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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft wässrige
Formulierungen, die für
die Rückfaltung,
Solubilisierung, Formulierung und Reinigung von Proteinen geeignet
sind. Diese Formulierungen sind insbesondere für Proteine geeignet, die durch
genetische Rekombination erzeugt worden sind und in Bakterien-,
Hefe- oder anderen Zellen in einer Form hergestellt worden sind,
die eine nicht-native Tertiärstruktur
aufweist.
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Hintergrund der Erfindung
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Um
den gesamten Vorgang der Genexpression vollständig zu verstehen, ist es ebenso
wichtig, den Prozess für
die Faltung der Peptidkette zu einem biologisch aktiven Protein
zu verstehen, wie es wichtig ist, die Synthese der Primärsequenz
zu verstehen. Die biologische Aktivität von Proteinen hängt nicht
nur von ihren Aminosäuresequenzen,
sondern auch von den einzelnen Konformationen der betreffenden Proteine
ab, und geringfügige
Störungen
der konformativen Integrität
eines Proteins können
seine Aktivität
zerstören.
Tsou et al. (1988) Biochemistry 27: 1809–1812.
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Unter
den richtigen Bedingungen ist die in vitro-Rückfaltung gereinigter, denaturierter
Proteine, um die native Sekundär-
und Tertiärstruktur
zu erhalten, ein spontaner Prozess. Um die Bildung stabiler, jedoch
unerwünschter
Strukturen zu vermeiden, ist es notwendig, die tertiären Wechselwirkungen
(die beim Falten spät gebildet
werden) mit ihrem hohen Maß an
Selektivitätskraft
einzusetzen, um diese frühen
lokalen Strukturen, die auf dem Weg zu einer korrekten Faltung sind,
auszuwählen
und weiter zu stabilisieren. Somit könnte die begrenzte, jedoch
sehr geringe Stabilität
lokaler Strukturen der genetische "Korrekturlese"-Mechanismus der Proteinfaltung sein.
Der aktivierte Faltungszustand mit der höchsten Energie ist eine verdrehte
Form des nativen Proteins, und der langsamste, die Geschwindigkeit
begrenzende Schritt der Entfaltung und Rückfaltung scheint hinsichtlich
der geordneten Struktur nahe dem nativen Zustand zu sein. Darüber hinaus
ist die Rückfaltung
vieler Proteine in vitro nicht völlig
reversibel und es werden häufig
Reaktivierungsausbeuten von weniger als 100% beobachtet, was insbesondere
für Versuche
bei hoher Proteinkonzentration gilt, und die konkurrierende Aggregation
ungefalteter oder teilweise rückgefalteter
Proteinmoleküle
kann die Hauptursache für eine
herabgesetzte Reversibilität
sein, wie in Fischer und Schmid, (1990) Biochemistry 29: 2205–2212 beschrieben
ist.
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Im
Falle ausreichend großer
Proteinmoleküle
erwirbt die naszierende Polypeptidkette ihre native dreidimensionale
Struktur durch die modulare Anordnung von Mikrodomänen. Variablen
einschließlich
Temperatur und Kosolvenzien wie Polyole, Harnstoff und Guanidiniumchlorid
wurden getestet, um ihre Rolle bei der Stabilisierung und Destabilisierung
von Proteinkonformationen zu bestimmen. Die Wirkung von Kosolvenzien kann
das Ergebnis direkter Bindung oder die Änderungen durch die physikalischen
Eigenschaften von Wasser sein, wie in Jaenicke et al. (1991) Biochemistry
30 (13): 3147–3161
beschrieben wird.
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Experimentelle
Beobachtungen, wie ungefaltete Proteine sich in ihre nativen dreidimensionalen
Strukturen rückfalten,
stehen im Gegensatz zu vielen populären Theorien der Mechanismen
der Proteinfaltung. Unter Bedingungen, die das Rückfalten ermöglichen, äquilibrieren
ungefaltete Proteinmoleküle
rasch zwischen verschiedenen Konformationen, bevor sie sich vollständig rückfalten.
Das rasche Gleichgewicht vor der Faltung begünstigt bestimmte kompakte Konformationen,
die etwas niedrigere freie Energien aufweisen als die anderen ungefalteten
Konformationen. Der die Geschwindigkeit limitierende Schritt findet
im Reaktionsweg spät
statt und umfasst eine hochenergetische, verdrehte Form der nativen
Konformation. Es scheint einen einzigen Übergang zu geben, durch den
sich im Wesentlichen sämtliche
Moleküle
falten, wie in Creighton et al. (1988) Proc. Nat. Acad. Sci. USA
85: 5082–5086
beschrieben ist.
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Es
wurden verschiedene Verfahren der Rückfaltung gereinigter, rekombinant
hergestellter Proteine verwendet. Beispielsweise kann die Protease,
die durch das Human Immunodeficiency-Virus Typ I (HIV-I) kodiert
wird, in Escherichia coli hergestellt werden, wobei Einschlusskörper erhalten
werden, welche die rekombinante HIV-I-Protease beherbergen, wie
von Hui et al. (1993) J. Prot. Chem. 12: 323–327 beschrieben wurde. Die
gereinigte HIV-I-Protease wurde in ein aktives Enzym rückgefaltet,
indem eine Lösung
des Proteins in 50%iger Essigsäure
mit 25 Volumen eines Puffers bei pH 5,5 verdünnt wurde. Es wurde festgestellt,
dass eine höhere
spezifische Aktivität
der Protease erhalten wurde, wenn das gereinigte Protein bei etwa
2 mg/ml in 50%iger Essigsäure
aufgelöst
wurde, gefolgt von einer Verdünnung
mit 25 Volumen kaltem 0,1 M Natriumacetat, pH 5,5, welches 5% Ethylenglycol
und 10% Glycerin enthielt. Ein Ausschluss von Glycerin und Ethylenglycol
führte
zu einem allmählichen
Verlust des Proteins aufgrund von Ausfällung. Es wurden bei diesem
Verfahren etwa 85 mg korrekt gefaltete HIV-I-Protease pro Liter E. coli Zellkultur
erhalten, und das Enzym wies eine hohe spezifische Aktivität auf.
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Ein
anderes Beispiel für
die Rückfaltung
eines rekombinanten Proteins ist die Isolierung und Rückfaltung
von H-ras aus Einschlusskörpern
von E. coli, wie sie von DeLoskey et al. (1994) Arch. Biochem. and
Biophy. 311: 72–78
beschrieben wird. In dieser Untersuchung wurden die Proteinkonzentration,
die Temperatur und die Gegenwart von 10% Glycerin während der
Rückfaltung
variiert. Die Ausbeute an korrekt gefaltetem H-ras war am höchsten,
wenn das Protein bei Konzentrationen von weniger als oder gleich
0,1 mg/ml rückgefaltet
wurde und war von der Gegenwart von 10% Glycerin unabhängig. Die
Ausbeute war bei 4° geringfügig höher als
bei 25°C.
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Die
Rückfaltung
von Tissue Factor Pathway Inhibitor (u. a. auch bekannt als Lipoprotein-Associated Coagulation
Inhibitor (LACI), Extrinsic Pathway Inhibitor (EPI) und Tissue Factor
Inhibitor (EFI) und im Folgenden als "TFPI" bezeichnet),
erzeugt in einem bakteriellen Expressionssystem, ist von Gustafson
et al. (1994), Protein Expression and Purification 5: 233–241 beschrieben
worden. In dieser Untersuchung führte
eine hochgradige Expression von TFPI in rekombinanten E. coli zur
Akkumulation von TFPI in Einschlusskörpern. Aktives Protein wurde
durch Solubilisierung der Einschlusskörper in 8 M Harnstoff hergestellt,
und die Reinigung des Moleküls
in voller Länge
wurde durch Kationenaustauschchromatographie und Renaturierung in
6 M Harnstoff erreicht. Das rückgefaltete
Gemisch wurde dann fraktioniert, um ein gereinigtes, nicht glykosyliertes
TFPI zu erhalten, das in vitro eine biologische Aktivität als Maß beim Prothrombingerinnungszeit-Test
besitzt, die mit aus Säugerzellen
gereinigtem TFPI vergleichbar ist.
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Es
wurde auch eine nicht-glykosylierte Form von FTPI aus Escherichia
coli (E. coli)-Zellen
hergestellt und isoliert, wie im
US-Patent
Nr. 5,212,091 , auf dessen Offenbarung hierin Bezug genommen
wird, beschrieben ist. In der im
US-Patent
Nr. 5,212,091 beschriebenen Erfindung wurden die TFPI enthaltenden
Einschlusskörper
zur Bildung von TFPI-S-Sulfonat einer Sulfitolyse unterzogen, das
TFPI-S-Sulfonat durch Anionenaustauschchromatographie gereinigt,
das TFPI-S-Sulfonat
durch Disulfidaustausch unter Verwendung von Cystein rückgefaltet
und aktives TFPI durch Kationenaustauschchromatographie gereinigt.
Es wurde gezeigt, dass die im
US-Patent
Nr. 5,212,091 beschriebene Form von TFPI bei der Inhibierung
von bovinem Faktor Xa und bei der Inhibierung von human tissue factor-induzierter Koagulation
in Plasma aktiv ist. In einigen Tests wurde gezeigt, dass das mittels
E. coli erzeugte TFPI aktiver ist als natives TFPI, das von SK-Hepatoma-Zellen stammt. In
E. coli-Zellen erzeugtes TFPI ist jedoch auf eine Weise modifiziert,
die die Heterogenität
des Proteins erhöht.
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Es
besteht die Notwendigkeit auf dem Gebiet der Rückfaltung rekombinant erzeugter
Proteine, die Menge an korrekt gefaltetem TFPI während des Rückfaltungsvorgangs zu erhöhen. Es
besteht ebenfalls die Notwendigkeit, die Löslichkeit von TFPI zu erhöhen. Bislang
waren die Ausbeuten von rekombinant erzeugtem TFPI niedriger als
erwünscht
und es besteht die Notwendigkeit, korrekt gefaltetes TFPI zu erzeugen.
Siehe beispielsweise Gustafuson et al. (1994) Protein Expression
und Purification 5: 233–241.
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TFPI
inhibiert die Koagulationskaskade auf mindestens zwei Arten: Verhinderung
der Bildung eines Faktor VIIa/Gewebefaktorkomplexes und durch Bindung
der aktiven Stelle von Faktor Xa. Die Primarsequenz von TFPI, abgeleitet
von der cDNA-Sequenz, weist darauf hin, dass das Protein drei Enzyminhibitordomänen vom
Kunitz-Typ enthält.
Die erste dieser drei Domänen
wird für
die Inhibierung des Faktor VIIa/Gewebefaktorkomplexes benötigt. Die
zweite Kunitz-Typ-Domäne
wird für
die Inhibierung von Faktor Xa benötigt. Die Funktion der dritten
Kunitz-Typ-Domäne ist unbekannt.
TFPI weist keine bekannte enzymatische Aktivität auf, und es wird angenommen,
dass es seine Proteasetargets auf stöchiometrische Weise inhibiert,
nämlich
durch Binden einer TFPI-Domäne
vom Kunitz-Typ an die aktive Stelle eines Proteasemoleküls. Es wird
angenommen, dass das carboxy-terminale Ende von TFPI bei der Zelloberflächenlokalisierung
mittels Heparinbindung und durch Wechselwirkung mit Phospholipid
eine Rolle spielt. TFPI ist auch bekannt als Lipoprotein Associated
Coagulation Inhibitor (LACI), Tissue Factor Inhibitor (TFI), und
Extrinsic Pathway Inhibitor (EPI).
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Reifer
TFPI weist eine Länge
von 276 Aminosäuren
mit einem negativ geladenen aminoterminalen Ende und einem positiv
geladenen carboxyterminalen Ende auf. TFPI enthält 18 Cysteinreste und bildet
neun Disulfidbrücken,
wenn es korrekt gefaltet ist. Die Primärsequenz enthält auch
drei Asn-X-Ser/Thr N-verknüpfte Glycosylierungsconsensussequenzen,
wobei die Asparaginreste an den Positionen 145, 195 und 256 lokalisiert
sind. Die Kohlenhydratkomponente von reifem TFPI beträgt etwa
30% der Masse des Proteins. Daten aus der proteolytischen Kartierung
und Massenspektrumsdaten implizieren jedoch, dass die Kohlenhydratgruppen heterogen
sind. Es wurde auch festgestellt, dass TFPI an dem Serinrest in
Position 2 des Proteins in variierendem Maße phosphoryliert ist. Die
Phosphorylierung scheint die TFPI-Funktion nicht zu beeinflussen.
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TFPI
wurde aus Humanplasma und aus humanen Gewebekulturzellen einschließlich HepG2,
Chang liver und SK Hepatomazellen isoliert. Rekombinante TFPI wurde
in C127-Zellen der Maus, Babyhamster-Nierenzellen, Eizellen des
chinesischen Hamsters und humanen SK-Hepatomazellen exprimiert.
Es wurde gezeigt, dass rekombinante TFPI aus den C127-Zellen der
Maus in Tiermodellen die Gewebefaktor-induzierte Koagulation inhibiert.
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Eine
nicht-glycosylierte Form von rekombinantem TFPI wurde aus Escherichia
coli (E. coli) Zellen erzeugt und isoliert, wie im
US-Patent Nr. 5,212 091 beschrieben
ist. Es wurde gezeigt, dass diese Form von TFPI bei der Inhibierung
von bovinem Faktor Xa und bei der Inhibierung von Human Tissue Factor-induzierter Koagulation
in Plasma aktiv ist. Auch Verfahren zur Reinigung von TFPI aus Hefezellkulturmedium
wurden bereits beschrieben, beispielsweise in Petersen et al, J.
Bio. Chem. 18: 13344–13351
(1993).
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Vor
kurzem wurde ein anderes Protein mit einem hohen Maß an struktureller
Identität
mit TFPI identifiziert. Sprecher et al, Proc. Nat. Acad. Sci., USA
91: 3353–3357
(1994). Die vorhergesagte Sekundärstruktur dieses
Proteins, das TFPI-2 genannt wird, ist mit drei Domänen vom
Kunitz-Typ, 9 Cystein-Cystein-Verknüpfungen,
einem sauren Aminoterminus und einem basischen carboxyterminalen
Ende im Wesentlichen mit TFPI identisch. Die drei Kunitz-Typ Domänen von
TFPI-2 zeigen 43%, 35% bzw. 53% Primärsequenzidentität mit den TFPI
Kunitz-Typ Domänen
1, 2 bzw. 3. Rekombinantes TFPI-2 inhibiert die amidolytische Aktivität von Faktor
VIIa/Gewebefaktor stark. Im Gegensatz dazu ist TFPI-2 ein schwacher
Inhibitor der amidolytischen Faktor Xa-Aktivität.
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Es
wurde gezeigt, dass TFPI die Mortalität in einem letalen septischen
Escherichia coli (E. coli)-Schock beim Pavian Modell verhindert.
Creasey et al, J. Clin. Invest. 91: 2850–2860 (1993). Die Verabreichung
von TFPI bei 6 mg/kg Körpergewicht
kurz nach Infusion einer letalen Dosis von E. coli führte bei
allen fünf
TFPI-behandelten Tieren zum Überleben
mit einer beträchtlichen
Verbesserung der Lebensqualität
im Vergleich zu einer mittleren Überlebenszeit
der fünf
Kontrolltiere von 39,9 Stunden. Die Verabreichung von TFPI führte auch
zu einer beträchtlichen
Abschwächung
der Koagulationsantwort bei verschiedenen Messungen von Zellverletzungen
und einer signifikanten Abnahme der Pathologien, die in Zielorganen
mit E. coli-Sepsis normalerweise beobachtet wird, einschließlich Nieren,
Nebennieren und Lungen.
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Aufgrund
seiner gerinnungsinhibierenden Eigenschaften kann TFPI auch dazu
verwendet werden, eine Thrombose während einer Mikrogefäßchirurgie
zu verhindern. Beispielsweise wird in der
US 5,276,015 die Verwendung von TFPI
in einem Verfahren zur Verminderung der Thrombogenizität mikrovaskulärer Anastomosen
beschrieben, wobei TFPI an der Stelle der mikrovaskulären Anastomosen
gleichzeitig mit der mikrovaskulären
Rekonstruktion verabreicht wird.
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TFPI
ist ein hydrophobes Protein und weist als solches eine sehr beschränkte Löslichkeit
in wässrigen Lösungen auf.
