Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Holzrahmenteilen zur Vervendung in
Fensterrahmen und Türrahmen, wobei die Rahmenteile mit verschlossenen Kanälen versehen
sind, in die Imprägniermittel für den Schutz des Holzes gegen Trockenfäule und Schimmel
eingebracht werden können, und wobei sich die Kanäle an der Außenseite des Rahmens zum
Füllen mit den Mitteln öffnen, und auch auf die Verwendung der nach dem Verfahren
hergestellten Rahmenteile.
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Holz hat als Baumaterial eine lange Tradition, und es wird im wachsenden Umfang dort
eingesetzt, wo es die Anforderungen an Festigkeit und Wartung erfüllen kann. Holz ist nämlich ein
Material, das sehr umweltfreundlich ist, was seinen Grund darin hat, daß es sofort in den
organischen Zyklus eintritt.
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Wo Holz Feuchtigkeit ausgesetzt ist, und insbesondere wo es ständig durch Nässe beeinflußt
wird, ist es notwendig, das Holz zu schützen. Dieses kann entweder konstruktiv geschehen,
indem die Holzkonstruktion so gestaltet wird, daß sie gegen den Einfluß von Wasser geschützt
ist, oder es kann durch chemische Behandlung des Holzes bewirkt werden.
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Eine solche chemische Behandlung kann entweder in einem Oberflächenschutz bestehen, bei
der chemische Imprägniermittel zum Schutz gegen Holzfäule und Schimmelbildung verwendet
werden, oder indem man das Holzteil mit einer Lösung aus Imprägniermitteln behandelt, die
sich vollständig oder teilweise im Holz ausbreiten.
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So imprägniertes Holz wird in großem Umfang für Holzkonstruktionen verwendet, da es gut
geschützt und dadurch dauerhaft ist, gleichzeitig ist aber das Holz eine Belastung für die Umwelt
wegen des relativ hohen Gehaltes an Schwermetallen und organischen Lösungsmitteln.
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Hierzu kann man auch die Nachteile und Unbequemlichkeiten hinzufügen, die mit der
Handhabung von imprägnierten Holz verbunden sind, weil die betroffenen Personen den von der Luft
fortgetragenen giftigen Einflüssen oder durch direkten Kontakt den Imprägniermitteln
ausgesetzt sind. Darüber hinaus verschleißen die Imprägniermittel die Schneidwerkzeuge während
der Bearbeitung des Holzes, und es kann auch bis zu mehreren Wochen dauern, bis die
Oberflächenbehandlung von imprägniertem Holz stattfinden kann.
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Um diese Nachteile und Unbequemlichkeiten zu vermeiden, besteht Bedarf an der Verwendung
von unimprägniertem Holz bei der Herstellung u. a. von Fenster- und Türrahmen. Dieses macht
jedoch in aller Regel den nachträglichen Schutz der fertigen Rahmen gegen den Angriff von
Trockenfäule und Schimmel notwendig.
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Ein Beispiel einer solchen nachträglichen Imprägnierung eines montierten Fensterrahmens ist
aus GB 2 11 282 bekannt. Das aus dieser Druckschrift bekannte Verfahren umfaßt das Fräsen
von Rillen längs des Rahmenteils und das Bohren von Kanälen in das Rahmenteil, wobei die
Rillen und Kanäle miteinander derart verbunden sind, daß Imprägniermittel in die Kanäle
eindringen und sich im Holz ausbreiten kann, um dadurch den Rahmen zu imprägnieren.
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Dieses bekannte Verfahren weist jedoch einige Nachteile auf, hauptsächlich darin bestehend,
daß die Riffen und Kanäle sich unter einem Winkel im Rahmen erstrecken müssen, weil sie von
außen und nach innen angebracht werden müssen, was nicht nur relativ schwierig auszuführen
ist, weil Genauigkeit erforderlich ist, um die notwendigen Kanalverbindungen sicherzustellen,
sondern auch weil bestimmte Bohrlehren oder Führungen benötigt werden, um das sich im
Winkel erstreckende Kanalsystem mit der erforderlichen Genauigkeit herzustellen.
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Darüber hinaus ist die Verteilung des Imprägniermittels im Kanal nicht gleichmäßig, was zur
Folge hat, daß es Zonen gibt, die zu viel Imprägniermittel enthalten, oder es Zonen gibt, die nur
schwach imprägniert sind, weil sie unzureichend versorgt wurden. Die in Flüssigkeit gelösten
Imprägniermittel verteilen sich von selbst hauptsächlich in Faserrichtung des Holzes. Da sich
die Faser normalerweise in Längsrichtung des Bauteils erstreckt, verteilt sich das
Imprägniermittel von selbst einfacher in Längsrichtung als quer dazu. Dieses ist jedoch schwierig
abzuschätzen, wenn sich der Kanal in einem Winkel durch das Bauteil erstreckt. Darüber hinaus hat
der Verlauf des Kanalsystems quer zu den Fasern eine Schwächung des Holzes zur Folge.
