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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Harzzusammensetzung, die einen
Formgegenstand bereitstellt, in dem das Verhältnis eines Wirkstoffs mit
geringer Verdampfbarkeit, der aus dem Formgegenstand freigesetzt werden
soll, gesteuert wurde und die Verwendung des darin enthaltenen Wirkstoffs
verbessert wurde, und betrifft weiter den aus der Harzzusammensetzung
erhaltenen Formgegenstand. Insbesondere betrifft sie eine Harzzusammensetzung,
die einen Formgegenstand bereitstellt, der darin stabil einen Wirkstoff
unter abgeschlossenen Bedingungen zurückhält und eine geeignete Menge
des Wirkstoffs unter geöffneten
Bedingungen freisetzt und so in der Verwendung des Wirkstoffs verbessert
ist, und einen aus der Harzzusammensetzung erhaltenen Formgegenstand.
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Harzzusammensetzungen,
die einen Wirkstoff im Harz enthalten, und aus den Zusammensetzungen hergestellte
Formgegenstände
waren bis jetzt bekannt und wurden in einer breiten Reihe von Fachgebieten verwendet,
da Formgegenstände
verschiedener Formen relativ billig erhalten werden können. Gemäß dem Stand
der Technik wird der Wirkstoff langsam aus dem Formgegenstand durch
Verdampfen oder Sickern an die Oberfläche des Formgegenstands, d.h.
sogenanntes Ausschwitzen, freigesetzt und der Wirkstoff zeigt seine
Wirkung.
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DE-A-33
00 579 betrifft zum Beispiel ein antiparasitäres Halsband, umfassend, zusammen
mit dem Wirkstoff, eine ungesättigte
essentielle C18-C22-Fettsäure und
gegebenenfalls Weichmacher, um die Freisetzungsgeschwindigkeit beider
Wirkstoffe einzustellen.
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EP-A-0
539 295, welche JP-A-05 194 102 entspricht, offenbart Formgegenstände gegen
Parasiten, umfassend, zusammen mit einem Wirkstoff, eine Polymermatrix,
einen gering flüchtigen
Weichmacher und Triphenylphosphat als Träger für den Wirkstoff.
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Bei
einem Wirkstoff mit geringer Verdampfbarkeit wird der Wirkstoff
kaum durch Verdampfung freigesetzt, sondern wird hauptsächlich durch
Ausschwitzen freigesetzt. Das Ausschwitzen tritt auf, wenn die Verbindung
im Formgegenstand in einer Menge von mehr als der Sättigungslösungsmenge
(Übersättigungsmenge)
im Formgegenstand zurückgehalten
wird, und ist ein Phänomen,
bei dem der Übersättigungsteil
(= Menge des zugegebenen Wirkstoffs – Menge der Sättigungslösung der
Verbindung im Formgegenstand) an die Oberfläche des Formgegenstands mit
der Zeit wandert, bis der Übersättigungsteil
die Oberfläche
erreicht. Daher schwitzt bei einem Formgegenstand, erhalten aus
einer Harzzusammensetzung, die einen Wirkstoff in einer Menge enthält, die
die Sättigungslösungsmenge übersteigt,
der Wirkstoff an die Oberfläche
des Formgegenstands mit der Zeit aus, aber da die Menge der Sättigungslösung des
Wirkstoffs im Harz festgelegt ist, ist es im Allgemeinen schwierig,
die Ausschwitzgeschwindigkeit oder den Ausgangszeitpunkt des Ausschwitzens des
Wirkstoffs aus dem Formgegenstand zu steuern. Außerdem wird, da der Wirkstoff
in einer geringeren Menge als die Menge der Sättigungslösung relativ stabil im Harz
zurückgehalten
werden kann, im Wesentlichen kein Wirkstoff aus dem Formgegenstand
freigesetzt, nachdem der Teil der Übersättigung ausgeschwitzt ist.
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Außerdem wird,
bei einem Formgegenstand, der aus einer Harzzusammensetzung erhalten
wird, die einen Wirkstoff in einer Menge von mehr als der Menge
der Sättigungslösung enthält, der
Wirkstoff des Übersättigungsteils
ebenfalls mit der Zeit während
der Lagerung und Aufbewahrung des Formgegenstands freigesetzt, was
ein Ausschwitzen an die Oberfläche
des Formgegenstands oder Verfärben
der Oberfläche
anderer Materialien bewirkt, mit denen der Formgegenstand während der
Lagerung oder Aufbewahrung in Kontakt kommt. Das ist nicht bevorzugt.
Ferner haftet, wenn der Wirkstoff des Übersättigungsteils während der
Lagerung oder Aufbewahrung freigesetzt wird, der Wirkstoff an anderen
Materialien als den Zielen (z.B. Verpackung der Formgegenstände, Hände der
Person, die die Formgegenstände
zum Beginn der Verwendung ausstattet), bevor der Wirkstoff seine
inhärente
Wirkung entwickelt, und als Ergebnis wird der Zeitraum, während dessen der
Formgegenstand den Wirkstoff freisetzt, kürzer als gewünscht oder
wird der Wirkstoff aus dem Formgegenstand zum gewünschten
Zeitpunkt nicht länger
freigesetzt. So besteht die Möglichkeit,
dass eine Verringerung bei der Verwendung des Wirkstoffs bewirkt
wird.
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So
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorstehenden Nachteile
des Stands der Technik zu überwinden.
Diese Aufgabe wurde durch die überraschende
Feststellung gelöst,
dass eine Harzzusammensetzung, die ein Harz umfasst, das einen Wirkstoff
und einen verdampfbaren Weichmacher enthält, einen Formgegenstand ergibt,
der hinsichtlich des Ausgangszeitpunkts des Ausschwitzens und der
Geschwindigkeit des Ausschwitzens des Wirkstoffs mit geringer Verdampfbarkeit
gesteuert ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Harzzusammensetzung bereit, umfassend
100 Gewichtsteile eines Harzes, 0,01 bis 200 Gewichtsteile eines
Wirkstoffs, 0,1 bis 100 Gewichtsteile eines verdampfbaren Weichmachers
mit einem Dampfdruck von 0,133 Pa (0,001 mmHg) oder höher bei
20°C, wobei
der Dampfdruck des verdampfbaren Weichmachers (P1) bei 20°C und der
Dampfdruck des Wirkstoffs (P2) bei 20°C die Formel P1/P2 ≥ 2 erfüllen, und
0,1 bis 100 Gewichtsteile eines Mittels zur Beschleunigung des Ausschwitzens, ausgewählt aus
Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure,
einer aromatischen Carbonsäure,
einer Dicarbonsäure,
einer Tricarbonsäure,
einer Silikonverbindung und grenzflächenaktiven Mitteln auf Fluorbasis.
