DE2443530C2 - Verfahren zur Desinfektion, Entkeimung und Verbesserung der Haltbarkeit von Muscheln, Crustaceen und Fischen - Google Patents
Verfahren zur Desinfektion, Entkeimung und Verbesserung der Haltbarkeit von Muscheln, Crustaceen und FischenInfo
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Description
~ c mg Jod in wäßriger Phase
mg Jod in Heptan Jodidionen liefernde Substanz enthält, wobei diese
Zusammensetzung ein Gewichtsverhältnis von Polyvinylpyrrolidon zu Jod von 3:1 bis 10:1, einen
Mengenanteil an Iodid entsprechend einem Gewichtsverhältnis von Jodid zu Jod von mindestens
2 :1, einen Wert des Verteilungskoeffizienten (D.C.) in einer wäßrigen Lösung, die einer Konzentration
an verfügbarem Jod von 1 Gew.-% entspricht, von über 200, bestimmt durch die Gleichung:
ml Heptan
ml wäßrige Phase
aufweist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man lebende Tiere in wäßrigem
Medium mit der Jodophor-Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2 hält, wobei eine Koirentration an
verfügbarem Jod von 0,1 bis 10 ppm, bezogen auf das
Gewicht des wäßrigen Mediums, aufrechterhalten wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Desinfektion, Entkeimung und Verbesserung der Haltbarkeit
von Muschein, Crustaceen und Fischen durch
Verwendung von Jodophor-Zubereitungen auf Polyvinylp>rrolidon-Basis
gemäß den Patentansprüchen 1 - 3.
Üblicherweise werden Muscheln. Crustaceen und Fische nach dem Fang, während der Aufzucht, im
Verlaufe der Verarbeitung und beim Transport in mehr oder weniger ausgedehntem Maße antimikrobiell
wirksamen Behandlungen unterzogen. Zweck dieser Maßnahmen ist eine Desinfektion, Entkeimung
und/oder Konservierung bzw. Haltbarmachung, um eine vom lebensmitteltuchnischen Standpunkt aus einwandfreie
Qualität der genannten Meereserzeugnisse zu gewährleisten. Angesichts der ständig steigenden
Verunreinigung der Meere und freien Gewässer, insbesondere in Küstennähe, verbunden mit der Gefahr
von Infektionen (z. B. durch Enterobacteriaceen, wie coliforme Keime oder Salmonellen. Vibrionen, wie
Vibrio cholerae oder Vibrio parahaemolyticus, sowie Virenarten) haben diese Maßnahmen zunehmende
Bedeutung erlangt und sind z. B. im Falle von Muscheln zur Voraussetzung für deren Genuß und Weiterverarbeitunggeworden.
Es ist bekannt, zur Desinfektion und Konservierung von Meerestieren, zum Schutz derselben gegen die
Vermehrung von Bakterien sowie zwecks Verhinderung einer weitergehenden Kontamination, Muscheln, Crustacnen
und Fische mit Lösungen von chlorabspaltenden Substanzen zu behandeln (vgl. A. B. Melvin,
»Desinfection«. M. Dekker Inc., New York 1970, Seite
380 — 391; G. Borgstrom. »Fish and Food«, Academic
Press, New York-London, 1965, VoI IV. Kap. 2:25). So
können z. B. die Meerestiere unter Einwirkung von chloriertem Wasser oder in Pökellaken transportiert, «>
gelagert und weiterverarbeitet werden. Es ist weiterhin bekannt, diese Tiere vorzugsweise unmittelbar nach
dem Fang mit Lösungen von anlibiotisch aktiven Verbindungen zu behandeln (vgl. J. D. Syme. »Fish and
Fish Inspection«, H. K. Lewis Ltd., London 1966, Seite
179- 183). Chlorabgebende Substanzen und Antibiotika
wurden auch bereits zusammen mit Eis eingefroren, das /um Kühlen der Fänge diente. Zur Entkeimung eßbarer
Muscheln, z. B. Austern und Miesmuscheln, werden die Tiere üblicherweise einige Tage lang in lebendem
Zustand in Meerwasser gehalten, das vorher durch Chlorierung keimfrei gemacht worden ist. Es ist auch
bereits vorgeschlagen worden, das Wasser, in dem die genannten Mollusken gehalten werden, zuvor durch
Ozon oder mit Hilfe von UV-Bestrahlung zu sterilisieren, um die unerwünschte Chlorierung zu vermeiden
(vgl. J. D. Syme, »Fish and Fish Inspection«, 1966, Seite
117-121).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens mit einem Entkeimungssystem, um
Muscheln, Crustaceen und Fische, sowohl in lebendem als auch in totem Zustand in kurzer Zeit wirksam zu
entkeimen, und zwar ohne die organoleptischen Merkmale dieser Meereserzeugnisse zu verändern.
