-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Diese Erfindung betrifft Verfahren
zur Behandlung cyclooxygenasevermittelter Erkrankungen und bestimmte
pharmazeutische Zusammensetzungen dafür.
-
Durch die Inhibierung von Prostaglandin-G/H-Synthase,
auch bekannt als Cyclooxygenase, üben nichtsteroidale antiinflammatorische
Arzneistoffe den Großteil
ihrer antiinflammatorischen, analgetischen und antipyretischen Wirkung
aus und inhibieren hormoninduzierte Uteruskontraktionen und bestimmte
Arten von Karzinomwachstum. Ursprünglich war nur eine Form von
Cyclooxygenase bekannt, wobei diese der Cyclooxygenase-1 (COX-1)
oder dem konstitutiven Enzym, wie es ursprünglich in Rindersamenblasen
identifiziert wurde, entspricht. Kürzlich ist das Gen für eine zweite
induzierbare Form von Cyclooxygenase, Cyclooxygenase-2 (COX-2),
aus Hühner-,
Mäuse-
und Menschenquellen geklont, sequenziert und charakterisiert worden. Dieses
Enzym unterscheidet sich von der COX-1, die aus verschiedenen Quellen,
einschließlich
des Schafs, der Maus und des Menschen, geklont, sequenziert und
charakterisiert worden ist. Die zweite Form von Cyclooxygenase,
COX-2, ist durch eine Reihe von Mitteln, einschließlich Mitogenen,
Endotoxin, Hormonen, Cytokinen und Wachstumsfaktoren, rasch und
leicht induzierbar. Da Prostaglandine sowohl physiologische als auch
pathologische Funktionen ausüben,
haben wir daraus geschlossen, daß das konstitutive Enzym, COX-1, zum
großen
Teil für
die endogene Basalfreisetzung von Prostaglandinen verantwortlich
und somit für
ihre physiologischen Funktionen, wie z. B. der Aufrechterhaltung
von gastrointestinaler Integrität
und renalem Blutfluß, verantwortlich
ist. Im Gegensatz dazu haben wir den Schluß gezogen, daß die induzierbare
Form, COX-2, hauptsächlich
für die
pathologischen Wirkungen von Prostaglandinen verantwortlich ist,
bei denen die schnelle Induktion des Enzyms als Reaktion auf solche
Mittel wie Antiphlogistika, Hormone, Wachstumsfaktoren und Cytokine
stattfinden würde.
Somit wird ein selektiver COX-2-Inhibitor ähnliche antiinflammatorische,
antipyretische und analgetische Eigenschaften haben wie ein herkömmliches
nichtsteroidales Antiphlogistikum und würde zusätzlich hormoninduzierte Uteruskontraktionen
inhibieren und potentielle Antikarzinogenwirkungen haben, er wird
jedoch eine verringerte Fähigkeit
zur Induktion einiger der auf dem Mechanismus basierenden Nebenwirkungen
haben. Insbesondere sollte solch eine Verbindung ein verringertes
Potential für
Gastrointestinal-Toxizität,
ein verringertes Potential für
Nieren-Nebenwirkungen, eine verringerte Wirkung auf die Blutungszeiten
und möglicherweise
eine verringerte Fähigkeit,
Asthmaanfälle
bei aspirinempfindlichen asthmatischen Subjekten zu induzieren,
haben.
-
Eine solche Verbindung wird darüber hinaus
auch die prostanoidinduzierte Glattmuskelkontraktion inhibieren,
indem sie die Synthese kontraktiler Prostanoide verhindert, und
kann somit zur Behandlung von Dysmenorrhö, vorzeitigen Wehen, Asthma
und eosinophil-bezogenen Störungen
geeignet sein. Sie wird sich auch zur Behandlung von Alzheimer-Erkrankung,
zur Verringerung von Knochenschwund, insbesondere bei postmenopausalen
Frauen, (d. h. zur Behandlung von Osteoporose) und zur Behandlung
von Glaukom eignen.
-
Die potentiellen Nutzen selektiver
Cyclooxygenase-2-Inhibitoren werden in den folgenden Artikeln erörtert:
- 1. John Vane, "Towards a better aspirin" in Nature, Band
367, S. 215–216,
1994.
- 2. Bruno Battistini, Regina Botting und Y. S. Bakhle, "COX-1 and COX-2:
Toward the Development of More Selective NSAIDs" in Drug News and Perspectives, Band
7, S. 501–512,
1994.
- 3. David B. Reitz und Karen Seibert, "Selective Cyclooxygenase Inhibitors" in Annual Reports
in Medicinal Chemistry, James A. Bristol, Herausgeber, Band 30,
S. 179–188,
1995.
- 4. Don E. Griswold und Jerry L. Adams, "Constituative Cyclooxygenase (COX-1)
and Inducible Cyclooxygenase (COX-2): Rationale for Selective Inhibition
and Progress to Date" in
Medicinal Research Reviews, Band 16, S. 181–206, 1996.
-
Die WO 96/10012 (DuPont Merck, 4.
April 1996) offenbart durch Formel A dargestellte Verbindungen als
geeignet bei der Behandlung von COX-2-vermittelten Erkrankungen,
da sie selektiv COX-2 gegenüber COX-1
inhibieren. Wir haben jetzt entdeckt, daß eine Unterklasse von durch
A dargestellten Verbindungen, bei denen -J-K-L- -NCHCH- ist, X eine
Bindung ist, R1 aromatisch ist und R3 und R4 beide nicht
Wasserstoff sind, unerwartet eine bessere Selektivität bei der
Inhibierung von COX-2 gegenüber
COX-1 und/oder eine bessere Wirksamkeit besitzt, verglichen mit
den in der 96/10012 offenbarten am engsten verwandten Spezies. Diese Unterklasse
von Verbindungen ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung und
wird durch Formel I dargestellt.
-
-
Von den über 175 speziellen Verbindungen,
die in der WO 96/10012 offenbart sind, sind nur 4 Pyridine, und
keine von den letzteren enthält
einen Substituenten (R3 oder R4 in
A) am Pyridinring.
-
Die WO 96/16934 (Searle, 6. Juni
1996) offenbart durch Struktur B dargestellte Verbindungen als geeignet
zur Behandlung von Entzündung
und verwandten Störungen.
Chemisch unterscheiden sich diese Verbindungen von denen der vorliegenden
Erfindung dadurch, daß der
mittlere der drei aromatischen Ringe Benzol anstatt Pyridin ist.
-
Die WO-A-9624584 (G. D. Searle & Co.) offenbart
2,3-Di-(substituiert.)phenylpyridine
zur Behandlung von Entzündung
durch selektive COX-2-Inhibierung.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung umfaßt die neue
Verbindung der Formel I sowie ein Verfahren zur Behandlung COX-2-vermittelter
Erkrankungen, umfassend die Verabreichung an einen Patienten, der
eine solche Behandlung benötigt,
einer nichttoxischen therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel I
-
-
Die Erfindung umfaßt auch
bestimmte pharmazeutische Zusammensetzungen zur Behandlung COX-2-vermittelter
Erkrankungen, welche Verbindungen der Formel I enthalten.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung umfaßt die neue
Verbindung der Formel I sowie ein Verfahren zur Behandlung COX-2-vermittelter
Erkrankungen, umfassend die Verabreichung an einen Patienten, der
eine solche Behandlung benötigt,
einer nichttoxischen therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel I
wobei:
R
1 CH
3 oder NH
2 ist,
R
2 Halogen, CH
3 oder
CF
3 ist und
Ar ein mono-, di- oder
trisubstituiertes 2-Pyridinyl oder 3-Pyridinyl ist und die Substituenten
ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus
- (a) Wasserstoff,
- (b) Halogen,
- (c) C1-3-Alkoxy,
- (d) C1-3-Alkylthio,
- (e) C1-3-Alkyl,
- (f) CF3 und
- (g) CN.
-
Geeignete Alkylgruppen sind u. a.
Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und Isopropylgruppen. Eine bevorzugte Alkylgruppe
ist die Methylgruppe. Wenn "Alkyl" Teil eines zusammengesetzten
Begriffes ist, wie z. B. Alkoxy, Alkylthio, Fluoralkyl, Fluoralkoxy,
dann bezieht sich die oben genannte Bedeutung von Alkyl auch auf
den zusammengesetzten Begriff.
-
Eine bevorzugte Unterklasse von Formel
I ist, die, bei der Ar ein mono- oder disubstituiertes Pyridinyl ist.
Innerhalb dieser Unterklasse sind die 3-Pyridinylisomere, wie z.
B. diejenigen der Formel Ic, besonders bevorzugt.
-
Eine weitere bevorzugte Unterklasse
von Formel I ist die, bei der R1 CH3 oder NH2 ist. Im
allgemeinen ist CH3 für die COX-2-Spezifität bevorzugt,
und NH2 ist für die Wirksamkeit bevorzugt.
-
Eine bevorzugte Unterklasse von Formel
I ist die, bei der R2 Halogen, CH3 oder CF3 ist.
-
Eine weitere bevorzugte Unterklasse
von Formel I ist die, bei der die Substituenten an Ar ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus
- (a) Wasserstoff,
- (b) Halogen,
- (c) C1-4-Alkoxy,
- (d) C1-4-Alkylthio,
- (e) C1-4-Alkyl,
- (f) CF3 und
- (g) CN.
-
Bevorzugte Verbindungen der Formel
2 und Ic sind u. a. diejenigen, bei denen R2 Halogen,
insbesondere Chlor, ist.
-
Bevorzugte Verbindungen der Formel
I und Ic sind u. a. diejenigen, bei denen Ar 3-Pyridinyl ist und
X Wasserstoff oder C1-3-Alkyl, insbesondere
Wasserstoff, p-Methyl und p-Ethyl, ist.
-
Die Erfindung veranschaulichend sind
die folgenden Verbindungen:
3-(4-Methylsulfonyl)phenyl-2-(3-(pyridinyl)-5-trifluormethylpyridin,
5-Methyl-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridinyl)pyridin,
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(2-pyridinyl)pyridin,
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridinyl)pyridin,
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(2-methyl-5-pyridinyl)pyridin,
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridyl)pyridinhydromethansulfonat
und
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridyl)pyridin-Hydrochlorid.
-
Bevorzugte Verbindungen der Formel
I sind u. a. diejenigen, bei denen R1 Methyl
oder NH2 ist, insbesondere Methyl.
-
Bei einem weiteren Aspekt umfaßt die Erfindung
eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung einer Entzündungserkrankung,
die auf eine Behandlung mit einem nichtsteroidalen Antiphlogistikum anspricht,
umfassend:
eine nichttoxische therapeutisch wirksame Menge
einer Verbindung der Formel I und einen pharmazeutisch annehmbaren
Träger
-
Bei einem weiteren Aspekt umfaßt die Erfindung
auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung cyclooxygenasevermittelter
Erkrankungen, die vorteilhafterweise durch einen Wirkstoff behandelt werden,
welcher selektiv COX-2 bevorzugt gegenüber COX-1 inhibiert, umfassend:
eine
nichttoxische therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der
Formel I und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger.
-
Bei einem weiteren Aspekt wird auch
ein Verfahren zur Behandlung einer Entzündungserkrankung, die auf eine
Behandlung mit einem nicht steroidalen Antiphlogistikum anspricht,
offenbart, umfassend:
die Verabreichung einer nichttoxischen
therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung der Formel I und
eines pharmazeutisch annehmbaren Trägers an einen Patienten, der
eine solche Behandlung benötigt.
-
Bei einem weiteren Aspekt wird auch
ein Verfahren zur Behandlung cyclooxygenasevermittelter Erkrankungen,
die vorteilhafterweise durch einen Wirkstoff behandelt werden, welcher
selektiv COX-2 bevorzugt gegenüber
COX-1 inhibiert, offenbart, umfassend:
die Verabreichung einer
nichttoxischen therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung der
Formel I an einen Patienten, der eine solche Behandlung benötigt.
-
Bei einem weiteren Aspekt umfaßt die Erfindung
auch die Verwendung einer Verbindung der Formel I oder einer pharmazeutischen
Zusammensetzung bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
einer Entzündungserkrankung,
die auf eine Behandlung mit einem nichtsteroidalen Antiphlogistikum
anspricht.
-
Die Erfindung wird durch die Beispiele
1 bis 56 veranschaulicht.
