-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Zusammensetzungen für die Transformation
von Pflanzen, insbesondere auf Verfahren zur Transformation unter
Verwendung von Agrobacterium.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Agrobacterium,
ein natürliches
Pflanzenpathogen, wurde in großem
Umfang für
die Transformation von dikotylen Pflanzen und kürzlich zur Transformation von
monokotylen Pflanzen eingesetzt. Der Vorteil des Agrobacterium-vermittelten
Gentransfersystems besteht darin, dass es das Potential bietet,
transgene Zellen bei relativ hoher Häufigkeit ohne signifikante
Reduzierung der Pflanzenregenerationsraten zu regenerieren. Darüber hinaus
ist das Verfahren des DNA-Transfers in das Pflanzengenom im Vergleich
zu anderen DNA-Abgabeverfahren gut charakterisiert. DNA, die über Acrobacterium
transferiert wird, unterliegt weniger leicht wesentlichen Umlagerungen
als DNA, die über
direkte Abgabe transferiert wird, und sie integriert oft in Einzelkopie
oder in niedrige Kopienzahl in das Pflanzengenom.
-
Derzeit
ist das am häufigsten
verwendete Agrobacterium-vermittelte Gentransfersystem ein binäres Transformationsvektorsystem,
in dem das Agrobacterium so manipuliert wurde, dass es ein entwaffnetes
oder nicht-onkogenes Ti-Helferplasmid, welches für die vir-Funktionen codiert,
die für
den DNA-Transfer erforderlich sind, und ein viel kleineres getrenntes
Plasmid, das sogenannte binäre
Vektorplasmid, das die transferierte DNA oder die T-DNA-Region trägt, enthält. Die
T-DNA ist durch Sequenzen an jedem Ende, die sogenannten T-DNA-Ränder, definiert,
welche bei der Produktion von T-DNA und im Transferprozess eine
wichtige Rolle spielen.
-
Die
Agrobacterium-vermittelte Einführung
von mehreren Genen oder die sogenannte Co-Transformation erfolgt
natürlich.
In der Natur haben das Ti-Plasmid sowohl des Octopinproduzierenden
Stamms A348 als auch der A. rhizogenes-Stämme mehrere T-DNA-Regionen,
die unabhängig
transferieren und in das Pflanzengenom integrieren.
-
Eine
Co-Transformation wurde auch mit genetisch veränderten Agrobacterium-Stämmen durchgeführt. Die
Einführung
von mehreren Genen in Pflanzen unter Verwendung von Agrobacterium-vermittelten Transformationssystemen
kann in Abhängigkeit
von dem verwendeten Co-Transformationsverfahren in einer verknüpften oder
unverknüpften
Integration von T-DNA- Regionen
resultieren. In einigen Fällen
kann eine transformierte Pflanze sowohl eine verknüpfte als
auch eine nicht-verknüpfte
Integration der T-DNA-Regionen haben, wenn mehrere T-DNA-Regionen übertragen
werden. Als Resultat können
nachfolgende Generationen transformierter Pflanzen nur Untergruppen
der ursprünglich
transferierten und integrierten T-DNA-Regionen beibehalten. Eine
derartige Segregation von T-DNA-Regionen, die verschiedene Gene
tragen, kann wünschenswert
sein, wenn die T-DNA-Region oder -Regionen, die für Segregationsnachkommenschaft
verloren sind, selektierbare Markergene tragen, die zur Selektion
ursprünglich
transformierter Pflanzen wünschenswert sind,
aber in der Nachkommenschaft dieser transformierten Pflanzen unerwünscht sind.
-
Eine
Co-Transformation in gentechnisch veränderten Agrobacterium-binärer Vektor
Systemen wurde bislang auf drei unterschiedlichen Wegen erreicht.
Die erste dieser Methoden involviert eine Co-Infektion einer Pflanze
mit zwei Agrobacterium-Stämmen,
von denen jeder eine einzigartige T-DNA hat, die auf identischen binären Vektorplasmiden
(McNight et al. (1987) Plant Mol. Biol. 8:439-445) oder verschiedenen
binären
Vektorplasmiden (DeNeve et al. (1997) Plant J. 11(1): 15-29) getragen
wird. Alternativ kann eine Co-Transformation durch Infektion einer
Pflanze mit einem einzelnen Agrobacterium-Stamm erreicht werden,
der eine T-DNA, die
auf dem Ti-Helferplasmid liegt, und eine zweite T-DNA, die auf einem
binären
Plasmid liegt, hat (de Framond et al. (19986) Mol. Gen. Genet. 202:125-133).
Eine dritte Methode der Co-Transformation involviert eine Infektion
einer Pflanze mit einem einzelnen Agrobacterium-Stamm, der zwei
getrennte T-DNA-Regionen auf einem einzelnen binären Plasmid hat (Komari et
al. (1996) Plant J. 10(I): 165-174). Die ersten zwei Methoden begünstigen
eine nicht verknüpfte
Integration von T-DNA-Regionen, während die letztgenannte Methode
eine verknüpfte
Integration der T-DNA-Regionen begünstigt, obgleich beide Integrationstypen
innerhalb einer Pflanze erfolgen können.
-
Bei
den gegebenen Vorzügen
von Agrobacterium-vermittelten Transformationssystemen und dem Bedarf
für eine
gleichzeitige Transformation von Pflanzen mit mehr als einem Gen
von Interesse werden weitere Verfahren für eine effiziente Co-Transformation
unter Verwendung von Agrobacterium benötigt.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Zusammensetzungen und
Verfahren für
die effiziente Co-Transformation einer Pflanze. Neue Zusammensetzungen
sind Agrobacterium-Stämme, die
gentechnisch so manipuliert wurden, dass sie wenigstens zwei binäre Vektorplasmide
zusätzlich
zu einem Helferplasmid, das die vir-Funktionen umfasst, umfassen.
Jeder der binären
Vektoren umfasst seine eigenen T-DNA-Ränder, die eine heterologe Nucleotidsequenz
von Interesse flankieren.
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung einen Agrobacterium-Stamm bereit,
umfassend ein Helferplasmid und wenigstens zwei binäre Vektorplasmide,
wobei jedes der binären
Vektorplasmide wenigstens eine T-DNA-Region umfasst, die eine heterologe
Nucleotidsequenz von Interesse umfasst.
-
Die
heterologe Nucleotidsequenz innerhalb wenigstens einer der T-DNA-Randsequenzen
umfasst wenigstens eine Expressionskassette, die eine codierende
Sequenz für
ein "plant scorable" Markergen exprimiert.
Die Nucleotidsequenz von Interesse kann zusätzlich wenigstens eine codierende
Sequenz von Interesse funktionell mit regulatorischen Regionen verknüpft umfassen,
die innerhalb einer Wirtspflanze funktionell sind. Verfahren der
Erfindung umfassen die Verwendung dieser neuen Zusammensetzungen,
um eine Co-Transformation einer Pflanze durchzuführen. Auf diese Weise können heterologe
Nucleotidsequenzen von Interesse, die sich auf verschiedenen binären Vektoren
befinden, unabhängig
voneinander in einem einzigen Transformationsereignis in die Pflanze
eingeführt
werden und in einer nicht verknüpften
An in das Pflanzengenom eingebaut werden. Die transferierten Nucleotidsequenzen
werden von ihren entsprechenden T-DNA-Rändern flankiert und liegen
in der transformierten Pflanze mit niedriger Kopienzahl vor.
-
Demnach
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Co-Transformation
einer Pflanze mit wenigstens zwei einzigartigen heterologen Nucleotidsequenzen
von Interesse bereit, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfasst:
- a) Inkontaktbringen eines Gewebes
aus der Pflanze mit einem Agrobacterium-Stamm, der ein Helferplasmid
und wenigstens zwei binäre
Vektorplasmide umfasst, wobei jedes der binären Vektorplasmide wenigstens
eine T-DNA-Region umfasst, wobei jede der T-DNA-Regionen eine der einzigartigen Nucleotidsequenzen
umfasst, wobei wenigstens eine der Nucleotidsequenzen wenigstens
eine Expressionskassette umfasst, welche ein "plant scorable" Markergen umfasst;
- b) Co-Kultivieren des Gewebes mit dem Agrobacterium;
- c) Kultivieren des Gewebes in einem Kulturmedium, das ein Antibiotikum
umfasst, das das Wachstum von Agrobacterium inhibieren kann;
- d) Durchmustern des Gewebes auf Expression des "plant scorable" Markergens und
- e) Regenerieren der transformierten Pflanze aus Gewebe, das
das "plant scorable" Markergen exprimiert.
-
Es
werden auch transformierte Pflanzenzellen, Gewebe, Pflanzen und
Samen bereitgestellt. Solche transformierten Zusammensetzungen sind
durch das Vorliegen von unabhängig
integrierten T-DNA-Rändern und
einer niedrigen Kopienzahl der transferierten Nucleotidse quenzen
charakterisiert. Die Erfindung umfasst regenerierte, fertile transgene
Pflanzen, daraus produzierte transgene Samen und T1- und nachfolgende
Generationen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
1 stellt
eine Plasmidkarte des binären
Vektors pPHP9755 dar.
-
2 stellt
ein Diagramm dar, das den Aufbau des binären Vektors pPHP9755 veranschaulicht.
-
3 stellt
eine Plasmidkarte des binären
Vektors pPHP762 dar.
-
4 stellt
ein Diagramm dar, das den Aufbau des binären Vektors pPHP762 veranschaulicht.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Zusammensetzungen
und Verfahren für
die effiziente Co-Transformation einer Pflanze werden bereitgestellt.
Neue Zusammensetzungen sind Agrobacterium-Stämme, die gentechnisch so manipuliert
wurden, dass sie einen Co-Transfer von wenigstens zwei heterologen
Nucleotidsequenzen von Interesse in unabhängiger Weise ermöglichen.
Verfahren der Erfindung umfassen die Verwendung dieser neuen Zusammensetzungen
für die
Co-Transformation einer Pflanze.
-
Durch "Co-Transformation" sollen wenigstens
zwei unabhängige
Transformationsereignisse gemeint sein, wobei jedes unabhängige Ereignis
den Transfer einer heterologen Nucleotidsequenz in eine Pflanzenzelle
und die anschließende
stabile Integration der transferierten Sequenz in das Pflanzengenom
umfasst. Mit "heterolog" ist fremd für das Pflanzengenom
oder nicht natürlich
auftretend im Pflanzengenom vor einer Transformation gemeint. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine Co-Transformation in einem einzelnen Transformationsereignis
mit der Verwendung des Agrobacterium-vermittelten Gentransfers bzw.
der Verwendung der Agrobacterium-vermittelten Genübertragung
erreicht.
-
Agrobacterium-vermittelter
Gentransfer nutzt die natürliche
Fähigkeit
von Agrobacterium tumefaciens und A. rhizogenes, DNA in Pflanzenchromosomen
zu transferieren. Agrobacterium ist ein Pflanzenpathogen, das einen
Satz von Genen, die in einer Region, T-DNA genannt, seines Tumor-induzierenden
(Ti)-Plasmids oder Haarwurzel-induzierenden (Ri)-Plasmids codiert
werden, an Wundstellen in Pflanzenzellen überträgt. Dieser Prozess hängt von
den cis-wirkenden
T-DNA-Randsequenzen ab, die die übertragene
DNA flankieren, und den trans-wirkenden
Virulenz (vir)-Funktionen, die durch das Ti-Plasmid oder Ri-Plasmid
codiert werden, und dem Bakterienchromosom ab. Das typische Resultat
eines Gentransfers in A. tumefaciens ist ein tumorartiges Wachstum,
das Wurzelkropf genannt wird. Das Resultat des Gentransfers in A.
rhizogenes ist Haarwurzelkrankheit. In beiden Fällen resultiert ein Gentransfer
in der stabilen Integration der T-DNA-Region in ein Pflanzenwirtschromosom.
Die Fähigkeit,
Wurzelkropfkrankheit oder Haarwurzelkrankheit zu erzeugen, kann durch
Deletion der onkogenen Gene in der T-DNA ohne Verlust von DNA-Transfer
und -Integration entfernt werden. Wenn die onkogenen Gene auf diese
Art entfernt werden, wird das Agrobacterium als entwaffnet oder nicht-onkogen bezeichnet.
-
Solche
Agrobacterium-vermittelten Gentransfersysteme werden so modifiziert,
dass sie eine heterologe oder fremde Nucleotidsequenz von Interesse,
z.B. ein Fremdgen oder Fremdgene von Interesse enthalten, die in
den transformierten Pflanzenzellen zu exprimieren sind. Die heterologe
Nucleotidsequenz, die transferiert werden soll, wird in die T-DNA-Region
eingebaut, die durch nicht korrekte 25-bp-terminale Wiederholungen
oder T-DNA-Grenzsequenzen flankiert wird, die die Endpunkte einer
integrierten T-DNA definieren. Beliebige Sequenzen zwischen diesen
terminalen Wiederholungen werden in die Pflanzen-Kern-DNA integriert.
-
Gentransfer
durch gentechnisch veränderte
Agrobacterium-Stämme
ist für
die meisten dikotylen Pflanzen und für einige monokotyle Pflanzen
Routine geworden. Siehe z.B. Fraley et al. (1983) Proc. Natl. Acad.
Sci USA, 80:4803; Watson et al. (1985) EMBO J. 4:277; Horsch et
al. (1985) Science 227:1229; Hernalsteens et al. (1984) EMBO J.
3:3039; Comai et al. (1984) Nature 317:741; Petit et al. (1986)
Mol. Gen. Genet. 202:388-393; Shah et al. (1986), Science 233:478;
Bytebier et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:5345; Schafew
et al. (1987) Nature 327:529; McKnight et al. (1987) Plant Mol.
Biol. 8:439-445; Potrykus (1990) Biotechnol. 8:535; Grimsley et
al. (1987) Nature 325-177; Gould et al. (1991) Plant Physiol. 95:426;
Ishida et al. (1996) Nature Biotechnology 14:745; und US-Patent
Nr. 5,591,616, und darin zitierte Referenzen.