Nachteilig bei den bisher angewendeten Verfahren zur Entkeimung von Muscheln. Crustaceen und Fischen
hat sich insbesondere die Behandlung mit chlorabspaltenden Substanzen erwiesen, weil die so behandelten
Meereserzeugnisse praktisch niemals frei von Chlorgeschmack bzw. -geruch sind. Außerdem ist bei Verwendung
von Chlor bzw. Chlorprodukten der Desinfektionseffekt nicht immer zufriedenstellend, da die
Wirkung durch Belastung von organischem Material leicht beeinträchtigt werden kann. Aus diesen Gründen
versucht man die Verwendung von Chlorprodukten zur direkten Entkeimung von Fischen, Muscheln und
Crustaceen nach Möglichkeit zu vermeiden. Auch die Verwendung von Breitspektrum-Antibiotika für die
genannten Zwecke ist insbesondere aufgrund der stark zunehmenden Bildung resistenter Mikroorganismenstämme
bedenklich (vgl. G. Borgstrom, »Fish and Food«. Academic Press, New York und London 1965,
Vol. I, Seiten 504-505). Diese Aspekte sowie allgemeine gesetzliche Verbote betreffend die Anwendung
von Antibiotika in Lebensmitteln haben den Einsatz dieser Wirkstoffe auf breiterer Basis verhindert.
Besondere Schwierigkeiten haben sich bei der Entkeimung von Mollusken nach den bisher bekannten
Arbeitsweisen ergeben. Die vorstehend erwähnte Desinfizicrung des Wassers, in dem die Tiere für längere
Zeit lebend gehalten werden müssen, erfordert eino
praktisch vollständige Entfernung des Chlors, um die physiologische Tätigkeit der Tiere nicht zu beeinträchtigen.
Wenn die Entfernung des Chlors nicht vollständig ist, findet keine reinigende Wasserzirkulation innerhalb
der Tiere statt. Für die Chlorentfernung sind jedoch aufwendige Vorrichtungen und eine erhebliche Wartezeit
erforderlich. Wenn Ozon oder UV-Bestrahlung zur Sterilisierung des Wassers, in dem die Tiere gehalten
werden, eingesetzt werden soll, so sind hierfür Zeitspannen bis zu 3 Tagen notwendig, um die
bakteriologische Qualität der zu behandelnden Mollusken in einwandfreier Weise zu verbessern. Wegen der
sehr langen Aufenthaltsdauer der Tiere in den Wässerungsbassins muß die Kapazität der Anlagen und
Behälter sehr groß dimensioniert sein, wodurch sich zwangsläufig eine umständliche und unwirtschaftliche
Arbeitsweise mit hohem Wartungsaufwand ergibt. Es sei insbesondere erwähnt, daß es sich bei den
vorstehend genannten Methoden zur Entkeimung lebender Mollusken in keinem Falle um eine direkte
antimikrobielle Behandlung, sondern immer nur um eine Spülung der Tiere mit dem zuvor sterilisierten Wasser
handelt.
Durch die vorliegende Erfindung werden die Nachteile der bisherigen Verfahren zur Entkeimung von
Muscheln, Crustaceen und Fischen weitgehend vermieden. Der Zusatz der im erfindungsgemäßen Verfahren
als Entkeimungs- bzw. Desinfektionsmittel vorgeschlagenen jodophoren Zusammensetzungen gewährleistet
eine direkte, vollständige und vom lebensmitteltechnisehen sowie toxikologischen Standpunkt aus optimale
Entkeimung der Tiere, vcbei auch gefährlich pathogene Mikroorganismen, wie z. B. Enterobacteriaceen, Vibrionen
und Viren, unschädlich gemacht werden. Der Einsatz der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Jodophore ist mit keinerlei Geruchs- oder Geschmacksbeeinträchtigung der behandelten Meerestiere
verbunden. Auch ist absolute ökologische Unbedenklichkeit gegeben. Von der Technologie her hat sich
die Leichtigkeit der Dosierung der im erfindungsgemä-Ben Verfahren eingesetzten Jodophore, die Unkompliziertheit
der erforderlichen Anlagen, die in ihrer Kapazität voll ausgenutzt werden können, und die
einfache Wartung derselben als besonders vorteilhaft erwiesen. Für die Entkeimung von lebenden Muscheln
ist es besonders wichtig, daß die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Jodophore keinerlei Störungen
der physiologischen Funktionen der lebenden Tiere verursachen. Die normale Tätigkeit der Tiere, vor allem
ihre Zirkulation des Atemwassers, bleibt während der gesamten Entkeimungsdauer aufrechterhalten. Das
erfindungsgemäße Verfahren erlaubt auch eine direkte Behandlung tiefgefrorener Fische, die aufgetaut werden
sollen, wobei der normalerweise äußerst starke Keim^.ahlanstieg verhindert wird. Mit Vorteil können
die erTndungsgemäßen verwendeten Jodophore auch den Waschwässern oder Pökellaken im Rahmen der
Hersteliung von Fischkonserven zugesetzt werden. Als Zusatz zu Eis, das für Kühlzwecke in der fischverarbeitenden
Industrie dient, haben sich die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Jodophore ebenfalls
bewährt.
