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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Vorteile von Produkten mit kontrollierter Freisetzung sind in der
Arzneimittelbranche wohlbekannt und beinhalten die Fähigkeit, über einen
vergleichsweise längeren
Zeitraum hinweg einen gewünschten
Blutspiegel eines Arzneimittels beizubehalten und die Patientencompliance
zu verbessern, indem man die Anzahl der Verabreichungen reduziert,
die nötig
sind, um dies zu erreichen. Diese Vorteile wurden durch die unterschiedlichsten
Verfahren erreicht.
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Viele
Systeme für
eine Verabreichung mit kontrollierter Freisetzung wurden bereits
entwickelt und sind kommerziell erhältlich, bei denen die Aufnahme über den
Magen-Darm-Trakt erfolgt. Auch transdermale Formulierungen mit kontrollierter
Freisetzung sind in der Fachwelt wohlbekannt. Eine weitere gebräuchliche
Möglichkeit
der Arzneimittelverabreichung ist die orale Inhalationstherapie.
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Inhalationen
sind Arzneimittel oder Lösungen
bzw. Suspensionen von einem oder mehreren Arzneimitteln, die über den
nasalen oder oralen Atemweg für
lokale oder systemische Wirkungen verabreichbar sind. Es gibt etliche
verschiedene Zuführungsvorrichtungen,
die verwendet werden können,
um einem Patienten auf dem Inhalationsweg Arzneimittel zu verabreichen.
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Zerstäuber eignen
sich nur dann für
die Verabreichung von Inhalationslösungen oder -suspensionen, wenn
sie Tröpfchen
produzieren, die fein genug und von einheitlicher Größe sind,
so dass der Nebel die Bronchiolen erreicht. Zerstäubte Lösungen können direkt
vom Zerstäuber
oder von einer Gesichtsmaske aus Kunststoff, einem Zelt oder einem
Gerät für intermittierende
positive Beatmung eingeatmet werden. Zu den Nachteilen von Zerstäubungssystemen
zählen
Probleme hinsichtlich „benutzungsbedingter" Dosisschwankungen
und Arzneimittelstabilität.
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Eine
andere Produktgruppe ist als Inhalationen oder Insufflationen bekannt.
Der britische Katalog der pharmazeutischen Stoffe „British Pharmacopoeia" definiert Inhalation
als ein Verabreichungssystem für
flüssige
Arzneimittel, während
Insufflation ein Verabreichungssystem für Pulver über den Respirationstrakt ist.
Eine dieser Inhalationsvorrichtungen ist das druckbetriebene Dosieraerosol
(PMDI). Vorrichtungen dieser Art dienen dazu, dosierte Mengen eines
Arzneimittels in den Respirationstrakt einzubringen und beinhalten
Suspensionen oder Lösungen
in einem Flüssiggastreibmittel,
zusammen mit Stoffen wie Cosolventen (z. B. Alkohol) und Tenside
(z. B. Lezithin). Ein Dosieraerosol enthält mehrere Dosen, häufig im
Bereich von einer bis zweihundert Dosen. Die verabreichte Dosis
liegt im Allgemeinen im Bereich von 25 bis 100 Mikrolitern (μl) pro Sprühstoß.
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Pulverförmige Arzneimittel
können
durch mechanische Vorrichtungen verabreicht werden, die extern erzeugten
Druck erfordern oder, was noch gebräuchlicher ist, tiefes Einatmen
des Patienten. Pulverförmige Arzneimittel
sind häufig
in Kapseln enthalten, die in einer geeigneten Vorrichtung platziert
und aufgebohrt werden, um es dem Pulver zu ermöglichen, in die Außenumgebung
zu gelangen, wenn ein entsprechender Druckabfall erzeugt wird. Bei
einigen Vorrichtungen wird der Druckabfall erzeugt, indem man den
Patienten die Vorrichtung in den Mund nehmen und einatmen lässt. Inhalation
stellt Zustände
her, die bewirken, dass das Arzneimittel aus der Kapsel heraus und
in den Respirationstrakt des Patienten gesogen wird. Die Vorrichtung
kann auch turbulenzverstärkende
Strukturen aufweisen, um die Deagglomeration zu verbessern, wodurch
verhindert wird, dass größere Pulverpartikel
in den Respirationstrakt gelangen.
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In
der Fachwelt wird nun zunehmend Trockenpulverinhalatoren Aufmerksamkeit
geschenkt.
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Die
Internationale Patentanmeldung WO 94/04133 beschreibt beispielsweise
eine pulverförmige
Zusammensetzung für
Inhalationen, das ein mikrofeines Arzneimittel enthält, beispielsweise
Salbutamolsulfat, und einen Träger
mit einem antistatischen Wirkstoff. Der Träger ist Calciumcarbonat oder
ein Zucker, insbesondere Lactose. Die Menge des Trägers beträgt 95–99,99 Gew.-%.
Die Zusammensetzungen sollen für
die Zuführung
des Wirkstoffes in die Lunge dienlich sein, wobei Nebenwirkungen,
wie zum Beispiel Brechreiz, reduziert werden, indem ihr Arzneimittelanteil,
der die Lunge erreicht, maximiert wird.
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Das
US-amerikanische Patent Nr. 4,590,206 beschreibt Kapseln, Kartuschen
oder Sprühbehälter, die sprühgetrocknetes
Natriumcromoglicat in fein verteilter und nicht agglomerierter Form
enthalten. Ein wesentlicher Anteil der einzelnen Arzneimittelpartikel
hat eine Form, die es ihnen ermöglicht,
tief in die Lunge vorzudringen, und ist dennoch schüttfähig, um
das Befüllen
der Kapseln zu ermöglichen.
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Die
Internationale Patentanmeldung WO 93/25198 betrifft ein ultrafeines
Inhalationspulver. Das Pulver enthält ein Arzneimittel und Hydroxypropylcellulose
und/oder Hydroxypropylmethylcellulose. Mehr als 80 Gew.-% der Partikel
in dem Pulver sollen einen Partikeldurchmesser von 0,5–10 μm haben.
Das Pulver soll in der Lage sein, die untere Luftröhre und
Bronchien zu erreichen. Ferner soll es gute Depositionseigenschaften (Ablage)
haben und sich für
die kontinuierliche Arzneimittelfreisetzung eignen.
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Zuvor
wurden in unseren US-amerikanischen Patenten mit den Nummern 4,994,276,
5,128,143 und 5,135,757 ein heterodisperses polysaccharidbasiertes
Arzneimittelträgersystem
und orale feste Dosierungsformen mit kontrollierter Freisetzung
beschrieben. Diese Systeme sind unter dem Handelsnamen TIMERxTM von TIMERx Technologies, Patterson, N.Y.
und Edward Mendell Co., Inc., N.Y., der Inhaber des vorliegenden Patents,
kommerziell erhältlich.
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Die
Fachwelt würde
es für äußerst vorteilhaft
halten, wenn neue Formulierungen für die Trockenpulverinhalation
angeboten werden würden,
die in der Lage sind, für
eine langsame, kontinuierliche Freisetzung des Arzneimittels zu
sorgen und gleichzeitig biologisch abbaubar oder aus den Lungen-
beziehungsweise Nasenwegen ausstoßbar sind, und in denen der
enthaltene Wirkstoff relativ bioverfügbar wäre.
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ZIELE UND
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung verfolgt das Ziel, neue orale oder nasale
Inhalationsträger
für eine
große Vielfalt
an Arzneimitteln bereitzustellen, die eine reproduzierbare In-vivo-Wirkung
liefern, wenn einem menschlichen Patienten eine gewünschte Einmaldosis
des Trägers
in Kombination mit einem Arzneimittel über orale oder nasale Inhalationsvorrichtungen
verabreicht wird.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Trockenpulver
für orale
oder nasale Inhalation oder Insufflation mit einer kohäsiven Zusammensetzung
aus Träger
und Arzneimittel bereitzustellen, das für eine kontrollierte Abgabe
des Arzneimittels vom Träger
in-vivo sorgt.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Formulierung
für orale
oder nasale Inhalation mit kontrollierter Freisetzung bereitzustellen,
die enzymatisch abbaubar oder ausstoßbar ist, wenn sie in-vivo
verabreicht wird.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Formulierung
für orale
Inhalation mit kontrollierter Freisetzung bereitzustellen, die eine
kontrollierte Arzneimittelabgabe in die nasopharyngealen, tracheobronchialen
und kombinierten nasopharyngeal-bronchialen Bereiche der Lungenwege
ermöglichen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Trockenpulver
für die
Inhalationstherapie bereitzustellen, das bioadhäsiv ist und für eine kontrollierte
Freisetzung des Arzneimittels sorgt, wenn es in-vivo verabreicht
wird.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine Formulierung für orale
Inhalation mit kontrollierter Freisetzung eines Arzneimittels in
die oberen Luftwege des Respirationstrakts bereitzustellen.
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Die
vorstehend genannten und weitere Ziele werden kraft der vorliegenden
Erfindung erreicht, die teilweise Partikel einer kohäsiven Zusammensetzung
aus einem Arzneimittel zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen,
Xanthangummi und Johannisbrotgummi enthaltenden Träger mit
kontrollierter Freisetzung betrifft. Die Partikel der kohäsiven Zusammensetzung,
die die erfindungsgemäßen Trockenpulverformulierungen
enthalten, neigen nicht zum Entmischen. Die durchschnittliche Partikelgröße reicht
von etwa 0,1 bis etwa 10 μm
im Durchmesser bei Lungenzuführung.
Bei nasaler Zuführung
beträgt
die durchschnittliche Partikelgröße etwa
10 bis etwa 355 μm
und vorzugsweise 10–125 μm.
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Der
pharmazeutisch akzeptable Träger
kann ferner ein inertes Saccharid-Verdünnungsmittel
enthalten, entweder ein Monosaccharid oder ein Disaccharid.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung eine Kapsel, eine Kartusche oder
einen Sprühbehälter, die eine
kohäsive
Zusammensetzung aus einem Arzneimittel und einem pharmazeutisch
akzeptablen, Xanthangummi und Johannisbrotgummi umfassenden Polysaccharidträger enthalten,
wobei die durchschnittliche Partikelgröße etwa 0,1 bis etwa 10 μm im Durchmesser
bei Lungenzuführung
beträgt.
