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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Hybridisierungsanalyse
und insbesondere die Hybridisierungsanalyse unter Verwendung von
Peptidnukleinsäuren
als Sonden für
DNA- oder RNA-Zielsequenzen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Eine
Elektrophorese, eine gut etablierte Technik zur Auftrennung und
Analyse von Gemischen, beinhaltet die Migration (Wanderung) von
Molekülen
in einem elektrischen Feld und deren Auftrennung basierend auf Mobilitätsunterschieden.
Es wurden viele unterschiedliche Arten von Elektrophoresen entwickelt,
einschließlich
Freizonenelektrophorese, Gel-Elektrophorese, isoelektrische Fokussierung
und Isotachophorese. Traditionell wurde eine Elektrophorese in Gelen
durchgeführt,
die aus Polyacrylamid oder Agarose in Form von Platten oder Stangen
gegossen waren. Plattengele wurden weitläufig zur Auftrennung und Analyse
von Polynukleotiden wie DNA oder RNA verwendet.
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Eine
Elektrophorese kann mit anderen analytischen Techniken kombiniert
werden, um die Sequenz von Nukleotiden in einem Polynukleotid-Ziel
von Interesse zu bestimmen. In einer Technik, die als Southern-Blotting
bekannt ist, wird eine DNA-Probe
auf eine "Ziel"-Nukleotidsequenz
von Interesse analysiert. Die DNA-Probe wird denaturiert, typischerweise
durch Erhitzen, und die denaturierte einzelsträngige DNA wird elektrophoretisch
in einer Gel-Platte aufgetrennt. Nach der elektrophoretischen Auftrennung
wird die DNA fragmentiert und von dem Gel auf eine Membran, wie
eine Nitrocellulosemembran, transferiert oder geblottet. Eine einzelsträngige fragmentierte
DNA wird dann mit einem markierten DNA- oder RNA-Oligomer mit einer
Sequenz, die komplementär
ist zu der Zielnukleotidsequenz von Interesse, als Sonde untersucht.
Das DNA- oder RNA-Oligomer oder Sonde, die komplementär ist zu
der Zielsequenz wird an die Zielsequenz, wenn sie vorhanden ist,
hybridisieren. Nicht-gebundene DNA-Fragmente und überschüssige Sonde
wird dann durch stringentes Waschen entfernt. Die Markierung auf
der spezifisch gebundenen Oligonukleotidsonde verbleibt auf der
Membran nach dem Waschen und wird nachgewiesen. Das Vorliegen oder
das Fehlen der Zielsequenz und dessen Größe kann leicht bestimmt werden.
Eine ähnliche
Technik, die als Northern-Blotting bezeichnet wird, wird verwendet,
um RNA-Proben, entweder mit RNA- oder DNA-Sonden, zu analysieren.
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Zuverlässige und
reproduzierbare Ergebnisse erfordern oft eine experimentelle Optimierung
für jedes einzelne
System. Zusätzlich
ist der am meisten kritische Schritt oft der stringente Waschschritt,
der erforderlich ist, um eine nicht-spezifisch gebundene Sonde (die
zu einem Anstieg bei der Zählerzahl
des Hintergrunds führen
kann) abzulösen,
ohne die spezifisch gebundene Sonde, die zur Durchführung einer
Messung erforderlich ist, zu entfernen. Weiterhin sind Blotting-Techniken
komplexe Verfahren, bei denen es erforderlich ist, dass die Zielnukleotidsequenz
von Interesse vor der Elektrophorese denaturiert wird und dass die
Sonde nicht zugegeben wird, bis das Blotten stattgefunden hat. Daher
sind die oben beschriebenen Blotting-Techniken komplex, zeitaufwändig und
laborintensiv, wobei jede Gesamtprozedur zwischen 4 Stunden und
mehreren Tagen benötigt.
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Es
wurde festgestellt, dass Peptidnukleinsäuren oder PNAs als Sondensubstituenten
in konventionellen Northern- und Southern-Blot-Analysen einsetzbar
sind (siehe Pluskal, M. et al., Peptide Nucleic Acid Probes and
Their Application in DNA and RNA Blot Hybridization Analysis. The
FASEB Journal. Poster #35 (1994)). PNAs sind synthetische Oligoamide,
die aus wiederholenden Einheiten von Aminosäuren bestehen, an die die Nukleobasen
Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin und Uracil gebunden sind. (Siehe
Egholm et al., Nature (1993) 365, 566–568; Oerum et al. Nucl. Acids
Res. (1993) 23 5332–36;
Practical PNA: Identifying Point Mutations by PNA Directed PCR Clamping
(1995) PerSeptive Biosystems, Band 1, Ausgabe 1). PNA-Synthone und Oligomere
sind kommerziell erhältlich
von PerSeptive Biosystems, Inc., Framingham, MA, und können durch
bekannte Verfahren auf dem Gebiet hergestellt werden (siehe z.B.
PCT-Publikationen WO95/01370, WO92/20703, WO93/12129).
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In
vielen Anwendungen sind PNA-Sonden gegenüber Nukleinsäuresonden
bevorzugt, da sie im Gegensatz zu Nukleinsäure/Nukleinsäure-Duplexen,
die unter niedrigen Salzbedingungen destabilisiert werden, PNA/Nukleinsäure-Duplexe
gebildet werden und unter sehr niedrigen Salzbedingungen stabil
bleiben. (Siehe Egholm et al., Nature (1993) 365, 566–568: Practical
PNA: PNA Oligomers as Hybridization Probes (1995) PerSeptive Biosystems,
Band 1, Ausgabe 2). Zusätzlich
kann die Verwendung von PNA-Sonden die Reproduzierbarkeit von Blotting-Assays
verbessern, da PNA/DNA-Komplexe einen höheren thermalen Schmelzpunkt
besitzen als die analogen Nukleinsäure/Nukleinsäurekomplexe
(siehe Pluskal M. et al.). Jedoch bleiben selbst mit den PNA-Sonden
die Assays komplex und sowohl zeitaufwändig als auch laborintensiv.
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Die
elektrophoretische Auftrennung von PNA/DNA-Oligonukleotidkomplexen
in einer Gel-gefüllten
Kapillare ist beschrieben worden (Rose, D. J. Anal. Chem. (1993)
65; 3545–3549).
Obwohl die Technik aufgrund der Stabilität des PNA/DNA-Hybrids vorteilhaft
ist, werden die PNA/DNA-Hybride in einer nicht-kompetitiven Umgebung
gebildet, wo komplementäre
DNA-Stränge
nicht verfügbar
sind, um mit der PNA bei der Bildung des PNA/DNA-Komplexes zu kompetitieren.
Dieses Experiment zeigte nicht, ob es möglich ist, PNA/DNA-Komplexe
zu bilden, wenn von doppelsträngiger
DNA ausgegangen wird.
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Solche
doppelsträngigen
Nukleinsäureproben
weisen spezifische Probleme auf, wenn Hybridisierungsanalysen durchgeführt werden.
Da jeder Strang einer doppelsträngigen
Probe eine sehr hohe Affinität
für dessen
komplementären
Strang besitzt, selbst unter niedrigen Salzbedingungen, können Oligonukleotidsonden
nicht effizient hinsichtlich einer Bindung beim Vorliegen eines
DNA-Stranges, der komplementär
ist zu dem Ziel-DNA-Strang von Interesse, kompetitieren. Daher erfordert
die Analyse einer doppelsträngigen
DNA typischerweise die Untersuchung einer einzelsträngigen Nukleinsäureprobe
unter Bedingungen, bei denen der komplementäre Strang nicht vorhanden ist
oder nicht zur Kompetition mit der Sonde verfügbar ist. Zum Beispiel blottet
man in traditionellen Blotting-Techniken die Fragmente von einem
Gel auf eine Membran, um die kompetitierenden komplementären Fragmente
zu immobilisieren. Daher tragen solche Techniken zu einer zusätzlichen
Komplexität
und Zeitaufwand für
die Analyse von DNA-Sequenzen bei.
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Da
doppelsträngige
DNA die am meisten übliche
Form einer Nukleinsäure
in einer genomischen Probe ist, sind die verfügbaren Techniken daher nicht
vollständig
zufriedenstellend. Es besteht daher ein Bedarf für ein schnelles, reproduzierbares,
leichtes und kosteneffizientes Verfahren für die Detektion und Analyse
von Nukleinsäuren.
Die vorliegende Erfindung geht auf diese Bedürfnisse ein.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Detektion
von Polynukleotidproben mit einer Zielsequenz von Interesse, welche
ein oder mehrere der Probleme, die auf die Beschränkungen
und Nachteile des Stands der Technik zurückzuführen sind, überwindet.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis einer ausgewählten Zielsequenz
in einem Polynukleotid. Um das Verfahren durchzuführen, denaturiert
man zuerst ein doppelsträngiges
Polynukleotid, typischerweise durch Erhitzen, in komplementäre einzelsträngige Polynukleotidpaare.
Als nächstes
wird die Probe aus einzelsträngigen
Polynukleotidpaaren mit einer PNA-Sonde gemischt, die eine Sequenz
aufweist, die komplementär
ist zu mindestens einem Teil der ausgewählten Zielsequenz, um dadurch
die einzelsträngige Polynukleotidsequenz
mit PNA unter denaturierenden Bedingungen zu hybridisieren, um eine
detektierbare PNA/Polynukleotid-Duplex zu bilden. Die verschiedenen
Polynukleotid- und Polynukleotid/PNA-Spezies in der Probe werden dann elektrophoretisch
aufgetrennt und die detektierbare PNA/Polynukleotid-Duplex wird
nachgewiesen. Die PNA-Sonde kann mit einem detektierbaren Rest,
wie Enzymen, Fluorophoren, Biotin, Chromophoren, Radioisotopen,
gefärbten
Partikeln, elektrochemischen oder chemilumineszierenden Resten markiert werden.
In verschiedenen Ausführungsformen
werden die verschiedenen Spezies in einem Siebmedium elektrophoretisch
oder, spezifischer, durch Kapillarelektrophorese aufgetrennt. Das
Siebmedium ist, falls verwendet, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Polyacrylamid, Agarose, Polyethyloxid, Polyvinylpyrolidin und Methylcellulose.
In anderen Ausführungsformen
wird kein Siebmedium verwendet.
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Insbesondere
umfasst das Verfahren die Schritte:
- a) Bereitstellen
einer Probe, die mindestens einen Nukleinsäure-Strang, z.B. eine DNA und
dessen Komplementär-Strang
umfasst, wobei einer des mindestens einen Nukleinsäure-Strangs
und dessen Komplementär-Strangs
in Verdacht steht, die ausgewählte
Zielsequenz zu enthalten;
- b) Mischen der Probe mit einer PNA-Sonde, die mit einem detektierbaren
Rest markiert ist, wobei die PNA-Sonde eine Sequenz hat, die komplementär ist zu
mindestens einem Teil der ausgewählten
Zielsequenz, in der Gegenwart von mindestens einem Nukleinsäure/Nukleinsäure-denaturierenden
Reagens unter denaturierenden Bedingungen, was die Bildung eines
PNA/Nukleinsäure- Komplexes ermöglicht,
wenn die ausgewählte
Zielsequenz vorhanden ist, wobei die Bildung in der Gegenwart von
mindestens einer/einem Nukleinsäure/Nukleinsäure-denaturierenden
Reagens stattfindet;
- c) Auftrennen des PNA/Nukleinsäure-Komplexes von anderen Bestandteilen
des aus Schritt b) hervorgehenden Gemisches, denaturierenden Bedingungen;
und
- d) Detektieren des PNA/Nukleinsäure-Komplexes, der unter denaturierenden
Bedingungen stabil ist.
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Die
vorhergehende allgemeine Beschreibung und die folgende detaillierte
Beschreibung sollen beispielhaft und erklärend sein und sollen die beanspruchte
Erfindung weiter erklären.
Die beigefügten
Zeichnungen sind hierbei miteingeschlossen, um zu einem tieferen
Verständnis
der Erfindung beizutragen und sind in der Patentschrift eingeschlossen
und bilden einen Teil von dieser, veranschaulichen mehrere Ausführungsformen
der Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung zur Erläuterung
der Prinzipien der Erfindung.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Flussdiagramm von traditionellen Southern-Blotting-Techniken
mit einem Flussdiagramm von einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen "Nicht-blot"-Verfahrens.
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2A und 2B zeigen,
auf zwei Abschnitten eines Agarose-Gels, die Ergebnisse von DNA/DNA- und
DNA/PNA-Hybridisierungsexperimenten bei verschiedenen Temperaturen
und Konzentrationen, die durch Chemilumineszenz zustande kommen.