-
Die folgenden Abkürzungen haben die angegebenen
Bedeutungen:
AA = Arachidonsäure
Ac = Acetyl
AIBN
= 2,2-Azabisisobutyronitril
BHT = butyliertes Hydroxytoluol
Bn
= Benzyl
CSA = Camphersulfonsäure (racemisch)
dba =
Dibenzylidenaceton
DMAP = 4-(Dimethylamino)pyridin
DMF
= N,N-Dimethylformamid
DMSO = Dimethylsulfoxid
EDTA =
Ethylendiamintetraessigsäure
ESA
= Ethansulfonsäure
Et3N = Triethylamin
HBSS = Hank'sche abgestimmte
Salzlösung
HEPES
= N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N1-[2-ethansulfonsäure]
HWB
= Menschenvollblut
KHMDS = Lithiumaluminiumhydrid
LDA
= Lithiumdiisopropylamid
LPS = Lipopolysaccharid
mCPBA
= m-Chlorperbenzoesäure
MMPP
= Magnesiummonoperoxyphthalat Ms = Methansulfonyl = Mesyl
MsO
= Methansulfonat = Mesylat
NBS = N-Bromsuccinimid
NCS
= N-Chlorsuccinimid
NIS = N-Iodsuccinimid
NMO = N-Methylmorpholin-N-oxid
NMP
= N-Methylpyrrolidon
NSAID = nichtsteroidales Antiphlogistikum
Oxone® =
2KHSO5·KHSO4·K2SO4
PCC = Pyridiniumchlorchromat
PDC
= Pyridiniumdichromat
PEG = Polyethylenglycol
Ph = Phenyl
Pyr
= Pyridinyl
RT = Raumtemperatur
rac. = racemisch
Tf
= Trifluormethansulfonyl = Triflyl
TfO = Trifluormethansulfonat
= Triflat
THF = Tetrahydrofuran
DC = Dünnschichtchromatographie
Ts
= p-Toluolsulfonyl = Tosyl
TsO = p-Toluolsulfonat = Tosylat
Tz
= 1H(oder 2H)-Tetrazol-5-yl
SO2Me =
Methylsulfon
SO2NH2 =
Sulfonamid
-
Alkylgruppenabkürzungen
-
- Me = Methyl
- Et = Ethyl
- n-Pr = Normalpropyl
- i-Pr = Isopropyl
- n-Bu = Normalbutyl
- i-Bu = Isobutyl
- s-Bu = sekundäres
Butyl
- t-Bu = tertiäres
Butyl
- c-Pr = Cyclopropyl
- c-Bu = Cyclobutyl
- c-Pen = Cyclopentyl
- c-Hex = Cyclohexyl
-
Dosisabkürzungen
-
- bid = bis in die = zweimal täglich
- qid = quater in die = viermal am Tag
- tid = tert in die = dreimal am Tag
-
Für
die Zwecke dieser Beschreibung ist Alkyl so definiert, daß es u.
a. lineare, verzweigte und cyclische Strukturen mit der angegebenen
Anzahl von Kohlenstoffatomen umfaßt. Beispiele für Alkyl
sind Methyl, Ethyl, Propyl, s- und t-Butyl, Butyl, Pentyl, Hexyl,
1,1-Dimethylethyl, Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclohexylmethyl un
dergleichen. Ähnlich
sollen Alkoxy und Alkylthio lineare, verzweigte und cyclische Strukturen
mit der angegebenen Anzahl von Kohlenstoffatomen bedeuten.
-
Für
die Zwecke dieser Beschreibung bedeutet Fluoralkyl Alkylgruppen
mit der angegebenen Anzahl von Kohlenstoffatomen, worin ein oder
mehrere Wasserstoffe durch Fluor ersetzt sind. Beispiele sind -CF3, -CH2CH2F, -CH2CF3, c-Pr-F5, c-Hex-F11 und dergleichen. Ähnlich bedeutet Fluoralkoxy
lineare, verzweigte und cyclische Strukturen mit der angegebenen
Anzahl von Kohlenstoffatomen.
-
Für
die Zwecke dieser Beschreibung ist in Situationen, bei denen ein
Ausdruck zwei- oder mehrmals auftritt, die Definition des Ausdrucks
bei jedem Auftreten unabhängig
von der Definition bei jedem weiteren Auftreten.
-
Für
die Zwecke dieser Beschreibung bedeutet Halogen F, Cl, Br oder I.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen zur Inhibierung
von COX-2 und zur Behandlung hierin offenbarter COX-2-vermittelter
Erkrankungen, umfassend einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und
eine nichttoxische therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung
der Formel I, wie sie oben beschrieben ist.
-
Bei noch einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
die Erfindung ein Verfahren zur Inhibierung von Cyclooxygenase und
zur Behandlung cyclooxygenasevermittelter Erkrankungen, die vorteilhafterweise
durch einen Wirkstoff behandelt, werden, der selektiv COX-2 bevorzugt
gegenüber
COX-1 inhibiert, so wie es hier offenbart ist, umfassend:
die
Verabreichung einer nichttoxischen therapeutisch wirksamen Menge
einer Verbindung der Formel I, wie sie hierin offenbart ist, an
einen Patienten, der eine solche Behandlung benötigt.
-
Optische Isomere – Diastereomere – Konfigurationsisomere
-
Einige der hierin beschriebenen Verbindungen
enthalten ein oder mehrere asymmetrischen Zentren und können daher
Diastereomere und optische Isomere ergeben. Die vorliegende Erfindung
soll solche möglichen
Diastereomere sowie deren racemische und aufgetrennte, enantiomerenreine
Formen und pharmazeutisch annehmbare Salze davon umfassen.
-
Einige der hierin beschriebenen Verbindungen
enthalten olefinische Doppelbindungen und sollen, sofern nichts
anderes angegeben ist, sowohl E- als auch Z-Konfigurationsisomere
umfassen.
-
Salze
-
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung enthalten eine Verbindung der Formel
I als einen Wirkstoff oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon
und können
auch einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und gegebenenfalls andere
therapeutische Bestandteile enthalten. Die Bezeichnung "pharmazeutisch annehmbare
Salze" bedeutet
Salze, die aus pharmazeutisch annehmbaren nichttoxischen Basen,
einschließlich
anorganischer Basen und organischer Basen, hergestellt sind. Salze,
die von anorganischen Basen abgeleitet sind, sind u. a. Aluminium-,
Ammonium-, Calcium-, Kupfer-, Eisen(III)-, Eisen(II)-, Lithium-,
Magnesium-, Mangan(III)-, Mangan(II)-, Kalium-, Natrium-, Zinksalze
und dergleichen. Besonders bevorzugt sind die Ammonium-, Calcium-,
Magnesium-, Kalium- und Natriumsalze. Salze, die von pharmazeutisch
annehmbaren organischen nichttoxischen Basen abgeleitet sind, sind
u. a. Salze von primären,
sekundären
und tertiären
Aminen, substituierten Aminen, einschließlich natürlich vorkommenden substituierten
Aminen, cyclischen Aminen und basischen Ionenaustauscherharzen,
wie z. B. Arginin, Betain, Coffein, Cholin, N,N-Dibenzylethylendiamin,
Diethylamin, 2-Diethylaminoethanol,
2-Dimethylaminoethanol, Ethanolamin, Ethylendiamin, N-Ethylmorpholin,
N-Ethylpiperidin, N-Methylglucamin, Glucamin, Glucosamin, Histidin, Hydrabamin,
N-(2-Hydroxyethyl)piperidin, N-(2-Hydroxyethyl)pyrrolidin, Isopropylamin,
Lysin, Methylglucamin, Morpholin, Piperazin, Piperidin, Polyaminharze,
Procain, Purine, Theobromin, Triethylamin, Trimethylamin, Tripropylamin,
Tromethamin und dergleichen.
-
Wenn die Verbindung der vorliegenden
Erfindung basisch ist, können
Salze aus pharmazeutisch annehmbaren nichttoxischen Säuren, einschließlich anorganischer
und organischer Säuren,
hergestellt werden. Solche Säuren
sind u. a. Essig-, Adipin-, Asparagin-, 1,5-Naphthalindisulfon-,
Benzolsulfon-, Benzoe-, Camphersulfon-, Citronen-, 1,2-Ethandisulfon-,
Ethansulfon-, Ethylendiamintetraessig-, Fumar-, Glucohepton-, Glucon-, Glutamin-,
Iodwasserstoff-, Bromwasserstoff-, Salz-, Isethion-, Milch-, Malein-, Äpfel-, Mandel-,
Methansulfon-, Schleim-, 2-Naphthalinsulfon-, Salpeter-, Oxal-,
Pamoa-, Pantothen-, Phosphor-, Pivalin-, Propion-, Salicyl-, Stearin-,
Succin-, Schwefel-, Wein-, p-Toluolsulfon-, Undecan-, 10-Undecensäure und
dergleichen. Besonders bevorzugt sind Citronen-, Bromwasserstoff-,
Salz-, Malein-, Methansulfon-, Phosphor-, Schwefel- und Weinsäure.
-
Es ist selbstverständlich,
daß bei
der folgenden Diskussion der Behandlungsverfahren der Bezug auf die
Verbindungen der Formel I auch die pharmazeutisch annehmbaren Salze
einschließen
soll.
-
Nutzen
-
Die Verbindung der Formel I eignet
sich zur Linderung von Schmerz, Fieber und Entzündung bei einer Vielzahl von
Zuständen,
einschließlich
rheumatischem Fieber, Symptomen, die mit Influenza oder anderen
Virusinfektionen verbunden sind, gewöhnlicher Erkältung, Schmerzen
im unteren Rücken
und Nacken, Dysmenorrhoe, Kopfschmerz, Zahnschmerz, Verstauchungen
und Zerrungen, Myositis, Neuralgie, Synovitis, Arthritis, einschließlich rheumatoider
Arthritis, degenerativer Gelenkerkrankungen (Osteoarthritis), Gicht
und Spondylitis ankylosans, Bursitis, Verbrennungen, Verletzungen,
im Anschluß an
operative und dentale Verfahren. Zusätzlich kann solch eine Verbindung
neoplastische Zelltransformationen und metastatisches Tumorwachstum
inhibieren und somit zur Behandlung von Krebs verwendet werden.
Verbindung I kann auch zur Behandlung und/oder Prävention
von cyclooxygenasevermittelten proliferativen Störungen, wie z. B. denjenigen,
die bei diabetischer Retinopathie und Tumorangiogenese auftreten
können,
geeignet sein.
-
Verbindung I wird auch die prostanoidinduzierte
Kontraktion der glatten Muskulatur durch Verhinderung der Synthese
von kontraktilen Prostanoiden inhibieren und kann somit bei der
Behandlung von Dysmenorrhoe, vorzeitigen Wehen, Asthma und eosinophil-bezogenen
Störungen
geeignet sein. Sie wird sich auch zur Behandlung von Alzheimer-Erkrankung,
zur Verringerung von Knochenschwund, insbesondere bei postmenopausalen
Frauen, (d. h. Behandlung von Osteoporose) und zur Behandlung von
Glaukom eignen.
-
Aufgrund ihrer hohen COX-2-Inhibierungswirkung
und/oder ihrer Selektivität
für COX-2
gegenüber COX-1
wird sich Verbindung I als eine geeignete Alternative zu herkömmlichen
NSAIDs erweisen, insbesondere wenn solche nichtsteroidalen antiinflammatorischen
Arzneistoffe kontraindiziert sein können, wie z. B. bei Patienten
mit peptischen Ulzerationen, Gastritis, Enteritis regionalis, Colitis
ulcerosa, Diverticulitis oder einer rezidivierenden Gastrointestinalschädigungsgeschichte;
GI-Blutung, Koagulationsstörungen,
einschließlich Anämie, wie
z. B. Hypoprothrombinämie,
Hämophilie
oder anderen Blutungsproblemen; Nierenerkrankung; bei solchen, die
vor einer Operation stehen oder Antikoagulantia einnehmen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
Zur Behandlung irgendwelcher dieser
cyclooxygenasevermittelten Erkrankungen kann Verbindung I oral,
topisch, parenteral, durch ein Inhalationsspray oder rektal in Dosiseinheitsformulierungen,
die herkömmliche
nichttoxische pharmazeutisch annehmbare Träger, Hilfsstoffe und Vehikel
enthalten, verabreicht werden. Der Ausdruck parenteral, so wie er
hier verwendet wird, umfaßt
subkutane Injektionen, intravenöse,
intramuskuläre,
intrasternale Injektions- oder Infusionstechniken. Zusätzlich zur
Behandlung von warmblütigen
Tieren, wie z. B. Mäusen,
Ratten, Pferden, Rindern, Schafen, Hunden, Katzen usw., ist die
Verbindung der Erfindung zur Behandlung von Menschen wirksam. Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung eignen sich besonders für Pferde.
-
Wie oben angegeben, können pharmazeutische
Zusammensetzungen zur Behandlung der definierten COX-2-vermittelten
Erkrankungen gegebenenfalls ein oder mehrere der oben aufgeführten Bestandteile
enthalten.
-
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die den Wirkstoff enthalten, können
in einer zur oralen Verwendung geeigneten Form vorliegen, zum Beispiel
als Tabletten, Pastillen, Arzneimittelplätzchen, wäßrige oder Ölsuspensionen, dispergierbare
Pulver oder Granulate, Emulsionen, Hart- oder Weichkapseln oder Sirupe oder
Elixiere. Zusammensetzungen, die zur oralen Verwendung gedacht sind,
können
gemäß einem
beliebigen im Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung
pharmazeutischer Zusammensetzungen hergestellt werden, und solche
Zusammensetzungen können
ein oder mehrere Mittel enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Süßstoffen,
Aromastoffen, Farbmitteln und Konservierungsstoffen, um pharmazeutisch
geschmackvolle und wohlschmeckende Präparate zu ergeben. Tabletten
enthalten den Wirkstoff in einer Mischung mit nichttoxischen pharmazeutisch
annehmbaren Hilfsstoffen, die zur Herstellung von Tabletten geeignet
sind. Diese Hilfsstoffe können
zum Beispiel inerte Verdünnungsmittel,
wie z. B. Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat
oder Natriumphosphat, Granulier- und Sprengmittel, zum Beispiel
Maisstärke
oder Alginsäure,
Bindemittel, zum Beispiel Stärke,
Gelatine oder Akaziengummi, und Gleitmittel, zum Beispiel Magnesiumstearat,
Stearinsäure
oder Talk, sein. Die Tabletten können überzugsfrei
oder durch bekannte Verfahren überzogen
sein, um die Auflösung
und Absorption im Magendarmtrakt zu verzögern und dadurch über einen
längeren
Zeitraum eine verzögerte
Wirkung zu ergeben. Zum Beispiel kann ein Zeitverzögerungsmaterial,
wie z. B. Glycerinmonostearat oder Glycerindistearat, verwendet
werden. Sie können auch
durch die in den US-Patenten 4 256 108, 4 166 452 und 4 265 874
beschriebenen Verfahren überzogen werden,
um osmotische therapeutische Tabletten zur gesteuerten Freisetzung
zu bilden.