Bei nasaler Zuführung
beträgt
die durchschnittliche Partikelgröße etwa
1 bis etwa 355 μm
und vorzugsweise etwa 10 bis etwa 125 μm.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer pharmazeutischen Formulierung mit kontrollierter Freisetzung
für die
Inhalations- oder Insufflationstherapie, das das Granulieren einer Mischung
aus einem Arzneimittel und einem Polysaccharidgummi natürlichen
Ursprungs, das Trocknen des erhaltenen Granulats und das anschließende Mahlen
der erhaltenen kohäsiven
Zusammensetzung aus Arzneimittel und Gummi umfasst, um Partikel
mit einem Durchmesser von etwa 2 bis etwa 10 μm zu erhalten. In einer alternativen
Ausführungsform
wird das Polysaccharidgummi zuerst gemahlen und dann mit dem Arzneimittel
granuliert, und anschließend
wird die Mischung getrocknet, um ein Granulat zu erhalten, und das
Granulat wird dann gesiebt, um ein Trockenpulverprodukt mit einer
Partikelgröße von etwa
2 bis etwa 10 μm
im Durchmesser zu erhalten.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
wird die gesamte Saccharidkomponente des pharmazeutisch akzeptablen
Trägers
in einem geeigneten Medium gelöst
oder dispergiert. Das gewählte
Medium sollte sowohl in der Lage sein, die Saccharidkomponente zu
suspendieren oder zu lösen
als auch den eigentlichen Inhaltsstoff zu lösen. Der Wirkstoff wird der
Saccharidlösung
oder -dispersion zugefügt
und darin gelöst
oder dispergiert. Danach wird das Lösungsmittel entfernt, z. B.
durch Evaporation, was Spraytrocknen beinhalten kann, um eine (poly)saccharid-aktive
Zusammensetzung zu erhalten. Anschließend wird die Zusammensetzung
gemahlen oder gesiebt, falls nötig,
um Partikel mit dem gewünschten
Durchmesser zu erhalten.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist der Träger
mit kontrollierter Freisetzung (der die Kombination aus Xanthangummi
und Johannisbrotgummi mit einem beliebigen pharmazeutisch akzeptablen
inerten Verdünnungsmittel
enthält)
in einer Menge von etwa 99,9 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% des Endprodukts
enthalten, noch besser etwa 99 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-%. Das Arzneimittel-/Gummiverhältnis kann
z. B. etwa 0,5:100 bis etwa 1:1 betragen. Noch besser beträgt das Arzneimittel-/Gummiverhältnis etwa 1:100
bis etwa 1:2. In Ausführungsformen
der Erfindung, in denen der Träger
mit kontrollierter Freisetzung sowohl die Kombination aus Xanthangummi
und Johannisbrotgummi als auch ein pharmazeutisch akzeptables inertes
Verdünnungsmittel
enthält,
beträgt
die Gesamtmenge des Trägers
mit kontrollierter Freisetzung etwa 10 bis etwa 90%, und das pharmazeutisch
akzeptable inerte Verdünnungsmittel
etwa 89 bis etwa 9% der Formulierung, wobei der Rest das bzw. die
zu verabreichenden Arzneimittel umfasst.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist der Begriff „Zusammensetzung" so zu verstehen,
dass er für mehr
als ein Partikel von unterschiedlichen Chemikalien, für mehr als
ein Partikel von derselben Chemikalie oder für ein einzelnes Partikel von
mehr als einer Chemikalie steht. Der Begriff „Chemikalie" ist so zu verstehen,
dass er den Wirkstoff oder das Arzneimittel, den Träger und
das inerte Verdünnungsmittel
umfasst.
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Mit "kontrollierter Freisetzung" ist im Sinne der
vorliegenden Erfindung gemeint, dass das therapeutisch wirksame
Arzneimittel mit einer kontrollierten Geschwindigkeit von der Formulierung
abgegeben wird, so dass therapeutisch günstige Blutspiegel (jedoch
unterhalb schädlicher
Werte) des Arzneimittels über
einen langen Zeitraum hinweg beibehalten werden, z. B. indem man
eine Dosierungsform vorsieht, die wirksame Spiegel des Arzneimittels
in-vivo für
einen Zeitraum von etwa 1 bis etwa 24 Stunden oder länger liefert.
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Der
Begriff "Umgebungsfluid" steht im Sinne der
vorliegenden Erfindung z. B. für
eine wässrige
Lösung wie
jene, die für
In-vitro-Dissolutionstests verwendet wird, oder für Schleim,
der in den Lungen- oder Nasenwegen zu finden ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Im
Allgemeinen hat man in der Fachwelt erkannt, dass Formulierungen
für Trockenpulverinhalation oder
-insufflation aus Partikeln mit einer Größe von etwa 2 μm im Durchmesser
bestehen müssen,
damit die Partikel beim Einatmen die Lungenalveolen erreichen. Partikel
mit einem größeren Durchmesser
als 10 μm können beim
Einatmen nicht tief in die Lunge vordringen, weil sie hinten im
Rachen und in den oberen Atemwegen des Menschen abgefangen werden,
während
jene mit einem kleineren Durchmesser als 0,5 μm dazu neigen, wieder ein- oder
ausgeatmet zu werden). Es ist daher eine überraschende Entdeckung dieser
Erfindung, dass bei der Formulierung von Partikeln, die bioadhäsive Freisetzungsmerkmale
wie jene der vorliegenden Erfindung aufweisen, Partikel im Bereich
von etwa 0,1 μm
nicht dazu neigen, ausgeatmet zu werden und sich für die Verwendung
bei Inhalationstherapien eignen.
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Um
Partikel mit einer Größe von 2 μm herzustellen,
die in einer Inhalationsformulierung verwendbar sind, wird es als
notwendig erachtet, ein Trägermaterial
zu verwenden, da Partikel dieser kleinen Größe zur Kohäsion neigen, und außerdem bei
den meisten per Inhalation zugeführten
Arzneimitteln die Dosis des reinen Arzneimittels zu gering ist,
um eine genaue Dosimetrie zu ermöglichen,
wodurch sich die augenscheinliche Größe der Gruppe der Partikel
die sich zusammengehängt
haben, beim Einatmen vergrößert. Die
Trennung von Arzneimittel und Träger
in den Atemwegen während
der Verwendung einer oralen Inhalationsvorrichtung ist im Allgemeinen
auf verschiedene physikalische Merkmale der unterschiedlich dimensionierten
Partikel zurückzuführen, oft
als Stokes-Zahl bezeichnet.
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Man
hat festgestellt, dass die gemäß dem Stand
der Technik verwendeten Vorrichtungen für Trockenpulverinhalation nicht
in der Lage sind, eine Arzneimitteldosis effizient in die Alveolen
einzubringen, da sie nicht genügend
Turbulenzen erzeugen. Um Scherungsbedingungen herzustellen, die
ausreichen, um einzelne Arzneimittelpartikel einer Größe in der
respirierbaren Fraktion zu isolieren, ist eine hohe Turbulenz notwendig.
Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass bei herkömmlichen
Vorrichtungen nur 10–15%
der Arzneimittelladung in die tiefen Lungenbereiche eingeführt wird,
obgleich dies mit neueren Vorrichtungen auf 40–50% oder mehr erhöht werden
kann. Außerdem
ist man der Ansicht, teils aufgrund der wenig effizienten Arzneimittelzuführung in
die tiefen Lungenbereiche und teils aufgrund der Trockenpulverformulierungen
des Stands der Technik selbst, dass viele Vorrichtungen für die Trockenpulverinhalation
die Arzneimitteldosis zu ungleichmäßig einbringen, so dass sie
für viele
solcher Arzneimittel als unbrauchbar erachtet werden.
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Angesichts
der vorstehend genannten und sonstiger Probleme ist es ein Ziel
der vorliegenden Erfindung, eine Arzneimitteldosis bereitzustellen,
die auf kontrollierte und effiziente Weise in die oberen Atemwege des
Respirationstrakts sowie in die tiefen Lungenbereiche des Respirationstrakts
aufnehmbar ist. In diesen Bereichen, die in der Fachwelt im Allgemeinen
als tracheobronchialer Bereich bezeichnet werden, können Partikel
mit einem Durchmesser von 0,1–10 μm in diese
Bereiche eingebracht werden. Die Anzahl an Kapillargefäßen im Bereich
der oberen Atemwege des Respirationstrakts ist bedeutend kleiner
als im tiefen Pulmonalbereich der Lunge, und daher wurde dieser
Bereich des Respirationstraktes bisher nicht für die Arzneimittelzuführung in
Betracht gezogen. In der vorliegenden Erfindung wird die relativ
kleinere Anzahl an Kapillargefäßen in dem
Bereich vorteilhaft für
eine langsame, kontrollierte Freisetzung des Arzneimittels aus den
kohäsiven
Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Trockenpulverformulierungen
verwendet, so dass eine längere kontrollierte
Freisetzung und Aufnahme des Arzneimittels erreicht wird als bei
der kontrollierten Freisetzung aus einer äquivalenten Formulierung, die
tief in die Lunge vordringt.
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Die
Erfindung betrifft teilweise eine Formulierung für die Trockenpulverinhalation/-insufflation,
die eine kohäsive
Zusammensetzung aus einem Arzneimittel und einem nicht zum Entmischen
neigenden Träger
enthält.
Den Aspekten der Erfindung zufolge, wo die erfindungsgemäßen Formulierungen
für die
Trockenpulverinhalation für
die Lungenzuführung
bestimmt sind, haben wenigstens 80% der einzelnen Polysaccharid-/Arzneimittelpartikel
eine durchschnittliche Partikelgröße von etwa 0,1 bis etwa 10 μm. Anderen
Aspekten zufolge, wo Feinpartikel von Arzneimittel/Polysaccharid
auf groben Saccharidpartikeln transportiert werden, haben die Partikel
der Zusammensetzung eine durchschnittliche Partikelgröße von etwa
45 bis etwa 355 μm,
und vorzugsweise etwa 63 bis etwa 125 μm. Anderen Aspekten der Erfindung
zufolge liegt die durchschnittliche Partikelgröße der Partikel der kohäsiven Zusammensetzung
im Bereich von etwa 0,1 bis 125 μm.
