1
gemäß der Erfindung
transformierte Pflanze wird zurückgewonnen und
sie hat P15 exprimiert.
-
DNA Analyse
-
Das von den primären Transformanten isolierte
DNA Genom wird nach einer Behandlung mit Restriktionsenzymen einer
Elektrophorese in einem 0,8% Agarose Gel unterworfen, und auf eine
Membran aus Nitrozellulose übertragen
unter Verwendung von Standardverfahren gemäß dem Protokoll des Herstellers.
Eine Hybridisierung wird durchgeführt mit der DNA, wie α32-dATP-gekennzeichnete
Sonden, deren Anwesenheit einzurichten erwünscht ist. Die Membranen wurden
auf eine endgültige
Reinheit von 0,1% × SSC,
0,1% SDS bei 60°C
gewaschen. Die hybridisierte DNA wird sichtbar gemacht durch Schwärzung des
Röntgenfilms
während
24 bis 48 Stunden.
-
PCR Analyse
-
Standard PCR Techniken wurden eingesetzt,
um einen Bereich intakter Plasmidsequenzen nachzuweisen. Reaktionen
wurden durchgeführt
unter Verwendung von 25 Denaturierungszyklen von 1 Minute bei 94°C; 1 Minute
Abkühlung;
2 Minuten Extension bei 72°C,
mit einer abschließenden
Extensionsdauer von 5 Minuten. Die Abkühltemperaturen wurden für jede Primerkombination
optimiert. Die Anwesenheit des Kodierungsbereiches des BNYVV P15
Gens in dem Genom der Zuckerrübe
wurde durch die PCR verifiziert unter Verwendung eines Paares von
Oligonukleotiden als Primern: MOV1, Richtungsprimer [5'-GGTGCTTGTGGTTAAAGTAGATTTATC-3' (Nukleotide 3 bis
29 auf SEQ ID NO. 1)] und MOV2 Antisense Primer [5'-CTATGATACCAAAACCAAACTATAGAC-3' (komplementär zu den
Nukleotiden 369 bis 395 auf SEQ ID NO. 1)]. Dieses 393 by lange
Fragment enthält
den gesamten Kodierungsbereich des P15 Gens für BNYVV (siehe 7).
-
7:
Analyse von PCR Produkten, welche mit der DNA der Zuckerrübe aus P15-Transformanten
(Linie 5 bis 7) und aus einer untransformierten Pflanze (Linie 4)
gewonnen worden sind. Eine niedrige DNA [Mass Ladder® (Life
Technologies)] wurde als ein Größenmarkierer
(Linie 1) verwendet. Die Linien 2 und 3 entsprechen den positiven
Kontrollen (pMJBS6/pIGPDS4). Der Pfeil auf der linken Seite zeigt
die Position des erwarteten PCR Produktes.
-
Southern Blot
Hybridisierunsanalyse
-
Die Integration des BNYVV P15 Gens
in das Genom der Zuckerrübe
wurde durch die Southern Blot Hybridisierung verifiziert. Die totale
DNA der primären
transgenen Regeneranten wurde isoliert, mit Restriktionsenzymen
digeriert (PstI, KpnI, NcoI, SacI), einer Elektrophorese unterworfen,
einem Blot unterzogen und mit BNYVV P15 – spezifischen 32P – gekennzeichneten
Sonden hybridisiert unter Verwendung von PCR amplifizierten MOV1–MOV2 Fragmenten
(siehe 8).
-
8:
Southern Blot Analyse. Lambda DNA, digeriert mit HindIII, wurde
als ein Größenmarkierer
(Linie 1) verwendet. Die Linien 2 und 16, DNA der Transgenen: 2
bis 4 digeriert mit SaCI, 6 bis 8 digeriert mit PstI, 10 bis 12
digeriert mit NcoI, 14 bis 16 digeriert mit KpnI. Die Linien 5,
9, 13 und 17 entsprechen der nicht transformierten Pflanze.
-
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