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, daß man Muscheln, Crustaceen und Fische, insbesondere eßbare
Muscheln, zur Desinfektion und Entkeimung mit einer Jodophorzusammensetzung enthaltend Jod in komplexer
Bindung an Poly-N-vinylpyrrolidon kontaktiert. Für die Zwecke der Erfindung wird die Verwendung eine
Jodophor-Zusammensetzung bevorzugt, die Jod, Polyvinylpyrrolidon und eine Jodidionen liefernde Substanz
enthält. Als besonders geeignet haben sich Jodophor-Zusammensetzungen
erwiesen, die ein Gew.-Verhältnis von Polyvinylpyrrolidon zu Jod von 3 :1 bis 10 :1, einen
Mengenanteil an Jodid entsprechend einem Gew.-Verhältnis von Jodid zu Jod von mindestens 2 :1, und einen
Wert des Verteilungskoeffizienten (D.C.) in einer wäßrigen Lösung, die einer Konzentration an verfügbarem
Jod von I Gew.-% entspricht, von über 200, bestimmt durch die Gleichung:
D.C.
mg Jod in wäßriger Phase mg Jod in Heptan ml Heptan
ml wäßrige Phase
aufweisen, wobei die Zusammensetzung als Jodidionen liefernde Substanz bevorzugt Jodwasserstoffsäure oder
ein Jodid, z. B. Kaliumjodid oder Natriumjodid, enthält.
Die Erfindung schlägt weiterhin ein Verfahren zur Desinfektion und Entkeimung von Muscheln, Crustaceen
und Fischen vor, daß dadurch gekennzeichnet ist, daß man die lebenden Tiere in wäßrigem Medium mit
einer der Jodophor-Zusammensetzungen, wie vorstehend beschrieben, kontaktiert, wobei eine Konzentration
an verfügbarem Jod von 0,1 — 10 ppm, bezogen auf das Gewicht des wäßrigen Mediums, aufrechterhalten
wird. Der Bereich von 0,2 — 0,5 ppm an verfügbarem Jod wird als besonders vorteilhaft bei der Behandlung von
lebenden Tieren angesehen. Wird das Verfahren auf lebende eßbare Muscheln angewendet, hält man eine
Konzentration an verfügbarem Jod von 0,1-5 ppm, zweckmäßig von 0,1 -0,4 ppm. bezogen auf das
Gewicht des wäßrigen Mediums, aufrecht.
Mit Vorteil wird das erfindungsgemäße Verfahren in der Weise ausgeführt, daß man das wäßrige Medium,
gegebenenfalls unter Zwischenschalten von Rcinigungs- und Belüflungsvorrichtungen, im Umlauf zurückführt
und dabei den Zusatz der Jodophor-Zusammensetzung in einer Weise dosiert, daß die erforderliche Konzentration
an verfügbarem Jod in wäßrigem Medium aufrechterhalten wird. Man kann aber auch in der Weise
arbeiten, daß das wäßrige Medium kontinuierlich zu- und abgeführt wird, wobei der Gehalt an verfügbarem
Jod ebenfalls durch Dosierungsvorrichtungen auf der erwünschten Höhe zu halten ist.
Die bakterizide und virostatische Wirkung des Jods sind seit längerem bekannt. Seine Vorteile bestehen vor
allem im Ausbleiben von Geschmacksbildungen und in der einfachen Vorratshaltung im Vergleich zum Chlor.
Deshalb wird beispielsweise die Verwendung von Jod anstelle von Chlor zur Entkeimung von Trinkwasser
empfohlen (J. Schormüller, Handbuch d. Lebensmittelchemie, Bd. Vlll/l, S. 277, Springer-Verlag 1969). Eine
programmierte Dosierung von sehr geringen Jodmengen, wie sie durch das erfindungsgemäße Verfahren
mittels Verwendung von Jodophoren gewährleistet wird, ist mit dieser Methode jedoch nicht möglich.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Jodophor-Zusammensetzungen sind bekannt oder können
nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden. Derartige Jodophore auf der Basis von
Polyvinylpyrrolidon werden ζ. E. in der schweizerischen
Patentschrift Nr. 3 04 876 sowie den US-Patentschriften 27 06 701 und 2/ 39 922 beschrieben. Als besonders
vorteilhaft tür die Zielsetzung gemäß der Ertindung hut sich die Verwendung der Jodophore erwiesen, derciv ζ
Herstellung in der US-Patentschrift 30 28 300 aufgezeigt wirü. In dieser Patentschrift wird aud, der
eingangs erwähnte Verteilungskoeffjzient (D.C.) näher erläutert.