In anderen Ausführungsformen
sind Partikel der kohäsiven
Zusammensetzung mit einer durchschnittlichen Partikelgröße im Bereich
von etwa 125 bis etwa 355 μm
vorgesehen. Auf diese Weise werden die Partikel der kohäsiven Zusammensetzung,
wenn sie über
irgendeine dem Stand der Technik bekannten Vorrichtung für die Trockenpulverinhalation
eingeatmet werden, gesammelt und im Fall von Partikeln der Größe 2–10 μm hauptsächlich im
tracheobronchialen Bereich des Respirationstrakts und im Fall von
Partikeln kleiner als 2 μm
hauptsächlich
im tiefen Lungenbereich aufgenommen. Der Träger, der verwendet wird, um
die Partikel der kohäsiven
Zusammensetzung herzustellen, gehört zu jenen, die für eine kontrollierte
Freisetzung des Arzneimittels sorgen, wenn die Partikel einem Umgebungsfluid
ausgesetzt werden, z. B. einer Dissolutionsflüssigkeit, einer mobilen Phase oder
Wasser in einem In-vitro-Dissolutionsgerät, oder in-vivo den in dem
Respirationstrakt und insbesondere in den tracheobronchialen Bereichen
vorhandenen Fluida.
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Das
in den Formulierungen der vorliegenden Erfindung verwendete Trägermaterial
ist die Kombination aus Xanthangummi und Johannisbrotgummi. Die
Eigenschaften der kontrollierten Freisetzung der Formulierung für die Trockenpulverinhalation
werden optimiert, wenn das Xanthangummi-/Johannisbrotgummiverhältnis etwa
3:1 bis etwa 1:3 beträgt,
vorzugsweise etwa 2:1 zu etwa 1:2, und am besten etwa 1:1. In diesem
Ausführungsbeispiel
kann der erfindungsgemäße Träger mit
kontrollierter Freisetzung jedoch etwa 1 Gew.-% bis etwa 99 Gew.-%
Xanthangummi und etwa 99 Gew.-% bis etwa 1 Gew.-% Johannisbrotgummi
enthalten.
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Falls
gewünscht,
kann den Trockenpulverformulierungen der vorliegenden Erfindungen
ein kationisches Vernetzungsmittel zugefügt werden. Das kationische
Vernetzungsmittel kann z. B. monovalente oder multivalente Metallkationen
enthalten. Die bevorzugten Salze sind anorganische Salze, einschließlich verschiedener
Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetall-Sulfate, Chloride, Borate,
Bromide, Citrate, Acetate, Lactate, etc. vorausgesetzt, die Salze
sind löslich.
Zu den besonderen Beispielen geeigneter kationischer Vernetzungsmittel
gehören
Calciumchlorid, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Natriumcarbonat,
Lithiumchlorid, Trikaliumphosphat, Natriumborat, Kaliumbromid, Kaliumfluorid,
Natriumbicarbonat, Magnesiumchlorid, Natriumzitrat, Natriumacetat,
Calciumlactat und Natriumfluorid. Auch multivalente Metallkationen
können
verwendet werden. Die bevorzugten kationischen Vernetzungsmittel
sind jedoch monovalent oder bivalent. Besonders bevorzugte Salze
sind Kaliumchlorid und Natriumchlorid. Das kationische Vernetzungsmittel
ist in den Formulierungen für
Inhalation mit kontrollierter Freisetzung der vorliegenden Erfindung
in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 50 Gew.-%, und besser noch
etwa 1% bis etwa 10 Gew.-% der Polysaccharid-Komponente enthalten.
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In
bestimmten Formulierungen der Erfindung kann es wünschenswert
sein, ein pharmazeutisch akzeptables Tensid in ausreichender Menge
hinzuzufügen,
um entweder die Eigenschaften der kontrollierten Freisetzung der
Partikel der Zusammensetzung aus Arzneimittelträger und Arzneimittel oder die
Benetzungs- und Löslichkeitseigenschaften
des Arzneimittels zu ändern.
In solchen Ausführungsformen
enthält
das Tensid etwa 0,01 bis etwa 10 Gew.-% des Trägers mit kontrollierter Freisetzung,
und besser noch etwa 0,1 bis etwa 2 Gew.-% des Trägers mit
kontrollierter Freisetzung. Die Tenside, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
beinhalten im Allgemeinen pharmazeutisch akzeptable anionische Tenside,
kationische Tenside, amphotere (amphipathische/amphiphile) Tenside
und nichtionische Tenside. Zu den geeigneten pharmazeutisch akzeptablen
anionischen Tensiden gehören
beispielsweise monovalente Alkylcarboxylate, Acyllactylate, Alkylethercarboxylate,
N-Acyl Sarkosinate, polyvalente Alkylcarbonate, N-Acyl Glutamate,
Fettsäure-Polypeptidkondensate,
Schwefelsäureester
und Alkylsulfate.
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Geeignete
pharmazeutisch akzeptable nichtionische Tenside wie zum Beispiel
Polyoxyethylenverbindungen, Lezithin, ethoxylierte Alkohole, ethoxylierte
Ester, ethoxylierte Amide, Polyoxypropylenverbindungen, propoxylierte
Alkohole, ethoxylierte/propoxylierte Blockpolymere und propoxylierte
Ester, Alkanolamide, Aminoxide, Fettsäureester aus mehrwertigen Alkoholen,
Ethylenglykolester, Diethylenglykolester, Propylenglycolester, Glycerylester,
Polyglycerylfettsäureester,
SPANs (z. B. Sorbitanester), TWEENs Saccharoseester und Glucose-(Dextrose-)Ester.
Das Tensid sollte den Nasen- und Rachenraum nicht angreifen, um
die Schleimhäute
nicht zu reizen.
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Weitere
geeignete pharmazeutisch akzeptable Tenside/Cosolventen (lösende Wirkstoffe)
beinhalten Akaziengummi, Benzalkoniumchlorid, Cholesterin, emulgierendes
Wachs, Docusatnatrium, Glycerylmonostearat, Lanolinalkohole, Lezithin,
Poloxamer, Polyoxyethylenrizinusölderivate,
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
Polyoxyethylenstearate, Natriumlaurylsulfate, Sorbitanester, Stearinsäure und
Triethanolamin.
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Auch
gemischte Systeme aus Tensiden und Benetzungsmittel sind in Verbindung
mit der vorliegenden Erfindung verwendbar. Beispiele für solche
gemischten Systeme beinhalten zum Beispiel Natriumlaurylsulfate/Polyethylenglycol
(PEG) 6000 und Natriumlaurylsulfate/PEG 6000/Stearinsäure.
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Der
inerte Füllstoff
des Arzneimittelträgers
mit Langzeitwirkung umfasst vorzugsweise ein pharmazeutisch akzeptables
Saccharid, das ein Monosaccharid und/oder ein Disaccharid enthält. Beispiele
geeigneter inerter pharmazeutischer Füllstoffe beinhalten Zucker
wie zum Beispiel Saccharose, Dextrose, Lactose, Galaktose, Fruktose,
Mischungen aus diesen und Ähnliches,
sowie Zuckeralkohole wie zum Beispiel Mannitol, Sorbitol, Xylitol, Lactitol,
Maltitol, Galactitol und Ähnliches.
Vorzugsweise wird jedoch ein löslicher
pharmazeutischer Füllstoff
verwendet, wie zum Beispiel Lactose, Dextrose, Galactose, Saccharose
oder Mischungen aus diesen. Außerdem
können
selbstverständlich
auch die vorstehend genannten Zucker und Zuckeralkohole als Träger verwendet
werden, anstelle von oder zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen Stoffen.
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Bestimmten
Aspekten der Erfindung zufolge sind die Formulierungen der vorliegenden
Erfindung in der Lage, ein Arzneimittel über einen kontrollierten Zeitraum
hinweg in den Respirationstrakt einzubringen. Wie in den Beispielen
gezeigt, sind die Formulierungen unter Verwendung des modifizierten
Twin Stage Impingers (TSI) in der Lage, über kontrollierte Zeiträume hinweg
unterschiedliche Arzneimittelladungen an Stufe 1 des Geräts zu befördern, die
dem oberen Lungenbereich entspricht. In bestimmten Ausführungsbeispielen
der Erfindung kann der Prozentsatz des Arzneimittels, das im Bereich
von Stufe 1 während
der ersten Stunde nach der Zuführung
einer Dosis freigesetzt wird, etwa 0,5 bis zu Mengen von etwa 90%
betragen. Personen mit allgemeinem Fachwissen werden erkennen, dass
die Kontrolle der Freisetzungsraten von Vorteil sein kann, je nach
den pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften des
verabreichten Arzneimittels.
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In
bestimmten Ausführungsbeispielen
der Erfindung sorgen die erfindungsgemäßen Formulierungen für eine lang
anhaltende Freisetzung des Arzneimittels in den Respirationstrakt.
Die Formulierungen können beispielsweise
mit einem Freisetzungsprofil hergestellt werden, mit dem die Menge
des aus der kohäsiven
Zusammensetzung freigesetzten Arzneimittels nach dem Einbringen
in den oberen Lungenbereich wenigstens etwa 50% frühestens
etwa zwei bis etwa vier Stunden nach der Zuführung erreicht.
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Die
Formulierungen für
Trockenpulverinsufflation/-inhalation werden vorzugsweise mit Hilfe
eines Nassgranulierungsverfahrens hergestellt, damit die Arzneimittel-
und Trägerpartikel
der Zusammensetzung die gewünschte
respirierbare Größe bekommen
(abhängig
davon, ob sie für
nasopharyngeale Depositionen, Deposition im oberen oder unteren
Lungenbereich oder eine Kombination aus diesen bestimmt sind). In
bestimmten Ausführungsbeispielen
erhält
man solche Zusammensetzungen durch die Durchführung von einem oder mehreren
Nassgranulierungsschritten. Die ertindungsgemäßen Trockenpulverformulierungen
können
jedoch gemäß einer
beliebigen Technik hergestellt werden, um ein akzeptables Produkt
zu erhalten.
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Einem
Aspekt der Erfindung zufolge können
die Formulierungen für
die Trockenpulverinsufflation wie folgt hergestellt werden:
ein
Arzneimittel wird in einem geeigneten Lösungsmittel (z. B. Wasser,
Alkohol, Lösungsmittelmischung,
etc.) gelöst
und der Polysaccharidmischung in dem gewünschten Größenbereich hinzugefügt. Für orale
Insufflationen bedeutet dies 80% weniger als 10 μm; für nasale Insufflationen beträgt der gewünschte Größenbereich etwa
10 bis etwa 355 μm.