Diese beschränkte
Löslichkeit
hat die Herstellung einer Zubereitung pharmazeutisch verträglicher
Formulierungen von TFPI erschwert, insbesondere für klinische
Indikationen, für
die eine Verabreichung hoher Dosen TFPI nützlich wäre. Daher sind pharmazeutisch
verträgliche
Zusammensetzungen notwendig, die Konzentrationen an TFPI enthalten,
die den Patienten in verträglichen
Mengen verabreicht werden können.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 ist
eine coomassiegefärbte
SDS-PAGE-Analyse von TFPI-Peak-Fraktionen aus dem Phenyl-Sepharose-HIC-Rückfaltungsprozess.
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2 ist
eine Darstellung der Rückgewinnung
von nativem TFPI aus der HIC-Säule.
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3 ist
eine Darstellung der Wiedergewinnung von nativem TFPI aus einer
zweiten HIC-Säule.
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4 ist
die Aminosäuresequenz
von TFPI.
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5 zeigt
die Löslichkeit
von TFPI bei verschiedenen pH-Bedingungen. Etwa 10 mg/ml TFPI in
2 M Harnstoff wurden gegen 20 mM Acetat, Phosphat, Citrat, Glycin,
L-Glutamat und Succinat in 150 mM NaCl dialysiert. Die Konzentration
des verbleibenden löslichen
TFPI nach Dialyse wurde nach Abfiltern des Präzipitats durch 0,22 mm Filtereinheiten
mittels UV-Absorption gemessen.
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6 zeigt
die Löslichkeit
von TFPI als eine Funktion der Citratkonzentration in Gegenwart
von 10 mM Na-Phosphat bei pH 7. Die TFPI-Löslichkeit nimmt mit steigender
Citratkonzentration zu.
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7 zeigt
die Löslichkeit
von TFPI als eine Funktion der NaCl-Konzentration. Die TFPI-Löslichkeit nimmt
mit steigender Salzkonzentration zu, was zeigt, dass Salz die Löslichkeit
von TFPI fördert.
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8 zeigt
den Effekt des pH auf die Stabilität von TFPI, das in 10 mM Na-Phosphat,
150 mM NaCl und 0,005% (Gew./Vol.) Polysorbat-80 hergestellt wurde.
Stabilitätsproben,
die 150 mg/ml TFPI enthielten, wurden 20 Tage lang bei 40°C inkubiert.
Die kinetische Geschwindigkeitskonstante für das verbleibende lösliche TFPI
wurde analysiert, indem die Abnahme des Hauptpeaks auf Kationen-Austausch-Chromatogrammen verfolgt
wurde.
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9 zeigt den prozentualen Anteil des verbleibenden
löslichen
TFPI, gemessen mittels Kationenaustausch-HPLC (A) und des verbleibenden
aktiven TFPI mittels Prothrombinzeit-Test (B) als Funktion der Phosphatkonzentration.
Die Formulierung enthält
150 mg/ml TFPI, hergestellt in 150 mM NaCl und 0,005% (Gew./Vol.)
Polysorbat-80 bei pH 7 bei variierenden Phosphatkonzentrationen.
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10 zeigt
den Verlust an löslichem
TFPI bei 40°C,
gemessen sowohl durch Kationenaustausch-HPLC (Dreieck) und Prothrombinzeit-Test
(Kreis) für
0,5 mg/ml TFPI, formuliert in 10 mM Na-Citrat, pH 6 und 150 mM NaCl.
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11 zeigt
den Verlust an löslichem
TFPI bei 40°C,
gemessen sowohl mittels Kationenaustausch-HPLC (offenes Symbol)
und Prothrombinzeit-Test (geschlossenes Symbol) für 0,5 mg/ml
TFPI, formuliert in 10 mM Na-Phosphat, pH 6 und entweder 150 mM
NaCl (Dreieck) oder 500 mM NaCl (Kreis).
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12 zeigt
den Verlust an löslichem
TFPI bei 40°C,
gemessen sowohl durch Kationenaustausch-HPLC (offenes Symbol) und
Prothrombinzeit-Test (geschlossenes Symbol) für 0,5 mg/ml TFPI, formuliert
in 10 mM Na Acetat und pH 5,5, enthaltend 150 mM NaCl (Dreieck)
oder 8% (Gew./Vol.) Saccharose (Quadrat) oder 4,5% Mannit (Kreis).
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13 zeigt
zwei nicht-reduzierende SDS-Gele für TFPI-Formulierungsproben
bei pH 4 bis 9, die 0 und 20 Tage lang bei 40°C gelagert wurden.
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14 zeigt
den Zeitverlauf einer polyphosphatunterstützten rhTFPI-Rückfaltung, überwacht
mittels SDS-PAGE.
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15 zeigt
die Absorption bei 280 nm während
der Beladung und Elution der S-Sepharose
HP-Säule,
die zum Reinigen des rhTFPI aus einer polyphosphatunterstützten Rückfaltung
verwendet wurde.
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16 zeigt eine SDS-PAGE-Analyse von Fraktionen,
die während
der Elution der S-Sepharose HP-Säule
gesammelt wurden, welche zur Reinigung des rhTFPI aus einer polyphosphatunterstützten Rückfaltung
verwendet wurde.
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17 zeigt
die Absorption bei 280 nm während
des Beladens und der Elution der Q-Sepharose HP-Säule, die
zum Reinigen von rhTFPI aus einem S-Sepharose-Pool verwendet wurde, der aus einer
polyphosphatunterstützten
Rückfaltung
hergestellt wurde.
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18 zeigt eine SDS-PAGE-Analyse von Fraktionen,
die während
der Elution der Q-Sepharose HP-Säule
gesammelt wurden, die zum Reinigen von rhTFPI aus einem S-Sepharose-Pool,
der aus einer polyphosphatunterstützten Rückfaltung hergestellt wurde,
verwendet wurde.
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19 zeigt
den Zeitverlauf einer Polyethylenimin-unterstützten rhTFPI-Rückfaltung,
der mittels SDS-PAGE überwacht
wurde.
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20 zeigt
die Absorption bei 280 nm während
der Beladung und Elution der S-Sepharose HP-Säule, die zur Reinigung von
rhTFPI aus einer Polyethylenimin-unterstützten Rückfaltung
verwendet wurde.
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21 zeigt eine SDS-PAGE-Analyse von Fraktionen,
die während
der Elution der S-Sepharose HP-Säule
gesammelt wurden, die zum Reinigen von rhTFPI aus einer Polyethylenimin-unterstützten Rückfaltung
verwendet wurde.
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22 zeigt
die Absorption bei 280 nm während
der Beladung und Elution der Q-Sepharose HP-Säule, die zum Reinigen von rhTFPI
aus einem S-Sepharose-Pool
verwendet wurde, der aus einer Polyethylenimin-unterstützten Rückfaltung
hergestellt wurde.
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23 zeigt eine SDS-PAGE-Analyse von Fraktionen,
die während
der Elution der Q-Sepharose HP-Säule
gesammelt wurden, die zum Reinigen von rhTFPI aus einem S-Sepharose-Pool
verwendet wurde, der aus einer Polyethylenimin-unterstützten Rückfaltung hergestellt wurde.
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24 zeigt
die Kationenaustausch-HPLC-Analyse einer 0,4% polyphosphat-unterstützten rhTFPI-Rückfaltung
in Abwesenheit von Harnstoff.
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25 zeigt
Ergebnisse der Kationenaustausch-HPLC-Analyse einer Evaluierung
verschiedener Cystein-Konzentrationen auf eine rhTFPI-Rückfaltung
in 0,4% Polyphosphat, 50 mM Tris in Abwesenheit von Harnstoff.
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26 zeigt die Auswirkung der Polyphosphat-Kettenlänge auf
den Verlauf einer polyphosphat-unterstützten Rückfaltung von rhTFPI-Einschlusskörpern, überwacht
durch Kationenaustausch HPLC.
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27 zeigt die Auswirkung der Konzentration
von Polyphosphat (Glass H) auf die Rückfaltung von rhTFPI aus Einschlusskörpern, überwacht
durch Kationenaustausch-HPLC.
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28 zeigt die Kationenaustausch-HPLC-Analyse
von Polyethylenimin- und polyphosphat-unterstützter Rückfaltung von gereinigtem und
reduziertem rhTFPI.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, wässrige
Formulierungen von TFPI bereitzustellen.
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Es
wurde nun festgestellt, dass die Löslichkeit von TFPI stark pH-abhängig ist
und überraschenderweise,
dass Polyanionen wie Citrat, Isocitrat und Sulfat auf TFPI tiefgreifende
Solubilisierungseffekte aufweisen. Dieses Ergebnis ist überraschend
angesichts der hydrophoben Natur des TFPI und des hydrophilen Charakters
dieser Gegenionen. Somit können
Citrat, Isocitrat, Sulfat sowie andere im folgenden beschriebene
Solubilisierungsmittel verwendet werden, um pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzungen
herzustellen, die TFPI-Konzentrationen aufweisen, die zur Verabreichung
an Patienten ausreichend sind. Es wurde ebenfalls gezeigt, dass
andere organische Moleküle
als sekundäre
Solubilisierungsmittel wirken können.
Diese sekundären
Solubilisierungsmittel schließen
PEG, Saccharose, Mannit und Sorbit mit ein.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzungen, wobei
rückgefaltetes
TPFI in einer Konzentration von mehr als 0.2 mg/ml Solubilisierungsmittel
vorliegt. Die Solubilisierungsmittel können Acetat-Ion, Natriumchlorid,
Citrat-Ion, Isocitrat-Ion, Glycin, Glutamat, Succinat-Ion, Histidin,
Imidazol und Natriumdodecylsulfat (SDS) sowie geladene Polymere
sein. In einigen Zusammensetzungen kann TFPI in Konzentrationen
von mehr als 1 mg/ml und mehr als 10 mg/ml vorliegen. Die Zusammensetzung
kann auch ein oder mehrere sekundäre Solubilisierungsmittel aufweisen.
Das oder die sekundären
Solubilisierungsmittel können
Polyethylenglycol (PEG), Saccharose, Mannit oder Sorbit sein. Schließlich kann
die Zusammensetzung auch Natriumphosphat bei einer Konzentration
von größer als
20 mM enthalten.
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Obwohl
die Löslichkeit
von TFPI zwischen pH 5 und 10 recht gering ist, wurde festgestellt,
dass L-Arginin die Löslichkeit
um einen Faktor von 100 erhöhen
kann. Die Löslichkeit
ist sehr abhängig
von der Arginin-Konzentration, da 300 mM etwa 30 mal wirksamer sind
als 200 mM. Harnstoff ist bei der Solubilisierung ebenfalls ziemlich
wirksam.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Polyionische
Polymere wie Polyethylenimin und Polyphosphat können die ionischen Interaktionen
in Proteinen modifizieren. Die Maskierung bestimmter Bereiche hoher
Ladungsdichte in Proteinen unter Verwendung von Polyionen kann zahlreiche
Auswirkungen aufweisen. Proteine, deren Löslichkeit durch die intra- und/oder
intermolekulare Neutralisation gegensätzlich geladener Bereiche vermindert
ist, können
ihre Löslichkeit
durch Maskieren einer der geladenen Regionen mit Polykationen oder
Polyanionen verbessern. Barrieren gegen die Konformationsflexibilität und spezifische
anziehende oder abstoßende
Kräfte,
die den Rückfaltungsprozess
stören,
können
ebenso moduliert werden. Proteine, für die starke Denaturierungsmittel
wie Harnstoff oder Guanidinhydrochlorid erforderlich sind, um sie
zu lösen
und die Löslichkeit
während
der Reinigungsverfahren aufrecht zu erhalten, können mittels Polyionen solubilisiert
und erfolgreich prozessiert werden.
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Viele
Proteine, denen eine klare Region der Ladungslokalisierung in der
Primärsequenz
fehlt, können dennoch
aufgrund ihrer Sekundärstruktur
Bereiche einer Ladungslokalisierung zeigen. Auf diese Weise können die
Löslichkeits-,
Rückfaltungs-
und Reinigungseigenschaften vieler Proteine durch Wechselwirkung
mit geladenen polymeren Matrizen modifiziert werden. Die Natur der
Modifikation hängt
von der spezifischen Proteinstruktur, der Kettenlänge, der
Ladung und der Ladungsdichte des ionischen Polymers ab.
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Wir
haben die Rückfaltung
von reinem TFPI in einem Rückfaltungspuffer
auf Guanidin- oder Harnstoffbasis charakterisiert, und die Ergebnisse
zeigen, dass die Effizienz und Kinetik der Rückfaltung durch die Zugabe
von geladenen Polymeren einschließlich Heparin, Dextransulfat,
Polyethylenimin (PI) und Polyphosphaten beträchtlich verbessert werden kann.
Diese Polymere erhöhen
die Löslichkeit
von TFPI und verbessern die Rückfaltung
durch ionische Wechselwirkungen mit entweder dem N-Terminus oder
dem C-Terminus. Zusätzlich
zu den Polymeradditiven ist für
die Rückfaltung
von reinem TFPI ein Cystein/Cystin-Redoxpuffer erforderlich, in dem die
Rückfaltungsreaktion
innerhalb von 48 Stunden abgeschlossen werden kann. Die Ausbeuten der
Rückfaltung
sind eine starke Funktion von pH, Redoxkonzentration und Polymeradditiven;
jedoch können unter
optimalen Rückfaltungsbedingungen
Rückfaltungseffizienzen
in Höhe
von 60% für
reines TFPI erreicht werden.
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Die
Erfinder dieser Erfindung stellten fest, dass die Zugabe von Glucosaminoglycanen
oder sulfatierten Polysacchariden, wie beispielsweise Heparin und
Dextransulfat, und zwar vor der Faltung, zu einer Lösung, die
denaturisiertes Protein enthält,
die Menge an korrekt gefaltetem, aktivem Protein erhöht, wenn
das Protein in der Lage ist, das Glucosaminoglycan oder sulfatierte
Polysaccharid zu binden und Renaturisierungsbedingungen unterzogen
wird.
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Auflösung
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Die
rekombinante DNA-Technologie hat die hochgradige Expression vieler
Proteine ermöglicht,
die nicht auf normale Weise aus natürlichen Quellen in vernünftigen
Mengen isoliert werden konnten. In E. coli und verschiedenen anderen
Expressionssystemen wird das Protein häufig in einem inaktiven denaturierten
Zustand exprimiert, wobei die primäre Aminosäuresequenz korrekt ist, die
Sekundär-
und Tertiärstruktur
und Cystein-Disulfidbindungen jedoch nicht vorliegen. Das in einem
Einschlusskörper
vorliegende denaturierte Protein kann in einer solchen Konformation
vorliegen, dass geladene Reste verschiedener Teile der Aminosäurehauptkette,
die normalerweise nicht in Kontakt sind, in der Lage sind, wechselzuwirken
und zwischen positiv geladenen und negativ geladenen Aminosäureresten
starke ionische Bindungen bilden können. Die Bildung dieser ionischen
Bindungen kann die Hydratation, die stattfinden muss, um eine Auflösung des
Einschlusskörpers
zu bewirken, einschränken.
Das Protein in einem Einschlusskörper
kann auch mit anderen Zellkomponenten wie Membrankomponenten und
Nukleinsäure
komplexiert sein, die den Zutritt von Solvens (Wasser) zu geladenen
und normalerweise hydratisierten Resten einschränken kann. Es wurde auch festgestellt,
dass hydrophobe Reste, die normalerweise im Inneren eines Proteins
versteckt gefunden werden, im ungefalteten Zustand der polaren wässrigen
Umgebung stärker
ausgesetzt sind. Solche Vorkommnisse können dazu beitragen, die Auflösung von
Einschlusskörpern
in anderen Lösungsmitteln
als starken chaotropischen Mitteln wie Harnstoff oder Guanidin oder
Detergentien wie SDS zu verhindern.
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Geladene
Polymere vorzugsweise in wässriger
Lösung
können
die unerwünschten
ionischen Wechselwirkungen, die in einer Polypeptidkette auftreten,
wie sie in einem Einschlusskörper
oder einer anderen Umgebung gefunden wird, beeinträchtigen
oder aufbrechen. Die geladenen Polymere können helfen, die unerwünschten
ionischen Wechselwirkungen aufzubrechen und die Solvatation ionischer
und polarer Reste erleichtern, indem sie die Auflösung ohne
die Notwendigkeit starker chaotroper Mittel oder Detergenzien begünstigen.