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3A, 3B und 3C zeigen
die Ergebnisse von einem Hybridisierungsexperiment zwischen zwei
Restriktionsverdaus von pBR322 mit einer markierten PNA-Sonde, die
auf drei unterschiedlichen elektrophoretischen Gel-Systemen aufgetrennt
wurde: nicht-denaturierendes 4–20%
Acrylamid (3A); 7 M Harnstoff 6% Acrylamid (3B) und 1% Agarose (3C).
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4 zeigt
die Wirkung der Temperatur in einem Hybridisierungsexperiment zwischen
doppelsträngiger
DNA pBR322 und markierter PNA-Sonde.
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4A und 4B zeigen
die Ergebnisse von Prä-Gel-Hybridisierungs-Assays
für das
Gen der zystischen Fibrose W1282, das von einem nicht-betroffenen
Individuum stammt (H), Spuren 1, 2 und 5 und einem Träger (C),
Spuren 3 und 4, mit einer markierten PNA-Sonde für das Wildtyp(WT)-Gen, Spuren
1 und 3 oder dem Mutanten(M)-Gen, Spuren 2 und 4 und einen Überschuss
der Mutanten-Sonde (Spur 5) auf einem 1,5%igen TBE-Agarose-Gel:
DNA.
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5 ist
eine grafische Darstellung, die die Stabilität von komplementären (Kurve
A: ♦),
Einbasen-Mismatch (Kurve B:
)
und Zweibasen-Mismatch (Kurve C: •) PNA/DNA-Duplexen in einem
denaturierenden Medium bei verschiedenen Temperaturen vergleicht.
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6 ist
eine grafische Darstellung, die die Stabilität von komplementären (Kurve
A: ♦)
und Zweibasen-Mismatch (Kurve B:
)-PNA/DNA-Duplexen
bei verschiedenen Temperaturen vergleicht.
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7 ist
ein Elektropherogramm einer Kapillar-Gel-Elektrophorese von DNA-Fragmenten aus dem BstN1-
und Msp1-Verdau von pBR322.
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8 ist
eine Größenkalibrierungskurve
für die
Größenauftrennung
von Fragmenten des Verdaus von pBR322 durch Kapillar-Elektrophorese.
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9 ist
eine Elektropherogramm einer elektrophoretischen Auftrennung der
Bestandteile eines Hybridisierungs-Assays, der eine markierte PNA-Sonde
und die Fragmente eines Verdaus mit BstN1 von pBR322 enthält.
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10 ist
ein Elektropherogramm einer elektrophoretischen Auftrennung der
Bestandteile eines Hybridisierungs-Assays, der eine markierte PNA-Sonde
und die Fragmente eines Verdaus mit Msp1 von pBR322 enthält.
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11 ist
ein Elektropherogramm einer elektrophoretischen Auftrennung der
Bestandteile eines Hybridisierungs-Assays, der eine markierte PNA-Sonde
und die Fragmente sowohl von dem Verdau mit BstN1 von pBR322 und
dem Verdau mit MspI von pBR322 enthält.
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12 ist
eine schematische Darstellung eines Profils von einer Aufsicht in
der Ebene der Kapillare von einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Apparates.
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13A ist eine schematische Darstellung des Probenladeprozesses
(Abschnitt A) mit einem versetzten angeklemmten Injektor.
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13B ist eine schematische Darstellung des Elektrophorese-Auftrennungsprozesses
(Abschnitt B) mit einem versetzten angeklemmten Injektor.
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14 ist
eine schematische Darstellung eines Profils von einer Aufsicht in
der Ebene der Kapillaren von einer Multikanal-Kapillar-Mikrochip-Scheibe.
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15 ist
eine schematische Darstellung des integrierten Apparates zur Hybridisierungsanalyse
unter Verwendung von Kapillar-Gel-Elektrophorese.
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16 ist
ein Elektropherogramm einer elektrophoretischen Auftrennung von
einem Hybridisierungs-Assay, der eine markierte PNA-Sonde (Bild
bei Rahmen 600) und die Fragmente der Verdaus mit BstN1 und Msp1
von pBR322 (Bilder bei Rahmen 300–600) unter Verwendung eines
Multikanalmikrochips enthält.
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17A zeigt Elektropherogramme von elektrophoretischen
Auftrennungen der Bestandteile von Hybridisierungs-Assays, die eine
markierte PNA-Sonde für
das Bildtyp-Gen der zystischen Fibrose F508 enthält mit den zur Verfügung gestellten
DNA-Proben aus: (a) einem nicht-betroffenen Individuum; (b) einem
Träger und
(c) einem betroffenen Patienten.
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17B zeigt Elektropherogramme von elektrophoretischen
Auftrennungen der Bestandteile eines Hybridisierungs-Assays, der
eine markierte PNA-Sonde für
das mutante zystische Fibrose-Gen F508 (ΔF508) enthält mit den zur Verfügung gestellten
DNA-Proben aus: (a) einem nicht-betroffenen Individuum; (b) einem Träger und
(c) einem betroffenen Patienten.
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18A zeigt Elektropherogramme von elektrophoretischen
Auftrennungen der Bestandteile von Hybridisierungs-Assays für das Wildtyp-Gen
der zystischen Fibrose W1282 mit Proben von Wildtyp-DNA, die von einem
nicht-betroffenen Individuum stammen: (a) markierte Wildtyp-PNA-Sonde;
(b) eine markierte Mutanten-PNA-Sonde
und (c) Kontrolle ohne DNA-Probe, aber mit Mutanten-Sonde.
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18B zeigt Elektropherogramme von elektrophoretischen
Auftrennungen der Bestandteile der Hybridisierung für das mutante
zystische Fibrose-Gen W1282X auf DNA-Proben, die von einem gesunden
Träger stammen:
markierte Wildtyp-PNA-Sonde,
(b) eine markierte Mutanten-PNA-Sonde.
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19 ist
ein Elektropherogramm einer elektrophoretischen Auftrennung der
Bestandteile eines Multiplex-Hybridisierungs-Assay, der zwei markierte
PNA-Sonden für
die Wildtyp-Gene der zystischen Fibrose W1282 und F508 enthält.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass PNA an einer Ziel-DNA- oder -RNA-Sequenz
unter normalen denaturierenden Bedingungen für ein DNA/DNA-, RNA/DNA- oder
RNA/RNA-Hybrid hybridisiert bleibt. Daher ist der Fachmann in der
Lage das Vorliegen einer Zielsequenz basierend auf einer Hybridisierung
mit der Sonde zur Bildung eines Komplexes gleichzeitig nachzuweisen
und Bestandteile auf einem Siebmedium elektrophoretisch aufzutrennen.
Eine "Sonde", wie hier verwendet,
bezeichnet eine Sequenz von Nukleotidbasen, die komplementär sind zu
mindestens einem Teil der Nukleobasen in der Zielsequenz. Zwar war
es notwendig, den komplementären
Nukleinsäurestrang
für eine
Bindung an dessen Partner vor einer Hybridisierung mit einer Sonde
nicht mehr verfügbar
zu machen, so dass eine Kompetition zwischen dem komplementären DNA-Ziel
und der DNA-Sonde vermieden wurde. Daher kann eine Hybridisierung
zwischen der Ziel-Nukleotidsequenz und der PNA-Sonde unter Bedingungen durchgeführt werden,
bei denen die DNA/DNA-Sonde nicht hybridisieren würde. Der
Ausdruck "Zielsequenz", wie hier verwendet,
bezeichnet eine beliebige Sequenz von Nukleotidbasen, die der Fachmann
nachweisen möchte,
beispielsweise eine DNA- oder RNA-Sequenz und die in der Lage ist,
mit einer PNA-Sonde zu hybridisieren. Als ein weiterer Vorteil besitzen
PNAs im Gegensatz zu konventionellen Nukleotidsonden keine Ladung
und vereinfachen deshalb die elektrophoretische Abtrennung des Hybrids
von der überschüssigen Sonde.
Assays unter Verwendung von diesen PNA-Sonden sind mindestens genauso
empfindlich und selektiv als üblicherweise
verwendete Oligonukleotidsonden und hybridisieren schneller an deren
Ziele. Weiter stellen die erfindungsgemäßen Assays eine schnelle, einstufige
Hybridisierung bereit, gefolgt von einer Größenauftrennung und sind daher
weniger zeitaufwändig,
komplex und laborintensiv als bekannte Verfahren des Stands der
Technik.
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Der
Ausdruck PNA (Peptidnukleinsäure),
wie hier verwendet, bezeichnet eine Nachahmung einer DNA mit einem
neutralen Polyamid-Rückgrat,
an dem die Nukleinsäurebasen
auf die selbe Art und Weise verknüpft sind, wie sie es bei dem
Phosphat-Rückgrat
von DNA sind.
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PNAs
können
routinemäßig durch
Standardpeptidchemieverfahren synthetisiert werden und können mit
Biotin oder verschiedenen anderen Markierungen entweder als Teil
der Festphasensynthese oder nach einer Spaltung von dem Harz markiert
werden (siehe z.B. Chollet et al., Nucleic Acids Research, Band
13, Nr. 5, Seiten 1529–1541
(1985). Verfahren zur Herstellung von PNA aus Monomersynthonen sind
auf dem Gebiet bekannt.
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"Detektierbare Reste", wie hier verwendet,
sind Reste, die zur Verwendung in der beanspruchten Erfindung geeignet
sind, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf: Enzyme, Fluorophore, Biotin, Chromophore, Radioisotope, elektrochemische
Reste und chemilumineszierende Reste. Solche Reste können leicht
mit der Sonde unter Verwendung von auf dem Gebiet bekannten Techniken
konjugiert werden.
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Zur
Würdigung
von allen Aspekten der beanspruchten Erfindung sollte festgestellt
werden, dass die Anmelder zwei wichtige Eigenschaften von PNA/Nukleinsäure-Duplexen entdeckt
haben, welche zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, Kits
und Verfahren führten.
Als erstes haben die Anmelder überraschender
Weise festgestellt, dass die PNA-Sonde schnell mit der Zielsequenz
hybridisieren wird, um dadurch eine Duplex in der Gegenwart des
komplementären
Nukleinsäurestrangs
zu bilden, wenn eine markierte PNA-Sonde mit einer Sequenz, die
komplementär
ist zu einer Zielsequenz, zu einer doppelsträngigen Nukleinsäureprobe,
die denaturiert worden ist, zugegeben wird. Da der längere komplementäre Nukleinsäurestrang mit
der viel kürzeren
PNA-Sonde auf eine Bindung kompetitieren wird, selbst unter niedrigen
Salzbedingungen, ist es überraschend,
dass die PNA-Sonde nicht leicht oder schnell entfernt wird, um dadurch
das stabilere doppelsträngige
Nukleinsäureausgangsmaterial
zu bilden. Dies ist sehr überraschend
für Proben,
die lange Nukleinsäurefragmente
enthalten, beispielsweise Proben mit doppelsträngigen Abschnitten von mehr
als 50 Nukleotiduntereinheiten in der Länge.
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Zweitens
ist die PNA/Nukleinsäure-Duplex
unter solchen denaturierenden Bedingungen stabil, bei denen sich
eine DNA-Sekundärstruktur
auflöst.
Dadurch ist es möglich,
getrennte Bestandteile einer Probe unter denaturierenden Bedingungen
aufzutrennen, um dadurch eine Sekundärstrukturbildung und -Bindung
von komplementären
Fragmenten zu verhindern. Dies ist nicht möglich, wenn traditionelle DNA-
oder RNA-Sonden verwendet werden, da die denaturierenden Bedingungen
nicht nur eine gewünschte
Fragmentierung beeinflussen würden,
d.h. eine Sekundärstrukturbildung,
sondern auch die gewünschte
Hybridisierung mit der Sonde auflösen würden. Das Vorliegen von denaturierenden
Reagenzien, wie Formamid, wird die Temperatur erniedrigen, die notwendig
ist, um eine Einzelbasenpaarunterscheidung von Sondensequenzen für Ziele
zu erreichen. Daher kann der Anlagerungsschritt von Hybridisierungs-Assays
bei oder nahe der Raumtemperatur durchgeführt werden. Folglich sind die
erfindungsgemäßen Hybridisierungs-Assays
wesentlich selektiver als Assays des Stands der Technik.