-
Formulierungen zur oralen Verwendung
können
auch als Hartgelatinekapseln, worin der Wirkstoff mit einem inerten
festen Verdünnungsmittel,
zum Beispiel Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin, vermischt
ist, oder als Weichgelatinekapseln, worin die Wirkstoffe mit Wasser
oder mischbaren Lösungsmitteln, wie
z. B. Propylenglycol, PEGs und Ethanol, oder einem Ölmedium,
zum Beispiel Erdnußöl, Flüssigparaffin oder
Olivenöl,
vermischt sind, vorgelegt werden.
-
Wäßrige Suspensionen
enthalten den Wirkstoff in einer Mischung mit Hilfsstoffen, die
zur Herstellung von wäßrigen Suspensionen
geeignet sind. Solche Hilfsstoffe sind Suspensionsmittel, zum Beispiel
Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon, Tragantgummi und Akaziengummi;
Dispersions- oder Benetzungsmittel können ein natürlich vorkommendes Phosphatid,
zum Beispiel Lecithin, oder Kondensationsprodukte eines Alkylenoxids
mit Fettsäuren,
zum Beispiel Polyoxyethylenstearat, oder Kondensationsprodukte von
Ethylenoxid mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, zum Beispiel
Heptadecaethylenoxycetanol, oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit Teilestern, abgeleitet von Fettsäuren und einem Hexitol, wie
z. B. Polyoxyethylensorbitolmonooleat, oder Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit Teilestern, abgeleitet von Fettsäuren und
Hexitolanhydriden, zum Beispiel Polyethylensorbitanmonooleat, sein.
Die wäßrigen Suspensionen
können
auch ein oder mehrere Konservierungsstoffe, zum Beispiel Ethyl-
oder n-Propyl, p-Hydroxybenzoat, Benzylalkohol, ein oder mehrere
Farbmittel, ein oder mehrere Aromastoffe und ein oder mehrere Süßstoffe,
wie z. B. Saccharose, Saccharin oder Aspartam, enthalten.
-
Ölige
Suspensionen können
durch Suspendieren des Wirkstoffs in einem Pflanzenöl, zum Beispiel Arachisöl, Olivenöl, Sesamöl oder Kokosnußöl, oder
in Mineralöl,
wie z. B. Flüssigparaffin,
formuliert werden. Die öligen
Suspensionen können
ein Verdickungsmittel, zum Beispiel Bienenwachs, Hartparaffin oder
Cetylalkohol, enthalten. Süßstoffe,
wie sie z. B. oben genannt wurden, und Aromastoffe können hinzugegeben
werden, um ein wohlschmeckendes Oralpräparat zu ergeben. Diese Zusammensetzungen
können
durch die Zugabe eines Antioxidationsmittels, wie z. B. Ascorbinsäure, konserviert
werden.
-
Dispergierbare Pulver und Granulate,
die zur Herstellung einer wäßrigen Suspension
durch Zugabe von Wasser geeignet sind, stellen den Wirkstoff in
einer Mischung mit einem Dispersions- oder Benetzungsmittel, Suspensionsmittel
und einem oder mehreren Konservierungsmitteln zur Verfügung. Beispiele
für geeignete
Dispersions- oder Benetzungsmittel und Suspensionsmittel sind diejenigen,
die bereits oben genannt wurden. Zusätzliche Hilfsstoffe, zum Beispiel
Süß-, Aroma-
und Farbstoffe, können
ebenfalls vorhanden sein.
-
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der Erfindung können
auch in der Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen
vorliegen. Die ölige
Phase kann ein Pflanzenöl,
zum Beispiel Olivenöl
oder Arachisöl,
oder ein Mineralöl,
zum Beispiel Flüssigparaffin,
oder Mischungen aus diesen sein. Geeignete Emulgatoren können natürlich vorkommende
Phosphatide, zum Beispiel Sojabohnen, Lecithin und Ester oder Teilester,
abgeleitet von Fettsäuren
und Hexitolanhydriden, zum Beispiel Sorbitanmonooleat, und Kondensationsprodukte
der Teilester mit Ethylenoxid, zum Beispiel Polyoxyethylensorbitanmonooleat,
sein. Die Emulsionen können
auch Süß- und Aromastoffe
enthalten.
-
Sirupe und Elixiere können mit
Süßstoffen,
zum Beispiel Glycerin, Propylenglycol, Sorbit oder Saccharose, formuliert
werden. Solche Formulierungen können
auch ein Linderungsmittel, ein Konservierungsmittel und Aroma- und
Farbstoffe enthalten. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können in
der Form einer sterilen injizierbaren wäßrigen oder öligen Suspension
vorliegen. Diese Suspension kann gemäß dem bekannten Stand der Technik
unter Verwendung derjenigen geeigneten Dispersions- oder Benetzungsmittel
und Suspensionsmittel, die oben genannt wurden, formuliert werden.
Das sterile injizierbare Präparat
kann auch eine sterile injizierbare Lösung oder Suspension in einem
nichttoxischen, parenteral annehmbaren Verdünnungsmittel oder Lösungsmittel
sein, zum Beispiel als eine Lösung
in 1,3-Butandiol. Unter den annehmbaren Vehikeln und Lösungsmitteln,
die verwendet werden können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchloridlösung.
Co-Lösungsmittel,
wie z. B. Ethanol, Propylenglycol oder Polyethylenglycole, können ebenfalls
verwendet werden. Zusätzlich
werden sterile nichtflüssige Öle herkömmlicherweise
als ein Lösungsmittel oder
Suspensionsmedium verwendet. Für
diesen Zweck kann jedes beliebige milde nichtflüssige Öl verwendet werden, einschließlich synthetischer
Mono- und Diglyceride. Zusätzlich
finden Fettsäuren, wie
z. B. Ölsäure, Verwendung
bei der Herstellung injizierbarer Präparate.
-
Die Verbindung der Formel I kann
auch in der Form von Zäpfchen
zur rektalen Verabreichung des Arzneistoffes verabreicht werden.
Diese Zusammensetzungen können
durch Vermischen des Arzneistoffes mit einem geeigneten nichtreizenden
Hilfsstoff, der bei normalen Temperaturen fest ist, bei der Rektaltemperatur
jedoch flüssig
ist und deshalb im Rektum schmelzen wird, um den Arzneistoff freizusetzen,
hergestellt werden. Solche Materialien sind Kakaobutter und Polyethylenglycole.
-
Zur topischen Verwendung werden Cremes,
Salben, Gele, Lösungen
oder Suspensionen usw. verwendet, welche die Verbindung der Formel
I enthalten. (Für
die Zwecke dieser Anmeldung soll die topische Anwendung Mundwaschungen
und Gurgelanwendungen beinhalten.) Topische Formulierungen können allgemein
aus einem pharmazeutischen Träger,
Co-Lösungsmittel,
Emulgator, Penetrationsverstärker,
Konservierungssystem und erweichenden Mittel bestehen.
-
Dosisbereiche
-
Dosiskonzentrationen im Bereich von
etwa 0,01 mg bis etwa 140 mg/kg Körpergewicht pro Tag sind bei
der Behandlung der oben angegebenen Zustände geeignet, oder alternativ
etwa 0,5 mg bis etwa 7 g pro Patient pro Tag. Zum Beispiel kann
eine Entzündung
durch die Verabreichung von etwa 0,01 bis etwa 50 mg der Verbindung
pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag oder alternativ etwa 0,5 mg bis etwa 3,5 g pro Patient pro
Tag wirksam behandelt werden.
-
Die Menge an Wirkstoff, die mit den
Trägermaterialien
kombiniert werden kann, um eine Einzeldosisform zu erzeugen, wird
in Abhängigkeit
von dem behandelten Wirt und dem speziellen Verabreichungsweg variieren.
Zum Beispiel kann eine Formulierung, die zur oralen Verabreichung
an Menschen gedacht ist, 0,5 mg bis 5 g Wirkstoff, compoundiert
mit einer geeigneten und zweckmäßigen Menge
Trägermaterial,
welche von etwa 5 bis etwa 95 Prozent der Gesamtzusammensetzung
variieren kann, enthalten. Dosiseinheitsformen werden im allgemeinen
zwischen etwa 1 mg und etwa 500 mg eines Wirkstoffes enthalten,
typischerweise 25 mg, 50 mg, 100 mg, 200 mg, 300 mg, 400 mg, 500
mg, 600 mg, 800 mg oder 1000 mg.
-
Es ist jedoch selbstverständlich,
daß die
spezielle Dosiskonzentration für
jeden speziellen Patienten von einer Reihe von Faktoren abhängen wird,
einschließlich
des Alters, des Körpergewichts,
des allgemeinen Gesundheitszustandes, des Geschlechts, der Nahrung,
der Verabreichungszeit, des Verabreichungsweges, der Ausscheidungsrate,
der Arzneistoffkombination und der Schwere der speziellen Erkrankung,
für die die Therapie
durchgeführt
wird.
-
Kombinationen mit anderen
Arzneistoffen
-
Ähnlich
wird die Verbindung der Formel I als ein teilweiser oder vollständiger Ersatz
für herkömmliche NSAIDs
geeignet sein bei Präparaten,
in denen sie derzeit zusammen mit anderen Mitteln oder Bestandteilen verabreicht
werden. Somit umfaßt
die Erfindung in weiteren Aspekten pharmazeutische Zusammensetzungen zur
Behandlung COX-2-vermittelter Erkrankungen, wie sie oben definiert
sind, wobei die Zusammensetzungen eine nichttoxische therapeutisch
wirksame Menge der wie oben definierten Verbindung der Formel I
und einen oder mehrere Bestandteile enthalten, wie z. B. ein weiteres
Schmerzlinderungsmittel, einschließlich Acetominophen oder Phenacetin,
einen Potentiator, einschließlich
Coffein, einen H2-Antagonisten, Aluminium- oder Magnesiumhydroxid,
Simethicon, ein Abschwellungsmittel, einschließlich Phenylephrin, Phenylpropanolamin, Pseudophedrin,
Oxymetazolin, Ephinephrin, Naphazolin, Xylometazolin, Propylhexedrin
oder Levodesoxyephedrin, ein Hustenlinderungsmittel, einschließlich Codein,
Hydrocodon, Caramiphen, Carbetapentan oder Dextramethorphan, ein
Prostaglandin, einschließlich
Misoprostol, Emprostil, Rioprostil, Ornoprostol oder Rosaprostol,
ein Diuretikum, ein sedierendes oder nichtsedierendes Antihistaminikum.
Zusätzlich
umfaßt
die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung cyclooxygenasevermittelter
Erkrankungen, umfassend: Verabreichung einer nichttoxischen therapeutisch
wirksamen Menge der Verbindung der Formel I, die gegebenenfalls
zusammen mit einem oder mehreren der unmittelbar oben aufgeführten Bestandteile
verabreicht wird, an einen Patienten, der eine solche Behandlung
benötigt.
-
Syntheseverfahren
-
Die Verbindungen der Formel I der
vorliegenden Erfindung können
gemäß den in
den Schemata 1 bis 2 skizzierten Synthesewegen und durch Nacharbeiten
der hier beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
-
SCHEMA 1
-
Die Pyridine der Formel Ia und Ib
können
in einer mehrstufigen Sequenz aus dem erforderlichen 2-Aminopyridin
II hergestellt werden. Zunächst
ergibt die Bromierung von II mit Brom in Essigsäure das Bromid III. Eine palladiumkatalysierte
Kupplung von III mit 4-(Methylthio)-phenylboronsäure in Gegenwart einer geeigneten
Base, wie z. B. Natriumcarbonat, ergibt das Sulfid IV, das durch
Verwendung eines von mehreren Oxidationsmitteln, wie z. B. MMPP,
Oxone® oder
OsO4/NMO, zum entsprechenden Sulfon V oxidiert
werden kann. Das Aminopyridin v kann durch eines von mehreren Verfahren
in das Halogenid VI umgewandelt werden. Zum Beispiel ergibt die
Behandlung von V mit Natriumnitrit in Gegenwart von HCl und Brom
das Bromid VI (X = Br). Alternativ ergibt die Behandlung von V mit
Natriumnitrit und HCl, gefolgt von der Umsetzung mit POCl3 das entsprechende Chlorid VI (X = Cl).