Jodoplwe eignen sich wegen ihrer günstigen bakteriziden und nichtkorrosiven Eigenschaften zum
Einsaiz auf verschieden technischen Gebieten. So werden beispielsweise Jodophore zur Desinfektion und
Sterilisierung von Brauereieinrichtungen (s. Der Brautechniker 21, 23 [1909], S. 179-181) empfohlen. Die in
den US-Patentschriften 27 06 701 und 27 39 922 beschriebenen Anwendungen von Jodophoren beziehen
sich auf die desinfizierende und entkeimende Behandlung von Warmblütern mittels Waschen, Baden und
Sprühen. Das erfindungsgemäße Verfahren richtet sich dagegen auf die Anwendung von Jodophoren zur
Desinfektion und Entkeimung von Kaltblütern wie Muscheln, Crustaceen und Fischen. Vie Fachleuten
bekannt ist, besitzen Kaltblüter eine beträchtlich höhere Empfindlichkeit gegenüber chemischen Substanzen als
Warmblüter. Das bedeutet in der Praxis, daß beispielsweise frisches Trinkwasser, welches durch Verwendung
von Chlor keimfrei gemacht wurde, durch die verbliebenen Chlorreste, die zwar keine schädliche
Wirkung auf den Menschen ausüben, für Fische jedoch stark toxisch sind, so daß derart keimfrei gemachtes
Wasser zum Halten von Fischen erst nach Entfernung der Chlorreste geeignet ist (vgl. »Methods of Animal
Experimentation«, Vol. Ill, William I. Gay, Academic
Press, S. 329). Es wäre daher zu erwarten gewesen, daß das aus den Jodophoren im Wasser freigesetzte Jod auf
Meerestiere wie Muscheln, Crustaceen und Fische eine ähnliche Wirkung ausübt. Überraschenderweise ist es
jedoch durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gelungen, die Meerestiere ohne Beeinträchtigung
.hrer Qualität und ihrer natürlichen Beschaffenheit zu desinfizieren, zu entkeimen und in ihrer
Haltbarkeit zu verbessern.
Für die Anwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung kommen sowohl flüssige als auch feste
Polyvinylpyrrolidon-Jodophor-Zubereitungen in Betrachi, die jeweils entsprechend verdünnt werden
müssen, um wäßrige Gebrauchslösungen mit der vorgeschriebenen Konzentration an verfügbarem Jod
zu ergeben. Die verwendeten wäßrigen Lösungen können übliche, mn. dem Jodophor verträgliche Hilfsund
Zusatzstoffe enthalten, z. B. Puffersubstanzen, wie ΡΓ^μΙ^ε, Lösungsvermittler, wie Alkohole, vorzugsweise
Äthanol oder Propanole, anorganische Säuren, wie Phosphorsäure oder saure Sulfate, oder organische
Säuren, wie Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure, Essigsäure, Hydroxyessigsäure, Aconitsäure, Bernsteinsäure,
Sorbinsäure. Diese Zusatzstoffe dürfen selbstverständlich nicht toxisch sein und sollen keine nachteiligen
physiologischen Wirkungen auf die lebenden Tiere eo ausüben, die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Maßnahmen
behandelt werden. Im allgemeinen können die erfindungsgemäß verwendeten Jodophor-Zubereilungen
Alkohole in einer Menge von 2 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 6 Gew.-°/o, und organische Säuren in
einer Menge »on 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-%, enthalten.
Die erfindungsgiMiäß vorgeschlagenen Maßnahmen
sind wegen >Jer Nichltoxizi'-ji dnr vorgeschlagenen
Jodophor-Zu.sammcnEetzup.gen zur Entkeimung bzw.
Desinfektion soweit! >T~iute':; ;is auch lebender
Muscheln, Crustaceen und Fische geeignet und Viuinen
in allen Stufen der Verarbeitung bzw. des Transportes angewendet werden. Als besonders vorteilhaft hat sich
die Anwendung der Erfindung zur Lntktiivtung von
lebenden Muscheln, wie Miesmuscheln, Austern, Pecien, Venusmuscheln, Herzmuscheln, Abalonen, erwiesen.
Auch alle Arten von eßbaren Fischen, bzw. deren Fleisch, wie Sardinen. Makrelen, Heringe, Thunfisch,
Plattfische usw., und Crustaceen, wie Krabben, Langusten, Garnelen, Hummer, Krebse usw., können mit
Erfolg durch das erfindungsgemäße Verfahren desinfiziert bzw. entkeimt werden. Zum längeren Frischhalten
von Meerestieren, z. B. auf den Fangfahrzeugen, und auch zum Auftauen von tiefgefrorenem Fisch können
Eis zusammen mit den genannten Jodophor-Zubereitungen, unter Zusatz der genannten Jodophor-Zubereitungen
hergestelltes Eis oder auch die genannten Jodophor-Zubereitungen enthii''?ndes Wasser verwendet
werden.