Die Aufgabe der Erfindung
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Durch Herstellung der Rahmenteile derart, daß die einzelnen Rahmenteile gemäß der
Erfindung während der Herstellung und vor dem Zusammenbau mit wenigstens einem Kanal
versehen werden, der sich in Längsrichtung um die Mitte des Teils erstreckt, und durch Anbringen
eines Lochs, das sich unter rechten Winkeln hierzu zwischen dem Kanal und der Seitenfläche
des Teils erstreckt, wird in einer erstaunlich einfachen Weise ein Kanalsystem geschaffen, das
nicht nur einfach ausgebildet werden kann, da es nur Kanäle umfaßt, die sich parallel zu den
verbleibenden Arbeitsvorgängen am Bauteil erstrecken, sondern auch in der Zentralzone des
Bauteils liegen, wodurch die radiale Distanz zur Oberfläche des Bauteils im wesentlichen
gleichförmig ist.
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Dieses stellt eine gleichmäßige Verteilung des Imprägniermittels über den gesamten Bereich
um den Kanal sicher. Darüber hinaus kann der Kanal in Standardbauteilen hergestellt werden,
weil keine signifikante Schwächung des Holzes aufgrund der Anordnung und Erstreckung der
Kanäle um die Mitte und in Längsrichtung durch das Bauteil auftritt.
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Das Verfahren ist daher für die Herstellung von Rahmen in rationeller Weise geeignet, und da
der Rahmen durch eine nachträgliche Einfüllung der Imprägniermitte) geschützt werden kann,
ist die Möglichkeit zur Verwendung von unimprägniertem Holz gegeben. Hierdurch wird die
umweltfreundlichste Herstellung und Wartung des Holzes erreicht, und eine
Oberflächenbehandlung, wie ein Anstrich, kann unmittelbar nach der Herstellung des Rahmens durchgeführt
werden.
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Gemäß Anspruch 1 ist durch Anbringen eines Kanals an der Oberseite des oberen Rahmenteils
dieser in der Lage, als ein Imprägniermittelreservoir zu dienen, aus dem sich das Mittel durch
die Seitenteile bis zum unteren Teil ausbreiten kann, wenn der Rahmen zusammengebaut ist.
Diese Verteilung ist besonders zweckdienlich, weil sich Feuchtigkeit im Holz häufig auf
demselben Weg ausbreitet. Der Rahmen wird folglich an genau der Stelle imprägniert, wo es am
notwendigsten ist. Außerdem wird ein nachträgliches Einfüllen von Imprägniermittel auf ein
einfaches Auffüllen dieses oben liegenden Reservoirs im oberen Rahmen reduziert.
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Durch Herstellen des Kanals als eine Rille, die anschließend verschlossen wird, wird die gleiche
Möglichkeit für eine rationelle Herstellung ohne unnötige Schwächung des Bauteils erreicht.
Wie in Anspruch 2 offenbart, wird durch Verwendung einer kleinen, mit einer Nut versehenen
Leiste zum Einsetzen eine einfache und wirksame Herstellung der Nut erreicht, weil Späne und
dgl. vor dem Zusammenbau der Teile entfernt werden können.
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Wie in Anspruch 3 offenbart, können durch Verschließen der Nut mittels eines losen Holzteils,
das eingeklebt wird, bei der Herstellung Profilleisten verwendet werden.
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Wie in Anspruch 4 offenbart, kann durch nur teilweises Verschließen der Kanalöffnung am Ende
ein Heraussickern von Imprägniermittel zum Schutz des freiliegenden Holzendes und der
Anordnung selbst sichergestellt werden.
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Wie in Anspruch 5 offenbart, ist es durch Verwendung einer Schraube mit einem
Durchgangsloch für diesen Zweck einfach, einen geeigneten Durchlaß für das Imprägniermittel
sicherzustellen.
Die Zeichnung
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Nachfolgend wird die Erfindung detaillierter unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert,
die Beispiele von Bauteile zeigen.