Sie stellt ferner einen aus der Harzzusammensetzung erhaltenen Formgegenstand
bereit.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Harzzusammensetzung, die einen
Formgegenstand ergibt, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Ausgangszeitpunkt
des Ausschwitzens eines Wirkstoffs oder der Ausschwitzgeschwindigkeit
des Wirkstoffs gesteuert ist.
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1 und 2 zeigen
die Änderung
der Ausschwitzmenge des Wirkstoffs mit der Zeit in Beispiel 12.
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In
der vorliegenden Erfindung weist der verdampfbare Weichmacher die
Wirkung auf, den Wirkstoff stabil in der Harzzusammensetzung zurückzuhalten,
und als Ergebnis nimmt die Sättigungslösungsmenge
zu der im Harz zu. Andererseits verdampft unter geöffneten
Bedingungen der verdampfbare Weichmacher aus dem erhaltenen Formgegenstand,
und mit der Abnahme des Gehalts an verdampfbarem Weichmacher in
dem Formgegenstand nimmt die Menge der Sättigungslösung des Wirkstoffs im Formgegenstand
ab.
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Das
heißt,
in der vorliegenden Erfindung nimmt die Menge der Sättigungslösung des
Wirkstoffs in der Harzzusammensetzung durch die Wirkung des verdampfbaren
Weichmachers zu und unter versiegelten Bedingungen wird ein Ausschwitzen
des Wirkstoffs aus dem aus der Harzzusammensetzung erhaltenen Formgegenstand
gehemmt. Andererseits nimmt unter geöffneten Bedingungen die Menge
der Sättigungslösung des
Wirkstoffs im Formgegenstand mit der Verdampfung des verdampfbaren
Weichmachers ab und als Ergebnis kann das bestimmte Freisetzungsverhalten
realisiert werden, bei dem der Wirkstoff im übersättigten Zustand aus dem Formgegenstand
ausschwitzt. Der versiegelte Zustand ist hier ein Zustand, bei dem
eine Umgebung, in dem eine Verdampfung des verdampfbaren Weichmachers
aus dem Formgegenstand gehemmt wird, erreicht werden kann, und zum
Beispiel kann ein solcher Zustand durch Versiegeln des Formgegenstands
mit einem Gasspermaterial erreicht werden.
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GB-A-1
336 495 offenbart die Verwendung von flüchtigen Verdünnungsmitteln
als Weichmacher zusätzlich
zu den gering verdampfbaren Weichmachern in Vorrichtungen zum Emittieren
von Dämpfen
der Wirkstoffe an die Luft.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete verdampfbare Weichmacher
ist eine organische Verbindung mit einem Dampfdruck von mindestens
0,133 Pa (0,001 mmHg) bei 20°C.
Im Hinblick auf weitere Beschleunigung des Ausschwitzens des Wirkstoffs
aus dem Formgegenstand ist eine organische Verbindung mit einem
Dampfdruck von 1,33 Pa (0,01 mmHg) oder höher stärker bevorzugt und eine organische
Verbindung mit einem Dampfdruck von 13,3 Pa (0,1 mmHg) oder höher ist
am stärksten
bevorzugt. Die Obergrenze des Dampfdrucks des verdampfbaren Weichmachers
ist nicht entscheidend, aber im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit
ist im Allgemeinen bevorzugt, dass der Siedepunkt des Weichmachers
höher als
die Schmelzformtemperatur der Harzzusammensetzung ist. In diesem
Hinblick beträgt
die Obergrenze des Dampfdrucks des verdampfbaren Weichmachers üblicherweise
13332 Pa (100 mmHg) und 1333 Pa (10 mmHg) oder weniger ist im Hinblick
auf die Verarbeitbarkeit bevorzugt und 133 Pa (1 mmHg) oder weniger
ist insbesondere bevorzugt. Außerdem
ist stärker
bevorzugt, dass der Weichmacher gute Verträglichkeit mit dem Harz und
dem Wirkstoff im Hinblick auf die Wirkung aufweist, stabiler den
Wirkstoff in der Harzzusammensetzung zurückzuhalten, wie vorstehend
erwähnt.
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Die
Verträglichkeit
kann auch in Bezügen,
wie Auflösbarkeit
oder Mischbarkeit, ausgedrückt
werden und ist ein wichtiger Faktor der die (Sättigungs)-Löslichkeit bestimmt. Der Grad
der Verträglichkeit
oder (Sättigungs)-Löslichkeit
kann aus dem Löslichkeitsparameter
oder der Dielektrizitätskonstante
angenommen werden, aber die folgenden Messverfahren können aufgeführt werden,
die allgemein bekannt sind. Die Löslichkeit in Polyvinylchlorid
kann durch Wiederholen des Ausschwitztests unter Verwendung einer
Testplatte, umfassend das Harz, den verdampfbaren Weichmacher und
den Wirkstoff, unter Bedingungen bestimmt werden, bei denen der
verdampfbare Weichmacher nicht verdampft (Bezugsliteratur: „Polyvinylchlorid – The Basis
and the Application",
Seiten 356–357
(1988), hrsg. von Kinki Kagaku Kyokai, Vinyl Bukai und veröffentlicht
von Nikkan Kogyo Shinbunsha). Die Löslichkeit in Polyolefinharzen
und anderen Harzen kann auch mit einem ähnlichen Verfahren bestimmt
werden.
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Der
verdampfbare Weichmacher kann aus Estern, die bei Raumtemperatur
(23°C) flüssig sind
(nachstehend manchmal nur als „flüssig" bezeichnet), flüssigen Alkoholen,
flüssigen
Ketonen, Duftstoffen, tierischen und pflanzlichen essentiellen Ölen und
dgl. ausgewählt
werden. Als Beispiele der flüssigen
Ester können
insbesondere Phthalsäureester,
lineare Ester einer zweibasigen Säure, Phosphorsäureester
und dgl. erwähnt werden.
Beispiele der geeigneten verdampfbaren Weichmacher, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, sind Dimethyladipat, Dimethylglutarat,
Dimethylsuccinat, Dimethylphthalat, Diethylphthalat, Triethylphosphat,
Tributylphosphat, Dimethylmaleat, Dimethylsuccinat und dgl.
