DE69721489T2 - Herstellungsverfahren von löslichen verabreichungssystemen unter verwendung von flüchtigen salzen - Google Patents

Herstellungsverfahren von löslichen verabreichungssystemen unter verwendung von flüchtigen salzen Download PDF

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Description

  • Die Erfindung betrifft lösliche Verabreichungssysteme, einschließlich Dosierungsformen und anderer Formulierungen, insbesondere, aber nicht ausschließlich von Wirkstoffen wie Pharmazeutika, Veterinärerzeugnissen und Agrochemikalien. Verabreichungssysteme entsprechend dieser Erfindung können Tabletten, Kapseln, Pastillen, Granulat, Matrices, Mikrokugeln usw. umfassen. Diese Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung dieser Verabreichungssysteme.
  • Arzneimittel und andere Wirkstoffe werden am häufigsten mit Hilfe von festen Dosierungsformen oral verabreicht. Großtechnische Herstellungsverfahren, die für ihre Herstellung verwendet werden, erfordern gewöhnlich, dass diese Dosierungsformen neben den wirksamen Bestandteilen andere Additive enthalten Diese Additive, die im allgemeinen als Exzipienten bekannt sind, können in den Formulierungen enthalten sein, um die Handhabung zu erleichtern, das physikalische Erscheinungsbild zu verbessern, die Stabilität zu verbessern und die Freigabe oder Verfügbarkeit zur Absorption des Wirkstoffs oder der Wirkstoffe zu verstärken. Die Additive, d. h. die Exzipienten, können Verdünnungsmittel, Zerfallsmittel, Bindemittel und Gleitmittel enthalten.
  • Tabletten sind feste Dosierungsformen, die Arzneimittel oder andere Wirksubstanzen mit oder ohne geeignete Verdünnungsmittel enthalten. Lösliche Tabletten, die sich rasch auflösen oder dispergieren, sind bevorzugt.
  • Tabletten werden gewöhnlich hergestellt durch Kompaktieren, Extrusion, Gefriertrocknen oder Formpressen. Tabletten bieten Vorteile, sowohl für den Hersteller (z. B. einfache und wirtschaftliche Herstellung, Stabilität und Bequemlichkeit beim Verpacken, Versenden und bei der Abgabe) als auch für den Patienten (z. B. Genauigkeit der Dosierung, Kompaktheit, Transportierbarkeit, milder Geschmack und einfache Verabreichung). Tabletten sind eine der häufigsten Formen von festen Arzneidosenabgaben. Für einen Überblick siehe Pogany et al. (1988) Acta Pharm. Hung. 58: 49–58: 49–55, Doelker et al. (1988) Boll. Chim. Farm. 127: 37–49, Hiestand et al. (1977) J. Pharm. Sci. 66: 510–519 und Cooper et al. (1972), J. Pharm. Sci. 61: 1511–1555 und FR-A-2199973.
  • Gepresste Tabletten werden gewöhnlich durch großtechnische Verfahren hergestellt, während formgepresste Tabletten im allgemeinen Arbeitsweisen in kleinerem Maßstab beinhalten. Gepresste Tabletten enthalten gewöhnlich keine besondere Beschichtung und werden gewöhnlich aus einer geringen Menge an pulvrigen, kristallinen Stoffen oder Exzipienten, hergestellt durch ein Granulierungsverfahren, allein oder in Kombination mit Zerfallsmitteln, Polymeren mit regulierter Freigabe, Wachsen, Gleitmitteln, Verdünnungsmitteln und in vielen Fällen farbgebenden Mitteln hergestellt.
  • Gepresste Tabletten können mit einer Vielzahl von Substanzen für eine Vielzahl von Zwecken beschichtet werden, einschließlich der Änderung der physikalischen Eigenschaften und der Modifikation der Geschwindigkeit und des Grades der Freisetzung der Wirkstoffe. Es kann ein Zuckerüberzug verwendet werden. Einige Beschichtungen sind vorteilhaft für die Maskierung von Arzneimitteln, die einen unangenehmen Geschmack oder Geruch aufweisen, und für den Schutz von Materialien, die gegenüber Feuchtigkeit, Licht oder Oxidation empfindlich sind. Tabletten können auch mit einer Dünnschicht oder einem Film von wasserlöslichem oder -unlöslichem Material bedeckt sein. Dünndarmlösliche Tabletten sind mit Substanzen beschichtet, die der Auflösung in Magenflüssigkeit widerstehen, sich aber im Darm zersetzen. Polymermaterialien und andere Beschichtungsmaterialien können zur Modifizierung der Freisetzung verwendet werden. Mehrfach gepresste Tabletten werden durch mehr als einen Kompaktierzyklus hergestellt. Diese beinhalten Inlay-Tabletten, Schichttabletten und Manteltabletten. Gepresste Tabletten können zu Tabletten mit geregelter Freisetzung formuliert werden, die das Arzneimittel über einen verlängerten Zeitraum freisetzen. Typischerweise stellen diese Tabletten eine stoßweise oder verzögerte Freigabe bereit.
  • Gepresste Tabletten können auch zu Dosierungsformen geformt werden, die einen anderen Zweck als eine direkte orale Verabreichung haben. Diese beinhalten eine Zersetzung in eine Lösung, Brausetabletten, Kautabletten oder dispergierbare Tabletten, Presszäpfchen, Pessare oder Einlagen und Buccal- und Sublingual tabletten, sind aber nicht darauf beschränkt.