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In
Anwendungen des Stands der Technik wird eine Hybridisierung der
Sonde nicht vor der Auftrennung der zwei unabhängigen DNA-Stränge durchgeführt. Bei
herkömmlichen
Techniken wandern markierte Sonden in dem elektrischen Feld und
werden in großem Überschuss
eingesetzt. Daher ergibt eine überschüssige Sonde
als ein sehr kräftiges
Signal, welches mit einer genauen Detektion von einigen Zielen interferieren
kann. Darüber
hinaus kann, da der Polynukleotid/Sondenkomplex leicht dissoziiert,
kein oder nur ein geringes Signal für eine Detektion zur Verfügung stehen,
was von dem Dissoziationsgrad abhängt. Wenn das Auftrennungsmedium
ein denaturierendes Reagens einschließt, würden alle Komplexe leicht dissoziieren
und es würde
keiner nachgewiesen werden.
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In
Gegensatz zu markierten DNA- und RNA-Sonden bleiben die erfindungsgemäßen markierten PNA-Sonden
an die Zielsequenzen bei den Nukleotidproben selbst dann hybridisiert,
wenn ein komplementärer
Nukleotidstrang vorliegt. Der PNA/Nuklein säurekomplex wird unter niedrigen
Salzbedingungen sehr stabil gebildet und ist in denaturierenden
Reagenzien ausreichend stabil, um eine Auftrennung und Detektion
zu ermöglichen.
Zusätzlich
wird eine bessere Auftrennung von Bestandteilen erreicht, da die
PNAs nicht geladen sind und während
einer elektrophoretischen Auftrennung nicht wesentlich migrieren.
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Die
einzelsträngigen
Nukleinsäuren
können
von einer natürlichen
oder synthetischen Quelle erhalten werden. Beispielsweise kann eine
beliebige DNA- oder RNA-Probe,
in der die gewünschte
Sequenz nachgewiesen werden soll, durch bekannte Verfahren auf dem
Gebiet fragmentiert und denaturiert werden. Daher kann beispielsweise
in bestimmten diagnostischen Anwendungen das Vorliegen einer bestimmten
Sequenz detektiert werden, indem zumindest ein Teil des menschlichen
Genoms verdaut wird, denaturiert wird und als eine Probe in den
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird.
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In
einer Ausführungsform
kann man doppelsträngige
Nukleotidfragmente denaturieren und eine PNA-Sonde an einen von
ihnen hybridisieren, bevor die Nukleotidfragmente sich erneut anlagern,
indem ein Puffer mit niedriger Ionenstärke verwendet wird und indem
die Temperatur bis auf ungefähr
65°C oder
höher für ungefähr 5 Minuten
erhöht
wird. Bei dieser Ausführungsform
wird die Probe, die die denaturierten Nukleotidfragmente und die
PNA-Sonde umfasst, nun direkt auf das Gel geladen und einem elektrischen
Feld ausgesetzt. Ein hybridisierter Komplex, der eine PNA-Sonde
und eine komplementäre
DNA- oder RNA-Sequenz umfasst, wird eine elektrophoretische Mobilität aufweisen,
die sich von der der nicht-gebundenen Sonde unterscheidet und sich
von der der einzelsträngigen
Nukleotiden unterscheidet. Da die PNA-Sonde neutral ist, werden
nicht-hybridisierte Sonden nicht in dem Gel unter einem elektrischen
Feld migrieren. In einigen Fällen
kann die Markierung, die an die Sonde gebunden ist, zu einer Ladung
der Sonde beitragen, jedoch ist die elektrophoretische Mobilität der markierten
Sonde im Allgemeinen niedrig und unterscheidet sich hinreichend
von der des hybridisierten PNA/Nukleotid-Duplex, um eine schnelle,
vollständige
Auftrennung zu ermöglichen.
Daher werden lediglich die einzelsträngigen Nukleinsäurefragmente
und die hybridisierten Komplexe in das Gel gelangen und migrieren.
Fragmente, welche die Zielsequenzen enthalten, können daher nachgewiesen werden, indem
die Markierung auf der Sonde, die an das Fragment hybridisiert ist,
detektiert wird. Es ist hierbei anzumerken, dass bei dieser Technik
kein zusätzlicher
Schritt erforderlich ist, um die komple mentären Nukleotidstränge aufzutrennen,
um dadurch eine Kompetition mit der PNA-Sonde zu verhindern.
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Zur
kurzen Übersicht
werden die erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt,
indem zuerst eine PNA-Sonde mit einer Sequenz entworfen wird, die
komplementär
ist zu mindestens einem Teil einer Zielsequenz von Interesse und
in der Lage ist, daran zu hybridisieren. Eine Zielsequenz ist eine
beliebige bekannte Sequenz von Nukleotidbasen, die man in einer
Probe nachweisen möchte.
Zielsequenzen können,
in verschiedenen Ausführungsformen,
Sequenzen sein, die für
ein Gen von Interesse kodieren. Beispiele von Zielsequenzen umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Promotor-Sequenzen, Loci, Sequenzen, die spezifisch für Pathogene
sind, Sequenzen, die spezifisch für Onkogene sind, Sequenzen,
die spezifisch für
genetisch veränderte
Pflanzen und Organismen sind, Sequenzen, die spezifisch für genetische
Defekte sind, Sequenzen, die durch Verfahren amplifiziert worden
sind, wie PCR und Sequenzen, die für übliche Strukturmotive, wie
Zinkfinger, kodieren, etc.
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Insbesondere
können
PNAs durch Verfahren synthetisiert werden, die analog denen sind,
wie sie für die
Synthese von Peptiden verwendet werden. Verfahren zur Herstellung
von PNAs aus Monomersynthone sind auf dem Gebiet bekannt. Die erfindungsgemäßen PNA-Sonden
werden vorzugsweise mit einem detektierbaren Rest markiert, sodass
nach einer Hybridisierung an eine Zielsequenz ein markierter PNA/Nukleinsäurekomplex
gebildet wird. Fluorescein oder Biotin-markierte PNA-Sonden können auf
ein Expedite-Nukleinsäuresynthesesystem
von PerSeptive Biosystems (Framingham, MA, USA) synthetisiert werden.
Spacer-Einheiten aus 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure (-oo-)
werden zu den Harz-gebundenen PNAs vor der Reaktion von aktivierten
Estern von Biotin (Bio) oder Fluorescein (Flu), wie Dimethoxytritylbiotinester
von 1-(4'-Nitrophenyl)pyrazolin-5-on
(DMTr-bio-HPP) oder 5,6-Carboxyfluorescein-N-hydroxysuccinimid zugegeben.
Die markierten PNAs werden dann von dem Harz abgespalten und Schutzgruppen
werden entfernt, um die erfindungsgemäßen markierten PNA-Sonden zu
ergeben. Verfahren zur Markierung von PNAs mit fluoreszierenden
Farbstoffen sind auch für
den Fachmann bekannt.
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Die
PNA-Sonde, die der Zielsequenz von Interesse entspricht, wird dann
in eine Probe von Polynukleotiden, die getestet werden sollen, eingeführt. Die
Probe kann DNA oder RNA umfassen und kann doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein. Wenn die Probe ursprünglich
doppelsträngig
ist, wird die Probe, wenn sie vor dem Zusatz der PNA-Sonde denaturiert
wird, eine Lösung
von einzelsträngigen
Polynukleotiden und deren komplementären Stränge umfassen. Die Sonde wird
mit dem komplementären
DNA-Strang kompetitieren und vorzugsweise mit mindestens einem Teil
der Zielsequenz binden, soweit vorhanden, um eine detektierbare
Duplex zu bilden. Es wird angenommen, dass zumindest zum Teil die
Unterschiede bei der Leistungsfähigkeit
von PNA- und DNA-Sonden auf die Unterschiede der Anlagerungs- und
Abtrennungsraten des Moleküls
zurückzuführen sind.
Die schnellere Anlagerungsrate von PNA ermöglicht kürzere zu verwendende Hybridisierungszeiten.
Die langsamere Abtrennungsrate von PNA ermöglicht es Mismatches aufgrund
der Fähigkeit
von PNA zu hybridisieren und einem Waschen über einen breiteren Temperaturbereich
zu widerstehen, leichter zu erkennen, als es für DNA-Sonden der Fall ist.
Zusätzlich
werden die Unterschiede bei der Abtrennungsrate zwischen der DNA-
und PNA-Sonden größer, wenn
die Länge
der Sonde abnimmt. Tatsächlich
könnten
Oligonukleotide des Stands der Technik, die weniger als 13 Reste
lang sind, nicht als Sonden verwendet werden, wohingegen PNA mit
nur 10 Resten ein kräftiges
Signal für
eine Detektion hervorbringt. Daher kann man entsprechend der vorliegenden
Erfindung PNA-Sonden entwerfen, die auf lediglich vier Reste einer
Proteinsequenzinformation basieren. PNA ist daher für eine Vielzahl
von Hybridisierungen verwendbar, die auf DNA/RNA-Anwendungen basieren,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf einen direkten Nachweis von Punktmutation, Festphasenaffinitätsbindung
und Verbesserung von PCR für
DNA, die Wiederholungssequenzen enthält.
-
Die
Salzunabhängigkeit
einer PNA-Bindung an DNA und RNA ist ein besonders wichtiges Merkmal der
beanspruchten Erfindung. PNA kann fest unter niedrigen Salzbedingungen
binden, z.B. bei Konzentrationen von weniger als ungefähr 10 mM.
Unter diesen Bedingungen wird eine Duplex-Bildung von DNA/DNA, DNA/RNA
oder RNA/RNA (d.h. eine Sekundär-
und Tertiär-Struktur)
in hohem Maße
vermieden oder verhindert. Daher kann es bevorzugt sein, die Nukleinsäuresonde
mit der PNA-Sonde unter Bedingungen mit niedriger Ionenstärke zu mischen.
Diese Bedingungen werden die PNA-Sonden-/Nukleinsäure-Hybridisierung
begünstigen,
welche durch die Salzkonzentration relativ unbeeinflusst ist, wohingegen
Nukleinsäure/Nukleinsäureinteraktion
bei Bedingungen mit höherer
Ionenstärke
begünstigt
werden. Vorzugsweise ist die Ionenstärke des Gemisches in dem Bereich
von ungefähr
1 bis ungefähr
50 mM.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann es bevorzugt sein, die Probe und Sonde für einen Zeitraum von beispielsweise
ungefähr
einer Minute bis 30 Minuten zu inkubieren, um den Bestandteilen
länger
die Möglichkeit
zu geben zu interagieren und einen Komplex vor dem Beladen auf dem
Siebmedium zu bilden. Der Fachmann wird in der Lage sein, zu bestimmen,
wann es zweckmäßig ist
und/oder notwendig ist, den Inkubationsschritt einzuschließen, indem
Routineexperimente durchgeführt
werden.
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Nach
dem Mischen der markierten Sonde mit der Nukleotidprobe müssen die
hybridisierten PNA/Nukleinsäure-Duplexe
von der überschüssigen markierten
Sonde aufgetrennt werden. Vorzugsweise werden die Duplexe auch von
anderen Spezies in der Probe, wie die komplementären Nukleotidstränge, die
nicht die Zielsequenz besitzen, und anderen nicht gebundenen Bestandteilen
aufgetrennt. Zahlreiche Auftrennungstechniken sind auf dem Gebiet
bekannt und in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendbar. Zum Beispiel können Spezies
in einer Probe durch Elektrophorese, Chromatographie, Massenspektrometrie
und anderen Verfahren aufgetrennt werden. Vorzugsweise werden die
Bestandteile durch Elektrophorese mit oder ohne einem Siebmedium
aufgetrennt. Jedoch ist es auch bevorzugt die Bestandteile auf einem
chromatographischen Medium aufzutrennen, wie z.B. einem Perfusions-Chromatographiemedium,
d.h. POROS®,
erhältlich
von PerSeptive Biosystems, Inc.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird ein Siebmedium in ein Plattengel gebildet, das Polyacrylamid oder
Agarose umfasst. Wie hier verwendet, kann ein Siebmedium ein beliebiges
Medium sein, das in der Lage ist Spezies in einer Probe, basierend
auf deren Größe, aufzutrennen.
Der Fachmann kann leicht ein geeignetes Medium, basierend auf der
gewünschten
spezifischen Auftrennungsgröße auswählen. Das
Siebmedium kann z.B. ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus Polyacrylamid, Agarose, Polyethylenoxid,
Polyvinylpyrolidin und Methylcellulose. Das Medium kann eine Lösung sein
oder in Flüssig-
oder Gelform vorliegen und kann in einer Platte oder Kapillare vorliegen.
Die elektrophoretische Geschwindigkeit von einem chemischen Bestandteil
wird durch dessen elektrophoretische Mobilität in einem elektrischen Feld
und dem elektroosmotischen Fluss bestimmt. Die elektrophoretische
Mobilität
des Bestandteils kann durch die Art des Elektrophoresemediums beeinflusst
werden, z.B. pH, Ionenstärke
und Viskosität.