Falls erforderlich, kann die Polysaccharidmischung gesiebt werden,
um die nötige Größe zu erlangen.
In Fällen
wo die Polysaccharidmischung eine Größenreduzierung erfordert, kann
ein geeignetes Mahlverfahren angewendet werden, beispielsweise ein
Strahlmahlverfahren (z. B. mit Strahlmühlen), Hammermahlverfahren,
Schwingmahlverfahren, Kugelmahlverfahren, etc. In manchen Fällen ist
es vorteilhafter, das Mahlverfahren unter Glasübergangstemperatur durchzuführen oder,
aus anderen Gründen,
ein kryogenes Mahlverfahren anzuwenden (unter Verwendung von flüssigem CO2, N2 oder einem
anderen geeigneten Kühlmittel).
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Die
Konzentration (oder das Volumen) der Arzneimittellösung, die
solchen feinen Polysaccharidpartikeln hinzugefügt wird, ist groß genug,
um ausreichend Benetzungskontakt zu bieten, damit eine ausreichende Aufnahme
des Arzneimittels in die Oberfläche
der Polysaccharidmischung und eine Aufnahme auf der Oberfläche stattfinden
können,
so dass man die erforderlichen Eigenschaften der kontrollierten
Freisetzung erhält. Dies
erfordert in der Regel eine wässrige
Konzentration von 10–50%
Gew.-% Polysaccharide. Die absolute Konzentration hängt hierbei
von anderen Verfahrensfaktoren ab, einschließlich der Dauer des Benetzungskontakts
der Lösung
mit den Polysaccharidoberflächen
und/oder den Temperaturen während
oder vor dem Benetzungskontakt. Dieser zuletzt genannte Parameter
ist besonders wichtig bei Polysacchariden, die hohe Temperaturen
erfordern, um unter bestimmten Verhältnissen von einem Lösungszustand
in einen Gelzustand überzugehen
(z. B. Sol-Gel-Transformation von Johannisbrotgummi). Die Kontaktzeit
liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 1 bis 30 Minuten in einem
Hochgeschwindigkeitsmixer, einer Verarbeitungsanlage oder einem sonstigen
Granulierungsmittel. Die hohen Temperaturen betragen 80° bis 100° für Stärke und
Johannisbrotgummi, wobei dies jedoch vorzugsweise nicht die Temperatur
nach dem Kontakt mit der Arzneimittellösung ist.
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Die
kontaktierte nasse Mischung aus Arzneimittel und Polysacchariden
kann dann auf die übliche
Weise granuliert werden, entweder unter Verwendung eines Hochgeschwindigkeits-Gemischgranulators
oder durch Sprühgranulieren,
um Flüssigkeitskontakt
herzustellen oder durch ein anderes geeignetes Verfahren, um eine
Zusammensetzung aus Partikeln im mitreißbaren Größenbereich zu erhalten (bei
Zuführung
von einem Insufflator) gewöhnlich
45–355 μm (und vorzugsweise
63–95 μm bei kompressionsloser
Insufflation). Anschließend
wird das Pulver oder körnige
Material getrocknet, beispielsweise unter Verwendung eines Hordentrockners
oder eines Fließbetttrockners,
der bei ungefähr
60°C so
lange betrieben wird, bis das Pulver bzw. die Körnchen eine Gleichgewichtsfeuchte
aufweisen. Im Falle einiger Arzneimittel/bioaktiver Stoffe wird
ein Gefriertrocknungsverfahren angewendet, um physikalische/chemische
Degradierung zu vermeiden. Bei manchen Einstellungen (Inhalatortypen
oder klinische Anwendungen) kann es letztlich wünschenswert sein, eine weitere
abschließende
Größenreduzierung
an dem getrockneten Pulver/den getrockneten Körnchen vorzunehmen. Dies kann
unter Anwendung eines der vorstehend beschriebenen Verfahren oder
durch Sieben ausgeführt
werden.
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Einem
anderen Aspekt der Erfindung zufolge wird ein zweites Verfahren
zur Herstellung der Insufflationsformulierungen der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt. Es wird das vorstehend beschriebene Verfahren angewendet,
außer
dass das Volumen der verwendeten Flüssigkeit viel größer ist
(z. B. 50–99
Gew.-% Wasser zu Polysacchariden), um vor oder während dem Kontakt mit der Arzneimittellösung einen
vollständigeren Übergang
der Polysaccharidkomponente von einem Gelzustand in einen Lösungszustand
zu erreichen. In solchen Fällen
kann das Trocknen durch eine der in dem vorstehend beschriebenen
Verfahren dargestellte Methode erfolgen oder durch Spraytrocknen
oder Walzentrocknen oder in einem Spin-Flash-Trockner, Laufbandtrockner
oder durch eine sonstige geeignete Methode. Alternativ kann vor
dem Trocknen ein Entwässerungsschritt
eingefügt
werden, z. B. indem man osmotische Effekte der Diffusion durch eine
halbdurchlässige
Membran nutzt. Falls nötig,
kann die mit dem Arzneimittel beladene Gelmatrix nach dem abschließenden Trocknen gemäß einem
der vorstehend beschriebenen Verfahren gemahlen werden, um ein Pulver
in dem gewünschten Größenbereich
zu erhalten.
-
Noch
ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
bietet ein drittes Verfahren für
die Herstellung der Formulierungen der vorliegenden Erfindung. Das
erste Verfahren wird wiederholt, außer dass das Arzneimittel gemahlen
oder spraygetrocknet wird, bis es im gewünschten respirierbaren Bereich
liegt (0,1 bis 10 μm
bei pulmonaler Verwendung oder größer bei nasaler Verwendung),
und als Suspension auf das Polysaccharidsystem in einem im Wesentlichen
festen/halbfesten Zustand (erstes Verfahren) oder in einem halbfesten/flüssigen Zustand
(zweites Verfahren) angewendet wird. Die Arzneimittelsuspension
kann entweder auf die pulverförmige Polysaccharidmischung
(Spraygranulieren) aufgesprüht
werden oder in einem Hochgeschwindigkeits-Mischgranulator oder einem sonstigen
Granulierungsmittel hinzugefügt
werden.
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Ein
viertes Verfahren für
die Herstellung der Formulierungen der vorliegenden Erfindung beinhaltet
die Herstellung einer einfachen trockenen Mischung aus feinen Arzneimittelpartikeln
(0,1–10 μm) und feinen
Polysaccharidpartikeln (0,1–10 μm) unter
Verwendung eines geeigneten Trockenmischers (z. B. TurbulaTM-Mischer).
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Ein
fünftes
Verfahren für
die Herstellung der Formulierungen der vorliegenden Erfindung beinhaltet
die Vorgehensweise gemäß dem vierten
Verfahren, jedoch unter Zugabe von Wasser oder einem bzw. mehreren anderen
geeigneten Lösungsmitteln,
um eine Zusammensetzung aus dem mit der Polysaccharidmischung vermischten
Arzneimittel zu erhalten. Die Größenreduzierung
durch Trocknen und Sieben kann, falls nötig, wie vorstehend beschrieben
ausgeführt
werden.
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Ein
weiteres (sechstes) Verfahren für
die Herstellung der Formulierungen der vorliegenden Erfindung beinhaltet
die Zugabe einer Saccharidkomponente zu dem Gemisch aus Arzneimittel
und Polysaccharidmischung. Dieses Verfahren beinhaltet, die gesamte
Saccharidkomponente zusammen mit dem Arzneimittel zu lösen und
sie auf die Weise hinzuzufügen,
wie es bei einem der ersten drei Verfahren beschrieben wurde. Alternativ
kann die Saccharidkomponente dem Lösungsmittelsystem in Lösungen hinzugefügt werden,
wie es in dem fünften
Verfahren beschrieben wurde. Die Saccharidkomponente kann auch durch
Mahlen zu der respirierbaren Fraktion werden (0,1–10 μm bei pulmonaler
Verwendung, 10–355 μm bei nasaler
Verwendung) und mit den Produkten, die mit einem der fünf vorstehend
beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, trocken vermischt werden.
Alternativ kann die Saccharidkomponente auf einen Größenbereich
fraktioniert werden, der sie zu einem Träger macht, der in der Lage
ist, das Mitreißen
des Pulvers und die Deagglomeration während des Einatmens von einem
Trockenpulverinsufflator zu verbessern. Zu diesem Zweck sollte die
Saccharidkomponente in dem Größenbereich
45–355 μm und vorzugsweise
63–125 μm liegen.
Das vermischte Material mit kontrollierter Freisetzung, das in einem
der fünf
vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt wurde, wird 5–30 min
lang unter Verwendung eines Taumelmischers (z. B. Turbula-Mischer)
mit dem Saccharid trocken vermischt.
-
Ein
siebtes Verfahren zur Herstellung der Formulierungen der vorliegenden
Erfindung beinhaltet Fälle, in
denen es wünschenswert
sein kann, eine weitere inerte Komponente hinzuzufügen, beispielsweise
ein Tensid, Schmiermittel, etc. Dies kann durch entsprechende Zugabe
bei einem der vorstehend beschriebenen Verfahren erfolgen. Bei dem
ersten, zweiten, dritten und fünften
Verfahren erfolgt die Zugabe in flüssigem Zustand. Bei dem vierten
und sechsten Verfahren ist das Zusatzmittel in festem Zustand und
wird durch einfaches Trockenvermischen zugesetzt.