  • Eine Reihe von Verdünnungsmittel werden bei der Tablettierung verwendet, um den Umfang der Tablette auf eine zweckmäßige Größe für die Kompaktierung zu erhöhen. Gewöhnlich eingesetzte Verdünnungsmittel beinhalten Dicalciumphosphatdihydrat, Tricalciumphosphat, Calciumsulfat, Lactose, sprühgetrocknete Lactose, vorgelatinisierte Stärke, mikrokristalline Cellulose, Cellulose, Kaolin, Mannit, Natriumchlorid, trockene Stärke und Pulverzucker. Bestimmte Verdünnungsmittel, insbesondere Mannit, Trehalose, Lactose, Sorbit, Sucrose und Inosit, werden zur Herstellung von Kautabletten verwendet. Mikrokristalline Cellulose ist eine nicht faserartige Form von Cellulose, die durch Sprühtrocknen von gewaschener, mit Säure behandelter Cellulose erhalten wird und in verschiedenen Qualitätssorten erhältlich ist, die bezüglich der mittleren Teilchengröße im Bereich von 20 bis 100 μm liegen.
  • Bestimmte Nachteile sind bei der Benutzung jedes Verdünnungsmittels inhärent und sie müssen auf Basis des beabsichtigten Gebrauchs und der Reaktivität mit dem Arzneimittel ausgewählt werden. Lactose wird in weitem Umfang verwendet. Die Kombination von Aminbasen oder Aminsalzen mit Lactose in Anwesenheit eines alkalischen Gleitmittels führt aber zu einem Verlust in der Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes und zu Tabletten, die sich bei Alterung verfärben.
  • Wasserhaltige Lactose besitzt nicht die Eigenschaften, die ein Fließen ermöglichen, und die Verwendung ist auf Tablettenformulierungen beschränkt, die durch das Nassgranulierungsverfahren hergestellt werden. Sowohl wasserfreie Lactose als auch sprühgetrocknete Lactose haben ein gutes Fließverhalten, z. B. Fließvermögen, und eine gute Komprimierbarkeit und können bei der direkten Kompaktierung verwendet werden, mit der Maßgabe, dass ein geeignetes Zerfallsmittel und ein geeignetes Gleitmittel in der Tablette vorhanden sind. Auf ähnliche Weise ist Trehalose in amorphen und kristallinen Formen sowohl im Dihydratzustand als auch im wasserfreien Zustand verfügbar, was eine große Flexibilität ergibt, um Formulierungen für verschiedene Verwendungen maßzuschneidern.
  • Bindemittel und Granulatoren werden verwendet, um dem pulverförmigen Material kohäsive Eigenschaften zu verleihen. Bindemittel und Granulatoren verleihen der Formulierung ein Kohäsionsvermögen, das gewährleistet, dass die Tablette nach Kompaktierung intakt bleibt, und verbessern auch die Rieselfähigkeit, indem Granulat einer gewünschten Härte und Größe geliefert wird.
  • Die Auswahl einer bestimmten Formulierung von Komponenten wird durch eine Vielzahl von Parametern bestimmt, einschließlich der physikalischen Eigen schaften, die für ein fertiges Verabreichungssystem erforderlich sind. Die genaue Formulierung enthält eine Reihe von Komponenten, die jeweils ausgewählt werden, um eine spezielle Funktion zu ergeben und zusammen die gewünschten speziellen Eigenschaften hervorzubringen. Diese werden gewöhnlich empirisch bestimmt.
  • Die physikalischen Eigenschaften von Tabletten werden im Hinblick auf Festigkeit, Bröckligkeit, Gleichmäßigkeit der Abmessungen, Gewicht und Zerfallsund Auflösungszeiten bestimmt.
  • Die Tablettenfestigkeit, auch als Härte oder Zugfestigkeit bezeichnet, ist ein Maß für das Kohäsionsvermögen einer Tablette.
  • Die Härte ist definiert als die Beständigkeit der Tablette gegenüber Abbröckeln, Abrieb oder Bruch unter den Bedingungen der Lagerung, des Transports und der Handhabung. Es gibt eine Reihe von Maschinen, die zur Bestimmung der Härte hergestellt sind, wie z. B. das Hebelein-Gerät, das von Vector vertrieben wird. Wenn eine Tablette zu fest ist, zertällt sie vielleicht nicht in der erforderlichen Zeit oder erfüllt nicht die Anforderungen an die Auflösung; wenn sie zu weich ist, wird sie der Handhabung während der aufeinanderfolgenden Verarbeitung, Verpackung, Filmbeschichtung, Transport usw. keinen Widerstand leisten.
  • Die Bröckligkeit ist die Fähigkeit einer Tablette, dem Abbröckeln und dem Abrieb zu widerstehen. Die Bröckligkeit wird bestimmt durch Umherschleudern von Tabletten und Bestimmen des Gewichtsverlusts. Das Umherschleudern kann manuell oder mechanisch, z. B. durch ein Roche-Zerbröcklungsgerät, durchgeführt werden.
  • Die Dicke, das Gewicht, die Zerfallszeit und die Gleichförmigkeit des Inhalts einer Tablette müssen von Fertigungslos zu Fertigungslos relativ konstant sein. Tabletten können vor der Verpackung einer weiteren Verarbeitung unterworfen werden, wie z. B. einer Beschichtung. Eine große Vielfalt an Beschichtungen ist in der Technik bekannt.
  • Die Nachfrage nach rasch löslichen Tabletten ergab die Entwicklung von Brausetabletten und die Verwendung von intragranulären und extragranulären Zerfallsmitteln in Tabletten, aber diese führten aufgrund der schwierigen Herstellung und Verwendung zu Beschränkungen.
  • Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung eines löslichen Verabreichungsformsystems die Schritte:
    • a) Kombinieren, im wesentlichen in trockener Form, von Komponenten umfassend ein Verdünnungsmittel ausgewählt aus amorpher, wasserfreier Trehalose, amorpher, kristalliner Trehalose und Mischungen davon, eine Menge an Bindemittel, die ausreicht, um die Härte der Verbindungen und/oder der Dosierungsform auf ein annehmbares Niveau zu steigern, eine Menge eines Wirkstoffes, so dass jede Dosierungsform eine wirksame Menge an Wirkstoft enthält, und eine Menge eines flüchtigen Salzes, die bei Entfernung wirksam ist zur Verringerung des Gewichts und zur Erhöhung der Oberfläche der Dosierungsform.