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Die
Menge des verdampfbaren Weichmachers beträgt 0,1–100 Gew.-Teile, stärker bevorzugt
1–50 Gew.-Teile,
weiter bevorzugt 5–30
Gew.-Teile, pro 100 Gew.-Teile des Harzes im Hinblick auf stabilere
Zurückhaltung
des Wirkstoffs in der Harzzusammensetzung und im Hinblick auf die
Wirkung, dass der Weichmacher in der Harzzusammensetzung stabiler
zurückgehalten
werden kann.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Wirkstoff ist eine organische
Verbindung mit Wirksamkeit zur Insektenbekämpfung und insektizider Wirkung,
akarizider Wirkung, Abwehrwirkung, bakteriozider und fungizider
Wirkung, Fleck(en)schutz, herbizider Wirkung, Pflanzenwachstumsregulierung,
dermaler Therapie, Rostschutz, Schmierwirkung, Antiblockwirkung,
Oberflächenaktivität, antistatischer
Wirkung und dgl. Die Verbindung kann jeweils allein oder in Kombination
von zwei oder mehreren verwendet werden. Der Dampfdruck des in der
vorliegenden Erfindung verwendeten Wirkstoffs ist nicht beschränkt, sofern
er die Beziehung mit dem Dampfdruck des nachstehend aufgeführten verdampfbaren
Weichmachers erfüllt,
aber im Hinblick auf die Verhinderung des Verschwindens des Wirkstoffs
durch Verdampfung beim Schritt des (Schmelz)-Verarbeitens der Harzzusammensetzung
ist der Dampfdruck bei 20°C
vorzugsweise geringer als 1,33 Pa (0,01 mmHg), stärker bevorzugt
geringer als 0,133 (0,001 mmHg), und organische Verbindungen mit
geringer Verdampfbarkeit mit einem Dampfdruck von weniger als 0,0133
Pa (0,0001 mmHg) sind weiter bevorzugt.
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Wenn
eine Insekten bekämpfende
oder insektizid wirksame Verbindung als Wirkstoff verwendet wird, sind
Beispiele der insektenbekämpfenden
oder insektizid wirksamen Verbindung verschiedene insektizide Wirkstoffe,
das Insektenwachstum regulierende Wirkstoffe und dgl. Diese Verbindungen
(Synergisten) mit Wirkung, die Wirkung der insektenbekämpfenden
Verbindungen zu erhöhen,
können
in Kombination verwendet werden.
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Als
diese insektiziden Wirkstoffe können
mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus normalerweise verwendeten
Insektiziden, wie Pyrethroidverbindungen, Phenylpyrazolverbindungen,
organischen Phosphorverbindungen, Carbamatverbindungen, Juvenilhormonverbindungen
und dgl., verwendet werden. Bestimmte Beispiele der Pyrethroidverbindungen
sind Permethrin, Allethrin, d-Allethrin, dd-Allethrin, Prallethrin,
Cyphenothrin, Fenothrin, d-Fenothrin, d-Resmethrin, Empenthrin,
Fenvalerat, Fenpropathrin, Cyhalothrin, Cyfluthrin, Etofenprox,
Tralomethrin, Esbiothrin, Transfluthrin, Terallethrin und dgl. Bestimmte
Beispiele der organischen Phosphorverbindungen sind Fenitrothion,
Naled, Fenthion, Cyanophos, Chlorpyrifos, Diazinon, Calclofos, Salithion
und dgl. Bestimmte Beispiele der Carbamatverbindungen sind Methoxadiazon,
Propoxur, Carbaryl, Fenobcarb und dgl. Bestimmte Beispiele der insektenwachstumsregulierenden
Verbindungen sind Methopren, Hydropren, Diflubenzuron, Cyromazin,
Fenoxycarb, Lufenuron und dgl. Bestimmte Beispiele der Synergisten sind
Piperonylbutoxid, Sainepirin, Octachlordipropylether und dgl.
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Als
Beispiele der akarizid wirksamen Verbindungen können Akarizide, wie Trifluormethansulfonsäureanilid-Verbindungen,
Pyrethroidverbindungen und dgl. aufgeführt werden.
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Die
abwehrend wirksamen Verbindungen sind Verbindungen mit einer Wirkung,
Insekten abzuwehren und dgl., und Beispiele sind Abwehrmittel, wie
N,N-Diethyl-m-triamid, Caran-3,4-diol
und dgl.
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Als
bakteriozide und fungizide Wirkstoffe und Fleck(en)schutzmittel
können
Bakteriozide, Fungizide und Mittel für Fleck(en)schutz aufgeführt werden,
zum Beispiel Isothiazolinverbindungen, wie N-Phenylbenzoisothiazolon-3,
Pyridylpyrimidinverbindungen, wie 4,6-Dimethyl-2-(6-phenylpyridin-2-yl)pyrimidin,
Oxonsäure und
Vinyzen.
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Als
Wirkstoffe für
herbizide Wirkung, Pflanzenwachstumsregulierung, dermale Therapie,
Rostschutz, Schmierwirkung, Antiblockwirkung, Grenzflächenaktivität, antistatische
Wirkung können
im Handel erhältliche Herbizide,
Pflanzenwachstumsregulatoren, Rostschutzmittel, Schmiermittel, Antiblockmittel,
grenzflächenaktive
Mittel, antistatische Mittel und dgl. aufgeführt werden.
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Die
Kombination des verdampfbaren Weichmachers und des Wirkstoffs, die
in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, erfüllt die
Formel: P1/P2 ≥ 2
(wobei P1 den Dampfdruck des verdampfbaren Weichmachers bei 20°C bezeichnet
und P2 den Dampfdruck des Wirkstoffs bei 20°C bezeichnet). Wenn P1/P2 < 2 wird, da der
Unterschied zwischen dem Dampfdruck des verdampfbaren Weichmachers
und dem des Wirkstoffs gering ist, die Wirkung des betreffenden
Freisetzungsverfahrens des Wirkstoffs aus dem Formgegenstand, d.h. das
vorstehend genannte Ausschwitzen des Wirkstoffs unter geöffneten
Bedingungen, gering. Für
eine weitere Erhöhung
der Wirkung des betreffenden Freisetzungsverhaltens ist das Verhältnis von
P1 und P2 stärker
bevorzugt P1/P2 ≥ 5
und weiter bevorzugt P1/P2 ≥ 10.
Die Obergrenze von P1/P2 ist nicht entscheidend, beträgt aber üblicherweise
1010.
