-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft das gentechnische Verändern von Pflanzen und ein
Mittel und ein Verfahren, um einer Pflanze eine Vielzahl von Merkmalen,
einschließlich
der Resistenz gegenüber
Viren, unter Verwendung eines für
eine Vielzahl von Genen, wie zum Beispiel Hüllproteinen, kodierenden Vektors
zu verleihen.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Viele
landwirtschaftlich bedeutende Anbaupflanzen sind gegenüber der
Infektion durch Pflanzenviren anfällig, die eine Anbaupflanze
ernsthaft schädigen
können,
ihren wirtschaftlichen Wert für
den Landwirt mindern und ihre Kosten für den Verbraucher erhöhen. Es
sind Versuche zur Kontrolle oder Verhütung der Infektion einer Anbaupflanze
durch ein Pflanzenvirus durchgeführt
worden, wobei jedoch virale Pathogene weiterhin ein erhebliches
Problem in der Landwirtschaft sind.
-
Wissenschaftler
haben unlängst
unter Verwendung gentechnischer Verfahren Wege zur Erzeugung von
virusresistenten Pflanzen entwickelt. Ein solcher Ansatz ist insofern
vorteilhaft, als das den Schutz bereitstellende genetische Material
in das Genom der Pflanze selbst eingebaut ist und es an deren Nachkommen vererbt
werden kann. Eine Wirtspflanze ist resistent, wenn sie die Fähigkeit
zur Unterdrückung
oder Verzögerung
der Vermehrung eines Virus oder der Entwicklung pathogener Symptome
besitzt. „Resistent" ist das Gegenteil
von „anfällig" und kann in Abhängigkeit
von ihrer Effizienz unterteilt werden in: (1) hochgradige, (2) moderate
oder (3) geringe Resistenz. Im Wesentlichen zeigt eine resistente
Pflanze reduzierte oder keine Symptomausprägung und die Virusvermehrung
in ihr ist reduziert oder vernachlässigbar. Mehrere verschiedene
Typen von Wirtsresistenz gegenüber
Viren sind erkannt worden. Der Wirt kann resistent sein gegenüber 1) der Etablierung
der Infektion, (2) der Vermehrung des Virus oder (3) der Virusfortschreitung.
-
Potyviren
sind eine bestimmte Gruppe von Pflanzenviren, die für verschiedene
Anbaupflanzen pathogen sind und die eine Kreuzinfektiosität gegenüber Mitgliedern
verschiedener Pflanzenfamilien zeigen. Potyviren umfassen das Wassermelonenmosaik-Virus
(WMV-2); Papayaringflecken-Virusstämme, wobei das Papayaringflecken-Virus
und das Wassermelonenmosaik-Virus I (PRV-p und PRC-w) zwei nahe
verwandte Mitglieder der Poty-Pfanzenvirusgruppe sind, die zeitweise
als verschiedene Virustypen klassifiziert wurden, gegenwärtig aber
als verschiedene Stämme
desselben Virus klassifiziert werden; Zucchinigelbmosaik-Virus (ZYMV);
Kartoffel-Virus Y; Tabakätz-Virus
und viele andere. S. zum Beispiel Tabelle 1 in der veröffentlichten
Europäischen Patentanmeldung 578
627 .
-
Diese
Viren bestehen aus gewundenen, filamentösen Partikeln mit Dimensionen
von etwa 780 × 12 Nanometern.
Die Virus-Partikel enthalten ein einzelsträngiges RNA-Genom von etwa 10 000 Nukleotiden mit positiver
(+, kodierender oder Sense-) Polarität. Die Translation des RNA-Genoms
der Potyviren zeigt, dass die RNA für ein einziges großes Polyprotein
von etwa 330 kD kodiert. Dieses Polyprotein enthält mehrere Proteine, von denen
eines eine für
die Spaltung des Polyproteins in mindestens sechs weitere Proteine
spezifische Protease von 49 kD ist. Diese Proteine können in
der infizierten Pflanzenzelle gefunden werden und sie bilden die
für die
Virusreplikation notwendigen Bestandteile. Eines der in diesem Polyprotein
enthaltenen Proteine ist ein 35 kD Kapsid- oder Hüllprotein,
das die Virus-RNA umhüllt
und vor Abbau schützt.
Ein weiteres ist das im Zellkern eingeschlossene, auch als Replikase
bezeichnete Protein, von dem angenommen wird, dass es bei der Replikation
der Virus-RNA mitwirkt. Im Verlauf einer Potyvirus-Infektion werden
das Replikase-Protein (60 kDa, auch als nukleares Einschlussprotein
B bezeichnet) und das Protease-Protein (50 kDa, ebenfalls als das nukleare
Einschlussprotein I- oder – A
bezeichnet) posttranslational in den späten Stadien der Virusinfektion durch
die Kernmembran hindurch in der Nukleus der Pflanzen transportiert
und akkumulieren zu hohen Spiegeln.
-
Allgemein
ist das Hüllprotein-Gen
am 3'-Ende der RNA,
direkt vor einem Abschnitt endständiger
Adenin-Nukleotidreste (200 bis 300 Basen), angeordnet. Die Anordnung
des 49 kD Protease-Gens erscheint bei diesen Viren konserviert zu
sein. Beim Tabakätz-Virus
wurde als Spaltstelle für
die Protease das Dipeptid Gln-Ser, Gln-Gly oder Gln-Ala bestimmt.
Die Konservierung dieser Dipeptide als Spaltstellen bei diesen Virus-Polyproteinen
ist aus den Sequenzen der oben aufgeführten Potyviren ersichtlich.
-
Die
Expression der Hüllproteingene,
unter anderem des Tabakmosaik-Virus, des Alfalfamosaik-Virus, des
Gurkenmosaik-Virus und des Kartoffel-Virus X in transgenen Pflanzen
hat zu Pflanzen geführt,
die gegenüber
der Infektion durch das entsprechende Virus resistent sind. Es ist
ebenfalls über
einige Nachweise auf heterologen Schutz berichtet worden. Zum Beispiel
berichten Namba et al., Phytopathology 82, 940, 1992, dass die Expression
von Hüllprotein-Genen
des Wassermelonenmosaik-Virus 2 oder des Zucchinigelbmosaik-Virus
in transgenen Tabakpflanzen Schutz vor sechs weiteren Potyviren
verleiht: Bohnengelbmosaik-Virus, Kartoffel-Virus
Y, Erbenmosaik-Virus, Clover Yellow Vein Virus (CYVV), Pepper Mottle
Virus (PMV) und Tabakätz-Virus.
Stark et al., Biotechnology 1, 1257, 1989, berichten, dass die Expression
des Potyvirus Sojabohnenmosaik-Virus in transgenen Pflanzen Schutz
vor zwei serologisch nicht verwandten Potyviren vermittelte: vor
dem Tabakätz-Virus
und dem Kartoffel-Virus Y.
-
Die
Expression eines vorab ausgewählten
Hüllprotein-Gens
verleiht der Pflanze jedoch keinen zuverlässigen heterologen Schutz.
Zum Beispiel sind transgene, dass CMV-C-Hüllproteingen enthaltende Kürbispflanzen
nicht gegen hochvirulente CMV-Stämme, einschließlich CMV-V-27
und CARNA-5, geschützt.
Daher besteht Bedarf an verbesserten Verfahren, um Pflanzen Resistenz
gegen Potyviren zu verleihen.
-
Tricoli
et al (J. Cell. Biochem. Suppl., 1994, Seite 91) beschreiben die
Herstellung von transgenen, mit einer trivalenten Kassette umfassend
das CMV-, ZYMV- und WMV-2-Hüllprotein-Gen
transformierten Kürbis- und
Cantaloupe-Pflanzen. Ein Cantaloupe-Hybrid wird beschrieben, der
mit einem gemischten, aus den drei Viren bestehenden Inokulum beimpft
wird.
-
Tricoli
et al. (1993, Phytopathology 83, 1425, Abstrakt Nr. A830) bezieht
sich auf transgene, mit ZYMV- und WMV-2-Hüllprotein-Genen gentechnisch
veränderte
Kürbisarten.
Die Pflanzen werden unter Freilandbedingungen auf ihre Virusresistenz
getestet und es wurden zwei Resistenzebenen beobachtet.
-
WO94/28147 beschreibt transformierte
Pflanzen, speziell Zuckerrübe,
einschließlich
für das
Hüllprotein
eines Luteo-Virus und eines Clostero-Virus kodierenden Nukleotidsequenzen.
Für die
Pflanzen wird bei einer Infektion mit beiden Viren beschrieben,
dass sie eine verbesserte Resistenz zeigen.
-
Jedoch
beschreibt kein Dokument aus dem Stand der Technik ein Verfahren
zur Erzeugung rekombinanter Pflanzen, die einen im Wesentlichen
gleichen Resistenzpegel aufweisen, wenn sie mit mehreren verschiedenen
Viren einzeln beimpft werden.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Verleihung einer
Multivirus-Resistenz
bei einer gegenüber
Viren anfälligen
Pflanze bereit, worin die Expression der kodierenden DNA-Sequenzen
im Wesentlichen gleiche Resistenzpegel gegenüber der Infektion durch jedes
der Viren verleiht, umfassend
- (a) Transformieren
von Zellen der anfälligen
Pflanze mit einem chimären
rekombinanten, mindestens drei tandemartig verbundene DNA-Sequenzen
umfassenden DNA-Molekül,
wobei jedes einen in Zellen dieser Pflanzen funktionellen Promotor
umfasst und in funktionsfähiger
Weise mit einer für
ein Hüllprotein
kodierenden DNA eines Virus verbunden ist, das zur Infektion der
Pflanze in der Lage ist, worin besagte Viren aus der Gruppe bestehend
aus Potyviren, Cucumoviren und Comoviren ausgewählt sind,
- (b) Regenerieren der Pflanzenzellen zur Bereitstellung einer
differenzierten Pflanze,
- (c) Identifizieren einer transformierten Pflanze, die die kodierenden
DNA-Sequenzen exprimiert,
um so die Pflanze gegenüber
Infektion durch die Viren resistent zu machen und
worin
eine transformierte Pflanze identifiziert wird, die ein im Wesentlichen
gleiches Ausmaß an
Virusresistenz aufweist, wenn sie mit jedem der Viren einzeln beimpft
wird.
-
Vorzugsweise
ist jede DNA-Sequenz ebenfalls mit einer 3'-untranslatierten DNA-Sequenz verknüpft, die
in Pflanzenzellen bewirkt, dass die Translation beendet und polyadenylierte
Ribonukleotide an das 3'-Ende transkribierter
mRNA-Sequenzen angehängt
werden. Vorzugweise ist das Virus ein pflanzenassoziiertes Virus,
wie zum Beispiel ein Potyvirus.
-
Somit
kann das vorliegende DNA-Molekül
als chimäre(s),
rekombinante(s) „Expressionskonstrukt" oder „Expressionskassette" eingesetzt werden,
um transgene Pflanzen herzustellen, die eine erhöhte Resistenz gegenüber Infektion
durch mindestens zwei Pflanzenviren, wie zum Beispiel Potyviren,
aufweisen. Die vorliegenden Kassetten umfassen vorzugsweise auch
mindestens ein selektierbares Marker-Gen oder Reporter-Gen, das
in das Genom der transformierten Pflanzenzellen in Verbindung mit
den viralen Genen stabil integriert ist. Die selektierbaren Marker-
und/oder Reporter-Gene erleichtern die Identifizierung transformierter Pflanzenzellen
und Pflanzen. Vorzugsweise wird die Virusgenanordnung von zwei oder
mehreren selektierbaren Marker-Genen, Reporter-Genen oder einer
Kombination davon flankiert.
-
Es
ist ein weiteres, erfindungsgemäßes Ziel,
eine Multivirus-resistente transformierte Pflanze bereitzustellen,
die stabil-integrierte DNA-Sequenzen kodierende Virusproteine enthält.