Eine zweite palladiumkatalysierte Kupplung von VI mit einem geeignet
substituierten metallierten Aromaten, wie z. B. einer Arylboronsäure oder
einem Arylstannan, ergibt das Pyridin der Formel Ia. Die geeignete
Modifizierung des R2-Substituenten in Ia
ergibt zusätzliche
Beispiele für
Ia. Zum Beispiel ergibt, wenn R2 = Me, die
Oxidation mit einem Oxidationsmittel, wie z. B. KMnO4,
die entsprechende Säure
(Ia R2 = CO2H),
die anschließend
durch Verwendung eines Reagenzes, wie z. B. Diazomethan, in den Methylester
(Ia R2 = CO2Me)
umgewandelt werden kann. Alternativ ergibt die Behandlung der Säure mit
Chlorsulfonylisocyanat und DMF das Nitril (Ia R2 =
CN). Die Pyridinmethylsulfone Ia können durch Anwendung von in
der Literatur (Huang et al., Tetrahedron Lett., 1994, 39, 7201)
beschriebenen Verfahren in die entsprechenden Pyridinsulfonamide
Ib umgewandelt werden.
-
-
SCHEMA 2
-
Die 2-Halogenpyridine VI von Schema
1 können
auch in einem mehrstufigen Verfahren aus den entsprechenden 2-Hydroxypyridinen
VII hergestellt werden. Zunächst
ergibt die Behandlung von VII mit Brom in Essigsäure das Bromid VIII. Die nachfolgende
Reaktion von VIII mit Benzylbromid in Gegenwart einer Base, wie
z. B. Silbercarbonat, ergibt den Benzylether IX, der durch eine
Reaktionssequenz, ähnlich
der für
die Umwandlung von Bromid III in V in Schema 1 beschriebenen Sequenz,
in das Sulfon X umgewandelt werden kann. Die Benzylschutzgruppe
kann durch Behandlung von IX mit einer Säure, wie z. B. Trifluoressigsäure, entfernt
werden, um das Hydroxypyridin X zu ergeben. Das Erwärmen von
X mit POBr3 oder POCl3 ergibt
die entsprechenden 2-Halogenpyridine VI (X = Br, Cl) von Schema
1.
-
-
REPRÄSENTATIVE VERBINDUNGEN
-
Die Tabellen 1 und 2 veranschaulichen
Verbindungen der Formel Ia und Ib, die für die vorliegende Erfindung
repräsentativ
sind.
-
-
-
TESTS ZUR ERMITTLUNG DER
BIOLOGISCHEN WIRKSAMKEIT
-
Die Verbindung der Formel I kann
durch Verwendung der folgenden Tests getestet werden, um ihre COX-2-Inhibierungswirkung
zu ermitteln.
-
INHIBIERUNG DER CYCLOOXYGENASEWIRKUNG
-
Die Verbindungen werden als Inhibitoren
der Cyclooxygenasewirkung in Whole-cell-Cyclooxygenasetests getestet.
Diese beiden Tests messen die Prostaglandin-E2-Synthese
als Reaktion auf AA durch Anwendung eines Radioimmunoassays. Die
Zellen, die für
diese Tests verwendet wurden, sind menschliche Osteosarcoma-143-Zellen
(die spezifisch COX-2 exprimieren) und menschliche U-937-Zellen
(die spezifisch COX-1 exprimieren). Bei diesen Tests ist eine 100%-ige
Wirkung definiert als der Unterschied zwischen der Prostaglandin-E2-Synthese in Abwesenheit und in Anwesenheit
von Arachidonat.
-
Whole-Cell-Tests
-
Für
Cyclooxygenasetests werden Osteosarcoma-Zellen in 1 ml Medium in
Gewebekulturplatten (Nunclon) mit 24 Vertiefungen bis zur Konfluenz
(1–2 × 105 Zellen/Vertiefung) kultiviert. U-937-Zellen
werden in Reaktionsmischgefäßen kultiviert
und schließlich
mit einer Dichte von 1,5 × 106 Zellen/ml erneut in Gewebekulturplatten
(Nunclon) mit 24 Vertiefungen suspendiert. Nach dem Waschen und
der erneuten Suspension von Osteosarcoma- und U-937-Zellen in 1
ml HBSS wird 1 μl
einer DMSO-Lösung
der Testverbindung oder DMSO-Vehikel zugegeben, und die Proben werden
vorsichtig vermischt. Alle Tests werden dreifach durchgeführt. Anschließend werden
die Proben 5 oder 15 Minuten lang bei 37°C inkubiert, bevor AA hinzugegeben
wird. AA (peroxidfrei, Cayman Chemical) wird als eine 10 mM Stammlösung in
Ethanol hergestellt und in HBSS um ein 10faches weiter verdünnt. Ein
10-μl-Aliquot
dieser verdünnten
Lösung
wird zu den Zellen hinzugegeben, um eine AA-Endkonzentration von
10 μM zu
ergeben. Die Kontrollproben werden mit Ethanolvehikel anstatt mit AA
inkubiert. Die Proben werden wiederum vorsichtig vermischt und weitere
10 Minuten lang bei 37°C
inkubiert. Bei den Osteosarcoma-Zellen werden die Reaktionen dann
durch Zugabe von 100 μl
1 N HCl unter Rühren
und durch rasche Entfernung der Lösung von den Zell-Monoschichten
gestoppt. Bei U-937-Zellen
werden die Reaktionen durch Zugabe von 100 μl 1 N HCl unter Rühren gestoppt.
Die Proben werden dann durch Zugabe von 100 μl 1 N NaOH neutralisiert und
die PGE2-Konzentrationen durch Radioimmunoassay
gemessen.
-
Whole-Cell-Tests auf COX-2
und COX-1 mit transfektierten CHO-Zellinien
-
Ovarialzellinien des chinesischen
Hamsters (CHO-Zellinien), welche mit einem eukaryotischen Expressionsvektor
pCDNAIII, der entweder die menschlichen COX-1- oder COX-2-cDNAs
enthält,
stabil transfektiert worden waren, werden für den Test verwendet. Diese
Zellinien werden als CHO [hCOX-1] bzw. CHO[hCOX-2] bezeichnet. Bei
Cyclooxygenasetests werden CHO[hCOX-1]-Zellen aus Suspensionskulturen und
CHO[hCOX-2]-Zellen, die durch Trypsinisierung von adhärenten Kulturen
erzeugt werden, durch Zentrifugation (300 × g, 10 Minuten) gesammelt
und einmal in HBSS, das 15 mM HEPES, pH 7,4, enthält, gewaschen und
mit einer Zellenkonzentration von 1,5 × 106 Zellen/ml
erneut in HBSS, 15 mM HEPES, pH 7,4, suspendiert. Arzneistoffe,
die getestet werden sollen, werden in DMSO auf ein 66,7faches der
höchsten
Arzneistoff-Testkonzentration gelöst. Die Verbindungen werden
typischerweise in 8 Konzentrationen doppelt getestet, wobei serielle
3fach-Reihenverdünnungen
in DMSO der höchsten
Arzneistoffkonzentration verwendet werden. Die Zellen (0,3 × 106 Zellen in 200 μl) werden mit 3 μl des Testarzneistoffes
oder DMSO-Vehikels 15 Minuten lang bei 37°C vorinkubiert. Arbeitslösungen von
peroxidfreier AA (5,5 μM
bzw. 110 μM
AA für
die CHO[hCOX-1]- bzw. CHO[COX-2]-Tests) werden durch eine 10fache
Verdünnung
einer konzentrierten AA-Lösung
in Ethanol mit HBSS, das 15 mM HEPES, pH 7,4, enthält, hergestellt.
Die Zellen werden dann in Gegenwart oder Abwesenheit von Arzneistoff
mit der AA/HBSS-Lösung
behandelt, um eine Endkonzentration von 0,5 μM AA in dem CHO[hCOX-1]-Test
und eine Endkonzentration von 10 μM
AA in dem CHO[hCOX-2]-Test zu ergeben. Die Reaktion wird durch Zugabe
von 10 μl
1 N HCl, gefolgt von der Neutralisation mit 20 μl 0,5 N NaOH, beendet. Die Proben
werden 10 Minuten lang bei 4°C
mit 300 × g
zentrifugiert, und ein Aliquot des geklärten Überstandes wird zur Bestimmung
der PGE2-Konzentrationen durch einen enzymbezogenen
Immunoassay für
PGE2 (korreliertes PGE2-Enzymimmunoassay-Kit, Assay Designs,
Inc.) passend verdünnt.
Die Cyclooxygenaseaktivität in
Abwesenheit von Testverbindungen wird als die Differenz zwischen
den PGE2-Konzentrationen von Zellen, die
mit AA behandelt wurden, gegenüber
den PGE2-Konzentrationen in Zellen, die
mit Ethanolvehikel scheinbehandelt wurden, ermittelt. Die Inhibierung
der PGE2-Synthese durch die Testverbindungen
wird als der Prozentsatz der Aktivität in Gegenwart von Arzneistoff
verglichen mit der Aktivität
in den positiven Kontrollproben berechnet.
-
Test der COX-1-Aktivität von U937-Zellmikrosomen
-
U-937-Zellen werden durch 5minütige Zentrifugation
bei 500 × g
pelletisiert und einmal mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung gewaschen
und erneut pelletisiert. Die Zellen werden in Homogenisierungspuffer, der
aus 0,1 M Tris-HCl, pH 7,4, 10 mM EDTA, 2 μg/ml Leupeptin, 2 μg/ml Sojabohnentrypsininhibitor,
2 μg/ml Aprotinin
und 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid besteht, erneut suspendiert.
Die Zellsuspension wird 4mal 10 Sekunden lang mit Ultraschall behandelt
und bei 4°C
10 Minuten lang mit 10000 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wird bei 4°C
1 Stunde lang mit 100000 × g
zentrifugiert. Das 100000 × g-Mikrosomalpellet
wird erneut in 0,1 M Tris-HCl, pH 7,4, 10 mM EDTA, mit etwa 7 mg
Eiweiß/ml
suspendiert und bei –80°C aufbewahrt.
-
Mikrosomalpräparate werden unmittelbar vor
ihrer Verwendung aufgetaut, einer kurzen Ultraschallbehandlung unterworfen
und dann auf eine Eiweißkonzentration
von 125 μg/ml
in 0,1 M Tris-HCl-Puffer, pH 7,4, der 10 mM EDTA, 0,5 mM Phenol,
1 mM reduziertes Glutathion und 1 μM Hematin enthält, verdünnt. Die
Tests werden doppelt in einem Endvolumen von 250 μl durchgeführt. Zunächst werden
5 μl DMSO-Vehikel
oder Arzneistoff in DMSO zu 20 μl
0,1 M Tris-HCl-Puffer, pH 7,4, der 10 mM EDTA enthält, in die
Vertiefungen einer Polypropylen-Titrierplatte mit 96 Vertiefungen
gegeben. Anschließend
werden 200 μl
des Mikrosomalpräparats zugegeben
und 15 Minuten lang bei Raumtemperatur vorinkubiert, bevor 25 μl 1 M Arachidonsäure in 0,1
M Tris-HCl und 10 mM EDTA, pH 7,4, zugegeben werden. Die Proben
werden 40 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert und die Reaktion
durch die Zugabe von 25 μl
1 N HCl gestoppt. Die Proben werden mit 25 μl 1 N NaOH neutralisiert, bevor
der PGE2-Gehalt durch Radioimmunoassay (Dupont-NEN-
oder Amersham-Testkits) quantifiziert wird. Die Cyclooxygenaseaktivität ist definiert
als die Differenz zwischen den PGE2- Konzentrationen von
Proben, die in Gegenwart von Arachidonsäure und Ethanol-Vehikel inkubiert
wurden.
-
Test der Aktivität von gereinigtem
menschlichem COX-2
-
Die Enzymaktivität wird durch einen chromogenen
Test gemessen, der auf der Oxidation von N,N,N',N'-Tetramethyl-p-phenylendiamin
(TMPD) während
der Reduktion von PGG2 zu PGH2 durch
COX-2 beruht (Copeland et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. 91,
11202–11206).
-
Rekombinantes menschliches COX-2
wird wie früher
beschrieben (Percival et al. (1994) Arch. Biochem. Biophys. 15,
111–118)
aus Sf9-Zellen gereinigt.
Die Testmischung (180 μl)
enthält
100 mM Natriumphosphat, pH 6,5, 2 mM Genapol X-100, 1 μM Hematin,
1 mg/ml Gelatine, 80– 100
Einheiten gereinigtes Enzym (eine Enzymeinheit ist definiert als
die Enzymmenge, die benötigt
wird, um eine O.D.-Änderung
von 0,001/Minute bei 610 nm zu erzielen) und 4 μl der Testverbindung in DMSO.
Die Mischung wird bei Raumtemperatur (22°C) 15 Minuten lang vorinkubiert,
bevor die enzymatische Reaktion durch die Zugabe von 20 μl einer ultraschallbehandelten
Lösung
von 1 mM AA und 1 mM TMPD in Testpuffer (ohne Enzym oder Hematin)
initiiert wird. Die Enzymaktivität
wird durch Abschätzen
der anfänglichen
Geschwindigkeit der TMPD-Oxidation innerhalb der ersten 36 Sekunden
der Reaktion gemessen. Eine nichtspezifische Oxidationsrate wird
in Abwesenheit von Enzym beobachtet (0,007–0,010 O.D./Minute) und wird
subtrahiert, bevor die %-Inhibierung berechnet wird. Die IC50-Werte ergeben sich aus einer nichtlinearen
4-Parameter-Regressionsanalyse nach der Methode der kleinsten Quadrate
der Auftragung der log-Dosis gegen die %-Inhibierung.