Die Ladung, die Ladungsdichte und das Molekulargewicht (Kettenlänge) des
geladenen Polymers können
je nach dem spezifischen Protein variieren. Geeignete Polymere schließen mit
ein: Sulfatierte Polysaccharide, Heparine, Dextransulfate, Agaropektine,
Carbonsäurepolysaccharide,
Alginsäuren,
Carboxymethyl-cellulosen, polyanorganische Stoffe, Polyphosphate,
Polyaminosäuren,
Polyaspartate, Polyglutamate, Polyhistidine, Polyorganika, Polysaccharide,
DEAE-Dextrane, organische Polyamine, Polyethylenimine, Polyethylenimincellulosen,
Polyamine, Polyaminosäuren,
Polylysine und Polyarginine.
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Proteine
mit einem pI von größer als
7 können
aus Wechselwirkungen mit negativ geladenen Polymeren mehr Nutzen
ziehen, da diese Proteine bei pH 7 eine positive Ladung aufweisen.
Proteine mit pI unterhalb 7 können
stärker
mit positiv geladenen Polymeren bei neutralem pH wechselwirken.
Eine Änderung
des Lösungs-pH
modifiziert die Gesamtladung und die Ladungsverteilung eines jeden
Proteins und ist eine weitere zu bewertende Variable.
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Rückfaltung
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Die
rekombinante DNA-Technologie hat die hochgradige Expression vieler
Proteine ermöglicht,
die nicht auf normale Weise aus natürlichen Quellen in vernünftigen
Mengen isoliert werden konnten. In E. coli und verschiedenen anderen
Expressionssystemen wird das Protein häufig in einem inaktiven, denaturierten
Zustand exprimiert, wobei die primäre Aminosäuresequenz korrekt ist, die
Sekundär-
und Tertiärstruktur
und jegliche Cysteindisulfidbindungen jedoch nicht vorliegen. Das
denaturierte Protein muss in die richtige aktive Konformation rückgefaltet
werden, wobei es häufig
erforderlich ist, beträchtliche
Energiebarrieren zu überwinden, die
durch ionische Anziehung und Abstoßung, Einschränkungen
der Bindungsrotation und anderer Arten von durch die Konformation
induzierten Spannungen hervorgerufen werden. Spezifische ionische
Anziehung zwischen entgegengesetzten Ladungen und/oder Abstoßung zwischen
gleichen Ladungen können
die Rückfaltungswege,
die dem denaturierten Protein zur Verfügung stehen, auf schwerwiegende
Weise beschränken
und die Effizienz des Rückfaltungsprozesses
vermindern.
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Einige
Proteine weisen spezifische Ladungsbereiche auf, deren Wechselwirkungen
die Konformationsflexibilität
einschränken
oder die Aggregation fördern
können.
Viele Proteine, denen eine klare Region der Ladungslokalisierung
in der Primärsequenz
fehlt, können
dennoch Bereiche der Ladungslokalisierung aufgrund ihrer in Rückfaltungszwischenstufen,
Missfaltungen und unrichtig gefaltetem Protein gefundenen Sekundärstruktur
zeigen. Proteine zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind,
aber nicht darauf beschränkt,
TFPI, TFPI-Muteine und TFPI-2, Gewebe-Plasminogenaktivator, BST,
PST. Während
man annimmt, dass diese Formulierungen für die generische Verwendung
bei Proteinen geeignet sind, sind diejenigen, die unrichtig gefaltet,
aggregiert, oligomerisiert oder inaktiv sind, am geeignetsten. Es
handelt sich hierbei wahrscheinlich um Proteine, die mindestens
einen, möglicherweise
mehrere, Ladungsbereich(e) mit hoher Ladung aufweisen, die Wechselwirken
können.
Im Falle von TFPI sowie anderer Proteine Wechselwirken zwei gegengesetzt
geladene Domänen
miteinander, wobei eine richtige Faltung verhindert und Oligomerisation
und Aggregation verursacht wird. Proteine, die viele Disulfidbindungen
aufweisen, eignen sich ebenfalls mit größter Wahrscheinlichkeit für die vorliegenden
Methoden. Bevorzugt weist das Protein mindestens 2 und stärker bevorzugt
mindestens 4 oder 6 Disulfidbindungen auf.
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Geladene
Polymere können
verwendet werden, um die Ladung, die Ladungsdichte zu modifizieren und
ionisch vermittelte Einschränkungen
der Konformation zu reduzieren oder zu eliminieren, die in ungefaltetem
Zustand entstehen können.
Die Nebeneinanderstellung geladener Gruppen, die normalerweise nicht
nahe sind, kann zu Rückfaltungssackgassen
führen,
von denen sich der Rückfaltungsprozess
nie mehr erholt.
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Die
Einführung
von zusätzlichen
positiven oder negativen Ladungen durch die Komplexierung mit geladenen
Polymeren kann aus verschiedenen Gründen einen leichteren Ablauf
der Rückfaltung
ermöglichen: Zunächst können verschiedene
Arten der Ladungsverteilung sich dem Rückfaltungsprozess besser anpassen; zweitens
kann die Zugabe des geladenen Polymers die Löslichkeit des ungefalteten
Proteins verbessern, was die Notwendigkeit für chaotrope Agenzien, welche
einen negativen Effekt auf die Proteinkonformation aufweisen, reduziert
oder eliminiert.
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Aufgrund
der häufig
einzigartigen Struktur, die mit den meisten Proteinen verbunden
ist, kann das geladene Polymer, das bevorzugte Eigenschaften aufweist,
variieren. Die Evaluierung des isoelektrischen pH (pI) des Proteins
kann als Ausgangspunkt dienen. Bei neutralem pH weist ein Protein
mit einem pI von weniger als 7 eine negative Nettoladung auf, und
wird daher eher an ein positiv geladenes Polymer binden. Das Protein mit
einem pI von größer als
7 weist eine positive Nettoladung bei neutralem pH auf und hat daher
eine stärkere Tendenz,
an ein negativ geladenes Polymer zu binden. Es ist jedoch bekannt,
dass Ladungen um ein Protein herum ungleichmäßig verteilt sind und eine
signifikante Ladungslokalisierung eintreten kann. Die Möglichkeit lokaler
Ladungskonzentrationen reduziert die Fähigkeit, vorherzusagen, welche
Art von geladenem Polymer für
eine Anwendung die wirksamste ist. Theoretisch existiert für jedes
Protein mit einer spezifischen Verteilung wechselwirkender Ladungen
und Konformationserfordernisse ein geeignetes Polymer mit geeigneter
Zusammensetzung bezüglich
Molekulargewicht, Ladung und Ladungsverteilung, welches die Rückfaltungseffizienz maximieren
würde.
Andere Variable, wie pH und Solvensionenstärke würden ebenfalls bewertet werden.
Die erste Auswahl würde
Polyethylenimin, DEAE-Dextran, Dextransulfat und Polyphosphat bei
mehreren verschiedenen Konzentrationen und Molekulargewichten mit
umfassen. Das Arbeiten mit rhTFPI hat den beträchtlichen Einfluss gezeigt,
welche die Polyphosphatkettenlänge
und Konzentration auf den Verlauf der Rückfaltungsreaktion von TFPI
aufweisen kann. Eine relativ kurze Kettenlänge (n = 5) erzeugt hohe Aggregatkonzentrationen. Die
optimale Polyphosphatkettenlänge
für die
Rückfaltung
von rhTFPI betrug etwa 25 Wiederholungseinheiten. Längerkettige
Polyphosphatketten (n = 75) erzeugten ebenfalls mehr Aggregat und
weniger richtig gefaltetes Monomer.
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Formulierung
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Proteine
bestehen aus Ketten von Aminosäuren,
deren genaue Zusammensetzung und Sequenz eine der Primärstrukturdeterminanten
des Proteins bilden. Die Sekundärdeterminante
der Proteinstruktur ist das Ergebnis der Konformationsführung, welche
die individuellen Aminosäurebindungen
auf die Proteinkonformation ausüben.
Drittens lenkt die spezifische Aminosäuresequenz die Bildung von
Tertiärstrukturen
wie β-Faltblätter und α-Helices.
Die dreidimensionale Natur der Proteinkonformation bringt oftmals
Aminosäurereste
in Nachbarschaft, die einander normalerweise aufgrund der direkten
Sequenz der Polypeptidkette nicht nahe sind. Die funktionale Form
eines Proteins ist üblicherweise
eine mäßig stabile
Konformation, die durch eine Kombination aus Cysteindisulfidbindungen,
ionischen Bindungen und hydrophoben und Van der Waals-Wechselwirkungen zusammen
gehalten wird.
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Im
Allgemeinen kann die Proteinlöslichkeit
auf die Anzahl geladener und in geringerem Umfang polarer Aminosäuren, die
das Protein bilden, bezogen sein. Diese geladenen und polaren Gruppen
werden in der wässrigen
Lösung
mit Wassermolekülen
solvatisiert und diese Wechselwirkungen halten die Polypeptidkette in
Lösung.
Polypeptide mit einer ungenügenden
Anzahl von positiv oder negativ geladenen Aminosäuren können eine beschränkte wässrige Löslichkeit
aufweisen. In manchen Fällen
können
die positiv und negativ geladenen Gruppen, die in einem Protein
vorliegen, miteinander Wechselwirken, das Solvatationswasser verdrängen und
zu einer verminderten Wasserlöslichkeit
führen.
Viele Proteine, denen ein klarer Bereich der Ladungslokalisierung
in der Primärsequenz
fehlt, können
dennoch aufgrund ihrer Sekundärstruktur
Bereiche einer Ladungslokalisierung aufweisen. Auf diese Weise können viele
Proteine ihre Löslichkeit
durch Wechselwirkung mit geladenen polymeren Matrizen modifizieren.
Die Natur der Modifikation hängt
von der spezifischen Proteinstruktur, der Kettenlänge, der
Ladung und der Ladungsdichte des ionischen Polymers ab.
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Die
Komplexierung mit geladenen Polymeren mit relativ hoher Ladungsdichte
stellt einen Ansatz dar, um die Ladungsdichte eines beliebigen Proteins
zu erhöhen.
Ein Protein mit einer geringen Anzahl positiv geladener Reste (Lysin
oder Arginin) kann mit einem negativ geladenen Polymer wie beispielsweise
Polyphosphat komplexiert werden. Einige der negativ geladenen Gruppen
des Polymers werden mit den positiv geladenen Gruppen, die in dem
Protein vorliegen, Wechselwirken. Die verbleibenden geladenen Gruppen
auf dem Polymer sind frei, um mit dem Solvens, in den meisten Fällen Wasser,
wechselzuwirken, und die Ladungsdichte und die Solvatation des Proteins
wirksam zu erhöhen.
Alternativ kann ein positiv geladenes Polymer wie Polyethylenimin
verwendet werden, um mit den negativ geladenen Resten des Proteins
einen Komplex zu bilden. In einigen Fällen funktionieren beide Typen
geladener Polymere gleichermaßen
effektiv, in anderen Fällen kann
ein Ladungstyp effektiver sein als andere. Die Wirksamkeit eines
besonderen geladenen Polymers hängt ab
von der Aminosäurezusammensetzung
des Proteins, der Aminosäurenverteilung
des Proteins, der Proteinkonformation, der Ladungsdichte des geladenen
Polymers, der Kettenlänge
des geladenen Polymers, des Lösungs-pH
und anderen Variablen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass für ein beliebiges
gegebenes Protein ein komplementäres
geladenes Polymer, das an das Protein bindet und die Ladungsdichte
des Proteins wesentlich erhöht,
gefunden werden kann, welches die Lösungseigenschaften des Proteins
in einem wässrigen Medium
verbessert.
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Definitionen
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Der
hier verwendete Begriff "prozessieren" bezieht sich auf
die Schritte, die bei der Reinigung und Herstellung pharmazeutisch
verträglicher
Mengen an Proteinen beteiligt sind. Prozessieren kann einen oder
mehrere Schritte umfassen, wie Solubilisierung, Rückfaltung,
chromatographische Abtrennung, Ausfällung und Formulierung.
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Der
Begriff "geladenes
Polymer" und "geladene polymere
Matrize" betrifft
jede Verbindung, die aus einem Rückgrat
aus sich wiederholenden Struktureinheiten zusammengesetzt ist, die
in linearer oder nichtlinearer Weise verknüpft sind, wobei einige der
Wiederholungseinheiten positiv oder negativ geladene chemische Gruppen
enthalten. Die sich wiederholenden Struktureinheiten können Polysaccharid,
Kohlenwasserstoff, organischer oder anorganischer Natur sein. Die
Wiederholungseinheiten können
im Bereich von n = 2 bis n = mehrere Millionen liegen.
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Der
hier verwendete Begriff "positiv
geladenes Polymer" betrifft
Polymere, die chemische Gruppen enthalten, die eine positive Ladung
tragen, tragen können
oder modifiziert werden können,
um eine positive Ladung zu tragen, wie Ammonium, Alkylammonium,
Dialkylammonium, Trialkylammonium und quarternäres Ammonium.
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Der
hier verwendete Begriff "negativ
geladenes Polymer" betrifft
Polymere, die chemische Gruppen enthalten, die eine negative Ladung
tragen, tragen können
oder modifiziert werden können,
um eine negative Ladung zu tragen, wie Derivate von Phosphorsäure und
anderen phosphorhaltigen Säuren,
Schwefelsäure und
anderen schwefelhaltigen Säuren,
Nitrat und anderen stickstoffhaltigen Säuren, Ameisensäure und
andere Carbonsäuren.
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Der
hier verwendete Begriff "Polyethylenimin" betrifft Polymere,
die aus Wiederholungseinheiten von Ethylenimin (H3N+-(CH2-CH2-NH2+)x-CH2-CH2- NH3+) bestehen. Das
Molekulargewicht kann von 5.000 bis mehr als 50.000 variieren.
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Der
hier verwendete Begriff "Polyphosphat" betrifft Polymere,
die aus Wiederholungseinheiten von Orthophosphat, die in einer Phosphoanhydridverknüpfung verknüpft sind,
bestehen. Die Anzahl der Wiederholungseinheiten kann im Bereich
von 2 (Pyrophosphat) bis mehreren Tausend liegen. Polyphosphat wird
häufig auf
Natriumhexametaphosphat (SHMP, sodium hexametaphosphate) bezogen.
Andere übliche
Bezeichnungen umfassen Grahamsalz, Calgon, Phosphatglas, Natriumtetrametaphosphat
und Glass H.
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Der
hier verwendete Begriff "rückfalten" betrifft die Renaturierung
von Protein. Ziel der Rückfaltung
ist es normalerweise, ein Protein zu erzeugen, das ein größeres Maß an Aktivität aufweist
als das Protein hätte, wenn
es ohne Rückfaltungsschritt
hergestellt worden wäre.
Ein gefaltetes Proteinmolekül
ist in der Konformation am stabilsten, die die geringste freie Energie
aufweist. Die meisten wasserlöslichen
Proteine falten sich so, dass sich die meisten der hydrophoben Aminosäuren im
inneren Teil des Moleküls
befinden, dem Wasser abgewandt. Die schwachen Bindungen, die ein
Protein zusammenhalten, können
durch eine Reihe von Behandlungen aufgebrochen werden, die eine
Entfaltung eines Polypeptids verursachen, d. h. eine Denaturierung.
Ein gefaltetes Protein ist das Produkt mehrerer Arten von Wechselwirkungen
zwischen den Aminosäuren selbst
und ihrer Umgebung, einschließlich
ionischer Bindungen, Van der Waals-Wechselwirkungen, Wasserstoffbindungen,
Disulfidbindungen und kovalente Bindungen.
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Der
hier verwendete Begriff "denaturieren" betrifft die Behandlung
eines Proteins oder Polypeptids, welche zu einem Aufbrechen der
ionischen und kovalenten Bindungen und der Van der Waals-Wechselwirkungen,
die in dem Molekül
in seinem nativen oder renaturierten Zustand vorliegen, führen. Die
Denaturierung eines Proteins kann beispielsweise durch Behandeln
mit 8 M Harnstoff, Reduktionsmitteln wie Mercaptoethanol, Hitze,
pH, Temperatur oder anderen Chemikalien erreicht werden. Reagenzien
wie 8 M Harnstoff brechen sowohl die Wasserstoff- als auch hydrophoben
Bindungen auf, und wenn auch Mercaptoethanol zugegeben wird, werden
die Disulfidbrücken
(S-S), die zwischen Cysteinen gebildet werden, zu zwei S-H-Gruppen
reduziert. Die Rückfaltung
von Proteinen, die Disulfidverknüpfungen
in ihrem nativen oder rückgefalteten
Zustand enthalten, kann auch die Oxidation der -S-H-Gruppen umfassen,
die auf Cysteinresten vorliegen, damit das Protein die Disulfidbindungen
wieder bilden kann.