-
Es
ist noch ein weiteres erfindungsgemäßes Ziel, eine Virus-resistente
transformierte Pflanzenstelle bereitzustellen, die eine Vielzahl
von viralen Genen, d.h. 2 bis 7 oder mehr Gene, enthält, die
als Virusproteine aus demselben Virusstamm aus verschiedenen Virusstämmen mit
Wirkung für
verschiedene Mitglieder der Virusgruppe, wie zum Beispiel der Potyvirus-Gruppe,
exprimiert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird vor allem durch die Insertion einer Expressionskassette
mit mehreren Virus-Hüllproteinen
in ein binäres
Plasmid und die nachfolgende Charakterisierung der resultierenden
Plasmide veranschaulicht. Kombinationen von CMV-, ZYMV-, WMV-2,
SQMV- und PRV-Hüllprotein-Expressionskassetten
wurden in das binäre
Plasmid pPRBN eingebracht. Anschließend wurden die Expressionskassetten
mit mehreren Hüllprotein-Genen
tragenden binären
Plasmide zur Verwendung in Pflanzentransformations-Verfahren in
Agrobacterium hinein mobilisiert. Multiple Expressionskassetten
tragende binäre
Plasmide werden für den
Transfer von zwei oder mehreren, der Transformation zugänglichen
Virushüllprotein-Genen
zusammen mit den assoziierten selektierbaren Marker- und/oder Reporter-Genen
in Pflanzen, wie zum Mitgliedern der Cucurbitaceae, eingesetzt.
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur gentechnologischen
Veränderung
bereit, durch das mehrere Merkmale beeinflusst und als Insertion
eines einzigen Gens verfolgt werden können, d.h. wie ein als Einzelgen
wirkendes Konstrukt, das wie ein Einzellocus nach Mendel segregiert.
-
Es
ist ebenfalls entdeckt worden, dass, wenn Tandem-Gene inseriert
werden, sie vorzugsweise alle das im Wesentlichen selbe Ausmaß an Effizienz,
und mehr bevorzugt, das im Wesentlichen gleichwertige Ausmaß an Effizienz
aufweisen, wobei der Begriff „im
Wesentlichen", soweit
er Virusresistenz betrifft, mit Bezug auf die in den nachfolgenden
Beispielen beschriebenen Assays definiert ist. Zum Beispiel findet
man, wenn man die zahlreichen transgenen, ein intaktes ZYMV- und
WMV-2-Hüllprotein-Gen
als Insertion enthaltenden Linien untersucht, dass, falls eine Linie
gegenüber
der Infektion durch ZYMV immun ist, sie auch gegenüber der
Infektion durch WMV-2 immun ist. In ähnlicher Weise wird, falls
eine Linie eine verzögerte
Symptomentwicklung bei ZYMV zeigt, diese ebenfalls eine verzögerte Symptomentwicklung
bei WMV-2 zeigen. Schließlich wird,
falls eine Linie gegenüber ZYMV
anfällig
ist, diese auch anfällig
gegenüber
WMV-2 sein. Dieses Phänomen
ist unerwartet. Falls es keine Korrelation zwischen der Wirksamkeit
eines jeden Gens in diesen Konstrukten mit mehreren Genen gibt,
wäre dieser
Ansatz als Werkzeug in der Pflanzenzucht wahrscheinlich in der Anwendung
untragbar schwierig. Sogar mit Einzel-Gen-Konstrukten muss man zahlreiche
transgene Pflanzen-Linien testen, um eine zu finden, die einen angemessen
Wirksamkeitspegel aufweist. Die Wahrscheinlichkeit zur Auffindung
einer Linie mit nützlichem
Expressionspegel kann im Bereich von 10 bis 50% (in Abhängigkeit
von der betroffenen Spezies) liegen.
-
Falls
die Wirksamkeit von Einzelgenen in einem mehrere Gene enthaltenden
Ti-Plasmid unabhängig wäre, würde die
Wahrscheinlichkeit zur Auffindung einer transgenen, gegenüber jedem
Virus, auf das das Verfahren abzielt, resistenten Zell-Linie dramatisch
abenehmen. Zum Beispiel läge
bei einer Spezies, bei der es unter Verwendung einer Insertion von
einem Einzelgen eine 10%ige Wahrscheinlichkeit zur Identifizierung
einer Linie mit Resistenz gibt, wenn sie mit einem Dreifach-Genkonstrukt CZW
transformiert wird und jedes Gen einen unabhängigen Wirksamkeitspegel zeigt,
die Wahrscheinlichkeit zur Auffindung eine Linie mit Resistenz gegenüber CMV,
ZYMV und WMV-2 bei 0,1 × 0,1 × 0,1 =
0,001 oder 0,1%. Da jedoch die Wirksamkeit multivalenter Gene nicht
voneinander abhängig
ist, liegt die Wahrscheinlichkeit zur Auffindung einer Linie mit
Resistenz gegenüber
CMV, ZYMV und WMV-2 immer noch eher bei 10% als bei 0,1%. Offenkundig
wird dieser Vorteil noch ausgeprägter,
wenn vier oder mehr Gene enthaltende Konstrukte verwendet werden.
-
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
-
1 stellt
die Struktur des binären
Vektors pPRBoriGN dar.
-
2 stellt
die Struktur des binären
Vektors pPRBN dar.
-
3 stellt
die Struktur von pPRCPW dar.
-
4 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pEPG321 dar.
-
5 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pEPG106 dar.
-
6 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pEPG111 dar.
-
7 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pEPG109 dar.
-
8 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pEPG115 dar.
-
9 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pEPG212 dar.
-
10 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pEPG113 dar.
-
11 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pGA482GG dar.
-
12 stellt
die Struktur des binären
Plasmids pEPG328 dar.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
den Pflanzen erfindungsgemäß verliehene
Resistenz gegen Viren wird durch die Expression einer isolierten
DNA-Sequenz, die für
eine Vielzahl von Virusproteinen, d.h. 2 bis 7 Virusproteine, wie
zum Beispiel Hüllproteine,
kodierende Nukleotide enthält,
in der Pflanze bereitgestellt.
-
Repräsentative
Viren, aus denen diese DNA-Sequenzen isoliert sein können, beinhalten,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Kartoffel-Virus X (PVX), Potyviren wie zum Beispiel Kartoffel-Virus
Y (PVY), Cucumo-Virus (CMV), Tabakblattadernsprenkel-Virus (Tobacco
Vein Mottling Virus TVMV), Wassermelonenmosaik-Virus (WMV), Zucchinigelbmosaik-Virus
(ZYMV), gemeines Bohnenmosaik-Virus, Bohnengelbmosaik-Virus, Sojabohnenmosaik-Virus,
Erdnusssprenkel-Virus (Peanut Mottle Virus), Rübenmosaik-Virus, Weizenstrichelmosaik-Virus,
Maisverzwergungsmosaik-Virus, Hirsemosaik-Virus (Sorghum Mosaic
Virus), Zuckerrohrmosaik-Virus, Johnsongrasmosaik-Virus, Pflaumenpocken-Virus,
Tabakätz-Virus,
Süßkartoffeln-Feathery-Mottle-Virus, Yamswurzelmosaik-Virus
und Papayaringflecken-Virus (PRV), Cucumoviren, einschließlich CMA
und Como-Virus.
-
Allgemein
ist ein Potyvirus ein Virus mit Einzelstrang-RNA, die von einem
sich wiederholenden proteinösen
Monomer umgeben ist, das als Hüllprotein
(= CP = coat protein) bezeichnet wird. Das verpackte Virus hat eine
gewundene, stabförmige
Morphologie. Die Mehrzahl der Potyviren wird in nicht persistierender
Weise durch Blattläuse übertragen.
Wie aus dem weiten Bereich der vom Potyvirus betroffenen Anbaupflanzen
gesehen werden kann, umfasst der Wirtsbereich, ohne auf diese beschränkt zu sein,
solche unterschiedlichen Pflanzenfamilien wie Solanaceae, Chenopodiaceae,
Gramineae, Compositae, Leguminosae, Dioscroeaceae, Cucurbitaceae
und Caricaceae.
-
Wie
hierin in Hinblick auf eine DNA-Sequenz oder ein „Gen" verwendet, ist der
Begriff „isoliert" so definiert, dass
er bedeutet, dass die Sequenz entweder mit chemischen Hilfsmitteln
aus ihrem Kontext im viralen Genom extrahiert und gereinigt und/oder
in dem Ausmaß modifiziert
wurde, dass sie in die vorliegenden Vektoren in der geeigneten Orientierung,
d. h. Sense oder Antisense, eingebracht werden kann. Wie hierin
verwendet, ist der Begriff „chimär" so definiert, dass
er die Verknüpfung
von zwei oder mehr DNA-Sequenzen bedeutet, die aus verschiedenen
Quellen, Stämmen
oder Spezies stammen, d.h. von Bakterien und Pflanzen, oder dass
zwei oder mehr DNA-Sequenzen aus derselben Spezies in einer im nativen
Genom nicht vorkommenden Weise miteinander verknüpft werden. Somit können erfindungsgemäß nützliche
DNA-Sequenzen natürlich
vorkommend, halb-synthetisch oder vollständig synthetisch sein. Die
DNA-Sequenz kann linear oder zirkulär sein, sie kann sich in einem
intakten oder linearisierten Plasmid befinden, wie zum Beispiel
in den nachfolgend beschriebenen binären Plasmiden. Wie hierin verwendet,
ist der Begriff „heterolog" so definiert, dass er
nicht identische, zum Beispiel in Nukleotid- bzw. Aminosäure-Sequenz
oder Phänotyp
verschiedene Isolate oder ein unabhängiges Isolat bedeutet. Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Expression" Transkription oder
Transkription gefolgt von Translation eines bestimmten DNA-Moleküls.
-
Die
meisten Verfahren mit rekombinanter DNA bei der praktischen Umsetzung
der vorliegenden Erfindung sind Standardverfahren, die dem Fachmann
gut bekannt und im Detail zum Beispiel in der Veröffentlichung
der
Europäischen Patentanmeldung Nr.
223 452 , veröffentlicht
am 29. November 1986, beschrieben sind, welche hierin durch Zitat
einbezogen wird. Die Enzyme werden aus herkömmlichen Quellen bezogen und gemäß der Empfehlung
des Lieferanten oder gemäß dem Fachmann
bekannter Variationen verwendet. Allgemeine, solche Standardverfahren
enthaltende Referenzen beinhalten die folgenden: R. Wu, Hrsg, 1979,
Methods in Enzymology, Band 68; J.H. Miller, 1972, Experiments in
Molecular Genetics, J. Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2. Auflage; D.M. Glover, Hrsg., 1985, DNA Cloning,
Band II; H.G. Polites und K.R. Marotti, 1987, „A step-wise protocol for
cDNA synthesis," Biotechniques
4, 514-520, S.B. Gelvin und R.A. Schilperoort, Hrsg., „Indroduction,
Expression, and Analysis of Gene Products in Plants", die alle hier durch
Zitat einbezogen sind.
-
Zur
praktischen Umsetzung der vorliegenden Erfindung muss ein virales
Gen aus dem viralen Genom isoliert und in einen Vektor eingefügt werden,
der die zur Expression des eingefügten Gens benötigten genetischen
Regulationssequenzen enthält.
Dementsprechend muss ein Vektor so konstruiert sein, dass er die
regulatorischen Sequenzen in der Weise bereitstellt, dass sie nach
Einfügen
eines gewünschten
Gens funktionell sind. Wenn das Expressionsvektor/Insertions-Konstrukt zusammengefügt ist,
wird es zum Transformieren von Pflanzenzellen verwendet, die dann
zur Regeneration von Pflanzen verwendet werden. Diese transgenen Pflanzen
tragen das Virus-Gen in dem Expressionsvektor/Insertions-Konstrukt. Das Gen
wird in der Pflanze exprimiert und eine erhöhte Resistenz gegenüber viraler
Infektion wird dadurch verliehen.
-
Es
gibt mehrere verschiedene Arbeitsgänge zur Isolierung eines Virus-Gens.
Um dies zu bewerkstelligen, kann der Fachmann Informationen über die
genomische Organisation von Potyviren, Cucumoviren und Comoviren
verwenden, um das Hüllprotein-Gen
oder die nuklearen Einschluss-Gene zu lokalisieren und zu isolieren.
Das Hüllprotein-Gen
befindet sich in Potyviren am 3'-Ende
der RNA, direkt vor einem Abschnitt von etwa 200 bis 300 Adenin-Nukleotid-Resten.