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Das
Verhältnis
der Menge des verdampfbaren Weichmachers und der des Wirkstoffs
wird gegebenenfalls abhängig
von den gewünschten
Ausschwitzeigenschaften und dem Zweck zur Verwendung festgelegt. Zum
Beispiel kann, um die Einstellung des Zeitpunkts, zu dem das Ausschwitzen
des Wirkstoffs beginnt, die Menge auf folgende Weise festgelegt
werden. Das heißt,
damit das Ausschwitzen des Wirkstoffs kurz nach Beginn der Verwendung
startet, kann das Verhältnis
der Menge des verdampfbaren Weichmachers zu der des Wirkstoffs gering
festgelegt werden, so dass die Konzentration des Wirkstoffs in der
Harzzusammensetzung nur übersättigt wird,
wenn der verdampfbare Weichmacher in geringem Maße verdampft. Außerdem kann,
damit das Ausschwitzen des Wirkstoffs nach Verstreichen eines bestimmten
Zeitraums von Beginn der Verwendung startet, das Verhältnis der
Menge des verdampfbaren Weichmachers zu der des Wirkstoffs hoch
festgelegt werden, so dass die Konzentration des Wirkstoffs in der
Harzzusammensetzung nicht übersättigt wird, wenn
nicht eine bestimmte Menge des verdampfbaren Weichmachers verdampft.
Die Sättigungslöslichkeit
des Wirkstoffs im Harz kann mit dem vorstehend genannten gleichen
Verfahren wie zum Erhalt der Sättigungslöslichkeit
des verdampfbaren Weichmachers erhalten werden. Die Verringerung
(Verdampfungsmenge) des verdampfbaren Weichmachers, die durch Verdampfen
bewirkt wird, kann zum Beispiel durch vorhergehendes Messen der Änderung
mit der Zeit der Restmenge des verdampfbaren Weichmachers im Formgegenstand
erhalten werden.
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Die
Einstellung des Zeitpunkts, zu dem das Ausschwitzen des Wirkstoffs
beginnt, kann auch durch Ändern
des Dampfdrucks des verdampfbaren Weichmachers, zusätzlich zum
vorstehend genannten Verfahren des Änderns des Verhältnisses
der Menge des verdampfbaren Weichmachers und der des Wirkstoffs,
durchgeführt
werden. Das heißt
für einen
früheren
Beginn des Ausschwitzens des Wirkstoffs kann ein verdampfbarer Weichmacher
mit höherem
Dampfdruck verwendet werden, und für einen späten Beginn kann ein verdampfbarer
Weichmacher mit geringerem Dampfdruck verwendet werden. Außerdem kann
der Zeitpunkt, zu dem das Ausschwitzen des Wirkstoffs beginnt, auch
durch die Menge des nachstehend bezeichneten Ausschwitzbeschleunigers
eingestellt werden. Eine Einstellung der Ausschwitzgeschwindigkeit
kann mit diesen Verfahren ebenfalls erreicht werden.
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Wenn
die pseudostationäre
Annahme von Higuchi et al. (Bezugsliteratur: Higuchi et al., „J. Pharm. Sci.", Band 50, 874 (1961))
verwendet wird, ist die Ausschwitzgeschwindigkeit des Wirkstoffs
in der vorliegenden Erfindung proportional zur Oberfläche des
Formgegenstands, der Wurzel des Diffusionskoeffizienten des Wirkstoffs
und des übersättigten
Teils des Wirkstoffs. Im Hinblick auf diese Information kann, wenn
die Ausschwitzgeschwindigkeit des Wirkstoffs zu steuern ist, zum
Beispiel, wenn die Ausschwitzgeschwindigkeit zu erhöhen ist,
der übersättigte Teil
des Wirkstoffs erhöht
werden. Außerdem
ist es auch möglich,
die Ausschwitzgeschwindigkeit unter Verwendung eines verdampfbaren
Weichmachers mit hoher Verdampfungsgeschwindigkeit zu erhöhen, zum
Beispiel ein verdampfbarer Weichmacher mit hohem Dampfdruck.
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Als
in der vorliegenden Erfindung verwendetes Harz können jene verwendet werden,
die für
die verwendeten Wirkstoffe geeignet sind und zur Verwendung geeignet
sind. Bestimmte Beispiele sind Polyolefine, wie Polyethylen, Polypropylen
und Copolymere von Ethylen und organischen Carbonsäurederivaten
mit einer ethylenisch ungesättigten
Bindung, wie Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
und Ethylen-Methylmethacrylat-Copolymer, thermoplastische Harze,
wie Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polycarbonat, Polyester,
Polystyrol und Polymethylmethacrylat, wärmehärtende Harze, wie Polyurethan
und Epoxyharz, synthetische Kautschuke, wie SBR und EPDM, und dgl.
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Unter
diesen Harzen sind im Hinblick auf die Erhöhung der Ausschwitzgeschwindigkeit
jene stärker bevorzugt,
die hohe Beweglichkeit in Molekülketten,
niedrige Glasübergangstemperatur
aufweisen und keine chemische Reaktion mit dem Wirkstoff bewirken.
Insbesondere weisen thermoplastische Harze ausgezeichnete Formbarkeit
und wirtschaftliche Effizienz auf und ferner kann die Löslichkeit
und Diffundierbarkeit des Wirkstoffs in einem weiten Bereich durch
geeignete Wahl der thermoplastischen Harze und Zusätze gesteuert werden.
So sind sie als Materialien zur Steuerung des Ausschwitzens des
Wirkstoffs stärker
bevorzugt. Außerdem
ist bevorzugt, die thermoplastischen Harze zu wählen, die bei weniger als der
Zersetzungstemperatur oder dem Siedepunkt des Wirkstoffs und des
verdampfbaren Weichmachers geformt werden können, um den Verlust des Wirkstoffs
oder des verdampfbaren Weichmachers zu hemmen, der durch Zersetzung,
Verdampfung an die Umgebung und Lösung in das Kühlwasser
des Wirkstoffs oder des verdampfbaren Weichmachers bewirkt wird,
wenn die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung
geformt wird.
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Die
erfindungsgemäße Harzzusammensetzung
enthält
ferner einen Ausschwitzbeschleuniger und gegebenenfalls einen Weichmacher,
der zu dem vorstehend genannten verdampfbaren Weichmacher verschieden
ist, (manchmal nur als „Weichmacher" bezeichnet), einen
Stabilistor, einen Füllstoff,
ein Farbmittel und dgl. in Erwägung
ihrer Verträglichkeiten.
Unter ihnen können
der Ausschwitzbeschleuniger und der Weichmacher geeigneterweise
zum effektiveren Erhalt der Wirksamkeit durch Verbesserung der Ausschwitzeigenschaften des
Wirkstoffs oder zur Verbesserung der Ausbreitungswirkung des ausgeschwitzten
Wirkstoffs verwendet werden. Der Ausschwitzbeschleuniger kann zum
Verbessern der Ausschwitzbarkeit des Wirkstoffs verwendet werden
und kann geeigneterweise zum Erhöhen
der Diffundierbarkeit des Wirkstoffs verwendet werden, wenn die
Diffundierbarkeit des Wirkstoffs in die Harzzusammensetzung gering
ist.