-
Bei
den Formulierungen für
Trockenpulverinhalation/-insufflation der vorliegenden Erfindung
kann eine große
Vielfalt an Arzneimitteln verwendet werden. Im Allgemeinen wirken
Arzneimittel, die in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden
können,
vorzugsweise lokal auf das Lungengewebe und/oder sind in ausreichender
Menge aus dem Respirationstrakt aufnehmbar, um eine therapeutisch
gewünschte
Wirkung zu erzielen. Zu solchen Arzneimitteln zählen:
- (a)
Anticholinergika wie zum Beispiel Anisotropin, Atropin, Belladonna
Alkaloide, Benztropin, Biperiden, Dicyclomin, Glycopyrrolat, Hyoscyamin,
Ipratropium, Isopropamid, Mepenzolat, Methscopolamin, Oxyphencyclimin,
Procyclidin, Propanthelin, Scopolamin, Tridihexethyl, Trihexyphenidyl
und Cyclopentolat;
- (b) Corticosteroide wie zum Beispiel Beclomethason, Betamethason,
Dexamethason, Hydrocortison, Methylprednisolon, Prednisolon, Clocortolon,
Flumethason, Fluocinolon, Fluorometholon, Flurandrenolid, Triamcinolon,
Budesonid, Desoximetason, Halcinonid, Amcinonid, Clobetasol, Diflorason
und Fluocinonid, Fluticason;
- (c) Sympathomimetica wie zum Beispiel Albuterol, Albuterolsulfat,
Dobutaminhydrochlorid, Dopaminhydrochlorid, Ephedrinsulfat, Epinephrin,
Fenfluraminhydrochlorid, Isoetharin, Isoproterenol, Mephenterminsulfat,
Metaproterenolsulfat, Metaraminolbitartrat, Methoxaminhydrochlorid,
Norepinephrinbitartrat, Phenylephrinhydrochlorid, Phenylpropanolaminhydrochlorid,
Pseudoephedrin, Ritodrinhydrochlorid, Terbutalinsulfat, Tetrahydrozolinhydrochlorid,
Triprolidin und Pseudoephedrin sowie Xylometazolinhydrochlorid;
- (d) Hypophysenhinterlappen-Hormone wie zum Beispiel Nafarelinacetat
und Vasopressin;
- (e) antihyperglykämische
Wirkstoffe wie zum Beispiel Acetohexamid, Chlorpropamid, Glipizid,
Glyburid, Insulinpräparate,
Tolazamid und Tolbutamid;
- (f) Dekongestiva wie zum Beispiel Pseudoephedrin, Phenylpropanolaminhydrochlorid;
- (g) Bronchodilatoren wie zum Beispiel Albuterol, Albuterolsulfat,
Atropinsulfat, Bitolterolmesylat, Dyphyllin, Epinephrin, Ethylnorepinephrin-Hydrochlorid,
Ipratropiumbromid, Isoetharin, Isoproterenol, Metaproterenolsulfat,
Oxtriphyllin, Pirbuterolacetat, Terbutalinsulfat und Theophyllin/Aminophyllin,
Salmeterol (und Salze);
- (h) beta2-adrenerge Agonisten wie zum
Beispiel Albuterol, Bitolterolmesylat, Metaproterenolsulfat, Pirbuterolacetat,
Ritodrinhydrochlorid und Terbutalinsulfat;
- (i) Antihistaminika wie zum Beispiel Astemizol, Azatadinmaleat,
Brompheniraminmaleat, Buclizinhydrochlorid, Carbinoxamin, Pseudoephedrin,
Chlorpheniraminmaleat, Clemastinfumarat, Cyclizin, Cyproheptadinhydrochlorid,
Dexchlorpheniraminmaleat, Dimenhydrinat, Diphenhydraminhydrochlorid,
Hydroxyzin, Meclizinhydrochlorid, Methdilazinhydrochlorid, Promethazinhydrochlorid,
Propiomazinhydrochlorid, Terfenadin, Trimeprazintartrat, Tripelennamin,
Triprolidin, Cromone wie zum Beispiel Cromolynnatrium und Nedocromil (und
Salze).
- (j) Cytokine, Cytokininhibitoren (z. B. Leucovorin), Polypeptide,
Peptide, Polypeptide, Proteine, z. B. Heparin, Enzymee, Gene, Genfragmente,
Hormone und N-Acetylcysteine.
-
Die
vorstehende Liste der Arzneimittelklassen und speziellen Medikamente
dient nur als Beispiel und ist nicht als exklusiv zu verstehen.
-
Vorrichtungen
für Insufflation
und Inhalation
-
Im
Allgemeinen weisen die Vorrichtungen für Insufflation und Inhalation,
die sich für
die Verwendung in Verbindung mit den erfinderischen partikulären Dosierungsformen
mit kontrollierter Freisetzung eignen, ein Gehäuse auf mit einem Durchgang
für den
Luftstrom, in dem das eine Ende des Durchgangs so ausgebildet ist,
dass es in den Mund oder in die Nase eingeführt werden kann, einer Kammer,
die die Partikel einer kohäsiven
Zusammensetzung mit kontrollierter Freisetzung enthält, wobei
die Zusammensetzung aus einem Arzneimittel und einem pharmazeutisch
akzeptablen Polysaccharidträger,
der Xanthangummi und Johannisbrotgummi enthält, besteht, und wobei die
durchschnittliche Größe der einzelnen
Partikel etwa 0,1 bis etwa 10 μm im
Durchmesser für
die oral-pulmonalen Atemwege oder 10 bis 355 μm für die Nasenwege beträgt, ein
Betätigungsmittel
zum Freisetzen einer Einmaldosis der Partikel in den Durchgang,
so dass die Einmaldosis beim Einatmen des Patienten durch diesen
Durchgang gesogen und zum Nasopharynx und/oder Lungentrakt des Patienten
geleitet wird.
-
Die
Formulierungen der vorliegenden Erfindung können so angepasst werden, dass
sie mit einer beliebigen Vorrichtung für orale und/oder nasale Insufflation
von pulverförmigen
oder festen Arzneimitteln verwendet werden können. Das Pulvergemisch der
vorliegenden Erfindung kann beispielsweise zu einer festen Dosierungsform
komprimiert werden, wie zum Beispiel eine Ringtablette, die dann
in eine geeignete Insufflationsvorrichtung gelegt wird, die zerstäubende oder
sonstige Mittel enthält,
um einzelne Pulverpartikel aus der Insufflationsvorrichtung in die
respirierbare Fraktion zu transportieren, wenn die Vorrichtung betätigt wird
(z. B. wenn eine Einmaldosis des Arzneimittels durch Einatmen verabreicht
werden soll).
-
Im
Stand der Technik werden viele Vorrichtungen beschrieben, die dienlich
sind, um eine Dosis eines pulverförmigen Arzneimittels in den
Respirationstrakt oder in den Nasopharynx eines Patienten einzubringen. Beispiele
solcher Vorrichtungen, die dienlich wären, um die Formulierungen
der vorliegenden Erfindung einzubringen, werden nachstehend beschrieben.
-
Eine
dieser Vorrichtungen ist als Bespak-Vorrichtung bekannt, die in
der PCT-Schrift WO 92/00771 beschrieben und von Innovata Biomed
Limited vertrieben wird. Die darin beschriebene Vorrichtung beinhaltet eine
Speicherkammer zum Speichern des zu verabreichenden pulverförmigen Arzneimittels
und ein Dosierungsteil mit Dosierungsbechern, in die die jeweiligen
Dosen des pulverförmigen
Arzneimittels gefüllt
werden. Durch einen Inhalationskanal, der an dem einen Ende der
Vorrichtung ausgebildet ist, wird Luft inhaliert und mit dem Dosierungsbecher
in Kontakt gebracht, der mit dem pulverförmigen Arzneimittel gefüllt wurde.
Der Dosierungsbecher ist so ausgerichtet, dass er oben, zum Luftstrom
hin, offen ist, um dem Pulver zu ermöglichen, aus dem Becher freigesetzt
zu werden. Beim Einatmen vermischt sich die Dosis mit dem Luftstrom
und wird dann weiter durch das Mundstück inhaliert.
-
Die
Dosierungsbecher auf dem Dosierungsteil sind an einer kegelstumpfförmigen Außenwand
angeordnet, so dass jeder Dosierungsbecher so positionierbar ist,
dass er beim Einatmen oben, zum Luftstrom hin, offen ist. Das Dosierungsteil
dreht sich, so dass sich die Dosierungsbecher zwischen einer Position,
in der die Becher eine Dosis des pulverförmigen Arzneimittels aus der
Speicherkammer aufnehmen, und einer Position, in der die Becher
dem Luftstrom ausgesetzt sind, hin und her bewegen. Wenn ein Becher
dem Luftstrom ausgesetzt ist, wird ein anderer Becher nach der Speicherkammer
ausgerichtet und mit dem Pulver befüllt.
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Wenn
die Dosis aus dem Dosierungsbecher herausgeblasen wurde und sich
das Dosierungsteil daraufhin gedreht hat, wird der Becher von einem
Wischelement ausgewischt und gereinigt, um nicht verteiltes Pulver
zu entfernen, und anschließend
mittels eines feuchtigkeitsabsorbierenden Materials getrocknet.
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Eine
andere Vorrichtung für
die Zuführung
von Inhalationspulvern wird in dem US-amerikanischen Patent Nr.
2,587,215 (Priestly) beschrieben. Priestly beschreibt einen Inhalator
mit einer Speicherkammer, die ein pulverförmiges Arzneimittel, eine Mischkammer
und ein Mittel, um eine vorgegebene Dosis eines Arzneimittels aus
der Speicherkammer in die Mischkammer zu transportieren, enthält. Die
Dosis wird in der Mischkammer mit Luft vermischt und durch ein Mundstück eingeatmet.
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Eine
weitere Inhalationsvorrichtung, die sich für das Zuführen von pulverförmigen inhalierbaren
Arzneimitteln eignet, wird in dem US-amerikanischen Patent Nr. 4,274,403
(Struve) beschrieben. Struve beschreibt einen Inhalator, mit dem
pulverförmige
Arzneimittel nasal verabreicht werden, der ein Speichermittel enthält, um darin
eine bestimmte Menge des Arzneimittels aufzunehmen. Das Speichermittel
beinhaltet eine Zuführungsöffnung,
durch die das pulverförmige
Arzneimittel aus dem Speichermittel aufgenommen werden kann. Ferner
beinhaltet die Vorrichtung einen Dispensierkopf, der betriebsfähig mit
dem Speichermittel verbunden ist, um das pulverförmige Arzneimittel verstärkt über den
Nasenweg zu dispensieren. Der Dispensierkopf des Struve-Inhalators
beinhaltet eine Düse,
ein Körperstück, einen
Dispensierzylinder und ein Entlüftungsmittel.
Die Düse
ist so geformt, dass sie in den Nasenweg des Benutzers eingeführt werden kann.
Die Düse
beinhaltet einen Dispensierkanal, um die Dosis in den Nasenraum
des Patienten abzugeben.
-
Das
Körperstück grenzt
an die Düse
an und hat eine Querbohrung. Die Querbohrung verbindet operativ
den Dispensierkanal in der Düse
mit der Zuführungsöffnung,
die zu dem Speichermittel des Arzneimittels führt. Die Zuführungsöffnung und
der Dispensierkanal sind an den Stellen, an denen sie in die Querbohrung hineinführen, schräg zueinander
versetzt.
