DE69713666T2

DE69713666T2 - Zusammensetzung zum Desinfizieren von Rohstoffen, Produkten und Produktionsmitteln, Verfahren zu ihrer Herstellung, und Desinfizierungsverfahren

Info

Publication number: DE69713666T2
Application number: DE69713666T
Authority: DE
Inventors: Jan Van Os
Original assignee: Uniprox BV
Current assignee: Uniprox BV
Priority date: 1996-04-17
Filing date: 1997-04-17
Publication date: 2003-02-27
Anticipated expiration: 2017-04-18
Also published as: AU2578097A; IL126600A0; CN1216445A; JP2002504890A; JP4020969B2; DE69713666D1; DK0801897T3; IL126600A; EP0903982A1; EP0801897B1; PT801897E; BR9708715B1; ATE219883T1; CA2251823A1; NL1003316C2; WO1997038582A1; ES2179264T3; EP0801897A1; BR9708715A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Zusammensetzung zum Desinfizieren von Rohmaterialien, Produkten, Wasser oder Produktionseinrichtungen, insbesondere in der Lebensmittelverarbeitungsindustrie, wobei die Zusammensetzung aus Hydrogenperoxid und Glycerol hergestellt ist. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen dieser Zusammensetzung und ein Verfahren zum Desinfizieren von Rohmaterialien, Produkten, Wasser und/oder Produktionseinrichtungen, bei denen die erwähnte Zusammensetzung verwendet wird.
Eine solche Zusammensetzung und ein solches Dekontaminationsverfahren sind in der europäischen Patentanmeldung 0 603 329 beschrieben.
In dieser Veröffentlichung ist eine Zusammensetzung beschrieben, die Hydrogenperoxid und Glycerol aufweist, wobei diese Zusammensetzung zum Desinfizieren einer Vielzahl von Materialien verwendet werden kann. Außerdem beschreibt diese europäische Patentanmeldung Vorrichtungen zum Ausführen dieses Verfahrens, wobei diese Vorrichtungen eigentlich auch für die vorliegende Erfindung verwendet werden können.
Die Kontamination von Rohmaterialien und verarbeiteten Produkten mit schädlichem biologischen Material wird angesichts der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt vermehrt als schädlich angesehen. Insbesondere Materialien und Einrichtungen, die in der Lebensmittelverarbeitungsindustrie verwendet werden, müssen zunehmend strenge Anforderungen bezüglich ihres bakteriologischen Zustands erfüllen. Das Problem ist insbesondere beispielsweise bei Prozessen in der Lebensmittelverarbeitungsindustrie dringend, wo Fließbänder und dergleichen bei Raumtemperatur verwendet werden, weil dort die Eindämmung und Steuerung von Keimen und anderen schädlichen Bestandteilen schwierig ist.
Es ist bekannt, die Speichereigenschaften von Lebensmitteln durch Hinzufügen von Chemikalien zu verbessern. Somit kann gemäß dem US-Patent 2,053,740 Hydrogenperoxid zur Milch und Sahne hinzugefügt werden, oder Substanzen, die Hydrogenperoxid unter der Wirkung von Enzymen erzeugen, können Lebensmitteln hinzugefügt werden (deutsche Patentanmeldung 2.420.135). Außerdem wurden Monoalkohole und Polyalkohole für die Behandlung von Lebensmitteln verwendet (EP-A-169 927, DE-A-21 19 351, GB-A-1 273 938 und GB-A-1 375 704).
In der europäischen Patentanmeldung EP-A 0 460 926 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem Gemüselebensmittel mit einer wäßrigen Lösung besprüht werden, die bis zu 0,025% einer organischen Persäure enthalten kann. Dann folgt eine Behandlung mit wäßrigem Thiosulfat. Es ist die Aufgabe dieser europäischen Patentanmeldung, eine Desinfektion durchzuführen und das Aussehen des Produkts zu verbessern.