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Als
Ausschwitzbeschleuniger sind jene bevorzugt, die höhere Diffundierbarkeit
in der Harzzusammensetzung, geringere Löslichkeit in der Harzzusammensetzung
und höhere
Löslichkeit
im verdampfbaren Weichmacher aufweisen. Insbesondere sind Carbonsäuren als
Ausschwitzbeschleuniger bevorzugt und typische Beispiele davon sind
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure und
Stearinsäure,
aromatische Carbonsäuren, wie
Benzoesäure,
Dicarbonsäuren,
wie Weinsäure,
Fumarsäure
und Äpfelsäure, und
Tricarbonsäuren,
wie Citronensäure.
Weitere Beispiele sind Silikonverbindungen, wie Polydimethylsiloxan
und Polymethylphenylsiloxan, grenzflächenaktive Mittel auf Fluorbasis
und Phosphorsäureester,
wie Triphenylphosphat, offenbart in JP-A-5-194102.
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Die
Menge des Ausschwitzbeschleunigers kann geeigneterweise, abhängig vom
Zeitpunkt zu dem das Ausschwitzen des Wirkstoffs beginnt, festgelegt
werden und beträgt
zwischen 0,1–100
Gew.-Teilen, vorzugsweise 1–50
Gew.-Teilen, weiter bevorzugt 5–20
Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Harzes.
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Bei
Verwendung von Harzen, wie Polyvinylchlorid, Polyester und Polyvinylalkohol
als Harz in der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
können
gewöhnlich
zum Verleihen von Biegsamkeit und Verarbeitbarkeit verwendete Weichmacher
zur Harzzusammensetzung gegeben werden. Außerdem ist, wenn Harze, wie
Polyvinylchlorid, die hohe Auflösbarkeit
für den
Wirkstoff aufweisen, verwendet werden, insbesondere bevorzugt, Weichmacher
mit einem Dampfdruck von weniger als 0,0133 Pa (0,0001 mmHg) und
geringer Verträglichkeit
mit dem Harz zu verwenden. Unter Verwendung eines solchen Weichmachers
mit geringer Verträglichkeit
mit dem Harz kann erwartet werden, dass die Sättigungslöslichkeit des Wirkstoffs in
der Harzzusammensetzung verringert und ferner die Ausschwitzbarkeit
des Wirkstoffs erhöht
wird. Als solche Weichmacher können
zum Beispiel Diisononyladipat, Diisodecyladipat, Di-2-ethylhexylazelat,
2-Ethylhexylsebacat, epoxidiertes Sojabohnenöl, aliphatische Polyester usw.
erwähnt
werden, von denen bekannt ist, dass sie Weichmacher mit geringer
Verträglichkeit
mit Polyvinylchloridharz sind.
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Die
Menge dieser Weichmacher beträgt üblicherweise
0,1–200
Gew.-Teile, vorzugsweise 5–100 Gew.-Teile,
stärker
bevorzugt 20–60
Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des Harzes.
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Das
Verfahren der Zugabe des Wirkstoffs, verdampfbaren Weichmachers
und dgl. zum Harz ist nicht beschränkt. Zum Beispiel können sie
unter Verwendung von Mischvorrichtungen, wie einem Banbury-Mischer, Supermischer
und Extruder, gemischt werden, wobei eine Harzzusammensetzung in
der Form eines Pulvers oder Granulats erhalten wird.
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Außerdem können der
Wirkstoff und der verdampfbare Weichmacher zum Formgegenstand durch
vorhergehendes Formen eines Formgegenstands, der weder den Wirkstoff
noch den verdampfbaren Weichmacher enthält, mit dem nachstehend genannten
Verfahren und Eintauchen des erhaltenen Formgegenstands in eine
Flüssigkeit,
die den Wirkstoff und den verdampfbaren Weichmacher umfasst, oder
Beschichten mit der Flüssigkeit,
um den Wirkstoff und den verdampfbaren Weichmacher in den Formgegenstand
zu absorbieren, gegeben werden.
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Die
Form und das Formverfahren des erfindungsgemäßen Formgegenstands sind nicht
beschränkt, sofern
er aus der vorstehend genannten Harzzusammensetzung erhalten wird.
Die Zusammensetzung wird zu verschiedenen Formen, wie Stab, Platte,
Netz, Kreis, Kugel, Dreieck, Halbrundung usw. abhängig von
den Verwendungbedingungen, Gegenständen und Verwendungen, zum
Beispiel als Tierhalsbänder,
Ohrmarken, Medaillons usw., oder Netze, Fasern, Vliese, Platten,
Folien usw. verarbeitet. Die Ohrmarken hier sind insektenbekämpfende
Gegenstände,
die an die Ohren von Haustieren anzubringen sind, die die Schadinsekten
bekämpfen,
die zu den Tieren fliegen, wobei die Tiere im gesunden Zustand gehalten
werden. Das Formverfahren schließt bekannte Verfahren, wie
zum Beispiel Spritzformen, Extrusionsformen, Pulverformen und Pressformen,
ein. Außerdem
kann die Harzzusammensetzung mit verschiedenen bekannten Verfahren
verarbeitet werden, die für
thermoplastische Harze verwendet werden, wie Mehrschichtextrusionsformen,
Mehrfarbspritzformen, Kompositspinnen und Extrusionslaminatformen,
abhängig
von den Zwecken, wie Verbesserung der mechanischen Eigenschaften
bei Verwendung, Erhöhung
der Konzentration des Wirkstoffs im Oberflächenteil des Formgegenstands
und Verbesserung der Verarbeitbarkeit. Bei Mehrschichtextrusionsformen
und Mehrfarbspritzformen kann die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung für jede Schicht
verwendet werden.