-
TEST MIT MENSCHLICHEM
VOLLBLUT
-
Grundlagen
-
Menschliches Vollblut stellt ein
eiweiß-
und zellreiches Milieu dar, das sich für die Untersuchung der biochemischen
Wirksamkeit von antiinflammatorischen Verbindungen, wie z. B. selektiven
COX-2-Inhibitoren, eignet. Untersuchungen haben gezeigt, daß normales
Menschenblut das COX-2-Enzym nicht enthält. Dies steht im Einklang
mit der Beobachtung, daß COX-2-Inhibitoren
keinen Einfluß auf
die PGE2-Erzeugung in normalem Blut haben.
Diese Inhibitoren sind nur nach der Inkubation von menschlichem
Vollblut mit LPS, das COX-2 induziert, wirksam. Dieser Test kann
verwendet werden, um die Inhibitorwirkung von selektiven COX-2-Inhibitoren
auf die PGE2-Produktion zu untersuchen.
Blutplättchen
in Vollblut enthalten auch eine große Menge des COX-1-Enzyms.
Unmittelbar nach der Blutgerinnung werden die Blutplättchen durch
einen thrombin-vermittelten Mechanismus aktiviert. Diese Reaktion
führt durch
die Aktivierung von COX-1 zur Erzeugung von Thromboxan B2 (TxB2). Somit kann
der Einfluß der
Testverbindungen auf die TxB2-Konzentrationen nach
der Blutgerinnung untersucht und als ein Indiz für die COX-1-Aktivität herangezogen
werden. Deshalb kann der Selektivitätsgrad der Testverbindung durch
Messung der Konzentrationen von PGE2 nach
der LPS-Induktion (COX-2) und TxB2 nach
der Blutgerinnung (COX-1) im selben Test bestimmt werden.
-
VERFAHREN
-
Schritt A: COX-2 (LPS-induzierte
PGE2-Produktion)
-
Durch Venenpunktuation wird sowohl
von männlichen
als auch von weiblichen Probanden frisches Blut in heparinisierten
Röhrchen
gesammelt. Die Subjekte haben keine offensichtlichen Entzündungszustände und
haben wenigstens 7 Tage vor der Blutentnahme keine NSAIDs eingenommen.
Sofort wird Plasma aus einem 2-ml-Aliquot Blut gewonnen, welches
als Leerwert (basale PGE2-Konzentrationen)
dient. Das restliche Blut wird 5 Minuten lang bei Raumtemperatur
mit LPS (100 μg/ml
Endkonzentration, Sigma Chem, #L-2630 von E. coli; verdünnt in 0,1%
BSA-phosphatgepufferter Kochsalzlösung) inkubiert. Fünfhundert-μl-Aliquote
Blut werden entweder mit 2 μl
Vehikel (DMSO) oder mit 2 μl
einer Testverbindung, deren Endkonzentrationen von 10 nM bis 30 μM variieren,
24 Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Am Ende der Inkubation wird das Blut 5 Minuten lang bei
12000 × g
zentrifugiert, um Plasma zu erhalten. Ein 100-μl-Aliquot Plasma wird zur Eiweißfällung mit 400 μl Methanol
vermischt. Der Überstand
wird gewonnen und nach der Umwandlung von PGE2 in
dessen Methyloximatderivat durch einen Radioimmunoassay-Kit (Amersham,
RPA#530) gemäß dem vom
Hersteller angegeben Verfahren auf PGE2 getestet.
-
Schritt B: COX-1 (Gerinnungsinduzierte
TxB2-Erzeugung)
-
Frisches Blut wird in Vacutainern,
die keine Antikoagulationsmittel enthalten, gesammelt. Sofort werden
500-μl-Aliquote
in siliconisierte Mikrozentrifugenröhrchen überführt, welche zuvor mit 2 μl entweder
DMSO oder einer Testverbindung beschickt wurden, wobei die Endkonzentrationen
von 10 nM bis 30 μM
reichen. Die Röhrchen
werden bei 37°C
1 Stunde lang gewirbelt und inkubiert, damit das Blut gerinnen kann.
Am Ende der Inkubation wird das Serum durch Zentrifugation (5 Minuten
bei 12000 × g)
gewonnen. Ein 100-μl-Aliquot
Serum wird zur Eiweißfällung mit
400 μl Methanol
vermischt. Der Überstand
wird gewonnen und durch einen Enzymimmunoassay-Kit (Cayman, #519031)
gemäß dem vom
Hersteller angegeben Anweisungen auf TxB2 getestet.
-
RATTENPFOTENÖDEMTEST
-
Protokoll
-
Männliche
Sprague-Dawley-Ratten (150–200
g) läßt man über Nacht
fasten und verabreicht ihnen p. o. entweder ein Vehikel (1% Methocel
oder 5% Tween 80) oder eine Testverbindung. Eine Stunde später wird mit
einem wasserfesten Stift eine Linie auf Höhe oberhalb des Knöchels an
einer Hinterpfote gezogen, um den zu überwachenden Bereich der Pfote
zu markieren. Das Pfotenvolumen (V0) wird
mit einem Plethysmometer (Ugo-Basile, Italien), basierend auf dem
Prinzip der Wasserverdrängung,
gemessen. Den Tieren werden dann mit einer Insulinspritze mit einer
25-Gauge-Nadel subplantar 50 μl
einer 1%igen Carrageenan-Lösung
in Kochsalzlösung
(FMC Corp., Maine) in die Pfote (d. h. 500 μg Carrageenan pro Pfote) injiziert.
Drei Stunden später wird
das Pfotenvolumen (V3) gemessen und die
Zunahme des Pfotenvolumens (V3-V0) berechnet. Die Tiere werden durch CO2-Aphyxiation euthanasiert und das Fehlen
oder die Anwesenheit von Magenläsionen
gezählt.
Die Daten werden mit den Werten der Vehikel-Kontrollgruppe verglichen
und die prozentuale Inhibierung berechnet. Alle Behandlungsgruppen
sind codiert, um ein Vorurteil des Beobachters auszuschließen.
-
NSAID-INDUZIERTE GASTROPATHIE
BEI RATTEN
-
Grundlagen
-
Die Haupt-Nebenwirkung von herkömmlichen
NSAIDs ist ihre Fähigkeit,
Magenläsionen
beim Menschen zu erzeugen. Man nimmt an, daß diese Wirkung durch die Inhibierung
von COX-1 im Magendarmtrakt hervorgerufen wird. Ratten sind gegen
die Wirkungen von NSAIDs besonders empfindlich. Tatsächlich sind Rattenmodelle
in der Vergangenheit üblicherweise
verwendet worden, um die gastrointestinalen Nebenwirkungen von derzeitigen
herkömmlichen
NSAIDs zu untersuchen. In dem vorliegenden Test wird die NSAID-induzierte gastrointestinale
Schädigung
durch Messung der 51Cr-Ausscheidung nach
der systemischen Injektion von 51Cr-markierten
roten Blutkörperchen
beobachtet. Die 51Cr-Kotausscheidung ist
ein gut etabliertes und empfindliches Verfahren zur Erfassung der
Gastrointestinalintegrität
bei Tieren und Menschen.
-
Verfahren
-
An männliche Sprague-Dawley-Ratten
(150–200
g) verabreicht man oral entweder einmal (akute Dosierung) oder BID
5 Tage lang (chronische Dosierung) eine Testverbindung. Unmittelbar
nach der Verabreichung der letzten Dosis werden 0,5 ml 51Cr-markierte
rote Blutkörperchen
von einer Spenderratte in eine Schwanzvene der Ratten injiziert.
Die Tiere werden einzeln in Metabolismus-Käfige mit Futter und Wasser
ad lib. gegeben. Der Kot wird über
einen Zeitraum von 48 Stunden gesammelt und die 51Cr-Kotausscheidung
als Prozent der gesamten injizierten Dosis berechnet. 51Cr-Markierte rote Blutkörperchen
werden durch die folgenden Verfahren hergestellt. Zehn ml Blut werden
durch die Vena cava von einer Spenderratte in heparinisierten Röhrchen gesammelt.
Das Plasma wird durch Zentrifugation entfernt und mit einem gleichen
Volumen HBSS ersetzt. Die roten Blutkörperchen werden mit 400 μCi Natrium-Sichromat
30 Minuten lang bei 37°C
inkubiert. Am Ende der Inkubation werden die roten Blutkörperchen
zweimal mit 20 ml HBSS gewaschen, um freies Natrium-Slchromat zu
entfernen. Die roten Blutkörperchen
werden schließlich
in 10 ml HBSS aufgenommen, und 0,5 ml der Lösung (etwa 20 μCi) werden
pro Ratte injiziert.
-
EIWEIßVERLUST-GASTROPATHIE
BEI TOTENKOPFÄFFCHEN
-
Grundlagen
-
Die Eiweißverlust-Gastropathie (erkennbar
am Auftreten von zirkulierenden Zellen und Plasmaproteinen im GI-Trakt)
ist eine bedeutende und dosislimitierende nachteilige Reaktion auf
herkömmliche
nichtsteroidale antiinflammatorische Arzneistoffe (NSAIDs). Diese
kann quantitativ durch intravenöse
Verabreichung von 51CrCl3-Lösung erfaßt werden.
Dieses isotope Ion kann sich bereitwillig an Zellen und Serumglobine
und an das endoplasmische Retikulum von Zellen binden. Die Messung
der Radioaktivität,
die in Kot auftritt, der bis zu 24 Stunden nach der Verabreichung
des Isotops gesammelt wurde, ergibt daher einen empfindlichen und quantitativen
Hinweis auf die Eiweißverlust-Gastropathie.
-
Verfahren
-
Gruppen von männlichen Totenkopfäffchen (0,8
bis 1,4 kg) werden durch Sondenernährung entweder mit 1% Methocell
oder mit 5% Tween 80 in H2O-Vehikeln (3
ml/kg BID) oder Testverbindungen in Dosen von 1–100 mg/kg BID 5 Tage lang
behandelt. Intravenös
wird 51Cr (5 μCi/kg in 1 ml/kg phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS)) 1 Stunde nach der letzten Arzneistoff/Vehikel-Dosis verabreicht
und der Kot 24 Stunden lang in einem Metabolismus-Käfig gesammelt
und durch Gammazählung
auf ausgeschiedenes 51Cr untersucht. Venenblutproben
werden 1 Stunde und 8 Stunden nach der letzten Arzneistoffdosierung
genommen und die Arzneistoffkonzentrationen im Plasma durch RP-HPLC
gemessen.
-
Durch LPS hervorgerufene
Pyrexie bei bei Bewußtsein
befindlichen Ratten
-
Männliche
Sprague-Dawley-Ratte (150–200
g) ließ man
16–18
Stunden vor ihrer Verwendung fasten. Etwa um 9 : 30 Uhr vormittags
wurden die Tiere vorübergehend
in Plexiglas-Käfige
gegeben, und ihre Grundlinien-Rektaltemperatur wurde mit einer flexiblen
Temperatursonde (YSI Serie 400), die mit einem digitalen Thermometer
(Modell 08502, Cole Parmer) verbunden war, gemessen. Um den experimentellen
Fehler zu verringern, wurden für
alle Tiere dieselbe Sonde und derselbe Thermometer verwendet. Die
Tiere wurden nach den Temperaturmessungen zurück in ihre Käfige gesetzt.
Zur Zeit null wurde den Ratten intraperitoneal entweder Kochsalzlösung oder
LPS (2 mg/kg, Sigma Chem) injiziert, und die Rektaltemperatur wurde
5, 6 und 7 Stunden nach der LPS-Injektion gemessen. Nach der Messung
nach 5 Stunden, als der Temperaturanstieg ein Plateau erreicht hatte,
wurde den Ratten, welche die LPS-Injektion erhalten hatten, entweder
Vehikel (1% Methocel) oder eine Testverbindung oral verabreicht,
um zu ermittelt, ob die Verbindung die Pyrexie umkehren kann. Die
prozentuale Umkehrung der Pyrexie wurde unter Verwendung der nach
7 Stunden erhaltenen Reaktionstemperatur bei der Kontrollgruppe
(mit Vehikel behandelte Gruppe) als Referenzpunkt (keine Umkehrung)
berechnet. Die vollständige
Umkehrung der Pyrexie bis zum LPS-Grundlinienwert wird als 100%
genommen.
-
Durch LPS hervorgerufene
Pyrexie bei bei Bewußtsein
befindlichen Totenkopfäffchen
-
Bei einer Gruppe von Totenkopfäffchen (Saimiri
sciureus) (1,0–1,7
kg) wurden Temperatursonden operativ unter die Bauchhaut implantiert.
Dies ermöglicht
die Überwachung
der Körpertemperatur
in bei Bewußtsein
befindlichen, nicht eingesperrten Affen durch ein telemetrisches
Sensorsystem (Data Sciences International, Minnesota). 13–14 Stunden
vor der Verwendung ließ man
die Tiere fasten und gab sie zur Akklimatisierung in Einzelkäfige. Elektronische
Empfänger
wurden an den Käfigwänden installiert,
welche Signale von den implantierten Temperatursonden empfangen.