Die DE-A-38 06 953 beschreibt eine Lösung zum Reinigen von Kontaktlinsen. In dieser Lösung befindet sich ein Desinfektionsmittel in der Form von Hydrogenperoxid. Dieses Desinfektionsmittel kann mit einem Borat, Glycerol, einer Aminoessigsäure oder einem Azetat oder Phosphat zum Erhalten einer isotonischen Lösung kombiniert werden.
Außerdem ist das Hinzufügen von Sulfid weit verbreitet, um die Kontamination von Lebensmitteln bei einem annehmbaren Pegel zu halten. Zum Reinigen und Desinfizieren von Produktionseinrichtungen wird häufig Chlor verwendet. Es wird angemerkt, daß die Verwendung von Chemikalien das Risiko nach sich zieht, zu große Mengen abzumessen, so daß manchmal karzinogene oder allergische Effekte entstehen können. Die Verwendung von Chlor kann auch zur Korrosion von Metallenthaltenden Einrichtungen führen, was eine Kontaminationsquelle mit Bakterien bilden kann. Ein weiterer Nachteil der bisher verwendeten chemischen Mittel ist, daß der Überschuß derselben mit Reinigungswasser weitergetragen wird und somit die Umwelt schädigen kann.
Die EP-A-0 423 922 beschreibt eine antimikrobielle Zusammensetzung, die H&sub2;O&sub2;, Milchsäure und ein Maskierungsmittel enthält.
Die Datenbank WPI, Abschnitt Ch, Woche 9432, AN: 94-260811 bezieht sich auf eine flüssige Bleichdetergentzusammensetzung, die Hydrogenperoxid, oberflächenaktive Mittel und eine Mischung aus Glykol- und Milchsäure umfaßt, die als Toilettenreiniger nützlich ist.
Eine Lösung für solche Probleme wurde durch Arbeiten in einem aseptischen Raum oder durch die Verwendung von Abwasserreinigung gesucht. Solche Wasserreinigungsanlagen sind meist auf der Basis der durchschnittlichen Wasserqualität, der bakteriellen Belastung und den Abwassereinleitungsbedingungen entworfen. Pannen bei der Produktion führen dann oft zu einer Überlastung der Anlage so daß erneut von Chemikalien Gebrauch gemacht werden muß, um die Produktanforderungen zu erfüllen. All dies führt zu einer manchmal unannehmbaren Kostenerhöhung und Umweltbelastung.
Dementsprechend verbleibt ein großer Bedarf nach einem billigen und einfachen Verfahren zum Desinfizieren von Rohmaterialien, Produkten und Produktionseinrichtungen, und auch des Produktionswassers einer solchen Produktion.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde herausgefunden, daß die Zusammensetzung Anspruch 1 erfüllen sollte.
Insbesondere wird somit eine Zusammensetzung erhalten, die eine wesentlich schnellere Desinfektionsaktion zeigt, ohne daß die effektive Dauer dieser Zusammensetzung verkürzt wird.
Während eine Komposition gemäß EP-A-0 603 329 in dem europäischen Suspensionstest (EST-Test; 3 · 5-Test) einen Wert von 15 Minuten erreicht, erreicht die Komposition gemäß der Erfindung 6 bis 7 Minuten.
Die Komposition gemäß der Erfindung ist aus Hydrogenperoxid, Glycerol und Glykolsäure hergestellt.
Ein weiterer wichtiger Vorteil der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu derjenigen, die in der EP-A-0 603 329 beschrieben ist, liegt darin, daß dieselbe eine weit bessere Virus-, Fungus- und Sporenabtötungsaktivität zeigt. Was dies anbetrifft wird in der EP-A-0 603 329 vorzugsweise eine organische Säure als Stabilisator verwendet. Von den organischen Säuren, die besonders erwähnt werden, nämlich Essigsäure, Milchsäure, Benzoesäure, Hexansäure, Valeriansäure, Propionsäure und höhere Fettsäuren, wird bevorzugt Valeriansäure als Stabilisator zu verwenden. Diese Säure ist vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 5 Gewichtsprozent bezüglich des Hydrogenperoxids vorhanden. Bezüglich der Wirkungsgeschwindigkeit wird kein Vorteil erwähnt. Darüber hinaus werden von den erwähnten Stabilisatoren organische Persäuren gebildet, die wesentlich aggressiver reagieren als Verbindungen der vorliegenden Zusammensetzung. Die speziell erwähnten organischen Säuren bilden ferner Toxine von Mikroorganismen, die abgetötet werden sollen.