-
Der
Dispensierzylinder beinhaltet eine Dosierungskammer. Die Dosierungskammer
kann wahlweise nach der Zuführungsöffnung oder
nach dem Dispensierkanal ausgerichtet werden. Der Dispensierzylinder
sitzt verschiebbar in der Querbohrung, so dass er von einer ersten
Querposition, in der die Dosierungskammer nach der Zuführungsöffnung ausgerichtet
ist, in eine zweite Querposition wechseln kann, in der die Dosierungskammer
nach dem Dispensierkanal ausgerichtet ist. In ihrer ersten Position
kann die Dosierungskammer bei Betätigung des Inhalators mit einer
Ladung des pulverförmigen
Arzneimittels befüllt
werden. In der zweiten Position wird die Ladung mit dem pulverförmigen Arzneimittel
in den Dispensierkanal eingebracht, damit sie von dem Benutzer eingeatmet
werden kann.
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Das
Entlüftungsmittel
ist als Teil des Dispensierzylinders ausgebildet und ist nur in
der zweiten Position des Zylinders in der Lage, die Dosierungskammer
ins Freie zu entlüften,
d. h. wenn sich das Pulver in der Vorrichtung befindet, so dass
es von dem Benutzer eingeatmet werden kann.
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Eine
weitere Inhalationsvorrichtung wird in dem US-amerikanischen Patent
Nr. 4,524,769 (Wetterlin) offenbart. Wetterlin beschreibt einen
Dosierinhalator, um einem Patienten eine mikronisierte pharmakologisch wirksame
Substanz zu verabreichen. Der Inhalator beinhaltet eine Gasleitung,
durch die Gas strömt,
um die zu verabreichende mikronisierte Substanz zu transportieren.
Ferner beinhaltet der Inhalator eine Membran mit einer Vielzahl
an vorher ausgewählten
perforierten Abschnitten, die jeweils geeignet sind, eine reproduzierbare Einmaldosis
von weniger als 50 mg dieser wirksamen Substanz in Trockenpulverform
zurückzuhalten
und zu dispensieren. Die Pulverpartikel haben eine Partikelgröße von weniger
als 5 μm.
Die Membran ist beweglich mit der Gasleitung verbunden, so dass
einer der vorher ausgewählten
Abschnitte in der Gasleitung positioniert werden kann, damit die
Substanz, die in dem vorher ausgewählten Abschnitt zurückgehalten
wird, dispensiert werden kann. Der verbleibende vorher ausgewählte Abschnitt
kann sich in einer Position außerhalb
der Gasleitung befinden, um die wirksame Substanz aufzunehmen. Die
Membran kann eine Vielzahl von Positionen einnehmen, wobei jeder
vorher ausgewählte
Abschnitt der Membran nacheinander in der Gasleitung positioniert
werden kann, um die darin zurückgehaltene
Einmaldosis der aktiven Substanz zu dispensieren. Jeder vorher ausgewählte Abschnitt,
von dem die aktive Substanz dispensiert wurde, kann in die externe
Position gebracht werden, um die aktive Substanz aufzunehmen.
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Die
britische Patentanmeldung Nr. 2,041,763 beschreibt einen Inhalator
mit einer Speicherkammer für das
Pulver und einem drehbaren Dosierungsteil mit Dosierungsöffnungen,
die in einer Position zu der Speicherkammer hin offen sind und in
einer anderen Position zu der Mischkammer hin offen sind. Wenn sich
das Dosierungsteil dreht, wird das Pulver aus der Speicherkammer
in die Mischkammer transportiert, damit es eingeatmet werden kann.
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EP 0 079 478 beschreibt
einen Inhalator mit einer Speicherkammer, einem Inhalationsluftkanal
und einem drehbaren Zuführungsteil,
in dem ein Hohlraum ausgebildet ist. Das Zuführungsteil wird von einer Position,
in der der Hohlraum Pulver aus der Speicherkammer aufnimmt, in eine
andere Position gedreht, in der das Pulver durch die Erdanziehungskraft
aus dem Hohlraum heraus und in einen Auffangbehälter fällt, der in dem Luftkanal angeordnet
ist.
-
Das
US-amerikanische Patent Nr. 4,860,740 (Kirk et al.) beschreibt einen
Inhalator mit einem Dosierungsteil, in dem Ausnehmungen ausgebildet
sind. Die Ausnehmungen enthalten ein pulverförmiges Arzneimittel. Wenn sich
das Dosierungsteil dreht, wird eine der Ausnehmungen dem Luftinhalationskanal
zugewandt, so dass es von dem Luftstrom mitgerissen und eingeatmet
wird.
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Der
in der PCT-Schrift WO 92/09322 beschriebene und von Boehringer Ingelheim
vertriebene EasyhalerTM veranschaulicht
eine weitere geeignete Vorrichtung, um die Formulierungen der vorliegenden
Erfindung zuzuführen.
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Die
Vorrichtung beinhaltet eine Zuleitung einer pulverisierten medizinischen
Substanz und ein „Dosierungsmittel", das ein drehbarer
Zylinder mit fünf
gleichförmigen
Ausnehmungen ist, die umfangsseitig an dem Zylinder angeordnet sind.
Der Zylinder wird gedreht, so dass eine der Ausnehmungen nach der
Arzneimittel zuleitung ausgerichtet wird, und mit einer bestimmten
Menge des Arzneimittels befüllt,
während
eine andere Ausnehmung nach einem Luftkanal ausgerichtet wird, der
mit dem Mundstück
verbunden ist. Danach wird die befüllte Ausnehmung in eine andere
Position in dem direkten Weg eines Inhalationsluftstroms gedreht.
Die Dosis wird von der Ausnehmung des drehbaren Dosierungsmittels
vorausbestimmt und wird von dem direkten Luftstrom durch die Inhalationskammer
sauber geblasen.
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Zum
Betreiben der Vorrichtung wird das drehbare Dosierungsmittel so
gedreht, dass eine volle Dosierungskammer (die bereits nach der
vorherigen Benutzung aufgefüllt
wurde) nach dem Luftkanal ausgerichtet wird, der zu dem Mundstück führt. Beim
Einatmen des Benutzers wird Luft durch die Öffnungen und Düsen direkt
in die Dosierungskammer gesogen. Der Luftstrom fließt in die
Dosierungskammer und bewirkt dadurch, dass das Arzneimittel mit
der Luft in Inhalationsrichtung durch das Mundstück transportiert wird. Die
Achse des Luftkanals ist in einem Winkel zwischen 70° und 110°, aber vorzugsweise
90° (senkrecht)
zu der Achse des Dosierungsmittels angeordnet.
-
Das
US-amerikanische Patent Nr. 5,176,132 offenbart eine Vorrichtung,
um ein pulverförmiges
Arzneimittel durch Inhalation in die Lunge einzubringen. Die Vorrichtung
beinhaltet ein Mundstück,
einen Arzneimittelbehälter,
der mit dem Mundstück
verbunden ist, und ein Dosierungsmittel, um eine Dosis des Arzneimittels aus
dem Behälter
zu dispensieren. Der Behälter
enthält
ein zu einem Körper
verpresstes pulverförmiges
Arzneimittel mit einem Wirkstoff, dessen Partikel in loser Pulverform
eine Größe von 1
bis 10 μm
aufweisen. Das Dosierungsmittel beinhaltet ein drehbares Schraubenblatt,
um den Pressling abzuschaben. Beim Einschalten reibt also das Schraubenblatt
das verpresste pulverförmige
Arzneimittel in Partikel, die geeignet sind, in den Respirationstrakt
eines Patienten eingeatmet zu werden.
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Die
Internationalen Patentanmeldungen PCT/EP93/01157 und PCT/EP93/01158
(eingereicht von GGU) betreffen eine Inhalationsvorrichtung beziehungsweise
eine runde Tablette. Die Vorrichtung von GGU beinhaltet einen Körper zum
Speichern des Arzneimittels, der in einem Mundstück angeordnet ist. Der Körper bildet
den Anfang einer Inhalationsröhre,
durch die das Arzneimittel eingeatmet wird. Das Arzneimittel ist
verpresst und ringförmig
ausgebildet. Bei Betrieb dreht sich ein Messerfräser und zerkleinert dadurch
das Arzneimittel in Partikel. Beim Einatmen fließt Luft durch Lufteinlässe in dem
Gehäuse
und in den Bereich der Schneiden des Messerfräsers. Zusammen mit den Vertiefungen,
die zwischen den Schneiden ausgebildet sind, bilden die Lufteinlässe und
die Vertiefungen einen Luftkanal, der zu dem Mundstück führt, durch
den die Arzneimittelpartikel eingeatmet werden.
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Die
Menge der jeweiligen Dosis wird von der Anzahl der Umdrehungen des
Messerfräsers
bestimmt. Eine Feder drückt
auf die Inhalationsröhre
und drückt
dadurch den Arzneimittelkörper
gegen den Messerfräser. Bei
Betrieb wird ein Spannknopf gedreht, um die Feder zu spannen. Wenn
der Auslösemechanismus
betätigt wird,
wird die Feder entspannt und dreht dadurch das obere Teil, mit dem
der Messerfräser
verbunden ist.
-
Gemäß PCT/EP93/01158
wird der pharmazeutische Wirkstoff in fester Form als Tablette mit
isotroper fester Struktur zugeführt.
Die Stärke,
Dichte und Zusammensetzung des Festkörpers ist homogen. Die Tabletten
werden durch kalte isostatische Kompression bei Drücken zwischen
50–500
Megapascal (MPa) hergestellt.
-
Komprimierte
Formulierungen
-
Die
Partikel der kohäsiven
Zusammensetzung, die die erfindungsgemäßen Formulierungen für die Trockenpulverinsufflation
enthalten, lassen sich zu einer festen Masse komprimieren, die in
eine geeignete Inhalationsvorrichtung gegeben werden kann. Im Falle
dass die Formulierung komprimiert werden muss, kann den vorstehend
genannten Inhaltsstoffen des Arzneimittelträgers eine effektive Menge eines
beliebigen allgemein zugelassenen pharmazeutischen Schmiermittels
wie zum Beispiel HVO oder PEG hinzugegeben werden, entweder zu dem
Zeitpunkt, wenn das Arzneimittel zugegeben wird, oder zu einem anderen
beliebigen Zeitpunkt bevor es zu einer festen Dosisform komprimiert
wird. Geeignete Schmiermittel können
in einer Menge von etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 3 Gew.-% der festen
Dosierungsform hinzugegeben werden. Ein besonders bevorzugtes Schmiermittel
ist Natriumstearylfumarat, NF, das unter dem Handelsnamen PruvTM von Edward Mendell Co., Inc. vertrieben
wird.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen verschiedene Aspekte der vorliegenden
Erfindung. Sie sind in keinster Weise als Einschränkung der
Ansprüche
anzusehen.