Das Gen für
den nuklearen Einschlusskörper
B (NIb) befindet sich direkt 5' von
dem Hüllprotein-Gen
und das Gen für
den nuklearen Einschlusskörper
A (NIa) ist 5' vom
NIb-Gen angeordnet. Außerdem
wird die die proteolytischen Spaltstellen betreffende Information
verwendet, um den N-Terminus des Potyvirus-Hüllprotein-Gens und den N- und
C-Terminus des Nicht-Hüllprotein-Gens
zu bestimmen. Die Protease-Erkennungsstellen
sind bei den Potyviren konserviert und sind als Dipeptide Gln-Ser bzw. Gln-Gly
oder Gln-Ala bestimmt worden. Die für diese Dipeptide kodierenden
Nukleotid-Sequenzen können
bestimmt werden.
-
Unter
Verwendung von im Stand der Technik bekannter Verfahren wird eine
Menge an Virus herangezogen und geerntet. Die virale RNA wird dann
abgetrennt und das virale Gen unter Verwendung einer Anzahl bekannter
Verfahren isoliert. Die cDNA-Genbank
wird unter Verwendung der viralen RNA durch dem Fachmann bekannte
Verfahren angelegt. Die virale RNA wird mit an die virale RNA hybridisierenden
Primern und reverser Transkriptase inkubiert und ein komplementäres DNA-Molekül hergestellt.
Ein DNA-Komplement der komplementären DNA wird hergestellt und
diese Sequenz repräsentiert
eine DNA-Kopie (cDNA) des ursprünglichen
Virus-RNA-Moleküls. Das
DNA-Komplement kann in einer Weise hergestellt werden, die zu einer
einzigen doppelsträngigen
cDNA führt
oder es können
Polymerasekettenreaktionen unter Verwendung von für das virale
Gen spezifischen Oligonukleotid-Primern
zum Amplifizieren der für
die cDNA kodierenden DNA verwendet werden. Diese Primer können zusätzlich zu
den Virus-spezifischen Primern neue, in nachfolgenden Klonierungsschritten
verwendete Restriktionsschnittstellen beinhalten. Somit wird ein
doppelsträngiges
DNA-Molekül
erzeugt, das die Sequenzinfomation der viralen RNA enthält. Diese
DNA-Moleküle
können
nach Hinzufügen
von Restriktionsenzym-Linker-Molekülen durch DNA-Ligase in E.Coli-Plasmid-Vektoren
kloniert werden. Die verschiedenen Fragmente werden in Klonierungsvektoren,
wie zum Beispiel gut charakterisierte Plasmide eingefügt, die
dann zum Transformation von E. coli zum Anlegen einer cDNA-Genbank
verwendet werden.
-
Da
Potyvirus-Gene im Allgemeinen konserviert sind, können auf
einem analogen Gen aus einem früheren
Isolat basierende Oligonukleotid-Primer oder ein analoges Gen-Fragment
aus einem früheren
Isolat als Hybrisierungssonde zum Screenen der cDNA-Genbank verwendet
werden, um festzustellen, ob jedes der transformierten Bakterien
DNA-Fragmente mit den entsprechenden viralen Sequenzen enthält. Die
cDNA-Insertionen von jeder der an diese Sonden hybridisierenden
Bakterienkolonien können
sequenziert werden. Das virale Gen liegt in seiner Gesamtheit in
den Kolonien vor, die Sequenzen enthalten, die sich 5' bis zu für eine N-terminale
proteolytische Spaltstelle kodierenden Sequenzen und 3' bis zu für eine C-terminale
proteolytische Spaltstelle des Gens von Interesse kodierenden Sequenzen
erstrecken.
-
In
alternativer Weise können
cDNA-Fragmente in Sense-Orientierung in Expressionsvektoren eingefügt werden.
Antikörper
gegen ein virales Protein können
zum Screenen von cDNA-Expressions-Genbanken verwendet werden und
das Gen kann aus den Kolonien isoliert werden, die das Protein exprimieren.
-
Die
für die
Hüllprotein-Gene
und die nuklearen Einschluss-Gene kodierenden Nukleotidsequenzen sind
für eine
Anzahl von Viren bestimmt und die Gene in Expressionsvektoren eingefügt worden.
Die Expressionsvektoren enthalten die erforderlichen genetischen
regulatorischen Sequenzen zur Expression eines eingefügten Gens.
Das Hüllprotein-Gen
wird so eingefügt,
dass diese regulatorischen Sequenzen funktionell sind und die Gene
exprimiert werden können,
wenn sie in das Genom einer Pflanze eingebaut wurden. Ausgewählte Literaturreferenzen über Verfahren
zur Isolierung, Klonierung und Expression viraler Gene sind unten
in Tabelle I aufgeführt. TABELLE I Klonierte Gene von RNA-Viren
Virus-Gen | Referenz |
Papayaringflecken-Virus-Hüllprotein | M.M.
Fitch et al., Bio/Technology 10, 1466, 1992 |
Kartoffel-Virus
X-Hüllprotein | K.
Ling et al., Bio/Technology 9, 752, 1991
A. Hoekema et al,
Bio/Technology 7, 273, 1989 |
Wassermelonenmosaik-Virus
II-Hüllprotein | H.
Quemada et al., J. Gen. Virol. 71, 1451, 1990
S. Namba et al.,
Phytopathology 82, 940, 1992 |
Zucchinigelbmosaik-Virus-Hüllprotein | S.
Namba et al., Phytopathology 82, 940, 1992 |
Tabakmosaik-Virus-Hüllprotein | R.S.
Nelson et al., Bio/Technology 6, 403, 1988
P.Powell Abel et
al., Science 232, 738, 1986 |
Alfalfamosaik-Virus-Hüllprotein | Loesch-Fries
et al., EMBO J. 6, 1845, 1987
N.E. Turner et al., EMBO J. 6,
1181, 1987 |
Sojabohnenmosaik-Virus-Hüllprotein | D.M.
Stark et al., Biotechnology 7, 1257, 1989 |
Gurkenmosaik-Virus
Stamm C-Hüllprotein | H.Q.
Quemada et al., Molec. Plant Pathol. 81, 794, 1991 |
Gurkenmosaik-Virus
Stamm WL-Hüllprotein | UpJohn
Co. (PCT WO90/02185 ) |
Tabakätz-Virus-Hüllprotein | Allison
et al., Virology 147, 309, 1985 |
Tabakätz-Virus
nukleares Einschlussprotein | J.C.
Carrington et al., J. Virol. 61, 2540, 1987 |
Paprikasprenkel-Virus
(Pepper Mottle Virus)-Hüllprotein | W.G.
Dougherty et al., Virology 146, 282, 1985 |
Kartoffel-Virus
Y-Hüllprotein | D.D.
Shukla et al., Virology 152, 118, 1986 |
Kartoffel-Virus
Y nukleares Einschlussprotein | Europäische Patentanmeldung 578 627 |
Kartoffel-Virus
X-Hüllprotein | C.
Lawson et al., Biotechnology 8, 127, 1990 |
Tabakstrichel-Virus
(TSV)-Hüllprotein | C.M.
Van Dun et al., Virology 164, 383, 1988 |
-
Zur
Expression des viralen Gens müssen
die erforderlichen Genregulations-Sequenzen bereitgestellt werden. Da
die von einem Potyvirus kodierten Proteine durch posttranslationales
Prozessieren eines Polyproteins hergestellt werden, enthält ein aus
viraler RNA isoliertes Gen nach Transferieren und Integrieren in
ein Pflanzengenom keine zu seiner Transkription und Translation
erforderlichen Signale.
-
Es
muss daher gentechnisch so verändert
werden, dass es einen in Pflanzen exprimierbaren Promotor, ein Translations-Initiations-Codon
(ATG), und ein in Pflanzen funktionelles Signal zur Poly(A)-Anhängung (AATAAA)
3' seines Translations-Terminations-Codons
enthält.
Bei der vorliegenden Erfindung wird ein virales Gen in einen Vektor
eingefügt,
der Klonierungsstellen zur 3'-Insertion
des Initiations-Codons und 5'-Insertion des
Poly(A)-Signals enthält.
Der Promotor liegt 5' vom
Initiations-Codon, so dass nach Insertion von Strukturgenen in die
Klonierungsstelle eine funktionelle Einheit gebildet wird, bei der
das eingefügte
Gen unter der Kontrolle verschiedener genetischer Regulationssequenzen
exprimiert wird.
-
Das
als Promotor bezeichnete DNA-Segment ist für die Regulierung der Transkription
von DNA in mRNA verantwortlich. Eine Anzahl von in Pflanzenzellen
funktionierenden Promotoren ist dem Fachmann bekannt und diese können zur
praktischen Umsetzung der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
Diese Promotoren können
aus einer Anzahl von Quellen wie Pflanzen oder Pflanzenviren ausgewählt werden
und sie können,
ohne darauf beschränkt
zu sein, aus der Caulimo-Virus-Gruppe, wie zum Beispiel dem Blumenkohlmosaik-Virus-35S-Promotor (CaMV35S),
dem verstärkten
Blumenkohlmosaik-Virus-Promotor (enh CaMV35S), dem Braunwurzmosaik-Virus-Promoter
als Transkript in voller Länge
(FMV35S) und dem Chlorophyll a/b-bindenden Protein ausgewählt sein.
Weitere nützliche
Promotoren beinhalten Promotoren, die zur Expression der Potyvirus-Proteine in induzierbarer
oder gewebespezifischer Weise in bestimmten, für das Auftreten der Infektion
bekannten Zelltypen in der Lage sind. Zum Beispiel können die
induzierbaren Promotoren der Phenylalaninammoniumlyase, der Chalconsynthase,
des hydroxyprolinreichen Glucoproteins, des Extensins, von Pathogenese-verwandten
Proteinen (z.B. PR-1a) und des durch Verwundung induzierbaren Protease-Inhibitors
aus Kartoffel nützlich
sein.
-
Bevorzugte
Promotoren zur Verwendung in den vorliegenden viralen Genexpressions-Kassetten
beinhalten die konstitutiven Promotoren des CaMV, der Nopalin-Synthase-(Bevan
et al., Nucleic Acids Res. II, 369-385, 1983) und Octopin-Synthase-Gene aus
Ti (Depicker et al., J. Mol. Appl. Genet. 1, 561-564, 1982) und des
Gens für
das Speicherprotein Phaseolin der Bohne. Die Signale für die Poly(A)-Anhängung von
diesen Genen sind ebenfalls zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet. Die
bestimmten ausgewählten
Promotoren sind bevorzugt zur Veranlassung ausreichender Expression
der mit ihnen verknüpften
kodierenden DNA-Sequenzen in der Lage, was zur Produktion von zur
Verleihung der Virusresistenz wirksamen Mengen an Proteinen oder
RNAs führt,
aber nicht in einem solchen Ausmaß, dass die die Expression
ausführende
Zeile geschädigt
wird. Die ausgewählten
Promotoren sollten zum Funktionieren in Geweben, einschließlich, ohne darauf
beschränkt
zu sein, epidermalen, vaskulären
und Mesophyll-Geweben in der Lage sein. Die tatsächliche Auswahl des Promotors
ist nicht kritisch, solange er eine zur Expression der vorselektierten
Proteine oder der Anti-Sense-RNA mit anschließender Resistenzverleihung
der Pflanzen ausreichende transkriptionelle Aktivität hat.
-
Die
nicht translatierte Leader-Sequenz kann aus jeder geeigneten Quelle
stammen und kann speziell modifiziert werden, um die Translation
der mRNA zu erhöhen.
Die 5'-untransiatierte
Region kann von dem zur Expression ausgewählten Promotor, einem nicht
verwandten Promoter, von der nativen Leader-Sequenz des Gens oder
der zu exprimierenden kodierenden Region, von viralen RNAs, geeigneten
eukaryontischen Genen oder einer synthetischen Gen-Sequenz erhalten
werden. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die in den folgenden
Beispielen dargestellten Konstrukte beschränkt.
-
Die
verwendete Teminationsregion oder 3'-untranslatierte Region ist eine, die
die Beendigung der Transkription und das Anhängen der polyadenylierten Ribonukleotide
an das 3'-Ende der
transkribierten mRNA-Sequenz bewirkt. Die Terminationsregion kann
nativ zu der Promotorregion oder zu dem Strukturgen gehören oder
sie kann aus einer anderen Quelle stammen und beinhaltet vorzugsweise
eine Terminationssequenz und eine für die Polyadenylierung kodierende
Sequenz. Geeignete 3'-untransiatierte
Bereiche des chimären
Pflanzengens beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein, (1) die 3'-transkribierten,
nicht translatierten, das Polyadenylierungsignal von Agrobacterium
tumefaciens- Plasmid-Genen
(Ti), wie zum Beispiel das Nopalin-Synthase (NOS)-Gen, enthaltenden
Bereiche und (2) Pflanzengene, wie zum Beispiel das 7S Speicherprotein-Gen
von Sojabohne.