-
Die
Fähigkeit
von Agrobacterium, dieses DNA-Transferverfahren durchzuführen, wird
vollständig
ermöglicht,
wenn die T-DNA-Randsequenzen, die die heterologe Nucleotidsequenz,
die zu transferieren ist, flankieren, und die vir-Funktionen auf
getrennten kompatiblen Plasmiden lokalisiert sind. Diese Tatsache
hat für die
Entwicklung von binären
Vektorsystemen gesorgt, bei denen Agrobacterium-Stämme so manipuliert
werden, dass sie ein Ti- (oder im Fall von A. rhizogenes Ri-) Plasmid,
das die vir-Funktionen umfasst und das in dem Transferverfahren
als Helfer dient, und ein zweites kompatibles binäres Plasmid
enthalten, das die T-DNA-Grenzsequenzen,
welche die heterologe Nucleotidsequenz von Interesse, die in eine
Pflanzenwirtszelle zu transferieren ist, flankieren, umfasst. Auf
diese Weise wird eine modifizierte T-DNA-Region, die eine Fremd-DNA (die
zu transferierende heterologe Nucleotidsequenz) umfasst, in einem
kleinen Plasmid konstruiert, dessen Replikationsursprung für eine stabile
Aufrechterhaltung des Plasmids sowohl in E. coli als auch in Agrobacterium
sorgt. Dieses Plasmid wird in A. tumefaciens transferiert, das ein
kompatibles Ti-Plasmid (oder A. rhizogenes, das ein kompatibles
Ri-Plasmid enthält),
das das Virulenzgen trägt,
enthält.
Das resultierende Agrobacterium-vermittelte binäre Vektor Transformationssystem
hat die vir-Funktionen, die in trans angeordnet sind, um einen Transfer
der T-DNA in das Pflanzengenom zu erleichtern. Solche Agrobacterium-vermittelten
binäre
Vektor-Transformationssysteme und Verfahren zu ihrer Konstruktion
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Siehe z.B. Hoekema et al. (1983)
Nature 303:179-180; Simpson et al. (1986) Plant Mol. Biol. 6:403-415;
An et al. (1988) Plant Mol. Biol. Manual A3:1-19; Walkerpeach and
Velten (1994) Plant Mol. Biol. Manual B1: 1-19; Komari et al. (1996)
Plant J. 10(I):165-174.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neue Zusammensetzungen bereit, die
Agrobacterium-Stämme sind, die
genetisch so manipuliert sind, dass sie wenigstens zwei heterologe
Nucleotidsequenzen von Interesse, z.B. Gene, auf einen Empfängerpflanzenwirt
in unabhängiger
Weise transferieren. Diese Stämme
wurden insbesondere so manipuliert, dass sie ein Helfer-Ti (A. tumefaciens)-
oder Ri (A. rhizogenes)-Plasmid, das die vir-Funktionen umfasst,
und wenigstens zwei binäre
Vektorplasmide umfassen, von denen jedes wenigstens eine T-DNA-Region
umfasst. Obgleich das Helfer-Ti- oder -Ri-Plasmid nicht entwaffnet
werden muss (siehe z.B. An et al. (1986) Plant Physiol. 81:301-305),
wird es vorzugsweise durch Deletion der onkogenen Gene entwaffnet,
um sicherzustellen, dass eine Entwicklung von Wurzelkropf- bzw.
Haarwurzelkrankheit in der transformierten Pflanze verhindert wird,
während
die vir-Gene intakt gelassen werden. Dies wird durch Entfernung der
vollständigen
T-DNA-Region aus dem Ti- oder Ri-Plasmid
erreicht, was in dem Agrobacterium-Stamm der Wahl durch in vivo-Deletionstechniken
erfolgen kann (siehe z.B. Ooms et al. (1982) Plasmid 7:15-29). Da
die vir-Gene intakt bleiben, kann das entwaffnete Helferplasmid
einen Transfer von anderen T-DNA-Regionen, die in trans auf binären Vektoren
zugeführt,
welche in den Agrobacterium-Stamm eingeführt wurden, erleichtern.
-
Die
binären
Vektorplasmide, die bei der Konstruktion des Agrobacterium-Stamms
mit mehreren binären
Vektoren der vorliegenden Erfindung verwendet werden, werden jeweils
wenigstens die folgenden Standardmerkmale umfassen: 1) einen breiten
Wirtsbereichs-Replikationsursprung;
2) eine Mehrfachklonierungsstelle; 3) ein selektierbares Markergen
oder selektierbare Markergene, die sowohl in E. coli als auch in
Agrobacterium aktiv sind; 4) Transferfunktionen (z.B. oriV, oriT
und trfA), die für
eine Transformation von Agrobacterium via Konjugation sorgen (nicht
notwendig, wenn der DNA-Transfer zu Agrobacterium direkt ist, wie
mit Gefrieren-Tauen, oder via Elektroporation); und 5) wenigstens
eine T-DNA-Randregion,
die vorzugsweise durch ihre rechte und linke T-DNA-Randsequenz definiert
ist, obgleich ein DNA-Transfer in die Pflanze durch das Vorliegen
nur der rechten T-DNA-Randsequenz
ermöglicht
wird; jede dieser T-DNA-Regionen wird auch modifiziert worden sein,
so dass sie Restriktionsstellen für die anschließende Insertion
einer heterologen Nucleotidsequenz von Interesse, die in die Pflanze
transferiert werden soll und anschließend in das Pflanzengenom integriert
werden soll, haben. Die heterologe Nucleotidsequenz, die transferiert
und integriert werden soll, wird wenigstens ein Gen umfassen, das
funktionell mit regulatorischen Regionen verknüpft ist, die innerhalb der
Pflanze funktionell sind, so dass eine Expression des transferierten
Gens gemessen werden kann, um einen erfolgreichen Transfer und eine
anschließende
Integration der T-DNA-Region, die aus einem bestimmten binären Vektorplasmid
stammt, in das Pflanzengenom zu bestätigen. Dieses Gen kann ein
selektierbares Markergen sein, das innerhalb einer Pflanze funktionell
ist, um eine Selektion von transformierten Pflanzen zu ermöglichen.
Für eine Übersicht
siehe An et al. (1998) Plant Mol. Biol. Manual A3:1-19 und Walkerpeach
und Velten (1994) Plant Mol. Biol. Manual B1: 1-19. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird wenigstens eines der binären Vektorplasmide, das in
den Agrobacterium-Stamm gentechnisch eingearbeitet werden soll,
ein "scorable" Markergen innerhalb
einer T-DNA-Region
tragen, wobei es chemisch selektierbar, visuell oder durch ein anderes
Verfahren, z.B. einen Enzymassay, ELISA und dergleichen, analysierbar
ist. Andere Sequenzen, die das T-DNA-Transferverfahren
erleichtern, können
in die binären
Vektoren eingearbeitet sein, einschließlich einer, aber nicht beschränkt auf
eine "Overdrive"-Sequenz (siehe z.B.
Peralta et al. (1986) EMBO J. 5:1137-1142; Zyprian und Kado (1990)
Plant Mol. Biol. 15:245-256) und T-DNA-Transferstimulatorsequenz (Hansen
et al. (1992) Plant Mol. Biol. 20:113-122).
-
Auf
diese Weise wird eine modifizierte T-DNA-Region, die eine heterologe
Nucleotidsequenz von Interesse umfasst (die Sequenz, die in die
Pflanzenzelle transferiert werden soll), die in eine Mehrfach-Klonierungsstelle,
die zwischen den T-DNA-Randsequenzen liegt, insertiert wurde, in
vitro in einem "broad-host-range-Plasmid" konstruiert. Mit "broad-host-range" ist gemeint, dass
das Plasmid sowohl in E. coli als auch in dem Agrobacterium-Stamm,
der gentechnisch verändert
werden soll, replizieren wird. Solche Plasmide umfassen, sind aber
nicht beschränkt
auf, Plasmide, die zu den E. coli in den Gruppen P, Q und W gehören, z.B.
pGA473 (ähnlich
pGA472, der in An et al. (1985) EMBO J. 4:277-284 beschrieben ist,
aber mit einem Ampicillinmarker), pGA482, An et al. (1986) Plant
Physiol. 81:86-91), pBIN 19 und seine Derivate (siehe Frisch et
al. (1995) Plant Mol. Biol. 27:405-409) und andere, wie in der Übersicht
von An et al. (1988) Plant Mol. Biol. Manual A3:1-19 gezeigt. Andere
bakterielle Plasmide, die als Grundgerüst für einen binären Vektor dienen können, umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf, mit RSF1010 verwandte Plasmide (Bagdasarian et al. (1981) Gene
16 (1-3):237-247), pSa (Inkompatibilitätsgruppe W)-Plasmide (Leemans
et al. (1983) Gene 19(3):361-364, und Tait et al. (1983) Mol. Gen
Genet. 192 (1-2):32-38); und endogene Agrobacterium-Plasmide, die
mit residenten Ti- oder Ri-Plasmiden kompatibel sind (Jouanin et
al. (1985) Mol. Gen Genet. 201(3): 370-374).
-
Die
resultierenden binären
Vektorplasmide, die die modifizierten T-DNA-Regionen tragen, werden
mit dem Helfer-Ti- oder -Ri-Plasmid, das sich innerhalb des Agrobacterium-Stamms befindet,
der eine gentechnische Veränderung
durchmachen wird, kompatibel sein. Mit "kompatibel" ist gemeint, dass das Plasmid fähig ist,
in Gegenwart des Helferplasmids zu replizieren und somit mit dem
Helferplasmid in dem gentechnisch veränderten Agrobacterium-Stamm zu co-existieren.
Wenn Plasmide fähig
sind, zu co-existieren, werden sie stabil in nachfolgenden Generationen
des Bakterienstamms vererbt und werden somit im Bakterienstamm gehalten.
Plasmide werden entsprechend ihrer Inkompatibilität klassifiziert.
Inkompatible Plasmide haben denselben Replikationsursprung und stehen
sowohl während
der Replikation als auch während
der nachfolgenden Teilung in Tochterzellen miteinander im Wettbewerb.
Inkompatible Plasmide sind fähig,
zu co-existieren und stabil in nachfolgenden Bakteriengenerationen
vererbt zu werden, wenn der Selektionsdruck im Kulturmedium jedem
von ihnen erlaubt, kontinuierlich zu replizieren und in Tochterzellen
geteilt zu werden. Demnach wird für die binären Vektoren, die mit dem Helfer-Ti-
oder -Ri-Plasmid kompatibel sind, ihr Replikationsursprung verschieden
sein. Alternativ kann ihr Replikationsursprung derselbe wie der
des Helferplasmids sein, vorausgesetzt, der Selektionsdruck im Kulturmedium
ist so manipuliert, dass sie mit dem Ti- oder Ri-Plasmid, das im Agrobacterium
der Wahl resistent ist, co-existieren.
-
Obgleich
die binären
Vektorplasmide alle mit einander kompatibel sein können, kann
einer oder können
mehrere von ihnen mit einem oder mehreren der anderen Plasmide inkompatibel
sein. So können
wenigstens zwei der binären
Vektorplasmide denselben Replikationsursprung haben, vorausgesetzt
Selektionsdruck im Kulturmedium erleichtert ihre Co-Existenz.
-
Daher
können
die binären
Vektorplasmide, die bei der gentechnischen Veränderung des Agrobacterium-Stamms
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, einen beliebigen Replikationsursprung
haben, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, RK2 oriV, pSA oriV und pVS1 ori. In einer Ausführungsform
der Erfindung hat das gentechnisch veränderte Agrobacterium zwei binäre Vektorplasmide,
die den RK2 oriV-Replikationsursprung haben.
-
Die
binären
Vektorplasmide werden auch ein einmal vorkommendes bakterielles
selektierbares Markergen umfassen, das für eine Selektion von Agrobacterium
sorgt, welche erfolgreich so gentechnisch verändert wurden, dass sie die
binären
Vektorplasmide von Interesse ent halten. Mit "eindeutig" bzw. "einzigartig" ist gemeint, dass jedes binäre Vektorplasmid
ein unterschiedliches bakterielles selektierbares Markergen haben kann,
dessen Expression Resistenz gegenüber einem bestimmten Selektionsmittel,
z.B. einem Antibiotikum, verleiht. Das bakterielle selektierbare
Markergen jedes Plasmids befindet sich innerhalb der Hauptkette
des Plasmids und ist funktionell mit regulatorischen Regionen verknüpft, die
in E. coli und Agrobacterium funktionell sind. Geeignete selektierbare
Markergene sind auf dem Fachgebiet bekannt und umfassen, sind aber
nicht beschränkt
auf, Gene, die für
Resistenz gegen Kanamycin (Neomycinphosphotransferase (npt) II (Fraley
et al. (19986) CRC Critical Reviews in Plant Science 4:1-25)), Ampicillin/Carbenicillin,
Streptomycin/Spectinomycin, Gentamicin und Tetracyclin codieren.
Wenn das nptII-Gen funktionell mit dem Nopalinsynthase (nos)-Promotor und
-Terminator verknüpft
ist, kann es auch als selektierbarer Marker in Pflanzenzellen dienen,
allerdings bei viel höheren
Konzentrationen an Selektionsmittel (mindestens 500 mg/ml Kanamycinsulfat
in Pflanzen gegenüber
40 mg/ml in Agrobacterium, und 20 mg/ml in E. coli (siehe An et
al. (1988) Plant Mol. Biol. Manual A3:1-19)). Somit wird z.B. eine
Kultur eines Agrobacterium-Stamms in Gegenwart eines Selektionsmittels
für Gen
A nach Transformation jenes Stamms mit einem binären Vektorplasmid, das selektierbares
Markergen A hat, für
Wachstum nur solcher Agrobakterien sorgen, die binäre Vektorplasmide
mit Gen A umfassen. Entsprechend würde eine erfolgreiche Transformation
von Agrobacterium mit zwei binären
Vektorplasmiden, von denen einer selektierbares Markergen A enthält, und
von denen der andere selektierbares Markergen B enthält, für solche
Agrobacterium-Kolonien bestätigt,
die fähig
sind, auf einem Medium zu wachsen, das sowohl ein Selektionsmittel
für Gen
A als auch ein Selektionsmittel für Gen B enthält. Somit
wird ein Vorliegen jedes binären
Vektors in dem gentechnisch veränderten
Agrobacterium durch die Fähigkeit
der gentechnisch veränderten
Bakterien, auf einem Medium zu wachsen, das jedes der Selektionsmittel
enthält,
die so konzipiert sind, dass sie Expression jedes der entsprechenden
selektierbaren Markergene detektieren, bestätigt.
-
Außerdem kann
einer oder können
mehrere der binären
Vektorplasmide, die bei der gentechnischen Veränderung des Agrobacterium-Stamms
der Erfindung verwendet werden, ein super-binärer Vektor sein. Siehe z.B.