Außerdem wird betont, daß Glykolsäure nicht einfach ohne weiteres hinzugefügt werden kann. Dies würde zu heftigen Reaktionen führen.
Dementsprechend bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zum Herstellen der Zusammensetzung.
Das Verfahren zum Herstellen dieser Zusammensetzung umfaßt das Mischen einer Lösung aus Glycerol mit einer Lösung aus Glykolsäure, und tropfenweises Hinzufügen der Mischung, die erhalten wird, zu einer Lösung aus Hydrogenperoxid, unter solchen Bedingungen, daß die Lösung aus Hydrogenperoxid ei ne Temperatur von unter 7ºC und vorzugsweise unter 4ºC beibehält.
Dieses bedeutet, daß mit Rühren und vorzugsweise mit kräftigem Rühren und mit Abkühlen in jedem Fall ein solcher aliquoter Teil der Peroxidlösung hinzugefügt wird, daß die Temperaturen vor und nach der Hinzufügung sich um nicht mehr als 1ºC und vorzugsweise weniger als ein halbes Grad Celsius voneinander unterscheiden.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Dekontaminieren von Rohmaterialien, Produkten, Wasser und/oder Produktionseinrichtungen, bei denen die Zusammensetzung gemäß der Erfindung oder das Produkt gemäß dem eben erwähnten Verfahren, mit dem Objekt, das dekontaminiert werden soll, in Kontakt kommt.
Genauer gesagt, die Zusammensetzung gemäß der Erfindung kann einen Hauptbeitrag zu einer Verbesserung der Wärmeübertragung in geschlossenen Kühl- und Zirkulationssystemen liefern, weil diese Zusammensetzung die Systeme von Zuwächsen an organischen, inorganischen, anorganischen und bakteriologischen Verunreinigungen freihält. Außerdem trägt es zur Entfernung oder Beendigung bereits bestehender Verunreinigungen in diesen Systemen bei.
Die Verwendung des vorliegenden Produkts bei Wassertransportsystemen, beispielsweise beim Gewächshausgartenbau, verhindert Algenwachstum und Zuwächse von organischen Verunreinigungen in denselben, während das keimfreie Wasser einen positiven Einfluß auf die Speicherdauer der Produkte (unter anderem Tomaten, Paprika und dergleichen) hat, die unter Verwendung des Wassertransportsystems transportiert werden.
Bei geschlossenen Kühlwasser/Speisewassersystemen, beispielsweise beim Gewächshausgartenbau, liefert dieses Produkt eine bessere Reinigung als die Mittel, die derzeit üb licherweise verwendet werden; es verhindert auch das Vergrößern bei Tropfsystemen.
Wenn die Zusammensetzung gemäß der Erfindung verwendet wird, ist es bei jedem System, wo Inhibitoren gemessen werden, um Korrosion zu verhindern, möglich, auf das erwähnte Produkt umzustellen, weil es Korrosion hemmt und keine Reste hinterläßt, die Verstopfen und/oder Faulen fördern. Ferner enthält das Wasser keine Toxine, die von dem dosierten Produkt kommen, so daß das Produktionswasser von einem System zu dem Oberflächenwasser entladen wird.
Außerdem kann die Zusammensetzung gut in offenen und auch geschlossenen industriellen Kühlwassersystemen verwendet werden.