Ein Elektrophoresemedium kann aufgrund von physikalischen Eigenschaften
ausgewählt
werden, die die elektrophoretischen Mobilitäten von bestimmten Bestandteilen
des Systems in selektiver Weise behindern. Zum Beispiel kann die
Menge an Sieb-Mittel, das zu dem Medium zugesetzt wird, den molekularen
Widerstand der Spezies verändern
und auf diese Weise deren elektrophoretische Mobilität. In bestimmten
Ausführungsfor men
wird kein Siebmedium benötigt,
da der Puffer ein ausreichendes Elektrophoresemedium für die Auftrennung
der Bestandteile darstellt. In anderen Ausführungsformen kann das Medium
denaturierend sein. Der Fachmann wird erkennen, dass ein Medium
denaturiert gemacht werden kann, indem auf dem Gebiet bekannte Mittel
eingesetzt werden, wie z.B. erhöhte
Temperatur oder der Zusatz von denaturierenden Reagenzien.
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Das
elektrische Potential, das für
eine elektrophoretische Bewegung erforderlich ist, wird typischerweise über das
Medium durch eine Hochspannungsquelle angelegt, wobei der Betrieb
bei elektrischen Feldstärken
im Allgemeinen im Bereich von 100 Volt pro Zentimeter bis mehrere
1000 Volt pro Zentimeter stattfindet. Vorzugsweise beträgt das elektrische
Feld ungefähr
100 bis ungefähr
500 Volt pro Zentimeter (siehe z.B. US-Patente Nrn. 4,865,706 und
4,865,707). Da PNAs ein Polyamidrückgrat haben, sind sie im Wesentlichen nicht
geladen. Daher ist die Auftrennung des PNA/DNA-Hybrids von einer überschüssigen Sonde
relativ leicht, da das hochgeladene Hybrid schnell in dem elektrischen
Feld migrieren wird, während
die im Wesentlichen neutrale Sonde langsam oder überhaupt nicht migrieren wird.
Wie oben diskutiert, kann eine Markierung eine kleine Ladung zu
der Sonde hinzufügen,
beeinflusst diese jedoch nicht in signifikanter Weise die Auftrennung des
PNA/Nukleotidkomplexes als es für
eine DNA- oder RNA-Sonde der Fall sein würde.
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In
einer Ausführungsform
wird das Siebmedium innerhalb eines elektrischen Auftrennungskanals
angeordnet und die Probe und Sonde wird hierzu zugegeben. Die Elektrophorese
kann vorteilhafter Weise durch eine Kapillarelektrophorese in Kapillaren
oder Kanälen
durchgeführt
werden, mit oder ohne Siebmedium. Obwohl die Kapillaren oder Kanäle von einer
beliebigen Größe sein
können,
ermöglichen
Kapillaren oder Kanäle mit
einer kleinen Querschnittsfläche
sehr hohe elektrische Felder, die für eine hohe Geschwindigkeit
und eine hohe Auflösung
verwendet werden können.
Ein Kanal hat vorzugsweise eine Tiefe von ungefähr 0,1 μm bis ungefähr 1000 μm und eine Breite von ungefähr 10 μm bis 1000 μm. Eine Kapillare
hat einen Durchmesser von vorzugsweise zwischen ungefähr 25 m
bis 100 μm.
Eine solche Ausführung
ermöglicht
es leicht die Detektion der Markierung durch Fluoreszenz oder UV-Absorption
zu quantifizieren. Es ist für
eine Automatisierung gut geeignet. In bestimmten Ausführungsformen
kann ein Multikanalmikrochip verwendet werden, um einen hohen Durchsatz
durch Durchführung
von mehreren Assays parallel zu ermöglichen. Ein Mikrochip kann bis
zu 100 Kanäle
enthalten.
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Ein
elektrisches Potential wird dann an das elektrisch leitende Siebmedium
angelegt, das innerhalb des Kanals angeordnet ist, um eine Migration
der hybridisierten Duplex und andere Bestandteile der Probe zu bewirken.
Viele experimentelle Parameter der beanspruchten Erfindung können variieren,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf elektroosmotischer Fluss, elektrophoretische Mobilität, Chemie
des elektrophoretischen Mediums, pH, Temperatur, Ionenstärke, Viskosität, Probenvolumen,
elektrisches Potential, Kapillarlänge, Art und Menge des Siebmediums,
Detektionsverfahren etc. Diese Parameter können für eine beliebige durchzuführende elektrische
Auftrennungsanalyse optimiert werden. Das Variieren von einem oder
mehreren dieser Parameter ermöglicht
es dem Fachmann unter Verwendung von Routineexperimenten die Erfindung
einzusetzen und verleiht den beanspruchten Verfahren eine gewisse
Vielfältigkeit.
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Nach
dem Auftrennungsschritt kann mit dem beanspruchten Verfahren der
hybridisierte Komplex nachgewiesen werden. Der Nachweis kann durch
Verfahrensweisen erreicht werden, einschließlich aber nicht beschränkt auf
Absorption von ultravioletter Strahlung, Absorption von sichtbarer
Strahlung, Fluoreszenz, Chemilumineszenz, Refraktionsindex, Raman-Spektroskopie,
Massenspektrometrie, Elektrochemie und Leitfähigkeit. In einigen Ausführungsformen
kann es bevorzugt sein die DNA-Sonde mit Biotin zu markieren, das
für die Detektion
oder Lokalisierung von Proteinen, Kohlenhydraten und Nukleinsäuren verwendet
wird (siehe Chollet et al., Nucleic Acids Res., Band 13, Nr. 5,
Seiten 1529–1541
(1985)).
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Der
Fachmann wird andere Reste in Kombination mit den Probensequenzen
einsetzen, um die Auflösung
der Auftrennung zu erhöhen.
Zum Beispiel können
ladungsmodifizierende Reste zu dem Gemisch zugegeben werden, um
die auf den PNA/Nukleotidkomplex einwirkende Kraft unter dem elektrischen
Feld zu erhöhen.
Kurz zusammengefasst umfasst ein Verfahren für die elektrische Auftrennungsanalyse
von einem solchen Gemisch den Schritt des elektrischen Auftrennens
eines Gemisches in einem Kanal, das (1) eine Probe; (2) einen ersten
Bindungspartner, der an eine erste Bindungsstelle auf einem Analyten
bindet, und (3) einen zweiten Bindungspartner, der an eine zweite
Bindungsstelle auf den Analyten bindet, enthält. Der erste Bindungspartner
kann einen detektierbaren Rest umfassen, der zweite Bindungspartner
kann einen ladungsmodifizierenden Rest umfassen und daher zu einer
unterschiedlichen elektrophoretischen Mobilität einer nicht-gebundenen Probe
und den Bestandteilen beitragen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann es nützlich
sein, mehr als eine Zielsequenz in einer bestimmten Probe mit einer
Sonde zu untersuchen. Solche multidimensionalen Analysen können auf
verschiedene Arten durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann, wenn die Auftrennung auf der Größe basiert,
das Muster von Fragmenten, die in einem solchen Assay nachgewiesen
werden, einzigartig sein und daher die Basis für einen Assay bilden. In gleicher
Weise kann das Muster als ein Elektropherogramm in Erscheinung treten,
wenn die Auftrennung durch Elektrophorese erfolgt, und in anderen
Ausführungsformen
erscheint das Muster als Punkte oder Banden auf einem fotografischen
Film. Der Fachmann kann leicht solche multidimensionalen Assays durchführen, indem
eine Probe mit mehr als einer markierten PNA-Sonde, die auf mehr
als eine Zielsequenz gerichtet ist, in Kontakt gebracht wird. Die
Markierungen auf den verschiedenen Sonden können die selben oder unterschiedlich
sein. Nach der Detektion können
die Signalmuster auf die Zielsequenzen hin analysiert werden. Diese
multidimensionalen Verfahren können
z.B. bei der Identifizierung von spezifischen Genen, Genpolymorphismus,
Vaterschaftstest oder diagnostischen Anwendungen Verwendung finden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Markierungen unterschiedliche fluoreszierende Markierungen umfassen,
die unabhängig
detektierbar sind (siehe z.B. Smith, L. M. et al., Nucleic Acids
Research, 13: 2399–2412
(1985) und Smith, L. M. et al., Nature, 321: 674–679 (1986)). In bestimmten
Assays kann die Verwendung von mehreren Markierungen die absolute
Identifizierung ermöglichen,
um zu bestimmen, ob eine Zielsequenz mit einem bestimmten Fragment
assoziiert ist.
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Zusätzlich können mehrere
Proben in einer einzelnen Auftrennung verarbeitet werden, wobei
die Sonde oder die Sonden, die zur Durchführung der Analyse von einer
einzelnen Probe verwendet werden, alle eine gemeinsame Markierung
aufweisen, die Markierungen sich jedoch für die unterschiedlichen Proben
unterscheiden. Daher können
in einer Ausführungsform
die Markierungen fluoreszierende Markierungen sein und die Auftrennung
kann durch Elektrophorese durchgeführt werden. Danach können alle
Proben gepoolt werden und in einer einzelnen Auftrennung aufgetrennt
werden. Es sind alle Informationen bezüglich allen Proben nach einer
Hybridisierung verfügbar
und können
unter Verwendung eines Detektionssystems abgerufen werden, das die
unterschiedlichen Markierungen unterscheiden kann. Unter Verwendung
von geeigneten Datenauswertungswerkzeugen können die Daten für jede einzelne
Probe dargestellt und, wenn gewünscht,
angezeigt werden.
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Daher
stellt die beanspruchte Erfindung ein Verfahren zur Hybridisierung,
Auftrennung und Detektion von Molekülen mit einer Zielsequenz bereit.
Im Gegensatz zu herkömmlichen
Techniken, kann eine Hybridisierung gleichzeitig oder vor einer
Auftrennung und Detektion erfolgen. Ein konventionelles Blotten
mit DNA- oder RNA-Sonden beinhaltet ein mehrstufiges Verfahren,
das sowohl zeitaufwändig
als auch laborintensiv ist und (1) Beladen einer denaturierten Probe
auf einem Siebmedium; (2) Auftrennung durch Elektrophorese; (3) Transfer
auf eine Membran; (5) Hybridisierung mit einer Sonde; (6) stringente
Waschschritte und schließlich (7)
Entwicklung der Markierung zur Detektion benötigt. Im Gegensatz dazu erfordern
die beanspruchten Verfahren lediglich eine Hybridisierung mit einer
Sonde, das Beladen einer Probe auf einem Siebmedium oder in den
Injektionsbereich einer Kapillare und das Auftrennen durch Elektrophorese
vor der Detektion. Unter Bezugnahme auf 1 sind ein
Chart-Diagramm des Verfahrens des Stands der Technik und ein Flussdiagramm des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung für einen direkten Vergleich
von deren jeweiligen Schritten gezeigt. Folglich sind die beanspruchten
Verfahren schneller und weniger laborintensiv als die auf dem Gebiet
bekannten Verfahren.
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Die
folgenden Experimente verdeutlichen die Einsetzbarkeit der DNA-Sonden/Nukleotidanalyse
im Vergleich zu konventionellen DNA-Sonden/DNA-Analysen.
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Beispiel 1. Prä-Gel-Hybridisierung
-
A. Experimentelles Design:
-
Unter
Bezugnahme auf die Tabellen 1A und 1B wurden fünf verschiedene Schmelz-/Anlagerungs-(Hybridisierungs-)temperaturen
unter Verwendung von PNA- und DNA-Sonden getestet, die mit Biotin
markiert waren (Proben A–E).
Die experimentellen Kontrollen umfassten eine DNA/PNA-Probe, die
lediglich auf 94°C erhitzt
worden ist und eine DNA/PNA-Probe, die lediglich auf 55°C erhitzt
worden ist (Proben F1 und F2). Bei jeder Temperatur wurden serielle
Verdünnungen
der Ziel-DNA durchgeführt
(d.h. 2 ng, 0,2 ng und 0,02 ng; Tabelle 1A). Alle Proben enthielten
1 Picomol (pmol) der Sonde. Die endgültige Salzkonzentration des
Gemisches betrug 1 mM Tris (7,5), 0,1 mM Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA;
TE bezeichnet das Gemisch von Tris und EDTA). Das Gesamtvolumen
von jeder Reaktion betrug 10 μl.
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Hybridisierte
Proben wurden auf einem 1%igen Agarose-Gel aus 1 × TBE (0,134
M Tris, 44,5 mM Borsäure,
2,7 mM Na2EDTA) laufen gelassen. Die Kapillarübertragung
auf eine nicht-geladene Nylonmembran wurde unmittelbar nach dem
Gel-Lauf durchgeführt.