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Fig. 1 zeigt ein Beispiel eines Fensterrahmens, der aus Rahmenteilen gemäß der Erfindung
besteht,
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Fig. 2 zeigt ein Teil des oberen Rahmens,
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Fig. 3 zeigt ein Teil des seitlichen Rahmens,
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Fig. 4 zeigt ein Teil der Fensterquerstrebe,
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Fig. 5 zeigt ein Teil des unteren Rahmens,
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Fig. 6 zeigt eine Schraube mit einer Durchgangsbohrung,
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Fig. 7 zeigt eine zweite Ausführungsform des oberen Rahmens,
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Fig. 8 zeigt einen zugehörigen seitlichen Rahmen,
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Fig. 9 zeigt eine zugehörige Fensterquerstrebe,
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Fig. 10 zeigt einen zugehörigen unteren Rahmen, und
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Fig. 11 zeigt ein zweites Beispiel eines Fensterrahmens mit obenliegenden Kanälen.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im Zusammenhang mit einer Erläuterung der
Ausführungsbeispiele beschrieben, die in den Fig. 2 bis 5, Fig. 7 bis 10, bzw. Fig. 11 dargestellt sind.
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Bei der Erstellung eines Fensterrahmens, der so wie in Fig. 1 gezeigt aussehen kann, nehmen
mehrere Rahmenteile Teil, nämlich ein oberes Teil 1, zwei Seitenteile 2, ein unteres Teil 3 und
ggf. eine Fensterquerstrebe 4 und eine vertikale Schlagleiste 5.
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Das obere Teil 1, von dem ein Ende in Fig. 2 gezeigt ist, umfaßt ein ggf. profiliertes Holzbauteil,
das auf unterschiedliche Weise mit Falzen usw. versehen sein kann. Gemäß der Erfindung sind
auch zwei Längslöcher vorgesehen, Kanäle 6 in einer geeigneten Distanz innerhalb des
Rahmenteils 1, entsprechend dem Ausmaß des gewünschten Bereiches für die nachträgliche
Imprägnierung.
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In einer geeigneten Distanz innerhalb des Rahmenteils ist ein Querloch 7 vorgesehen, das sich
durch die zwei Kanäle 6 erstreckt und seitlich am Rahmenteil an einer oder beiden
Seitenflächen endet.
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Zwei Schrauben 7 dienen dem Verschließen der Kanäle 6, jedoch können andere Verfahren
zum Schließen vorgesehen sein, wie beispielsweise Stöpsel oder dgl., die die Kanäle 6
abdichten.
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In bekannter Weise können Montageverbindungen, wie Überblattungen oder dgl. zwischen dem
oberen Rahmen 1 und dem seitlichen Rahmen 2 vorgesehen sein.
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Der seitliche Rahmen 2, der in Fig. 3 gezeigt ist, weist drei Kanäle 6 und einen Querkanal 7 auf.
Die zwei äußersten Kanäle 6 sind mit Schrauben 11 verschlossen, während der mittlere Kanal 6
mit einer begrenzten Öffnung durch ein Loch in einer Schraube versehen ist.
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Die Schraube, in der man das Loch 13, das sich durch die Schraube erstreckt, erkennen kann,
ist 12 klarer in Fig. 6 gezeigt.
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Nach dem Zusammenbau des oberen Rahmens 1 mit dem seitlichen Rahmen kann das
Imprägnierfluid im mittleren Kanal 6 durch die Öffnung 13 in der Schraube in den seitlichen
Rahmen 2 durchsickern.
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Entsprechend dem seitlichen Rahmen 2 ist die Querstrebe 4, die in Fig. 4 gezeigt ist, mit drei
Kanälen 6, einem Verbindungskanal 7, zwei Verschlußschrauben 11 und einer
Durchlaßschraube 12 versehen.
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Schließlich ist in Fig. 5 der untere Rahmen 3 gezeigt, in der die Kanäle als Ausnehmungen 8
von der Unterseite und in dem Rahmen gestaltet sind, wobei diese Ausnehmungen in einer
Distanz vom Ende verschlossen sind.
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Weiterhin sind den Vertiefungen 8 gegenüberliegend Nuten 10 ausgebildet, in denen Leisten 9
angeordnet und verklebt werden können.
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Hierdurch sind zwei Kanäle 8 ausgebildet, die miteinander durch einen Querkanal 7 verbunden
sind.
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Mittels der so hergestellten Rahmenteile 1 bis 5 ist es möglich, einen Fensterrahmen, jenen der,
als Beispiel in Fig. 1 gezeigt ist, zusammenzusetzen.
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Wenn der Rahmen zusammengesetzt ist, sind die Kanäle 6, 8 und die Querkanäle 7
aufeinander ausgerichtet und miteinander so verbunden, daß ein Imprägnierfluid, das über die Kanäle 7
eingefüllt wird, sich an die Stellen im Rahmen ausbreitet, wo die Kanäle 6, 8 liegen. Durch
geeignete Dimensionierung dieser Kanäle kann eine optimale Imprägnierung den Schutz des
Rahmens gegen Trockenfäule und Schimmel sicherstellen.