Die Dauer des erfindungsgemäßen Desinfektionsbzw. Entkeimungsverfahrens hängt von verschiedenen
Umständen ab, z. B. von Außentemperatur, Luftzutritt und dem Grad der ursprünglichen mikrobiellen
Kontamination des zu entkeimenden Gutes. Durch die sehr rasche Wirkung der Polyvinylpyrrolidon-Jodophore
sind allgemein jedoch nur kurze Behandlungszeiten mit den erfindungsgemäß anzuwendenden Lösungen
erforderlich. Für frisch eingefangenen Fisch genügt bereits eine Behandlungszeit von 15 Minuten bis 3
Stunden, um Desinfektionswirkung und Ausschaltung von pathogenen Mikroorganismen zu erzielen; bereits
gelagertes Gut benötigt eine Behandlungszeit von etwa 1 bis 4 Stunden. Für die Entkeimung lebender Muscheln
ist eine Behandlungszeit von etwa 3 bis 12 Stunden, vorzugsweise 7 bis 10 Stunden, erforderlich.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Desinfektion und Entkeimung der vorstehend
genannten Meerestiere sind grundsätzlich keine speziellen Vorrichtungen notwendig. Lebende Tiere
müssen in den mit wäßrigem Behandlungsmedium gefüllten Bassins genügend Bewegungsfreiheit und vor
allem ausreichend Atemluft haben, die mit Hilfe bekannter Belüftungssysteme zugeführt werden kann.
Für lebende Muscheln beträgt das Verhältnis des Volumens an Behandlungslösung, in der die Tiere
belassen werden, zur Gew.-Menge der zu desinfizierenden bzw. zu entkeimenden Tiere etwa 2:1 bis 10 : 1,
vorzugsweise 5:1. Für größere Ansätze empfiehlt sich der Einsatz von Dosiervorrichtungen zwecks geregeltem
und gleichmäßigem Zusatz der Jodophor-Zuberei-(ung sowie gegebenenfalls die Rückführung des
wäßrigen Behandlungsmediums im Kreislauf unter Zwischenschalten von Reinigungsstufen, um mechanische
Verunreinigungen laufend zu entfernen. Im Falle ungünstiger klimatischer Bedingungen sollte in den
Bassins mit der Behandlungsflüssigkeit eine Temperatur aufrechterha' .en werden, bei der einerseits die Jodverluste
du'ch Verdampfen gering sind und die andererseits der für die lebenden Tiere optimalen Temperatur
nahekommt. Behandlungstemperaluren von 8 bis 24°C, vorzugsweise 16 bis 21°C, haben sich als vorteilhaft
erwiesen.
Bei der Herstellung von Fischkonscrven werden in offenen Siichsan siehende Teile von Sardinen (Sardina
pilchardus) vor dem Kochpro/.eß in einer Spiihinliigc
mit Wasser gespült, um den Überschuß an zugesetzter Pökellake zu entfernen. Dabei wird das Spülwasser
stark verschmutzt und entsprechend durch Mikroorganismen kontaminiert.
In eine wie oben beschriebene Spiilanlage mit einem
.Spülwasserinhalt von 1,2 m! wurden 1800 ml einer
flüssigen jodophoren Zubereitung gegeben, die durch kurzzeitiges inniges Vermischen der folgenden Bestandteile
bei etwa 60°C erhalten worden war:
1,9 Gew.-°/n elementares )od
l,5Gew.-°/o H|(47"/oig)
4,0 Gew.-% Isopropanol
15,0 Gew.-°/o Polyvinylpyrrolidon
15,0 Gew.-% Zitronensäure
Wasser ad 100%.
15,0 Gew.-°/o Polyvinylpyrrolidon
15,0 Gew.-% Zitronensäure
Wasser ad 100%.
Eine parallele Spiilanlage ohne Jodophor-Zusalz des wassers wurde als Kontrolle eingesetzt. IJie Spültemperatur
betrug in beiden Anlagen 210C. Die Spülanlagen
wurden während einer Stunde in der normalen Arbeitsfolge betrieben. Nach dieser Zeit wurden die
Spülwasser einer bakteriologischen Analyse unterzogen. Das Spülwasser der Kontrollanlage zeigte eine
starke und vom hygienischen Standpunkt aus bedenkliche Kontamination mit Mikroorganismen, während die
mit dem Jodophorzusatz betriebene Anlage nur noch 0.25% der Keimzahl der Kontrolle aufwies, also
praktisch als entkeimt anzusehen war. Die organoleptische Prüfung des auf diese Weise behandelten
Fischkonservengutes ergab nach dem Kochprozeß und nach der Sterilisation im Vergleich zu unbehandelten
Erzeugnissen keine geschmacklichen Unterschiede.