Der Transferpuffer war 20 × SSC
(3 M NaCl, 300 mM Natriumcitrat). Am nächsten Tag wurde die Membran
getrocknet und mit UV kreuzvernetzt (ultraviolettes Licht, bei dem
die Quelle eine Gesamtenergiemenge von 33000 μJoule/cm2 abgibt).
Die Membranen wurden in einer verschließbaren Heißklebetasche eingeschlossen
und die Biotinmarkierung wurde unter Verwendung eines chemilumineszierenden
Kits (#7006), bezogen von New England Biolabs, nachgewiesen. Der
Nachweis erfolgte entsprechend den Anweisungen des Herstellers.
Die Membran wurde einem Röntgenfilm
ausgesetzt und entwickelt, um das Bild zu erhalten.
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Tabelle
1A. Probenbestandteile
-
Tabelle 1B. Experimentelle
Bedingungen
-
- A) 94°C,
10 Min.; 45°C,
15 Min.
- B) 94°C,
10 Min.; 55°C,
15 Min.
- C) 94°C,
10 Min.; 75°C,
15 Min.
- D) 94°C,
10 Min.; 45°C,
5 Min.
- E) 94°C,
10 Min.; 75°C,
5 Min.
- F1) 94°C,
10 Min.
- F2) 55°C,
10 Min.
-
Die
erste Temperatur wurde so gewählt,
dass sie als Schmelztemperatur und die zweite als Anlagerungstemperatur
wirkt.
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B. Ergebnisse:
-
Unter
Bezugnahme auf die 2A und 2B bezeichnet
ein P, dass eine PNA-Oligomersonde
angelagert (hybridisiert) wurde und ein D bezeichnet, dass eine
DNA-Oligomersonde an die Nukleinsäure-Duplex angelagert (hybridisiert)
wurde. M bezeichnet eine Markerspur. Spuren A1, B1, C1, D1 und E1
enthalten Banden innerhalb des Gels, welche der PNA-Sonden/Nukleinsäure-Duplex,
die in das Gel migriert und nachgewiesen worden ist, entsprechen.
Da jede Probe unterschiedlichen Temperaturbedingungen während der
Hybridisierung ausgesetzt war, zeigt das Experiment, dass das Anlagerungsphänomen weitgehend
temperaturunabhängig
ist. Unter identischen Bedingungen ist die analoge DNA-Sonden/Nukleinsäure-Duplex
kaum nachweisbar, was durch die Spuren A2, B2, C2, D2 und E2 gezeigt
ist. In jeder dieser Spuren wird die markierte DNA-Sonde als ein
großer
runder Klumpen am Boden jeder Spur nachgewiesen. Dieser Klumpen
ist sichtbar, da überschüssiges DNA-Oligomer
geladen ist und daher in dem Gel migriert. Der Klumpen befindet
sich am Boden des Gels, da er klein ist (15 Nukleotide) und sich
sehr schnell durch das Gel bewegt. Umgekehrt, Spuren mit PNA-Sonde
weisen nur in der Nähe
der Ladetasche einen Hintergrund auf, da die Sonden in das Gel primär durch
passive Diffusion migrieren. Der Nachweis der PNA/Nukleinsäure-Duplex
in den Spuren 3 und 5 von allen Proben erforderte eine längere Belichtungszeit
für den
Film, damit die Bande nachweisbar wird. Daher gibt es eine Konzentrationsabhängigkeit,
wodurch die Nachweisgrenzen von der Ausgangsmenge der Ziel-DNA und
der Sondenmenge, die zur Bindung an die Zielsequenz verfügbar ist,
abhängt.
Die Kontrollen zeigen, dass die Probe DNA/DNA selbst bei 55°C schmilzt,
was auch eine geeignete Anlagerungstemperatur für DNA/PNA-Duplexe ist. Darüber hinaus
muss keine Anlagerungstemperatur erreicht werden, da eine Duplex zur
Kontrolle F1 gebildet wird.
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Beispiel 2. Prä-Gel-Hybridisierungslauf
auf unterschiedlichen Gelsystemen
-
A. Experimentelles Design
-
Bei
diesem Experiment wurde jede Probe dreifach hergestellt. Es wurden
drei unterschiedliche Restriktionsverdaus auf doppelsträngiger Plasmid-DNA
durchgeführt,
die in diesem Experiment zum Einsatz kamen: 1) pBR322, das mit dem
Restriktionsenzym BstNI, 12 ng, verdaut wurde, um dreifach gespalten
zu werden und 2) pBR322, das mit dem Restriktionsenzym MspI verdaut
wurde. Es wurden zwei ge trennte Ausgangskonzentrationen für jede Probe
des verdauten Plasmids verwendet (d.h. 50 ng und 12 ng des Ausgangsplasmids).
Jede Probe des Plasmidverdaus wurde in ein Eppendorf-Gefäß überführt und
zu dem Gefäß wurde zugegeben:
4 Picomol (pmol) der biotinilierten PNA-Sonde (5'-Bio-oo-ATGCAGGAGT CGCAT-3'), ein Zehntel des
Volumens von Tris-EDTA-Puffer und deionisiertes und filtriertes
Wasser (dH2O), um das Volumen auf 30 ml
zu bringen. Diese Reaktionen wurden bei 70°C für 20 Minuten gestellt. Sie
wurden dann in drei Teile aufgeteilt, der geeignete Ladefarbstoff
wurde zugegeben und sie wurden entweder auf einem 4–20%igen
denaturierten Acrylamid-Gel (3A), 7
M Harnstoff-6% Acrylamid-Gel (3B) oder
1%-Agarose-Gel (3C) aufgetrennt. Die Bestandteile
in jedem Gel wurden dann durch Kapillarwirkung auf eine nicht-geladene
Nylonmembran überführt. Die
Membran wurde getrocknet und mit UV kreuzvernetzt (ultraviolettes
Licht, bei dem die Quelle eine Gesamtenergiemenge von 33000 μJoule/cm2 abgibt). Die Membranen wurden in einer
verschließbaren
Heißklebetasche
verschlossen und die Biotin-Markierung
wurde unter Verwendung eines chemilumineszierenden Kits (#7006),
der von New England Biolabs bezogen wurde, nachgewiesen. Die Empfehlungen
des Herstellers wurden für
diesen Nachweis verwendet. Die Membran wurde einem Röntgenfilm
ausgesetzt und entwickelt, um das Bild zu ergeben.
-
B. Ergebnisse:
-
Unter
Bezugnahme auf die 3A, 3B und 3C wurden
die Proben nur dann auf die Gele geladen, wenn dies durch eine Ziffer
1, 2 oder 3 gekennzeichnet wurde. Die Ziffer 1 entspricht jeweils
4 ng pBR322, das mit BstNI verdaut wurde. Die Ziffer 2 stellt jeweils
die höhere
Konzentration von 16 ng pBR322 dar, das mit MspI verdaut wurde.
Gleichermaßen
entspricht die Ziffer 3 dem weniger konzentrierten 4 ng pBR322,
das mit MspI verdaut wurde. Der Buchstabe M zeigt an, dass ein Größenmarker
in solchen Spuren laufen gelassen wurde. Wie erwartet, variiert
die Mobilität
der Bestandteile wesentlich von Gel zu Gel bei den unterschiedlichen
Gel-Bedingungen. Unter Bezugnahme auf 3A enthält Spur
1 eine einzelsträngiges DNA-Fragment, das 939
Basenpaare (bp) lang ist. Die selbe Bande tritt in Spur 1 von 3C auf.
Sie ist jedoch nicht in 3B feststellbar.
Dies liegt daran, weil das Fragment zu groß ist, um erfolgreich über 6% Acrylamid einer
Elektrophorese unterzogen zu werden. Hinsichtlich des PNA-Fragment-Komplexes,
das in Spur 2 der 3A, 3B und 3C festgestellt
wurde, gibt es ein Fragment mit einer Bande von ungefähr 97 bp,
die sichtbar ist. Es wird wieder deutlich, dass verschiedene Gele
unterschiedliche Mobilitäten
von Fragmenten der selben Länge übermitteln.
Spur 3, die in den 3A, 3B und 3C festgestellt
wurde, welche einer verdünnteren
Lösung
des Fragments-/PNA-Komplexes entspricht, der in Spur 2 festgestellt
wird, läuft
in dem selben Teil von dem entsprechenden Gel-System.
-
Dieser
Satz von Experimenten zeigt, dass der PNA/DNA-Komplex erhalten bleibt/intakt
bleibt in einem 7 M Harnstoff-6% Acrylamid-Gel und in dem in dem
Ladefarbstoff verwendeten Formamid. Wenn dies nicht der Fall wäre, würde dann
keine unterscheidungskräftige
Bande sichtbar sein, da die Detektion von der Biotin-Markierung
abhängt,
die das PNA trägt.
Es ist anzumerken, dass die einzig sichtbare Bande auf dem 6%igen
Acrylamid-Gel die pBR322-MspI-Bande ist, die ungefähr 97 bp
lang ist. Die Bande ist wesentlich kürzer als das BstNI-Ziel (939
bp). Diese Bande ist sichtbar, da das 6%ige Acrylamid-Gel Fragmente,
die kleiner als 500 Basenpaare sind, auftrennt. Größere Fragmente
gelangen nicht in das Gel hinein und werden auch nicht wesentlich auf
eine Membran überführt.
-
Beispiel 3. Restriktionsenzymverdau/Prä-Gel-Hybridisierung
-
A. Experimentelles Design:
-
Sechs
Reaktionssätze
wurden zweifach angesetzt. Es wurde 4 ng linearisierte doppelsträngige pBR322
für jede
Reaktion verwendet. Es wurden 2 pmol einer biotinilierten PNA, 1/10tel
Volumen von TE-Puffer und dH2O, um das Reaktionsvolumen
auf 10 μl
zu bringen, zu dem pBR322 zugegeben. Die Probensätze wurden bei der angezeigten
Temperatur für
10 Minuten inkubiert und dann langsam (über 30 Minuten) auf Raumtemperatur
abgekühlt
(Probe 2B wurde anfangs auf 94°C
erhitzt, Probe 3B und D wurden bei 85°C erhitzt, Probe 4B und D bei –75°C, Probe
5B und D bei –65°C, Probe
6B und D bei –55°C und Probe
7B und D wurden bei Raumtemperatur gelassen). Nachdem alle Proben
langsam auf Raumtemperatur abgekühlt
worden sind, wurden dH2O, 1/10tel Volumen
des Mediumsalzes (NEB 2–10
mM Tris-HCl, 10 mM MgCl2, 50 mM NaCl, 1
mM Dithiotheritol) und 1 ml PstI-Restriktionsenzym zu jeder Probe
zugegeben. Diese wurden bei 37°C für 20 Minuten
inkubiert und dann über
Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen. Am nächsten Tag wurde zu jedem Gefäß zusätzliche
0,5 ml Restriktionsenzym zugegeben und bei 37°C für 15 Minuten inkubiert. Unter Bezugnahme
auf 4 hatte ein Probensatz (B) zugegebenen Ladepuffer
enthalten und war bereit, um auf das Agarose-Gel geladen zu werden.
Der andere Satz (D) wurde bei 94°C
für 10
Minuten inkubiert. Dann wurde Ladefarbstoff zu dem Satz D zugegeben
und die Proben wurden gela den. Alle Proben wurden über ein 1%iges
Agarose-Gel einer Elektrophorese unterzogen. Die Bestandteile in
jedem Gel wurden dann durch Kapillarwirkung auf eine nicht-geladene
Nylonmembran überführt. Am
nächsten
Tag wurde die Membran getrocknet und mit UV kreuzvernetzt (ultraviolettes
Licht, bei dem die Quelle eine Gesamtenergiemenge von 33000 μJoule/cm2 abgibt). Die Membranen wurden in eine verschließbaren Heißklebetasche
verschlossen und die Biotin-Markierung wurde unter Verwendung eines
chemilumineszierenden Kits (#7006), der von New England Biolabs
bezogen wurde, nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte entsprechend
den Anweisungen des Herstellers. Die Membran wurde einem Röntgenfilm
ausgesetzt und entwickelt, um das Bild zu ergeben.