Etwa um 9 : 00 Uhr vormittags am Versuchstag wurden die Äffchen vorübergehend
in Dressurbänken
festgehalten und ihnen eine i. v. LPS-Bolusinjektion (6 mg/kg, gelöst in steriler
Kochsalzlösung)
verabreicht. Die Tiere wurden zurück in ihre Käfige gesetzt
und die Körpertemperatur kontinuierlich
alle 5 Minuten gemessen. Zwei Stunden nach der LPS-Injektion, als
die Körpertemperatur
um 1,5–2°C gestiegen
war, wurde den Äffchen
oral entweder eine Vehikel- (1% Methocel) oder eine Testverbindungsdosis
(3 mg/kg) verabreicht. Einhundert Minuten später wurde der Unterschied zwischen
der Körpertemperatur
und dem Grundlinienwert er mittelt. Die prozentuale Inhibierung wurde
berechnet, wobei der Wert in der Kontrollgruppe als Obige Inhibierung
verwendet wurde.
-
Durch Carrageenan
hervorgerufene akute inflammatorische Hyperalgesie bei Ratten
-
Die Versuche wurden unter Verwendung
von männlichen
Sprague-Dawley-Ratten
(90–110
g) durchgeführt.
Die Hyperalgesie auf mechanischen Druck auf die Hinterpfote wurde
durch intraplantare Injektion von Carrageenan (4,5 mg in eine Hinterpfote)
3 Stunden zuvor hervorgerufen. Die Kontrolltiere erhielten ein äquivalentes
Volumen Kochsalzlösung
(0,15 ml intraplantar). Eine Testverbindung (0,3–30 mg/kg, suspendiert in 0,5%
Methocel in destilliertem Wasser) oder Vehikel (0,5% Methocel) wurde
oral (2 ml/kg) 2 Stunden nach dem Carrageenan verabreicht. Die Vokalisierungsreaktion
auf den Druck auf die Hinterpfote wurde 1 Stunde später mittels
eines Ugo-Basile-Algesiometers gemessen.
-
Die statistische Analyse für die durch
Carrageenan hervorgerufene Hyperalgesie wurde unter Verwendung von
Einweg-ANOVA (BMDP Statistical Software Inc.) durchgeführt. Die
Hyperalgesie wurde durch Subtraktion des Vokalisierungs-Schwellenwerts
bei Ratten, denen Kochsalzlösung
injiziert wurde, von den Werten, die bei Tieren erhalten wurden,
denen Carrageenan injiziert wurde, ermittelt. Die Hyperalgesiewerte
für die
arzneistoffbehandelten Ratten wurden als Prozentsatz zu dieser Reaktion
ausgedrückt.
Anschließend
wurden ID50-Werte (die Dosis, die 50% der
maximal beobachteten Reaktion erzeugt) durch nichtlineare Regressionsanalyse
der kleinsten Quadrate der Datenmittelwerte unter Verwendung von
GraFit (Erithacus Software) berechnet.
-
Durch Hilfsstoff hervorgerufene
Arthritis bei Ratten
-
Siebzig 6,5–7,5 Wochen alte weibliche
Lewis-Ratten (Körpergewicht
~146–170
g) wurden gewogen, am Ohr markiert und so in Gruppen aufgeteilt,
daß die
Körpergewichte
innerhalb jeder Gruppe (eine negative Kontrollgruppe, in der keine
Arthritis hervorgerufen wurde, eine Vehikel-Kontrollgruppe, eine
positive Kontrollgruppe, der Indomethacin mit einer Tages-Gesamtdosis
von 1 mg/kg verabreicht wurde, und vier Gruppen, denen eine Testverbindung
mit Tages-Gesamtdosen von 0,10–3,0
mg/kg verabreicht wurden) identisch waren. Sechs Gruppen mit jeweils
10 Ratten erhielten eine Injektion mit 0,5 mg Mycobacterium butyricum
in 0,1 mg leichtem Mineralöl
(Hilfsstoff), und eine negative Kontrollgruppe mit 10 Ratten erhielt
keine Hilfsstoffinjektion. Die Körpergewichte,
die kontralateralen Pfotenvolumen (ermittelt durch Quecksilberverdrängungs-Plethysmogra phie)
und laterale Radiogramme (unter Ketamin- und Xylazin-Anästhesie)
wurden vorher (Tag –1)
und 21 Tage im Anschluß an
die Hilfsstoffinjektion ermittelt, und primäre Pfotenvolumen wurden vorher
(Tag –1)
und an den Tagen 4 und 21 im Anschluß an die Hilfsstoffinjektion
ermittelt. Die Ratten wurden für
die Radiogramme und die Hilfsstoffinjektion durch eine intramuskuläre Injektion
von 0,03–0,1
ml einer Kombination aus Ketamin (87 mg/kg) und Xylazin (13 mg/kg)
betäubt.
Die Radiogramme wurden an beiden Hinterpfoten an Tag 0 und an Tag
21 durch Verwendung des Faxitron (45 kVp, 30 Sekunden) und Kodak-X-OMAT-TL-Films
aufgenommen und in einem automatischen Prozessor entwickelt. Die
Radiogramme wurden von einem Prüfer,
der das experimentelle Verfahren nicht kannte, auf Änderungen
in den Weich- und Hartgeweben untersucht. Die folgenden Radiogrammänderungen
wurden numerisch der Schwere nach eingestuft: erhöhtes Weichgewebevolumen
(0–4),
Verengung oder Erweiterung von Gelenkabständen (0–5), subchondrale Erosion (0–3), periosteale
Reaktion (0–4),
Osteolyse (0–4),
Subluxation (0–3)
und degenerative Gelenkveränderungen
(0–3).
Spezielle Kriterien wurden verwendet, um eine numerische Abstufung
der Schwere für
jede Radiogrammänderung festzulegen.
Der maximal mögliche
Wert pro Pfote betrug 26. Eine Testverbindung bei Gesamt-Tagesdosen von
0,1, 0,3, 1 und 3 mg/kg/Tag, Indomethacin bei einer Gesamt-Tagesdosis
von 1 mg/kg/Tag oder Vehikel (0,5% Methocel in sterilem Wasser)
wurden per os BID beginnend nach der Hilfsstoffinjektion und danach
21 Tage lang verabreicht. Die Verbindungen wurden wöchentlich
hergestellt, im dunkeln bis zur Verwendung gekühlt und unmittelbar vor der
Verabreichung Vortex-vermischt.
-
Eine Zwei-Faktoren("Behandlung" und "Zeit)-Varianzanalyse
mit wiederholten Messungen für
die "Zeit" wurde auf die %-Änderungen
des Körpergewichts
und der Fußvolumina
und auf die einstufungstransformierten Gesamt-Radiogrammwerte angewandt.
Ein Post-hoc-Dunnett-Test wurde durchgeführt, um die Wirkung der Behandlungen
mit dem Vehikel zu vergleichen. Eine Einweg-Varianzanalyse wurde
im Anschluß an den
Dunnett-Test auf die Thymus- und Milzgewichte angewandt, um die
Wirkung der Behandlung mit dem Vehikel zu vergleichen. Dosisreaktionskurven
für die
%-Inhibierung in Fußvolumina
an den Tagen 4, 14 und 21 wurden durch eine 4-Parameter-Logisticfunktion
unter Verwendung einer nichtlinearen Regression der kleinsten Quadrate
angeglichen. Der ID50-Wert wurde als die
Dosis definiert, die einer 50%igen Reduktion, verglichen mit dem
Vehikel, entspricht, und durch Interpolation aus der angeglichenen
4-Parameter-Gleichung
abgeleitet.
-
PHARMAKOKINETIKEN BEI
RATTEN
-
Per-Os-Pharmakokinetiken
bei Ratten
-
Die Tiere werden gemäß den Richtlinien
des Canadian Council on Animal Care gehalten, gefüttert und gepflegt.
-
Männliche
Sprague-Dawley-Ratten (325–375
g) läßt man vor
jeder P.O.-Blutkonzentrationsuntersuchung über Nacht fasten.
-
Die Ratten werden der Reihe nach
in den Käfig
gegeben und die Box fest geschlossen. Die Nullblutprobe wird durch
Abzwicken eines kleinen (1 mm oder weniger) Stücks von der Schwanzspitze erhalten.
Anschließend
streicht man mit fester aber sachter Bewegung von der Spitze zum
Ende des Schwanzes, um das Blut herauszumelken. Etwa 1 ml Blut wird
in einem heparinisierten Vacutainer-Röhrchen gesammelt.
-
Die Verbindungen werden nach Bedarf
in einem Standard-Dosiervolumen von 10 ml/kg hergestellt und oral
verabreicht, indem eine 16-Gauge-3-Inch-Magensonde in den Magen eingeführt wird.
-
Die nachfolgenden Blutentnahmen werden
in der gleichen Weise wie die Nullblutentnahme durchgeführt, außer daß ein erneutes
Abzwicken des Schwanzes nicht mehr erforderlich ist. Der Schwanz
wird mit einem Stück
Gaze gereinigt und wie oben beschrieben in die entsprechend markierten
Röhrchen
gemolken/ausgestrichen.
-
Unmittelbar nach der Entnahme wird
das Blut zentrifugiert, getrennt, in eindeutig markierte Ampullen gegeben
und bis zur Analyse in einem Gefrierschrank aufbewahrt.
-
Typische Zeitpunkte zur Bestimmung
von Rattenblutkonzentrationen nach der P. O.-Dosierung sind:
0,
15 Minuten, 30 Minuten, 1 Stunde, 2 Stunden, 4 Stunden, 6 Stunden.
-
Nach der Blutentnahme nach 4 Stunden
wird den Ratten beliebig Futter zur Verfügung gestellt. Wasser wird
allzeit während
der Untersuchung bereitgestellt.
-
Vehikel:
-
Die folgenden Vehikel können bei
P. O.-Rattenblutkonzentrationsbestimmungen verwendet werden:
PEG
200/300/400: | beschränkt auf
2 ml/kg |
Methocel
0,5%–1,0% | 10
ml/kg |
Tween
80: | 10
ml/kg |
-
Die Verbindungen für die P.
O.-Blutkonzentrationen können
in Suspensionsform vorliegen. Zur besseren Auflösung kann die Lösung etwa
5 Minuten lang in ein Ultraschallbad gegeben werden.
-
Zur Analyse werden die Aliquote mit
einem gleichen Volumen Acetonitril verdünnt und zentrifugiert, um den
Eiweißniederschlag
zu entfernen. Der Überstand
wird unter UV-Detektion direkt auf eine C-18-HPLC-Säule gespritzt.
Die Quantifizierung erfolgt bezogen auf eine reine Blutprobe, die
mit einer bekannten Menge Arzneistoff versetzt ist. Die Bioverfügbarkeit
(F) wird durch Vergleich der Fläche
unterhalb der Kurve (FUK) i. v. gegen p. o. bestimmt.
-
-
Die Clearance-Raten werden durch
die folgende Gleichung berechnet:
-
-
Die Einheiten von Cl sind ml/h·kg (Milliliter
pro Stunde·Kilogramm)
-
Intravenös-Pharmakokinetiken
bei Ratten
-
Die Tiere werden gemäß den Richtlinien
des Canadian Council on Animal Care gehalten, gefüttert und gepflegt.
-
Männliche
Sprague-Dawley-Ratten (325–375
g) werden in Kunststoff-Schuhschachtelkäfige mit
hängendem
Boden, Käfigoberteil,
Wasserflasche und Futter gegeben.
-
Die Verbindung wird nach Bedarf in
einem Standard-Dosiervolumen von 1 ml/kg hergestellt.
-
Von den Ratten wird unter CO2-Beruhigung die Nullblutprobe entnommen
und ihnen die Dosierung verabreicht. Die Ratten werden der Reihe
nach in eine mit CO2 vorbeschickte Kammer
gegeben und herausgenommen, sobald sie ihren Aufrichtreflex verloren
haben. Die Ratte wird dann auf ein Haltebrett gelegt, ein Nasenkegel
mit CO2-Zuführung wird über der Schnauze angebracht,
und die Ratte wird mit Gummibändern am
Brett festgehalten. Mit Hilfe von Pinzetten und Scheren wird die
Drosselvene freigelegt und die Nullprobe entnommen, gefolgt von
der Verabreichung einer abgemessenen Dosis der Verbindung, die in
die Drosselvene eingespritzt wird. Ein leichter Fingerdruck wird
auf die Einspritzstelle ausgeübt,
und der Nasenkegel wurde entfernt. Die Zeit wird notiert. Diese
stellt den Nullzeitpunkt dar.
-
Die 5-Minuten-Blutentnahme wird durch
Abzwicken eines Stücks
(1–2 mm)
der Schwanzspitze durchgeführt.
Anschließend
streicht man mit fester aber sachter Bewegung von der Spitze zum
Ende des Schwanzes, um das Blut herauszumelken. Etwa 1 ml Blut wird
in einer heparinisierten Sammelampulle gesammelt. Die nachfolgenden
Blutentnahmen werden in der gleichen Weise durchgeführt, außer daß ein erneutes
Abzwicken des Schwanzes nicht mehr erforderlich ist. Der Schwanz
wird mit einem Stück
Gaze gereinigt und Blut wie oben beschrieben in die entsprechend
markierten Röhrchen
gestrichen.
