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übertragungssystem für den Mehrfach-Trägerfrequenzbetrieb in Vierdrahtschaltung
über Fernmeldekabel mit sternverseilten Vierern Für den Mehrfach-Trägerfrequenzbetrieb
über Kabelleitungen- ist bekanntlich eine höhere Störungsfreiheit zwischen den einzelnen
Übertragungskreisen erforderlich als für den Niederfrequenzbetrieb. In erster Linie
trifft diese Forderung für die zwischen den Leitungen entgegengesetzter Übertragungsrichtung
auftretenden Störurigen zu. Die erforderliche Störungsfreiheit versuchte man in
erster Linie durch passende Bemessung der Kabelleitungen, durch sorgfältige Fabrikation
und durch Anwendung zusätzlicher Ausgleichsmaßnahmen zu erreichen. So wurde u. a.
vorgeschlagen, für die Mehrfach-Trägerfrequenzübertragung konzentrisch aufgebaute
Doppelleitungen zu benutzen. Die Herstellung besonderer, für die Mehrfach-Trägerfrequenzübertragung
geeigneter Fern meldekabel ist jedoch mit verhältnismäßig großen Kosten verbunden,
gleichgültig ob man die konzentrisch aufgebauten Doppelleitungen oder verdrillte
Doppelleitungen benutzt, die eine sorgfältige Fabrikation und zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen
bedingen.
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Es sind ferner verschiedene Vorschläge bekanntgeworden, um durch geeignete
Verteilung der einzelnen Frequenzbänder auf den einzelnen Doppelleitungen die Störungsfreiheit
zwischen den Frequenzbändern der benachbarten Doppelleitungen zu erhöhen. Diese
bekannten Vorschläge werden im folgenden an Hand der Fig. i bis q. kurz beschrieben.
In allen vier Figuren sind die einzelnen mit 11, 12, 13 und 14. bezeichneten Doppelleitungen
der Einfachheit halber durch einen einzigen Strich dargestellt. Die schraffierten
Flächen deuten die einzelnen Frequenzbänder an und die Pfeile die Richtung, in der
die Frequenzbänder übertragen werden.
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Nach dem bekannten Mehrfach-Trägerfrequenzsystem nach Fig. 1 werden
über die beiden Doppelleitungen 1i und 12 je drei Frequenzbänder eines unteren Frequenzbereiches
in der einen Richtung und über die Doppelleitungen 13 und 14. je drei Frequenzbänder
eines oberen Frequenzbereiches in der anderen Richtung übertragen. Auf diese Weise
werden Nebensprechstörungen zwischen den Frequenzbändern entgegengesetzter Übertragungsrichtung
vermieden. Ebenso werden bei der bekannten Frequenzbandverteilung nach der Fig,
z Nebensprechstörungen zwischen den entgegengesetzten Übertragungsrichtungen dadurch
vermieden, daß man für die eine - Übertragungsrichtung Frequenzbändex eines unteren
und für die andere Übertragungsrichtung Frequenzbänder eines oberen Frequenzbereiches
benutzt. Es wird
hierbei aber jede Doppelleitung für beide Übertragungsrichtungen
ausgenutzt. Ferner ist bei diesem Übertragungssystem eine ge=i genseitige Versetzung
der Frequenzbandc.i"jj für die benachbarten Doppelleitungen vorgiKsehen, um die
Nebensprechstörtingen zwi=i sehen den in gleicher Richtung übertragenen Frequenzbändern
herabzusetzen. Bei dem in der Fig.3 dargestellten bekannten Übertragungssystem werden
auf jeder Doppelleitung- vier untere Frequenzbänder in der einen Richtung und vier
obere Frequenzbänder in der entgegengesetzten Richtung übertragen, wobei jedoch
von den vier Frequenzbändern jeweils nur drei betrieben werden. Ein weiteres bekanntes