-
Selektierbare
Marker-Gene können
in die vorliegenden Expressions-Kassetten eingebaut und zur Selektion
auf diejenigen Zellen oder Pflanzen verwendet werden, die transformiert
wurden. Das eingesetzte Marker-Gen kann Resistenz gegenüber einem
Antibiotikum, wie zum Beispiel Kanamycin, Gentamycin, G418, Hygromycin,
Streptomycin, Spectinomycin, Tetracyclin, Chloramphenicol und dergleichen
exprimieren. Weitere Marker können
zusätzlich
oder als Alternative eingesetzt werden, wie zum Beispiel ein Gen,
das für
eine Herbizid-Toleranz kodiert, wie zum Beispiel Toleranz gegenüber Glyphosat,
Sulfonylharnstoff, Phosphinothricin oder Bromxynil. Zusätzliche
Mittel der Selektion können
Resistenz gegenüber
Methotrexat, Schwermetallen, einem auxotrophen Wirt Prototrophie
verleihende Komplementation und dergleichen beinhalten. Siehe zum Beispiel
Tabelle 1 der oben zitierten PCT
WO/91/10725 .
Die vorliegende Erfindung zieht auch das Austauschen aller virus-assoziierten
Gene gegen eine Anordnung selektierbarer Marker in Betracht.
-
Der
bestimmte eingesetzte Marker sollte ein solcher sein, der die Selektion
auf transformierte im Gegensatz zu nicht transformierten Zellen
gestattet. In Abhängigkeit
von der Anzahl der verschiedenen Wirts-Spezies kann ein oder können mehrere
Marker dort eingesetzt werden, wo verschiedene Selektionsbedingungen
zur Selektion bei verschiedenen Wirten nützlich wären und diese sind dem Fachmann
bekannt. Ein durch Screenen nachweisbarer Marker oder ein „Reporter-Gen", wie zum Beispiel
das β-Glucoronidase-Gen oder
das Luciferase-Gen, können
anstelle von oder mit einem selektierbaren Marker verwendet werden.
Bei Behandlung mit 5-Brom-4-chlor-3-indoyl-β-D-glucuronid (X-Glu) können mit
diesem Gen transformierte Zellen durch die Produktion eines blauen
Produkts identifiziert werden.
-
Bei
der Entwicklung des vorliegenden Expressionskonstrukts werden die
verschiedenen Komponenten des Expressionskonstrukts wie zum Beispiel
die DNA-Sequenzen,
Linker oder Fragmente davon, normalerweise in einen geeigneten Klonierungsvektor,
wie zum Beispiel ein Plasmid oder einen Phagen, eingefügt, die
zur Replikation in einem bakteriellen Wirt, wie zum Beispiel E.
coli, in der Lage sind. Es existieren zahlreiche Klonierungsvektoren,
die in der Literatur beschrieben wurden. Nach jeder Klonierung können die
Klonierungsvektoren isoliert und weiterer Manipulation wie zum Beispiel
Restriktionsverdau, Insertion neuer Fragmente, Ligation, Deletion,
Herausschneiden, Insertion, in vitro Mutagenese, Hinzufügen von
Polylinker-Fragmenten und dergleichen unterworfen werden, um einen
Vektor bereitzustellen, der eine spezielle Anforderung erfüllt.
-
Für Agrobacterium-vermittelte
Transformation ist die Expressionskassette in einen Vektor eingebaut und
von Fragmenten des Agrobacterium-Ti- oder -Ri-Plasmids flankiert,
die die rechte und ggf. die linke Begrenzung (Border) der vom Ti-
oder Ri-Plasmid
transferierten DNA darstellen (T-DNA). Dies erleichtert die Integration
der vorliegenden chimären
DNA-Sequenzen in das Genom der Wirtspflanzenzelle. Dieser Vektor
enthält
ebenfalls Sequenzen zur Erleichterung der Replikation des Plasmids
in Agrobacterium- sowie auch in E. coli-Zellen.
-
Alle
DNA-Manipulationen werden typischerweise in E. coli-Zellen durchgeführt und
das fertige, die Potyvirus-Expressionskassette tragende Plasmid
wird durch direkte DNA-Transformation, Konjugation und dergleichen
in Agrobacterium-Zellen eingebracht. Diese Agrobacterium-Zellen
enthalten ein zweites, ebenfalls von Ti- oder Ri-Plasmiden abstammendes Plasmid.
Dieses zweite Plasmid trägt
alle für
den Transfer einer Fremd-DNA in Pflanzenzellen erforderlichen Virulenz-Gene
(vir-Gene).
-
Geeignete
Pflanzentransformations-Klonierungsvektoren beinhalten diejenigen,
die von einem Ti-Plasmid von Agrobacterium tumefaciens abstammen,
wie allgemein in Glassman et al. (
US
Pat. Nr. 5 258 300 ) offenbart. Zusätzlich zu den offenbarten sind
die folgenden zu nennen: Herrera-Estrella, Nature 303, 209, 1983,
Biotechnica (veröffentlichte
PCT-Anmeldung
WO/91/10725 )
und
US-Patent 4 940 838 ,
von Schilperoort et al.
-
Eine
Vielfalt von Verfahren steht für
die Einführung
von genetischem Material in eine oder zur Transformation von einer
pflanzliche(n) Wirtszelle zur Verfügung. Die bestimmte Art und
Weise der Einführung
des Pflanzenvektors in den Wirt ist jedoch zur praktischen Umsetzung
der vorliegenden Erfindung nicht kritisch und jedes, eine effiziente
Transformation bereitstellende Verfahren kann verwendet werden.
Zusätzlich
zu der Transformation unter Verwendung von tumorinduzierenden (Ti)
oder wurzelinduzierenden (Ri) Pflanzentransformationsvektoren können alternative
Verfahren zur Einbringung der erfindungsgemäßen DNA-Konstrukte in Pflanzenzellen
verwendet werden. Solche Verfahren können zum Beispiel die Verwendung
von Liposomen, die Transformation unter Verwendung von Viren oder
Pollen, Chemikalien, die die direkte Aufnahme von DNA erhöhen (Paszkowski
et al., EMBO J. 3, 2717, 1984), Mikroinjektion (Crossway et al.,
Mol. Gen. Genet. 202, 179, 1985), Elektroporation (Fromm et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 824, 1985) oder Hochgeschwindigkeitsmikroprojektilen
(Klein et al., Nature 327, 70, 1987) beinhalten.
-
Die
Auswahl des Pflanzengewebe-Ausgangsmaterials oder der Pflanzenzellen
aus Zellkultur zur Transformation hängt von der Eigenart der Wirtspflanze
und dem Transformationsprotokoll ab. Nützliches Ausgangsmaterial beinhalten
Callus, Zellen aus Zellkultur in Suspension, Protoplasten, Blattsegmente,
Stammsegmente, Pflanzenanhänge,
Pollen, Embryos, Hypokotyle, Knollensegmente, meristematische Bereiche
und dergleichen. Das Gewebeausgangsmaterial ist regenerierbar, insoweit
als es die Fähigkeit
zur Regeneration zu vollständigen,
fertilen Pflanzen nach der Transformation beibehält.
-
Die
Transformation wird unter auf das ausgewählte Pflanzengewebe ausgerichteten
Bedingungen durchgeführt.
Die Pflanzenzellen oder -gewebe werden für einen wirksamen Zeitraum
der die vorliegende Expressionskassette mit mehreren Genen enthaltenden
DNA exponiert. Dies kann im Bereich von einem elektrischen Impuls
von weniger als 1 sec bei der Elektroporation bis hin zu zwei Tagen
der Co- Kultivierung
in Gegenwart von Plasmid-tragenden Agrobacterium-Zellen liegen.
Die verwendeten Puffer und Medien variieren ebenfalls hinsichtlich
des Ausgangsmaterials an Pflanzengeweben und des Transformationsprotokolls.
Bei vielen Transformationsprotokollen wird eine Nährschicht
(feeder layer) von suspendierten Zellkulturzellen (z.B. Tabak oder
schwarzer mexikanischer Süßmais) auf
der Oberfläche
von Platten mit festem Medium eingesetzt, die von den zu transformierenden
Pflanzenzellen oder -geweben durch eine sterile Filterpapierscheibe
getrennt sind.
-
Nach
der Behandlung mit DNA können
die Pflanzenzellen oder -gewebe vor der Selektion für einen unterschiedlich
langen Zeitraum kultiviert oder sie können sofort einem wie oben
beschriebenen Selektionsmittel exponiert werden. Bei Protokollen,
die die Exposition gegenüber
Agrobacterium umfassen, enthält
das Medium ebenfalls ein das Wachstum der Agrobacterium-Zellen hemmendes
Mittel. Üblicherweise
verwendete Verbindungen sind Antibiotika wie zum Beispiel Cefotaxim
und Carbenicillin. Die zur Selektion verwendeten Medien können so
zubereitet sein, dass transformierter Callus oder Zellen in Zellkultur
in einem undifferenzierten Stadium aufrechterhalten werden oder
das die Bildung von Trieben aus Callus, Blatt- oder Stängelsegmenten, Knollenscheiben
und dergleichen gestattet wird.
-
Von
Zellen oder Callus, deren oder dessen Wachstum in Gegenwart von
normalerweise hemmenden Konzentrationen eines Selektionsmittels
beobachtet wird, wird vorausgesetzt, dass sie transformiert sind
und sie können
mehrere zusätzliche
Male in demselben Medium subkultiviert werden, um nicht-resistente
Anteile zu entfernen. Die Zellen oder Calli können dann in einem Assay auf
das Vorliegen der Virus-Genkassette untersucht oder sie können bekannten
Pflanzenregenerationsprotokollen unterworfen werden. Bei den die
direkte Produktion von Trieben betreffenden Protokollen wird bei
den auf selektivem Medium erscheinenden Trieben vorausgesetzt, dass
sie transformiert sind und sie können
abgeschnitten und entweder auf für
Wurzelbildung geeignetem selektiven Medium oder einfach durch Eintauchen
des abgeschnittenen Triebes in eine wurzelinduzierende Verbindung
und direktes Einpflanzen in Vermiculit bewurzelt werden.
-
Um
transgene, Multiresistenz aufweisende Pflanzen zu erzeugen, müssen die
viralen Gene in die Pflanzenzelle aufgenommen und stabil in das
Pflanzengenom integriert werden. Für hinsichtlich ihrer Resistenz
gegenüber
einem Hemmstoff ausgewählte
Pflanzenzellen und -gewebe wird vorausgesetzt, dass sie die selektierbaren,
für diese
Resistenz kodierenden Marker während
der Transformationsbehandlung erworben haben. Da das Marker-Gen üblicherweise
mit den viralen Genen verknüpft
ist, kann angenommen werden, dass die viralen Gene gleichermaßen erworben
wurden. Southern-Blot-Hybrisierungsanalyse unter Verwendung einer
für die
viralen Gene spezifischen Sonde kann dann verwendet werden, um zu
bestätigen,
dass die Fremdgene aufgenommen und in das Genom der Pflanzenzelle
integriert wurden. Dieses Verfahren kann ebenfalls Hinweise auf
die Anzahl der eingebauten Genkopien geben. Die erfolgreiche Transkription
des Fremdgens in mRNA kann unter Verwendung der Northern-Blot-Hybridisierungsanalyse
der gesamten zellulären
RNA und/oder der hinsichtlich polyadenylierter Regionen angereicherten
RNA ebenfalls untersucht werden. In den Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung eingeschlossene mRNA-Moleküle sind diejenigen, die virusspezifische,
von den im transformierten Vektor vorliegenden Virus-Genen abstammende
Sequenzen enthalten, die von derselben Polarität wie die virale genomische
RNA sind, so dass sie zur Basenpaarung mit spezifischer viraler
RNA der entgegengesetzten Polarität unter den in Kapitel 7 von
Sambrook et al, 1989, beschriebenen Bedingungen in der Lage sind.