Gemäß d·. m Verfahren der US-Patentschrift 27 06 701 wurden die nachstehend aufgeführten festen
jodophoren Zusammensetzungen I bis 5 durch Vermischen und Erhitzen der Bestandteile bei 95=C
hergestellt:
Aus Wasser, dem 0,15 Gew.-% der in Beispiel I verwendeten jodophoren Zusammensetzung züge·
mischt worden war. wurde lüs bereitet. 10 kg frisch gefangene Sardinen (Sardina pichardus) wurden in
einem Behälter in das wie oben hergestellte F.is eingebettet. Eine entsprechende Probe ohne |odophorzusatz
diente als Kontrolle. Die beiden Proben wurden während 24 Stunden bei Raumtemperatur belassen. Die
Temperaturen in der Eis-Fisch-Masse betrugen durchschnittlich 0.7"C. Das ablaufende Schmelzwasser wurde
in stündlichen Abständen bakteriologisch untersucht und die Keimzahl bestimmt. Bereits nach 2 Stunden
konnte in dem joclophorhaltigen Schmelzwasser ein Wert gemessen werden, der nur 0,0Wn der ursprünglich
vorhandenen Keimzahl ausmacht. Dieser Wert blieb bis etwa 6 Stunden Sc'imelzzeit im wesentlichen unverändert.
Die Keimzahl des Schmelzwassers aus der unbehandelten Kontrolle nahm dagegen laufend zu und
erreichte nach 6 Stunden Werte, die lebensmitteitechnisch nicht mehr unbedenklich waren.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß das wie oben aufbewahrte Fischgut durch die Anwesenheit der
jodophoren Zubereitung weder organoleptisch noch vom Aussehen her beeinträchtigt worden war.
Gemäß Beispiel Il der US-Patentschrift 30 28 300 wurden wechselnde Anteile von fein gepulvertem |od.
trockenem PVP und gepulvertem ]odid in den in Tabelle Il angegebenen Mengen in verschlossenem Behälter bei
22°C mechanisch miteinander vermischt. Nach etwa 24stündigem Mischen war das gesamte hinzugefügte
elementare Jod einheitlich in d ' \!a:se inkorporiert.
Die Titration zeigte, daß zwischen 90 und 95% des ursprünglichen jodgehaltes als verfügbares )od vorlagen.
Zugesetztes | Zugesetztes | Tabelle II | Zugesetztes | Zugesetztes | Zugesetztes | |
Tahelle I | Jod in g | PVP in g | Jod in g | PVP in g | Jodid in g | |
I dUvl Iv 1 | Zusammen- | |||||
50 | 100 | 45 setzung Nr. | 10 | 30 | 60KJ | |
Zusammen | 37 | 100 | 10 | 50 | 40NaJ | |
setzung Nr. | 30 | 100 | 1 | 10 | 70 | 20NaJ |
22 | 100 | 2 | 10 | 60 | 100 KJ | |
1 | 19 | 100 | 5» 3 | 10 | 50 | 100 KJ |
2 | 4 | 10 | 100 | 50KJ | ||
3 | 5 | |||||
4 | 6 | |||||
5 | ||||||
Mit diesen Zusammensetzungen 1 bis 5 wurden 5gew.-%ige wäßrige Lösungen hergestellt, die entsprechend
der in Beispiel 1-beschriebenen Arbeitsweise jeweils in solchen Mengen der Spülanlage hinzugesetzt
wurden, daß sich bei jeweils 3 verschiedenen Ansätzen Konzentrationen von 20, 30 bzw. 50 ppm an verfügbarem
Jod im Spülwasser ergaben.
In allen Fällen konnte bei einer bakteriologischen Kontrolle bereits nach 60 Minuten eine mindestens
98%ige Herabsetzung der Keimzahl im Spülwasser gegenüber nicht behandeltem Waschwasser und eine
optimale lebensmitteltechnische Qualität des fertigen Konservengutes festgestellt werden.
Die obigen festen Zusammensetzungen 1 bis 6 wurden in Wasser gelöst, so daß sich jeweils ein Gehalt
an verfügbarem Jod von 0,005 Gew.-% ergab. Aus diesem jodophorhaltigen Wasser wurde Eis hergestellt,
das entsprechend der in Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise zum Aufbewahren von frischem Fisch
verwendet wurde.
Nach 5 Stunden wurde eine Herabsetzung der Keimzahl des ablaufenden Schmelzwassers auf 98% des
lt wobei der Fisch ke
es erzielt, wobei der Fisch keinerlei geschmackliche oder geruchiiche Beeinträchtigungen
zeigte.