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Die
hier verwendete Bezeichnung "Glycosaminoglycan" betrifft Polysaccharide,
die alternierende Reste von Uronsäure und Hexosamin enthalten
und üblicherweise
Sulfat enthalten. Das Binden eines Proteins in einer Rückfaltungsreaktion,
wie es hier beschrieben wird, zu einem Glycosaminoglycan erfolgt
durch ionische Wechselwirkungen.
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Der
hier verwendete Begriff "Dextransulfat" betrifft ein polyanionisches
Derivat von Dextran, dessen Molekulargewicht im Bereich von 8.000
bis 500.000 Dalton liegt. Dextrane sind Polymere von Glukose, bei
denen Glukosereste durch alpha-1,6-Verknüpfungen verbunden sind.
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Der
hier verwendete Begriff "Heparin" betrifft zwei Glucoaminoglycane
oder Heparinoide, die auf einem wiederholten Disaccharid (-4DGlcA(p)β1, 4GlcNAcαl-)n beruhen, nach dem Aufbau jedoch einer umfangreichen
Modifizierung unterliegen. Heparin wird mit Histamin in Mastzellgranula
gelagert und wird daher in den meisten Bindegeweben gefunden. Im
allgemeinen weisen Heparine kürzere
Ketten als Heparin auf.
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Der
hier verwendete Begriff "HIC" betrifft hydrophobe
Interaktionschromatographie, bei der eine hydrophobe Wechselwirkung
zwischen der Säule
und dem interessierenden Molekül
eingesetzt wird, um die sulfatisierten Polysaccharide und andere
Verunreinigungen von dem rückgefalteten
Produkt A abzutrennen.
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Negativ
geladene Polymere umfassen sulfatisierte Polysaccharide wie Heparine,
Dextransulfate und Agaropektine, sowie Carbonsäurepolysaccharide wie Asalginsäuren und
Carboxymethylcellulosen. Polyanorganische Stoffe wie Polyphosphate
sind ebenfalls mit umfasst. Polyaminosäuren wie Polyasparatat, Polyglutamat
und Polyhistidin können
ebenfalls verwendet werden.
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Positiv
geladene Polymere umfassen Polysaccharide wie DEAE-Dextran, organische
Polyamine wie Polyethylenimine, Polyethylenimin-Cellulosen und Polyamine,
sowie die Polyaminosäuren,
Polylysin und Polyarginin. Kombinationen von Polymeren können von
jeder Ladungspolarität
verwendet werden. Darüber
hinaus können
auch amphotere Copolymere verwendet werden.
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"TFPI" bedeutet hierin
reifer Tissue Factor Pathway Inhibitor. Wie zuvor bereits angemerkt,
ist TFPI in der Technik auch bekannt als Lipoprotein Associated
Coagulation Inhibitor (LACI), Extrinsic Pathway Inhibitor (EPI)
und Tissue Factor Inhibitor (TFI). Muteine von TFPI, die die biologische
Aktivität
von TFPI behalten, werden von dieser Definition mit umfasst. Darüber hinaus
ist auch TFPI, der für
die Herstellung in bakteriellen Zellen geringfügig modifiziert worden ist,
von der Definition ebenfalls mit umfasst. Beispielsweise ist ein
TFPI-Analog, das einen Alaninrest am aminoterminalen Ende des TFPI-Polypeptids
aufweist, in Escherichia coli hergestellt worden, siehe
US 5,212,091 .
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"Pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzung", wie sie hier verwendet
wird, betrifft eine Zusammensetzung, die die biologische Aktivität von formuliertem
TFPI nicht negiert oder vermindert und die keine nachteiligen biologischen
Wirkungen aufweist, wenn formuliertes TFPI einem Patienten verabreicht
wird.
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Der
hier verwendete Begriff "Patient" umfasst menschliche
und tierische Patienten.
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Der
hier verwendete Begriff "Solubilisierer" betrifft Salze,
Ionen, Kohlenhydrate, Aminosäuren
und andere organische Moleküle,
die, wenn sie in Lösung
vorliegen, die Löslichkeit
von TFPI auf über
0,2 mg/ml erhöhen.
Solubilisierer können
auch die Konzentrationen von TFPI auf über 1 mg/ml und über 10 mg/ml
erhöhen. Es
ist zu beachten, dass Solubilisierer als Stabilisierungsmittel wirken
können.
Stabilisierungsmittel bewahren die Einheitsaktivität von TFPI
bei der Lagerung und können
durch Verhindern von Aggregatbildung, oder Verhindern des Abbaus
des TFPI-Moleküls
(z. B. durch säurekatalysierte
Reaktionen) wirken.
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Der
hier verwendete Begriff "sekundäre Solubilisierer" betrifft organische
Salze, Ionen, Kohlenhydrate, Aminosäuren und andere organische
Moleküle,
die, wenn sie in Lösung
mit einem Solubilisierer vorliegen, die Löslichkeit von TFPI weiter erhöhen. Sekundäre Solubilisierer
können
auch andere Wirkungen aufweisen. Beispielsweise können sekundäre Stabilisatoren
beim Einstellen der Tonizität
(z. B. Isotonizität)
brauchbar sein.
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Die
Aminosäuresequenz
von TFPI ist im
US Patent Nr.
5,106,833 , auf das hierin Bezug genommen wird, und
4 beschrieben.
Muteine von TFPI und TFPI-2 sind in der US Anmeldung Serien-No.
08/286,530, auf die hierin Bezug genommen wird, beschrieben. Wie
in der US Serien-No. 08/286,530 beschrieben ist, können Muteine
von TFPI und TFPI-2 durch einfachen oder mehrfachen Punktmutationen
und chimäre
Moleküle von
TFPI und TFPI-2 hergestellt werden. Beispielsweise kann der Lysinrest
an der P1-Stelle der ersten Kunitz-Typ-Domäne von TFPI durch Arginin ersetzt
werden. Muteine, die 1 bis 5 Aminosäuresubstitutionen enthalten,
können
hergestellt werden durch geeignete Mutagenese der Sequenz des rekombinanten
Klonierungsvehikels, das TFPI oder TFPI-2 kodiert. Techniken für die Mutagenese
umfassen, ohne Einschränkung,
gerichtete Mutagenese. Gerichtete Mutagenese kann unter Verwendung
einer Reihe in der Technik bekannter Verfahren durchgeführt werden.
Diese Techniken sind von Smith (1985) Annual Review of Genetics,
19:423 beschrieben, und Modifikationen einiger der Techniken sind
in METHODS IN ENZYMOLOGY, 154, Teil E, (Hrsg.) Wu und Grossman (1987),
Kapitel 17, 18, 19 und 20 beschrieben. Ein bevorzugtes Verfahren
bei der Verwendung gerichteter Mutagenese ist eine Modifikation
der zielgerichteten Gapped Duplex-Mutagenese. Das allgemeine Verfahren
ist von Kramer, et al., in Kapitel 17 der zuvor zitierten Methods
in Enzymology beschrieben. Eine andere Technik zum Erzeugen von
Punktmutationen in einer Nukleinsäuresequenz ist überlappende PCR.
Das Verfahren, bei dem überlappende
PCR zum Erzeugen von Punktmutationen verwendet wird, ist von Higuchi
in Kapitel 22 der PCR PROTOCOLS: A GUIDE TO METHODS AND APPLICATIONS,
(Hrsg.) Innis, Gelfand, Sninsky und White (Academic Press, 1990)
beschrieben.
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Alternativ
konnten Hybridproteine, die die erste Kunitz-Typ-Domäne von TFPI-2
und die zweiten und dritten Kunitz-Typ-Domänen von TFPI enthalten, hergestellt
werden. Ein Fachmann für
DNA-Klonierung, der im Besitz von DNA kodierendem TFPI und TFPI-2
ist, wird in der Lage sein, geeignete DNA-Moleküle zur Herstellung solcher
chimärer
Proteine unter Verwendung bekannter Klonierungsverfahren herzustellen.
Alternativ können
synthetische DNA-Moleküle,
die einen Teil oder alles einer jeden Kunitz-Typ-Domäne kodieren,
und Peptidsequenzen, die Kunitz-Typ-Domänen verknüpfen, hergestellt
werden. Als eine weitere Alternative kann auch die überlappende
PCR-Technik zur Herstellung von DNA kodierenden chimären Molekülen, die
TFPI- und TFPI-2-Sequenzen enthalten, verwendet werden.
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TFPI
kann in Hefeexpressionssystemen hergestellt werden, wie sie in der
US Serien-No. 08/286,530 beschrieben sind, die hiermit durch Bezugnahme
aufgenommen wird. Es sind auch Verfahren zur Reinigung von TFPI
aus Hefezellkulturmedien beschrieben worden, beispielsweise in Petersen
et al, J. Biol. Chem. 18: 13344–13351
(1993). In diesen Fällen
wird rekombinantes TFPI von den Hefezellen sezerniert. Durch solche Vorgehensweisen
gewonnenes TFPI ist auch häufig
aufgrund N-terminaler Modifikation, proteolytischem Abbau und variabler
Glykosylierung heterogen. Es besteht daher die Notwendigkeit, reifen
TFPI zu erzeugen, der authentisch ist (d. h. die korrekte N-terminale
Aminosäuresequenz
aufweist), volle Länge
aufweist und homogen ist.
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TFPI
kann in E. coli hergestellt werden, wie im
US Patent Nr. 5,212,091 beschrieben
ist, welches ein Verfahren zur Herstellung von TFPI durch Expression
einer nicht glycosylierten Form von TFPI in einem E. coli-Wirt beschreibt.
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In
einem Aspekt der Erfindung werden rekombinant hergestellte Proteine,
die in der Lage sind, Polymere sulfatisierter Polysaccharide, wie
beispielsweise Heparin oder Dextransulfat, zu binden, rückgefaltet.
Die Erfindung stellt ein Verfahren bereit, das die Rückfaltung
eines denaturierten, rekombinant hergestellten Proteinprodukts erleichtert
unter Verwendung von Polymeren sulfatisierter Polysaccharide, die
als Matrizen für das
Rückfaltungsprotein
agieren. Ohne auf eine spezielle Theorie eingeschränkt zu sein,
gehen die Erfinder davon aus, dass die Wechselwirkungen zwischen
dem rückgefalteten
Protein und der polymeren Matrize die Aggregation der Rückfaltungszwischenstufen
minimieren kann und für
das Protein eine Umgebung bereitstellen kann, in der es sich in
seine native Konformation zurückfalten
kann. Das als Matrize agierende Polymer kann eine Proteindomäne oder
-region binden, um die Zwischenstufe zu stabilisieren und ein weiteres
Falten zu ermöglichen,
ohne dass eine Aggregation eintritt. Die Proteinaggregate, falls
sie gebildet werden, sind im Allgemeinen weniger aktiv als nicht-aggregiertes
rückgefaltetes
Protein und führen
im Allgemeinen zu einer reduzierten Gesamtausbeute an aktivem rückgefaltetem
Protein. Die NaCl-Konzentration der Rückfaltungsbedingungen wird
als bedeutend angesehen und wird so ausgewählt, dass eine maximale Effizienz
der Rückfaltung
durch Maximieren der Wechselwirkung zwischen dem Matrizenpolymer
und dem Rückfaltungsprotein
erreicht wird. Beispielsweise haben die Erfinder herausgefunden,
dass eine NaCl-Konzentration
von etwa 0,2 M oder kleiner das Binden der C-terminalen und/oder
der dritten Kunitz-Domäne
von TFPI an Heparin oder andere sulfatisierte Polysaccharidpolymere
begünstigt.
Es wird angenommen, dass das Binden des Polymers an die Zwischenstufe
die Solubilität
der Zwischenstufe erleichtert und für den Rest des Proteins eine
Umgebung zum Rückfalten
bereitstellt, indem eine Aggregation der Rückfaltungszwischenstufe reduziert
wird.
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Allgemeine Verfahren
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TFPI
kann durch rekombinante Verfahren hergestellt werden, wie in der
US 5,212,091 beschrieben
ist, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird. Kurz
gesagt wird TFPI in Escherichia coli-Zellen exprimiert und die TFPI
enthaltenden Einschlusskörper
werden von dem Rest des zellulären
Materials isoliert. Die Einschlusskörper werden einer Sulfitolyse
unterzogen, unter Verwendung von Ionenaustauschchromatographie gereinigt,
mittels Disulfidaustauschreaktion rückgefaltet und das rückgefaltete
aktive TFPI mittels Kationenaustauschchromatographie gereinigt.
TFPI kann auch in Hefe erzeugt werden, wie in der ebenfalls anhängigen US
S. N. 08/286,530 beschrieben ist.
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Die
TFPI-Aktivität
kann durch den Prothrombinzeit-Test (PTT-Assays) getestet werden.
Die biologische Aktivität
von TFPI wurde durch die Prothrombingerinnungszeit gemessen, wobei
ein Coag-A-Mate Modell RA4 von Organon Teknika Corporation (Oklahoma
City, OK) verwendet wurde. Die TFPI-Proben wurden zuerst auf 9 bis 24 μg/mL mit
einem TBSA-Puffer (50 mM Tris, 100 mM NaCl, 1 mg/mL BSA, pH 7,5)
verdünnt.
Dann wurden 10 μL
Varify 1 (normales Poolplasma von Organon Teknika Corp.) mit 90 μL verdünnten TFPI-Proben in einem Probentablett
gemischt und in dem Instrument auf 37°C erwärmt. Schließlich wurde Simplastin Excel (Thromboplastin
von Organon Teknika Corp.) zugegeben, um die Gerinnung zu starten.
Die Zeitverzögerung bei
der Gerinnung aufgrund der antikoagulierenden Aktivität von TFPI
wurde gemessen und in die TFPI-Konzentration in den gemessenen Proben
durch Vergleich mit einer TFPI-Standardkurve
umgerechnet.
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Die
Menge an löslichem
TFPI kann auch durch Messen der Fläche des Hauptpeaks auf einem
Kationenaustauschchromatogramm quantifiziert werden. Eine HPLC-Analyse
von TFPI-Proben wurde unter Verwendung eines Waters 626 LC Systems
(Waters Corporation, Milford, MA) durchgeführt, welches mit einem Water
717 plus-Heizer/Kühler-Autosampler
ausgestattet war. Die Datenerfassung wurde mittels eines TurbochromTM-Systems von Perkin-Elmer verarbeitet.
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Für das Kationenaustauschverfahren
(IEX) wurde eine Pharmacia Mono S HR 5/5-Glassäule verwendet. Die Säule wurde
in einem 80%igen Puffer A (20 mM Natriumacetattrihydrat:Acetonitril-Lösung (70:30
v/v) bei pH 5,4) und 20% Puffer B (20 mM Natriumacetattrihydrat – 1,0 M
Ammoniumchlorid:Acetonitril-Lösung (70:30
v/v) bei pH 5,4) äquilibriert.
Nach dem Injizieren eine Probe wurde ein Gradient angelegt, um den
TFPI bei einer Fließgeschwindigkeit
von 0,7 mL/Min von 20% Puffer B zu 85% Puffer B in 21 Minuten zu
eluieren. Eluierte TFPI-Arten werden durch Absorption bei 214 nm
nachgewiesen. Es wurde festgestellt, dass der Hauptpeak (monomeres
TFPI) bei etwa 18 Minuten eluiert. Der Verlust an löslichem
TFPI wurde quantifiziert, indem die verbleibende Peakfläche des
Hauptpeaks integriert wurde.
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Sämtliche
Reagenzien entsprechen der Güte
U.S.P. oder A.C.S. Anbieter umfassen J. T. Baker und Sigma Co. (St.
Louis, MO).
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele näher
beschrieben, in denen bestimmte Ausführungsformen dargelegt sind.
Diese Ausführungsformen
dienen jedoch lediglich der Veranschaulichung und sollen die Erfindung
in keiner Weise einschränken.
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REFERENZBEISPIELE
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Beispiel 1 – Rückfaltung von denaturiertem
TFPI
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Das
folgende Beispiel beschreibt die Herstellung von Vorratslösungen,
die HIC-Säulenherstellung,
die anfängliche
Gewinnung und Reinigung von TFPI vor der Rückfaltung, die Rückfaltung
von TFPI und die Gewinnung von aktiven TFPI.
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Das
TFPI-Material wurde aus refraktilen Körpern hergestellt, die aus
der Expression von rekombinantem TFPI in Bakterien resultierten.