Die Zusammensetzung gemäß der Erfindung kann auch in Kühlluft verwendet werden, für die eine organische und bakteriologische Reinheit Voraussetzung ist, wie z. B. Kühlluft in Schlachthäusern und Bäckereien, wo die Kontamination verunreinigter Luft mit den Lebensmitteln zu einem beschleunigten Verderben des Produkts führt. Eine andere Anwendung des Produkts gemäß der Erfindung liegt auf Fischerbooten, wo beispielsweise Shrimps und Herzmuscheln an Bord gekocht werden und das Abkühlen mit Außenbordwasser durchgeführt wird. Dieses Kühlungs-/Produktionswasser ist es zu einem großen Teil verantwortlich für die hohe Keimzahl dieser Produkte. Nun liefert die Zusammensetzung gemäß der Erfindung eine schnelle organische und bakteriologische Reinigung des Kühlwassers. Von dem Kühl/Produktionswasser tritt keine oder im wesentlichen keine Nach- oder Rekontamination des gekochten Produkts auf. Im Meerwasser ist darüber hinaus eine Komponente vorhanden, die auf die Zusammensetzung gemäß der Erfindung eine katalysierende Wirkung hat.
Das Waschen von Fisch- und Produktkisten in der Lebensmittelverarbeitungsindustrie kann daher genau so gut unter Verwendung der Zusammensetzung gemäß der Erfindung durchgeführt werden. Diese Produkte sind für eine sehr lange Zeit vor bakteriologischen Kontaminationen geschützt.
Die Zusammensetzung gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere zum Zersprühen in Ställen und Zerstäuben in Produkträumen, weil es eine schnellere Wirkung erzielt als die Zusammensetzung gemäß der EP-A-0 603 329. Darüber hinaus ist es weit sicherer für die Umwelt als andere bekannte Mittel. Dies liegt hauptsächlich an den Umweltaspekten, die dieser Zusammensetzung inhärent sind.
Somit ist die Zusammensetzung gemäß der Erfindung im allgemeinen sehr geeignet und daher sehr sinnvoll für die "Umlaufreinigung" (CIP = cleaning in place) in Brauereien, bei Getränkemittelherstellern, der Milchindustrie und Milchherstellungseinrichtungen, und als Zusatz in Reinigungswasser für Vorrichtungen, wie es in der Lebensmittelverarbeitungsindustrie verwendet wird.
Ein Wasserzirkulationssystem, bei dem die Zusammensetzung gemäß der Erfindung verwendet wird, muß weniger oft erneuert werden, da die Zusammensetzung gemäß der Erfindung das Wasser für eine lange Zeit konditioniert.
Wenn diese Produkte verwendet werden ist es daher wünschenswert, ein Filter in dem Zirkulationssystem zu befestigen, um feste Verunreinigungen, die in das Wasser gelangt sind, zu trennen.
Aufgrund dessen, daß Wasser, das in Kontakt mit der Zusammensetzung gemäß der Erfindung ist, sauber bleibt oder wird, kann eine Reduzierung von 60 bis 70% der erforderlichen Wassermenge realisiert werden.
Die Zusammensetzung gemäß der Erfindung kann mit unverarbeiteten Lebensmitteln ohne Einwände in Kontakt kommen.
Jegliche Zersetzungsprodukte der Zusammensetzung gemäß der Erfindung sind Substanzen, die dem Körper nicht fremd sind und nicht toxisch sind.
Zum Reinigen und Konservieren von Bruteiern und Frischeiern hat die Zusammensetzung gemäß der Erfindung auch eine schnellere Wirkung, ohne aggressiv zu sein. Das Produkt ergibt dann eine längere unterstützende und pflegende Wirkung gegenüber der Eierschale. Dies liegt an der aktivierenden Wirkung, die sich aus der Glykolsäure in der Lösung ergibt, und weist somit eine verstärkende Wirkung gegenüber organischen und bakteriologischen Verunreinigungen auf.
Das Produkt eignet sich geeigneterweise zum Konservieren von Zitrusfrüchten, die während Speicherung und Transport für eine lange Zeit vor Pilzwachstum und/oder bakterieller Nach/Rekontamination geschützt werden müssen.
Vorzugsweise werden die Einrichtungen oder Materialien durch Zersprühen der oben erwähnten Lösung unter übermäßigem Druck in dem Raum, wo dieselben positioniert sind, desinfiziert. Diese Weise der Desinfektion/Konservierung funktioniert sehr effizient mit einem sehr niedrigem Verbrauch von Desinfektionsmittel, weil die Desinfektion in der Gasphase fortschreitet. Die Lebensmittel erhalten somit keinen Schaden von dem Desinfektionsmittel.