    • b) Verarbeiten des Produkts von Schritt a), um eine im wesentlichen homogene Mischung zu bilden,
    • c) Bilden eines Verabreichungssystems aus dem Pulver von Schritt b) und
    • d) Verflüchtigen des flüchtigen Salzes oder einer Komponente davon aus dem Verabreichungssystem.
  • Das flüchtige Salz kann angepasst werden, um vollständig aus der Formulierung zu verdampfen. Alternativ kann das flüchtige Salz angepasst werden, um sich unter Bildung einer flüchtigen Komponente zu zersetzen, z. B. zu einem Gas und einem nicht flüchtigen Rückstand.
  • Bevorzugte flüchtige Salze können ausgewählt werden aus Ammoniumcarbonat, Ammoniumbicarbonat, Ammoniumacetat und Mischungen davon.
  • Bevorzugte Salze, die sich unter Bildung einer flüchtigen Komponente zersetzen, sind pharmazeutisch verträgliche Bicarbonate, vorzugsweise Natriumbicarbonat.
  • Die Formen der Trehalose beinhalten wasserfreie, amorphe Trehalose (AAT) und wasserfreie, kristalline Trehalose (ACT). Die wasserfreien Trehalosepulver (AAT und ACT) können amorphe, wasserfreie Trehalose und/oder kristalline, wasserfreie Trehalose enthalten.
  • Der Einsatz von Trehalose in festen Dosierungsformen ist in unserer parallel eingereichten PCT/GB97/00367 offenbart, die die Priorität von US 08/599277 und US 08/599273 beansprucht, deren Gegenstand durch Bezugnahme in diese Beschreibung aufgenommen wird.
  • "Wasserfreie Trehalose" bezieht sich auf jede physikalische Form von Trehalose, die weniger als etwa 2% Wasser enthält. Die wasserfreien Formen von Trehalose können etwa 0 bis 2% Wasser enthalten und weiterhin ihre günstigen Eigenschaften bei der Tablettierung beibehalten. Amorphe Trehalose (AT) enthält etwa 2 bis 9% Wasser und TD enthält etwa 9 bis 10% Wasser.
  • Die Erfindung schließt Dosierungsformen oder andere Verabreichungssysteme ein, die mit oder ohne ein Zerfallsmittel gebildet sind. Verabreichungssysteme, die Zerfallsmittel beinhalten, können sich rasch auflösen und den Wirkstoff in das wässrige Medium freigeben.
  • Bevorzugte Ausführungsformen dieser Erfindung beinhalten Dosierungsformen, wie Tabletten aus AAT und/oder ACT mit oder ohne TD und/oder AT, die gegebenenfalls andere Exzipienten enthalten. Formulierungen mit unterschiedlichen Anteilen oder Mengen dieser Komponenten führen zu Dosierungsformen mit einer großen Vielfalt an Eigenschaften, die sich zur Verwendung mit einer Reihe von Wirkstoffen mit unterschiedlichen physikochemischen und physiologischen Eigenschaften eignen. Der Einsatz von Trehalose, insbesondere deren wasserfreien Formen, kann die Füllung von Kapseln gegen Wanderung von Wasser aus der Schale stabilisieren.
  • In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden die Dosierungsformen, die das flüchtige Salz beinhalten, für einen Zeitraum und unter Bedingungen einem Vakuum oder Wärme ausgesetzt, die ausreichen, um das flüchtige Salz oder einen Bestandteil davon zu entfernen. Die so erhaltenen Dosierungsformen haben eine erhöhte verfügbare Oberfläche, ein verringertes Gewicht und eine erhöhte Auflösungsgeschwindigkeit im Vergleich zu festen Tabletten gleicher Abmessungen. Die so gebildeten Dosierungsformen sind ebenfalls von der Erfindung umfasst.
  • Bevorzugte Dosierungsformen oder andere Verabreichungssysteme entsprechend der Erfindung können Tabletten, Kapseln oder Mikrokapseln umfassen. Alternative Ausführungsformen können Pastillen, Granulat, Matrices und Mikrokugeln umfassen. Der Einsatz von Kapseln, Mikrokapseln und Mikrokugeln ist besonders bevorzugt, da diese keine Kompaktierung ertordern, was die Entfernung des flüchtigen Salzes erleichtert und eine optimale Oberfläche für den Kontakt mit einem wässrigen Medium einschließlich der Auflösung liefert.
  • Kapseln sind eine feste Zubereitung mit einer harten oder weichen Schale, die viele Gestalten annehmen kann. Sie können als orale Dosierungsform mit dem Vorteil eines eleganten Aussehens, der leichten Schluckbarkeit und der Fähigkeit, einen unangenehmen Geschmack zu maskieren, verwendet werden. Hartschalenkapseln haben eine Schale und Inhalt. Die Schale weist einen Wassergehalt von etwa 12 bis 16% auf und ist häufig aus Gelatine zusammengesetzt. Die Schale wird gewöhnlich als zwei Hälften dargestellt. Der Körper (oder eine Hälfte) ist mit den Formulierungsteilchen gefüllt und die Kapsel wird dann durch Befestigen der Kappe auf den Körper verschlossen. Eine Abdichtung kann vennrendet werden oder nicht. Farbstoffe und Beruhigungsmittel können in der Schale verwendet werden.
  • Die Kapselfüllungen können in kleinem Maßstab vorliegen, bei dem besonders gute Pulverfließfähigkeiten erforderlich sind, um eine konstante Gleichmäßigkeit zu gewährleisten.
  • Großtechnisch wird das Pulver/die Formulierung mit einer Dosiervorrichtung (Dosator) oder einer Stampfvorrichtung in den Körper überführt.
  • Das eingesetzte Pulver braucht nicht rieselfähig zu sein, wenn das Dosatorverfahren vennrendet wird, da sich ein kohäsiver Pfropfen nicht bilden würde.
  • Kapselfüllmaschinen sind z. B. von Zanasi usw. erhältlich (siehe Ridgeway K. (Herausgeber), Hand Capsules: Development and Technology, London, Pharmaceutical Press 1987).