Die refraktilen Körper
wurden bei 10 mg/ml in 8 M Harnstoff, 50 mM Tris pH 8,5, das 10
mM DTT enthielt, solubilisiert und diese Lösung wurde durch 10minütiges Zentrifugieren
bei 10.000 × g
geklärt.
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Die
Säulenherstellung
für die
Anfangsreinigung des solubilisierten TFPI wurde mit S-Sepharose
Beads hergestellt, die in 7,5 M Harnstoff, 10 mM Tris und 10 mM
Natriumphosphat (pH 6,5), welches 5 mM DTT und 1 mM EDTA enthielt,
gemischt. Der solubilisierte TFPI wurde dann bei einer Konzentration
von 5 mg/ml über
die S-Sepharosesäule
laufen gelassen und mit einem Natriumchloridgradienten von 0 bis
1 M eluiert. Der gereinigte TFPI wies bei einer Wellenlänge von
280 nm ein Absorptionsvermögen
von 3,2 auf (was 4,1 mg/ml äquivalent
ist, wenn ein Extinktionskoeffizient von 0,78 verwendet wird).
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Das
Dextransulfatmaterial bestand aus Dextransulfat mit einem Molekulargewicht
von 8.000 Dalton, erhältlich
von Sigma, Artikel Nummer D-4911, hergestellt bei 50 mg/ml (6,25
mM) in 50 mM Tris (pH 8,8) in 0,1 M Natriumchlorid, und wurde zwischen
den Verwendungen bei –20°C gelagert.
-
Das
Heparinmaterial, falls Heparin zur Durchführung der Rückfaltung verwendet wurde,
wies ein Molekulargewicht von 6.000 bis 30.000 Dalton auf (mit einer
mittleren Moimasse von 18.000 Dalton), hergestellt als ein Natriumsalz,
das von Sigma Co. (St. Louis, MO) erhältlich ist, Artikel Nummer
H-3393, hergestellt mit 60 mg/ml (3,33 mM) in 50 mM Tris (pH 8,8)
in 0,1 Natriumchlorid und zwischen den Anwendungen bei –20°C gelagert.
-
Zu
dem S-Sepharose-gereinigtem TFPI kann Dextransulfat-Ausgangslösung oder
Heparin-Ausgangslösung
zugegeben werden. Dextran oder Heparin wurden zu TFPI unter Denaturierungsbedingungen
in 6 bis 8 M Harnstoff zugegeben. Mit 4°C-Reagenzien wurde die denaturierende
Lösung,
die TFPI enthielt, verdünnt auf
3 M Harnstoff, 50 mM Tris (pH 8,8), 0,2 M Natriumchlorid und 0,5
mg/ml TFPI, und zu einer Dextransulfatendkonzentration von 0,6 mg/ml
(75 μM)
oder Heparinendkonzentration von 1,5 mg/ml (83 μM), je nachdem was zum Erleichtern
der Rückfaltung
verwendet wurde. Cystin wurde zu der Rückfaltungslösung zu einer Endkonzentration
zugegeben, die gleich der DTT-Endkonzentration war. Die Rückfaltungslösung wurde
bei 4°C mit
leichter Bewegung 4 bis 6 Tage lang, vorzugsweise 5 Tage inkubiert.
-
Zur
Veranschaulichung dieses Verfahrens folgt ein Teil eines Protokolls
zur Rückfaltung
von 5 ml Lösung
von TFPI in Dextransulfat oder Heparin.
-
Zu
610 μl TFPI
Ausgangsmaterial wurden entweder 60 μl Dextransulfat mit 65 μl 50 mM Tris
(pH 8,8) in 0,1 M NaCl, oder 125 μl
Heparin-Ausgangslösung
mit 50 mM Tris (pH 8,8) oder 0,1 M NaCl zugegeben. Die Rückfaltungslösung wurde
gemischt und 10 Minuten auf Eis inkubieren gelassen. Als nächstes wurden
zu der Rückfaltungslösung 4,2
ml Rückfaltungspuffer
zugegeben, der 2,5 M Harnstoff, 50 mM Tris (pH 8,8) und 165 mM Natriumchlorid
enthielt, und gemischt. Schließlich
wurden 61 μl
von 50 mM Cystin hergestellt in 120 mM Natriumhydroxid zugegeben
und die gesamte Lösung
wurde bei 4°C
bei leichter Bewegung 4 Tage lang inkubiert. Der freie Sulfhydrylgehalt
wurde mit Ellman's
Reagens (auch als DTNB bezeichnet) geprüft. Idoacetamid wurde zugegeben,
bis 20 mM, hergestellt als 1 M in 100% Ethanol zur Lagerung bei –20°C.
-
Die
hydrophobe Interaktionssäule
(HIC) wurde hergestellt aus Butyl-650M Tosohaas Toyopearlharz Partikelgröße 40–90, Part
# 014702. Das Butylharz wurde in 3 M Harnstoff, 1 M Ammoniumsulfat,
50 mM Tris, 10 mM Natriumphosphat, pH 6,5 gewaschen und zu einer
50%igen Aufschlämmung
resuspendiert.
-
Die
Rückfaltungsproben,
gelagert bei –20°C, blieben
in dem Standardrückfaltungspuffer,
der 3 M Harnstoff, 50 mM Tris, pH 8,8, 1–4 mM Redox, 0,5 mg/ml TFPI
und 0,2–0,6
M NaCl, je nach Bedingung, enthielt. Proben, die mit Dextran oder
Heparin rückgefaltet
wurden, wiesen 0,2 M Salz, und Proben ohne Dextran oder Heparin
wiesen 0,6 M NaCl auf.
-
Die
folgenden Schritte wurden bei Raumtemperatur durchgeführt, um
die weitere Reinigung des rückgefalteten
TFPI zu bewirken. Zu 300 μl
rückgefalteter
Probe wurde ein gleiches Volumen von 2 M Ammoniumsulfat, 3 M Harnstoff,
50 mM Tris und 10 mM Natriumphosphat (pH 6,5) zugegeben. Als nächstes wurden
100 μl gewaschener
Butyl-650M-Beads zu der verdünnten
rückgefalteten
Probe zugegeben. Die Lösung
mit den Beads wurde unter leichtem Schütteln oder Mischen bei Raumtemperatur
30 Minuten lang inkubiert. Das Gemisch wurde dann in einer Eppendorfzentrifuge
5 Sekunden lang zentrifugiert, auf eine Ablage gestellt und 1 Minute
stehen gelassen, damit sich die Beads in dem Röhrchen flach absetzen konnten.
Der Überstand
wurde vorsichtig abgesaugt, um die Beads nicht durcheinander zu
bringen.
-
Um
die TFPI-gebundenen Beads zu waschen, wurde zu den Beads 1 ml Waschpuffer,
gebildet aus 1 M Ammoniumsulfat, 3 M Harnstoff, 50 mM Tris, 10 mM
Natriumphosphat (pH 6,5) zugegeben, um das verbleibende Dextransulfat
oder Heparin zu entfernen. Das gewaschene Gemisch wurde in einer
Eppendorfzentrifuge 5 Sekunden lang zentrifugiert, und wie zuvor
eine Minute lang stehen gelassen, damit sich die Beads absetzen
konnten. Der Überstand
wurde entfernt und die Beads dann mit dem Waschpuffer ein letztes
Mal gewaschen und wie zuvor zentrifugiert und absitzen gelassen.
Nach dem letzten Waschen und Absetzen wurde der Überstand mit einer Pasteur-Pipette
mit feuergezogener Spitze (flame-pulled-tip Pasteur pipette) sehr sorgfältig entfernt.
-
Um
das rückgefaltete
TFPI zu eluieren wurden zu der Beads-Aufschlämmung 300 μl Elutionspuffer, gebildet aus
3 M Harnstoff, 0,1 M Ammoniumsulfat, 50 mM Tris und 10 mM Natriumphosphat
(pH 6,5) zugegeben und mehr als 10 Minuten lang geschüttelt. Die
Beads wurden durch Zentrifugieren in einer Eppendorfzentrifuge pelletiert
und der Überstand,
der rückgefaltetes
TFPI enthielt, wurde gewonnen. Um eine Kontamination der Beads mit
dem Produkt zu vermeiden, wurde etwas Überstand zurückgelassen.
-
Beispiel 2 – HIC der Dextransulfatrückfaltung
-
Die
TFPI-Probe wurde bei einer Konzentration von 0,5 mg/ml TFPI, 0,6
mg/ml Dextransulfat, 3,0 M Harnstoff, 200 mM NaCl und 50 mM Tris
(pH 5,5) renaturiert. Die HIC-Säule
wurde hergestellt aus TosoHaas-Butylbeads für HIC, 4,6 mmD/100 mmL, in
einer 1,66 ml Aufschlämmung.
Die Fließgeschwindigkeit
wurde auf 1,0 ml/Minute eingestellt. Vor dem Beladen der HIC-Säule wurde
die Probe 2:3 verdünnt
mit 3,0 M Harnstoff und 3,0 M NH4SO4 bei einem End-pH von 5,68; 2 ml der Probe
wurden beladen. Der Gradient begann mit 33 mM MES/33 mM HEPES/33
mM Natriumacetat, 1,0 M NH4SO4,
und 3,0 M Harnstoff, pH 6,0; der Gradient endete mit 33 mM MES/33
mM HEPES/33 mM Natriumacetat, 3,0 M Harnstoff bei pH 6,0. Das Gradientenvolumen
betrug 5,0 CV. Bei dieser Säule
betrug die Rückgewinnung
an nativem TFPI 68%. Die Ergebnisse dieses Versuchslaufs sind in 2 gezeigt.
-
Es
wurde auch eine zweite HIC-Säule
laufen gelassen. Die Proben von denaturiertem TFPI wurden 2:3 verdünnt mit
3,0 M Harnstoff, 1,5 M NH4SO4 und
2 ml wurden geladen. Der Gradient begann mit 33 mM MES/33 mM HEPES/33
mM Natriumacetat, 0,5 M NH4SO4 und
3,0 M Harnstoff, pH 6,0; das Gradientenende mit 33 mM MES/33 mM
HEPES/33 mM Natriumacetat, 3,0 M Harnstoff bei pH 6,0. Das Gradientenvolumen betrug
5,0 CV. Die Gewinnung von nativem TFPI aus dieser zweiten Säule betrug
74%. Die Ergebnisse dieses Versuchslaufs sind in 3 angegeben.
-
Die
Proben wurden durch nichtreduzierende SDS-PAGE analysiert, wie in 1 dargestellt
ist. Auf dem Gel sind korrekt rückgefaltete,
aktive TFPI-Spezies (Hauptbande) zu sehen.
-
Beispiel 3
-
Es
wurden etwa 10 mg/ml TFPI in 2 M Harnstoff gegen eines der Folgenden
dialysiert: 20 mM Acetat, 20 mM Phosphat, 20 mM Citrat, 20 mM Glycin,
20 mM L-Glutamat oder 20 mM Succinat in 150 mM NaCl wie zuvor beschrieben.
6–10 mg/ml
TFPI-Ausgangsmaterial (bulk stock) wurde in Spec/Por 7-Dialyseröhrchen (MW
cutoff 3.500) geladen. Die Dialyse wurde entweder bei 4°C oder Umgebungstemperatur
durchgeführt. Drei
Pufferänderungen
bei einem Verhältnis
von Proteinlösung
zu Puffer: 1 zu 50 bis 100 wurden während des Verlaufs der Dialyse über einen
Zeitraum von 12 bis 24 Stunden durchgeführt. Nach der Dialyse wurde
die TFPI-Lösung
mittels 0,22-Micron-Costar-Filtereinheiten abfiltriert, um ausgefallenes
TFPI von löslichem
TFPI abzutrennen. Die Löslichkeit
von TFPI wurde dann mittels UV/Vis-Absorption gemessen, wobei ein
Absorptionsvermögen
von 0,68 (mg/ml)–1 cm–1 bei
278 nm angenommen wurde. Die Lösungen
wurden bei verschiedenen pH-Höhen
mittels Titration mit HCl oder NaOH hergestellt.
-
Nach
Beendigung der Dialyse wurden die Präzipitate durch 0,22 μm Filtereinheiten
abfiltriert. Die Konzentration des verbleibenden löslichen
TFPI nach der Dialyse wurde mittels UV-Absorption gemessen. 1 zeigt
die Ergebnisse dieser Versuche. Die Löslichkeit von TFPI nahm in
Lösungen,
die 20 mM Acetat, 20 mM Phosphat, 20 mM L-Glutamat und 20 mM Succinat
bei pH-Werten unter 7 und insbesondere bei oder unterhalb pH 4,
5 enthielten, stark zu. Die Löslichkeit
von TFPI wurde auch in Lösungen,
die 20 mM Glycin oberhalb eines pH von 10 enthielten, im Wesentlichen
erhöht. 2 zeigt
die Löslichkeit
von TFPI als eine Funktion der Konzentration des Citrations in Gegenwart
von 10 mM Na-Phosphat bei pH 7. Die TFPI-Löslichkeit nimmt mit zunehmender
Konzentration des Citrats zu. 3 zeigt
die Löslichkeit
von TFPI als eine Funktion der Konzentration von NaCl bei pH 7,0.
Die TFPI-Löslichkeit
nimmt mit zunehmender Salzkonzentration zu, was darauf hinweist,
dass Salz die Löslichkeit
von TFPI fördert.
-
Die
Löslichkeit
von TFPI wurde untersucht, wobei eine Reihe verschiedener Solubilisierer
und sekundärer
Solubilisierer verwendet wurden. Tabelle 1 zeigt die Löslichkeit
von TFPI in variierenden Pufferlösungen, gemessen
mittels UV-Absorption, nach Dialyse von 6–10 mg/ml TFPI in diesen Pufferlösungen. Tabelle 1
Salzeffekt | | Löslichkeit |
Gehalt | pH | c
(mg/ml) uv |
10
mM NaPO4, | 7 | 0,21 |
10
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 7 | 0,72 |
20
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 7 | 0,85 |
20
mM NaPO4, 0,5 M NaCl | 7 | 6,71 |
20
mM NaPO4, 1 M NaCl | 7 | 8,24 |
| | |
pH-Effekt | | |
Gehalt | pH | c
(mg/ml) uv |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 3 | 10,27 |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 3,5 | 10,25 |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 4 | 7,54 |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 4,5 | 1,75 |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 5 | 1,15 |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 5,5 | 0,85 |
| | |
20
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 5,5 | 0,89 |
20
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 6 | 0,78 |
20
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 6,5 | 0,79 |
20
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 7 | 0,95 |
20
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 7,5 | 0,82 |
20
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 8 | 0,86 |
| | |
20
mM NaCitrat, 150 mM NaCl | 4 | 2,17 |
20
mM NaCitrat, 150 mM NaCl | 4,5 | 1,19 |
20
mM NaCitrat, 150 mM NaCl | 5 | 1,1 |
20
mM NaCitrat, 150 mM NaCl | 5,5 | 1,84 |
20
mM NaCitrat, 150 mM NaCl | 6 | 2,09 |
20
mM NaCitrat, 150 mM NaCl | 6,5 | 2,12 |
20
mM NaCitrat, 150 mM NaCl | 7 | 1,92 |
20
mM Glycin, 150 mM NaCl | 9 | 0,32 |
20
mM Glycin, 150 mM NaCl | 10 | 0,9 |
20
mM Glycin, 150 mM NaCl | 11 | 13,94 |
Forts.