Ebenfalls in den Schutzumfang der Erfindung eingeschlossene mRNA-Moleküle sind
diejenigen, die virusspezifische, von den im transformierten Vektor
vorliegenden Virus-Genen abstammende Sequenzen enthalten, die von
der entgegengesetzten Polarität
wie die virale genomische RNA sind, so dass diese zur Basenpaarung
mit viraler genomischer RNA unter den in Kapitel 7 von Sambrook
et al., 1989, beschriebenen Bedingungen in der Lage sind.
-
Die
Gegenwart eines viralen Gens kann ebenfalls durch immunologische
Assays, wie zum Beispiel als doppelter Antikörper-Sandwich-Assay von Namba
et al., Gene 107, 181, 1991, beschrieben und wie von Clark et al.,
J. Gen. Virol. 34, 475, 1979 modifiziert, nachgewiesen werden. Siehe
auch Namba et al., Phytopathology 82, 940, 1992.
-
Virus-Resistenz
kann durch Infektiositäts-Studien
wie allgemein von Namba et al., ebenda offenbart, untersucht werden,
worin Pflanzen nach Symptomatik eingestuft werden, wenn ein beimpftes
Blatt Aufhellung der Blattadern, Mosaik- oder nekrotische Symptome
zeigt.
-
Es
sei verstanden, dass die Erfindung funktionstüchtig ist, wenn entweder Sense
oder Anti-Sense spezifische virale RNA von den oben beschriebenen
Expressionskassetten transkribiert wird. Das heißt, es wird dem von den transgenen
Pflanzen gezeigten gewünschten
Phänotyp
und/oder Genotyp kein spezieller molekularer Mechanismus zugeschrieben.
Somit kann der Schutz vor dem Virus im Immunitätstest durch irgendeinen oder
jede Anzahl von Mechanismen auftreten.
-
Es
sei ebenfalls verstanden, dass Virusresistenz durch Expression jedes
durch das Virus kodierte Gen auftreten kann. Somit können ein
Hüllprotein-Gen
oder ein Nicht-Hüllprotein-Gen
exprimierende transgene Pflanzen im Immunitätstest gegen ein homologes
oder heterologes Virus resistent sein. Zum Beispiel wurde eine transgene,
ein PRV NIa-Protease-Gen tragende Pflanze im Immunitätstest als
resistent gegenüber
PRV befunden (s. Tabelle 7, Beispiel III); eine transgene, das Hüllprotein-Gen
eines WMV-2 FL-Stamms tragende Pflanze war im Immunitätstest resistent
gegen den heterologen Stamm WMV-2 NY des Virus (Tabellen 1-8, Beispiele
I-IV) und eine transgene, ein CMV-C-Hüllprotein-Gen tragende Pflanze
war im Immunitätstest
auf irgendeine Weise resistent gegen ZYMV (wegen weiterer Information
s. die ebenfalls anhängige
Patentanmeldung der Rechtsnachfolger der Anmelder, Serien Nr. 08/367
016 inzwischen fallengelassen, mit dem Titel „Transgenic Plants Exhibiting
Heterologous Viral Protection",
eingereicht am 30. Dezember 1994).
-
Samen
von in Gewebekultur regenerierten Pflanzen wird in Freiland herangezogen
und zur Erzeugung von reinerbigen Pflanzen mit dem eigenem Blütenstaub
befruchtet. Die Nachkommen von diesen Pflanzen werden reinrassige
Zuchtlinien, die hinsichtlich ihrer Virus-Resistenz im Freiland
für eine
Reihe von Umwelbedingungen bewertet werden können. Der kommerzielle Wert
virus-resistenter
Pflanzen ist am größten, wenn viele
verschiedene Hybridkombinationen mit Resistenz zum Verkauf zur Verfügung stehen.
Der Landwirt baut typischerweise basierend auf solchen Unterschieden
wie Reife, Krankheits- und Insektenresistenz, Farbe oder weiterer
agronomischer Merkmale mehr als eine Hybridsorte an. Zusätzlich sind
die an einen Teil des Landes angepassten Hybride nicht an einen
weiteren Landesteil angepasst wegen der Unterschiede bei solchen
Merkmalen wie Reife, Krankheits- und Insektentoleranz oder der öffentlichen
Nachfrage nach speziellen Sorten an einem gegebenen geografischen
Ort. Deswegen besteht die Notwendigkeit, bei einer großen Anzahl
von Elternlinien die Virusresistenz züchterisch zu etablieren, so
dass viele Hybridkombinationen hergestellt werden können.
-
Das
Hinzufügen
von Virusresistenz zu landwirtschaftlichen Elitelinien wird äußerst wirksam
erzielt, wenn die genetische Kontrolle der Virusresistenz verstanden
ist. Dies erfordert kreuzresistente und -sensitive Pflanzen und
das Studium des Vererbungsmusters in segregierenden Generationen,
um zu erforschen, ob das Merkmal dominant oder rezessiv exprimiert
wird sowie die Anzahl der beteiligten Gene und die Erforschung jeder
möglichen
Interaktion zwischen Genen, falls mehr als ein Gen für die Expression
erforderlich ist. Hinsichtlich transgener Pflanzen des hier offenbarten
Typs zeigen die Transgene dominantes Einzelgen-Verhalten nach Mendel.
Diese genetische Analyse kann Teil der Ausgangsbemühungen sein,
landwirtschaftlich elitäre, aber
sensitive Linien zu resistenten Linien zu konvertieren. Ein Konversionsprozess
wird durch Rückkreuzung der
ursprünglich
resistenten Linie mit einer sensitiven Elitelinie und Rückkreuzung
der Nachkommenschaft mit dem sensitiven Elternstamm durchgeführt. Die
Nachkommenschaft aus dieser Kreuzung segregiert in der Weise, dass
einige Pflanzen das/die Resistenzgen(e) tragen, wohingegen andere
dies nicht tun. Die das/die Resistenzgen(e) tragende Pflanze wird
erneut mit dem sensitiven Elternstamm gekreuzt, was zu einer Nachkommenschaft
führt,
die erneut bezüglich
Resistenz und Sensitivität
segregiert. Dies wird wiederholt, bis der ursprünglich sensitive Elternstamm
zu einer resistenten Linie konvertiert wurde, die jedoch noch alle
weiteren, ursprünglich
in dem sensitiven Elternstamm vorhandenen wichtigen Attribute besitzt.
Ein separates Rückkreuzungsprogramm
wird für
jede sensitive Elitelinie durchgeführt, die zu einer virusresistenten
Linie konvertiert werden soll.
-
Im
Anschluss an die Rückkreuzung
werden die neuen resistenten Linien und die geeigneten Kombinationen
von Linien, die gut kommerzielle Hybride ausmachen, sowohl auf Virus-Resistenz
als auch auf eine ganze Reihe wichtiger landwirtschaftlicher Merkmale
bewertet. Es werden resistente Linien und Hybride erzeugt, die getreu
dem Typus der ursprünglichen
sensitiven Linien und der Hybride sind. Diese erfordert die Bewertung
unter einer Reihe von Umweltbedingungen, unter denen die Linien
oder Hybride kommerziell gezüchtet
werden. Elternlinien von Hybriden, die dies zufrieden stellend erfüllen, werden
vermehrt und unter Hybridherstellungs-Standardpraxis zur Hybridherstellung
verwendet.
-
Die
Erfindung wird weiter durch Bezugnahme auf die folgenden detaillierten
Beispiele beschrieben.
-
BEISPIEL 1
-
Kürbispflanzen-Arten
mit multipler Virusresistenz
-
A. Binäre
Plasmidvektoren
-
Die
DNA, die in die Pflanzengenome transferiert wurde, war in binären Plasmiden
(M. Bevan, Nucleic Acids Res. 11, 369, 1983) enthalten. Das binäre Elternplasmid
war pGA482, konstruiert von G. An, Plant Physiol. 81, 86, 1986.
Dieser Vektor enthält
die T-DNA-Border-Sequenzen von pTiT37, das selektierbare Marker-Gen
Nos-NPT II (das den in Pflanzen exprimierbaren Nopalin-Gen-Promotor
fusioniert mit dem aus Tn5 erhaltenen bakteriellen NPT II-Gen enthält), eine
multiple Klonierungsstelle und die kohäsiven Enden des Phagen Lambda.
-
Das
Plasmid pPRBoriGN (1) wurde von dem Plasmid pGA482
wie folgt abgeleitet: Ein bakterieller, selektierbarer Marker, die
Gentamycin-Resistenz, (R. Allmansberger et al., Molec. Gen. Genet.
198, 514, 1985) wurde der rechten Begrenzung (Border) (BR) benachbart, aber außerhalb der T-DNA-Region eingefügt. Das
Nos-NPT II-Gen wurde dann ausgeschnitten und die multiple Klonierungsstelle
(MCS) benachbart von BR, gerade außerhalb
der T-DNA, regeneriert. Als nächstes
wurde eine in Pflanzen exprimierbare β-Glucuronidase (GUS)-Genkassette
(R.A. Jefferson et al., EMBO J. 6, 3901, 1987) innerhalb der T-DNA-Region,
dem pBR322 Replikationsursprung benachbart, eingefügt. Schließlich wurde
ein in Pflanzen exprimierbares NPT II-Gen innerhalb der T-DNA-Region
benachbart der linken Begrenzung (Border) (BL)
eingefügt.
Dieses NPT II-Gen wurde durch Einfügung der für NPT II-kodierenden Region
in die Expressionskassette des E. coli-Plasmids pDH51 (R. Kay et
al., Nucl. Acids Res. 15, 2778, 1987) hergestellt. Dies stellte
ein Polyadenylierungssignal des Blumenkohlmosaik-Virus (CaMV) 35S-Promotor
bereit.
-
Das
Plasmid pBRBN (2) wurde von pPRBoriGN wie folgt
abgeleitet: Die Region von pPRBoriGN vom Anfang der für GUS-kodierenden
Region bis BL wurde deletiert. Deshalb wurden
das GUS-Gen und die 35S/NPT II-Kassette als eine Einheit entfernt.
Diese Region wurde dann durch ein aus der 35S/NPT II-Kassette allein
bestehendes Fragment ersetzt. Das Endergebnis dieser Schritte war
die Entfernung des GUS-Gens und
einer kurzen Region der pBR322-Homologie, was das in Pflanzen exprimierbare
NPR II-Gen benachbart zu BL zurückließ.
-
B. Donor-Gene
-
1. Wassermelonenmosaik-Virus 2 (= WMV2)
-
Ein
in Pflanzen exprimierbares WMV2-Gen wurde unter Verwendung spezifischer
Oligonukleotid-Primer konstruiert, um ein aus der für das WMV2-Hüllprotein
kodierenden Region aus dem Stamm WMV-2 PL und den dieses flankierenden
AatII (5') und BglII
(3')-Restriktionsenzymschnittstellen
bestehendes Fragment zu erzeugen. Dieses Fragment wurde in den mit
AatII/BglII geschnittenen Plasmidvektor pUC19B2 ligiert,
der das in der Weise modifizierte Plasmid pUC19 ist, dass es eine BglII-Restriktionsenzymschnittstelle
in seiner multiplen Klonierungsstelle enthält. Das resultierende Plasmid,
bezeichnet als pUCWM2P25, wurde durch Hinzufügen des
CaMV 35S-Promotors und des aus pUC1813/CP19 (J.L. Slightom, Gene
100, 251, 1991) erhaltenden Polyadenylierungssignals zur Herstellung
einer in Pflanzen exprimierbaren Hüllprotein-Kassette weiter modifiziert.
Das durch die Expression dieses Gens hergestellte Protein sollte
eine Fusion aus dem WMV2-Hüllprotein
und dem NH3-terminalen Anteil des CMV-Hüllprotein-Gens
sein. Diese Kassette (CPW) wurde dann durch BamHI-Verdau ausgeschnitten
und in die BglII-Schnittstelle von pPRBoriGN zur Herstellung eines
als pPRCPW bezeichneten binären
Plasmids ligiert (3).