US-Patent Nr. 5,591,616, EP-A-0 604 662 A1 und die gleichzeitig
anhängige
Anmeldung mit dem Titel "Agrobacterium-Mediated
Transformation of Sorghum",
US-Patentanmeldung, Serial Nr. 09/056,418, eingereicht am 07. April
1998, die hier durch Referenz aufgenommen gilt. Es wurde ein derartiger
super-binärer
Vektor konstruiert, der eine DNA-Region enthält, die aus der Virulenzregion
von Ti-Plasmid pTiBo542 stammt (Jin et al. (1987) J. Bacteriol.
169:4417-4425), die in einem super-virulenten Agrobacterium tumefaciens,
A281, enthalten ist, wobei dieser Vektor extrem hohe Transformationseffizienz
aufweist (Hood et al. (1984) Biotechnol. 2:702-709; Hood et al.
(1986) J. Bacteriol. 168:1283-1290; Komari et al. (1986) J. Bacteriol.
166:88-94; Jin et al. (1987) J. Bacteriol. 169:4417-4425; Komari
T. (1989) Plant Science 60:223-229; ATCC-Eingangs-Nr. 37394).
-
Super-binäre Vektoren
sind auf dem Fachgebiet bekannt und umfassen pTOK162 (Japanische
Patentanmeldung (Kokai) Nr. 4-222527, EP-A-0 504 869, EP-A-0 604
662 und US-Patent
5,591,616, und pTOK233 (T. Komari (1990) Plant Cell Reports 9:303-306;
und Ishida et al. (1996) Nature Biotechnology 14:745). Es können andere
super-binäre
Vektoren durch die Verfahren, die in den oben genannten Literaturstellen
ausgeführt sind,
konstruiert werden. Der super-binäre Vektor pTOK162 ist zur Replikation
sowohl in E. coli als auch in Agrobacterium fähig. Außerdem enthält der Vektor die virB-, virC-
und virG-Gene aus der Virulenzregion von pTiBo542. Das Plasmid enthält auch
ein Antibiotikumresistenzgen, ein selektierbares Markergen und die
Nucleinsäure
von Interesse, die in die Pflanze transferiert werden soll. Die
Nucleinsäure,
die in das Pflanzengenom zu insertieren ist, befindet sich zwischen
den zwei Grenzsequenzen der T-DNA-Region. Es können super-binäre Vektoren
der Erfindung konstruiert werden, die die oben für pTOK162 beschriebenen Merkmale
haben. Super-binäre
Vektoren sind insbesondere bei der Transformation von monocotylen
Pflanzen einsetzbar (siehe z.B. Hiei et al. (1994) Plant J. 6:271-282).
-
Jede
T-DNA-Region der binären
oder super-binären
Vektorplasmide ist so konstruiert, dass sie Restriktionsstellen
für die
Insertion der heterologen Nucleotidsequenz von Interesse, die an
die Pflanze abzugeben ist, hat. Alternativ kann die in die Pflanze
zu transferierende Sequenz in eine T-DNA-Region eines binären Vektorplasmids
insertiert werden, indem eine homologe in vivo-Rekombination genutzt
wird. Siehe z.B. Herrera-Esterella et al. (1983) EMBO J. 2:987-995;
Horch et al. (1984) Science 223:496-498). Eine derartige homologe
Rekombination beruht auf der Tatsache, dass das binäre Vektorplasmid
eine Region hat, die homolog zu einer Region von pBR322 oder einem
anderen ähnlichen
Plasmid ist. Wenn demnach die zwei Plasmide zusammengebracht werden,
wird eine gewünschte
heterologe Nucleotidsequenz durch genetische Rekombination über die
homologen Regionen in den binären
Vektor insertiert.
-
Wie
einem Fachmann klar sein wird, kann eine beliebige Nucleotidsequenz
von Interesse in eine T-DNA-Region eines binären Vektorplasmids für eine anschließende Transformation
einer Pflanze mit dem Agrobacterium-Stamm mit mehreren binären Vektoren
der vorliegenden Erfindung insertiert werden. Beispielsweise kann
eine Pflanze gentechnisch so verändert
werden, dass sie Krankheits- und Insekten-Resistenzgene, Gene, die
einen Nährwert
verleihen, Gene, die männliche
und/oder weibliche Sterilität
verleihen, antifungale, antibakterielle oder antivirale Gene und
dgl. exprimiert. Entsprechend kann das Verfahren verwendet werden,
um eine Nucleotidsequenz zu übertragen,
um eine Genexpression zu kontrollieren. Beispielsweise könnte wenigstens
eine der Nucleotidsequenzen, die zu transferieren sind, für ein Antisense-Oligonucleotid codieren.
-
Transformationstechnologie
hat es dem Wissenschaftler ermöglicht,
fast jedes Gen von Interesse im Inneren einer Pflanzenzelle zu platzieren,
und unter der Voraussetzung, dass die umgebende Information für jene Zelle
erkennbar ist, wird dieses Gen in jener Pflanze exprimiert werden.
Die nativen Gene des Organismus können in nicht normalen Geweben
oder bei nicht normalen Konzentrationen exprimiert werden und Gene aus
anderen Pflanzen oder sogar aus anderen Organismen, z.B. Bakterien,
Drosophila oder Säugern,
können ebenfalls
exprimiert werden.
-
Verschiedene Änderungen
beim Phänotyp
sind von Interesse, einschließlich
Modifizierung der Fettsäurezusammensetzung
in einer Pflanze, Veränderung
des Aminosäuregehalts
einer Pflanze, Veränderung des
Pathogen-Abwehrmechanismus der Pflanze und dergleichen. Diese Resultate
können
erreicht werden, indem eine Expression von heterologen Produkten
oder eine verstärkte
Expression von endogenen Produkten in Pflanzen bereitgestellt wird.
Alternativ können
die Resultate erreicht werden, indem für eine Verringerung der Expression
eines oder mehrerer endogener Produkte, insbesondere Enzyme oder
Co-Faktoren, in der Pflanze gesorgt wird. Diese Änderungen resultieren in einer Änderung
beim Phänotyp
der transformierten Pflanze.
-
Gene
von Interesse sind ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Märkte und
Interessen derjenigen, die bei der Entwicklung der Nutzpflanze involviert
sind. Bei einer Veränderung
bei den Nutzpflanzen und Märkten
von Interesse und mit der Öffnung
der Entwicklungsländer
für den
Weltmarkt werden auch neue Nutzpflanzen und Technologien auftauchen.
Mit Zunahme unseres Verständnisses
für agronomische
Merkmale und Charakteristika, z.B. Ausbeute und Heterosis, wird
außerdem
die Auswahl an Genen zur Transformation sich entsprechend ändern. Allgemeine
Kategorien von Gene von Interesse umfassen z.B. solche Gene, die
bei der Information involviert sind, z.B. Zinkfinger, solche die
bei der Kommunikation involviert sind, z.B. Kinasen, und solche,
die bei den Grundfunktionen involviert sind, z.B. Hitzeschockproteine.
Spezifischere Kategorien von Transgenen z.B. umfassen Gene, die
für agronomisch
wichtige Merkmale codieren, z.B. für Insektenresistenz, Krankheitsresistenz,
Herbizidresistenz, Sterilität,
Kornmerkmale und kommerzielle Produkte. Gene von Interesse umfassen
im Allgemeinen solche, die beim Öl-,
Stärke-,
Kohlenhydrat- oder Nährstoffmetabolismus
involviert sind, wie auch solche, die die Korngröße, die Saccharosebeladung
und dergleichen beeinflussen.
-
Agronomisch
wichtige Merkmale, z.B. Öl-,
Stärke-
und Proteingehalt, können
außer
durch Verwendung traditioneller Züchtungsmethoden genetisch verändert werden.
Modifikatio nen umfassen eine Erhöhung des
Gehalts an Ölsäure, gesättigten
und ungesättigten Ölen, eine
Erhöhung
der Konzentrationen an Lysin und Schwefel, Bereitstellung essentieller
Aminosäuren
und auch Stärkemodifikation.
Hordothioninprotein-Modifikationen sind in der US-Patentanmeldung,
Serial Nr. 08/838,763, eingereicht am 10. April 1997 (veröffentlicht als
US-Patent Nr. 5,990,389) und in den US-Patenten Nrn. 5,703,049,
5,885,801 und 5,885,802 beschrieben. Ein anderes Beispiel ist Lysin-
und/oder Schwefel-reiches Samenprotein, das durch das Sojabohnen-2S-Albumin
codiert wird, das im US-Patent Nr. 5,850,016 beschrieben ist, und
der Chymotrypsin-Inhibitor aus Gerste, der in Williamson et al.
(1987) Eur. J. Biochem. 165:99-106 beschrieben wird.
-
Derivate
der codierenden Sequenzen können
durch ortsspezifische Mutagenese hergestellt werden, um die Konzentration
von vorher ausgewählten
Aminosäuren
in dem codierten Polypeptid zu erhöhen. Beispielsweise ist das
Gen, das für
das Gerste-Polypeptid mit hohem Lysingehalt (BHL) codiert, vom Gerste-Chymotrypsin-Inhibitor
abgeleitet; US-Patentanmeldung, Serial Nr. 08/740,682, eingereicht
am 1. November 1996 (korrespondierend zur veröffentlichten PCT-Anmeldung
WO 98/20133). Weitere Proteine umfassen Methionin-reiche Pflanzenproteine,
z.B. aus Sonnenblumensamen (Lilley et al. (1989) Proceedings of
the World Congress on Vegetable Protein Utilization in Human Foods
and Animal Feedstuffs; Herausg. Applewhite (American Oil Chemists
Society, Champaign, Illinois), S. 497-502; die hierin als Referenz
aufgenommen gilt); Mais (Pedersen et al. (1986) J. Biol.Chem. 261:
6279; Kirihara et al. (1988) Gene 71:359, die beide hier durch Referenz aufgenommen
werden); und Reis (Musumura et al. (1989) Plant Mol. Biol. 12:123).
Andere agronomisch wichtige Gene codieren für Latex, Floury 2, Wachstumsfaktoren,
Samenspeicherfaktoren und Transkriptionsfaktoren.
-
Gene
für Resistenz
gegen Insekten können
für Resistenz
gegen Schädlinge,
die einen großen
Ernteertragsausfall bewirken, z.B. Wurzelwurm, Erdraupe, Maiszünler und
dergleichen, codieren. Solche Gene umfassen z.B. Bacillus thuringiensis-Gene
für toxisches
Protein (US-Patente
Nrn. 5,366,892; 5,747,450; 5,737,514; 5,723,756; 5,593,881; und
Geiser et al. (1986) Gene 48:109); Gene für Lectine (Van Damme et al. (1994)
Plant Mol. Biol. 24:825) und dergleichen.
-
Gene,
die für
Krankheitsresistenzmerkmale codieren, umfassen Detoxifikationsgene,
z.B. gegen Fumonosin (US-Patent Nr. 5,792,931); Avirulenz (avr)-
und Krankheitsresistenz (R)-Gene
(Jones et al. (1994) Science 266:789; Martin et al. (1993) Science
262:1432; und Mindrinos et al. (1994) Cell 78:1089) und dergleichen.
-
Herbizidresistenzmerkmale
können
Gene einschließen,
die für
Resistenz gegen Herbizide codieren, welche unter Inhibierung der
Wirkung von Acetolactatsynthase (ALS) wirken, ins besondere gegen
die Herbizide vom Sulfonylharnstoff-Typ (z.B. das Acetolactatsynthase
(ALS)-Gen, das Mutationen enthält,
die zu einer solchen Resistenz führen,
insbesondere die S4- und/oder
Hra-Mutationen), Gene, die für
Resistenz gegen Herbizide codieren, welche unter Inhibierung der
Wirkung von Glutaminsynthase wirken, z.B. Phosphinothricin oder
Basta (z.B. das bar-Gen), oder andere derartige fachbekannte Gene.
Das bar-Gen codiert für
Resistenz gegen das Herbizid basta, das nptII-Gen codiert für Resistenz
gegen die Antibiotika Kanamycin und Geneticin, und die ALS-Genmutanten
codieren für
Resistenz gegen das Herbizid Chlorsulfuron.
-
Sterilitätsgene können auch
in einer Expressionskassette codiert sein und eine Alternative für physikalisches
Entfahnen bereitstellen. Beispiele für Gene, die auf diese Weise
verwendet werden, umfassen Gene, die bevorzugt in männlichem
Gewebe vorkommen, und Gene mit männlichen
Sterilitätsphänotypen,
z.B. QM, beschrieben im US-Patent Nr. 5,583,210. Andere Gene umfassen
Kinasen und solche, die für
Verbindungen codieren, die für
männliche
oder weibliche gametophytische Entwicklung toxisch sind.
-
Die
Qualität
der Körner
spiegelt sich in Merkmalen wie Konzentration und Typ der Öle, gesättigt und ungesättigt, Qualität und Quantität der essentiellen
Aminosäuren
und Cellulosekonzentration wider. Für Mais sind Modifikationen
des Hordothioninproteins für
gewünschte
Zwecke in der gleichzeitig anhängigen
US-Anmeldung, Serial Nr. 08/838,763 (US-Patent Nr. 5,990,389), eingereicht
am 10. April 1997, und in den US-Patenten Nr. 5,703,049, 5,885,801
und 5,885,802 beschrieben.
-
Kommerzielle
Merkmale können
auch auf einem Gen oder auf Genen codiert sein, die z.B. Stärke zur Ethanolproduktion
erhöhen
können
oder für
eine Expression von Proteinen sorgen. Eine andere wichtige kommerzielle
Verwendung von transformierten Pflanzen ist die Produktion von Polymeren
und Biokunststoffen, wie sie z.B. im US-Patent Nr. 5,602,321 beschrieben
ist. Gene, z.B. für β-Ketothiolase,
PHBase (Polyhydroxyburyratsynthase) und Acetoacetyl-CoA-Reduktase (siehe
Schubert et al. (1988) J. Bacteriol. 170:5837-5847) erleichtern
die Expression von Polyhydroxyalkanoaten (PHAs).
-
Exogene
Produkte beinhalten Pflanzenenzyme und Produkte wie auch solche
aus anderen Quellen, einschließlich
Prokaryoten und andere Eukaryoten. Solche Produkte umfassen Enzyme,
Co-Faktoren, Hormone und dergleichen. Die Konzentration an Proteinen,
insbesondere modifizierten Proteinen mit verbesserter Aminosäureverteilung
zur Verbesserung des Nährwerts
der Pflanze, kann erhöht
werden. Dies wird durch die Expression von solchen Proteinen, die
einen erhöhten
Aminosäuregehalt
haben, erreicht.