15 kg lebende Miesmuscheln (Mytilus galloprovincialis),
die aus dem Wasser einer Hafenanlage stammten und sehr stark mit fiikalcn Mikroorganismen kontaminiert
waren, wurden in ein 150 I Meerwasser enthaltendes
Bassin eingebracht. Das Bassin war mit einer Dosicrungsvorrichiung versehen, durch die dem Meer-
w?: er kontinuierlich solche Mengenanteile der in
Beispiel 1 beschriebenen flüssigen Jodophor-Zusammcnsetzung
zugegeben wurden, daß ein Gehalt an verfügbarem )od von 0.5 ppm dauernd gewährleistet
war. Außerdem wurde das Wasser über Filterkerzen belüftet (ca. 150 I Luft pro Stunde). Die Wassertemperatur
betrug während des Versuches 18"C. Die Behänd
king der Muscheln erfolgte während 8 Stunden. Danach wurden die lebenden Muscheln unter Belüftung, aber
ohne weitere Jodophor-Zugaben noch 24 Stunden lang in dem gleichen Wasser belassen. Während der
gesamten Versuchsdauer zeigten die Tiere volle Lebenstätigkeit und setzten ihre Zirkulation des
Atemwassers ohne Unterbrechung fort. Ein Absterben von Tieren wurde nicht beobachtet.
In den in Tabelle III angegebenen Zeitabständen
wurden jeweils 10 Muscheln entnommen und das Muschelfleisch unter Verwendung üblicher Verdünnungsreihen
bakteriologisch untersucht, und zwar hinsichtlich der Gesamtkeimzahl und der Zahl der
Colibaktcnen. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
T.belle III | Gesamt | Zahl der |
Entnahme | keimzahl | Colibakterien |
von | pro g | pro g |
Probetieren | Muschelfleisch | Muschelfleisch |
nach | 1,8XlO3 | 4X101 |
1 Std. | 1,8XlO3 | 4X101 |
2Std. | 5,8 x 102 | IXlO1 |
3 Std. | 3,5XlO2 | IXlO1 |
4 Std. | 2,2 x 102 | 0 |
5 Std. | 2,0XlO2 | 0 |
6 Std. | 3,1 X 102 | 0 |
7 Std. | 2,6XlO2 | 0 |
8 Std. | 2,9XlO2 | 0 |
24 Std. | ||
Die Muscheln wiesen nach 9 Stunden Gesamtbehandlungszeit eine lebensmitteltechnisch und organoleptisch
einwandfreie Beschaffenheit auf.
Die Arbeitsweise von Beispiel 5 wurde mit einem anderen Ansatz frisch gefangener Miesmuscheln
wiederholt, und zwar mit der Abwandlung, daß in dem Meerwasser, worin sich die Miesmuscheln befanden, ein
Gehalt an verfügbarem Jod von 0,3 ppm aufrechterhalten wurde.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Entnahme
von
von
Probetieren
nach
nach
1 Std.
2 Std.
3 Std.
4 Std.
5 Std.
6 Std.
7 Std.
8 Std.
Gesamt | Zahl der |
keimzahl | Colibakterien |
pro g | prog |
Muschelfleisch | Muschelfleisch |
2,6X10' | IXlO1 |
1,6X10' | 1X10' |
3,1 XlO2 | 0 |
2,9XlO2 | 0 |
2,0XlO2 | 0 |
2,OXlO2 | 0 |
2.7X102 | 0 |
2,OXlO2 | 0 |
Die Arbeitsweise von Beispiel 5 wurde wiederholt, und zwar mit der Abwandlung, daß statt lebender
Miesmuscheln lebende Austern verwendet wurden. Die Ergebnisse waren ähnlich wie in Beispiel 5. Nach
2 — 3stündiger Behandlung wiesen die Austern (Muschelfleisch) keinen Befall von Colibakterien mehr auf.
Die Arbeitsweise von Beispiel 5 wurde wiederholt (Ansatz A). Als Vergleich diente eine gleiche Anlage
(Ansatz B). die ohne Jodophor-Zusatz betrieben wurde, jedoch mit einem Zirkulationssystem für Wasser
versehen war. Nachdem die Miesmuscheln in das Bassin von Ansatz B eingebracht worden waren, wurde das
Zirkulationssystem mit einem Ozonisator verbunden, der 100 mg Ozon pro Stunde entwickelte. Das mit Ozon
behandelte Wasser wurde kontinuierlich im Kreislauf zurückgeführt.
In regelmäßigen Zeitintervallen wurden jeweils 10 Tiere aus jedem Ansatz entnommen und das Muschelfleisch
auf die Gesamtkeimzahl und die Anzahl vorhandener Colibakterien untersucht.
Während die Muscheln aus Ansatz A nach 5 Stunden keine Colibakterien aufwiesen, zeigten die Muscheln aus
Ansatz B noch eine lebensmitteltechnisch bedenkliche Kontamination mit Colibakterien (Keimzahl
>10 Keime pro g Muschelfleisch).