Mehrfach-Trägerfrequenzsystem zeigt die Fig. .4. Hiernach ' werden über eine Doppelleitung
nur Trägerfrequenzbänder ein und derselben Übertragungsrichtung übertragen, dabei
aber die Doppelleitungen gleicher Übertragungsrichtung zu Bündeln zusammengefaßt,
um eine große Nebensprechdämpfung zwischen den Doppelleitungen entgegengesetzter
Übertragungsrichtung zu erhalten. Ferner sind die Doppelleitungen entgegengesetzter
Über- , tragungsrichtung noch durch einen zusätzlichen Schirm S getrennt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein neues = Übertragungssystem für den
Mehrfach-Trägerfrequenzbetrieb in Vierdrahtschaltung über Fernmeldekabel mit sternverseilten
Vierern. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei aus Sternvierern aufgebauten
Fernmeldekabeln die Nebensprechkopplungen:zwischen den beiden Paaren eines Sternvierers
verhältnismäßig groß, dagegen die Nebensprechkopplungen zwischen den Paaren verschiedener
Sternvierer verhältnismäßig klein sind. Dies gilt nicht nur hinsichtlich der kapazitiven
Kopplungen; sondern `insbesondere auch hinsichtlich der magnetischen Kopplungen,
deren @törwirkungen, bekanntlich mit ansteigender Frequenz immer größer werden.
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Auf Grund dieser Erkenntnisse wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
ein aus Sternvierern aufgebautes Fernmeldekabel ;derart in Vierdrahtschaltung zu
betreiben, daß die beiden Paare eines Sternvierers für ein und dieselbe - Übertragungsrichtung
in der Weise ausgenutzt sind, däß .die auf dem einen Paar übertragenen Frequenzbänder
gegen die auf dem- anderen Paar übertragenen. Frequenz-Bänder versetzt sind, und
daß in dergleichen Weise die beiden Paare eines anderen Sternvierers für die entgegengesetzte
Übertragungsrichtung benutzt werden. Es werden also mit Rücksicht auf die verhältnismäßig
großen Kopplungen zwischen den Paaren eines Sternvierers zu gleicher Zeit zwei Maßnahmen
angewendet, um eine genügende Störungsfreiheit zwischen. den Frequenz-@aändern der
beiden Paare zu erhalten, nämerstens die Übertragung der Frequenzbänder in der gleichen
Richtung und zweitens i :1e gegenseitige Versetzung der Frequenzbänder. Andererseits
wird der Vorteil der verhältnismäßig kleinen Kopplungen zwischen den Paaren verschiedener
Sternvierer dazu ausgenutzt, um über diese die gleichen Frequenzbänder zu übertragen.
Die Anwendung einer derartigen Betriebsweise bzw. Frequenzbandverteilung bei Sternvierern
wirkt sich deshalb noch besonders vorteilhaft aus, weil in `einem Fernmeldekabel
mit Sternverseilung im Vergleich zu einem paarverseilten Fernmeldekabel in dem gleichen
Kabelquerschnitt nahezu die doppelte Anzahl von Übertragungskanälen untergebracht
werden kann.
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In welchem Maße man die Trägerfrequenzbänder des einen Paares gegen
die Trägerfrequenzbänder des anderen Paares eines Sternvierers gegeneinander versetzt,
hängt davon ab, wie groß die Störungsfreiheit zwischen den Paaren des Sternvierers
sein muß, die ihrerseits von der Breite des zu übertragenden Frequenzbereiches und
von der Leitungsdämpfung abhängt. So ist es beispielsweise möglich, die aufeinanderfolgenden,
abwechselnd auf das eine und andere Paar verteilten Frequenzbänder so anzuordnen,
daß sie sich entweder gegenseitig überlappen oder daß sie miteinander abschneiden
oder daß zwischen den aufeinanderfolgenden Bändern ein Teilfrequenzband übrigbleibt.