  • Materialien, die gewöhnlich als Bindemittel verwendet werden, beinhalten Stärke, Gelatine und Zucker, wie z. B. Sucrose, Glucose, Dextrose, Melasse und Lactose. Natürliche und synthetische Gummen, die auch verwendet werden, können Akazin, Natriumalginat, Extrakte von inländischem Moos, Panwar Gummi, Ghatti Gummi, Mucilago von Isapolschalen, Carboxymethylcellulose usw. beinhalten. Jedes andere geeignete Bindemittel, das in der Technik bekannt ist, kann zugegeben werden, einschließlich Polyvinylpyrrolidon (PVP), z. B. Ludipress, Kollidon (Marken), und HES, aber nicht darauf beschränkt. Kollidon VA64 (BASF) ist ein bevorzugtes Bindemittel auf Polyvinylpyrrolidon-Basis. Ludipress (BASF) ist eine handelsübliche Tablettiermischung von Lactose und PVP. Byco A (Croda) ist abgebaute Gelatine mit einem Molekulargewichtsbereich von 2.500 bis 4.000. HES (NPBI) ist Hydroxyethylstärke. Wie nachstehend erläutert sind unter bestimmten Bedingungen zusätz liche Bindemittel notwendig, um einen geeigneten Härtegrad in den Dosierungsformen zu erreichen.
  • Gleitmittel werden für eine Reihe von Zwecken verwendet, einschließlich der Verhinderung der Haftung der gemischten Materialien an der Obertläche des Werkzeugs und des Stempels, der Verringerung der Reibung zwischen den Teilchen, des erleichterten Ausstoßens der Tabletten aus dem Werkzeughohlraum und der Verbesserung des Flusses der Tablettengranulierung.
  • In den hier vorgestellten Beispielen wurde Magnesiumstearat routinemäßig als Gleitmittel verwendet und es ist das bevorzugte Gleitmittel. Jedes andere geeignete Gleitmittel, das in der Technik bekannt ist, kann verwendet werden, einschließlich Talkum, Calciumstearat, Natriumstearylfumarat, Stearinsäure, hydrierte pflanzliche Öle, Lutrol und Polyethylenglycol (PEG), aber nicht darauf beschränkt. Zerfallsmittel werden hinzugegeben, um das Aufbrechen oder Zerfallen der Tablette vor oder nach Verabreichung zu erleichtern. Farbgebende Mittel geben der Dosierungsform ein besseres Aussehen und können zur Identifizierung dienen. Geschmacksstoffe werden gewöhnlich hinzugegeben, um kaubare oder auflösbare Tabletten zu süßen. Die Erfindung umfasst Tabletten, die aus Trehalose mit oder ohne irgendeinen Exzipienten oder irgendeiner geeigneten Kombination von Exzipienten gebildet werden.
  • Der Wirkstoff ist typischerweise ein Pharmazeutikum, ein biologisches Modifizierungsmittel oder eine diagnostische Komponente. Pharmazeutika beinhalten fiebersenkende und entzündungshemmende Arzneimittel, Analgetika, Antiarthritika, Spasmolytika, Antidepressiva, Antipsychotika, Beruhigungsmittel, Anxiolytika, Narkotikaentwöhnungsmittel, Antiparkinsonmittel, cholinerge Agonisten, chemotherapeutische Arzneimittel, Immunsuppressiva, antivirale Mittel, Antibiotika, Parasitenmittel, Appetithemmer, Antiemetika, Anticholinergika, Antihistamine, Antimigränemittel, Koronargefäßdilatatoren, zerebral oder peripher wirkende Vasodilatatoren, Hormonmittel, Verhütungsmittel, Antithrombotika, Diuretika, Antihypertonika, Kreislaufmittel, opioide Mittel und Vitamine, sind aber nicht darauf beschränkt. Detaillierte Parameter und Erläuterungen von derartigen Wirkstoffen können z. B. in Physician"s Desk Reference (1995), 49. Auflage, Medical Economics Data Production Co. New Jersey, gefunden werden. Die Menge an Wirkstoff wird so verwendet, dass eine "wirksame Menge" in jeder gebildeten Tablette vorhanden ist. Eine wirksame Menge ist somit eine Einzeldosierungseinheit, die in Abhängigkeit davon, ob die Tabletten rezeptfrei oder über ein Rezept erhalten werden, variieren kann. Z. B. enthält die Schutzmarke Sudafed®, ein Nasenschleim-Lösemittel, 30 mg Pseudoephedrinhydrochlorid pro Dosiseinheit, wenn es rezeptfrei erhalten wird, und 60 mg pro Dosiseinheit, wenn es über Rezept erhalten wird.
  • Die chemischen Strukturen von derartigen Wirkstoffen beinhalten Lipide, organische Substanzen, Proteine, synthetische Peptide, natürliche Peptide, Peptidmimetika, Peptidhormone, Steroidhormone, D-Aminosäure-Polymere, L-Aminosäure-Polymere, Oligosaccharide, Polysaccharide, Nucleotide, Oligonucleotide, Nucleinsäuren, Protein-Nukleinsäure-Hybride, Antigene und kleine Moleküle, sind aber nicht darauf beschränkt. Geeignete Proteine beinhalten Enzyme, biopharmazeutische Mittel, Wachstumshormone, Wachstumsfaktoren, Insulin, monoklonale Antikörper, Interferone, Interleukine, Kollagen und Cytokine, sind aber nicht darauf beschränkt. Geeignete organische Substanzen beinhalten Vitamine, Neurotransmitter, mikrobizide Mittel, Antihistamine, Analgetika und Immunsuppressiva, sind aber nicht darauf beschränkt. Geeignete Steroidhormone beinhalten Corticosteroide, Östrogen, Progesteron, Testosteron und physiologisch wirksame Analoga davon, sind aber nicht darauf beschränkt. Geeignete Nucleinsäuren beinhalten DNA, RNA und physiologisch aktive Analoga davon, sind aber nicht darauf beschränkt.