Tabelle 1 | | |
20
mM L-Glutamat, 150 mM NaCl | 4 | 9,07 |
20
mM L-Glutamat, 150 mM NaCl | 5 | 1,21 |
| | |
20
mM Succinat, 150 mM NaCl | 4 | 8,62 |
20
mM Succinat, 150 mM NaCl | 5 | 1,21 |
20
mM Succinat, 150 mM NaCl | 6 | 1,07 |
| | |
Citrat | | |
Gehalt | pH | c
(mg/ml) uv |
10
mM NaPO4, 10 mM NaCitrat | 7 | 1,16 |
10
mM NaPO4, 50 mM NaCitrat | 7 | 5,81 |
10
mM NaPO4, 100 mM NaCitrat | 7 | 12,7 |
10
mM NaPO4, 200 mM NaCitrat | 7 | 15,9 |
10
mM NaPO4, 300 mM NaCitrat | 7 | 8,36 |
| | |
Mg2+,
Ca2+ und Polyphosphat | | |
Gehalt | pH | c
(mg/ml) uv |
10
mM NaPO4, 150 mM NaCl, 1 mM MgCl2 | 7 | 0,66 |
10
mM NaPO4, 150 mM NaCl, 10 mM MgCl2 | 7 | 1,02 |
10
mM NaPO4, 150 mM NaCl, 0,1 mM CaCl2 | 7 | 0,67 |
10
mM NaPO4, 150 mM NaCl, 1 mM CaCl2 | 7 | 0,71 |
10
mM NaPO4, 150 mM NaCl, 10 mM Triphosphat | 7 | 3,64 |
10
mM NaPO4, 5% PEG-400 | 7 | 0,07 |
10
mM NaPO4, 10 mM EDTA | 7 | 0,36 |
10
mM NaPO4, 100 mM Na2SO4 | 7 | 5,08 |
10
mM NaPO4, 100 mM L-Asparaginsäure | 7 | 0,4 |
10
mM NaPO4, 100 mM Bernsteinsäure | 7 | 2,33 |
10
mM NaPO4, 100 mM Weinsäure | 7 | 2,56 |
20
mM NaPO4, 100 mM Maleinsäure | 7 | 0,11 |
20
mM NaPO4, 100 mM Äpfelsäure | 7 | 1,87 |
10
mM NaPO4, 100 mM L-Glutaminsäure | 7 | 0 |
10
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 7 | 0,25 |
10
mM NaPO4, 100 mM Isocitrat | 7 | 10,83 |
| | |
NaOAc,
NaPO4 und NaCl | | |
Gehalt | pH | c
(mg/ml) uv |
10
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 4,5 | 1,76 |
10
mM NaOAc | 4,5 | 4,89 |
10
mM NaOAc | 5,5 | 4,95 |
10
mM NaOAc | 6,5 | 5,1 |
10
mM NaOAc | 7 | 5,87 |
10
mM NaPO4, 150 mM NaCl | 4,5 | 0,14 |
10
mM NaPO4 | 4,5 | 4,97 |
10
mM NaPO4 | 5,5 | 0,79 |
10
mM NaPO4 | 6,5 | 0,091 |
10
mM NaPO4 | 7 | 0,94 |
| | |
50
mM NaOAc | 5 | 5,24 |
| | |
5
mM NaOAc | 5,5 | 4,59 |
10
mM NaOAc | 5,5 | 5,05 |
20
mM NaOAc | 5,5 | 5,04 |
50
mM NaOAc | 5,5 | 5,71 |
100
mM NaOAc | 5,5 | 1,4 |
200
mM NaOAc | 5,5 | 1,32 |
| | |
5
mM NaOAc, 5 mM NaCl | 5,5 | 4,85 |
5
mM NaOAc, 10 mM NaCl | 5,5 | 5,04 |
5
mM NaOAc, 50 mM NaCl | 5,5 | 0,56 |
5
mM NaOAc, 100 mM NaCl | 5,5 | 0,43 |
5
mM NaOAc, 200 mM NaCl | 5,5 | 0,8 |
| | |
5
mM NaOAc | 4,5 | 7,27 |
10
mM NaOAc | 4,5 | 6,5 |
20
mM NaOAc | 4,5 | 8,32 |
50
mM NaOAc | 4,5 | 9,17 |
5
mM NaOAc | 5,5 | 8,98 |
10
mM NaOAc | 5,5 | 8,08 |
20
mM NaOAc | 5,5 | 8,99 |
Forts.
Tabelle 1 | | |
50
mM NaOAc | 5,5 | 2,92 |
5
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 4,5 | 2,6 |
10
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 4,5 | 2,59 |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 4,5 | 2,55 |
50
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 4,5 | 2,1 |
5
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 5,5 | 0,65 |
10
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 5,5 | 0,69 |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 5,5 | 0,71 |
50
mM NaOAc, 150 mM NaCl | 5,5 | 0,91 |
| | |
Hydrophobe
Kettenlänge | | |
Gehalt | pH | c
(mg/ml) uv |
10
mM NaPO4, 50 mM Ameisensäure | 7 | 0,12 |
10
mM NaPO4, 50 mM Essigsäure | 7 | 0,16 |
10
mM NaPO4, 50 mM Propionsäure | 7 | 0,16 |
10
mM NaPO4, 50 mM Buttersäure | 7 | 0,13 |
10
mM NaPO4, 50 mM Pentansäure | 7 | 0,14 |
10
mM NaPO4, 50 mM Hexansäure | 7 | 0,11 |
| | |
Andere | | |
Gehalt | pH | c
(mg/ml) uv |
20
mM NaOAc, 3% Mannit, 2% Saccharose, 5% PEG-400 | 4 | 19,9 |
20
mM Na Citrat, 3% Mannit, 2% Saccharose, 5% PEG-400 | 6,5 | 0,72 |
20
mM Na Citrat, 150 mM NaCl, 5% PEG-400 | 6,5 | 2,18 |
20
mM NaOAc, 150 mM NaCl, 5% PEG-400 | 4 | 19,8 |
20
mM Na Citrat, 130 mM NaCl, 1% Glycin, 0,25% Tween-80, 5% PEG-400 | 6,5 | 1,48 |
20
mM Na Citrat, 130 mM NaCl, 1% Glycin, 0,25% Tween-80 | 6,5 | 1,32 |
| | |
| | |
| | Löslichkeit |
Gehalt | pH | c
(mg/ml) uv |
5
mM NaAcetat | 5,5 | 8,9 |
5
mM NaAcetat, 8% Saccharose | 5,5 | 11 |
5
mM NaAcetat, 0,01% Polysorbat-80 | 5,5 | 7 |
5
mM NaAcetat, 8% Saccharose, 0,01% Polysorbat-80 | 5,5 | 12 |
Forts.
Tabelle 1 | | |
10
mM NaAcetat | 5,5 | 7,6 |
10
mM NaAcetat, 8% Saccharose | 5,5 | 10 |
10
mM NaAcetat, 8% Saccharose, 0,01% Polysorbat-80 | 5,5 | 12,1 |
5
mM NaAcetat, 5% Sorbit | 5,5 | 7,8 |
5
mM NaAcetat, 4,5% Mannit | 5,5 | 9,2 |
5
mM Histidin | 6 | 5,5 |
5
mM Histidin | 6,5 | 1 |
5
mM NaCitrat | 5,5 | 0,1 |
5
mM NaCitrat | 6 | 0,1 |
5
mM NaCitrat | 6,5 | 0,1 |
5
mM NaSuccinat | 5,5 | 0,6 |
5
mM NaSuccinat | 6 | 0,3 |
5
mM NaSuccinat | 6,5 | 0,2 |
10
mM Imidazol | 6,5 | 2,5,
10,8 |
10
mM Imidazol | 7 | 0,8 |
10
mM Imidazol, 8% Saccharose | 6,5 | 12,2 |
5
mM NaAcetat | 6 | 8,2 |
10
mM Imidazol, 5 mM NaAcetat | 6,5 | 12,8 |
10
mM NaCitrat | 6 | 0,2 |
100
mM NaCitrat | 6 | 8,1 |
100
mM NaCitrat | 7 | 9,3 |
10
mM NaPhosphat, 260 mM Na2SO4 | 6 | 9,1 |
10
mM NaPhosphat, 100 mM NaCitrat | 8 | 8,8 |
10
mM NaCitrat, 1% L-Glutaminsäure | 6 | 4,6 |
10
mM NaCitrat, 2% L-Lysin | 6 | 1,1 |
10
mM NaCitrat, 0,5% L-Asparaginsäure | 6 | 0,4 |
10
mM NaCitrat, 0,1% Phosphatglas | 7 | 5,9 |
10
mM Tris, 100 mM NaCitrat | 8 | 8,5 |
10
mM NaCitrat, 1 M Glycin | 6 | 0,3 |
10
mM NaCitrat, 300 mM Glycin | 6 | 0,3 |
10
mM NaCitrat, 280 mM Glycerin | 6 | 0,3 |
10
mM NaCitrat, 0,5 M (NH4)2SO4 | 6 | 8,3 |
10
mM NaCitrat, 120 mM (NH4)2SO4 | 6 | 8,8 |
10
mM NaCitrat, 260 mM Na2SO4 | 6 | 9,4 |
10
mM NaPO4, 0,1% Phosphatglas | 7 | 15,8 |
10
mM NaCitrat, 0,1% SDS | 6 | 11,2 |
10
mM NaCitrat, 0,02% SDS | 6 | 7,8 |
10
mM NaAcetat, 8% PEG-400 | 5,5 | 13,7 |
10
mM NaAcetat, 150 mM NaCl, 8% PEG-400 | 5,5 | 0,6 |
10
mM NaAcetat, 8% PEG-400 | 6 | 16,2 |
10
mM NaCitrat, 8% PEG-400 | 6 | 0,2 |
-
Beispiel 4
-
Die
Stabilität
von bei verschiedenen pH-Bedingungen gelagertem TFPI wurde geprüft. TFPI
wurde wie zuvor beschrieben mittels Dialyse in 10 mM Na-Phosphat,
150 mM NaCl und 0,005% (Gew./Vol.) Polysorbat-80 hergestellt. Stabilitätsproben,
die 150 mg/ml TFPI enthielten, wurden 20 Tage lang bei 40°C inkubiert. Die
kinetische Geschwindigkeitskonstante für das verbleibende lösliche TFPI
wurde analysiert, indem die Abnahme des Hauptpeaks auf Kationenaustauschchromatogrammen
verfolgt wurde. Wie in 5 zu sehen ist, nimmt die Zerfallsgeschwindigkeitkonstante
bei einem pH oberhalb 6,0 zu, was auf eine höhere Aggregation bei höheren pH-Bedingungen
hinweist.
-
TFPI
wurde auch bei einer Konzentration von 150 mg/ml in 150 mM NaCl
und 0,005% (Gew./Vol.) Polysorbat-80 bei pH 7 bei variierenden Phosphatkonzentrationen
formuliert. 5A zeigt den Prozentsatz
an verbleibenden löslichem
TFPI, gemessen mittels Kationenaustausch-HPLC. Steigende Konzentrationen
von Phosphation in Lösung
führten
zu höheren
Konzentrationen von löslichem
TFPI, das nach Inkubation bei 40°C zurückblieb.
Höhere
Konzentrationen von Phosphation führten auch zu höheren Konzentrationen
von aktivem TFPI, wie durch den Prothrombinzeit-Test getestet wurde.
Diese Ergebnisse sind in 5B angegeben.
-
Die
Stabilität
von TFPI bei einer Konzentration von 0,5 mg/ml und formuliert in
10 mM Na-Citrat, pH 6 und 150 mM NaCl wurde auch bei 40°C über einen
Zeitraum von 40 Tagen geprüft.
Wie in 6 zu sehen ist, zeigt die Kationenaustausch-HPLC (Dreieck) das
Vorliegen von löslichem
TFPI bei Konzentrationen von größer als
anfänglich
60%, selbst nach den 40 Tagen Inkubation. Auf gleiche Weise zeigt
der Prothrombinzeit-Test (Kreise) das Vorliegen von aktivem TFPI
bei Spiegeln von größer als
ursprünglich
60%, selbst nach der Inkubation von 40 Tagen.
-
7 zeigt
den Verlust an löslichem
TFPI bei 40°C,
gemessen sowohl als Kationenaustausch-HPLC (offenes Symbol) als
auch als Prothrombinzeit-Test (geschlossenes Symbol) für 0,5 mg/ml
TFPI formuliert in 10 mM Na-Phosphat, pH 6 und entweder 150 mM NaCl
(Dreieck) oder 500 mM NaCl (Kreis).
-
8 zeigt
den Verlust an löslichem
TFPI bei 40°C,
gemessen sowohl mittels Kationenaustausch-HPLC (offenes Symbol),
als auch Prothrombinzeit-Test (geschlossenes Symbol) für 0,5 mg/ml
TFPI, formuliert in 10 mM Na-Acetat und pH 5,5, welches 150 mM NaCl
(Dreieck) oder 8% (Gew./Vol.) Saccharose (Quadrat) oder 4,5% (Gew./Vol.)
Mannit (Kreis) enthielt.
-
9 zeigt zwei nicht-reduzierende SDS-Gele
für TFPI-Formulierungsproben
in 10 mM NaPO4, 150 mM NaCl und 0,005% Polysorbat-80
bei pH 4 bis pH 9, die 0 Tage (untere) und 20 Tage (obere) bei 40°C gelagert
wurden. Bei 0 Tagen ist kein Verlust an TFPI zu sehen. Bei 20 Tagen
sind jedoch bei dem niederen pH-Bereich (d. h. pH 4 und pH 5) Abspaltungsfragmente
von TFPI zu sehen. Ohne an eine spezielle Theorie gebunden zu sein,
wird angenommen, dass diese Fragmente von einer säurekatalysierten
Reaktion herrühren können.
-
Tabelle
2 schließlich
zeigt die Halbwertszeit von verbleibendem löslichen TFPI bei 40°C für verschiedene
Formulierungen. 0,5 mg/ml TFPI wurde in diesen Formulierungsbedingungen
formuliert und bei 40°C
inkubiert. Bei vorher bestimmten Zeitintervallen wurden Proben entnommen
und der Verlust an löslichem
und aktivem TFPI wurde mittels IEX-HPLC und dem PT-Assay geprüft. Die
Halbwertszeit für
verbleibendes lösliches
TFPI wurde dann berechnet, indem eine einfache exponentielle Anpassung
an die Ergebnisse von IEX-HPLC und die PT-Assay-Ergebnisse durchgeführt wurde.
-
Beispiel 5
-
Elution von TFPI im Verdrängungsmodus
aus Chromatographieharzen unter Verwendung polyionischer Verbindungen.
-
TFPI
wird zuerst in einem niedrigen Salzpuffer an ein Harz gebunden.
Als nächstes
wird ein Puffer, der die zum Eluieren von TFPI im Verdrängungsmodus
verwendete polyionische Bindung enthält, durch die Säule gepumpt.
Diese Verbindung bindet stärker
an das Harz als TFPI und verdrängt
TFPI. Für
ein positiv geladenes Harz (Anionenaustauscher) wird eine negativ
geladene Verbindung verwendet und für ein negativ geladenes Harz
(Kationenaustauscher) wird eine positiv geladene Verbindung verwendet.
-
Es
wurde partiell gereinigtes TFPI als Ausgangsmaterial verwendet.
TFPI, in 6 M Harnstoff, 20 mM Tris, pH 8,0, wurde auf eine mit einem
Anionenaustauscherharz gepackte Säule geladen, Q-Sepharose HP, und
zwar 20 mg/ml Harz. Nach dem Beladen wurde die Säule mit 6 M Harnstoff, 20 mM
Tris, pH 9,0, gewaschen. TFPI wurde eluiert und 10 mg/ml Glass H
(Polyphosphat) in 6 M Harnstoff, 10 mM Tris, pH 9,0.
-
Beispiel 6
-
Elution von TFPI aus Chromatographieharz
in wässrigem
Puffer unter Verwendung von polyionischen Verbindungen.
-
Tabelle 2
| t1/2 (Tage)
bei 40°C |
0,5
mg/ml TFPI formuliert in: | IEX-HPLC | PT-Assay |
10
mM Na-Acetat, 150 mM NaCl, pH 5,5 | 10,8 | 17,2 |
10
mM Na-Citrat, 150 mM NaCl, pH 5,5 | 12,2 | 24,4 |
10
mM Na-Acetat, 8% (Gew./Vol.) Saccharose, pH 5,5 | 43,2 | 42,2 |
10
mM Na-Acetat, 4,5% Mannit, pH 5,5 | 47,7 | 46,6 |
10
mM Na-Succinat, 150 mM NaCl, pH 6,0 | 7,8 | 11,0 |
10
mM Na-Citrat, 150 mM NaCl, pH 6,0 | 13,0 | 18,8 |
10
mM Na-Phosphat, 150 mM NaCl, pH 6,0 | 7,8 | 11,2 |
10
mM Na-Phosphat, 500 mM NaCl, pH 6,0 | 52,2 | 68,9 |
10
mM Na-Citrat, 150 mM NaCl, pH 6,5 | 10,0 | 14,8 |
-
Für ein positiv
geladenes Harz wird eine positiv geladene Verbindung verwendet und
für ein
negativ geladenes Harz wird eine negativ geladene Verbindung verwendet.
-
TFPI
in 3,5 M Harnstoff, 1 mg/ml Polyphosphat, 50 mM Tris, pH 5,9 wurden
auf ein Kationenaustauscherharz, SP-Sepharose HP, geladen. Nach
dem Beladen wurde die Säule
mit einem nicht-harnstoffhaltigen Puffer gewaschen, 10 mg/ml Polyphosphat,
10 mM Natriumphosphat, pH 5,0. TFPI wurde in dem selben Puffer bei
pH 7,5 ohne Harnstoff eluiert.