Wenn Lebensmittel desinfiziert werden, wird es bevorzugt, eine solche Menge der Lösung zu verwenden, daß pro Kilogramm Lebensmittel 0,1 bis 1 g von Hydrogenperoxid verwendet wird.
Eine Desinfektion auf die oben erwähnte Weise findet insbesondere bei einer Temperatur zwischen 5 und 70ºC für 1 Minute bis etwa eine halbe Stunde statt, abhängig von der Behandlungstemperatur und der Konzentration der Lösung in dem Raum.
Wie angemerkt wurde, ist die Zusammensetzung gemäß der Erfindung zumindest aus Hydrogenperoxid, Glycerol und Glykolsäure hergestellt.
Beispielsweise und vorzugsweise kann die Zusammensetzung hergestellt werden aus:
Hydrogenperoxid 50% stab.
Glycerol (1,26) klinisch rein
Glykolsäure 57%
Diese Verbindungen werden in einer wäßrigen Lösung verwendet. Vorzugsweise wird vollentsalztes Wasser als Lösungsmittelsystem verwendet.
Glykolsäure wird mit dem Glycerol gemischt, bevor sie dem Hydrogenperoxid hinzugefügt wird. Dies ist notwendig, um zu einer richtig arbeitenden Zusammensetzung zu gelangen. Dies geschieht vorzugsweise auf folgende Weise.
Die Glykolsäure wird dem Glycerol hinzugefügt, um explosive Reaktionen zu verhindern, die bei der Hinzufügung von Glykolsäure zu einer Mischung aus Hydrogenperoxid und Glycerol auftreten würden.
Das Verhältnis von Glycerol zu Glykolsäure ist vorzugsweise zwischen 5 : 1 und 25 : 1.
Die Glycerollösung, beispielsweise Glycerol (1,26) kann in der Mischung mit beispielsweise 57% Glykolsäure zu (beispielsweise 50%-igem) Hydrogenperoxid in Bewegung hinzugefügt werden.
Wenn diese Komponenten zusammengebracht werden, ist es sehr wichtig, daß die Lösung sofort auf 7ºC oder weniger, vorzugsweise 4ºC oder weniger, zurückgekühlt wird. Die tropfenweise Hinzufügung ergibt vorzugsweise keine Temperatur erhöhung von mehr als 1ºC, vorzugsweise weniger als 0,5ºC, weil dies die Qualität der Zusammensetzung nachteilig beeinträchtigt. Das Ganze muß so lange in dem Mischbehälter bleiben, beispielsweise mindestens 20 Minuten, um eine homogene Mischung sicherzustellen, während vorzugsweise eine Temperatur von weniger als 4ºC für zumindest 10 Minuten beibehalten wird.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel findet all dies in einem Prozeßmischer statt.
Bei der Speicherung und dem Transport bleibt die somit erhaltene Lösung für einen längeren Zeitraum stabil, beispielsweise für drei Wochen bis zu sechs Monaten.
Die Speicherung sollte in einem kühlen Raum stattfinden. Die Zusammensetzung wird dann vorzugsweise von oxidierenden Produkten und organischen Materialien, wie z. B. Holz, Textil, Papier und alkalischen Mitteln, getrennt.
Es wurde herausgefunden, daß sich die Lösung in Sole oder Meerwasser nicht geeignet zersetzt, aufgrund der Chloride, wie z. B. Ag, Cl, die darin vorhanden sind. Diese Verbindungen scheinen sogar eine katalysierende Wirkung zu haben.
Dies ist wichtig, weil einige Anwendungen, für die die Zusammensetzung gemäß der Erfindung sinnvoll ist, den Kontakt mit Sole/Seewasser von 20 Grad Brix oder mehr umfassen.