  • Wirkstoffe, die gewöhnlich in Diagnostika verwendet werden, beinhalten Farbstoffe, Antikörper, Enzyme, Hormone und Antibiotika, sind aber nicht darauf beschränkt.
  • Die Verfahren zur Herstellung der Verabreichungssysteme beinhalten die Schritte des gründlichen Mischens in Pulverform von einem Bindemittel, vorzugsweise Trehalose, einem Wirkstoff, einem flüchtigen Salz, irgendwelchen anderen Exzipienten und einer ausreichenden Menge eines zusätzlichen Bindemittels, um eine Dosierungsform von geeigneter Härte herzustellen. Nach der Bildung der Formulierung wird das Salz verdampft, indem es einem verminderten Atmosphärendruck über einen Zeitraum unter Bedingungen ausgesetzt wird, die ausreichen, das Salz oder die flüchtige Komponente davon im wesentlichen vollständig zu entfernen. Im Fall von Ammoniumbicarbonat reichte z. B. ein Vakuumtrocknen bei 1,5 Torr bei 60°C für 2 h aus, um das Salz aus einer 3 mm dicken Tabletten zu entfernen (siehe Beispiel 1). Obwohl die optimalen Bedingungen empirisch bestimmt werden müssen, gehört es deutlich zum Fachwissen eines Fachmanns mit den hier gegebenen Instruktionen diese Bestimmung durchzuführen. Die sich ergebende RS-Tablette hat ein verringertes Gewicht (bis zu 50%) im Vergleich zu anderen Tabletten gleicher Größe.
  • Anders als Brausetabletten können die beanspruchten Verabreichungssysteme Feuchtigkeit ausgesetzt werden, ohne dass sie sich auflösen. Auf diese Weise können die Herstellung, die Handhabung und die Verpackung unter Umgebungsbedingungen durchgeführt werden, was mit Brausetabletten nicht möglich ist, während das geringe Gewicht und die rasche Löslichkeit beibehalten werden, die Brausetabletten eigen sind. Ebenfalls im Unterschied zu Brausetabletten brauchen diese porösen Dosierungsformen kein Kohlendioxid in Anwesenheit von Wasser freizusetzen und sie sind daher für Kautabletten oder Pastillen geeignet. Aufgrund der erhöhten Oberfläche der porösen Dosierungsformen sind sie nicht so hart wie die festen Tabletten. Zur Verringerung der Bröckligkeit dieser Tabletten wird eine wirksame Menge eines zusätzlichen Bindemittels während der Verarbeitung zugegeben. Jedes geeignete Bindemittel kann verwendet werden, mit der Maßgabe, dass es mit dem Wirkstoff verträglich ist. Die wirksame Menge des Bindemittels kann empirisch mit den hier angegebenen Instruktionen bestimmt werden. Es wurde z. B. festgestellt, dass 2 bis 5% Ludipress oder Kollidon (Marken) wirksam sind.
  • Der Einsatz von Trehalose erzeugt Dosierungsformen, z. B. Tabletten, mit vorteilhaften Eigenschaften. Anders als amorphe Lactose leiden Tabletten aus amorpher Trehalose (AT) nicht an übermäßiger Härte und sie lösen sich unter den geeigneten Bedingungen ohne weiteres auf. Außerdem reagiert Trehalose als nicht reduzierender Zucker nicht mit Aminogruppen und die überraschende Beständigkeit gegen Hydrolyse unter Bildung von reduzierenden Zuckern ermöglicht den Einsatz, wenn der Wirkstoff oder irgendein Exzipient labile Aminogruppen enthält.
  • Formulierungen können ferner AT als Verdünnungsmittel enthalten. Wie hier verwendet, ist AT nicht kristalline oder "glasartige" Trehalose, die Wasser in einer Menge von mehr als 2% (wasserfrei), aber weniger als 10% (vollständig hydratisiert) enthält. AT verleiht darin getrockneten Wirkstoffen Stabilität und daher können trockene, feste Trehaloseformulierungen, die Wirkstoffe enthalten, ohne weiteres mit irgendeiner anderen Form von Trehalose als vollständig kompatibler Tablettierexzipient tablettiert werden. Wenn die hergestellte AT-Formulierung ausreichend getrocknet ist, um mindestens eine Mischung von wasserfreier Trehalose und AT zu ergeben, kann die trockene, feste Formulierung, die den Wirkstoff enthält, direkt zum Tablettieren ohne Einsatz von zusätzlicher wasserfreier Trehalose als Tablettierexzipient verwendet werden. Obwohl dies einen höheren Energieverbrauch bedeuten würde, ergäbe dies den Vorteil eines auf molekularem Niveau homogen verteilten Wirkstoffs in der Tablette, was unter bestimmten Umständen zweckmäßig sein kann.
  • Jeder Exzipient, der in der Technik bekannt ist, kann in den Formulierungen enthalten sein. Exzipienten, die von den Verdünnungsmitteln verschieden sind, beinhalten Bindemittel, Gleitmittel, Zerfallsmittel, farbgebende Mittel und Geschmacksstoffe, sind aber nicht darauf beschränkt.
  • Es kann auch jede andere Dosierungsform oder Formulierung ,und jedes andere Herstellungsverfahren, die in der Technik bekannt sind, verwendet werden. Z. B. umfasst die Erfindung Dragees, Kautabletten, Brausetabletten, formgepresste Tabletten oder Tablettentriturate, eingekapselte Tabletten, mikroeingekapselte Tabletten, Tabletten mit verzögerter Freigabe, Kapseln und Mikrokapseln. Die hergestellten Dosierungsformen eignen sich für die Verwendung in jedem Tier, einschließlich des Menschen. Obwohl die hier beschriebenen Tabletten für den Humangebrauch sind, ergeben sich geeignete Veterinärverabreichungssysteme und agrochemische Verabreichungssysteme mit dem Fachwissen des Fachmanns und den hier vorgestellten Beispielen und der hier vorgestellten Beschreibung ohne weiteres.