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Die
Verwendung und das Verfahren der Verwendung des erfindungsgemäßen Formgegenstands
sind nicht beschränkt
und es kann insbesondere geeigneterweise bei der Verwendung und
Umgebung verwendet werden, bei der Wirkstoff mit geringer Verdampfbarkeit
relativ schwierig freizusetzen ist. Zum Beispiel abhängig von
der Wirksamkeit des Wirkstoffs oder dem Zweck der Verwendung des
Formgegenstands kann der Formgegenstand zum Erhalt von Insektenbekämpfung und
insektizider Wirksamkeit, fungizider und akarizider Wirksamkeit,
Fleck(en)schutzwirksamkeit, herbizider Wirksamkeit, pflanzenwachstumsregulierender
Wirksamkeit, dermaler therapeutischer Wirksamkeit, Rostschutzwirksamkeit,
Schmierwirksamkeit, Antiblockwirksamkeit, Grenzflächenaktivität, antistatischer
Wirksamkeit und dgl. verwendet werden. Zum Beispiel kann sie in
Antihaftfilmen, die ein grenzflächenaktives
Mittel enthalten, antistatischen Filmen, die ein Antistatikmittel
enthalten, insektenbekämpfenden
Vorrichtungen für
Tiere, die einen insektenbekämpfenden
Wirkstoff enthalten (wie insektenbekämpfende Halsbänder für Tiere,
insektenbekämpfende
Ohrmarken für
Tiere usw.) oder dgl. verwendet werden.
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Insbesondere
kann, da der erfindungsgemäße Formgegenstand
genau im Zeitpunkt eingestellt werden kann, zu dem der insektenbekämpfende
Wirkstoff daraus ausschwitzt und hohen Nutzgrad des insektenbekämpfenden
Wirkstoffs aufweist, größere insektenbekämpfende
Wirkung durch Anbringen der insektenbekämpfenden Halsbänder, insektenbekämpfenden
Ohrmarken, insektenbekämpfenden
Medaillons und dgl., die durch Formen der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
erhalten werden, an Tiere erhalten werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann geeigneter auf Wirkstoffe mit geringer
Verdampfbarkeit angewandt werden. Außerdem kann gemäß der vorliegenden
Erfindung das spezielle Freisetzungsverhalten, bei dem unter verschlossenen
Bedingungen der Wirkstoff in der Harzzusammensetzung stabil zurückgehalten
wird und während
der Verwendung unter geöffneten
Bedingungen der Wirkstoff mit Verdampfung des verdampfbaren Weichmachers
ausschwitzt, realisiert werden und so kann die Verwendung des Wirkstoffs
verbessert und ausgezeichnete Wirksamkeit für einen langen Zeitraum stabil
erhalten werden. Außerdem
kann der Zeitpunkt, zu dem das Ausschwitzen des Wirkstoffs beginnt,
eingestellt werden.
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Wie
vorstehend genannt, erreicht die vorliegende Erfindung kontrollierte
Freisetzung des Wirkstoffs aus dem Formgegenstand durch Ausschwitzen.
Die letztendliche Aufgabe der kontrollierten Freisetzung ist ferner
die Erhöhung
der Wirkung des Wirkstoffs durch Freisetzung des Wirkstoffs zu gewünschter
Zeit, an einem gewünschten
Ort und in gewünschter
Menge. Viele Verfahren wurden zum Erreichen der kontrollierten Freisetzung
vorgeschlagen, aber gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die kontrollierte Freisetzung unter Verwendung eines
Formgegenstands erreicht werden, das aus einer Harzzusammensetzung
erhalten wird, in der der Wirkstoff und der verdampfbare Weichmacher
gleichförmig
dispergiert sind, und die vorliegende Erfindung kann ein einfaches
und wirtschaftlich ausgezeichnetes Verfahren der kontrollierten
Freisetzung bereitstellen.
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Die
folgenden nicht einschränkenden
Beispiele erklären
die vorliegende Erfindung detaillierter.
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Beispiel 1
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Die
Ausgangssubstanzen wurden in einen Supermischer bei etwa 30°C eingebracht,
allmählich
auf 130°C
erwärmt
und auf etwa 80°C
abgekühlt,
wobei eine pulverisierte Harzzusammensetzung mit der Formulierung
wie in Tabelle 1 gezeigt erhalten wurde. Dann wurde die Zusammensetzung
5 Minuten unter Verwendung einer auf 160°C erwärmten Walze geknetet, wobei
eine Platte erhalten wurde. Die erhaltene Platte wurden mit einem
Plattengranulierer granuliert. Das erhaltene Granulat wurde bei
einer Formtemperatur von 180°C
pressgeformt, wobei eine Platte mit 8 cm Länge, 5,2 cm Breite und 3 mm
Dicke (mit einer Oberfläche von
etwa 91 cm2) erhalten wurde. Diese Platte
wurde 3 Tage in einem Ofen vom Zirkulationstyp, eingestellt auf 35°C unter geöffneten
Bedingungen, aufgehängt
und dann der Bestandteil, der an die Oberfläche ausschwitzte, mit einem
Papier (Kimwipe, hergestellt von Jujo Kimbury Co., Ltd.) abgewischt
und mit einer Waage genau abgewogen, um die Ausschwitzmenge des
Bestandteils unter geöffneten
Bedingungen zu erhalten.
-
Gleichzeitig
wurde die Platte einem Altern bei 35°C für 3 Tage in einem mit einer
Aluminiumfolie versiegelten Zustand unterzogen und danach der Bestandteil,
der an die Oberfläche
ausschwitzte, und der Bestandteil, der an der Aluminiumfolie anhaftete,
wie vorstehend abgewischt und genau gewogen, um die Ausschwitzmenge
unter versiegelten Bedingungen zu messen. Außerdem wurde, um das Aussehen
während
der Lagerung bei hohen Temperaturen zu bestimmen, das Aussehen der
Platte nach Lagern im versiegelten Zustand bei 50°C für 3 Tage
optisch untersucht.
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Die
Ergebnisse dieser Tests sind in Tabelle 3 gezeigt. Das Ausschwitzen
in großer
Menge wurde festgestellt, verglichen mit dem Ergebnis von Vergleichsbeispiel
1 unter geöffneten
Bedingungen, während
unter versiegelten Bedingungen Ausschwitzen nur in geringer Menge
festgestellt wurde und das Aussehen der im versiegelten Zustand
gelagerten Platte gut war.
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Beispiel 2
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Wie
in Beispiel 1, außer
dass die Formulierung wie in Tabelle 1 gezeigt war, wurde die Ausschwitzmenge
nach Durchführen
des Alterns bei 35°C
für 3 Tage
unter geöffneten Bedingungen
und versiegelten Bedingungen gemessen. Ferner wurde das Aussehen
der bei 50°C
für 3 Tage
im versiegelten Zustand gelagerten Platte optisch gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt. Das Ausschwitzen in einer
größeren Menge,
verglichen mit den Ergebnissen der Vergleichsbeispiele 2 und 3,
unter geöffneten
Bedingungen wurde festgestellt, während unter versiegelten Bedingungen,
das Ausschwitzen nur einer geringen Menge festgestellt wurde und
das Aussehen der im versiegelten Zustand gelagerten Platte gut war.