-
Aus
Gründen
der Zweckdienlichkeit können
die heterologen Nucleotidsequenzen, die in die Pflanze transferiert
werden sollen, in Expressionskassetten enthalten sein. Solche Expressionskassetten
werden eine Transkriptionsstartregion mit der heterologen Nucleotidsequenz
von Interesse verknüpft
umfassen. Jede Expressionskassette ist mit einer Vielzahl von Restriktionsstellen
zur Insertion der Nukleotidsequenz versehen, um unter der Transkriptionsregulation
der regulatorischen Regionen zu sein.
-
Die
Transkriptionsstartregion, der Promotor, kann für den Pflanzenwirt nativ (d.h.
analog) oder fremd (d.h. heterolog) sein. Außerdem kann der Promotor die
natürliche
Sequenz oder alternativ eine synthetische Sequenz sein. Mit "fremd" ist gemeint, dass
die Transkriptionsstartreaktion in der nativen Pflanze, in die die Transkriptionsstartregion
eingeführt
wird, nicht gefunden wird. Ein chimäres Gen – so wie der Ausdruck hierin verwendet
wird – umfasst
eine codierende Sequenz funktionell mit einer Transkriptionsstartregion,
die zu der codierenden Sequenz heterolog ist, funktionell verknüpft.
-
In
der Expressionskassette kann eine Vielzahl von Promotoren verwendet
werden. Die Promotoren können
auf der Basis des gewünschten
Ziels, z.B. um eine konstitutive, induzierbare oder gewebespezifische Expression
von heterologen Nucleotidsequenzen in Pflanzen zu steuern, ausgewählt werden.
Konstitutive Promotoren umfassen z.B. den Kernpromotor von Rsyn7
(gleichzeitig anhängige
US-Anmeldung, Serial Nr. 08/661,601 (US-Patent Nr. 6,072,050));
den Kern-CaMV 35S-Promotor (Odell et al. (1985) Nature 313:810-812),
den Reis-Actin-Promotor (McElroy et al. (1990) Plant Cell 2:163-171),
den Ubiquitin-Promotor (Christensen et al. (1989) Plant Mol. Biol.
12:619-632 und Christensen et al. (1992) Plant Mol. Biol. 18:675-689);
pEMU (Last et al. (1991) Theor. Appl. Genet. 81:581-588); den MAS
(Velten et al. (1984) EMBO J. 3:2723-2730); den ALS-Promotor (US-Anmeldung
Serial Nr. 08/409,297) und dergleichen. Andere konstitutive Promotoren
umfassen z.B. die der US-Patente Nrn. 5,608,149; 5,608,144; 5,604,121;
5,569,597; 5,466,785; 5,399,680; 5,268,463 und 5,608,142).
-
Induzierbare
Promotoren umfassen z.B. solche von mit Pathogenese in Verbindung
stehenden Proteinen (PR-Proteinen), die nach Infektion durch ein
Pathogen induziert werden; z.B. PR-Proteine, SAR-Proteine, β-1,3-Glucanase,
Chitinase usw. Siehe z.B. Redolfi et al. (1983) Neth. J. Plant Pathol.
89:245-254; Uknes et al. (1992) Plant Cell 4:645-656; und Van Loon
(1985) Plant Mol. Virol. 4:111-116. Siehe auch die gleichzeitig anhängige Anmeldung
mit dem Titel "induzierbare
Maispromotoren",
US-Anmeldung, Serial Nr. 09/257,583, eingereicht am 25. Februar
1999 (US-Patent Nr. 6,429,362).
-
Von
Interesse sind Promotoren, die lokal an oder nahe der Stelle der
Pathogeninfektion exprimiert werden. Siehe z.B. Marineau et al.
(1987) Plant Mol. Biol. 9:335-342; Matton et al. (1989Somsisch et
) Molecular Plant-Microbe Interactions 2:325-331; al. (1986) Proc.
Natl. Acad. Sci USA 83:2427-2430; Somsisch et al. (1988) Mol. Gen.
Genet. 2:93-98; und Yang (1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93:14972-14977.
Siehe auch Chen et al. (1996) Plant J. 10:955-966; Zhang et al.
(1994) Proc. Natl. Acad.Sci. USA 91:2507-2511; Warner et al. (1993)
Plant J. 3:191-201; Siebertz et al. (1989) Plant Cell 1:961-968;
US-Patent Nr. 5,750,386 (Nematodeninduzierbar); und darin angegebene
Literaturstellen. Von besonderem Interesse ist der induzierbare
Promotor für
das Mais-PRms-Gen, dessen Expression durch das Pathogen Fusarium
moniliforme induziert wird (siehe z.B. Cordero et al. (1992) Physiol.
Mol. Plant Path. 41:189-200). Andere induzierbare Promotoren umfassen
die Wund-induzierbaren Promotoren, d.h. Kartoffelproteinase-Inhibitor
(pin II)-Gen (Ryan (1990) Ann. Rev. Phytopath. 28:425-449; Duan
et al. (1996) Nature Biotechnology 14:494-498); wun1 und wun2, US-Patent
Nr. 5,428,148; win1 und win2 (Stanford et al. (1989) Mol. Gen. Genet.
215:200-208); Systemin (McGurl et al. (1992) Science 225:1570Rohmeier
et -1573); WIP1 (al. (1993) Plant Mol. Biol. 22:783-792; Eckelkamp
et al. (1993) FEBS Letters 323:73-76); MPI-GenCorderok et (al. (1994)
Plant J. 6(2):141-150)
und dergleichen.
-
Gewebe-spezifische
Promotoren werden z.B. in Yamamoto et al. (1997) Plant J. 12(2):255-265;
Kawamata et al. (1997) Plant Cell Physiol. 38(7):792-803; Hansen
et al. (1997) Mol. Gen. Genet. 254(3):337-343; Russell et al. (1997)
Transgenic Res. 6(2):157-168; Rinehart et al. (1996) Plant Physiol.
112(3):1331-1341; Van Camp et al. (1996) Plant Physiol. 112(2):525-535;
Canevascini et al. (1996) Plant Physiol. 112(2):513-524; Yamamoto
et al. (1994) Plant Cell Physiol. 35(5):773-778; Lam (1994) Results
Probl. Cell Differ. 20:181-196; Orozco et al. (1993) Plant Mol.
Biol. 23(6): 1129-1138; Matsuoka et al. (1993) Proc. Natl. Sci USA 90(20):9586-9590;
und Guervara-Garcia et al. (1993) Plant J. 4(3)495-505 offenbart.
Siehe auch Bevan et al. (1993) in Gene Conservation and Exploitation:
Proceedings of the 20th Stadler Genetics Symposium, Herausg. Gustafson
et al. (Plenum Press, New York), S. 109-129; Brears et al. (1991)
Plant J. I:235-244; Lorenz et al. (1993) Plant J. 4:545-554; US-Patent
Nrn. 5,459,252; 5,608,149; 5,599,670, 5,466,785, 5,451,514; und 5,391,725.
-
Die
Transkriptionskassette wird in 5'-zu-3'-Richtung der Transkription
eine Transkriptions- und Translationsstartregion, eine DNA-Sequenz
von Interesse und eine Transkriptions- und Translationsterminierungsregion,
die in Pflanzen funktionell sind, enthalten. Die Terminierungsregion
wird mit der Transkriptionsstartregion nativ sein, kann mit der
DNA-Sequenz von Interesse nativ sein oder kann aus einer anderen
Quelle stammen. Zweckdienliche Terminierungsregionen sind aus dem
Ti-Plasmid von A. tumefaciens verfügbar, z.B. die Octopinsynthase-
und Nopalinsynthase-Terminierungsregionen. Siehe auch Guerineau
et al. (1991) Mol. Gen. Genet. 262:141-144; Proudfoot (1991) Cell
64:671-674; Sanfacon et al. (1991) Genes Dev. 5:141-149; Mogen et
al. (199Munroe et 0) Plant Cell 2:1261-1272; al. (1990) Gene 91:151-158;
Ballas et al. 1989) Nucleic Acids Res. 17:7891-7903; Joshi et al.
(1987) Nucleic Acids Res. 15:9627-9639.
-
Die
heterologe Nucleotidsequenzen von Interesse werden in Expressionskassetten
bereitgestellt, die innerhalb der T-DNA-Regionen von binären Vektoren
insertiert sind, um eine Expression in der Pflanze von Interesse
nach Transformation der Pflanze mit den gentechnisch manipulierten
Acrobacterium-Stämme
mit mehreren binären
Vektoren der Erfindung zu ermöglichen.
Die Kassette wird 5'-
und 3'-regulatorische
Sequenzen funktionell verknüpft
mit der Nucleotidsequenz von Interesse enthalten. Eine gegebene
Expressionskassette in einer T-DNA-Region eines gegebenen binären Vektorplasmids
kann zusätzlich
wenigstens ein zusätzliches
Gen enthalten, das in den Organismus co-transformiert werden soll.
Alternativ kann das zusätzliche
Gen (können
die zusätzliche
Gene) auf einer anderen Expressionskassette bereitgestellt werden.
-
Wo
es geeignet ist, kann die Nucleotidsequenz von Interesse oder können die
Nucleotidsequenzen von Interessen für eine verstärkte Expression
in der transformierten Pflanze optimiert werden. Das heißt, diese Nucleotidsequenzen
können
unter Verwendung von Pflanzenbevorzugten Codons für eine verbesserte
Expression synthetisiert werden. Auf dem Fachgebiet sind Verfahren
zur Synthese von Pflanzen-bevorzugten Nucleotidsequenzen verfügbar. Siehe
z.B. US-Patente Nrn. 5,380,831 und 5,436,391, und Murray et al.
(1989) Nucleic Acids Res. 17:477-498.
-
Von
weiteren Sequenzmodifikationen ist bekannt, dass sie eine Genexpression
in einem zellulären Wirt
verstärken.
Diese umfassen Eliminierung von Sequenzen, die für falsche Polyadenylierungssignale, Exon-Intron-Spleißstellen-Signale,
Transposon-artige Wiederholungen und andere derartige gut charakterisierte
Sequenzen codieren, welche für
eine Genexpression schädlich
sein können.
Der G-C-Gehalt der Sequenz kann auf Level eingestellt werden, die
für einen
gegebenen Zellwirt durchschnittlich sind, wie sie durch Bezugnahme
auf bekannte Gene, die in der Wirtszelle exprimiert werden, erreicht
werden. Wenn möglich,
wird die Sequenz modifiziert, um vorausgesagte Haarnadel-Sekundär-mRNA-Strukturen
zu vermeiden.
-
Die
Expressionskassetten können
zusätzlich
5'-Leader-Sequenzen
im Expressionskassettenkonstrukt enthalten. Solche Leader-Sequenzen
können
unter Verstärkung
der Translation wirken. Translations-Leader sind auf dem Fachgebiet
bekannt und umfassen: Picornavirus-Leader, z.B. EMCV-Leader (Encephalomyocarditis-5'-nicht-codierende
Region) (Elroy-Stein et al. (1989) PNAS USA 86:6126-6130); Potyvirus-Leader,
z.B. TEV-Leader (Tabak-Etch-Virus) (Allison et al. (1986); MDMV-Leader
(Maisverzwergungsmosaik-Virus); Virology 154:9-20) und humanes Immunglobulin-schwere
Kette-Bindungsprotein (BiP), (Macejak et al. (1991) Nature 353:90-94);
nicht-translatierte Leader aus der Hüllprotein-mRNA von Alfalfa-Mosaik-Virus (AMV-RNA
4) (Jobling et al. (1987) Nature 325:622-625); Tabakmosaikvirus-Leader (TMV) (Gallie
et al. (1989) in Molecular Biology of RNA, Hrsg. Cech (Liss, New
York), S. 237-256) und chlorotisches Maisscheckungsvirus-Leader (MCMV)
(Lommel et al. (1991) Virology 81:382-385). Siehe auch Della-Cioppa
et al. (1987) Plant Physiol. 84:965-968. Andere Verfahren, von denen
bekannt ist, dass sie eine Translation verstärken, können auch verwendet werden,
z.B. Introns und dergleichen.
-
Im
Allgemeinen wird wenigstens eines der binären Vektorplasmide eine T-DNA-Region
umfassen, deren heterologe Nucleotidsequenz wenigstens eine Expressionkassette
umfasst, die ein eindeutiges "scorable" Markergen umfasst,
das in der Pflanze funktionell ist. Mit "scorable Markergen" ist ein Gen gemeint, das für die Selektion
von Pflanzenzellen oder -geweben verwendet wird, die mit dem T-DNA-Insert
transformiert wurden, das den "scorable
Marker" umfasst,
der durch das besondere binäre
Vektorplasmid, das den "scorable
Marker" trägt, in die
Pflanze transferiert wurde. "Plant
scorable"-Markergene
umfassen z.B. selektierbare Markergene und analysierbare Reportergene.
-
"Plant selectable" Markergene verleihen
Resistenz für
ein bestimmtes Selektionsmittel und sorgen so für eine Selektion von transformierten
Zellen/Geweben in Gegenwart eines solchen Selektionsmittels. Selektierbare
Markergene umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, Gene, die für Antibiotikumresistenz
codieren, z.B. solche, die für
Neomycinphosphotransferase II (NEO) (Fraley et al. (1986) CRC Critical
Review in Plant Science 4:1-25) und Hygromycinphosphotransferase
(HPT oder HYG) codieren (Vanden Elzen et al. (1985) Plant Mol. Biol.
5:299, Shimizu et al. (1986) Mol. Cell Biol. 6:1074), wie auch Gene,
die Resistenz gegen herbizide Verbindungen, wie z.B. Glufosinatammonium,
Bromoxynil und 2,4-Dichlorphenoxyacetat (2,4-D), verleihen.
-
Mit
analysierbarem bzw. assayable "Reportergen" ist jedes andere "scorable" Markergen als ein
selektierbares Markergen gemeint, das auf sein Vorliegen und/oder
seine Expression analysiert werden kann. Reportergene codieren im
Allgemeinen für
ein Protein, dessen Aktivität
untersucht werden kann, um zu bestimmen, ob das Reportergen vorhanden
ist und/oder exprimiert wird. Vorzugsweise kann das Protein unter Verwendung
nicht-letaler Verfahren untersucht werden. Die Verwendung von solchen "assayable" Reportergenen im
Gegensatz zu selektierbaren Markergenen ist im Detail in der noch
anhängigen
Anmeldung mit dem Titel "Recove ry
of Transformed Plants Without Selectable Markers by Nodal Culture
and Enrichment of Transgenic Sectors", US-Patentanmeldung, Serial Nr. 08/857,664,
eingereicht am 16. Mai 1997 (veröffentlicht
als entsprechende PCT-Anmeldung WO 98/51806), offenbart.