  • Die folgenden Beispiele werden zur Erläuterung, aber nicht zur Beschränkung der beanspruchten Erfindung bereitgestellt. Pulver, die in festen Dosierungsformzubereitungen verwendet werden, müssen ein ausgezeichnetes Fließverhalten und eine im Einklang stehende Teilchengröße aufweisen. Für die Zwecke dieser Versuche wurde die Teilchengröße nicht streng kontrolliert, aber die Pulver wurden formuliert, damit sie für die Tablettenherstellung geeignete Fließeigenschaften aufweisen. Es wurde festgestellt, dass die erhaltenen Fließeigenschaften die Befüllung des Tablettierwerkzeugs ohne Schwierigkeiten ermöglichen. Ein Siebverfahren kann vorgesehen werden, um eine gleichmäßigere Teilchengröße zu gewährleisten. Das ist bei größeren Chargen wichtig, um eine gründliche Mischung der Komponenten zu garantieren, und es gehört zum Fachwissen des Fachmanns, ein geeignetes Siebverfahren zu ersinnen.
  • Beispiel 1
  • RS-Tablettenformulierungen
  • Aliquote von 300 μl einer Lösung von 43,4 mg/ml Trehalose mit 66 mg/ml eines mikrobiziden Peptids wurden in 10 ml Polypropylenröhrchen (Durchmesser 10 mm) in einem FTS-Trockner getrocknet. Die Proben wurden bei 25°C im Trockner, der auf 35°C vorgewärmt worden war, auf ein Gestell gestellt. Der Vakuumdruck in der Kammer wurde über 10 min fortschreitend auf 20 Torr verringert. Dieser Druck wurde weitere 30 min gehalten, bevor der Druck weiter auf 30 mTorr verringert wurde. Nach 17 h wurde die Gestelltemperatur auf 50°C erhöht. Diese Gestelltemperatur wurde 3 h gehalten, wonach der Zyklus angehalten wurde. Die hergestellte Matrix aus amorpher Trehalose (AT) enthielt den Wirkstoff in fester Lösung in einem Trehalose-Schaumglas (FTG) und wies eine "Open-Plug"-artige Struktur ähnlich wie gefriergetrocknete Materialien auf. Der Feuchtigkeitsgehalt betrug typischerweise 1,1 bis 2% (Gew./Gew.). Die DSC-Kurve einer typischen Probe mit einem Wassergehalt von 1,59% zeigt einen Glasübergang bei 83 bis 84°C, der für die amorphe Form von Trehalose charakteristisch ist (1).
  • Die gebildeten FTG wurden in einem Waning-Mischer in einer kontrollierten Umgebung von 15% relativer Feuchtigkeit (r. F.) zu einem feinen Pulver zerkleinert, bevor sie in den Tabletierformulierungen verwendet wurden.
  • Alle Tablettierkomponenten wurden dann in einem 20 ml Glasfläschchen gründlich gemischt und Aliquote von 0,5 g Pulver wurden in ein 0,5 Zoll Manesty-Werkzeug eingewogen. Die Tablette wurde gebildet, indem der Stempel mit einem leichten Positionierschlag und einem anschließenden stärkeren Schlag auf den oberen Stempel gehämmert wurde. Die Tabletten wiesen eine konvexe ovale Form auf und hatten eine Dicke von mindestens 3 mm. Bei Herausnahme aus dem Werkzeug wurden die Tabletten in verschlossenen Fläschchen gelagert oder im Fall von Formulierungen, die Ammoniumbicarbonat enthielten, einem Vakuumtrocknen bei 1,5 Torr und 60°C für 2 h zur Entfernung des flüchtigen Salzes ausgesetzt. Es wurden doppelte Sätze der Tabletten mit Ammoniumbicarbonat hergestellt, ein Satz wurde einem Vakuum zur Entfernung des flüchtigen Salzes unterworfen und der andere Satz wurde nicht weiter behandelt. Der Zerfall und die Auflösung der Tabletten wurden in wässriger Lösung bei sanfter Bewegung und ohne Rühren untersucht. Die Zusammensetzungen und Ergebnisse, die für die Tablettierung erhalten wurden, sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 2 stellt die Wirkung der Entfernung von flüchtigem Salz auf verschiedene physikalische Eigenschaften der Tabletten dar. Diese Ergebnisse werden als Zerfallszeit in Minuten (Zerf.) und Auflösungszeit in Minuten (Aufl.) der Tabletten mit flüchtigen Salzen aufgeführt. Der Zerfall wird definiert als Gesamtauflösung und "kein Zerf." weist auf keinen Zerfall hin. In Tabelle 1 ist Probe 1 ein Beispiel für Tabletten, die mit durch Sprühtrocknen hergestellte AAT hergestellt werden. Alle anderen Beispiele verwenden als FTG hergestellte AAT. In Tabelle 1 steht ABC für Ammoniumbicarbonat, L steht für Ludipress und Mg-stearat ist als Bindemittel vorhanden. Ludipress ist eine Mischung von 93% Lactosemonohydrat und 6% Kollidon. Auf diese Weise war in einigen Formulierungen, wie z. B. bei der Mischung 1, Lactose der Haupttablettierexzipient in den hergestellten RS-Tabletten und es wurde kein Unterschied in der Qualität oder den Eigenschaften der Tabletten bei Verwendung von unterschiedlichen Exzipienten für die Formulierungen von RS-Tabletten beobachtet.