-
Typische Zeitpunkte zur Bestimmung
von Rattenblutkonzentrationen nach der I. V.-Dosierung sind entweder:
0,
5 Minuten, 15 Minuten, 30 Minuten, 1 Stunde, 2 Stunden, 6 Stunden
oder
0, 5 Minuten, 30 Minuten, 1 Stunde, 2 Stunden, 4 Stunden, 6 Stunden.
-
Vehikel:
-
Die folgenden Vehikel können bei
I. V.-Rattenblutkonzentrationsbestimmungen verwendet werden:
Dextrose: | 1
ml/kg |
Moleculosol
25%: | 1
ml/kg |
DMSO:
(Dimethylsulfoxid): | Beschränkt auf
ein Dosisvolumen von 0,1 ml pro Tier |
PEG
200: | Nicht
mehr als 60%, vermischt mit 40% sterilem Wasser – 1 ml/kg |
-
Bei Dextrose kann entweder Natriumhydrogencarbonat
oder Natriumcarbonat zugegeben werden, falls die Lösung trüb ist.
-
Zur Analyse werden die Aliquote mit
einem gleichen Volumen Acetonitril verdünnt und zentrifugiert, um den
Eiweißniederschlag
zu entfernen. Der Überstand
wird unter UV-Detektion direkt auf eine C-18-HPLC-Säule injiziert.
Die Quantifizierung erfolgt bezogen auf eine reine Blutprobe, die
mit einer bekannten Menge Arzneistoff versetzt ist. Die Bioverfügbarkeit
(F) wird durch Vergleich der Fläche
unterhalb der Kurve (FUK) i. v. gegen p. o. bestimmt.
-
-
Die Clearance-Raten werden durch
die folgende Gleichung berechnet:
-
-
Die Einheiten von Cl sind ml/h·kg (Milliliter
pro Stunde·Kilogramm)
-
REPRÄSENTATIVE BIOLOGISCHE DATEN
-
Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung sind COX-2-Inhibitoren und daher zur Behandlung der oben
aufgezählten
COX-2-vermittelten Erkrankungen geeignet. Die Wirkungen der Verbindungen
gegen Cyclooxygenase können
aus den nachstehend gezeigten repräsentativen Ergebnissen ersehen
werden. Bei dem Test wird die Inhibierung durch Messung der Menge
an Prostaglandin E2 (PGE2),
die in Gegenwart von AA, COX-1 oder COX-2 und eines vermeintlichen
Inhibitors synthetisiert wird, ermittelt. Die IC50-Werte stellen die Konzentration
von vermeintlichem Inhibitor dar, die erforderlich ist, um die PGE2-Synthese auf 50% zurückzuführen, verglichen mit der, die
mit der nichtinhibierten Kontrolle erhalten wird.
-
Daten aus drei dieser biologischen
Tests sind für
repräsentative
Verbindungen zusammen mit Vergleichsdaten für die folgenden zwei Verbindungen
aus der Internationalen Patentanmeldung 96/10012 angegeben:
-
-
-
Wie aus diesen Daten ersichtlich
ist, weisen die Verbindungen der vorliegenden Erfindung eine höhere COX-2-Selektivität und -Wirksamkeit
auf als Aa und Ab. Darüber
hinaus erlaubt die Basizität
des Pyridinrings bei diesen Beispielen die Bildung von Säuresalzen,
die zu einer erhöhten
Wasserlöslichkeit
führt und
die Möglichkeit
einer parenteralen Verabreichunge in wäßrigen Vehikeln liefert.
-
Die Erfindung wird nun durch die
folgenden nichtlimitierenden Beispiele veranschaulicht, in denen,
sofern nichts anderes angegeben ist:
- (i) alle
Vorgänge
bei Raum- oder Umgebungstemperatur, d. h. bei einer Temperatur im
Bereich von 18–25°C, durchgeführt wurden
und das Trocknen der organischen Stoffe unter Verwendung von MgSO4 erfolgte,
- (ii) das Eindampfen des Lösungsmittels
durch Verwendung eines Rotationsverdampfers unter vermindertem Druck
(600– 4000
Pascal: 4,5–30
mm Hg) bei einer Badtemperatur von bis zu 60°C durchgeführt wurde,
- (iii) der Reaktionsverlauf durch Dünnschichtchromatographie (DC)
verfolgt wurde und die Reaktionszeiten nur zur Veranschaulichung
angegeben sind,
- (iv) Schmelzpunkte unkorrigiert sind und "Zers." Zersetzung bedeutet; die angegebenen
Schmelzpunkte diejenigen sind, die für die wie beschrieben hergestellten
Materialien erhalten wurden; Polymorphismus bei manchen Herstellungen
zur Isolierung von Materialien mit unterschiedlichen Schmelzpunkten
führen
kann,
- (v) die Struktur und Reinheit aller Endprodukte durch wenigstens
eines der folgenden Verfahren bestätigt wurde: DC, Massenspektroskopie,
magnetische Kernresonanzspektroskopie (NMR) oder mikroanalytische Daten,
- (vi) Ausbeuten nur zur Veranschaulichung angegeben sind,
- (vii) NMR-Daten, wenn sie angegeben sind, als delta(δ)-werte für die diagnostischen
Haupt-Protonen stehen, angegeben in Teilen pro Millionen Teile (ppm)
relativ zu Tetramethylsilan (TMS) als interner Standard, aufgenommen
bei 300 MHz oder 400 MHz unter Verwendung des angegebenen Lösungsmittels;
herkömmliche
Abkürzungen,
die für
die Signalform verwendet werden, folgende sind: s Singulett, d Dublett,
t Triplett, m Multiplett, br. breit, usw., außerdem bedeutet "Ar" ein aromatisches
Signal,
- (viii) chemische Symbole ihre üblichen Bedeutungen haben,
wobei auch die folgenden Abkürzungen
verwendet worden sind: Vol. (Volumen), Gew. (Gewicht), Sdp. (Siedepunkt),
Schmp. (Schmelzpunkt), 1 (Liter), ml (Milliliter), g (Gramm), mg
(Milligramm), mol (Mol), mmol (Millimol), Äqu. (Äquivalente).
-
BEISPIEL 1 (Referenz)
-
3-(4-Methvlsulfonyl)phenyl-2-phenyl-5-trifluormethylpyridin
-
Schritt 1: 2-Amino-3-Brom-5-trifluormethylpyridin
-
Zu einer Lösung von 2-Amino-5-trifluormethylpyridin
(9 g) in Essigsäure
(75 ml) bei RT wurde Brom (5,8 ml) langsam zugegeben. Nach 1 Stunde
wurde die Säure
durch die vorsichtige Zugabe von Natriumhydroxid (10 N) bei 0°C zugegeben.
Der resultierende orange Niederschlag wurde in Ether gelöst und der
Reihe nach mit gesättigtem
Natriumcarbonat, gesättigtem
Na2SO3 und Salzlösung gewaschen,
getrocknet und eingeengt. Der verbleibende Feststoff wurde 1 Stunde
lang kräftig
in Hexan gerührt,
um nach der Filtration die Titelverbindung als einen weißen Feststoff
zu ergeben (10,2 g).
-
Schritt 2: 2-Amino-3-(4-methylthio)phenyl-5-trifluormethvlpyridin
-
Eine Mischung aus dem Bromid von
Schritt 1, 4-Methylthiobenzolboronsäure (Li et al., J. Med. Chem. 1995,
38, 4570) (8,5 g), 2 M wäßrigem Natriumcarbonat
(60 ml) und Palladiumtetrakis(triphenylphosphin) (490 mg) in Ethanol/Benzol
(100 ml, 1 : 1) wurde 15 Stunden lang zum Rückfluß erhitzt. Die Mischung wurde
auf RT abgekühlt,
mit Wasser verdünnt
und mit Ether extrahiert. Die organischen Bestandteile wurden eingeengt und
der Rückstand
kräftig
in Ether/Hexan 1 Stunde lang gerührt,
um nach der Filtration die Titelverbindung (11,2 g) als einen beigen
Feststoff zu ergeben.
-
Schritt 3: 2-Amino-3-(4-methvlsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
-
Eine Mischung aus 2-Amino-3-(4-methylthio)phenyl-5-trifluormethylpyridin
(9,7 g), OsO4 (2 ml einer 4%-igen Lösung in
Wasser) und NMO (13 g) in Aceton/Wasser (60 ml : 5 ml) wurde bei
RT über
Nacht gerührt. Anschließend wurde
gesättigtes
wäßriges Na2SO3 zugegeben und
die resultierende Mischung 30 Minuten lang gerührt. Das Aceton wurde abgedampft
und die resultierende Mischung mit Ether und Ethylacetat extrahiert. Die
vereinten organischen Bestandteile wurden mit Na2SO3 Wasser, Salzlösung gewaschen und anschließend eingeengt.
Der feste Rückstand
wurde in Hexan und Ether 1 Stunde lang kräftig gerührt und anschließend filtriert,
um die Titelverbindung als einen blaßgelben Feststoff (9,9 g) zu
ergeben.
-
Schritt 4: 2-Chlor-3-(4-methvlsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
-
Zu einer Lösung von 2-Amino-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
(1,2 g) in Wasser/konzentrierter HC1 (9,5 ml : 1 ml) bei 0°C wurde eine
Lösung
von Natriumnitrit (262 mg) in 5 ml Wasser zugegeben. Die Mischung
wurde auf RT erwärmt
und über
Nacht gerührt.
Weitere 30 mg Natriumnitrit wurden zugegeben, und nach 3 Stunden
wurde die heterogene Mischung filtriert. Ein Teil des Feststoffes
(250 mg) und POCl3 (110 μl) in DMF (2 ml) wurden 60 Stunden
lang auf 70°C
erwärmt.
Die Mischung wurde auf RT abgekühlt,
mit Wasser verdünnt
und mit Ethylacetat extrahiert. Die organischen Bestandteile wurden
mit Salzlösung gewaschen,
getrocknet und eingeengt, um die Titelverbindung als einen blaßgelben
Feststoff (270 mg) zu ergeben, der als solcher in der nachfolgenden
Reaktion verwendet wurde.
-
Schritt 5: 3-(4-Methylsulfonyl)phenyl-2-phenyl-5-trifluormethylpyridin
-
Eine Mischung aus 2-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
(260 mg), Benzolboronsäure
(113 mg), 2 M wäßrigem Natriumcarbonat
(2,1 ml) und Palladiumtetrakis(triphenylphosphin) (30 mg) in Ethanol/Benzol
(8 ml, 1 : 1) wurde 24 Stunden lang zum Rückfluß erhitzt. Die Mischung wurde
auf RT abgekühlt,
mit Wasser verdünnt
und mit Ethylacetat extrahiert. Die organischen Bestandteile wurden
eingeengt und der feste Rückstand
der Flashchromatographie unterworfen (wobei mit Hexan/ Ethylacetat,
4 : 1 Vol./Vol., eluiert wurde), um die Titelverbindung als einen
weißen
Feststoff zu ergeben, Schmp. 191–192°C (215 mg).
-
BEISPIEL 2 (Referenz)
-
2-(3-Chlorphenol)-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
-
Schritt 1: 2-Brom-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
-
Zu einer Lösung von 2-Amino-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
von Beispiel 1, Schritt 3, (2 g) in 48%iger HBr (25 ml) bei 0°C wurden
Brom (3 ml) und anschließend
Natriumnitrit (1,1 g) portions weise zugegeben. Nach 2 Stunden wurde
die Lösung
durch die Zugabe von Natriumhydroxid (10 N) neutralisiert und anschließend mit
Ethylacetat extrahiert. Die organischen Bestandteile wurden mit
gesättigtem
Na2SO3 und Salzlösung gewaschen,
getrocknet und eingeengt. Die Flashchromatographie des verbleibenden
Materials (wobei mit Hexan/Ethylacetat, 7 : 3 bis 3 : 7 Vol./Vol.,
eluiert wurde) ergab die Titelverbindung als einen weißen Feststoff
(435 mg).
-
Schritt 2: 2-(3-Chlorphenyl)-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
-
Eine Mischung aus 2-Brom-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
(178 mg), 3-Chlorphenylboronsäure
(110 mg), Kaliumphosphat (225 mg) und Palladiumtetrakis(triphenylphosphin)
(20 mg) in Dioxan (10 ml) wurde 24 Stunden lang zum Rückfluß erhitzt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Mischung mit Wasser verdünnt und
mit Ether extrahiert. Die organischen Bestandteile wurden getrocknet
und eingeengt, und das verbleibende Material wurde der Flashchromatographie
unterworfen (wobei mit Hexan/Ethylacetat, 7 : 3 Vol./Vol., eluiert
wurde). Der erhaltende Feststoff wurde 1 Stunde lang kräftig in
Hexan/Ether gerührt,
um die Titelverbindung als einen blaßgelben Feststoff zu ergeben,
Schmp. 136–237°C (115 mg).
-
BEISPIEL 3 (Referenz)
-
2-(4-Chlorphenol)-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
-
Durch Nacharbeiten der in Beispiel
1, Schritt 5, beschriebenen Verfahren, jedoch durch Substitution von
Benzolboronsäure
durch 4-Chlorphenylboronsäure,
wurde die Titelverbindung als ein weißer Feststoff erhalten, Schmp.
192–193°C (155 mg).