-
2. Zucchinigelbmosaik-Virus (Zucchini
Yellow Mosaic Virus = ZYMV)
-
Die
Klonierung und Charakterisierung des hierin verwendeten ZYMV-Hüllprotein-Gens aus dem Stamm
ZYMV FL ist in H. Quemada et al., J. Gen. Virol. 71, 1451, 1990,
beschrieben. Die bei der Konstruktion des in Pflanzen exprimierbaren
ZYMV-Hüllprotein-Gens
angewandte Strategie ist in J.L. Slightom, 1991, oben zitiert, und
S. Namba et al., Phytopathology 82, 945, 1992, beschrieben.
-
3. Gurkenmosaik-Virus (Cucumber Mosaic
Virus = CMV)
-
Die
Klonierung, Charakterisierung und gentechnische Veränderung
des in unseren Experimenten verwendeten CMV-Hüllprotein-Gens sind in H. Quemada
et al., J. Gen. Virol. 70, 1065, 1989 und in der oben zitierten
Veröffentlichung
aus 1991 beschrieben.
-
4. Kürbismosaik-Virus
(Squash Mosaic Virus = SQMV)
-
SQMV
ist ein Comovirus, das durch Samen übertragen und durch gestreifte
oder gefleckte Gurkenkäfer
(Acalymma spp. und Diabrotica spp.) verbreitet wird. Die Insekten
erwerben das Virus innerhalb von 5 min und es wird während bis
zu 20 Tagen beibehalten. Der Wirtsbereich ist auf Cucurbitaceae
beschränkt.
Dieses Virus besteht aus isometrischen Partikeln mit einem Durchmesser
von 30 nm, die in zwei funktionelle, als M-RNA und B-RNA bezeichnete
Teile unterteilte einzelsträngige RNA
enthalten (Provvidenti, in: Plant Viruses of Horticultural Crops
in the Tropics and Subtropics, Taiwan, Rep. of China, 1986, auf
den Seiten 20-36).
-
Die
Isolierung, DNA-Sequenz, Modifizierung und Expression dieser Gene
in Pflanzenzellen sind von Hu. et al., Arch. Virol. 130, 17, 1993,
beschrieben. Kurz gesagt, werden nach Isolierung und Sequenzierung die
Gene durch gentechnische Verfahren gemäß Slightom, Gene 100, 251,
1991 in die Pflanzenexpressionskassette pUC18cpexpress eingebaut.
Die Verwendung dieser Verfahrensweise und dieser Expressionskassette
ergaben im Leserahmen an den 5'-untranslatierten
Leader des Gurkenmosaik-Virus angehängte SQMV-Hüllprotein-Klone. Die Fusionen
wurden von dem 35S Promotor und unter Verwendung des 35S-Terminators
angetrieben (4). Die modifizierten Gene wurden
dann nach HindIII-Verdau isoliert und in einem einzigen Schritt
in das binäre
Upjohn-Plasmid pGA482GG (11) eingefügt. Dieses
Plasmid ist ein Derivat von pGA482 (An, Methods in Enzymol. 153,
292, 1987). Die beiden Hüllprotein-Kassetten
sind in derselben Richtung orientiert wie das NPT II-Gen. Die Gene
liegen in Einzelkopien vor.
-
5. Papayaringflecken-Virus (Papaya Ringspot
Virus = PRV)
-
Ein
in Pflanzen exprimierbares PRV-Gen wird durch Polymerasekettenreaktion
unter Verwendung spezifischer Oligonukleotid-Primer isoliert. Zur
weiteren Information wird auf die ebenfalls anhängige Patentanmeldung der Rechtsnachfolger
der Anmelder mit der Serien-Nr. 08/366 881 mit dem Titel „Papaya
Ringspot Virus Coat Protein Gene",
eingereicht am 30. Dezember 1994, inzwischen fallengelassen, verwiesen.
Nach Isolierung und Sequenzierung wurde das Gen mit gentechnischen
Verfahren in die Pflanzenexpressionskassette pUC18cpexpress gemäß Slightom,
ebenda, 1991, eingefügt.
-
6. Konstrukte mit mehreren Hüllproteinen
-
Expressionskassetten
mit einem einzigen Hüllprotein
wurden in verschiedenen Kombinationen zusammengefügt, um binäre Plasmide
zu erhalten, die mehr als ein in Pflanzen exprimierbares Gen in
das Genom von Pflanzen transferieren können.
-
(a) ZYMV72/WMBN-22
-
ZYMV72/WMBN22
wird aus dem binären
Plasmid pPRBN abgeleitet, in das Expressionskassetten für ZYMV-
und WMV2-Hüllproteine
eingefügt
worden waren. Die Expressionskassetten wurden nacheinander in die
einzige BglII-Schnittstelle von pPRBN eingefügt. Um dies zu erreichen, wurde
eine BamHI-Schnittstelle 5' des
35S-Promotors und
eine BglII-Schnittstelle 3' der
Poly-A-Anhängungssequenz
in die WMV-2- und ZYMV-Expressionskassetten eingefügt. Die
BamHI- und BglII-Schnittstellen
wurden unter Verwendung geeigneter Oligonukleotid-Primer während der
PCR-Amplifikation der Kassetten eingefügt. Die PCR-Produkte wurden
mit BamHI und BglII verdaut, um geeignete Enden zu erzeugen. Die
BamHI/BglII-Enden tragende WMV-2-Kassette wurde zur Erzeugung von
ZYMV72/WMBN22 (5) in die einzige Schnittstelle
mit BamHI/BglII-Enden eingefügt.
Die binäre
Kassette wird ZW genannt.
-
(b) CMV73/ZYMV72/WMBN22
-
Die
CMV-C Hüllprotein-Expressionskassette
wurde in die einzige HindIII-Schnittstelle von ZYMV72/WMBN22 eingefügt, was
CMV73/ZYMV72/WMBN22 (5) ergab. Diese tertiäre Kassette
wird CZW genannt.
-
(c) CMV-WL41/ZYMV72/WMBN22 (C-WLZW)
-
Expressionskassetten
für die
CMV-WL (Stamm White Leaf)-, ZYMV- und WMV2-Hüllprotein-Gene werden
in das binäre
Plasmid pPRBN eingefügt,
um CMV-WL41/ZYMV72/WMV2
(C-WLZW) zu erhalten. Um diese Kombination von Virushüllproteinkassetten
in pPRBN einzubauen, wurde eine Hüllprotein-Genexpressionskassette
des CMV-WL(White Leaf)-Stamms in ZYMV72/WMVN22 eingefügt (s. oben
bezüglich
der Konstruktion von ZYMV72/WMBN22). Zur Konstruktion der CMV-WL-Hüllprotein-Expresssionskassette
fügten Namba
et al., Gene 107, 181, 1991, die für das Hüllprotein von CMV-WL kodierende
Region in das Plasmid cpexpress ein. Ein die CMV-WL-Expressionskassette
enthaltendes HindIII-Fragment wurde in die HindIII-Schnittstelle
von ZYMV72/WMBN22 eingefügt,
um CMV-WL41/ZYMV72/WMBN22
(7) zu erhalten. Diese binäre Plasmid wird CWLZW
genannt.
-
(d) WM310/ZYMV47/482G
-
Ein
die oben beschriebene ZYMV-Hüllproteinexpressionskassette
tragendes HindIII-Fragment
wurde in die einzige HindIII-Schnittstelle von pGA482G eingefügt, um ZYMV47/482G
zu erhalten. Als nächstes
wurde das die WMV2-Kassette tragende BamHI-Fragment in die einzige
BglII-Schnittstelle von ZYM47/482G eingefügt, um WMV310/482G zu erhalten.
Das Konstrukt wird WZ genannt.
-
(e) PRVcpwm16S/WZWL41/ZY72/WMBN22
-
Expressionskassetten
für die
Hüllproteine-Gene
des PRV-FL-Stamms (wegen weiterer Information s. die ebenfalls anhängige Patentanmeldung
der Rechtsnachfolger der Anmelder mit der Serien-Nr. 08/366 881 mit
dem Titel „Papaya
Ringspot Virus Coat Protein Gene",
eingereicht am 30. Dezember 1994, inzwischen fallengelassen und
hier durch Bezugnahme einbezogen), des CMV-WL(White Leaf)-Stamms, des ZYMV
und des WMV-2 wurden in das binäre
Plasmid pPRBN eingefügt,
um PRVcpwm16S/CWL41/ZY72/WNBN22 (9)
zu erhalten. Das Konstrukt wird PCZW genannt.
-
(f) PNIa22/CWL41/ZY72/WMBN22
-
Expressionskassetten
für das
PNIa-Gen des PRV-P-Stamms (wegen weiterer Information s. die ebenfalls
anhängige
Patentanmeldung der Rechtsnachfolger der Anmelder mit der Serien-Nr.
08/366 881 mit dem Titel „Papaya
Ringspot Virus Coat Protein Gene",
eingereicht am 30. Dezember 1994, inzwischen fallengelassen und
hier durch Bezugnahme einbezogen) und die Hüllprotein-Genkassetten für den CMV-WL-Stamm, ZYMV und
WMV wurden in das binäre
Plasmid pPRBN eingefügt,
um PNIa22/CWL41/ZY72/WMBN22 (10) zu
erhalten. Dieses Konstrukt wird PNIa CZW genannt.
-
(g) SQ21/SQ42/WMBN22/ZY72/PRVcpwm16s/CWL41
-
Es
wurden Expressionsvektoren für
die Hüllproteingene
von WMV-2, ZYMV und PRV-FL und für
den CMV-WL-Stamm und für
zwei Proteingene von SqMV hergestellt und in das binäre Plasmid
pGA482GG (12) eingefügt. Dieses Konstrukt wird SWZPC
genannt.
-
C. Transformation von Kürbis
-
Nach
Entfernen der Samenschalen werden die Samen während 20 bis 25 min in einer
20%igen, Tween 20 (200 μl/1000
ml) enthaltenden Natriumhypochloritlösung (Chlorox) oberflächensterilisiert.
Der Ungezieferbekämpfung
folgten drei Spülungen
mit 100 ml destilliertem Wasser. Die Samen wurden in 20 ml Murashige
und Skoogminimal organisches (MS) Medium von ¼ Stärke, verfestigt mit 0,8% Difco
Bacto Agar, enthaltenden 150 × 25
mm Kulturröhrchen
ausgekeimt. Nach 5 bis 7 Tagen wurden die Kotyledonen von den Keimlingen
entfernt, die Spitzen der Triebe abgeschnitten und in 75 ml mit
1,5% Difco Bacto Agar verfestigtes MS-Medium enthaltende GA7-Gefäße (Magenta
Corp.) überführt. Falls
nicht anders angegeben, wurden alle Kulturen in einem Anzuchtraum
bei 25°C
mit einer Photoperiode von 16 h Licht inkubiert. Licht wurde sowohl durch
kalte Fluoreszenz-(Phillips F40CW) als auch Pflanzenwachstumslampen
(General Electric F40-PF) bereitgestellt.
-
Blattstücke (0,5
cm) wurden von den in vitro-Pflanzen gesammelt, in Agrobacterium
tumefaciens-Kulturmedium eingeweicht und dann in 40 ml, mit 1,2
mg/l 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (2,4,5-T)
und 0,4 mg/l Benzylaminosäure
(BAP) (MS-I) und mit 200 μM
AS supplementiertes MS-Medium enthaltende Petrischalen überführt. Die
Platten wurden bei 23°C
inkubiert. Nach zwei bis drei Tagen wurden Blattstücke auf
500 mg/l Carbenicillin, 200 mg/l Cefotaxim und 150 mg/l Kanamycinsulfat
enthaltendes MS-I-Medium (MS-IA) überführt. Nach 10 Tagen wurden die
Blätter
in frisches MS-IA-Medium überführt. Danach
wurde das Gewebe alle drei Wochen in frisches MS-IA-Medium überführt. Nach
etwa 16 bis 24 Wochen wurde kanamycinresistenter embryonischer Callus
geerntet und in mit 500 mg/l Carbencillen und 150 mg/l Kanamycinsultat
und 1,03 mg/l CaCl2·2H2O
supplementiertes flüssiges
MS minimal organisches Medium enthaltende Drehgestellröhrchen überführt. Die
sich entwickelnden Embryonen wurden geerntet und in 20 mg AgNO3 enthaltendes, minimal organisches MS-Medium
transferiert. Die keimenden Embryonen wurden in frischem Medium
subkultiviert bis Wurzelsprosse erhalten wurden. Die Pflänzchen wurden
zur R1-Samenproduktion in Erde überführt.