-
B. Ergebnisse:
-
Unter
Bezugnahme auf 4 werden die einzigen Spuren,
in denen verdaute DNA sichtbar ist (d.h. ein kürzeres Fragment sichtbar ist),
in den D-Spuren von jeder Probe feststellbar. Dies zeigt, dass zum
Verdau der DNA diese zuerst neu angelagert werden muss, so dass
sie doppelsträngig
vorliegt. Wenn eine erneute Anlagerung stattfindet, löst sich
die PNA-Sonde von dem Komplex ab. Die B-Spuren enthalten verdaute DNA-Fragmente,
die nicht detektiert werden, da sich die PNA-Sonde von dem Komplex
ablöst,
so dass die DNA nicht länger
markiert ist. Die D-Spuren sind sichtbar, da nach dem Verdau die
PNA-Sonde die Möglichkeit hatte,
sich erneut anzulagern, da die 10 Minuten-Behandlung bei 94°C die doppelte
Standard-DNA schmolz, so dass die PNA noch einmal binden konnte. 4 zeigt
mehrere Eigenschaften der PNA-Sonden und von doppelsträngiger DNA.
Erstens ist es bevorzugt, die DNA bei hohen Temperaturen zu schmelzen,
so dass eine erneute Anlagerung wesentlich länger braucht als das Erhöhen der
Schmelztemperatur. Zweitens wird DNA, welche die Möglichkeit
hatte, dass sich ein PNA an die einzelsträngige DNA erneut anlagert,
wird als verdaut festgestellt. Bei 65, 75, 85 und 95°C gibt es
einige einzelsträngige
DNA, die mit einer an ihr gebundenen PNA zurückbleibt. Dies ist jedoch nicht
der Fall für
eine Probe bei 55°C
oder Raumtemperatur. Drittens schlossen wir, da die Proben nach
einem Verdau in der Gegenwart von PNAs nicht erneut erhitzt wurden,
dass es gespaltene DNA gibt, die jedoch nicht nachgewiesen wird.
Unsere Gesamtschlussfolgerung ist, dass die DNA, die wir auf diesen
Gelen sichtbar machen, einzelsträngig
ist und dass sie die PNA ablöst,
wenn die DNA renaturiert, was ein langsamer Prozess ist.
-
Beispiel 4. Prä-Gel-Hybridisierungs-Assay
für das
zystische Fibrose-Gen W1282
-
A. Experimentelles Design:
-
Die
W1282X-Mutation in Trägern
der zystischen Fibrose wurde verwendet, um die Einsetzbarkeit des Verfahrens
zur Detektion einer Einzel-Basenmutation in einem klinisch relevanten
Assay zu testen. Unter Bezugnahme auf 4A wurden
4 Hybridisierungs-Assays parallel laufen gelassen unter Verwendung
einer DNA-Probe, die von einem nicht-betroffenen Individuum stammt,
das zwei Wildtyp-Allele W1282, Spuren 1 und 2, enthält, und
einer DNA-Probe, die von einem Träger zur Verfügung gestellt
wurde, der ein Wildtyp-Allel W1282 und das Mutanten-Allel W1282X
trägt,
Spuren 3 und 4, unter Verwendung einer Fluoreszenz-markierten PNA-Sonde
für den
Wildtyp, Flu-oo-CTTTCCTCCA CTGTT-NH2, Spuren
1 und 3 und einer Fluoreszenz-markierten PNA-Sonde für die Mutante,
Flu-oo-CTTTCCTTCA CTGTT-NH2, Spuren 2 und 4. Jede Ziel-DNA-Sonde (0,5–1,0 μl) aus einer
PCR-Reaktion wurde mit der fluoreszierenden PNA-Sonde (0,5–1,0 pmol)
und 1 μl
250 mM Tris (pH 8,0) gemischt und das Gesamtvolumen wurde auf 10 μl mit dH2O gebracht. Jedes Gemisch wurde bei 95°C für 10 Minuten
erhitzt und dann auf Raumtemperatur für 10 Minuten abgekühlt. Der
Ladefarbstoff wurde zugegeben und jedes Gemisch wurde auf einem
1,5%-TBE-Agarose-Gel geladen und für 25 Minuten einer Elektrophorese
unterzogen. Das Gel wurde für
einen Southern-Transfer auf einer Nylonmembran vorbereitet. Die
Membran wurde getrocknet und bei 254 nm vor der Detektion kreuzvernetzt.
Die Detektion der Chemilumineszenz der fluoreszierenden PNA-Sonden
und PNA/DNA-Hybriden wurde durchgeführt, indem die kreuzvernetzte
Membran in eine Heißklebetasche
zusammen mit einem Anti-Fluorescein-Antikörper, der mit alkaliner Phosphatase
DAKO (#K046, Koppenhagen, Dänemark)
direkt konjugiert ist, gegeben wurde. Die Membran wurde in 5 Volumen-TMS
(10 mM Tris, pH 9,5, 10 mM NaCl, 1 mM MgCl2)
für zwei
Minuten und Lumigen-Lösung
(Prototyp #7006, New England Biolabs) gespült. Die Membran wurde auf einen Fuji
RX-Film gelegt.
-
B. Ergebnisse:
-
Unter
Bezugnahme auf 4A wurde eine sehr wirksame
Unterscheidung erreicht, obwohl stringente Bedingungen nicht über eine
Kontrolle der Temperatur angewendet werden konnten. Die Intensitäten der
Banden von den Proben, die von dem Träger erhalten wurden, Spuren
3 und 4, wiesen eine ungefähr
halb so große Intensität der Bande
auf, die von dem Wildtyp PNA/DNA-Hybrid, Spur 1, resultiert. Die
Mutanten-PNA-Sonden hybridisieren mit der Wildtyp-DNA-Probe, Spur
2, was die hohe Spezifität
des Verfahrens zeigt, wenn es zur Einzelbasenpaarunterscheidung
der Proben-DNA eingesetzt wird. In allen Spuren wurde überschüssige markierte
PNA-Sonde mit verschiedener Intensität festgestellt, wobei die intensivste
in Spur 2 festgestellt wurde, in der die Mutanten-PNA-Sonde keine
detektierbare Mengen des Hybrids mit der Wildtyp-DNA-Probe bildete. Die
beobachtete Wirksamkeit einer Einzelbasenpaarunterscheidung ist
auf zwei Faktoren zurückzuführen: 1) die
markierten PNA-Sonden sind intrinsisch hochspezifisch und 2) die
relativ kurze Länge
der PNA-Sonden und insbesondere wird nur ein kleiner Überschuss
der Sonde in dem Assay verwendet. Dies ist im Gegensatz zu dem traditionellen
Southern-Blot, bei
dem ein hoher Überschuss
an (DNA-)Sonde normalerweise verwendet wird. Wenn ein Überschuss
der Mutant-PNA-Sonde mit der Wildtyp-DNA-Probe verwendet wurde,
wurde eine Falsch-Positive festgestellt, Spur 5, 4B.
-
Beispiel 5. Schnelle Erfassung
von Southern-Blot-Daten durch Kapillarelektrophorese
-
A. Kapillarelektrophorese(CE)-Aufbau:
-
Es
wurde ein P/ACE 2050-Kapillarelektrophoreseapparat mit einem Argonionenlaser,
Lasermodul 488 (Beckman Instruments, Fullerton, CA, USA) mit einem
520 Nanometer (nm) Bandpass-Filter für eine Laser-induzierte Fluoreszenz(LIF)-Detektion
verwendet. Es wurde eine Ultraviolett(UV)-Absorptionsdetektion bei
260 nm durchgeführt.
Die Auftrennungen erfolgen in einem Modus mit negativer Polarität, wobei
sich die Kathode auf der Injektionsseite befand. Die Kapillare war
eine unbehandelte Kapillare mit einem inneren Durchmesser (i.d.)
von 75 μm
(35 cm in der Länge
und 28 cm zum Detektor) (P/N 2000017, Polymicro Technologies, Phoenix,
AZ, USA) und einer Länge
von 35 Zentimeter (cm) (28 cm zum Detektor).
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B. Materialien:
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Ein
kommerziell erhältliches
Plasmid (M13mp18-DNA) und das mit BstN1(P/N #303-1S) und Msp1(P/N
#303-2L)-Restriktionsenzym-verdaute Plasmid pBR322 wurden von New
England Biolabs, Beverly, MA, USA, erhalten. Diese dienten als Nukleinsäureproben
mit bekannten Zielsequenzen von Interesse. Trisboratethylendiamintetraessigsäure(TBE)-Pufferpulver
wurde erhalten von Sigma (St. Louis, MO, USA) und 1 × TBE (pH
8,3) wurde hergestellt. 1%ige Poly(ethylenoxid)(PEO)-Polymerpufferlösung (MW
= 4 Millionen Dalton) wurde mit 1 × TBE-Puffer hergestellt.
-
Fluorescein-
oder Biotion-markierte PNA-Sonden, die sowohl vollständig komplementäre Sequenzen als
auch Basenpaar-Mismatches gegenüber
den Zielen enthalten, wurden auf einem Expedite Nukleinsäuresynthesesystem
von PerSeptive Biosystems (Framingham, MA, USA) synthetisiert. Die
Spacer-Einheiten von 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure (-o-)
wurden zu der Harz-gebundenen PNA vor der Reaktion von aktivierten
Estern von Biotin (Bio) oder Fluorescein (Flu) wie Dimethoxytritylbiotinester
von 1-(4'-Nitrophenyl)pyrazolin-5-on (DMTr-bio-HPP)
oder 5,6-Carboxyfluorescein-N-hydroxysuccinimid zugegeben. Die markierte
PNA wurde dann von dem Harz gespalten und Schutzgruppen wurden unter
Verwendung von einem TFMSA/TFA/m-Creso/Thioanisol-Gemisch (2:6:1:1)
für zwei
Stunden bei Raumtemperatur entfernt. Die markierte PNA wurde von dem
Filtrat durch Zusatz von wasserfreiem Ether präzipitiert. Das rohe PNA-Präzipitat
wurde durch HPLC auf einer Deltapack-C18-Säule (Waters) und durch eine
Sephadex G-25 gereinigt, um fluoreszierende Unreinheiten zu entfernen.
Die Sequenzen der verschiedenen markierten PNA-Sonden, die in den
folgenden Experimenten verwendet wurden, sind in Tabelle 2 aufgeführt.
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Tabelle
2: Markierte PNA-Sonden
-
C. Experimentelles Design
(Sondenhybridisierung)
-
10
Mikroliter (μl)
einer Lösung,
die das DNA-Ziel von Interesse (10–7–10–8 M
Nukleinsäureprobe)
enthält
und 10 μl
einer Probe, die die markierte PNA-Sonde (10–6–10–7 M)
enthält,
wurde in ein Mikrogefäß zugegeben.
Das Gemisch wurde bei 90°C
für 10 Minuten
erhitzt, um irgendwelche doppelsträngigen Abschnitte von DNA (Sekundärstruktur)
zu schmelzen und wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die
Probe wurde dann auf den Kapillarelektrophoreseapparat geladen und
die Auftrennung wurde laufen gelassen. Die Fähigkeit zur Detektion ist in
den oben beschriebenen Apparat integriert.
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D. Ergebnisse:
-
Experiment 1. Temperaturkontrolle
zur PNA/DNA-Hybridisierung
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Es
wurden Experimente zur Temperaturkontrolle zur Hybridisierung von
Fluorescein-markierten PNA-Sonden mit komplementären Sequenzen von Flu-oo-TTTTCCCAGT CACGA-NH2, Einbasen-Mismatch Flu-oo-TTTTCCCAGG CACGA-NH2 und
Zweibasen-Mismatch Flu-oo-TTTTCACAGG CACGA-NH2 an
das M13mp18-Plasmid
durchgeführt.
Die Proben wurden wie oben beschrieben hergestellt und auf dem oben
beschriebenen Apparat analysiert. Bei diesem Experiment wurde die
Kapillare in eine Kassette platziert, die temperaturreguliert war,
um so die Temperaturkontrolle während
der Auftrennung zu ermöglichen.
Eine Reihe von CE-Auftrennungen wurden bei einer Spannung von 20
Kilovolt (KV) bei Temperaturen im Bereich von 10°C bis 50°C durchgeführt. Die Analyse wurde in der
Gegenwart (5) und Abwesenheit (6)
von 30% Formamid in 1 × TBE-Puffer
(pH 8,3) durchgeführt.
Die LIF-Detektion wurde bei einer Anregung bei 488 nm und einer Emission
bei 520 nm durchgeführt.
Im Allgemeinen wurde beobachtet, dass die Schmelzpunkte der Hybride mit
der zunehmenden Anzahl von Basenpaar-Mismatches abnimmt, wobei es
sich dabei um ein erwartetes Ergebnis handelt.
-
Daten,
die in der Abwesenheit von Formamid erhalten wurden, sind in 6 dargestellt.
Unter Bezugnahme auf 6 stellt die Kurve B Daten dar,
die für
das Zweibasen-Mismatch erhalten wurden und Kurve A stellt die Daten
dar, die für
die komplementäre
PNA-Sonde erhalten wurden. Da die Kurve A relativ flach ist, weisen
die Daten darauf hin, dass die aus der komplementären Sonde
gebildete Duplex bei allen aufgezeichneten Temperaturen stabil ist.