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Vergleichsbeispiele 1–3
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Wie
in Beispiel 1, außer
dass die Formulierungen wie in Tabelle 1 gezeigt waren, wurde die
Ausschwitzmenge nach Durchführen
des Alterns bei 35°C
für 3 Tage
unter geöffneten
Bedingungen und versiegelten Bedingungen gemessen. Außerdem wurde
das Aussehen der bei 50°C
für 3 Tage
im versiegelten Zustand gelagerten Platte optisch untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt. Das Ausschwitzen wurde unter
geöffneten
Bedingungen festgestellt und das Ausschwitzen in fast der gleichen
Menge wurde auch unter geöffneten
Bedingungen festgestellt, und das Aussehen der im versiegelten Zustand
gelagerten Platte war schlecht und eine große Menge des Bestandteils haftete
an der als Verpackungsmaterial verwendeten Aluminiumfolie.
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Vergleichsbeispiel 4
-
Wie
in Vergleichsbeispiel 3, außer
dass DOA, das ein Weichmacher mit höherer Verträglichkeit als DIDA war, statt
DIDA verwendet wurde, wurde die Ausschwitzmenge nach Durchführen des
Alterns bei 35°C für 3 Tage
unter geöffneten
Bedingungen und versiegelten Bedingungen gemessen. Außerdem wurde
das Aussehen der bei 50°C
für 3 Tage
im versiegelten Zustand gelagerten Platte optisch untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt. Im Wesentlichen kein Ausschwitzen
wurde unter sowohl geöffneten
Bedingungen als auch versiegelten Bedingungen festgestellt.
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Beispiele 3–8
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Eine
pulverisierte Harzzusammensetzung mit der Formulierung wie in Tabelle
2 gezeigt wurde unter Verwendung eines Supermischers erhalten. Dann
wurde das Pulver bei einer Formtemperatur von 180°C spritzgeformt,
wobei ein Formgegenstand in der Form eines Tierhalsbands mit 35
cm Länge,
1 cm Breite und 3 mm Dicke (mit einer Oberfläche von etwa 91 cm2)
erhalten wurde. Wie in Beispiel 1 wurde der erhaltene Formgegenstand
einem Altern bei 35°C
für 3 Tage
unter geöffneten
Bedingungen und versiegelten Bedingungen unterzogen und die Ausschwitzmenge
gemessen. Außerdem
wurde das Aussehen des bei 50°C
für 3 Tage
im versiegelten Zustand gelagerten Formgegenstands optisch untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt. Das Ausschwitzen einer
größeren Menge
unter geöffneten
Bedingungen wurde festgestellt, während unter versiegelten Bedingungen
das Ausschwitzen nur einer geringen Menge festgestellt wurde und
das Aussehen des im versiegelten Zustands gelagerten Formgegenstands
gut war.
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Vergleichsbeispiel 5
-
Wie
in Beispiel 3, außer
dass die Formulierung wie in Tabelle 2 gezeigt war, wurde die Ausschwitzmenge
nach Durchführen
des Alterns bei 35°C
für 3 Tage
unter geöffneten
Bedingungen und versiegelten Bedingungen gemessen. Außerdem wurde
das Aussehen der bei 50°C
für 3 Tage
im versiegelten Zustand gelagerten Platte optisch untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt. Ausschwitzen wurde unter geöffneten
Bedingungen festgestellt, aber das Ausschwitzen in fast der gleichen
Menge wurde auch unter geöffneten Bedingungen
festgestellt, und das Aussehen der im versiegelten Zustand gelagerten
Platte war schlecht.
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Beispiel 9
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Der
in Beispiel 6 verwendete Formgegenstand wurden einem Altern bei
23°C und
35°C für 28 Tage unterzogen,
währenddessen
die Ausschwitzmenge alle 7 Tage gemessen wurde. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 4 gezeigt. Wenn der Ausschwitzbestandteil wiederholt
abgewischt wurde, wurde Ausschwitzen in großer Menge, verglichen mit Vergleichsbeispiel
5, unter geöffneten
Bedingungen festgestellt und Ausschwitzen in nur geringer Menge
unter versiegelten Bedingungen festgestellt. Die Zusammensetzung
des Bestandteils, der nach Altern für 14 Tage unter geöffneten
Bedingungen ausschwitzte, wurde mit Gaschromatographie analysiert,
wobei SUM 32%, DIDA 56% und Isostearinsäure 12% bei 23°C und SUM
30%, DIDA 58% und Isostearinsäure
12% bei 35°C
festgestellt wurden.
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Vergleichsbeispiel 6
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Der
in Vergleichsbeispiel 5 verwendete Formgegenstand wurde einem Altern
bei 23°C
und 35°C
für 28
Tage unterzogen, währenddessen
die Ausschwitzmenge alle 7 Tage gemessen wurde. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 gezeigt. Wenn der Ausschwitzbestandteil wiederholt abgewischt
wurde, wurde Ausschwitzen unter geöffneten Bedingungen festgestellt,
aber Ausschwitzen in fast der gleichen Menge wurde auch unter versiegelten
Bedingungen festgestellt. Das Aussehen der unter versiegeltem Zustand
gelagerten Platte war schlecht, und eine große Menge des Bestandteils haftete
an der als Verpackungsmaterial verwendeten Aluminiumfolie. Die Ausschwitzmenge,
wenn der Bestandteil wiederholt abgewischt wurde, neigte zum Abnehmen. Die
Zusammensetzung des Bestandteils, der nach Altern für 14 Tage
unter geöffneten
Bedingungen ausschwitzte, wurde mit Gaschromatographie analysiert,
wobei SUM 31% und DIDA 69% bei 23°C
und SUM 36% und DIDA 64% bei 35°C
festgestellt wurden.
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Beispiel 10
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Wie
in Beispiel 7, außer
dass die Menge an Isostearinsäure
8 Teile betrug, wurde die Ausschwitzmenge (mg/91 cm2)
alle 3 Tage bei 35°C
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt.
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Beispiel 11
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Beispiel
10 wurde wiederholt, außer
dass die Menge an Isostearinsäure
4 Teile betrug. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt.
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Tabelle
6 Änderung
der Ausschwitzmenge bei 35°C
(mg/91 cm
2)
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In
Beispiel 10 wurde das Ausschwitzen bereits nach einer Zeitspanne
von 3 Tagen unter geöffneten Bedingungen
festgestellt, während
in Beispiel 11 kein Ausschwitzen nach 3 Tagen festgestellt wurde
und das Ausschwitzen nach 6 Tagen festgestellt wurde. Wie aus dem
Vergleich von Beispiel 10 und Beispiel 11 zu erkennen ist, konnte
eine kontrollierte Freisetzung durch Verringerung der Menge des
Ausschwitzbeschleunigers realisiert werden.