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Wenn das Fluid eingefüllt worden ist, werden die Querkanäle 7 verschlossen oder mittels einer
Schraube 11 oder ähnlichen flüssigkeitsdichten Stopfen verschlossen. Für das nachträgliche
Füllen mit Imprägnierfluid wird diese Schraube oder dieser Stopfen vor dem Füllen entfernt, und
anschließend werden die Kanäle wieder verschlossen.
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Die Ausführungsbeispiele von Rahmenteile, die in den Fig. 7 bis 10 dargestellt sind, sind
entsprechend mit Kanälen versehen.
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In diesem Falle wird von einer Leiste 15 Gebrauch gemacht, die mit einer Längsnut 16
versehen ist.
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Die Außenfläche der Rahmenteile 1 bis 4 ist mit einer Nut 14 versehen, in die die Leiste 15
eingepreßt und darin gesichert werden kann, z. B. durch Verkleben.
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Wie in den Fig. 7, 8 und 9 gezeigt, endet die Nut 14 in einer Distanz vom Ende, während jene,
die am unteren Rahmen 3 gezeigt ist (sich Fig. 10), sich über die gesamte Länge des
Rahmenteils erstreckt.
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Daher gibt es bei dem in Fig. 10 gezeigten Beispiel ein kleines Nutfüllteil 17, das in jeder Nut 16
sitzt, die hierdurch in einem Abstand vom Ende verschlossen ist.
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Wie in den Fig. 3 und 9 gezeigt, ist am Ende des seitlichen Rahmens 2 und der
Fensterquerstrebe 4 eine Schraube 12 mit einem Durchlaß für die Hindurchleitung von Imprägnierfluid zur
Montagestelle angebracht.
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Auch bei dieser Ausführungsform kann eines dieser Rahmenteile im zusammengesetzten
Rahmen durch Einfüllen von Imprägniermittel durch die Querlöscher 7 gefüllt werden, die
anschließend mit einer Schraube 11 oder dgl. verschlossen werden.
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Schließlich ist in Fig. 11 ein Beispiel eines Rahmens gezeigt, bei dem die Oberseite des oberen
Rahmenteils 1 mit einem Kanal 8 versehen ist, der derart dimensioniert ist, daß er als ein
Reservoir für das Imprägniermittel dienen kann.
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Dieser Kanal 8 kann an der Oberseite mittels einer Leiste 9 geschlossen sein, wie in Fig. 5
gezeigt, oder mit einer Leiste 15, wie in den Fig. 9 und 10 gezeigt.
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Der hierdurch erzielte Vorteil besteht darin, daß das Mittel aus diesem Reservoir nach unten
durch die Seitenteile 2 zum unteren Teil 3 sickern kann. Darüber hinaus ist es einfacher, einen
Kanal durch lange Rahmenteile zu fräsen oder zu drehen, anstatt einen Kanal von der
Stirnseite des Teils zu bohren, da die Länge des Bohrers eine Grenze setzt, wie lang der gebohrte
Kanal sich in das Teil hinein erstrecken kann.
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Die nachträgliche Einfüllung von Imprägniermittel kann durch Wiederbefüllung des Kanals mit
dem Mittel ausgeführt werden.
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Dementsprechend ist im unteren Teil 3 von der Oberseite ausgehend ein Kanal 8 im Falz
ausgebildet, der durch eine Leiste abgedeckt werden kann und der darüber hinaus durch den
Fensterrahmen geschlossen und geschützt ist, wenn das Fenster geschlossen ist.
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Mittels dieses Verfahrens können Rahmen hergestellt werden, die umweltfreundlich sind und
die wirksam imprägniert werden können, indem das innenliegende Kanalsystem mit
Imprägnierflüssigkeit gefüllt wird.
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Es ist hierdurch möglich, eine wirksame Wartung durch die Einfüllung weiterer
Imprägnierflüssigkeit entweder gleicher Art oder anderer Zusammensetzung kontinuierlich sicherzustellen.
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Die optimale Sicherheit wird hierdurch gegen den Angriff durch Trockenfäule und Schimmel
erzielt, wodurch die Anforderungen an die Wartung des Rahmens erfüllt werden. Das Einfüllen
der Imprägnierflüssigkeit kann in jeder bekannten Weise ausgeführt werden, beispielsweise
durch eine Injektionspumpe, und kann entweder von der Außenseite oder der Innenseite an der
Öffnung zum Kanal 7 ausgeführt werden.
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Vorstehend sind das Verfahren und sein Einsatz unter Bezugnahme auf einen Fensterrahmen
oder Türrahmen erläutert worden, jedoch ist selbstverständlich niemand daran gehindert, das
Verfahren an anderen ähnlichen Holzkonstruktionen auszuführen.