-
D. Pflanzenanalyse
-
Kanamycin
resistente Transformanten wurden durch ELISA unter Verwendung eines
kommerziell erhältlichen
ELISA-Kits (5-Prime 3-Prime, Boulder, CO) auf die Expression des
NPT II-Gens analysiert. Polymerasekettenreaktionen unter Verwendung
geeigneter Primer wurden durchgeführt, um das NPT II-Gen (der rechten
Begrenzung [border] benachbart) und das der linken Begrenzung am
nächsten
gelegene Hüllprotein-Gen
zu amplifizieren. Einige Linien wurden unter Verwendung von Southern-Blot-Analyse
weiter charakterisiert. Die Expression des viralen Hüllprotein-Gens
in mutmaßlich
transformierten Pflanzen wurde durch ELISA unter Verwendung von
mit alkalischer Phosphatase konjugierten Antikörpern gemäß dem Protokoll von M.F. Clark
et al., J. Gen. Virol. 34, 475, 1977, nachgewiesen. Die Antiseren
gegen CMV-C, WMV-2-NY und ZYMV-FL wurden von D. Gonsalves (Cornell
University, Geneva, New York) bereitgestellt.
-
Die
Gegenwart oder Abwesenheit von T-DNA in der R1 und
den nachfolgenden Generationen wurde durch ELISA-Tests auf die selektierbaren
NPT II-Marker-Gene ermittelt. PCR- oder Southern-Blot-Analyse wurden
verwendet, um die Vererbung in der Linie ZW20 zu verfolgen, deren
nachfolgenden Generationen das NPT II-Gen fehlte.
-
D. Beimpfungsverfahren
-
Segregierende
R1- oder R2-Nachkommen
wurden zusammen mit geeigneten Kontroll-Linien im Gewächshaus
ausgekeimt. Vor der Beimpfung mit Virus wurden Proben der Kotyledonen
für NPT
II-ELISA-Assays gesammelt. Mit Karborund bestäubte Kotyledonen wurden bei
6 Tage alten Keimlingen mit einer 1 × 10–1 w/v-Verdünnung des
CMV-Stamms C, des ZYMV-Stamms FL oder des WMV-2-Stamms NY (erhalten
von D. Gonsalves, Cornell University), die auf Cucumis sativus,
Cucurbita pepo bzw. Phaseolus vulgaris vermehrt worden waren, mechanisch
beimpft. Die Pflanzen wurden mit dem Virus im Gewächshaus
beimpft. Etwa 7 bis 10 Tage nach Beimpfung wurden die Pflanzen ins
Freiland verpflanzt. In einigen Versuchen wurden nicht beimpfte
Kontrollpflanzen einbezogen, um eine gewisse Virusausbreitung durch
Blattläuse
zu überwachen. Daten
bezüglich
der Symptomentwicklung wurden vor Durchsicht der NPT II-ELISA-Ergebnisse
gesammelt, so dass eine Einstufung ohne Kenntnis des transgenen
Status der zu bewertenden Segreganten vorgenommen wurde.
-
Den
Pflanzen wurde basierend auf den Blattsymptomen eine Einstufung
der Erkrankungsschwere von 0 bis 9 zugeordnet (0 = keine Symptome
= asymptomatisch, 3 = Symptome auf beimpften Blättern und/oder sehr milde Symptome
auf neu gewachsenem Gewebe, 5 = moderate systemische Ausbreitung,
7 = schwere systemische Ausbreitung, 9 = schwere systemische Ausbreitung
und Stauche). Die Früchte
wurden ebenfalls bezüglich
der Symptomschwere bewertet (0 = keine Symptome = asymptomatisch,
3 = milde grüne
Fleckung der Früchte,
5 = moderate Entfärbung,
7 = schwere Entfärbung,
9 = Entfärbung
und Verformung der Früchte). Jeder
Linie wurde dann eine Krankheitseinstufung hinsichtlich der Früchte und
Blätter
zugeordnet, die ein Durchschnitt der Bewertungen einzelner Pflanzen
war.
-
E. Freilandflächendesign
-
Das
Freilandflächendesign
wurde mit vom Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS)
des Landwirtschaftsministeriums der USA (USADA) erteilten Genehmigungen
durchgeführt.
Es wurde ein Design entwickelt, bei dem jede Reihe bestehend aus
einer transgenen Linie mit einer das nicht-transgene Gegenstück als Kontrolle
enthaltenden Reihe gepaart wurde. Jede Reihe bestand aus 15 Pflanzen,
zwei Fuß von
einander entfernt, mit fünf
Fuß zwischen
den Reihen. Zwei bis drei Replikationen jeder transgenen Linie wurden in
jeden Test einbezogen. Die Flächen
waren von einer mindestens 30 Fuß Grenzzone nicht-transgener
Kürbispflanzen
umgeben, um den Flug transgener Pollen aus dem Versuchsgebiet zu
reduzieren und um die Virusausbreitung im Freiland zu überwachen.
In den Test einbezogenes transgenes Material umfasste R1-
und R2-Nachkommen von mit eigenem Blütenstaub
befruchteten oder rückgekreuzten
Ro-Yellow-Crookneck-Kürbis-Reinzuchtlinien. In einigen Fällen wurde
eine transgene Reinzuchtlinie mit der geeigneten nicht-transgenen Reinzuchtlinie
gekreuzt, um die transgenen Versionen der handelsüblichen
Kürbis-Hybride
Pavor oder Dixie hervorzubringen.
-
F. Ergebnisse
-
ZW-Konstrukte
-
Die
Linie ZW20 wurde aus einer Ro-Pflanze herangezogen,
die mit ZYMV72/WMBN22 transformiert worden war. Die während der
Freilandversuche 1 und 2 an der R1-Population
gemachten Beobachtungen zeigten, dass alle die NPT II-Insertion enthaltenden
Pflanzen während
der gesamten Versuchsdauer resistent gegenüber ZYMV und WMV-2 blieben.
-
Die
Linie ZW19 wurde aus einer R
o-Pflanze herangezogen,
die mit ZYMV72/WMVN22 transformiert worden war. Im Gegensatz zu
der Linie ZW-20 ergab die Linie ZW-19 eine Reduktion der Symptomentwicklung,
wenn sie entweder mit ZYMV oder WMV-2 beimpft wurde (Tabelle 1). TABELLE 1
Symptomentwicklung
auf transgenen Yellow Crookneck (YC)-Kürbisreinzuchtlinien 40 bis
47 Tage nach Beimpfung mit einer 1/10 w/v-Verdünnung eines ZYMV-FL-Stamms oder eines
WMV-2-NY-Stamms während
unserer in 1991 und 1992 durchgeführten Feldversuche
(#
(%) symptomatische Pflanzen) |
Linie | NTP
II | 1991
WMV-2-Versuch | 1992
WMV-2-Versuch | 1992
ZYMV-Versuch |
ZW-19 | +
– | --
-- | --
-- | 14/14
16/16 | (100)
(100) | 11/11*
19/19 | (100)
(100) |
ZW-20 | +
– | 0/14
5/18 | (0)
(28) | 0/5
10/25 | (0)
(40) | --
-- | --
-- |
*mild | | | | | | | |
-
CW-Konstrukte
-
Transgene,
die Expressionsvektoren mit CMV-C- und WMV-2-Hüllprotein-Genen enthaltende
Kürbispflanzen
wurden entweder mit den CMV-Stämmen
V27, V33 oder V34 beimpft (wegen weiterer Information wird auf die
ebenfalls anhängige
Patentanmeldung der Rechtsnachfolger der Anmelder mit der Serien-Nr. 08/366
881 mit dem Titel „Papaya
Ringspot Virus Coat Protein Gene",
eingereicht am 30. Dezember 1994, inzwischen fallengelassen, verwiesen),
die zur Infektion transgener, das CMV-C-Hüllprotein exprimierender Pflanzen
in der Lage sind. Eine Mehrheit transgener Pflanzen war beim Immunitätstest mit
diesen heterologen CMV-Stämmen
resistent, anders als die ein CMV-C-Hüllprotein allein tragenden
transgenen Zell-Linien.
Die verbleibenden Pflanzen, die infiziert waren, hatten weitgehend
reduzierte Symptome in Relation zu transgenen Pflanzen mit dem CMV-C-Hüllprotein
allein.
-
CZW-Konstrukte
-
Die
Linie CZW-3 wurde aus einer mit CMV73/ZYMV72/WMBN22 transformierten
Ro-Pflanze
herangezogen. Sie verblieb in Feldversuchen asymptomatisch bei Infektion
mit CMV-C, ZYMV-FL oder WMV-2, gleichgültig, ob die Beimpfung jeweils
einzeln oder in einem alle drei Viren enthaltenden Cocktail erfolgte
(Tabelle 2).
-
Die
Linie CZW-40 wurde aus einer mit C
WL41./ZWMV-72/WMBN22
transformierten R
o-Pflanze herangezogen.
Sie konnte keinerlei Schutz vor Infektion bereitstellen, wenn sie
entweder mit CMV-C, ZYMV-FL oder WMV-2 NY beimpft wurde (Tabelle
2). TABELLE 2
Symptomentwicklung
auf Kürbispflanzen
nach Beimpfung mit einer 1/10 w/v-Verdünnung von CMV-C, ZYMV-FL oder
WMV-2 NY |
Linie | NTP II | Immunitätstest
mit | Symptomatisches | Erkrankungseinstufung |
Verhältnis | % | Blätter | Früchte |
CZW-3 | +
– | CMV-C | 1/13
6/6 | 0,7
100 | 0,4
8,5 | 0,0)
-- |
CZW-40* | +
– | CMV-C | 4/4
11/11 | 100
100 | 5,0
9,0 | --
-- |
CZW-3 | +
– | ZYMV-FL | 0/14
4/4 | 0
100 | 0,0
8,0 | 0,0
7,0 |
CZW-40* | +
– | ZYMV-FL | 9/9
5/5 | 100
100 | 9,0
7,0 | --
-- |
CZW-3 | +
– | WMV-2-NY | 0/40
15/15 | 0
100 | 0,0
7,0 | 0,0
7,0 |
CZW-40* | +
– | WMV-2-NY | 11/11
3/3 | 100
100 | 7,0
7,0 | --
-- |
- * Screenen im Gewächshaus
-
Die
Früchte
und Blätter
hatten Krankheitseinstufungen von 0. Im Gegensatz dazu entwickelten
100% der Hüllprotein-Segreganten
schwere Symptome der Virusinfektion sowohl auf ihren Blättern als
auch auf ihren Früchten.
Die Krankheitseinstufungen für
Hüllprotein-Segreganten
lagen im Bereich zwischen 7,0 und 9,0 (Tabelle 3). Dieser Versuch
zeigte, dass durch Einbringen der Hüllprotein-Gene in Kombination
Resistenz gegen gleichzeitige Infektion durch verschiedene Viren
sowohl in Reinzucht- als auch in Hybrid-Linien erhalten werden kann. TABELLE 3
Freiland-Versuch
3
Ergebnisse
Symptomentwicklung auf Kürbispflanzen 55 Tage nach gleichzeitiger
Beimpfung mit einer 1/10 w/v-Mischung von CMV-C, ZYMV-FL und WMV-2
NY |
Linie | CP | Symptomatisches | Krankheitseinstufung |
Verhältnis | % | Blätter | Früchte |
Dixie
CZW-3 | +
– | 0/27
30/30 | 0
100 | 0,0
8,4 | 0,0
7,0 |
Pavo
CZW-3 | +
– | 0/27
33/33 | 0
100 | 0,0
7,0 | 0,0 |
YS20CZW-3 | +
– | 0/40
15/15 | 0
100 | 0,0
7,0 | 0,0
7,0 |
Dixie | +
– | --
14/14 | --
100 | --
8,7 | --
7,0 |
Pavo | +
– | --
24/24 | --
100 | --
8,9 | --
7,0 |
-
Für die dritte
Test-Saison einer R2-Generation von CZW-3
wurde durch Befruchtung mit eigenem Blütenstaub eine hüllprotein-positiver
R1-Generation eines CZW-3-Segregant
herangezogen. Zwei transgene Hybrid-Linien, äquivalent zu Asgrows kommerziell
erhältlichen
Hybriden Pavo und Dixie, wurden ebenfalls unter Verwendung dieser
transgenen reinerbigen Linie als ein Elternteil herangezogen. Die
Nachkommen der selbstbestäubten,
reinerbigen Linie zeigten das erwartete Segregationsverhältnis (basierend
auf NPT II-ELISA) von 3:1 für
das eingefügte
Gen, wohingegen beide Hybrid-Linien das erwartete Verhältnis von
1:1 zeigten. Die transgenen reinerbigen und Hybrid-Nachkommen wurden
mit einer eine 1/10 w/v-Verdünnung aller
drei Viren CMV-C, WMV-2-NY und ZYMV-FL enthaltenden Impfmischung
beimpft. Tabelle 3 zeigt, dass Segreganten vollständig resistent
gegenüber
der Infektion durch alle drei Viren waren.