1500 kg lebende Miesmuscheln (Mytilus galloprovincialis), die aus einer Kulturanlage stammten und stark
mit Mikroorganismen von oftmals fäkaler Herkunft kontaminiert waren, wurden in ein 25 000 1 Meerwasser
enthaltendes Bassin eingebracht. Das Bassin wurde kontinuierlich von Meerwasser, das direkt dem Meer
entnommen war, mit einem Durchsatz von 300 1 pro Minute durchströmt.
Das Bassin war mit einer Dosierungsvorrichtung versehen, mit Hilfe derer dem Meerwasser laufend die
in Beispiel 1 beschriebene flüssige Jodophor-Zusammensetzung in einer solchen Menge zudosiert wurde,
daß dauernd ein Gehalt an verfügbarem Jod von 0,2 ppm in dem Meerwasser gewährleistet war. Die
Wassertemperatur betrug während des Versuches 21° C. Die Behandlung der Muscheln erfolgte während 8
Stunden.
Während der gesamten Versuchsdauer zeigten die Tiere volle Lebenstätigkeit und setzen ihre Zirkulation
des Atemwassers ohne Unterbrechung fort. Kin
Absterben von Tieren wurde nicht beobachtet. In den in Tabelle V angegebenen /.eiiabstiindcn wurden jeweils
15 Muscheln entnommen und das Muschelfleisch unter Verwendung üblicher Verdünnungsreihen bakteriologisch
untersucht, und zwar hinsichtlich der Gcsamtkeiinzahl
und der Anzahl Colibakterien. Folgende Krgebnissc wurden erhalten:
Entnahme | Gesamt | Zahl der |
von | keimzahl | Colibakterien |
Probetieren | pro g | pro g |
Muschelfleisch | Muschelfleisch |
Sofort (vor der 9,8 x 104
2Std.
6Std.
8Std.
6Std.
8Std.
3,OXlO2
1,0XlO2
2,2XlO2
1,0XlO2
2,2XlO2
5,0XlO4
1,5XlO2 2,0X10'
2,5XlO1
Die ursprünglich siark kontaminierten Muscheln zeigten nach 8stündiger Gcsamtbchandlung eine bedeutende
Veriiiiiidcruiig der Keimzahlen und waren
organoleptisch einwandfrei.
|c 3 kg tiefgefrorene Makrelen wurden in Wasser
(Anfangstemperatur etwa 20°C) unicr Zugabe der in
Beispiel 1 beschriebenen jodophoren Zubereitung
in abgetaut. Unbehandelte Kontrollen ohne |odophorzusatz
wurden der gleichen Behandlung unterworfen.
Die vorhandene Menge an verfügbarem )od in der Gebrauchslösung betrug 12 ppm. Die Fische wurden
während 4 Stunden behandelt bis vollständiges Abtauen eingetreten war.
Zu Beginn und am Knde des Versuches wurde die Fischoberfläche, d. h. Fischhaut, sowie das Wasser
bakteriologisch untersucht. Tabelle Vl läßt die entkeimende Wirkung der jodophoren Zubereitung auf das
m Rph;iintΗιιησ*;ucjupr crju/io ;>'jf die FKchoberfiächc
erkennen.
Die Fische zeigten nach der Behandlung keine Veränderung hinsichtlieh ihres Aussehens und ihrer
organoleptischen l/lcrkmale.
Probeentnahme | Gesamt keimzahl pro g Fischhaut |
Zahl der Colibakterien pro g Fischhaut |
Gesamt keimzahl pro ml Wasser |
Coli bakterien pro ml Wasser |
Vor der Behandlung | 4,5XlO3 | 2,1XlO2 | 1 | 0 |
Nach Behandlung mit Jodophorzusatz |
1,9XlO3 | 8 | 2 | 0 |
Unbehandelte Kontrolle zu Versuchsbeginn |
5,2XlO3 | 4,7X10' | 1 | 0 |
Unbehandelte Kontrolle bei Versuchsbeendigung |
10 XlO4 | 2,6XlO-1 | 21 | 4 |
Während bei der unbehandelten Kontrolle eine haft herabgesetzt. Wie ersichtlich, erstreckt sich die
erhebliche Steigerung der Zahl der Colibakterien zu 45 Wirkung auch auf die bakteriologische Qualität des
verzeichnen ist, wird die entsprechende Keimzahl bei Wassers,
den unter Jodophorzusatz abgetauten Proben sprung-
den unter Jodophorzusatz abgetauten Proben sprung-
Claims (2)
1. Verfahren zur Desinfektion, Entkeimung und Verbesserung der Haltbarkeit von Muscheln, Crustaceen
und Fischen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese mit einer Jodophor-Zusammensetzung,
welche Jod in komplexer Bindung an ein Trägermaterial enthält, welches aus Poly-N-vinyl-2-pyrrolidon
besteht, kontaktiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Jodophor-Zusammensetzung
einsetzt, die Jod, Polyvinylpyrrolidon und eine
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