-
BEISPIEL 1
-
30,0522
g trockenes Xanthangummi werden mit 30,0284 g Johannisbrotgummi
etwa 15 sec lang in einem Mixgerät
auf höchster
Stufe vermischt. 7,5516 g einer Lösung, die 16,0165 g Albuterolsulfat
in 200,05 g Ethanol enthält,
wird der Gummimischung in dem Mixgerät hinzugefügt und 1 min lang auf höchster Stufe vermischt,
so dass eine feuchte Zusammensetzung entsteht.
-
Die
feuchte Zusammensetzung wird durch ein 355 μm-Sieb passiert und anschließend bei
60°C getrocknet,
bis in etwa die Gleichgewichtsfeuchte erreicht ist (Trocknungsverlust
etwa 4%). Anschließend
wird die getrocknete Zusammensetzung durch 45, 63 und 125 μm-Siebe passiert.
Die Fraktionen größer als
45 μm, die
Fraktionen 45–63 μm und die
Fraktionen 63–125 μm werden
getrennt in Flaschen mit Trockenpatronen verpackt und versiegelt,
um die bioaktiven Eigenschaften der Gummis zu bewahren und zu verhindern,
dass die Gummis vor dem Inhalieren aufquellen.
-
BEISPIEL 2
-
Das
in Beispiel 1 dargelegte Verfahren wird wiederholt, außer dass
die folgenden Inhaltsstoffe verwendet werden:
30,0624 g Xanthangummi
30,0520
g Johannisbrotgummi
3,7585 g einer Lösung, enthaltend:
24,073
g Albuterolsulfat in
300,05 g Wasser
-
Die
so hergestellte getrocknete Zusammensetzung wird auf die gleiche
Weise gesiebt, und die Fraktionen, die man erhält, werden getrennt in versiegelten
Behältern
mit Trockenpatronen verpackt.
-
BEISPIEL 3 (Referenz)
-
In
diesem Beispiel werden 40,0024 g Lactose und 5,0217 g einer Lösung mit
16,0165 g Albuterolsulfat in 200,05 g Ethanol in einen Mixer gegeben
und 1 min lang vermischt. Das so entstandene nasse Granulat wird
durch ein 355 μm
Sieb passiert. Anschließend
wird die gesiebte Zusammensetzung bei 60°C auf etwa 4% Trocknungsverlust
getrocknet. Danach wird die getrocknete Zusammensetzung durch 45,
63 und 125 μm-Siebe
passiert. Die Fraktionen kleiner als 45 μm, die Fraktionen 45–63 μm und die
Fraktionen 63–125 μm werden getrennt
in versiegelten Flaschen mit Trockenpatronen verpackt.
-
BEISPIEL 4
-
STUDIEN ÜBER ARZNEIMITTELZUFÜHRUNG IN-VITRO
-
In
diesem Beispiel wurden die Produkte der Beispiele 1–3 untersucht,
um die Arzneimittelfreisetzung der jeweiligen Formulierungen zu
bestimmen. Die Fraktion mit 45–63 μm Partikeln
jedes der in den Beispielen 1–3
hergestellten Produkte wurde in Gelatinekapseln der Größe 3 gegeben
(20 mg ± 2
mg). Die Fraktion 45–63 μm wurde ausgewählt, um
das Eindringen in den oberen Lungenbereich sicherzustellen. Die
Studien wurden unter Verwendung eines Twin Stage Impingers (TSI)
Apparat A durchgeführt,
der in der British Pharmacopeia, 1993, Bd. II (Anhang XVII C, Seite
A 194) beschrieben wird, die durch diese Bezugnahme miteinbezogen
wird. TSI und Monographie liefern eine Bestimmung der Deposition
einer Dosis, die von einem mit Druck beaufschlagten Inhalator emittiert
wird. Gemäß der Monographie
entsprechen die oberen und unteren Prallkammern den oberen und unteren
Lungenbereichen. Durch Messung der Menge an Wirkstoffen, die von
jeder Kammer abgefangen werden, kann der Fachmann die Arzneimittelmenge
bestimmen, die in jeden Bereich transportiert wird, wobei die Menge
als prozentualer Anteil an der Gesamtdosis gemessen wird.
-
In
den Verfahren, die in der British Pharmacopeia, supra dargelegt
sind, wurde für
jedes Produkt eine separate TSI-Analyse durchgeführt, d. h. Beispiele 1, 2 und
3. Eine gefüllte
Kapsel wurde jeweils in einen MIAT Cyclohaler mit einem speziell
geformten, an die Einlassöffnung
des TSI angepassten Mundstück
eingesetzt. In dem Cyclohaler wurden die Kapseln aufgebohrt. Zu
jedem der in den nachstehenden Tabellen angegebenen Zeitpunkte wurde
der TSI für
10 sec mit 60 dm3/min eingeschaltet. Danach
wurde die Vorrichtung auseinandergebaut und die Flüssigkeit
in den Stufen 1 und 2 des TSI wurde durch Spektralfluorimetrie analysiert,
um die zugeführte
Arzneimittelmenge zu bestimmen (Anregungswellenlänge: 235 nm; Emissionswellenlänge: 303 nm;
Abtastgeschwindigkeit: schnell; Anregungsspaltbreite: 10 nm; Empfindlichkeit:
gering; Emissionsspaltbreite: 10 nm; Wellenlänge Anregungsbeginn: 200 nm;
Wellenlänge
Emissionsbeginn: 250 nm; Wellenlänge
Emissionsende: 350 nm; Wellenlänge
Anregungsende: 300 nm).
-
Das
Auseinanderbauen des TSI und die Analyse wurden zu den jeweiligen
in den nachstehenden Tabellen angegebenen Zeitpunkten nach dem Abschießen durchgeführt, um
die Arzneimittelmengen zu bestimmen, die in den Flüssigkeiten
von Stufe 1 und Stufe 2 zu den angegebenen Zeiten freigesetzt wurden.
Die Ergebnisse, die man für
jede Formulierung der Beispiele 1–3 erhielt, sind wie folgt: ERGEBNISSE
-
Aus
den vorstehenden Daten ist ersichtlich, dass bei den Produkten aus
den Beispielen 1 und 2, in denen das Arzneimittel mit einem Polysaccharid
verbunden ist, die Menge des zum Zeitpunkt 0 in beide Kammern freigesetzten
Arzneimittels null oder nahe null ist und über die untersuchten Freisetzungszeiträume hinweg
in kontrollierter Weise ansteigt. Im Falle des Produkts von Beispiel
3, bei dem das Arzneimittel nur mit Lactose verbunden ist, wird
die gesamte für
die Freisetzung verfügbare
Arzneimittelladung zum Zeitpunkt 0 freigesetzt, und nach diesem
Zeitraum findet keine weitere Arzneimittelfreisetzung statt. Die
Arzneimittelkonzentration, das Arzneimittel/Polysaccharide-Verhältnis und
die Art der Arzneimittelbeladung des Trägers spielen daher eine entscheidende
Rolle für
die Kontrolle und die Beeinflussung der Arzneimittelfreisetzung
aus den erfindungsgemäßen Insufflationsformulierungen.
-
BEISPIELE 5–7 (Referenzen)
-
In
diesen Beispielen wurden zusätzliche
Formulierungen für
Insufflationszusammensetzungen hergestellt, die unterschiedliche
Verhältnisse
(Gewichtsanteil in Gramm) von Salbutamol und Xanthangummi enthalten.
Das jeweilige Verhältnis
der Beispiele ist in der nachstehenden Tabelle angegeben.
-
In
jedem Fall wurde die entsprechende Menge an Salbutamolbasis in etwa
30 ml 95 %igem Ethanol gelöst.
Die entsprechende Menge an Xanthangummi wurde gewogen und in den
Behälter
einer Magimix-Küchenmaschine
gegeben. Über
einen Zeitraum von 5 min hinweg wurde die Salbutamollösung langsam
in den Behälter
des Mixers hinzugegeben. Anschließend wurden 35 ml destilliertes
Wasser langsam in den Behälter hinzugegeben,
und die so erhaltenen Körnchen
wurden gleichmäßig auf
einem Tablett verteilt und über
Nacht im Vakuum bei 60°C
getrocknet. Anschließend
wurden die getrockneten Körnchen
in einer Hammermühle
zerkleinert und durch ein 355 μm
Maschensieb passiert, bevor es in einer Glen Creston Genair Feinstmahlanlage mikronisiert
wurde. Dann wurde die getrocknete Zusammensetzung in Gelatinekapseln
der Größe 3 gefüllt (20 mg ± 2 mg).
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BEISPIEL 8 (Referenz)
-
Das
in Beispiel 4 dargelegte Verfahren wurde geändert, um die Arzneimittelabgabe
der jeweiligen Formulierungen an die erste Stufe eines Twin Stage
Impingers (TSI) Apparat A zu bestimmen. Insbesondere wurde über einen
bestimmten Zeitraum hinweg die Dosis gemessen, die entweder von
einem RotohalerTM des Herstellers Glaxo-Wellcome
und/oder von einer Miat Inhalationsvorrichtung emittiert wurde,
indem man die Salbutamolmenge bestimmte, die von der ersten Kammer
abgefangen wurde, gemessen als prozentualer Anteil der Gesamtdosis.