-
Für "assayable" bzw. "analysierbare" Reportergene gibt
es eine bestimmte Art eines chemischen, biologischen oder physikalischen
Assays, der verfügbar
ist und der das Vorliegen oder das Fehlen oder die Änderung
bei der Menge des Expressionsproduktes des Gens bestimmen wird.
In bestimmten Ausführungsformen,
in denen das analysierbare Reportergen ein Enzym produziert, das
im Stoffwechselweg involviert ist, kann der Assay das Vorliegen
oder das Fehlen oder eine Änderung
in der Menge eines Metaboliten, der direkt durch das Enzym produziert
wird, oder das Vorliegen oder das Fehlen oder eine Änderung
in der Menge eines Metaboliten, der direkt durch das Enzym produziert
wird, oder das Vorliegen oder das Fehlen oder eine Änderung
in der Menge des Endproduktes des Stoffwechselwegs anstatt das Vorliegen
oder das Fehlen des Expressionsproduktes (des Enzyms) selbst bestimmen.
Beispielsweise könnte
ein solches Enzym in einem Stoffwechselweg involviert sein, der Öle mit einer
bestimmten Fettsäurezusammensetzung
produziert. Dem Fachmann wird klar sein, dass viele Formen der Assaytechniken
verfügbar
sind, um das Vorliegen und/oder die Expression von Reportergenen
zu detektieren. Beispielsweise könnte
ein beliebiges exprimiertes Protein, das zur Detektion durch ELISA
geeignet ist, unter Verwendung des assoziierten ELISA analysiert
werden, oder eine Modifikation in der Menge einer spezifischen Fettsäure könnte unter
Verwendung der geeigneten biochemischen analytischen Technologie
(z.B. GCMS) bestimmt werden; oder es könnte ein Bioassay verwendet
werden (z.B. Expression eines Kristallproteintoxins aus Bacillus
thuringiensis (Bt) könnte
durch Screening auf nachteilige Effekte von transformiertem Pflanzengewebe
bei Insekten oder Insektenlarven, die für das Kristallproteintoxin
empfindlich sind, bestimmt werden).
-
Der
Fachmann wird auch erkennen, dass das Vorliegen des analysierbaren
Reportergens direkt unter Verwendung von DNA-Amplifikationstechniken,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
PCR, RT-PCR oder LCR zum Beispiel, detektiert werden kann. Als Erläuterung
sei angeführt,
dass das analysierbare Reportergen ein embryospezifisches Gen sein
könnte,
z.B. eine Desaturase unter der Kontrolle eines embryospezifischen
Promotors. Es würde
erwartet, dass eine genetische Modifikation unter Verwendung eines
solchen Genkonstrukts Samenölprofile
modifiziert, ohne eine Expression in Blättern zu beeinträchtigen.
Ein geeignet durchgeführtes
PCR-Screening würde
das Vorliegen der Sequenz in transformierten Pflanzen detektieren.
Der Fachmann wird erkennen, dass, wenn eine Agrobacteriumvermittelte
Transformation als Transformationsverfahren verwendet wurde, bestimmte
Maß nahmen
notwendig sein werden, um das in Agrobacterium vorliegende analysierbare
bzw. "assayable" Reportergen von
dem im Genom von transformierten Pflanzenzellen vorliegenden Reportergen
zu unterscheiden. Die Verwendung eines geeigneten Satzes an Primern,
der Primer für
Agrobacterium-DNA beinhaltet, wird auf dieses Problem gerichtet
sein. Es wird auch erkannt werden, dass ein beliebiges Gen, das
unter Verwendung der Amplifikationstechnologie, z.B. PCR, amplifiziert
werden kann, als analysierbares Reportergen in der vorliegenden
Erfindung dienen kann.
-
Reportergene
sind besonders nützlich,
um das räumliche
Expressionsmuster eines Gens in spezifischen Genen zu quantifizieren
oder zu visualisieren. Üblicherweise
verwendete Reportergene umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
B-Glucuronidase (GUS) (Jefferson (1987) Plant Mol. Biol. Rep. 5:387);
B-Galactosidase (Teeri et al. (1989) EMBO J. 8:343-350); Luciferase
(Ow et al. (1986) Science 234:856-859); Chloramphenicolacetyltransferase
(CAT) (Lindsey und Jones (1987) Plant Mol. Biol. 10:43-52); grünes Fluoreszenzprotein
(GFP) (Chalfie et al. (1994) Science 263:802); und die Maisgene,
die für
Anthocyaninproduktion codieren (Ludwig et al. (1990) Science 247:449).
-
Weitere
Beispiele für
analysierbare Reportergene umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
das Oxalatoxidasegen, das aus Weizen (Dratewka-Kos et al. (1989)
J. Biol. Chem. 264:4896-4900) (das "Germin"-Gen) und Gerste (WO 92/14824) isoliert
wurde; das Oxalatdecarboxylasegen, das aus Aspergillus und Collybia
isoliert wurde (siehe WO 94/12622); andere Enzyme, die Oxalat verwenden;
andere Enzyme, z.B. Polyphenoloxidase, Glucoseoxidase, Monoaminoxidase,
Cholinoxidase, Galactoseoxidase, 1-Aspartatoxidase und Xanthinoxidase
und dergleichen.
-
Wie
der Fachmann erkennen wird, wird der Assay für Reportergene mit der Natur
des Expressionsproduktes variieren. Beispielsweise kann ein enzymatischer
Assay in solchen Fällen
verwendet werden, in denen das Expressionsprodukt ein Enzym ist,
z.B. im Fall einer Transformation mit einem Gen, das für Oxalatoxidase
oder Oxalatdecarboxylase codiert. Ein visueller oder kolorimetrischer
Assay wäre
für Pflanzenzellen oder
-gewebe, die mit einem GFP-Gen transformiert sind, geeignet. Der
Fachmann wird auch erkennen, dass, wenn ein enzymatischer Assay
geeignet ist, die Existenz eines Assays auf dem Fachgebiet besonders
nützlich wäre. Darüber hinaus
werden, wie oben angegeben, andere Assaytechniken (z.B. PCR für den analysierbaren Reporter
selbst oder ELISA oder ein Bioassay oder chemische Analyseverfahren,
z.B. GCMS) bei der Durchführung
der verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung geeignet sein.
-
In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann der Assay ein Verfahren beinhalten,
das außerdem
einen Verlust eines messbaren Produktes oder eine Abnahme beim Expressionslevel
eines messbaren Produktes, das normalerweise vorhanden ist oder
das normalerweise bei höheren Leveln
exprimiert wird, misst. Beispielsweise kann Antisense- oder Co-Suppressionstechnologie
eingesetzt werden, um die Expression eines bestimmten Gens nach
unten zu regulieren, und es kann ein geeigneter Assay eingesetzt
werden, der das Verschwinden oder die Abnahme in der Menge des Expressionsproduktes oder
eines metabolischen Produktes detektieren wird.
-
Bezüglich weiterer
Informationen über
die Verwendung von "scorable" Markergenen siehe
allgemein Yarranton (1992) Curr. Opin.Biotech. 3:506-511; Christopherson
et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:6314-6318; Yao et al.
(1992) Cell 71:63-72; Reznikoff (1992) Mol. Microbiol. 6:2419-2422;
Barkley et al. (1980) The Operon, S. 177-220; Hu et al. (1987) Cell
48:555-566; Brown et al. (1987) Cell 49:603-612; Figge et al. (1988)
Cell 52:713-722; Deutschle et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci USA
86:5400-5404; Fuerst et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:2549-2553;
Deutschle et al. (1990) Science 248:480-483; M. Gossen (1993) Ph.D.
Thesis, Universität
Heidelberg, Reines et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:1917-1921; Labow et al.
(1990) Mol. Cell Biol. 10:3343-3356; Zambretti et al. (1992) Proc.
Natl. Acad. Sci USA 89:3952-3956; Baim et al. (1991) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 88:5072-5076; Wyborski et al. (1991) Nucleic Acids
Res., 19:4647-4653; Hillenand-Wissman (1989) Topcs Mol. Struc. Biol.
10:143-162; Degenkolb et al. (1991) Antimicrob. Agents Chemother.
35:1591-1595; Kleinschnidt
et al. (1988) Biochemistry 27:1094-1104; Gatz et al. (1992) Plant
J. 2:397-404; A.L.
Bonin (1993) Ph. D. Thesis, Universität Heidelberg; Gossen et al. (1992)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:5547-5551; Oliva et al. (1992) Antimicrob.
Agents Chemother. 36:913-919; Hlavka et al. (1985) Handbook Exp.
Pharmacol. 78, Gill et al. (1988) Nature 334:721-724.
-
Bei
der Herstellung der Expressionskassetten können die verschiedenen DNA-Fragmente
so manipuliert werden, dass sie die DNA-Sequenzen in der geeigneten
Orientierung und gegebenenfalls im geeigneten Leseraster bereitstellen.
Zu diesem Zweck können
Adapter oder Linker verwendet werden, um die DNA-Fragmente zu verknüpfen, oder
es können
andere Manipulationen involviert sein, um für zweckdienliche Restriktionsstellen,
Entfernung überflüssiger DNA,
Entfernung von Restriktionsstellen oder dergleichen zu sorgen. Zu diesem
Zweck können
eine in vitro-Mutagenese, eine Primerreparatur, eine Restriktion,
ein Anlagern, Resubstitutionen, z.B. Transitionen und Transversionen,
involviert sein.
-
Somit
werden die binären
Vektorplasmide, die in einen Agrobacterium-Stamm eingeführt werden,
um den neuen Agrobacterium-Stamm mit mehreren binären Vektoren
der vorlie genden Erfindung zu konstruieren, modifiziert, so dass
sie vorstehend genannten Schlüsselmerkmale,
einschließlich
eines "broad-host-range"-Replikationsursprungs,
einer Mehrfachklonierungsstelle, eines bakteriellen selektierbaren
Markergens, Transferfunktionen, wo erforderlich, und wenigstens
eine T-DNA-Randregion umfasst, die die heterologe Nukleotidsequenz
von Interesse, die in eine Pflanze zu transferieren und anschließend in
das Pflanzengenom zu integrieren ist, umfasst.
-
Wenigstens
zwei dieser modifizierten binären
Vektorplasmide werden in einen Agrobacterium-Stamm eingeführt oder
transferiert, um den gentechnisch veränderten Agrobacterium-Stamm mit mehreren
binären Vektoren
der vorliegenden Erfindung zu konstruieren. Auf dem Fachgebiet ist
eine Vielzahl von Agrobacterium-Spezies und ihre jeweiligen Stämme (insbesondere
zur Dikotylen-Transformation) bekannt. Siehe z.B. Hooykaas (1989)
Plant Mol. Biol. 13:327; Hooykaas (1988) Plant Mol. Biol. Manual
A4:1-13; Smith et al. (1995) Crop Science 35:301; Chilton (1993)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:3119; Mollony et al. (1993) Monograph Theor.
Appl. Genet. NY, Springer-Verlag 19:148; Ishida et al. (1996) Nature
Biotechnol. 14:745; und Komari et al. (1996) The Plant Journal 10:165.
Vorzugsweise ist das gentechnische veränderte Agrobacterium ein Stamm
von A. tumefaciens, bevorzugter der A. tumefaciens-Stamm EHA101 oder
EHA105, obgleich ein beliebiger Agrobacterium-Stamm gentechnisch
verändert
werden kann.
-
Methoden
zum Plasmidtransfer in Agrobacterium sind auf dem Fachgebiet gut
bekannt. Beispielsweise können
die binären
Vektorplasmide konjugativ in einer triparentalen Paarung in ein
Agrobacterium, das ein Helfer-Ti- oder -Ri-Plasmid enthält (siehe
z.B. Hooykaas und Schilperoort (1984) Adv.Genet. 22:209-283), transferiert
werden. Alternativ kann eine sequenzielle Transformation mit wenigstens
zwei binären
Vektorplasmiden unter Verwendung der Gefrier-Tau-Methode (Holsters (1978) Mol. Gen.
Genet. J.:181-187) oder der Elektroporationsmethode (Lalonde et
al. (1989) Am. J. Vet. Res. 50(11) 1957-1960); Wen-jun und Forde
(1989) Nucleic Acids Res. 17(20):8385) erreicht werden.
-
Nach
Transformation mit jedem binären
Vektorplasmid können
Bakterienkolonien, die ein bestimmtes binäres Vektorplasmid oder bestimmte
binäre
Vektorplasmide enthalten, selektiert werden, indem ein besonderes
Selektionsmittel (besondere Selektionsmittel) in dem Wachstumsmedium
enthalten ist (sind), das (die) für das bakterielle selektierbare
Markergen (die bakteriellen selektierbaren Markergene), das (die)
in dem binären
Vektorplasmid (den binären
Vektorplasmiden) enthalten ist (sind), spezifisch ist (sind). So
könnte
z.B. ein Agrobacterium mit zwei binären Vektorplasmiden transformiert
sein, von denen eines das selektierbare Markergen für Kanamycinresistenz
(kanr) trägt und das andere das Markergen
für Carbenicillinresistenz (ampr) trägt.
In diesem Beispiel wird der Agrobacterium-Stamm, der mit dem binären kanr-Vektorplasmid
transformiert ist, in Gegenwart von Kanamycin kultiviert, um auf
Bakterienkolonien zu selektieren, die das selektierbare Markergen
enthalten, das Resistenz gegenüber
diesem Arzneimittel verleiht. Nach diesem Selektionsprozess werden
Agrobacterium-Kolonien, die das binäre kanr-Vektorplasmid
enthalten, mit dem binären
ampr-Vektorplasmid transformiert. Nach Kultur
in einem Medium, das Carbenicillin enthält, werden Carbenicillin-resistente
(ampr)-Kolonien in einem Medium kultiviert,
das beide Selektionsmittel enthält,
um Bakterienkolonien zu isolieren, die beide, das binäre kanr-Vektorplasmid und das binäre ampr-Vektorplasmid,
umfassen. Obgleich ähnliche Konstruktionen
eines bestimmten Selektionsmittels in aufeinander folgenden Selektionsrunden
auf weitere binäre
Vektorplasmide verwendet werden können, kann es bevorzugt sein,
eine geringere Konzentration eines Selektionsmittels während der
ersten Selektionsrunde auf das entsprechende selektierbare Markergen
zu verwenden, um den Tod von Kolonien, die geringe Kopienzahlen
des bestimmten binären
Vektorplasmids, das das Gen umfasst, das Resistenz gegen das Selektionsmittel
verleiht, zu verhindern.