je weniger die aufeinanderfölgenden Frequenzbänder sich überlappen bzw. je größer
der Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Frequenzbändern ist; desto größer
ist die Störungsfreiheit zwischen den Paaren des Sternvierers: Die erforderliche
Störungsfreiheit zwischen den Sternvierern der einen Übertragungsrichtung und den
Sternvierern der anderen Übertragungsrichtung wird vorteilhaft durch die Anordnung
an sich bekannter elektrostatischer hzw. elektromagnetischer Schirme zwischen den
zu den entgegengesetzten Übertragungsrichtungen gehörigen Sternvierern oder auch
dadurch erreicht, daß man die Sternvierer entgegengesetzter Übertragungsrichtung
in getrennten, mit Metallhüllen oder Schirmen versehenen Kabelbündeln oder in, getrennten
Kabeln unterbringt. Die Anwendung dieser an sich bekannten Maßnahmen zur Erhöhung
der Störungsfreiheit braucht im allgemeinen nur an den Kabelenden, beispielsweise
an den Enden eines zwischen zwei Verstärkerpunkten liegenden, Kabelabschnittes,
vorgenommen zu werden, weil bekanntlich die
Differenz zwischen der
störenden Sendeenergie der einen Übertragungsrichtung und der Empfangsenergie der
anderen Übertragungsrichtung an den Kabelenden am größten ist.
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Die gemäß der Erfindung vorgeschlagene Verteilung der Frequenzbänder
ist nicht nur anwendbar auf die beiden Paare eines Sternvierers, sondern kann sinngemäß
auch zur Erzielung einer genügenden Nebensprechfreiheit zwischen den -Paaren und
dem Phantomkreis eines Sternvierers angewendet werden. Will man zu gleicher Zeit
sowohl die Paare als auch die Phantomkreise in dieser Weise ausnutzen., so werden
sowohl die Paare als auch die Phantomkreise in der gleichen Übertragungsrichtung
betrieben, wobei man zweckmäßig die Frequenzbänder für alle drei Übertragungskreise
gegeneinander versetzt. -Die Erfindung wird im folgenden an Hand der `in den Fig.
5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Die Fig. 5 zeigt die Verteilung der Frequenzbänder auf die Paare zweier
für den Vierdrahtbetrieb ausgenutzter Sternvierer. Es sind ii und 1.2 die beiden
Paare des einen Sternvierers und 13 und 1q. die beiden Paare des anderen Sternvierers.
Wie aus der Figur hervorgeht, werden über die beiden Paare eines Sternvieres je
vier Trägerfrequenzbänder in der gleichen Richtung übertragen, wobei aber die Frequenzbänder
der beiden P.aa@e gegeneinander versetzt sind, und zwar mit Rücksicht auf die verhältnismäßig
großen Nebensprechkopplungen zwi= sehen den beiden Paaren ein und desselben Sternvierers.
Die beiden Paare 13 und 14 des anderen Sternvierers werden in der gleichen Weise
ausgenutzt, jedoch für die entgegengesetzte Übertragungsrichtüng. Zur Erhöhung der
Nebensprechdämpfung zwischen den Frequenzbändern entgegengesetzter Übertragungsrichtung
ist zwischen den beiden Sternvierern der Schirm S angeordnet.
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In der Fig.6 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem in Abweichung
von der Fig. 5 auch die Phantomkreise für die Trägerfrequenzübertragung ausgenutzt
werden. Zu den beiden Paarsprechkreisen kommt also noch der Phantomkreis hinzu,
der in der Fig.6 mit Plt bezeichnet ist. Wie aus der Fig.6 hervorgeht, werden über
die beiden Paare und den Phantomkreis eines Sternvierers je drei Frequenzbänder
.in der gleichen Richtung übertragen. Um die Störungsfreiheit zwischen den Frequenzbändern
dieser drei Übertragungskreise zu erhöhen, sind, wie aus der Figur hervorgeht, die
Frequenzbänder eines Übertragungskreises gegen die Frequenzbänder jedes anderen
Übertragungskreises versetzt. Zwischen. den beiden Sternvierern entgegengesetzter
Übertragungsrichtung ist der Schirm S angeordnet.