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Bei
jeder Bestimmung wurden 5 Kapseln einzeln in den Inhalator geschossen,
d. h. in den Rotohaler oder Miat, die ein speziell geformtes, zur
Einlassöffnung
des TSI passendes Mundstück
enthielten. In dem Inhalator wurden die Kapseln aufgebohrt und in
jedem Zeitraum, der in den nachstehenden Tabellen angegeben ist,
wurde der TSI für
10 sec mit 60 dm
3/min eingeschaltet. Sofort
nach dem Abschießen
von Stufe 1 und im Anschluss an die in der nachstehenden Tabelle
angegebenen Zeiträume
wurden 4 ml Lösung
entnommen. Jedes 4 ml Wasseraliquot wurde ersetzt, um den Wasserspiegel über dem
Gitter des modifizierten TSI zu halten, das Stufe 1 und Stufe 2
voneinander trennt. Die Vorrichtung, der Mund und die Kehle und
Stufe 2 wurden in separaten Messkolben gewaschen (d. h. die Vorrichtung
in einem 200 ml Messkolben, der Mund und die Kehle in einem 100
ml Messkolben, Stufe 1 in einer Küvette und Stufe 2 in einem
200 ml Messkolben). Der Shimadzu Fluoreszenzdetektor erstellte eine
aktuelle Aufzeichnung der Kalibrierung, und die Intensität der Lösungen wurde
gemessen und man erhielt ein Freisetzungsprofil (Anregungswellenlänge: 281
nm; Emissionswellenlänge:
303 nm). Die Ergebnisse, die man für jede der Formulierungen der
Beispiele 5–7
erhielt, sind wie folgt: Tabelle
I A. ROTOHALER ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
5 (0,5:100
SALBUTAMOL:XANTHAN)
-
In
diesem Beispiel hat man festgestellt, dass in Stufe 1 39,4% (356,2/903,6)
der Salbutamoldosis abgefangen wurden.
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TABELLE
I B. MIAT ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
5 (0,5:100
SALBUTAMOL:XANTHAN)
-
Man
hat festgestellt, dass in Stufe 1 33,4% Salbutamol (299,5/823,9)
abgefangen wurden.
-
Tabelle
II A. ROTOHALER ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
6 (0,8:100
SALBUTAMOL:XANTHAN)
-
Man
hat festgestellt, dass in Stufe 1 48,5% Salbutamol (268,2/552,5)
abgefangen wurden.
-
TABELLE
II B. MIAT-INHALATOR ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
6 (0,8:100
SALBUTAMOL:XANTHAN)
-
Man
hat festgestellt, dass in Stufe 1 37,4% Salbutamol (344,7/919,5)
abgefangen wurden.
-
Tabelle
III A. ROTOHALER ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
7 (1:100
SALBUTAMOL:XANTHAN)
-
Man
hat festgestellt, dass in Stufe 1 42,8% Salbutamol (379/884,5) abgefangen
wurden. Außerdem hat
man festgestellt, dass in 600 min (10 Std.) eine Freisetzung von
100% stattgefunden hatte.
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TABELLE
III B. MIAT-VORRICHTUNG ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
7 (1:100
SALBUTAMOL:XANTHAN)
-
Man
hat festgestellt, dass in Stufe 1 37,4% Salbutamol (299,5/895,5)
abgefangen wurden.
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BEISPIELE 9–11
-
In
diesen Beispielen wurden Formulierungen für Zusammensetzungen für die Salbutamolinsufflation hergestellt,
die Mischungen aus Xanthangummi und Johannisbrotgummi in den nachstehend
angegebenen Verhältnissen
enthalten.
-
In
jedem Beispiel betrug das Verhältnis
von Salbutamol zu der Trägermischung
Xanthangummi/Johannisbrotgummi 1:100.
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Die
Formulierung von Beispiel 9 wurde wie folgt hergestellt:
50
g Johannisbrotgummi wurden gewogen und in einem Magimix Schnellmischer
mit 60 ml destilliertem Wasser vermischt. Die so erhaltene Mischung
wurde gewogen und anschließend
auf 80°C
erhitzt und 15 min lang auf dieser Temperatur gehalten. Anschließend ließ man die
Mischung auf Raumtemperatur abkühlen
und wog sie erneut, um den Feuchtigkeitsverlust zu bestimmen. Danach
wurden 50 g Xanthangummi zugefügt
und unter Verwendung des Magimix Schnellmischers mit der Johannisbrotgummimischung
vermengt. Als nächstes wurde
der Mischung unter ständigem
Rühren
tröpfchenweise
1 g Salbutamol hinzugegeben, das in 30 ml 95%igem Ethanol vollständig gelöst worden
war. Man ließ die
Lösung über Nacht
bei 60°C
trocknen und mikronisierte sie dann zu Kompositpartikeln.
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Die
Zusammensetzungen der Beispiele 12 und 13 wurden mit der gleichen
Methode hergestellt wie jene, die oben angewendet wurde. In Beispiel
12 wurden 33 g Xanthangummi und 66 g Johannisbrotgummi verwendet.
In Beispiel 13 wurden 66 g Xanthangummi und 33 g Johannisbrotgummi
verwendet. In jedem Fall wurden Kapseln auf die gleiche Weise hergestellt
wie in den vorherigen Beispielen, und TSI-Daten wurden dann auf
die gleiche Weise generiert wie in Beispiel 8 dargelegt. Die Ergebnisse
sind aus der nachstehenden Tabelle IV ersichtlich.
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Tabelle
IV A. ROTOHALER-VORRICHTUNG ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
9 (1:1
XANTHAN:JOHANNISBROTGUMMI)
-
Man
hat festgestellt, dass in Stufe 1 47,5% Salbutamol (455,0/958,5)
abgefangen wurden.
-
Tabelle
IV B. ROTOHALER-VORRICHTUNG ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
10 (1:2
XANTHAN:JOHANNISBROTGUMMI)
-
Man
hat festgestellt, dass in Stufe 1 44,3% Salbutamol (382,7/863,6)
freigesetzt wurden.
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Tabelle
IV C. ROTOHALER-VORRICHTUNG ERGEBNISSE
FÜR FORMULIERUNGSBEISPIEL
11 (2:1
XANTHAN:JOHANNISBROTGUMMI)
-
Man
hat festgestellt, dass in Stufe 1 46,7% Salbutamol (444,5/951,4)
freigesetzt wurden.
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Aus
den vorstehenden Beispielen ist ersichtlich, dass insgesamt die
Neigung zur Freisetzung des Arzneimittels aus den Zusammensetzungen
bei Verwendung der ROTOHALER- und der MIAT-Vorrichtung zwar ähnlich,
aber nicht identisch ist. Zwischen den Freisetzungsraten der beiden
Inhalatoren ist ein Unterschied festzustellen. So glaubt man zum
Beispiel, dass die MIAT-Vorrichtung
dazu neigt, mehr Material im Mund- und Rachenbereich der TSI-Vorrichtung abzulagern,
was dazu führt,
dass sich die Menge an Salbutamol und Träger, d. h. Xanthangummi und/oder
Johannisbrotgummi, reduziert, die zur Verfügung steht, um in Stufe 1 ein „Gel" herzustellen. Obwohl
sich die Anmelder nicht auf die Theorie stützen können, ist man der Meinung,
dass die gewählte
Insufflationsvorrichtung einen gewissen Einfluss auf die Diffusionsrate
des Arzneimittels haben wird. Trotz dieser Beobachtung sorgen die Formulierungen
kohäsiver
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung für eine kontrollierte Freisetzung
des hierin enthaltenen Arzneimittels.
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BEISPIEL 12
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In
diesem Beispiel wurde eine Formulierung für die Insufflation einer Mischung
aus Salbutamol und Xanthan-/Johannisbrotgummi im Verhältnis 1:100
hergestellt. Das Verhältnis
Xanthangummi zu Johannisbrotgummi betrug 1:1. Die Mischung aus Xanthangummi
und Johannisbrotgummi wurde jedoch wie folgt hergestellt:
50
g Johannisbrotgummi und 50 g Xanthangummi wurden gewogen und in
einen Magimix Mischer gegeben. Getrennt davon wurde 1 g Salbutamol
in etwa 30 ml 95%igem Ethanol gelöst. Die Lösung wurde unter ständigem Rühren ebenfalls
in den Magimix gefüllt.
Anschließend
wurden 60 ml destilliertes Wasser hinzugefügt, um Körnchen zu erhalten. Die Körnchen wurden
dann über
Nacht bei 60°C
getrocknet und anschließend
mikronisiert.
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BEISPIEL 13 (Referenz)
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In
diesem Beispiel wurde ein Insufflationszusammensetzung gemäß dem Verfahren
der Beispiele 5–7 hergestellt,
außer
dass das Salbutamol mit Johannisbrotgummi im Verhältnis 1:100
vermischt wurde. Anschließend
erfolgte unter Verwendung eines ROTOHALERS eine TSI-Analyse der
Zusammensetzung. Die Ergebnisse sind wie folgt:
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TABELLE
V (1,0:100
SALBUTAMOL:JOHANNISBROTGUMMI)
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In
diesem Formulierungsexperiment hat man festgestellt, dass in Stufe
1 61,7% Salbutamol (569,3/921,9) freigesetzt wurden.
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BEISPIEL 14
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In
diesem Beispiel wurde eine Insufflationsformulierung mit einer Mischung
aus Salbutamol und Xanthan-/Johannisbrotgummi im Verhältnis 1:100
hergestellt. Das Verhältnis
Xanthangummi zu Johannisbrotgummi betrug 1:1. Die Mischung aus Xanthangummi
und Johannisbrotgummi wurde jedoch wie folgt hergestellt:
50
g Johannisbrotgummi und 50 g Xanthangummi wurden gewogen und in
einen Magimix Mischer gegeben. Getrennt davon wurde 1 g Salbutamol
in etwa 30 ml 95%igem Ethanol gelöst. Die Lösung wurde unter ständigem Rühren ebenfalls
in den Magimix gefüllt.
Anschließend
wurden 60 ml destilliertes Wasser hinzugefügt, um Körnchen zu erhalten. Die Körnchen wurden
dann über
Nacht bei 60°C
getrocknet und anschließend
mikronisiert.
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BEISPIEL 15 (Referenz)
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Zum
Vergleich wurde gemäß dem Verfahren
von Beispiel 3 eine Formulierung hergestellt, die Salbutamol und
Lactose in einem Verhältnis
von 1:100 enthielt. Die Kontrollzusammensetzung wurde dann unter
Verwendung eines ROTOHALERS einer modifizierten TSI-Analyse unterzogen.
Die Ergebnisse sind wie folgt: TABELLE
VI (1,0:100
SALBUTAMOL:LACTOSE)
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Aus
der Tabelle ist ersichtlich, dass auch bei Verwendung des modifizierten
TSI und trotz der Umstellung von dem MIAT-Inhalator auf den Rotohaler-Inhalator
die Lactose keine kontrollierte Freisetzung in dem gewünschten
Maße liefern
konnte. 100% Salbutamol wurden in 10 min freigesetzt.