-
Die
hier präsentierten
Ergebnisse bestätigten,
dass Hüllprotein-Gene
virale Multi-Resistenz
verleihen, wenn sie in Kombination eingefügt sind. Die transgene Linie
CZW-3 bleibt zum Beispiel in allen drei Virus-Versuchen (CMV, ZYMV
und WMV-2) asymptomatisch, sowohl bei denjenigen, bei denen sie
mit jeweils einem Virus einzeln beimpft als auch bei denjenigen,
bei denen sie mit allen drei Viren gleichzeitig beimpft wurde. Die Fähigkeit,
Linien mit Resistenz gegen mehrfache Virus-Infektion zu erhalten,
ist wesentlich für
die Entwicklung einer kommerziell nützlichen Kürbiskultursorte, da es unter
kommerziellen Freilandbedingungen üblich ist, während der
Wachstumssaison Infektion durch mehr als ein Virus zu vorzufinden.
-
In
diesen Versuchen wurde ebenfalls beobachtet, dass bei Einfügung mehrerer
Hüllprotein-Gene
in ein einziges Konstrukt, alle Gene in dem Konstrukt ähnliche
Wirksamkeitspegel bereitstellen. Die Linie CZW-3, die einen hohen
Resistenzpegel gegen CMV-C bereitstellt, stellt ebenfalls einen
hohen Resistenzpegel gegen ZYMN-FL
und gegen WMV-2-NY bereit. In konstruierten transgenen Zell-Linien
wie zum Beispiel ZW-19, die nur eine moderate Resistenz (d.h. mildere
Symptome durch Resistenzentwicklung) gegenüber WMV-2 aufweist, zeigt ebenfalls
nur moderate Resistenz gegenüber
ZYMV. Weiterhin zeigte Screenen der transgenen Zell-Linie CZW-40,
die keine Resistenz gegenüber
CMV-C vermitteln konnte, im Gewächshaus,
dass diese Linie auch keine Resistenz gegenüber ZYMV-FL und WMV-2-NY vermitteln
konnte. Dieser koordinierte Wirkpegel zwischen Genen in einem Konstrukt
mit mehreren Genen könnte
die Wirkung der Anordnung innerhalb des Pflanzengenoms widerspiegeln,
in das die Gene eingefügt
wurden. Auf jeden Fall stellt dieses Phänomen ein Verfahren zur starken
Erhöhung
der Auffindungs-Wahrscheinlichkeit
einzelner transgener Linien mit hohen Resistenzpegeln gegenüber mehreren
Viren bereit.
-
BEISPIEL II
-
Einführung
von Kassetten mit mehreren Hüllproteinen
in Cantaloupe
-
1. Cantaloupe-Transformation
-
Reinerbige
Cantaloupe-Linien wurden mit den oben aufgeführten Konstrukten mit mehreren
Genen transformiert, wobei eine Modifikation des Verfahrens von
Fang und Grumet, Molec. Plant Microbe Interactions 6, 358, 1993
verwendet wurde. Bewurzelte transformierte Pflanzen wurden in das
Gewächshaus überführt und R1 herangezogen.
-
Pflanzenanalyse/Beimpfungsverfahren
-
Transgene
Pflanzen wurden analysiert und wie im oben aufgeführten Beispiel
1 beimpft.
-
2. Ergebnisse
-
ZW-Konstrukte:
Die Linie CA76-ZW-102-29 vermittelte Resistenz gegen Infektion sowohl
durch ZYMV-FL als auch durch WMV-2-NY. Im Gegensatz dazu konnten
alle anderen Linien sowohl gegen ZYMV als auch gegen WMV-2 keine
Resistenz vermitteln (Tabelle 4). TABELLE 4
Symptomentwicklung
an transgenen Cantaloupe-Pflanzen nach Beimpfung mit einer 1/10
w/v-Verdünnung von
ZYMV-FL oder WMV-2-NY |
Linie | NPT II | Immunitätstest
mit | Symptomatisches | Krankheitseinstufung |
Verhältnis | % |
CA-ZW-102-29 | +
– | ZYMV-FL | 0/30 | 0 | 0,0 |
| +
– | WMV-2-NY | 0/9
2/2 | 0
100 | 0,0
5,0 |
CA-ZW-115-38 | +
– | ZYMV-FL | 0/30 | 0 | 0,0 |
| +
– | WMV-2-NY | 9/17
6/8 | 0
75 | 0,0
4,0 |
-
PCZW-Konstrukt:
Linie CA95 PXZW-1 vermittelte Resistenz gegen Infektion durch CMV-C,
ZYMV-FL und WMV-2. Die Linie hat traditionelle Resistenz gegen PRV,
so dass die Wirksamkeit der PRV-Insertion nicht bestätigt werden
konnte. Im Gegensatz dazu konnten zahlreiche transgene PCZW-Linien
keine Resistenz gegen CMV-C oder ZYMV-FL vermitteln. Die Beimpfung
dieser Linien mit WMV-2-NY dauert noch an (Tabelle 5). TABELLE 5
Symptomentwicklung
auf trangenen Cantaloupe-Linien nach Beimpfung mit einer 1/10 w/v
Verdünnung
von ZYMV-FL, WMV-2-NY oder CMV-C |
Linie | NPT II | Immunitätstest mit | Symptomatisches | Krankheitseinstufung |
Verhältnis | % |
CA95-PCZW-93351-1 | +
– | CMV-C | 1/12
3/3 | (08)
(100) | 0,6
6,3 |
| +
– | WMV-2-NY | 1/9
2/2 | (11)
(100) | 0,5
5,0 |
| +
– | ZYMV-FL | 6/8
6/6 | (75)
(100) | 4,2
9,0 |
CA95-PCZW-93356-1 | +
– | CMV-C | 9/9
4/4 | (100)
(100) | 7,0
7,0 |
| +
– | ZYMV | 10/10
5/5 | (100)
(100) | 7,0
7,0 |
CA95-PCZW-93356-6 | +
– | CMV-C | 9/9
1/1 | (100)
(100) | 7,0
9,0 |
| +
– | ZYMV | 10/10
1/1 | (100)
(100) | 7,0
7,0 |
-
SWZPC-Konstrukt:
Obwohl diese Linien bisher nicht auf Resistenz bewertet wurden,
hat PCR-Analyse bestätigt,
dass 27/36 (75%) der mit diesem Produkt erzeugten Cantaloupe-Linien
alle 6 Hüllprotein-Gene
plus das selektierbare NPT II-Marker-Gen enthielten. Dies zeigt,
dass durch Agrobacterium vermittelte Transformation für den Transfer
von mindestens 7 (aber wahrscheinlich von viel mehr) verknüpften Genen
in einem binären
Plasmid Pflanzenzellen mit nachfolgender Gewinnung von intakten
Insertionen mit allen 7 Genen enthaltenden Pflanzen verwendet werden
kann.
-
BEISPIEL III
-
Einführung
einer Kassette mit mehreren Hüllprotein-Genen
in Gurke
-
1. Transformation von Gurke
-
Reinerbige
Gurken-Linien werden mit den oben aufgeführten, mehrere Hüllprotein-Gene enthaltenden Konstrukten
unter Verwendung einer Modifikation des Verfahrens von Sarmento
et al., Plant Cell Tissue and Organ Culture 31, 185, 1992 transformiert.
Bewurzelte Pflanzen wurden ins Gewächshaus überführt und R1-Samen herangezogen.
Die transgenen Pflanzen wurden analysiert und beimpft wie oben in
Beispiel 1 beschrieben.
-
2. Ergebnisse
-
CZW-Konstrukte:
Die Linien GA715 CZW 7, 95, 33, 99 waren sowohl gegen ZYMV-FL als auch WMV-2-NY
resistent (diese Linien sind traditionell auf Resistenz gegen CMV-C
gezüchtet
worden, daher konnte die Wirksamkeit der CMV-Hüllprotein-Insertion nicht bestätigt werden) (Tabelle 6). TABELLE 6
Symptomentwicklung
auf transgenen Gurken-Linien nach Beimpfung mit einer 1/10 w/v-Verdünnung von ZYMV-FL,
ZYMV-CA oder WMV-2-NY |
Linie | NPT II | Immunitätstest mit | Symptomatisches | Krankheitseinstufung |
Verhältnis | % |
GA715
CZW-7 | +
– | ZYMV-FL | 0/8
7/7 | 0
100 | 0,0
6,4 |
| +
– | WMV-2-NY | 0/5
8/9 | 0
89 | 0,0
4,4 |
GA715-CZW-33 | +
– | ZYMV-FL | 0/6
9/9 | 0
100 | 0,0
6,9 |
| +
– | WMV-2-NY | 0/6
8/8 | 0
100 | 0,0
4,3 |
GA715-CZW-95 | +
– | ZYMV-FL | 0/11
2/2 | 0
100 | 0,0
5,0 |
| +
– | WMV-2-NY | 0/10
2/2 | 0
100 | 0,0
5,0 |
GA715-CZW-99 | +
– | ZYMV-F | 0/8
6/6 | 0
100 | 0,0
6,7 |
| +
– | WMV-2-NY | 0/7
5/5 | 0
100 | 0,0
3,0 |
-
PNIa
CZW-Konstrukt: Die Linie GA715 PNI1a CZW-21 war gegenüber CMV-C,
ZYMV-FL und PRV-P-HA resistent, während die Linie GA715 PNIaCZW-15
anfällig
für ZYMV-FL
und WMV-2-NY war (Tabelle 7). TABELLE 7
Symptomentwicklung
auf transgenen Gurken-Linien nach Beimpfung mit einer 1/10 w/v-Verdünnung von ZYMV-FL,
WMV-2-NY oder PRV-P-HA |
Linie | NPT II | Immunitätstest mit | Symptomatisches | Krankheitseinstufung |
Verhältnis | % |
GA715
PNIaCZW-21 | +
– | ZYMV-FL | 0/7
2/2 | 0
100 | 0,0
7,0 |
| +
– | CMV-Carna-5 | 0/4
4/11 | 0
44 | 0,0
2,2 |
| +
– | WMV-2-NY | NT
NT | NT
NT | NT
NT |
| +
– | PRV-P-HA | 0/3
6/6 | 0
100 | 0,0
3,0 |
GA715
PNIa CZW-15 | +
– | ZYMV-FL | 2/2
12/12 | 100
100 | 3,0
5,0 |
| +
– | WMV-2-NY | 4/4
10/10 | 100
100 | 3,0
3,0 |
| +
– | PRV-P-HA | NT
NT | NT
NT | NT
NT |
| | CMV-C-Carna-5 | NT
NT | NT
NT | NT
NT |
-
BEISPIEL IV
-
Einführung
einer Kassette mit mehreren Hüllprotein-Genen
in Wassermelone
-
1. Transformation der Wassermelone
-
Reinerbige
Wassermelonen-Linien wurden mit den oben aufgeführten, mehrere Hüllprotein-Gene
enthaltenden Kassetten unter Verwendung einer Modifikation des von
Choi et al., Plant Cell Reports 344, 1994, beschriebenen Verfahrens
transformiert.
-
2. Pflanzenanalyse/Beimpfungsverfahren
-
Transgene
Pflanzen wurde analysiert und wie oben in Beispiel 1 beschrieben
beimpft.
-
3. Ergebnisse
-
WZ-Konstrukt:
Die Linien WA
3WZ-20-14 waren gegenüber ZYMV-FL
und WMV-2-NY resistent (Tabelle 8). TABELLE 8
Symptomentwicklung
auf transgenen Wassermelonen-Linien nach Beimpfung mit einer 1/10
w/v-Verdünnung
von ZYMV-FL oder WMV-2-NY |
Linie | NPT II | Immunitätstest mit | Symptomatisches | Krankheitseinstufung |
Verhältnis | % |
WA3, WZ-20-14 | +
– | ZYMV-FL | 0/14
11/11 | 0
100 | 0,0
9,0 |
| +
– | WMV-2-NY | 0/13
1/10 | 0
100 | 0,0
9,0 |