-
Die
resultierenden Agrobacterium-Stämme
mit mehreren binären
Vektoren stellen ein neues Acrobacterium-vermitteltes Gentransfersystem
bereit, das zur Co-Transformation einer beliebigen Pflanze eingesetzt werden
kann, wobei eine Co-Transformation in einem einzelnen Transformationsereignis
erreicht wird. Transformierte Pflanzen der vorliegenden Erfindung
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens zwei unabhängig transferierte
heterologe Nucleotidsequenzen von Interesse enthalten, z.B. transferierte
Gene, von denen jedes von T-DNA-Rändern flankiert
ist und in unverknüpfter
Art in das Genom der Pflanze insertiert ist. Die transformierten
Pflanzen sind in der Morphologie normal und sind fertil. Vorzugsweise
enthalten die transformierten Pflanzen eine einzelne Kopie jeder
der transferierten Nucleotidsequenzen ohne erkennbare Umlagerungen.
Alternativ liegen die unabhängig
transferierten Nucleotidsequenzen von Interesse in der transformierten
Pflanze in niedriger Kopienzahl vor. Mit niedriger Kopienzahl ist
gemeint, dass Transformanten nicht mehr als fünf (5) Kopien der T-DNA, vorzugsweise
nicht mehr als drei (3) Kopien der T-DNA, bevorzugter weniger als
drei (3) Kopien jeder T-DNA
umfassen. Auf diese Weise können
genetisch modifizierte Pflanzen, Pflanzenzellen, Pflanzengewebe,
Samen und dergleichen erhalten werden. Agrobacterium-vermittelte
Transformationsprotokolle können
in Abhängigkeit
vom Typ der Pflanze oder Pflanzenzelle, d.h. Monokotyle oder Dikotyle, die
zur Transformation targetiert wird, variieren.
-
Agrobacterium-Transformationsprotokolle
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Eine Agrobacterium-vermittelte
Transformation beinhaltet eine Inkubation von Zellen oder Geweben
mit dem Bakterium, gefolgt von einer Regeneration von Pflanzen aus
den transformierten Zel len, die eine Kallusbildungsstufe beinhalten kann
oder nicht. Eine Inokulation von Explantaten hat sich als das wirksamste
Mittel zur Erzeugung transgener Pflanzen erwiesen.
-
Solche
Explantate umfassen Zellen aus Meristem, z.B. die Primärmeristeme,
die sich an den Apices von Haupt- und Seitensprossen und -wurzeln
befinden, Blattbasalmeristeme, Knotenmeristeme, die zu Nebensprossen
und -wurzeln wachsen, Sekundärmeristeme
und Meristeme, die zu Adventivknospen oder -wurzeln wachsen. Andere
geeignete Explantate umfassen das Keimlingshypokotyl, unreife und
reife Kotyledone, Kotyledonen-Knotenzellen, Meristeme aus unreifen
Samenembryoachsen, unreife und reife Embryos, Primärblättchen und
dergleichen.
-
In
einer Ausführungsform
ist das Explanat ein Keimlingsapicalmeristem, insbesondere ein intaktes Keimlingsapicalmeristem,
das aus einer Embryoachse eines reifen Samens erhalten wird. Nach
Sameninhibierung wird das Meristem durch Entfernung der primordialen
Scheidenblätter
oder Keimblätter
freigelegt und dann mit einem erfindungsgemäßen Agrobacterium-Stamm mit mehreren
binären
Vektoren (multiple-binary vector) inokuliert. Nach der Agrobacterium-vermittelten
Transformation regeneriert ein solches Explantat Keimlinge bzw.
Schösslinge
während
einer Kultur. Die transformierten Meristemzellen/das transformierte
Meristemgewebe können
kann manipuliert werden, so dass die transgenen Sektoren vergrößert werden,
und zwar entweder durch Selektion und/oder durch Durchführung der
Proliferation aus Gewebe von Keimlingen oder mehreren Meristemen
per se. Die erhaltene Schößlingspopulation
kann dann auf transgene Sektoren durchgemustert und bezüglich dieser
angereichert werden, welche dann Bedingungen ausgesetzt werden,
die für
eine Differenzierung zu transgenen Pflänzchen sorgen. Siehe insbesondere
US-Patent Nr. 5,736,369. In einer anderen Ausführungsform ist das Explantat
ein Meristem einer gespaltenen Embryoachse, das aus reifem Samen
erhalten wurde, wie es in Malone-Schoneberg et al. (1994) Plant
Sci. 103:199-207 beschrieben ist.
-
Agrobacterium-vermittelte
transformierte Schösslinge,
die aus Meristemen, z.B. Embryoachsenmeristeme, laterale oder Nebenmeristeme
oder Adventivmeristeme, erzeugt wurden, können weiter kultiviert werden,
indem ein Knotenexplantatverfahren zur Bildung von Schösslingen
und schließlich
Pflanzen mit angereicherten transgenen Sektoren verwendet wird.
Auf diese Weise werden Schösslinge,
die bezüglich
einer Transformation positiv analysiert wurden, in Segmente unterteilt,
von denen jedes einen identifizierbaren Knotenübergang mit seinem assoziierten
Knotenmeristem umfasst. Die resultierenden Knotenexplantate werden
dann kultiviert, um eine Knotenmeristementwicklung und eine Bildung
von Schösslingen
mit angereicherten transgenen Sektoren zu induzieren. Die Schlösslinge,
die bezüglich
der Transformation positiv sind, können dann zu transgenen Pflanzen
kultiviert werden oder für
eine anschließende
Knotenkultur und -anreicherung vor Kultivierung transgener Pflanzen
verwendet werden. Eine Noduskultur und eine Anreicherung an transgenen
Sektoren ist insbesondere zur Regeneration von transformierten Pflanzen
ohne selektierbare Markergene effektiv. Siehe insbesondere die gleichzeitig
anhängige
Anmeldung mit dem Titel "Recovery
Transformed Plants Without Selectable Markers by Nodal Culture and
Enrichment of Transgenic Sectors",
US-Patentanmeldung, Serial No. 08/857,664, eingereicht am 16. Mai
1997 (veröffentlicht
als entsprechende PCT-Anmeldung
WO 98/51806).
-
Der
gentechnisch veränderte
Agrobacterium-Stamm mit mehreren binären Vektoren bzw. der "multiple binary vector"- Agrobacterium-Stamm
kann eingesetzt werden, um die Zellen einer beliebigen Pflanze zu transformieren.
Solche Zellen umfassen Kallus, der aus beliebigen Geweben einer
Pflanze stammen kann. Vorzugsweise ist das Gewebe, das bei der Initiierung
von Kallus eingesetzt wird, unreifes Gewebe, z.B. unreife Embryos,
unreife Blütenstände und
der Basalteil junger Blätter.
Alternativ kann der Kallus aus Staubblättern, Mikrosporen, reifen
Embryos und hauptsächlich
aus einem anderen Gewebe, das zur Bildung von Kallus und/oder Sekundärembryonen
fähig ist,
stammen.
-
Das
Verfahren kann auch verwendet werden, um Zellsuspensionen zu transformieren.
Solche Zellsuspensionen können
aus einem beliebigen Pflanzengewebe gebildet werden.
-
Das
Verfahren zur Transformation mit dem gentechnisch hergestellten "multiple-binary vector"- Agrobacterium-Stamm
der Erfindung kann in mehrer Schritte aufgeteilt werden. Die Grundschritte
umfassen einen Inokulations- oder Infektionsschritt (Schritt 1);
einen Co-Kultivierungsschritt
(Schritt 2) eines transgenen Kallus und/oder Schösslingsgewinnungsschritt, der
ein Selektionsmittel (zur Verwendung mit einem "plant selectable")-Markergen einarbeitet, oder nicht
selektives Wachstum, gefolgt von einem Screening (zur Verwendung
mit einem analysierbaren Reportergen) (Schritt 3); und Gewinnung
von bewurzelten transgenen Schösslingen,
gefolgt von einem Transfer in Erde zur Entwicklung von transgenen
Pflanzen (Schritt 4).
-
Im
Infektionsschritt werden die Gewebe oder Zellen, die zu transformieren
sind, isoliert und dem gentechnisch veränderten Agrobacterium-Stamm
ausgesetzt, so dass ein Kontakt mit einer Agrobacterium-Suspension
bereitgestellt wird. Wie oben beschrieben wurde, wurde jedes binäre Vektorplasmid
in dem gentechnisch veränderten
Agrobacterium so modifiziert, dass es eine heterologe Nucleotidsequenz
von Interesse in einer T-DNA-Region umfasst. Wenigstens eine dieser
T-DNA-Regionen umfasst eine Expressionskassette, die ein eindeutiges "plant scorable" Markergen umfasst,
z.B. ein selektierbares Markergen oder ein analysierbares Reportergen,
wie hierin definiert, um auf transformierte Pflanzen zu selektieren
oder durchzumustern. Allgemeine Molekulartechniken, die in der Erfindung
verwendet werden, werden z.B. von Sambrock et al. (1989) Molecular
Cloning: A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Plainview, New York) bereitgestellt.
-
Agrobacterium,
das die binären
Vektorplasmide von Interesse enthält, wird vorzugsweise auf Agrobacterium-Masterplatten
mit Glycerol-Stocks, die bei –80°C gefroren
sind, gehalten. Der Ausdruck "Agrobacterium", das fähig ist,
wenigstens zwei Gene zu transferieren, wie er hier verwendet wird,
bezieht sich auf das gentechnisch veränderte Agrobacterium, das die
binären
Vektorplasmide enthält,
die die Gene oder Nucleotidsequenzen von Interesse umfassen und
die zur Vermittlung der Ereignisse geeignet sind, die erforderlich
sind, um die Gene oder Nucleotidsequenzen auf die zu infizierenden
Zellen zu übertragen.
Masterplatten können verwendet
werden, um Agarplatten zu inokulieren, um Agrobacterium zu erhalten,
das dann in flüssigen
Suspensionskulturen, z.B. YPC, YEP, LB, MinA mit geeigneten Antibiotika
wachsen gelassen wird, zentrifugiert wird und dann in einem Inokulationsmedium
zur Verwendung im Infektionsprozess resuspendiert wird. Solche Inokulationsmedien
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und umfassen im Allgemeinen
die wichtigen anorganischen Salze und Vitamine. Siehe z.B. Chu (1987)
Proc. Symp. Plant Tissue Culture (Science Press, Peking), S. 43-50;
Ishida et al. (1996) Nature Biotechnology 14:745-750; Skirvin (1981)
in Cloning Agricultural Plants Via In vitro Techniques, Herausg.
Conger (CRC Press, Knoxville, Tennessee), S. 51-140; EP-A-0 672 752
A1; EP-A-0 687 730 A1; und US-Patent Nr. 5,591,616. Alternativ können Bakterien
von der Masterplatte verwendet werden, um Brühkulturen zu inokulieren, die
vor der Transformation zur logarithmischen Phase gewachsen sind.
-
Die
Konzentration an gentechnisch verändertem Agrobacterium, das
im Infektionsschritt und Co-Kultivierungsschritt eingesetzt wird,
kann die Transformationshäufigkeit
beeinflussen. Entsprechend können
sehr hohe Konzentrationen an Agrobacterium die Zellen oder Gewebe,
die zu transformieren sind, z.B. Primärmeristeme oder unreife Embryos,
schädigen
und zu einer verringerten Wachstumsantwort von transformierten Zellen
führen.
Demnach kann die Konzentration an Agrobacterium, die in den Verfahren
der Erfindung nützlich ist,
in Abhängigkeit
von dem verwendeten Agrobacterium-Stamm, dem transformierten Gewebe,
der Pflanzenspezies, die transformiert wird, und dergleichen variieren.
Um das Transformationsprotokoll für eine bestimmte Pflanzenspezies
oder ein bestimmtes Pflanzengewebe zu optimieren, können die
Zellen oder kann das Gewebe, die zu transformieren sind (z.B. Primärmeristeme
oder unreife Embryos) mit verschiedenen Konzentrationen an Agrobacterium
inkubiert werden. Entsprechend können
der Level an "scorable" Markergen, die Expression
und die Transformationseffizienz für verschiedene Agrobacterium-Konzentrationen
bestimmt werden.
-
Die
Zellen/das Gewebe, die zu transformieren sind, werden im Allgemeinen
in einer flüssigen
Kontaktphase, die eine Konzentration des gentechnisch veränderten
Agrobacterium enthält,
zu der Agrobacterium-Suspension gegeben, um die Transformationseffizienz
zu optimieren. Die Kontaktphase erleichtert einen maximalen Kontakt
der Zellen/des Gewebes, die zu transformieren sind, mit der Agrobacterium-Suspension. Die
optimale Länge
für die
Kontaktphase kann experimentell für die Gewebe und die Pflanzenspezies,
die eine Transformation durchmachen, bestimmt werden. Im Allgemeinen
werden die Zellen/Gewebe mit der Agrobacterium-Suspension für einen
Zeitraum von wenigstens etwa 5 Minuten bis etwa 60 Minuten, vorzugsweise
etwa 5 Minuten bis etwa 45 Minuten, bevorzugter etwa 5 Minuten bis
etwa 25 Minuten, bevorzugter etwa 10 Minuten bis etwa 15 Minuten
in Kontakt gebracht.
-
Nach
dem Inokulations- oder Infektionsschritt werden die zu transformierenden
Zellen/Gewebe mit dem gentechnisch veränderten Agrobacterium-Stamm
auf einem Medium, das keine Antibiotika enthält, co-kultiviert. Die Länge des
Co-Kultivierungszeitraums wird für
den Typ der Explantate, Zellen oder Gewebe und die bestimmte Pflanzenspezies,
die eine Transformation durchmacht, bestimmt. Im Allgemeinen werden die
Zellen/das Gewebe mit dem gentechnisch veränderten Agrobacterium-Stamm
für etwa
1 bis 30 Tage, vorzugsweise etwa 1 bis 20 Tage und bevorzugter etwa
1 bis 10 Tage co-kultiviert.