Die S-förmige
Form der Kurve B ist typisch für
ein thermales Schmelzprofil und deutet darauf hin, dass sich die
Sonde mit zwei Basenpaar-Mismatches im Wesentlichen an das Ziel
bei Temperaturen unterhalb von 30°C
anlagert und der Schmelzpunkt der DNA/PNA-Duplex ungefähr bei 33°C ist.
-
Die
Daten, die in der Gegenwart von 30% Formamid in dem Laufpuffer (ein
denaturierendes Reagens) erhalten wurden, sind in 5 dargestellt.
Wiedergegeben sind die Kurven der Temperaturkontrolle für die Proben,
die eine komplementäre
DNA-Sonde (Kurve A), Einbasen-Mismatch-PNA-Sonde (Kurve B) und Zweibasen-Mismatch-PNA-Sonde
(Kurve C) enthalten. Der niedrige Signalspiegel und die fehlende
Steigung der Kurve C deutet darauf hin, dass sich die Sonde mit
einem Zweibasen-Mismatch nicht an das Ziel innerhalb des in dem
Experiment verwendeten Temperaturbereichs anlagert. Die Steigung
von Kurve B deutet darauf hin, dass sich die Sonde mit einem Einzelbasenpaar-Mismatch
an das Ziel anlagert, der Komplex sich jedoch vollständig oberhalb
von 25°C
dissoziiert. Kurve A deutet darauf hin, dass die Schmelztemperatur
(Tm) des gebildeten Komplexes unter diesen Bedingungen mit der komplementären DNA-Sonde
zwischen 35 bis 38°C beträgt, da das
Fluoreszenz-Signal bei 35°C
stark abzufallen begann. Der PNA-Sonden-Assay kann bei einer höheren Temperatur
und bei denaturierenden Bedingungen durchgeführt werden, um die Spezifität des Assays
zu erhöhen.
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Beispiel 2. Kapillar-Gel-Elektrophorese
für DNA-Größenauftrennungen
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Ein
unvernetztes Polymer (PEO) wurde als Siebmedium bei der Kapillar-Gel-Elektrophorese
(CGE) für DNA-Auftrennungen
eingesetzt. Es gibt ein Phänomen
bei der Kapillar-Elektrophorese, bei dem eine Ionisierung des Silanols
auf einer unbeschichteten Kapillaroberfläche eine elektrische Doppelschicht
von Puffer-Kationen über
die Oberfläche
erzeugt. Wenn eine Spannung über
die Kapillare angelegt wird, verursacht eine Migration der Doppelschicht
von Kationen einen Fluss von einer Flüssigkeitsmasse in die Kapillare
in Richtung der Kathode. Dieser Fluss ist das Ergebnis einer Elektroendoosmose
und wird als elektroosmotischer Fluss (EOF) bezeichnet. Es ist wünschenswert,
den EOF bei einer Kapillar-Gel-Elektrophorese zur DNA-Auftrennung
möglichst
gering zu halten. Der Vorteil der unbehandelten Polymer-Gel-gefüllten Kapillare
ist, dass EOF gering gehalten wurde und dass die Polymer-Lösung mit
geringer Viskosität
aus der Kapillare unter Druck herausgepresst werden kann und dann
leicht ersetzt werden kann.
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Es
wurden verschiedene Molekulargewichte von PEO-Polymer getestet.
Der elektroosmotische Fluss war bei einer mit 0,5% PEO (MW = 8 Millionen
Dalton) gefüllten
unbeschichteten Kapillare sehr niedrig. Folglich wurden unter Verwendung
dieses Modellsystems die BstNI- und MspI-Verdaus durch die PEO-Gel-gefüllte Kapillare
aufgetrennt (7). Eine Spannung von 10 KV
wurde für
alle Auftrennungen ver wendet. Der Nachweis der Probenbestandteile
wurde durch UV-Detektion bei 260 nm durchgeführt.
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Die
Spitzen wurden mit den Banden verglichen, die von einer elektrophoretischen
Auftrennung der selben Probe auf einem Agarose-Säulengel erhalten wurden. Bekannte
Spitzen wurden basierend auf einer Analyse der beiden Auftrennungen
und den bekannten Molekulargewichten, wie sie von dem Hersteller
angegeben werden, gekennzeichnet. 8 stellt
die Kalibrierungskurve der Proben des BstNI- und MspI-Verdaus dar. Die
Migrationszeit wurde gegen die Länge
der Nukleinsäureragmente
aufgetragen. Die Daten waren von 300 Basen bis 1200 Basen weitgehend
linear. Der Variationskoeffizient (CV), die Standardabweichung geteilt
durch den Durchschnitt, betrug weniger als 0,65% für sechs
doppelte Läufe
von Auftrennungen des MspI-Fragments. Die Daten zeigten, dass die
Kapillare eine angemessene Größenauftrennung
der Fragmente ermöglichen
würde.
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Beispiel 3. Sondenhybridisierung
und Größenbestimmung
durch CE-Analyse
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Eine
Fluorescein-markierte PNA-Sonde (7,5 × 10–7 M)
mit einer Sequenz, die komplementär ist zu einer Zielsequenz
der pBR322-DNA-Probe, wurde, wie oben beschrieben, hergestellt.
Es wurden sowohl der MspI- (1000 μg/ml)
als auch der BstNI-Verdau von pBR322-DNA (1000 μg/ml) als Ziele verwendet. Die
Zielsequenz und die Sequenz der PNA-Sonde sind unten gezeigt.
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Eine
homogene Hybridisierung in Lösung
wurde durchgeführt,
indem die Fluorescein-markierte PNA (im Überschuss) mit den pBR322-DNA-Verdaus
gemischt wurde. Das Gemisch wurde dann auf 90°C für 5 Minuten erhitzt, um die
doppelsträngige
DNA zu denaturieren. Die Proben wurden dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Das Gemisch wurde dann durch Kapillar-Gel-Elektrophorese mit einer
LIF-Detektion unter Verwendung der oben beschriebenen Kapillare
und Apparats aufgetrennt.
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Unter
Bezugnahme auf 9 kann die PNA/Nukleinsäure-Duplex,
die aus der markierten PNA-Sonde und dem Nukleinsäurefragment
(929 Basen) des BstNI-Verdaus
gebildet ist und die Zielsequenz trägt, nachgewiesen werden (Peak
1). Da die Fluorescein-Markierung der markierten PNA-Sonde eine
Negativladung trägt,
migriert die markierte PNA-Sonde in das Gel und wird auch nachgewiesen
(Peak 2).
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Unter
Bezugnahme auf 10 kann die PNA/Nukleinsäure-Duplex,
die aus der markierten PNA-Sonde und dem Nukleinsäurefragment
(97 Basen) des MspI-Verdaus gebildet ist und die Zielsequenz trägt, nachgewiesen
werden (Peak 1). Da die Fluorescein-Markierung der markierten PNA-Sonde
eine Negativladung trägt,
migriert die markierte PNA-Sonde in das Gel und wird nachgewiesen
(Peak 2).
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Unter
Bezugnahme auf 11 zeigt eine vergleichende
Auftrennung von Proben, auf die in den 5 und 7 Bezug
genommen wurde, dass eine vergleichende Größenauftrennung der Fragmente,
die die Zielsequenzen tragen, durchführbar ist. Daher ist Peak 1
eine Duplex, die aus dem MspI-Fragment (97 Basen), das die Zielsequenz
trägt und
der markierten PNA-Sonde gebildet wurde. Peak 2 ist eine Duplex,
die aus dem BstNI-Fragment (929 Basen), das die Zielsequenz trägt, und
der markierten PNA-Sonde gebildet wurde. Peak 3 wiederum ist die überschüssige Fluorescein-markierte
PNA-Sonde. Die Fragmente, die die komplementäre Sequenz enthalten, wurden
aufgetrennt und spezifisch durch CGE-LIF innerhalb von 30 Minuten
detektiert. Folglich wird sowohl eine Größen- als auch eine Sequenzinformation
für die
Proben innerhalb eines 30minütigen
Laufs erhalten. Ein hoher Durchsatz kann erreicht werden, indem
ein Mikrochip-Format verwendet wird, bei dem die Analysen in Kanälen durchgeführt werden,
die in einem Festsubstrat gebildet werden. Solche Vorrichtungen
können
mit mehreren Kanälen
hergestellt werden, die viele getrennte Analysen, die parallel durchgeführt werden
können,
ermöglichen
(siehe Stu Borman, Developers of Novel DNA Sequences Claim Major
Performance Advances, Chemical & Engineering
News, July 24, 1995, Seiten 37–39).
-
In
einem anderen Aspekt stellt die beanspruchte Erfindung eine Apparatur
zum Nachweis des Vorliegens, Fehlens oder Konzentration eines Analyten
in einer Probe bereit. Die Apparatur kann, in verschiedenen Ausführungsformen,
beispielsweise ein Probeninjektionsbereich, eine PNA-Sonde, die
so angeordnet ist, dass sie mit einer Probe, die in diesem Injektionsbereich
eingeführt
wird, vermischt wird und einen Auftrennungsbereich umfassen. In
einigen Ausführungsformen
kann die Apparatur einen Probeninkubationsbereich umfassen. Unter
Bezugnahme auf 12 umfasst die Apparatur 10 in
bestimmten Ausführungsformen
einen Probeninjektionsbereich 24. Eine oder mehrere PNA-Sonden 28 werden
innerhalb des Probeninjektionsbereiches 24 so angeordnet,
dass nach der Einführung
der Probe in dem Bereich 24 die Sonde 28 mit der
Probe in Kontakt kommt. Wenn das Ziel vorhanden ist, wird die Sonde
dann an das Ziel hybridisieren. Die Apparatur umfasst weiter eine
Kapillare und einen Kanal 20, in dem ein Auftrennungsmedium 36 darin
angeordnet ist, wobei der Kanal eine Verbindung mit dem Probeninjektionsbereich 24,
einem Pufferreservoir 16, einem Injektions-/Abfallreservoir 26 und
einem Abfallreservoir 30 hat. In bestimmten Ausführungsformen
befindet sich die Abzweigung des Probeninjektionsbereiches 24 und
der Kapillare 20 oberhalb der Abzweigung des Injektions-/Abfallreservoirs 26 und
der Kapillare 20. Diese räumliche Anordnung ermöglicht es
ein größeres Injektionsvolumen festzulegen.
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Während des
Betriebs und unter Bezugnahme auf 13A wird
eine Probe in den Injektionsbereich 24 eingeführt und
ein Ziel wird, wenn vorhanden, mit der Sonde 28 hybridisieren.
Es wird eine Hochspannung (HV) an die Bereiche 16, 24 und 30 relativ
zur Erde (GND), die an dem Bereich 26 angelegt wird, angelegt
und wird kontrolliert, um den fließenden Probenstrom abzuklemmen,
die Diffusion der Probe 22 in den Auftrennungskanal 20 zu
verhindern und ein Injektionsvolumen bereitzustellen, das unabhängig von
der Probenverarbeitungszeit ist. Das elektrische Potential zwischen
den Bereichen 16, 24, 30 und 26 wird
dann abgeschalten und es wird eine Spannung zwischen dem Bereich 16 und
dem Bereich 30 angelegt und die Bestandteile der Probe
anhand der Größe und elektrophoretischen
Mobilität
aufzutrennen, z.B. die Bestandteile 34 bis 38,
die in 13B gezeigt sind.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
kann die Apparatur in Kontakt mit einem Temperaturkontrollmittel 32 gebracht
werden (12). Das Temperaturkontrollmittel 32 kann
aktiviert werden, um doppelsträngige
Proben in dem Injektionsbereich zu schmelzen oder zu denaturieren
und um das Auftrennungsmedium 36 denaturierend zu machen.
In einigen Ausführungsformen
kann man eine Probe in dem Probebereich 24 hinzugeben,
das Temperaturkontrollmittel so einstellen, dass die Probe denaturiert
wird und das Temperaturkontrollmittel 32 wiederum so einstellen,
dass eine Hybridisierung mit der Sonde 28 stattfindet.
In einigen Fällen
kann es wünschenswert
sein, das Temperaturkontrollmittel 32 wiederum so einzustellen,
dass das Auftrennungsmedium 36 denaturierend gemacht wird.
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In
anderen Ausführungsformen
ist die Apparatur ein Mikrochip mit mehreren parallelen Kanälen, die in
festen Substraten ausgebildet sind. Solche Vorrichtungen ermöglichen
viele getrennte Analysen, die parallel durchgeführt werden können, um
dadurch einen hohen Durchsatz zu erzielen. Zur Übersicht und unter Bezugnahme auf 14 umfasst
die Apparatur 11 mehrere Kapillarkanäle 20, wobei jeder
einen Probeninjektionsbereich 24, ein Pufferreservoir 16,
ein Injektions-/Abfallreservoir 26 und ein Abfallreservoir 30 besitzt.