  • Tabelle 1
    Figure 00140001
  • Tabelle 2
    Figure 00140002
  • Die in den Tabellen 1 und 2 zusammengefaßten Ergebnisse weisen darauf hin, dass AAT, die entweder von FTG oder von sprühgetrockneten Formulierungen hergestellt wird, gute Tabletten bildet. Tabletten, die unter Verwendung von Formulierungen gebildet wurden, die flüchtiges Salz enthielten, zeigten verstärkte Auflösungsgeschwindigkeiten nach Entfernung des flüchtigen Salzes aus den Tabletten im Vakuum. Bis zu 50% (Gew./Gew.) des flüchtigen Salzes können bei Verwendung von geeigneten Bindemitteln in die Tabletten eingebaut werden. Im allgemeinen gaben FTG bessere Tabletten als die sprühgetrockneten Formulierungen, aber dies hing von der verwendeten genauen Tablettiermischung ab. Diese Ergebnisse weisen auch darauf hin, dass verschiedene Bindemittel sich für die Verwendung in den RS-Tabletten eignen. Obwohl nur die Ergebnisse für Magnesiumstearat aufgenommen sind, wurde auch gezeigt, dass andere Gleitmittel, wie z. B. Natriumbenzoat und Natriumstearylfumarat, sich für den Einsatz eignen. Somit ist jedwedes Gleitmittel ebenfalls für den Einsatz in den Tabletten geeignet, die unter Verwendung von AAT gebildet werden.
  • Beispiel 2
  • Verwendung von AAT und ACT bei der Tablettenherstellung
  • Das folgende Beispiel verwendet die amorphen und kristallinen Formen von wasserfreier Trehalose zur Herstellung von Tabletten. Die wasserfreie Trehalose wurde durch Erwärmen von kristallinem TD bei 60°C bei Atmosphärendruck für ACT oder im Vakuum unter Erwärmen für AAT hergestellt. Kristallines TD wurde in offenen Schalen bei Temperaturen von 55°C, 70°C und 80°C in einem herkömmlichen Laborofen für 24 bis 72 h inkubiert. Die Proben wurden durch eine Karl-Fischer-Analyse auf den Wassergehalt untersucht und ausgewählte Proben wurden auch durch DSC analysiert. Überraschenderweise zeigten alle Proben Wassergehalte im Bereich von 0,1 bis 2%, selbst jene, die mit gerade 55°C erwärmt wurden. Die EDSC-Kurve einer für 48 h bei 70°C erwärmten Probe zeigte eine kristalline Schmelze bei etwa 210 bis 216°C, was für die Schmelztemperatur von ACT charakteristisch ist. Der Wassergehalt der Probe betrug 0,33%. Diese Endotherme unterscheidet sich von der Schmelzendotherme bei der niedrigeren Temperatur von 96 bis 101°C, die für TD charakteristisch ist, die bei der DSC-Analyse von kristallinem Dihydrat ersichtlich wird.
  • Kristallines TD wurde in offenen Schalen für 16 bis 24 h entweder in einem Heraus-Vakuumofen bei einem verminderten Druck von 1,5 Torr oder in einem FTS-Gefriertrockner bei einem verminderten Druck von 30 mTorr und einer Gestelltemperatureinstellung bei 60°C inkubiert. Die Proben wurden wiederum durch die Karl-Fischer-Analyse auf den Wassergehalt untersucht und ausgewählte Proben wurden auch mittels DSC analysiert. Die Proben zeigten typischerweise Wassergehalte, die kleiner waren als die vorstehend beschriebenen und im Bereich von 0,1 bis 1,5% lagen. Die DSC-Kurve einer Probe, die auf 60°C für 24 h in einem Vakuumofen bei 1,5 Torr erwärmt war, zeigte nicht länger eine kristalline Schmelze bei etwa 215°C, sondern statt dessen einen Glasübergang bei 116 bis 117°C, der für die amorphe Form von Trehalose charakteristisch ist, was die Bildung von AAT zeigt. Der Wassergehalt der Probe lag unter 0,1%.
  • Die Mischungen, die bei der Tablettierung von wasserfreier Trehalose verwendet wurden, enthielten entweder einzelne Formen von wasserfreier Trehalose oder Mischungen davon und enthielten auch gegebenenfalls eine Reihe von technisch eingesetzten Bindemitteln, wie Kollidon VA64, Ludipress, BycoA und HES, und Gleitmitteln, wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat und Lutrol.
  • Die Herstellung von sich rasch auflösenden Tabletten wurde wiederum erreicht durch Zugabe eines flüchtigen Salzes zur Tablettiermischung und anschließender Entfernung des Salzes im Vakuum, um eine poröse Tablette zu erhalten, die erhöhte Auflösungsgeschwindigkeiten im Vergleich zu Tabletten der gleichen Mischungen ohne zugesetztes flüchtiges Salz zeigte. Aliquote von 0,5 g Pulver wurden in ein 0,5 Zoll Manesty-Werkzeug eingewogen. Die Tablette wurde gebildet, indem auf den oberen Stempel gehämmert wurde (ein leichter Positionierschlag, gefolgt von einem stärkeren Schlag). Die Tabletten wiesen eine konvexe, ovale Gestalt auf und hatten eine Dicke von mindestens 3 mm. Nach Herausnahme aus dem Werkzeug wurden die Tabletten in verschlossenen Fläschchen aufbewahrt. In Tabletten, die aus Mischungen gebildet wurden, die Ammoniumbicarbonat enthielten, wurde das flüchtige Salz in einem Vakuum von 1,5 Torr bei 60°C für 6 h entfernt, um poröse, sich rasch auflösende Tabletten zu ergeben, die erneut vor der Analyse in verschlossenen Fläschchen aufbewahrt wurden. Der Zerfall und die Auflösung der Tabletten wurden in destilliertem Wasser bei 28°C unter sanfter Bewegung untersucht.
  • Die Ergebnisse, die beim Tablettieren, der verschiedenen Mischungen der wasserfreien Trehalose und beim Zerfall und bei der Auflösung erhalten wurden, sind in den Tabellen 3 bzw. 4 dargestellt. In Tabelle 3 steht * für wasserfreie Trehalose, K steht für Kollidon und B für BycoA. Tabelle 4 zeigt die Wirkung einer erhöhten Porosität auf die Geschwindigkeit von Zerfall/Auflösung von ausgewählten Tabletten. Ähnliche Ergebnisse wurden für die Bildung von Tabletten aus diesen Formulierungen unter Verwendungen des Manesty F3-Tablettierpressautomaten erhalten.