-
Nach
dem Co-Kultivierungsschritt können
die transformierten Zellen/das transformierte Gewebe einem optionalen
Ruheschritt unterworfen werden. Wenn kein Ruheschritt verwendet
wird, kann ein verlängerter Co-Kultivierungsschritt
verwendet werden, um einen Kulturzeitraum vor Zusatz eines Selektionsmittels,
wenn ein selektierbares Markergen verwendet wird, oder vor Bestimmung
der Aktivität
eines Reportergens bereitzustellen.
-
Für den Ruheschritt
werden die transformierten Zellen in ein zweites Medium übertragen,
das ein Antibiotikum enthält,
das fähig
ist, das Wachstum von Agrobacterium zu hemmen. Diese Ruhephase wird
in Abwesenheit eines selektiven Drucks durchgeführt, um eine bevorzugte Initiierung
und Wachstum von Kallus, wenn notwendig, aus den transformierten
Zellen, die die heterologe Nucleotidsequenz enthalten, zuzulassen. Ein
Antibiotikum, das keines der bakteriellen Selektionsmittel ist,
für welches
das gentechnisch veränderte Agrobacterium
ein Resistenzgen hat, wird zugesetzt, um Agrobacterium-Wachstum
zu hemmen. Alternativ kann das Antibiotikum im Selektionsmedium
eines sein, für
das der gentechnisch veränderte
Agrobacterium-Stamm ein entsprechendes Resistenzgen hat, für das aber
nur bei Konzentrationen unter der Konzentration im Kulturmedium
Resistenz verliehen wird. Antibiotika, die Agrobacterium hemmen,
sind auf dem Fachgebiet bekannt und umfassen Cefotaxim, Timetin,
Vancomycin, Carbenicillin und dergleichen. Konzentrationen des Antibiotikums
werden sich entsprechend dem Standard für jedes Antibiotikum ändern. Beispielsweise
werden die Konzentrationen an Carbenicillin im Bereich von etwa
50 mg/l bis etwa 250 mg/l Carbenicillin in festen Medien, vorzugsweise
etwa 75 mg/l bis etwa 200 mg/l, bevorzugter etwa 100 bis 125 mg/l,
liegen. Der Fachmann auf dem Gebiet der Transformation wird erkennen,
dass die Konzentration an Antibiotikum für ein besonderes Transformationsprotokoll
ohne unnötiges
Experimentieren optimiert werden kann.
-
Die
Ruhephasenkulturen werden vorzugsweise im Dunklen bei 28°C für etwa 1
bis etwa 15 Tage, vorzugsweise für
etwa 3 bis etwa 10 Tage, bevorzugter für etwa 5 bis etwa 8 Tage, ruhen
gelassen. Für
den Ruheschritt kann ein beliebiges der Medien, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, verwendet werden.
-
Nach
dem Co-Kultivierungsschritt oder nach dem Ruheschritt, wenn dieser
verwendet wird, werden transformierte Zellen/Gewebe durchgemustert,
um solche Zellen/Gewebe zu selektieren, die T-DNA-Regionen aufgenommen
und eingebaut haben, welche die heteolngen Nucleotidsequenzen von
Interesse umfassen, die unabhängig
durch den gentechnisch veränderten
Agrobacterium-Stamm eingeführt
wurden. Transformierte Zellen/Gewebe werden auf ein Medium übertragen,
das ein Antibiotikum enthält,
um das Wachstum des Agrobacteriums zu hemmen. Wenn ein "plant selectable" Marker als ein "scorable" Markergen dient,
wird das Medium auch ein Selektionsmittel enthalten, das für das "plant selectable" Markergen spezifisch
ist. Wenn das "scorable" Markergen ein analysierbares
Reportergen ist, werden dann die Zellen/Gewebe, die auf diesem Agrobacterium-hemmenden
Medium gewachsen sind, auf Aktivität des Reportergens untersucht.
Auf diese Weise werden das Mittel oder die Assays, die zum Screening
von Transformanten eingesetzt werden, auf transformierte Zellen
selektieren, die T-DNA-Inserts
und ihre entsprechenden Nucleotidsequenzen von Interesse enthalten,
welche wenigstens das entsprechende "scorable" Markergen oder die entsprechenden "scorable" Markergene umfassen
und die während
der Transformation durch das Agrobacterium abgegeben wurden.
-
Im
Allgemeinen kann ein beliebiges der Medien, die auf dem Fachgebiet
als für
die Kultur der Pflanze von Interesse geeignet bekannt sind, im Screeningschritt
verwendet werden. Während
des Screenings werden die transformierten Zellen/Gewebe kultiviert,
bis eine Kallus- und/oder
Schössling-Bildung
beobachtet wird, was von dem Materialtyp abhängt, der einer Transformation
unterliegt. Die Kalli und/oder Schösslinge werden dann auf einem
geeigneten Medium in einem Licht/Dunkel-Zyklus kultiviert, bis sich
Schösslinge
und/oder Wurzeln entwickeln. Verfahren zur Pflanzenregeneration
sind im Fachgebiet bekannt und bevorzugte Verfah ren werden von Kamo
et al. (1985) Bot. Gaz 146(3):327-334, West et al. (1993) The Plant
Cell 5:1361-1369, und Duncan et al. (1985) Planta 165:322-332 bereitgestellt.
-
Kleine
Pflänzchen
werden dann in Röhrchen,
die Bewurzelungsmedium enthalten, transferiert und für etwa eine
weitere Woche wachsen und mehr Wurzeln entwickeln gelassen. Die
Pflanzen werden dann in eine Erdmischung in Töpfen im Gewächshaus umgepflanzt. Alternativ
kann in vitro-gewachsener Wurzelstamm zum Pfropfen der Pflänzchen und
zur Gewinnung von transgenen Schösslingen
verwendet werden.
-
Weitere
Modifikationen, die verwendet werden können, umfassen Bereitstellung
eines zweiten Infektionsschritts zur Verstärkung einer Infektion durch
das Agrobacterium. Es können
auch die Vektoren und Verfahren der Erfindung in Kombination mit
einem Partikelbeschuss zur Erzeugung transformierter Pflanzen verwendet
werden. Partikelbeschuss kann eingesetzt werden, um die Verwundung
in den Geweben, die durch Agrobacterium zu transformieren sind,
zu erhöhen
(Bidney et al. (1990) Plant Mol. Biol. 18:301-313,
EP 0 486 233 . Verfahren zum Partikelbeschuss
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Siehe z.B. US-Patent Nr. 4,945,050;
Tomes et al., US-Patent Nr. 5,879,918; Tomes et al., US-Patent Nr.
4,945,050; Tomes et al., US-Patent Nr. 5,879,918; Tomes et al.,
US-Patent Nr. 5,886,244; Bidney et al., US-Patent Nr. 5,932,782;
Tomes et al. (1995) "Direct
DNA Transfer into Intact Plant Cells via Microprojective Bombardment", in Plant Cell,
Tissue and Organ Culture: Fundamental Methods, Herausg. Gamborg
und Phillips (Springer-Verlag, Berlin); und McCabe et al. (1988)
Biotechnology 6:923-926). Siehe auch Weissinger et al. (1988) Annual
Rev. Genet. 22:421-477; Datta et al. (1990) Biotechnology 8:736-740;
Klein et al. (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:4305-4309; Klein et
al. (1988) Biotechnology 6:559-563 (Mais), Klein et al. (1988) Plant
Physiol. 91:440-444; Fromm et al. (1990) Biotechnology 8:833-839;
und Hooydaas-Van Slogteren und Hooykaas (1984) Nature (London) 311:763-764; und
Bytebier et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:5354-5349.
-
Nach
Verwundung der Zellen durch Mikroprojektilbeschuss werden die Zellen
mit Agrobacterium-Lösung
inokuliert. Der zusätzliche
Infektionsschritt und der Partikelbeschuss können bei der Verstärkung der Transformationseffizienz
in solchen Pflanzen, die sich gegen eine Infektion durch Agrobacterium
besonders sträuben,
nützlich
sein.
-
Transgene
Pflanzen, die stabil integrierte T-DNA-Regionen haben, welche heterologe
Nucleotidsequenzen enthalten, die andere codierende Sequenzen von
Interesse als ein "plant
scorable" Markergen
oder zusätzlich
zu einem "plant
scorable" Markergen
umfassen, werden unter Verwendung von Assays identifiziert, die
für die
codierende Sequenz von Interesse spezifisch sind. Wenn z.B. eines
der binären
Vektorplasmide in einer Expressionskassette getragen wird, die ein
Pathogenresistenzgen innerhalb einer T-DNA-Region umfasst, könnte das
Vorliegen der transferierten T-DNA in der regenerierten Pflanze
durch Überwachen
der Pathogenresistenz in der regenerierten Pflanze bestimmt werden.
-
Die
Tatsache, dass jede T-DNA-Region, die heterologe Nucleotidsequenzen
von Interesse umfasst, in das Pflanzengenom in einer nicht-verknüpften Weise
integriert wird, hat Auswirkungen für nachfolgende sexuell produzierte
Generationen der ursprünglichen
transformierten Pflanzen. So kann die sexuell produzierte Nachkommenschaft
der Anfangstransformanten nur Untergruppen der ursprünglich transferierten
und integrierten T-DNA-Regionen zurückbehalten. Auf diese Weise
kann eine Nachkommenschaft, die nur nicht-selektierbare codierende
Sequenzen von Interesse und somit einen Verlust an selektierbaren
Markergenen hat, durch nachfolgende Züchtungspraktiken erhalten werden.
Dies ist günstig,
wenn das selektierbare Markergen, das für eine Anfangsselektion von
transformierten Pflanzen erwünscht
ist, in der Nachkommenschaft dieser transformierten Pflanzen unerwünscht ist.
-
Die
folgenden Beispiele werden lediglich zur Erläuterung und keineswegs zur
Beschränkung
angeführt.
-
EXPERIMENTELLES
-
Beispiel 1: Konstruktion
von binären
Plasmiden
-
Plasmid
pPHP9755 (1) ist ein binäres Agrobacterium-Plasmid,
das den superMAS-Promotor ((ocs)3mas aus Ni et al. (1995) Plant J. 7:661-676),
der die Expression des Weizen-Oxalatoxidase-Gens
(auch bekannt als Germin) steuert (Lane et al. (1991) J. Biol. Chem.
266:10461-10469), mit dem Kartoffel-Proteinase-Inhibitor II (PINII)-Terminator
(An et al. (1989) Plant Cell I:115-122) enthält. Die superMAS::Oxalatoxidase::pinII-Kassette
wurde zuerst in einer pUC-Plasmid-Hauptkette zusammengebaut, indem
eine NcoI-Stelle, die das 3'-Ende
des superMAS-Promotors flankiert, an die NcoI-Überlappung des Startcodons
der Oxalatoxidase ligiert wurde. Der PINII-Terminator wurde mit
den stumpfen Enden 21 Basen stromabwärts des Stopcodons der Oxalatoxidase
ligiert. Eine pBIN19-Plasmidhauptkette (Bevan (1984) Nucl. Acids
Res. 12:8711-8721), bei der die Expressionssequenzen zwischen den
T-DNA-Rändern
entfernt waren, wurde zur Insertion der superMAS::Oxalatoxidase::PINII-Kassette
verwendet. Die Kassette wurde mit dem superMAS-Promotor proximal
zu der linken T-DNA-Grenze bzw. -Border orientiert. Der abschließende Konstruktionsschritt
ist schematisch in 2 dargestellt.
-
Plasmid
pPHP762 (3) ist ein binäres Agrobacterium-Plasmid,
das den CaMV35S-Enhancer
und Promotorregionen (Kay et al. (1987) Science 236:1299-1302),
gefolgt von dem NPTII-Gen und der Kartoffelproteinaseinhibitor II
(PIN II)-Terminatorregion (An et al. (1989) Plant Cell I:115-122)
zwischen den rechten und linken T-DNA-Rändern enthält. Das NPTII-Genkonstrukt war
für eine
konstitutive Expression von NPTII in Pflanzen konzipiert.
-
Ein
anderes binäres
Agrobacterium-Plasmid wurde verwendet, um pPHP762 herzustellen.
Dieses eine war ein Derivat von pGA473, das nahezu identisch mit
pGA472 ist, welches in An et al. (1985) EMBO J. 4:277-284 veröffentlicht
ist, außer
dass ein CAT-Genmarker in der T-DNA-Region
angeordnet war, um pGA473 herzustellen. Pioneer-Plasmid pPHP84 wurde
hergestellt, indem zuerst die Gene aus der T-DNA-Region von pGA473
entfernt wurden und dann Restriktionsstellen addiert wurden, um
eine Konstruktsynthese zu erleichtern. Eine Kombination von durch
EcoRI-linearisiertem pPHP227 und mit EcoRI partiell verdautem pPHP84 resultierte
in pPHP762. Dies platzierte das vollständige pPHP227-Plasmid, das
sowohl das in Pflanzen exprimierbare NPTII-Gen als auch Ampicillinresistenzmarker
enthielt, zwischen die T-DNA-Ränder von
pPHP84. Das NPTII-Gen von pPHP227 wird konstitutiv über einen
CaMV 355-Enhancer
und eine Promotorregion und die PIN II-Terminierungsregion konstitutiv
in Pflanzen exprimiert. Plasmid pPHP762 wurde für Co-Transformationsexperimente
verwendet, da es sowohl das Pflanzen-selektierbare NPTII-Gen als
auch das bakterielle Ampicillinresistenzgen bereit stellt, um für eine differenzielle
Selektion von bakteriellen Isolaten, die sowohl es als auch den
oben beschriebenen pBIN19-Vektor enthalten. Der abschließende Konstruktionsschritt
ist in 4 schematisch gezeigt.
-
Beispiel 2: Agrobacterium-Transformation
-
Agrobacterium
tumefaciens-Stamm EHA105 (beschrieben in Hood et al. (1993) Transgen.
Res. 2:208-218) wurde mit dem Kanamycin-Resistenz-binären Vektor
pPHP9755 (in Beispiel 1 beschrieben) unter Verwendung des Gefrier-Tau-Verfahrens
von Holsters et al. (1978) Mol. Gen. Genetics 1:181-187 transformiert.
Transformierte, Kanamycin-resistente Isolate wurden auf verfestigtem
60A-Medium mit 50 mg/l Kanamycin (YEP-Medium, 50 mg/l Kanamycin)
selektiert. Bakterielle Isolate wurden durch Ausstreichen gereinigt, indem
frische Platten aus selektivem YEP-Medium inokuliert wurden. Einzelne
Kolonien wurden in flüssige Schüttelkulturen
desselben Mediums pickiert, zu einer OD600 von 1,0 wachsen gelassen
und zur Herstellung von gefrorenen Glycerol-Stocks verwendet, die
bei –80°C gelagert
wurden. Diese Stocks können
verwendet werden, um Agrobacterium-Kulturen wieder zu initiieren.