Die Konzentration von Glykolsäure in der Zusammensetzung gemäß der Erfindung hängt von der Menge an Glycerol und Hydrogenperoxid ab. Vorzugsweise werden jedoch nicht mehr als 25 Gramm Glykolsäure pro Kilogramm der Zusammensetzung verwendet.
Bei einer bevorzugten Zusammensetzung werden 125 Gramm Glycerol pro Kilo Zusammensetzung verwendet, und 5 bis 25 Gramm Glykolsäure pro Kilogramm Zusammensetzung liegen vor.
All dies kann von der Anwendung und dem Ausmaß der Verschmutzung, die dekontaminiert werden soll, abhängen.
Genaue Verhältnisse der Komponenten können wie folgt aussehen.
Glycerol mit aufgelöster Glykolsäure liegt in den folgenden Verhältnissen vor:
Überraschenderweise wurde herausgefunden, daß die Hinzufügung von Glykolsäure, die in dem Glycerol und dem Hydrogenperoxid aufgelöst ist, eine solche Wirkung hat, daß es der Zusammensetzung eine schnellere Wirkung gibt, während ein verlängerter Schutz vor Nach- und Neukontamination der Produkte oder der Luft oder der Wasserströme, die behandelt werden sollen, beibehalten wird.
Es wird angenommen, daß dieser Effekt auf Pauling- und Depole-Wirkungen basiert. Dadurch wird die Zusammensetzung bei wärmeren Umgebungen, wie z. B. Gewächshausgartenbau und in Regionen mit relativ hohen Temperaturen sehr wichtig.
Es ist überraschend bei der vorliegenden Erfindung, daß, wenn Hydrogenperoxid mit Glycerol und Glykolsäure, die darin aufgelöst ist, gemischt wird, und das alles in einer Lösung aus vorzugsweise vollentsalztem Wasser, und diese Lö sung dann auf oder um das nicht-verarbeitete oder verarbeitete Lebensmittel oder die Vorrichtung (Klimaanlage) versprüht wird, eine effektive Konservierung stattfindet, wodurch grundsätzlich alle Bakterien, Hefe, Pilze, Keime und dergleichen abgetötet werden.
Die Wirkung bezüglich Pilzen auf Pflanzen und in Räumen, wo Pilzwachstum eher die Regel als die Ausnahme ist, ist als "beträchtlich" einzustufen, insbesondere im Vergleich mit der Zusammensetzung gemäß EP-A-0 603 329.
Das Konservierungsmittel (Dekontaminierungsmittel) gemäß der Erfindung ist dadurch charakterisiert, daß es aus einer Lösung aus Hydrogenperoxid und Glycerol mit Glykolsäure, die darin aufgelöst ist, besteht, vorzugsweise in voll entsalztem Wasser.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zum Dekontaminieren von Rohmaterialien, Produkten, Wasser und/oder Herstellungseinrichtungen, einschließlich Räumen, in denen die Zusammensetzung gemäß der Erfindung oder die Produkte, die gemäß des vorliegenden Verfahrens hergestellt sind, in Kontakt mit den Einrichtungen kommen, die dekontaminiert werden sollen. Dies kann durchgeführt werden, indem die Einrichtung mit der Lösung auf irgendeine bekannte Weise in Kontakt gebracht wird. Eine Desinfizierung mit der Zusammensetzung gemäß der Erfindung kann auf verschiedene Weisen stattfinden, beispielsweise durch Sprühen, Berieselung, Eintauchen, Abspülen und dergleichen. Vorzugsweise wird die Zusammensetzung zerstäubt. Somit kann die Zerstäubung gemäß den Prinzipien eines Luftbefeuchters auftreten, und für die Speicherung von Lebensmitteln verwendet werden, beispielsweise in Kühl- oder Gefrierräumen für die Speicherung von Lebensmitteln, wie z. B. Kartoffeln, oder ohne spezielle Kühlmöglichkeiten. Wenn die Zusammensetzung gemäß der Erfindung in dem Raum um die Materialien, die desinfiziert werden sollen, zerstäubt wird, tritt dies vorzugsweise auf solche Weise auf, daß die Konzentration des Hydro genperoxids in der Luft 0,001 bis 0,01 Volumenprozent beträgt. Die Behandlungszeit hängt von der Konzentration der Mischung in der Atmosphäre und der Temperatur ab. Somit ist bei einer Konzentration von zwischen 0,001 und 0,005 Volumenprozent und einer Temperatur von 5 bis 25ºC die Behandlungszeit typischerweise zwischen 1 und 5 Minuten. Wenn mit der Mischung als einer Lösung mit einer Konzentration von 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent von Hydrogenperoxid und einer Temperatur von 50 bis 60ºC desinfiziert wird, liegt die Behandlungszeit typischerweise zwischen 3 und 20 Minuten.