-
BEISPIEL 7
-
3-(4-Methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridinyl)-5-trifluormethylpyridin
-
Eine Mischung aus 2-Brom-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
(600 mg) (Beispiel 2, Schritt 2), Diethyl-3-pyridinylboran (255
mg), Natriumcarbonat (2 M, 2,2 ml) und Bis(triphenylphosphin)palladiumdibromid
(25 mg) in Benzol/Ethanol (1 : 1, 32 ml) wurde 24 Stunden lang zum
Rückfluß erhitzt.
Nach dem Abkühlen
auf RT wurde die Mischung eingeengt, mit Wasser verdünnt und
mit Ethylacetat extrahiert. Die organischen Bestandteile wurden
eingeengt und das verbleibende Material in 10% HCl/Ether gelöst. Die
organische Phase wurde entfernt und die wäßrige Phase durch die Zugabe
von gesättigtem
Natriumhydrogencarbonat auf ~pH 10 eingestellt. Die Mischung wurde
mit Ethylacetat extrahiert, und die vereinten organischen Phasen
wurden eingeengt und der Flashchromatographie unterworfen (wobei
mit Ethylacetat eluiert wurde), um die Titelverbindung als einen
weißen
Feststoff zu ergeben, Schmp. 171–172°C (180 mg).
-
BEISPIEL 14 (Referenz)
-
2-(4-Chlorphenyl)-5-methyl-3-(4-methylsulfonyl)phenylpyridin
-
Durch Nacharbeiten der in Beispiel
3 beschriebenen Verfahren, jedoch durch Substitution von 2-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-5-trifluormethylpyridin
durch 2-Brom-5-methyl-3-(4-methylsulfonyl)-phenylpyridin (300 mg) von Beispiel
13, Schritt 3, wurde die Titelverbindung als ein weißer Feststoff
erhalten, Schmp. 155–156°C (125 mg).
-
BEISPIEL 15
-
5-Methyl-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridinyl)pyridin
-
Schritt 1: Lithiumtri-n-propoxy-3-pyridinylboronat
-
Zu einer Lösung von 3-Brompyridin (39,5
g) in Ether (800 ml) bei –90°C (Innentemperatur)
wurde n-BuLi (100 ml, 2,5 M) mit einer derartigen Geschwindigkeit
zugegeben, daß die
Innentemperatur –78°C nicht überstieg.
Die resultierende Mischung wurde 1 Stunde lang bei –78°C gerührt und
anschließend
mit Triisopropoxyborat (59 ml) versetzt und die resultierende Mischung
auf 0°C
erwärmt.
Methanol wurde zugegeben und die Mischung dreimal aus Methanol und
dann zweimal aus n-Propanol eingedampft. An den Rückstand
wurde 3 Tage lang Hochvakuum angelegt, und der resultierende Schaum
(76 g einer 1 : 1-Mischung der Titelverbindung : n-Propanol) wurde
als solche in der darauffolgenden Reaktion verwendet.
-
Schritt 2: 5-Methyl-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridinyl)pyridin
-
Durch Nacharbeiten der in Schritt
14 beschriebenen Verfahren, jedoch durch Substitution von 4-Chlorphenylboronsäure durch
Lithiumtri-n-propoxy-3-pyridylboronat
von Schritt 1, wurde die Titelverbindung als ein weißer Feststoff
erhalten, Schmp. 166–167°C (2,1 g).
-
BEISPIEL 20
-
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(2-pyridinyl)pyridin
-
Schritt 1: 3-Brom-5-chlor-2-hydroxypyridin
-
Eine Mischung aus 5-Chlor-2-hydroxypyridin
(100 g) und Brom (40,1 ml) in Essigsäure (400 ml) wurde 1 Stunde
lang bei RT gerührt.
Die Mischung wurde in 3 1 Wasser gegossen und 30 Minuten lang gerührt, dann filtriert.
Der verbleibende Feststoff wurde mit 2 1 kaltem Wasser gewaschen,
luftgetrocknet und anschließend dreimal
zusammen mit Toluol und zweimal zusammen mit Benzol eingedampft.
Der dabei erhaltende weiße Feststoff
(81 g) wurde in der nachfolgenden Reaktion verwendet.
-
Schritt 2: 2-Benzyloxy-3-brom-5-chlorpyridin
-
Eine Mischung aus 3-Brom-5-chlor-2-hydroxypridin
(81 g), Benzylbromid (52 ml) und Silbercarbonat (97 g) in Benzol
(1 l) wurde 1 Stunde lang auf 70°C
erwärmt.
Die Mischung wurde auf RT abgekühlt
und anschließend
durch ein Celitebett filtriert. Das Filtrat wurde eingeengt und
der verbleibende nicht ganz weiße Feststoff
aus Hexan umkristallisiert, um die Titelverbindung als einen weißen Feststoff
zu ergeben (102 g).
-
Schritt 3: 2-Benzyloxy-5-chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenylpyridin
-
Durch Nacharbeiten der in Beispiel
1, Schritte 2 und 3, beschriebenen Verfahren, jedoch durch Substitution
von 2-Amino-3-brom-5-trifluormethylpyridin durch 2-Benzyl-3-brom-5-chlorpyridin
(81 g), wurde die Titelverbindung als ein weißer Feststoff erhalten (72
g).
-
Schritt 4: 5-Chlor-2-hydroxy-3-(4-methylsulfonyl)phenylpyridin
-
Eine Lösung von 2-Benzyloxy-5-chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenylpyridin
(72 g) in Trifluoressigsäure (250
ml) wurde 15 Minuten lang bei 40°C
gerührt
und anschließend
in Eis/Wasser (~1 l) gegossen. Nach 10 minütigem Rühren wurde der weiße Feststoff
filtriert, zweimal mit weiteren 1 1 Wasser gewaschen und anschließend luftgetrocknet,
um die Titelverbindung zu ergeben.
-
Schritt 5: 2,5-Dichlor-3-(4-methylsulfonyl)phenylpyridin
-
Das rohe 5-Chlor-2-hydroxy-3-(4-methylsulfonyl)phenylpyridin
von Schritt 4 wurde in einem verschlossenen Bombenrohr mit POCl3 (400 ml) 15 Stunden lang auf 150°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen
auf RT wurde das überschüssige POCl3 durch Destillation unter Vakuum entfernt.
Der Rückstand
wurde mit Ethylacetat und Wasser verdünnt und anschließend mit
Natriumhydroxid (10 N) auf ~pH 7 neutralisiert. Die organischen
Bestandteile wurden entfernt, mit Salzlösung gewaschen und eingeengt.
Der verbleibende Feststoff wurde aus Ether umkristallisiert, um
die Titelverbindung als einen weißen Feststoff zu ergeben (61
g).
-
Schritt 6: Lithiumtri-n-propoxy-2-pyridylboronat
-
Durch Nacharbeiten der in Beispiel
15, Schritt 1, beschriebenen Verfahren, jedoch durch Substitution von
3-Brompyridin durch 2-Brompyridin (1,9 g), wurde die Titelverbindung
als ein nicht ganz weißer
Feststoff hergestellt (4,1 g).
-
Schritt 7: 5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(2-pyridinyl)pyridin
-
Eine Mischung aus 2,5-Dichlor-3-(4-methylsulfonyl)phenylpyridin
(1 g), Lithiumtri-n-propoxy-2-pyridylboronat (1,22 g), Natriumcarbonat
(5 ml, 2 M) und Bis(triphenylphosphin)palladiumdibromid (520 mg)
in Toluol (100 ml), Isopropanol (10 ml) und Wasser (25 ml) wurde
7 Stunden lang zum Rückfluß erhitzt.
Die Mischung wurde auf RT abgekühlt,
mit Ethylacetat verdünnt
und durch ein Celitebett filtriert. Das Filtrat wurde mit 6 N HCl
extrahiert und die wäßrige Phase
mit Ethylacetat gewaschen. Die wäßrige Phase
wurde mit 10 N Natriumhydroxid auf ~pH 10 basisch gemacht und anschließend mit
Ethylacetat extrahiert. Die organischen Bestandteile wurden mit
Salzlösung
gewaschen, getrocknet und eingeengt. Die Flashchromatographie (wobei
mit Hexan/Ethylacetat, 1 : 1 Vol./Vol., eluiert wurde) des Rückstandes
ergab die Titelverbindung als einen weißen Feststoff, Schmp. 134–135°C (350 mg).
-
BEISPIEL 21
-
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridinyl)pyridin
-
Durch Nacharbeiten der in Beispiel
20, Schritt 7, beschriebenen Verfahren, jedoch durch Substitution von
Lithiumtri-n-propoxy-2-pyridinylboronat durch Lithiumtri-n-propoxy-3-pyridinylboronat
von Beispiel 15, Schritt 1, wurde die Titelverbindung als ein weißer Feststoff
erhalten, Schmp. 168–169°C.
-
BEISPIEL 23
-
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(2-methyl-5-pyridinyl)pyridin
-
Schritt 1: Trifluormethansulfonsäure-2-methylpyridin-5-ylester
-
Zu einer Mischung aus 5-Hydroxy-2-methylpyridin
(2 g) und Pyridin (1,9 g) in Dichlormethan (100 ml) bei 0°C wurde Trifluormethansulfonsäureanhydrid
(3,4 ml) zugegeben. Die Mischung wurde 15 Minuten lang bei dieser
Temperatur und anschließend
bei RT 45 Minuten lang gerührt.
Ammoniumacetat (25%) wurde zugegeben, und die organischen Bestandteile
wurden entfernt und mit 1 N HCl gewaschen, getrocknet und eingeengt.
Die Titelverbindung wurde als eine beige Flüssigkeit (4 g) erhalten, die
als solche verwendet wurde.
-
Schritt 2: 2-Methyl-5-trimethylstannylpyridin
-
Eine Mischung aus Trifluormethansulfonsäure-2-methylpyridin-5-ylester (2,1 g),
Hexamethyldizinn (2,85 g), Lithiumchlorid (1,1 g) und Palladiumtetrakis(triphenylphosphin)
(190 mg) wurde 180 Minuten lang zum Rückfluß erhitzt und anschließend auf
RT abgekühlt.
Die Mischung wurde durch ein Celitebett filtriert, wobei mit Ethylacetat
gewaschen wurde. Das Filtrat wurde zweimal mit 5%igem Kaliumfluorid
gewaschen, getrocknet und eingeengt. Die Flashchromatographie (wobei
mit Hexan/Ethylacetat, 6 : 1 Vol./Vol., eluiert wurde) des Rückstandes
ergab die Titelverbindung als ein blaßgelbes Öl (1,3 g).
-
Schritt 3: 5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(2-methyl-5-pyridyl)-Ayridin
-
Eine Mischung aus 2,5-Dichlor-3-(4-methylsulfonyl)phenylpyridin
von Beispiel 20, Schritt 5 (750 mg), 2-Methyl-5-trimethylstannylpyridin
(1,3 g) und Palladiumtetrakis(triphenylphosphin) (290 mg) in NMP
(10 ml) wurde 15 Stunden lang auf 100°C erhitzt. Die Mischung wurde
auf RT abgekühlt,
mit Ethylacetat verdünnt
und durch ein Celitebett filtriert. Das Filtrat wurde mit Wasser,
zweimal mit 5%igem Kaliumfluorid, gewaschen und anschließend mit
1 N HCl extrahiert. Die wäßrige Phase
wurde mit 10 N Natriumhhydroxid neutralisiert und anschließend mit
Ethylacetat extrahiert. Die organischen Bestandteile wurden eingeengt
und der Rückstand der
Flashchromatographie (wobei mit Ethylacetat eluiert wurde) unterworfen,
um die Titelverbindung als einen weißen Feststoff zu ergeben, Schmp.
127– 128°C.
-
BEISPIEL 46
-
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridyl)pyridinhydromethansulfonat
-
Eine Lösung von 5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridyl)-pyridin (5,31 g,
Beispiel 21) in Ethylacetat (100 ml) wurde mit Methansulfonsäure (1 ml)
in Ethylacetat (20 ml) tropfenweise behandelt. Der resultierende
Niederschlag wurde filtriert und unter Vakuum getrocknet, um die
Titelverbindung (6,4 g) als einen weißen Feststoff zu ergeben. 1H-NMR
(300 MHz, CD3OD) δ 2,68 (s, 3H), 3,15 (s, 3H),
7,60 (d, 2H), 7,96–8,00
(m, 3H), 8,14 (d, 1H), 8,47 (dt, 1H), 8,80 (d, 1H), 8,86 (m, 2H).
-
BEISPIEL 47
-
5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridyl)pyridin-Hydrochlorid
-
Eine Lösung von 5-Chlor-3-(4-methylsulfonyl)phenyl-2-(3-pyridyl)- pyridin (2,05 g,
Beispiel 21) in heißem
Ethylacetat (75 ml) wurde tropfenweise mit Salzsäure (1,5 ml, 4 M in Dioxan)
behandelt. Der resultierende Niederschlag wurde abfiltriert und
unter Vakuum getrocknet, um die Titelverbindung (2,2 g) als einen
weißen Feststoff
zu ergeben. 1H-NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ 3,24
(s, 3H), 7,59 (d, 2H), 7,80 (dd, 1H), 7,91 (d, 2H), 8,15 (d, 1H),
8,22 (d, 1H), 8,69 (d, 1H), 8,77 (d, 1H), 8,90 (d, 1H).