-
Beispiel 7
-
Selektive Elution von TFPI aus Ionenaustauscherharzen
unter Verwendung polyionischer Verbindungen.
-
Aufgrund
der geladenen Enden von TFPI können
entgegengesetzt geladene polyionische Verbindungen an diese Enden
binden. Wenn die polyionische Verbindung eine größere Bindungsstärke an TFPI
aufweist als das Harz, kann das TFPI von dem Chromatographieharz
selektiv eluiert werden.
-
TFPI,
in 3,5 M Harnstoff, 1 mg/ml Polyphosphat, 50 mM Tris, pH 5,9, wurde
auf ein Kationenaustauscherharz, SP-Sepharose HP, geladen. Nach
dem Laden wurde die Säule
mit 6 M Harnstoff, 1 mg/ml Polyphosphat, 10 mM Natriumphosphat,
pH 5,9, gewaschen. TFPI wurde in einem 25 Säulenvolumengradienten bis zu
20 mg/ml Polyphosphat eluiert. TFPI beginnt bei etwa 2 bis 3 mg/ml
Polyphosphat zu eluieren.
-
Beispiel 8
-
Neutralisation polyionischer Verbindungen
vor der chromatographischen Abtrennung von TFPI.
-
TFPI
kann mit geladenen Polymeren wechselwirken. Diese Wechselwirkung
kann ein Binden und Reinigen an Chromatographieharzen verhindern.
Durch Neutralisieren des geladenen Polymers mit einem entgegengesetzt
geladenen Polymer kann TFPI an das Harz binden.
-
In
einem Polyphosphat (Glass H) enthaltenden Puffer bindet TFPI nicht
an Express Ion S (Whatman) und es wird keine Reinigung erzielt.
Durch Mischen von PEI in die Säulenbeladung,
bindet TFPI nun an das Harz und das TFPI kann gereinigt werden.
-
Beispiel 9
-
Rückfaltung
und Reinigung von rekombinantem menschlichem TFPI (rhTFPI) unter
Verwendung des durch Polyphosphat (Glass H) unterstützten Rückfaltungsprozesses.
-
Einschlusskörper, die
etwa 40 Gramm rhTFPI enthielten, wurden aufgetaut, indem die Behälter aus dem –20°C kalten
Gefrierschrank entnommen wurden und sie in einem Kühlraum bei
4 bis 10°C
für etwa
196 Stunden inkubiert wurden. Die aufgetauten Einschlusskörper wurden
dann mit einem Mischer mit hoher Scherkraft dispergiert, um das
Klumpen, das während
des Gefrierens eintritt, zu vermindern. Die aufgetauten Einschlusskörper wurden
zu 80 Liter eines Puffers mit 3 M Harnstoff, 50 mM Tris-Cl, pH 10,5
zugegeben, der 2 g/l Glass H enthielt, welche in einem 100-Liter-Polyethylentank,
der mit einem Rührwerk
ausgestattet war, enthalten waren. Der Inhalt wurde etwa 15 Minuten
lang gemischt und dann wurde das Absorptionsvermögen der Lösung bei 280 nm gemessen. Wenn
die Absorption größer ist,
dann wurde das Gemisch mit ausreichend Auflösungspuffer verdünnt, um
eine Absorption bei 280 nm von 1,0 bis 1,1 zu erhalten. Die Lösung wurde
unter leichter Bewegung 15 bis 30 Minuten lang inkubiert und dann
wurde ausreichend Cystein zugegeben, um eine Cysteinkonzentration
von 0,1 mM zu erhalten. Das feste L-Cystein wurde in etwa 50 ml
gereinigtem Wasser aufgelöst
und zu dem Rückfaltungsgemisch
zugegeben. Der pH wurde geprüft
und falls notwendig auf pH 10,2 eingestellt. Das Rückfaltungsgemisch
wurde unter leichtem Bewegen 96–120
Stunden lang inkubiert.
-
Nach
etwa 96 Stunden wurde der Rückfaltungsprozess
durch Einstellen des pH des rückgefalteten Gemischs
auf pH 5,9 unter Verwendung von Eisessig beendet. Es wurde weitere
90 Minuten lang gerührt
und der pH überprüft. Falls
notwendig, wurde mehr Säure
zugegeben, um den pH auf 5,9 +/– 0,1
einzustellen. Es wurde ein zweistufiges Filtrationsverfahren eingesetzt,
um die Teilchen zu entfernen, die sich während der vorhergehenden Schritte
gebildet hatten und um das angesäuerte
Rückfaltungsgemisch
für die
SP-Sepharose-HP-Chromatographie vorzubereiten. Zunächst wird
das angesäuerte
Rückfaltungsgemisch
durch einen A Cuno 60LP-Tiefenfilter (Filtergehäuse Modell 8ZP1P) unter Verwendung
einer peristaltischen Pumpe (1/4 – 3/8 Inch Innendurchmesser
des Silikonschlauchs) geleitet.
-
Das
Filtersystem wurde vor der Verwendung mit 8 bis 10 Liter entionisiertem
6 M Harnstoff gewaschen. Das Filtrat wurde in einem 100-Liter-Polyethylentank
gesammelt. Der Gegendruck wurde bei konstanten 20 PSI gehalten.
Die Anfangsfließgeschwindigkeit
für einen
neuen Filter betrug etwa 5 bis 6 Liter pro Minute. Die Filter wurden
ersetzt, wenn die Fließgeschwindigkeit
unterhalb 1 Liter pro Minute fiel, um den Gegendruck bei 20 PSI
aufrecht zu erhalten. Für
die zweite Stufe der Filtration wurde eine 0,45 Micron Filterpatrone (Sartorius
Sartobran pH oder ein Äquivalent)
mit einem peristaltischen Pumpensystem verwendet. Nach der Filtration
wurde der pH geprüft
und falls notwendig auf pH 5,9 eingestellt.
-
Die
angesäuerte
abfiltrierte Rückfaltung
wurde bei einer Fließgeschwindigkeit
von etwa 80,0 ml/min auf die äquilibrierte
SP-Sepharose-HP-Säule
geladen. Die Fließgeschwindigkeit
wurde so eingestellt, dass sie für
ein Beladen des angesäuerten
abfiltrierten Rückfaltungsgemisches über Nacht
passte. Die Säule
wurde vor dem Beladen in 6 M Harnstoff, 20 mM Natriumphosphatpuffer
pH 5,9 äquilibriert.
Nach dem Beladen wurde die Säule
vor dem Schritt der Gradienteneluierung mit 2 CF 6 M Harnstoff,
0,3 M NaCl, 20 mM Natriumphosphatpuffer, pH 5,9 gewaschen. Die Säulenfließgeschwindigkeit
wurde für
den Waschschritt und sämtliche nachfolgende
Schritte auf 190 bis 200 ml/min erhöht (lineare Geschwindigkeit
= ~47 cm/Std.). Das Produkt wurde unter Verwendung eines linearen
Salzgradienten von 0,3 bis 0,5 M NaCl in 6 M Harnstoff, 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 5,9, von der Säule
eluiert. Die Gradientenbildung erfolgte durch Verwendung von 6 M Harnstoff,
0,5 M NaCl, 20 mM Natriumphosphatpuffer und 6 M Harnstoff, 0,3 M
NaCl, 20 mM Natriumphosphatpuffer. Der Grenzpuffer wurde mit einer
Masterflexpumpe (Modell 7553-20) mit einem Masterflexkopf (Modell
7015.21) bei einer Fließgeschwindigkeit
von etwa 100 ml/min unter starkem Mischen gepumpt, wobei ein Paratrol
A Mischer von Parametrics (Modell 250210) verwendet wurde. Das Gesamtvolumen
des Gradienten betrug 71,0 Liter oder 13.0 CV. Der pH des Gradientenpuffers
betrug 5,92 (+/–0,02).
Die Fraktionen wurden mittels SDS-PAGE qualitativ bestimmt und auf
der Basis des Gehalts des korrekt gefalteten SC-59735 relativ zu
anderen Missfaltungen und Verunreinigungen gepoolt. Nach dem Poolen
wird der Prozessstrom als S-Pool bezeichnet.
-
Der
pH des S-Pools wurde als Nächstes
mit 2,5 N NaOH auf pH 8,0 eingestellt. Der S-Pool wurde zwei- bis
dreifach auf etwa zwei Liter aufkonzentriert, wobei eine Amicon-DC-10L-Ultrafiltrationseinheit,
die eine Amicon-YM10-Spiralpatrone (10.000-M.W.-cut-off-Membran)
enthielt, verwendet wurde. Nach dem Aufkonzentrieren wurde der konzentrierte
S-Pool gegen 7 Volumen 6 M Harnstoff, 20 mM Tris-HCl Puffer, pH
8,0, diafiltriert. Die Diafiltration wurde als beendet angesehen,
wenn die Leitfähigkeit
des Retentats unterhalb 2 mS lag. Das diafiltrierte Konzentrat wurde
von der Ultrafiltrationseinheit abgelassen und die Einheit wurde
mit etwa einem Liter Diafiltrationspuffer gewaschen. Das Waschwasser
wurde mit dem Konzentrat unter Bildung der Q-Beladung vereinigt.
-
Eine
Amiconsäule
(Durchmesser 7,0 cm) wurde mit etwa 700 ml Q-Sepharose-Hochleistungsmedium (Pharmacia
Q-Sepharose HP) gepackt. Die Säule
wurde bei 20 psi mit 20% Ethanol gepackt. Die Betthöhe nach
dem Packen betrug etwa 18 cm. Die Säule wurde mit 5 CF 6 M Harnstoff,
0,02 M Tris/HCl-Puffer, pH 8 äquilibriert.
Das Ziel für
die Proteinbeladung ist 8–10
mg Protein/ml Q-Sepharose-Harz. Die Q-Beladung wurde auf die Säule bei
einer Fließgeschwindigkeit
von 30 bis 35 ml/Minute (50 cm/Stunde) aufgebracht. Nach dem Beladen
wurde die Säule
mit etwa 5 CV 6 M Harnstoff, 20 mM Tris/HCl-Puffer, pH 8,0, gewaschen
oder bis die Absorption bei 280 nm zur Grundlinie zurückkehrte.
Das Produkt wurde unter Verwendung eines Natriumchloridgradienten
von 0 bis 0,15 M NaCl in 6 M Harnstoff, 20 mM Tris/HCl-Puffer, pH
8,0 über
25 Säulenvolumen eluiert.
Die ersten sieben Säulenvolumen
wurden als eine einzelne Fraktion gesammelt, gefolgt von 30 Fraktionen
von jeweils 0,25 Säulenvolumen.
-
Die
Fraktionen werden routinemäßig mittels
reduzierender und nicht-reduzierender SDS-PAGE und Größenausschlusschromatographie
analysiert. Die Fraktionen werden basierend auf Aggregatgehalt (kleiner 5%
mittels SEC-HPLC-Verfahren MSL 13929) und qualitativer Evaluierung
mittels SDS-PAGE zur Bewertung der Reinheit gepoolt. Die Fraktionen
werden bei –20°C gefroren
gelagert, bis sie gepoolt werden.
-
Akzeptable
Q-Sepharose-Fraktionen wurden gepoolt, und der pH des Pools wurde
mittels 2 M HCl auf 7,2 eingestellt. Der Pool wurde dann etwa 5fach
in einem Amicon-DC-1-Ultrafiltrationssystem, das eine S1Y1-Amicon-YM-10
Patrone (10.000 MWCO Spiralpatronenmembran) enthielt, aufkonzentriert.
Der konzentrierte Q-Pool wurde dann gegen 7 Säulenvolumen 2 M Harnstoff,
0,15 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat-Puffer, pH 7,2, diafiltriert.
An die Ultrafiltration anschließend
wurde die Lösung
von dem Ultrafiltrationssystem abgelassen. Es wurden etwa 100 ml
2 M Harnstoff, 0,15 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat-Puffer, pH 7,2
etwa fünf
Minuten lang durch das Ultrafiltrationssystem zirkulieren gelassen.
Die Spüllösung wurde
mit dem Originalkonzentrat vereinigt und die Lösung wurde durch einen 0,45
Micron Vakuumfiltereinheit (Nalgene) filtriert.
-
Beispiel 10
-
Rückfaltung
und Reinigung von rhTFPI unter Verwendung des Polyethylenimin (PEI)-unterstützten Rückfaltungsprozesses.
-
Einschlusskörper, die
etwa 40 g rhTFPI enthielten, wurden aufgetaut, indem die Behälter aus
dem –20°C Gefrierschrank
entfernt wurden und in einem Kühlraum
bei 4 bis 10°C
etwa 96 Stunden lang inkubiert wurden. Die aufgetauten Einschlusskörper wurden
dann mit einem Mischer mit hoher Scherkraft dispergiert, um das
Klumpen, das während
des Gefrierens eintritt, zu vermindern. Die Einschlusskörperaufschlämmung wurde
etwa eine Minute lang unter Verwendung eines Polytronhomogenisators
(Brinkman Modell PT45/80) kräftig
gemischt oder bis die Einschlusskörper dann zu 40 Liter 6 M Harnstoff
100 mM Tris/HCl Puffer pH 9,8, die 300 mM NaCl und 0,4 g/l PEI enthielten,
die in einem 100-Liter-Polyethylentank enthalten waren, der mit einem
Rührwerk
ausgestattet war, zugegeben wurden. Das Gemisch wurde 20 bis 30
Minuten lang kräftig
gerührt.
Der pH wurde überwacht
und falls notwendig auf pH 9,8 eingestellt. Die Absorption des aufgelösten Einschlusskörpergemischs
wurde bei 280 nm gemessen, und wenn die Absorption größer als
2,1 war, wurde die Probe mit 10 Liter des zuvor beschriebenen Auflösungspuffers
verdünnt,
um einen A280-Wert von 2,0 bis 2,1 zu erhalten. Leichte Bewegung
wurde für
weitere 15 bis 30 Minuten fortgesetzt. Dann wurde die aufgelöste Einschlusskörperlösung mit
einem gleichen Volumen einer Lösung
von 0,1 M Harnstoff, 300 mM NaCl verdünnt. Schließlich wurde L-Cystein zugegeben,
wobei eine Endkonzentration von 0,25 mM erhalten wurde. Das feste
L-Cystein wurde in 50 ml WFI aufgelöst und als eine Lösung zu
der verdünnten
Rückfaltung
zugegeben. Der pH wurde geprüft
und falls notwendig eingestellt. Die Rückfaltung wurde unter leichtem
Rühren
96 bis 120 Stunden lang fortgesetzt, wobei der pH periodisch geprüft wurde
und falls notwendig auf einen pH von 9,8 eingestellt wurde. Das
Fortschreiten der Rückfaltung
wurde mittels Mon-S-Kationenaustausch und Prothrombinzeit-Tests überwacht.
-
Nach
etwa 96 Stunden wurde der Rückfaltungsprozess
beendet, indem der pH der Rückfaltung
unter Verwendung von Eisessig auf pH 5,9 eingestellt wurde. Es wurde
weitere 90 Minuten lang gerührt
und der pH geprüft.
Falls notwendig wurde zum Einstellen des pH auf 5,9 +/– 0,1 mehr
Säure zugegeben.
-
Ein
zweistufiger Filtrationsprozess wurde verwendet, um die Teilchen,
die sich während
der vorhergehenden Schritte gebildet hatten, zu entfernen und die
angesäuerte
Rückfaltung
für den
SP-Sepharose-HP-Chromatographen vorzubereiten. Zunächst wird
die angesäuerte
Rückfaltung
durch einen Cuno-60LP-Tiefenfilter (Filtergehäuse Modell 8ZP1P) durchgeleitet,
wobei eine peristaltische Pumpe (1/4 bis 3/8 Inch
Innendurchmesser des Silikonschlauchs).
-
Das
Filtersystem wurde mit 8 bis 10 Litern entionisiertem 6 M Harnstoff
gewaschen, bevor es verwendet wurde. Das Filtrat wurde in einem
100-Liter-Polyethylentank gesammelt. Der Gegendruck wurde bei konstanten
20 PSI gehalten. Die anfängliche
Fließgeschwindigkeit
für einen
neuen Filter betrug etwa 5 bis 6 l/min. Die Filter wurden ersetzt,
wenn die Fließgeschwindigkeit
unter 1 l/min fiel, um den Gegendruck bei 20 PSI aufrecht zu erhalten.