Flüssige
Schüttelkulturen
wurden aus Glycerol-Stocks initiiert und zur binären Plasmidisolierung verwendet
(Qiagen Inc., Chatsworth, Kalifornien). Aus Agrobacterium isoliertes
Plasmid wurde mit Restriktionsenzymen verdaut und mit verdauten
Quellen-Plasmidpräparationen
verglichen, um zu beweisen, dass Fragmente durch das Transformationsverfahren
in der Größe nicht
verändert
waren.
-
Der
Agrobacterium-Stamm EHA105/pPHP9755 wurde anschließend mit
dem Carbenicillin/Ampicillin-resistenten binären Vektor pPHP762 (in Beispiel
1 beschrieben) unter Verwendung des obigen Verfahrens tranformiert
und auf 34Z-Medium (LB-Medium, 100 mg/l Carbenicillin) plattiert.
Carbenicillin-resistente Kolonien wurden auf festen YEP-Platten,
die 50 mg/l Kanamycin und 100 mg/l Ampicillin enthielten, ausgestrichen. Einzelne
Kolonien wurden aus diesen Platten herausgenommen und in 3 ml Flüssigschüttelkulturen
mit Kanamycin und Carbenicillin inokuliert. Das Wachstum in diesem
Medium war im Vergleich zu einzelnen binären Stämmen, die auf einem einzelnen
Antibiotikum gewachsen waren, langsam. Plasmid wurde aus vermeintlichen
doppelt-binären
Stämmen
isoliert, um das Vorliegen von beiden Plasmiden durch Gelelektrophorese
von durch Restriktion verdauten Proben im Vergleich zu Kontrollen
der ursprünglichen
Quelle zu beweisen. Der neue Stamm EHA105/pPHP9755/pPHP762 wurde
zur Sonnenblumentransformation verwendet.
-
Beispiel 3: Sonnenblumentransformation
-
Eine
Sonnenblumentranformation wurde durch ein Protokoll erreicht, das
eine Kombination von Partikelbeschuss, gefolgt von einer Agrobacterium-Inokulation
zur DNA-Abgabe, wie bei Bidney et al. (1992) Plant Mol. Biol. 18:301-313
beschrieben, umfasste. Der Agrobacterium-Stamm mit zwei binären Vektoren,
der verwendet wurde, EHA105/pPHP9755/pPHP762, ist in Beispiel 2
beschrieben. Die Sonnenblumenlinie SMF3, beschrieben bei Burrus
et al. (1991) Plant Cell Rep. 10:161-166, wurde bei dieser Transformation
verwendet. Die Explantatquelle waren trockener Sonnenblumensamen,
der gequollen wurde und in Explantate mit gespaltener Embryoachse
geschnitten wurde, wie es in Malone-Schoneberg et al. (1994) Plant
Sci. 103:199-207
beschrieben ist. Verfahren zur Herstellung und Behandlung der Explantate
sind genau wie bei Malone-Schoneberg et al. (1994) Plant Sci. 103:199-207
beschrieben, außer
dass für
den Partikelbeschuss eine Dupont PDS-1000-Helium-angetriebene Partikelvorrichtung
verwendet wurde. Explantate wurden mit einem kleinen Stück sterilem
150 μm Nytex-Netz
bedeckt, dann zweimal mit 1,8 μm-Wolframpartikeln
in dieser Vorrichtung auf der höchsten
Stufe mit 600 psi-Berstscheiben
und einem Vakuumdruck von 26 in. Quecksilber beschossen.
-
Das
Transformationsverfahren mit dem Explantat mit gespaltener Embryoachse
wurde durch Schälen und
Oberflächensterilisieren
von Sonnenblumensamen, Quellen in sterilem destilliertem Wasser
für 1 bis
2 h, dann Sezieren des Samens zu Explantaten für einen Partikelbeschuss und
zur Agrobacterium-Behandlung durchgeführt. Agrobacterium-Kulturen
wurden in der Nacht vor der Verwendung begonnen und zu einer OD600
von 0,5 bis 1,0, üblicherweise
aber näher
an 1,0, wachsen gelassen. Die Bakteriensuspension wurde zentrifugiert
und zu einer endgültigen
errechneten OD600 von 0,6 in Inokulationsmedium resuspendiert. Partikelbeschus sexplantate
wurden für
0,5 h in den resuspendierten Bakterien eingetaucht, dann für einen 3-d-Co-Kultivierungszeitraum
auf Medium, das keine Antibiotika enthielt, plattiert (Malone-Schoneberg et al. (1994)
Plant Sci. 103:199-207). Diese Platten wurden bei 26°C für 3 d in
Licht kultiviert. Behandelte Explantate wurden dann auf ein Medium,
das keine Antibiotika enthielt, transferiert, um gegen Agrobacterium
und positiv für
transformiertes Pflanzengewebe zu selektieren.
-
Beispiel 4: Gewinnung
von Segreganten
-
Um
eine Erhöhung
der Möglichkeit,
die Segregation der Oxalatoxidase- und NPTII-Gene zu detektieren, wurde eine Fremdbestäubung unter
Verwendung der T0-Pflanze als Pollenquelle für männlich-sterile (CMS)-Sonnenblumenlinien
und durch Verwendung nichttransformierter SMF3 als Pollenquelle
für die T0-Pflanzen
durchgeführt.
Für die
Dauer des Blühens
wurden täglich
Pollen von der T0-Pflanze geerntet. Die Ernte erfolgte nachdem die
Stigmas aus den Antherröhren
ausgetreten waren, aber vor der Stigmarezeptivität. Nach der Pollensammlung
wurden die Blüten
mit einem Wasser gefüllten
Benebelungsgerät
besprüht,
um die verbleibenden Pollen inaktiv zu machen. Mehrere Stunden später wurden
die getrockneten Blüten
mit nicht-transformierten SMF3-Pollen bestäubt. Die CMS-Sonnenblumenlinien
wurden direkt ohne Verwendung zusätzlicher Verfahren bestäubt.
-
T1-Samen
wurde aus reifen, getrockneten, T0-transformierten Pflanzen und
gekreuzten CMS-Linien geerntet. Die Samen wurden geschält, oberflächensterilisiert
(20 %ige Bleichlösung,
die zwei Tropfen Tween 20 enthielt, 20 min) und in sterile Petrischalen
gegeben, die sterile mit Wasser befeuchtete Filterscheiben enthielten.
Keimlingskotyledon und/oder Blattgewebe wurden für die NPTII- und Oxalatoxidase-Enzym-Analysen gesammelt.
Individuen, die nur eine Aktivität
zeigten, wurden zur Southern-Analyse und zum Samenansatz gehalten.
-
Beispiel 5: Enzymassay
-
sOxalatoxidase-Enzym-Assays
wurden unter Verwendung von frischem Blatt- oder Kotyledonen-Gewebe
zur Identifizierung von Transformanten durchgeführt. Das Assayverfahren erfolgte
nach dem Protokoll von Suigura et al. (19979) Chem. Pharm. Bull.
27(9):2003-2007. Der Assay ist eine Zweistufenreaktion, in der Wasserstoffperoxid
durch Oxalatoxidase in der ersten Stufen erzeugt wird, dann quantitativ
durch eine Peroxidase-verknüpfte
Farbreaktion in der zweiten Stufe detektiert wird. Die Farbreaktion
wird dann durch ein Spektralphotometer unter Verwendung von sichtbarem
Licht mit 550 nm gemessen.
-
Die
erste Stufe des Assays wird durch Vermahlen von Gewebe in 0,1 M
Succinatpulver, pH 3,5, initiiert. Die Extrakte wurden zentrifugiert,
und die Überstände wurden
verworfen. Das Pellet wurde in 0,1 M Succinatpuffer, pH 3,5, und
0,05 ml einer Oxalsäurelösung, bestehend
aus 10 mM Oxalsäure,
gelöst
in 0,1 M Succinatpuffer, pH 3,5, suspendiert. Die Oxalatoxidase-Enzymreaktion lief
unter milder Bewegung bei Raumtemperatur (25°C) für 4 h ab. Am Ende dieses Zeitraums
wurden die Reaktionen zentrifugiert und ein Aliquot des Überstands
entfernt und zu einem Volumen von 1 M Tris, nicht im pH eingestellt,
gegeben, um die Proben auf einen End-pH von 7,0 (Tris zu 0,147 M)
für die
zweite Reaktionsstufe des Assays einzustellen. Es erfolgte eine
Farbentwicklung, indem die folgenden Komponenten in 0,2 M Tris HCl,
pH 7,0, in einem solchen Gemisch zugegeben wurden, dass die angegebenen
Endkonzentrationen erreicht wurden: Meerrettichperoxidase (20 μ/ml), 4-Aminoantipyrin
(0,165 mM) und N,N-Dimethylanilin
(0,33 mM). Die Extinktion bei 500 nm wurde für Proben der Farbentwicklungsreaktion
abgelesen. Diese Werte konnten mit einer Wasserstoffperoxidkurve
zur Quantifizierung der Oxalatoxidase-Enzymaktivität verglichen
werden.
-
Die
Resultate dieser Oxalatoxidase-Enzymassays sind in Tabelle 1 angegeben.
-
TABELLE 1
-
Zusammenfassung der Proteinanalyseresultate
von transgenen T0- und T1-Sonnenblumenpflanzen.
-
ELISA-Analyse
wurde zur Detektion von NPTII-Protein verwendet und Oxalatoxidase-Enzymassay wurde
zur Bestätigung
des Vorliegens jenes Proteins verwendet.
- *
oxox – Oxalatoxidase,
#na – nicht
anwendbar
- 1. T1-Genetik bezieht sich auf Samen, der durch Kreuzen von
transgenen T0-Sonnenblumen
mit nicht-transgener Sonnenblume derselben Varietät oder aus
Kreuzungen, die mit männlich
sterilen Sonnenblumenlinien VK820F oder VK70F unter Verwendung von
Transgenen als Pollenquelle durchgeführt wurden, erhalten wurden.
- 2. Summe bzw. Gesamtzahl stellt einzelne Pflanzen dar, die sowohl
auf Oxalatoxidase-Enzymaktivität als auch auf
NPTII-Protein durch NPTII ELISA analysiert wurden. oxox sind solche,
die nur für
Oxalatoxidase positiv sind, oxox + NPTII sind solche, die für beide
Proteine positiv sind, und NPTII sind solche Individuen, bei denen nur
NPTII detektiert wurde.
-
Beispiel 6: ELISA
-
NPTII
ELISA-Assays wurden mit Proben aus frischen Blättern und Kotyledon laufen
gelassen, die identisch mit denen waren, die für den Oxalatoxidase-Enzymassay
verwendet wurden. Das Vorliegen des NPTII-Enzyms wurde durch ein
Doppel-Sandwich-ELISA-Verfahren bestimmt. Gewebeextrakte wurden
unter Verwendung eines Immunoassays analysiert, der für NPTII
spezifische Antikörper
enthält.
Quantitative Werte des Enzyms in den Gewebeproben wurden durch Interpolation
aus einer Standardkurve von gereinigtem NPTII-Protein bestimmt.
Resultate dieser Assays sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
Beispiel 7: Southern-Analyse
-
Blattproben
wurden entsprechend PHIAN-SP-0010/01 lyophilisiert. Das gefriergetrocknete
Material wurde gemäß PHIAN-SP-0015/01
pulverisiert. Genomische DNA wurde aus dem pulverisierten Blattmaterial unter
Verwendung eines CTAB-Extraktionspuffers gemäß PHIAN-SP-0001/01 extrahiert.
Gereinigte DNA wurde fluorometrisch quantitativ bestimmt, wie es
in PHIAN-SP-0016/01 beschrieben ist. Isolierte DNA wurde gemäß PHIAN-SP-0005/01
unter Verwendung der in Tabelle 2 angegebenen Restriktionsenzyme
verdaut.
-
Die
verdaute DNA wurde durch Agarosegelelektrophorese abgetrennt und
entsprechend PHIAN-SP-0007/01 und PHIAN0012/01 auf Nylonmembran
transferiert. Die DNA wurde anschließend durch UV-Bestrahlung immobilisiert,
wie es in PHIAN-SP-0012/01 beschrieben ist. DNA-Sonden, die für das Oxalatoxidasegen
(a.k.a. Germin) oder die für
das NPTII-Gen codierenden Regionen wurden mit 32P durch das statistische
Priming-Verfahren gemäß PHIAN-SP-0009/01 markiert.
Die markierten Sonden wurden an die DNA, die an der Nylonmembran
immobilisiert war, gemäß PHIAN-SP-0008/01
hybridisiert. Radioaktive DNA, die verbunden mit der Membran nach
stringenten Waschgängen
zurückblieb,
wurde unter Verwendung eines Molecular Dynamics Storm Phosphor Imaging
System sichtbar gemacht. Die Bilder wurden elektronisch eingefangen,
wobei Molecular Dynamics ImageQuant-Software verwendet wurde. Eine
Zusammenfassung der Resultate ist in Tabelle 3 gezeigt. TABELLE
2 Experimentelles
Konzept zur Southern-Analyse
![Figure 00350001](https://patentimages.storage.googleapis.com/39/26/ab/12b03ec778c5d5/00350001.png)
TABELLE
3 Zusammenfassung
der Southern-Analyse-Resultate aus Pflanzen, die oben gewonnen worden
waren, die entweder Oxalatoxidase, NPTII oder beides aufwiesen T0/gekreuzt
- 1. Proteinanalyse ist dieselbe wie die,
die in Tabelle 1 oben präsentiert
wurde. Sie wird mit der Southern-Analyse zum direkten Vergleich
präsentiert.
- 2. Die Summe stellt die Gesamtzahl von Pflanzen dar, die durch
Southern-Analyse analysiert wurden. Jede Pflanze wurde mit einer
DNA-Sonde für
das Oxalatoxidasegen und für
das NPTII-Gen hybridisiert. Oxox – die Anzahl der T1-Nachkommenschaft – die nur
Oxalatoxidase hatte; oxox + NPTII – die Anzahl von T1-Pflanzen, deren
DNA sowohl an Oxalatoxidase- als auch an NPTII-Hybridisierungssonden
hybridisierte; und NPTII – solche
Individuen, die nur an die NPTII-Sonde hybridisierten.