Die Mischung aus Hydrogenperoxid, Glycerol und Glykolsäure gemäß der Erfindung ist eine klare und im wesentlichen geruchsfreie Flüssigkeit, die bei der Reaktion schwach sauer ist. Die Mischung weist eine breite desinfizierende Wirkung auf und eliminiert unter anderem Bakterien, Pilze, Algen und Viren. Die Zusammensetzung wirkt Schleimbildung entgegen und ergibt keine Schaumbildung. Die Desinfektion von Lebensmitteln mit der Mischung ergibt keine Verfärbungen oder Änderungen beim Geruch und Geschmack.
Die Mischung kann in der gesamten Lebensmittelindustrie, bei der Herstellung, Verarbeitung und Speicherung von Lebensmitteln verwendet werden. Die in der EP-A-0 603 329 beschriebene Vorrichtung kann auch sowohl bei großen als auch kleinen Produktionseinheiten verwendet werden. Diese Vorrichtung umfaßt eine Übertragungseinrichtung für das Material oder das Produkt, das behandelt werden soll, und zumindest eine Desinfektionskammer, durch die das Material oder Produkt geleitet werden kann. Die Desinfektionskammer ist mit einer Einrichtung zum Zerstäuben und/oder Sprühen eines flüssigen Desinfektionsmittel versehen, und auch mit einer Einrichtung zum Messen, Pumpen und Entfernen des Desinfektionsmittels.

Claims

1. Eine Zusammensetzung zum Dekontaminieren von Rohmaterialien, Produkten, Wasser und/oder Produktionseinrichtungen, wobei die Zusammensetzung zumindest aus Hydrogenperoxid, Glycerol und Glykolsäure hergestellt ist.

2. Eine Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, bei der das Verhältnis von Glycerol zu Glykolsäure zwischen 5 : 1 und 25 : 1 liegt.

3. Ein Verfahren zum Herstellen der Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, das das Mischen einer Lösung aus Glycerol und einer Lösung aus Glykolsäure umfaßt, und das tropfenweise Hinzufügen der erhaltenen Mischung zu einer Lösung aus Hydrogenperoxid unter solchen Bedingungen, daß die Lösung aus Hydrogenperoxid eine Temperatur unterhalb 7ºC und vorzugsweise unterhalb 4ºC beibehält.

4. Ein Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem die Bedingungen auf solche Weise eingestellt sind, daß sich die Temperaturen vor und nach dem Hinzufügen einer Ladung von Hydrogenperoxidlösung um nicht mehr als 1ºC und vorzugsweise um weniger als 1/2ºC voneinander unterscheiden.

5. Ein Verfahren gemäß Anspruch 3 oder Anspruch 4, bei dem das Mischen der Lösungen in einem Prozeßmischer stattfindet.

6. Ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, bei dem das Ganze so lange nachgemischt wird, bis die Endzusammensetzung homogen ist.

7. Ein Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem die erste Phase des Nachmischens bei einer Temperatur unterhalb von 7ºC, vorzugsweise unterhalb von 4ºC stattfindet.

8. Ein Verfahren zum Dekontaminieren von Rohmaterialien, Produkten, Wasser und/oder Produktionseinrichtungen, das das Kontaktieren der Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, die durch das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 3 bis 7 erhalten wird, mit der zu dekontaminierenden Einrichtung umfaßt.