Bei der zweiten Stufe der Filtration wurde eine 0,45-Micron-Filterpatrone
(Sartorius Sartobran pH oder ein Äquivalent) mit einem peristaltischen
Pumpensystem verwendet. Nach der Filtration wurde der pH geprüft und falls
notwendig auf pH 5,9 eingestellt.
-
Die
angesäuerte
gefilterte Rückfaltung
wurde auf die äquilibrierte
SP-Sepharose-HP-Säule
bei einer Fließgeschwindigkeit
von etwa 80,0 ml/min aufgetragen. Die Fließgeschwindigkeit wurde so eingestellt,
dass sie einer Beladung der angesäuerten gefilterten Rückfaltung über Nacht
angepasst war. Diese Säule
wurde dann mit 5,5 Säulenvolumen
6 M Harnstoff, 0,3 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat Puffer, pH 5,9,
gewaschen. Die Säulenfließgeschwindigkeit
wurde für
den Waschschritt und sämtliche
nachfolgende Schritte auf 190 bis 200 ml/min erhöht (lineare Geschwindigkeit
= ~47 cm/Std.). Das Produkt wurde von der Säule mittels eines linearen
Salzgradienten von 0,3 bis 0,5 M NaCl in 6 M Harnstoff, 20 mM Natriumphosphat-Puffer,
pH 5,9, eluiert. Die Gradientenbildung erfolgte durch Verwendung
von 6 M Harnstoff, 0,5 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat-Puffer und
6 M Harnstoff, 0,3 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat-Puffer zu 6 M Harnstoff, 0,3
M NaCl, 20 mM Natriumphosphat-Puffer. Der Grenzpuffer wurde mit
einer Masterflexpumpe (Modell 7553-20) mit einem Masterflexkopf
(Modell 7015.21) bei einer Fließgeschwindigkeit
von etwa 100 ml/min unter kräftigem
Mischen mit einem Paratrol-A-Mischer von Parametrics (Modell 250210)
gepumpt. Das Gesamtvolumen des Gradienten betrug 71,0 Liter oder
13,0 CV. Der pH des Gradientenpuffers betrug 5,92 (+/–0,02).
-
Das
Sammeln der Fraktionen wurde begonnen, wenn die Säuleneinlassleitfähigkeit,
die mit dem Radiometer-inline-Leitfähigkeitsmesser gemessen wurde,
28,0 bis 28,5 mS/cm erreichte. Es wurden vierzig 500 ml Fraktionen
(0,1 CV) gesammelt. Es wurde ein Pharmacia-Frac-300-Fraktionssammler
mit nummerierten 500 ml-Polypropylenflaschen verwendet. Wenn das
Sammeln der Fraktionen beendet wurde, wurde der Rest des Gradienten
als ein Pool gesammelt.
-
Die
Säulenfraktionen
wurden mittels A280, Größenausschluss
HPLC und darüber
hinaus für
Informationszwecke, SDS-PAGE, Reversphase-HPLC und PT-Assays getestet.
Die Fraktionen wurden gepoolt, wenn sie die Poolingkriterien erfüllten, nämlich 20%
oder weniger Aggregat enthielten, wie in dem SEC-HPLC-Verfahren
bestimmt wurde. Gepoolte SP-Sepharose-Fraktionen werden als S-Pool
bezeichnet.
-
Der
pH des S-Pools wurde als nächstes
mit 2,5 N NaOH auf pH 8,0 eingestellt. Der S-Pool wurde zwei- bis
dreifach auf etwa 2 Liter aufkonzentriert, wobei eine Amicon-DC-10L-Ultrafiltrationseinheit
verwendet wurde, die eine Amicon-YM10-Spiralpatrone (10.000-M.W.-cut-off-Membran)
enthielt. Nach dem Aufkonzentrieren wurde der konzentrierte S-Pool
gegen 7 Volumen 6 M Harnstoff, 20 mM Tris-HCl-Puffer, pH 8,0, diafiltriert. Die Diafiltration
wurde als beendet angesehen, wenn die Leitfähigkeit des Retentats unterhalb
2 mS lag. Das diafiltrierte Konzentrat wurde von der Ultrafiltrationseinheit
abgelassen und die Einheit wurde mit etwa 1 L Diafiltrationspuffer
gewaschen. Die Waschlösung
wurde mit dem Konzentrat unter Bildung der Q-Beladung vereinigt.
-
Eine
Amiconsäule
(7,00 cm Durchmesser) wurde mit etwa 700 ml Q-Sepharose-Hochleistungsmedium
(Pharmacia Q-Sepharose HP) gepackt. Die Säule wurde bei 20 PSI in 20%
Ethanol gepackt. Die Betthöhe nach
dem Packen betrug etwa 18 cm. Die Säule wurde mit 5 CV 6 M Harnstoff,
0,02 M Tris/HCl Puffer, pH 8 äquilibriert.
Das Ziel für
die Proteinbeladung ist 8 bis 10 mg Protein/ml Q-Sepharose-Harz.
Die Q-Beladung wurde auf die Säule
bei einer Fließgeschwindigkeit
von 30 bis 35 ml/min (50 cm/Std.) aufgebracht. Nach dem Beladen
wurde die Säule
mit etwa 5 CV 6 M Harnstoff, 20 mM Tris/HCl-Puffer, pH 8,0 oder
bis die Absorption bei 280 nm zur Grundlinie zurückkehrte, gewaschen. Das Produkt
wurde unter Verwendung eines Natriumchloridgradienten von 0 bis
0,15 M NaCl in 6 M Harnstoff, 20 mM Tris/HCl-Puffer, pH 8,0 über 25 Säulenvolumen
eluiert. Die ersten 7 Säulenvolumen
wurden als eine einzelne Fraktion gesammelt, gefolgt von 30 Fraktionen
mit jeweils 0,25 Säulenvolumen.
-
Die
Fraktionen wurden mittels reduzierender und nicht-reduzierender
SDS-PAGE und Größenausschlusschromatographie
routinemäßig analysiert.
Die Fraktionen werden auf der Basis des Aggregatgehalts (5% bei
SEC HPLC) und qualitativer Evaluierung mit SDS-PAGE zum Beurteilen
der Reinheit gepoolt. Die Fraktionen werden bei –20°C gefroren gelagert, bis sie
gepoolt werden.
-
Die
zu poolenden Q-Sepharose-Fraktionen wurden durch Inkubation bei
2 bis 8°C
aufgetaut, gepoolt und der pH des Pools wurde mittels 2 MHCI auf
7,2 eingestellt. Der Pool wurde dann etwa 5fach in einem Amicon-DC-1-Ultrafiltrationssystem,
das eine S1Y1-Amicon-YM-10-Patrone (10.000 MWCO Spiralpatronenmembran)
enthielt, aufkonzentriert. Der konzentrierte Q-Pool wurde dann gegen
7 Säulenvolumen
2 M Harnstoff, 0,15 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat-Puffer, pH 7,2,
diafiltriert. Auf die Ultrafiltration folgend wurde die Lösung aus
dem Ultrafiltrationssystem abgelassen. Etwa 100 ml 2 M Harnstoff,
0,15 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat-Puffer, pH 7,2, wurden etwa 5
Minuten lang durch das Ultrafiltrationssystem laufen gelassen. Die Spüllösung wurde
mit dem ursprünglichen
Konzentrat vereinigt und durch eine 0,45-Micron-Vakuumfiltereinheit
(Nalgene) abfiltriert.
-
Beispiel 11
-
Solubilisieren, Rückfalten und Reinigen von rhTFPI-Einschlusskörpern unter
Verwendung von Polyphosphat in Abwesenheit von Chaotropen wie Harnstoff
(GDS 5327089,92)
-
Etwa
2 g rhTFPI (43 ml Einschlusskörperaufschlämmung, die
46 mg/ml rhTFPI enthält)
wurden mit Mischen in 4 l 50 mM Tris-Puffer, pH 10,5, der 4 g/l
Polyphosphat (Glass H, FMC Corporation) bei 2 bis 8°C enthielt,
aufgelöst.
Es wurde ausreichend Cystein und Cystin zugegeben, um Lösungen von
0,1 mM bzw. 0,05 mM herzustellen. Der pH wurde mit 1 N NaOH bei
pH 10,5 gehalten. Die Rückfaltungslösung wurde
bei 2 bis 8°C
unter leichtem Mischen 72 bis 96 Stunden inkubiert.
-
Die
Rückfaltung
wurde als nächstes
mittels Eisessig auf pH 6 eingestellt und dann durch einen 0,2-Micron-Filter
abfiltriert. Ein Aliquot der abfiltrierten Rückfaltung wurde auf eine 200-ml-Säule von
SP Sepharose HP (Pharmacia) aufgebracht, die zuvor in einem Puffer
mit 0,4% Glass H, 20 mM Natriumphosphat, pH 6 äquilibriert worden war. Nach
dem Beladen wurde die Säule
mit 4 Säulenvolumen
eines Puffers mit 0,4% Glass H, 20 mM Natriumphosphat pH 6 gewaschen.
Die Säule
wurde unter Verwendung eines linearen pH-Gradienten von 0,4% Glass
H, 20 mM Natriumphosphat-Puffer pH 6 und 0,4% Glass H, 50 mM Tris-pH
8-Puffer eluiert. Die Fraktionen wurden gesammelt und mittels SDS-PAGE
analysiert. Relativ reines rhTFPI konnte rückgefaltet und auf diese Weise
gereinigt werden.
-
Beispiel 12
-
Verbesserte Löslichkeit von rhTFPI in Wasser
durch Bildung eines Komplexes zwischen TFPI und Polyphosphat (GDS
5327046-47)
-
Etwa
10 g gereinigtes rhTFPI in etwa einem Liter Puffer mit 2 M Harnstoff,
125 mM Natriumchlorid, 20 mM Natriumphosphat pH 7,4 wurden durch
Inkubieren bei 2 bis 8°C
18 bis 36 Stunden lang aufgetaut. Es wurde ausreichend trockener
Harnstoff zugegeben, um eine 6 M Harnstofflösung herzustellen. Die Lösung wurde dann
durch einen 0,2-Micronfilter filtriert. 5 g Polyphosphat (Glass
H, FMC) wurden in 50 ml 6 M Harnstoff aufgelöst, mit 1 N NaOH auf pH 7 eingestellt
und zu der Proteinlösung
zugegeben. Die Lösung
wurde dann mittels Ultrafiltration aufkonzentriert, wobei 1 Quadratfuß Membran
(Amicon S1Y3) für
etwa 400 ml (~25 mg/ml) verwendet wurde und gegen 10 Volumen (etwa
4 Liter) gereinigtes Wasser diafiltriert, um restlichen Harnstoff
zu entfernen. Nach der Diafiltration wurde die Lösung auf etwa 250 ml aufkonzentriert
und von der Ultrafiltrationseinheit entfernt. Die Ultrafiltrationseinheit
wurde mit etwa 150 ml gereinigtem Wasser gewaschen und das Waschwasser
zu dem Proteinkonzentrat zugegeben. Das fertige Proteinkonzentrat
enthielt etwa 10 g Protein in 400 ml Wasser (etwa 24 mg/ml Protein).
Die normale Löslichkeit
von rhTFPI in Wasser beträgt
weniger als 0,5 mg/ml.
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Beispiel 13
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Verwendung von kationischen Polymeren
zur Entfernung von E. coli-Verunreinigungen aus TFPI-Zelllysaten und
refraktilen Körpern.
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Die
Verwendung von kationischen Polymeren zum Ausfällen und Entfernen von E. coli-Verunreinigungen
aus rohen TFPI-Zwischenstufen (Lysaten, refraktilen Körpern) kann
nachfolgende Arbeitsgänge
(Rückfaltung,
Chromatographie u. s. w.) beträchtlich
verbessern. Durch Random Screening von kationischen Polymeren wurden
Kandidaten identifiziert, die bakterielle Verunreinigungen selektiv
ausfällen,
während
TFPI in der Lösung
bleibt. Insbesondere Betzpolymer 624 fällte wesentliche Mengen an
bakteriellen Verunreinigungen aus, während es TFPI in Lösung in
einer wässrigen
Umgebung ließ.
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Solubilisierte
refraktile TFPI-Körper
(in 3,5 M Guanidinhydrochlorid, 2 M Natriumchlorid, 50 mM TRIS, 50
mM Dithiothreit, pH 7,1) waren das Ausgangsmaterial, das für ein Polymerscreeningexperiment
verwendet wurde. Dieses Material wurde in einer 0,5%igen Lösung verschiedener
Polymere auf das 10fache verdünnt. Die
Präzipitate
aus diesem Experiment wurden mittels SDS-PAGE auf das Vorliegen von TFPI analysiert. Betz-Polymer
624 präzipitierte
wesentliche Mengen an Verunreinigungen, kein TFPI, und führte zu
einer klaren wässrigen
Lösung.
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Beispiel 14
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Die
Verwendung der wässrigen
Zweiphasenextraktion mit einem Poyethylenglykol (PEG), Polyphosphat,
Harnstoffsystem, bietet Verarbeitungsvorteile für die Reinigung von TFPI. Typische
wässrige
Zweiphasensysteme bestehen aus zwei Polymersystemen (z. B. PEG und
Dextran) oder einem Polymer und Salz (z. B. PEG und Sulfat). Das
hier beschriebene System weist dadurch Vorteile auf, dass die Polyphosphatkettenlänge für die Abtrennung
optimiert werden kann, dass es preisgünstig ist und beim Entfernen
problematischer Verunreinigungen aus refraktilen TFPI-Körpern, von
denen bekannt ist, dass sie bei der Rückfaltung und Chromatographie
stören
(natives Polyphosphat und assoziierte zweiwertige Metalle), spezifisch
ist.
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Refraktile
TFPI-Körper
wurden in 7 M Harnstoff, 10 mM CAPS, 1% Monothioglycerin pH 10 solubilisiert.
Polyphosphat und PEG unterschiedlicher Kettenlängen wurden zugegeben, um zwei
Phasen zu bilden. Nach der Phasenbildung verteilte sich das TFPI
in die PEG reiche obere Phase, und ließ die Polyphosphate und assoziierten
Verunreinigungen in der unteren Phase. Die Auftrennung wird sowohl
durch die PEG- als auch die Polyphosphat-Kettenlänge bewirkt und kann durch
eine Variation beider optimiert werden.
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Beispiel 15
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Durch geladenes Polymer unterstützte Rückfaltung
von rekombinantem Gewebeplasminogenaktivator (t-PA) aus E. coli-Einschlusskörpern
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5
Gramm (Feuchtgewicht) Einschlusskörper, die etwa 2 Gramm rekombinanten
Gewebeplasminogenaktivator enthielten, wurden zu etwa einem Liter
0,5% Glass H, 50 mM Tris-Puffer pH 10,8, der 1 mM reduziertes Glutathion
(GSH) und 0,2 mM Glutathiondisulfid (GSSG) enthielt, zugegeben.
Das Gemisch wird sorgfältig vermischt,
wobei ein Polytron(Brinkman)-Homogenisator 2 bis 3 Minuten lang
eingesetzt wird, um die Einschlusskörper sorgfältig zu dispergieren. Das Gemisch
wird unter Mischen inkubiert, wobei ein Rührwerk 15 Minuten lang verwendet
wird, während
der pH unter Verwendung von 1 N NaOH bei 10,5 bis 10,9 gehalten wird.
Das Gemisch wird dann bei 2 bis 8°C
für 48
bis 72 Stunden leicht gemischt.
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Beispiel 16
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Durch geladenes Polymer unterstützte Rückfaltung
von bovinem Somatotropin aus E. coli-Einschlusskörpern
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10
Gramm (Feuchtgewicht) Einschlusskörper, die 5 Gramm bovines Somatotropin
enthielten, wurden zu etwa einem Liter 1% Glass H, 50 mM Tris-Puffer
pH 10,5 zugegeben. Das Gemisch wurde sorgfältig gemischt, wobei ein Polytron(Brinkman)-Homogenisator 2 bis
3 Minuten lang eingesetzt wurde, um die Einschlusskörper sorgfältig zu
dispergieren. Das Gemisch wird unter Mischen inkubiert, wobei ein
Rührwerk
15 Minuten lang eingesetzt wird, während der pH unter Verwendung
von 1 N NaOH bei 10,4 bis 10,6 gehalten wird. Festes Cystein (121
mg) wird zugegeben, um eine Reaktion mit 1 mM Cystein zu erhalten,
und die Rückfaltungsreaktion
wird 48 bis 72 Stunden lang gemischt.