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Beispiel 12
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Ein
Harzformgegenstand der vorliegenden Erfindung wurde wie in Beispiel
7 erhalten, außer
dass die Menge an Isostearinsäure
6 Teile betrug.
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Dieser
Formgegenstand zeigte ausgezeichnete Wirkung als Halsband für Tiere.
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Außerdem wurde
dieser Formgegenstand in einer Thermostatenkammer vom Zirkulationstyp,
gehalten bei 35°C,
aufgehängt
und beide Seiten der Proben wurden mit einem Papier (Kimwipe, hergestellt
von Jujo Kimbury Co., Ltd.) etwa jede Woche abgewischt. Das Papier
wurde dann einer Extraktion mit Methanol unterzogen und der Extrakt
verdünnt
und einer quantitativen Analyse des Wirkstoffs mit einem Flüssigchromatographen
unterzogen, um die Ausschwitzmenge zum Zeitpunkt des wiederholten
Abwischens zu messen. Die Änderung
mit der Zeit der Menge an Sumithlin und Sumilav, die an die Oberfläche des
Halsbandes ausschwitzten, ist in 1 und 2 gezeigt.
Die Ausschwitzmenge wurde durch Teilen der mit dem Flüssigchromatographen bestimmten
Menge durch die Oberfläche
(91 cm2) und die vom vorhergehenden Abwischen
vergangenen Tage (7 Tage im Prinzip) berechnet.
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Da
das Ausschwitzen des Wirkstoffs kontinuierlich für etwa 4 Monate festgestellt
wurde, wird angenommen, dass der Formgegenstand für mehr als
4 Monate als insektenbekämpfende
Gegenstände,
wie Halsbänder,
Ohrmarken und Medaillons für
Tiere, geeignet ist.
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Die
in den Beispielen und Vergleichsbeispielen verwendeten Hauptsubstanzen
sind folgende:
-
Harze
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- Harz A: Polyvinylchlorid [Sumilit (mittlerer Polymerisationsgrad:
1300; Suspensionspolymerisationsprodukt), hergestellt von Sumitomo
Chemical Co., Ltd.]
- Harz B: Polyvinylchlorid [„Sumilit" (mittlerer Polymerisationsgrad:
1100; Emulsionspolymerisationsprodukt), hergestellt von Sumitomo
Chemical Co., Ltd.]
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Wirkstoff
-
- Permethrin [„Exmine" (EXM) mit einem
Dampfdruck von 5,5 × 10–7 mmHg
bei 20°C
und hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.]
- d-Fenothrin: [„Sumithrin" (SUM) mit einem
Dampfdruck von 1,2 × 10–6 mmHg
bei 20°C
und hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.]
- Pyriproxyfen: [„Sumilav" (SLV) mit einem
Dampfdruck von 2,2 × 10–6 mmHg
bei 20°C
und hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.]
-
Verdampfbarer Weichmacher
-
- Gemischter Methylester von Bernsteinsäure, Glutarsäure und
Adipinsäure
(abgekürzt
als DBAM; mit einem Dampfdruck von 0,1 mmHg bei 20°C und hergestellt
von Sanken Kako Co., Ltd.)
- Triethylphosphat („TEP" mit einem Dampfdruck
von 0,3 mmHg bei 20°C
und hergestellt von Kurogane Kasei Co., Ltd.)
-
Weichmacher
-
- Diisodecyladipat (abgekürzt
als DIDA; mit einem Dampfdruck von 1 × 10–7 mmHg
bei 20°C
und hergestellt von Sanken Kako Co., Ltd.)
- Di-2-ethylhexyladipat (abgekürzt
als DOA; mit einem Dampfdruck von 7 × 10–7 mmHg
bei 20°C
und hergestellt von Sanken Kako Co., Ltd.)
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Stabilisator
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- O-130P: Epoxidiertes Sojabohnenöl, hergestellt von Asahi Denka
Kogyo K. K. und auch als sekundärer
Weichmacher verwendet
- LPZ-793L: Flüssiger
Stabilisator auf Barium-Zink-Basis, hergestellt von Sakai Kagaku
Co., Ltd.
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Beispiel 13
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Eine
pulverisierte Harzzusammensetzung mit der Formulierung wie in Tabelle
7 gezeigt wurde unter Verwendung eines Supermischers erhalten. Dann
wurde das Pulver bei einer Formtemperatur von 150°C spritzgeformt,
wobei ein Formgegenstand in der Form eines Tierhalsbands mit 35
cm Länge,
1 cm Breite, 3 mm Dicke (mit einer Oberfläche von etwa 91 cm2)
erhalten wurde. Wie in Beispiel 1 wurde der Formgegenstand einem
Altern bei 35°C
für 3 Tage
unter geöffneten
und versiegelten Bedingungen unterzogen und die Ausschwitzmenge
gemessen. Ferner wurde das Aussehen des bei 50°C für 3 Tage im versiegelten Zustand gelagerten
Formgegenstands optisch untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle
8 gezeigt. Ausschwitzen in größerer Menge
wurde unter geöffneten
Bedingungen festgestellt, während
unter versiegelten Bedingungen ein Ausschwitzen nur in geringer
Menge festgestellt wurde und das Aussehen der im versiegelten Zustand
gelagerten Platte gut war.
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Harz
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- Harz C: Polyvinylchlorid [Sumilit (mittlerer Polymerisationsgrad:
800; Suspensionspolymerisationsprodukt), hergestellt von Sumitomo
Chemical Co., Ltd.]
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Wirkstoff
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- Fenocarb: [Osbac (BAK) mit einem Dampfdruck von 3,6 × 10–4 mmHg
bei 20°C,
hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.; eine Carbamatverbindung]
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Stabilisator
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- Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinyl)sebacat: (NF 90, hergestellt
von Nissan Ferro Co., Ltd.)
- 4,4'-Isopropylidendihenolalkyl(C12-C15)-phosphit:
(NF 915, hergestellt von Nissan Ferro Co., Ltd.)
- Gemisch von Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinyl)sebacat und
n-Octadecyl-β-(4'-hydroxy-3',5'-t-butylphenyl)propionat:
(Nx-803A, hergestellt von Nissan Ferro Co., Ltd.)
- Bisphenol A-Diglycidylether: (909, hergestellt von Nissan Ferro
Co., Ltd.)
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Verarbeitungshilfsmittel
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- Polyethylen mit niedrigem Molekulargewicht: (Lub, hergestellt
von Nissan Ferro Co., Ltd.)