  • Tabelle 3
    Figure 00170001
  • Tabelle 4
    Figure 00170002
  • Die in Tabelle 4 dargestellten Ergebnisse zeigen, dass die Entfernung des flüchtigen Salzes poröse Tabletten ergibt, wobei die Zerfalls- und Auflösungsgeschwindigkeiten der hergestellten Tabletten deutlich erhöht werden. Die voll ständige Entfernung des flüchtigen Salzes wurde durch den Unterschied im Tablettengewicht vor und nach Vakuumbehandlung abgeschätzt. AT kompaktiert besser als FTG und flüchtiges Salz kann mit bis zu mindestens 50 Gew.-% aufgenommen werden. Dies führt zu einer hochporösen Matrix, nachdem das flüchtige Salz entfernt worden ist. AT allein bleibt ein gutes Bindemittel, obwohl ein teilweiser Verlust in der inneren Festigkeit bei Tabletten von Mischungen beobachtet wird, die Ammoniumbicarbonat enthalten, insbesondere sobald das flüchtige Salz entfernt worden ist. Ohne ein Bindemittel irgendeiner Art sind die porösen Tabletten sehr brüchig und daher ist ein Ausgleich zwischen einem hohen Anteil an flüchtigem Material, und der Aufnahme einer geringen Menge an Bindemittel wichtig. Jedes in der Technik bekannte Bindemittel kann eingesetzt werden. Diese porösen Tabletten lösen sich im Vergleich zu Tabletten, die aus Trehalose allein gebildet werden, rasch; die Zeit für die vollständige Auflösung wird im allgemeinen von 10 bis 15 min hinunter auf weniger als 1 min verringert.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Herstellung eines löslichen, festen Verabreichungsformsystems umfassend die Schritte: a) Kombinieren, im wesentlichen in trockener Form, von Komponenten umfassend ein Verdünnungsmittel ausgewählt aus amorpher, wasserfreier Trehalose, amorpher, kristalliner Trehalose und Mischungen davon, eine Menge an Bindemittel, die ausreicht, um die Härte der Komponenten und/oder der Dosierungsform auf ein annehmbares Niveau zu steigern, eine Menge eines Wirkstoffs, so dass die Dosierungsform eine wirksame Menge an Wirkstoff enthält, und eine Menge eines flüchtigen Salzes, die wirksam ist zur Verringerung des Gewichts und zur Erhöhung der Oberfläche der Dosierungsform, die beim Entfernen gebildet wird, b) Verarbeiten des Produkts des Schritts a), um eine im wesentlichen homogene Mischung zu bilden, c) Bilden eines Verabreichungssystems aus dem Pulver von Schritt b) und d) Verflüchtigen des flüchtigen Salzes oder einer Komponente davon aus dem Verabreichungssystem.
  2. Verfahren wie in Anspruch 1 beansprucht, worin das flüchtige Salz angepasst ist, sich vollständig aus dem Verabreichungssystem zu verflüchtigen.
  3. Verfahren wie in Anspruch 2 beansprucht, worin das flüchtige Salz ausgewählt ist aus Ammoniumcarbonat, Ammoniumbicarbonat, Ammoniumacetat und Mischungen davon.
  4. Verfahren wie in Anspruch 1 beansprucht, worin das flüchtige Salz angepasst ist, sich unter Bildung einer flüchtigen Komponente und eines nicht flüchtigen Restes zu zersetzen.
  5. Verfahren wie in Anspruch 4 beansprucht, worin das flüchtige Salz ein pharmazeutisch verträgliches Bicarbonat ist.
  6. Verfahren wie in Anspruch 5 beansprucht, worin das flüchtige Salz Natriumbicarbonat ist.
  7. Verfahren wie in irgendeinem vorhergehenden Anspruch beansprucht, worin das Verabreichungssystem ausgewählt ist aus Tabletten, Pastillen, Granulat, Matrices, Kapseln, Mikrokapseln und Mikrokugeln.
  8. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, worin das Verdünnungsmittel ferner Dicalciumphosphatdihydrat, Tricalciumphosphat, Calciumsulfat, Lactose, sprühgetrocknete Lactose, vorgelatinisierte Stärke, mikrokristalline Cellulose, Cellulose, Kaolin, Mannit, Natriumchlorid, trockene Stärke oder Pulverzucker und Mischungen davon beinhalten kann.
  9. Verfahren wie in irgendeinem vorhergehenden Anspruch beansprucht, worin die Komponenten von Schritt a) ferner mindestens einen Exzipienten ausgewählt aus Gleitmitteln, Zerfallsmitteln, farbgebenden Mitteln und Geschmacksstoffen umfassen.
  10. Verfahren wie in Anspruch 9 beansprucht, worin das Gleitmittel ausgewählt ist aus Talk, Calciumstearat, Natriumstearylfumarat, Stearinsäure, hydriertem Pflanzenöl, Lutrol, Polyethylenglycol und Magnesiumstearat.
  11. Verfahren wie in irgendeinem vorhergehenden Anspruch beansprucht, worin das Bindemittel ferner ein Bindemittel ausgewählt aus Stärke, Gelatine, Zuckern, natürlichen und synthetischen Gummen, Polvinylpyrrolidon, Hydroxyethylstärke und Mischungen davon beinhaltet.
  12. Verfahren wie in irgendeinem vorhergehenden Anspruch beansprucht, worin Schritt d) den Schritt beinhaltet, dass die Formulierung einem verminderten Druck für eine ausreichende Zeit ausgesetzt wird, um das flüchtige Salz zu verflüchtigen.
  13. Verfahren wie in Anspruch 12 beansprucht, worin der Druck 0,5 bis 30.000 mTorr für 0,5 bis 6 h beträgt.
  14. Dosierungsform erhältlich durch ein Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch.
  15. Tablette erhältlich durch ein Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 13.
  16. Kapsel oder Mikrokapsel umfassend ein Pulver erhältlich durch ein Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 13.
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