In bevorzugten Ausführungsformen
kann die Apparatur in Kontakt mit einem Temperaturkontrollmittel 32 gebracht
werden. Es können
beliebige bekannte Detektionsmittel in der erfindungsgemäßen Apparatur
eingesetzt werden und leicht von dem Fachmann ausgewählt werden.
Bei einem Einsatz in den erfindungsgemäßen Verfahren und Zusammensetzungen
ermöglicht
die Apparatur eine qualitative und quantitative Detektion eines
Analyten in einer Probe. Solche Mikrochipauftrennungsvorrichtungen
werden hergestellt unter Verwendung von fotolithographischen und
chemischen Ätzmitteln,
um Kanalstrukturen in einer fusionierten Siliziumscheibe herzustellen.
Es werden Zugangslöcher
an den Kanalenden mit einem Laser durch die geätzte Scheibe gebohrt. Eine
zweite fusionierte Siliziumscheibe wird an die geätzte Scheibe
gebunden, um eingekapselte Kanäle
zu erzeugen. Nach der Verbindung wird die Scheibe in einzelne Auftrennungschips
geschnitten.
-
Genauer
gesagt, wird zur Durchführung
einer Mikrofabrikation ein Chromfilm (400 Å) auf das fusionierte Siliziumsubstrat
aufgesprüht
(75 mm Durchmesser × 0,4
mm; Hoya, Tokyo, Japan). Fotolack (Shipley 1811, Newton, MA) wird
auf die Scheibe 11 spritzbeschichtet und bei 90°C für 25 Minuten
gebacken. Der Fotolack wird gemustert, indem er einer UV-Strahlung
(365 nm) ausgesetzt wird über
eine kontaktverbundene Fotomaske (Advanced Reproductions, Wilmington,
MA) und indem er in einem Microposit-Entwickler (Shipley) entwickelt
wird. Das Chrom wird unter Verwendung von K3Fe(CN)6/NaOH entfernt (Chrome Etch, Shipley). Das
resultierende Maskenmuster wird in das fusionierte Silizum geätzt, indem
die Scheibe 11 in NH4F/HF (1:1) Ätzmittel
bei 50°C
eingetaucht wird. Die Tiefe der Ätzung
wird durch Überwachung
der Ätzzeit
gemessen und mit einem Profilometer gemessen (Mitutoyo). Der in
dieser Untersuchung eingesetzte Mikrochip wird bis zu einer Tiefe
von 28 μm
geätzt,
was eine Kanalbreite 20 von 66 μm am oberen Ende des Kanals
aufgrund der isotropen Ätzbedingungen
ergibt. Die Querschnittsfläche
des Kanals 20 entspricht der einer zylindrischen Kapillare mit
einem inneren Durchmesser von 44 μm.
Der Fotolack wird mit Aceton entfernt und das verbleibende Chrom wird
durch Verwendung von K3Fe(CH)6/NaOH
gelöst.
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Ein
Zugang zu den Kanalenden wird durch Laser-gebohrte Löcher über die
geätzte
Scheibe 11 gewährt.
Eine zweite fusionierte Siliziumscheibe ist mit der geätzten Scheibe
verbunden, um die Kanäle
einzuschließen.
Beide Scheiben werden in 50°C NH4OH/H2O2 eingetaucht
und in H2O gespült. Sie werden dann in Kontakt
gebracht und thermisch verbunden. Die anfängliche Verbindung fand bei
200°C (2
Stunden) statt, gefolgt von der Herbeiführung einer Endverbindung bei
1000°C (über Nacht).
Die einzelnen Reservoirs 16, 24, 26 und 30,
die aus Röhrenglas
geschnitten werden, wurden mit Silikonklebemittel verbunden (Dow
Corning).
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Unter
Bezugnahme auf 15 wird ein fusionierter Siliziummikrochip
mit einer Energiequelle und Fluoreszenzoptiken für den chipbasierenden Assay
gekuppelt. Die Hochspannung wird von einem Netzteil Spellman CZE
1000R (Plainview, NY) oder einer anderen geeigneten Quelle über einen
Schaltkreis und einem Verbund von Widerständen bereitgestellt. Eine Laser-induzierte
Fluoreszenzdetektion wird unter Verwendung eines Argon-Ionenlasers
Omnichrom (Chino, CA), der bei ungefähr 3 mW Anregung bei 488 nm
betrieben wird oder einer anderen geeigneten Vorrichtung durchgeführt, der
in dem Kanal bei einem Einfallswinkel von 53° mit einer Linse mit 10 cm Brennweite
fokussiert wird. Ein 20 × Mikroskopobjektiv
(Edmund Scientific, Barrington, NJ) sammelt die Fluoreszenzemission.
Das gesammelte Licht wird räumlich
gefiltert durch eine Apparatur mit einem inneren Durchmesser von
2 mm in der Bildebene und durch zwei Bandpassfilter mit 520 nm (520DF30)
(Omega Optical, Brattleboro, VT) optisch filtriert. Eine Fotovervielfacherröhre (wie
Hamamatsu R928, Bridgewater, NJ), die an Elektrometer (wie ein Keithley
614, Cleveland, OH) verbunden ist, detektiert das Fluoreszenzsignal.
Das Signal wird mit einem computergesteuerten 20 Bit Datenerfassungssystem
digitalisiert (wie ein Data Translation 2804, Marlborough, MA) und
unter Verwendung einer geeigneten Software analysiert (wie Caesar
Software von ADI, Alameda, CA).
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Es
kann ein beliebiges konventionelles Verfahren zum Nachweis in der
erfindungsgemäßen Apparatur verwendet
werden, einschließlich
solchen, die in konventionelleren Elektrophoreseverfahren verwendet
werden. Ein Detektionsverfahren wird ausgewählt, das eine Detektion einer
beliebig detektierbaren physikalischen Eigenschaft einer Spezies
ermöglicht.
Diese Detektionssysteme umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Absorption von ultravioletter oder sichtbarer Strahlung, Fluoreszenz,
Refraktionsindex, Raman, Massenspektrometrie, Chemilumineszenz,
Elektrochemie und Leitfähigkeit.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die beanspruchte Erfindung Kits zum
Nachweis des Vorliegens, Fehlens oder Konzentration einer Zielsequenz
unter Verwendung einer elektrischen Auftrennungsanalyse bereit. Bevorzugte
Ausführungsformen
von Kits sind so konfiguriert, dass sie vorgewählte Zielsequenzen bei verschiedenen
vorliegenden Proben nachweisen. Insbesondere können die erfindungsgemäßen Kits
Behältergehäuse einschließen, die
ein vorausgewähltes
denaturierendes Siebmedium und eine erfindungsgemäße PNA-Sonde
enthalten. Die erfindungsgemäßen Kits
können
in einigen Ausführungsformen
mehr als eine markierte Sonde enthalten, die sich an eine oder mehrere
unterschiedliche Zielsequenzen anlagern kann, die in einer genetischen
Eigenschaft von Interesse in einer Nukleinsäureprobe einzigartig ist. Die
Markierungen auf den Sonden können
die selben oder unterschiedlich sein und können unabhängig detektierbar sein. In
bestimmten Ausführungsformen
umfassen die erfindungsgemäßen Kits
eine Elektroseparationsapparatur, die einen Kanal oder eine Vielzahl
von Kanälen
umfasst. Es ist beabsichtigt, dass die erfindungsgemäßen Kits
gegebenenfalls eine verwerfbare Apparatur bereitstellen, die eine
Kapillare oder eine Vielzahl von Kapillaren, wie sie hier definiert
sind, umfasst. Die Vorteile einer solchen Mikrokanalapparatur sind
aus den folgenden Experimenten ersichtlich.
-
Beispiel 6 PNA/DNA-Assay
auf einem Mikrochip
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A. Experimentelles Design
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Eine
Fluorescein-markierte PNA-Sonde wurde, wie oben beschrieben, hergestellt.
Die markierte PNA-Sonde ist ein 15mer mit einer komplementären Sequenz
zu PBR322-DNA (MW 4774, bestimmt durch Massenspektrometrie). Das
Gemisch der zwei Restriktionsenzymverdaus mit BstNI und MspI von
der pBR322-DNA, wurde als Ziel verwendet.
-
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Eine
homogene Hybridisierung in Lösung
wurde durchgeführt,
indem die Fluorescein-markierte PNA (in Überschuss) mit den pBR322-DNA-Verdaus
gemischt wurde, bei 90°C
für 5 Minuten
erhitzt wurde und die doppelsträngige
DNA denaturiert wurde und auf Raumtemperatur abgekühlt wurde.
Das experimentelle Verfahren ist oben in Beispiel 4, Unterabschnitt
3, beschrieben. Das Gemisch wurde eine Mikrochip-Gel-Elektrophorese
mit einer LIF-Detektion bei Anlegen einer Spannung von 704 V/cm
aufgetrennt. Die Länge
der Kanäle betrug
22 mm und der Querschnitt der Kanäle betrug ungefähr 100 μm × 50 μm.
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B. Ergebnisse
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Unter
Bezugnahme auf 16 kann die Größe des Hybrids
der Fluorescein-markierten PNA und das Ziel-DNA-Fragment nachgewiesen
werden. Da die PNA mit Fluorescein markiert ist, trägt die PNA-Sonde
eine negative Ladung, die von dem negativ geladenen Fluorescein
stammt. Als ein Ergebnis wird sich die Fluorescein-markierte PNA in
die Kapillare bewegen, jedoch nicht so schnell wie DNA oder PNA/DNA-Hybride,
in Richtung der Anode in einem elektrischen Feld, wenn sie von der
Kathode injiziert wird. 16 zeigt
ein Elektropherogramm einer Bestimmung der PNA-Sondenhybridisierung
von pBR322-DNA-MspI- und -BstNI-Verdaus. Die Bildung einer PNA/MspI-Fragment-Duplex
(97 Basen) und einer PNA/BstN1-Fragment-Hybrid-Duplex (929 Basen)
wird innerhalb von 30 Sekunden nachgewiesen. Die PNA im Überschuss
wird nach 40 Sekunden nachgewiesen. Die Fragmente, die die komplementäre Sequenz
enthalten, wurden aufgetrennt und spezifisch durch LIF innerhalb
von 30 Sekunden nachgewiesen.
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Beispiel 7 F508-Gene der
zystischen Fibrose
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A. Experimentelles Design
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Zystische
Fibrose (CF) ist eine häufig
vorkommende letale rezessive Erkrankung. Es wurde eine Hauptmutation,
welche die Krankheit auslöst,
in 70% der CF-Chromosomen gefunden (ΔF508). Das experimentelle Verfahren
ist oben on Beispiel 5 beschrieben. Die ΔF508-Mutation ist eine Dreibasendeletion.
Die folgenden PNA-Sonden für
den Wildtyp (F508) und das Mutantengen (ΔF508) wurden hergestellt:
-
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B. Ergebnisse
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Ein
Hybridisierungs-Assay mit einer markierten PNA-Sonde für das zystische
Fibrose F508-Wildtyp-Gen wurde durch Kapillar-Elektrophorese mit
drei DNA-Proben durchgeführt,
die zur Verfügung
gestellt wurden von: (a) einem nicht-betroffenen Individuum; (b)
einem nicht-betroffenen Träger
und (c) einem betroffenen Patienten. Die Ergebnisse sind in 17A gezeigt. Wenn alle Einstellungen gleich sind
und die drei Assays gleichzeitig parallel durchgeführt werden,
zeigt 17A, dass das maximale Signal
von der Probe von dem nicht-betroffenen Individuum stammt, was darauf
hinweist, dass beide Gene an die markierte PNA-Sonde des Wildtyps
anlagerten; ein schwächeres
Signal stammt von der Probe, die von dem gesunden Träger stammt,
was darauf hinweist, dass nur eines der beiden Gene, der Wildtyp,
sich an die markierte PNA-Sonde des Wildtyps anlagerte, während dies
nicht der Fall war für
das Mutanten ΔF508-Gen
und es wurden keine signifikanten Signale von der Probe nachgewiesen,
die von dem betroffenen Patienten stammt, was darauf hinweist, dass
keine Wildtyp-Gene in der Probe verfügbar waren. In einem zweiten
Hybridisierungs-Assay wurde eine markierte PNA-Sonde für die Mutante ΔF508 verwendet,
um eine direkte Detektion und die Identifizierung des Mutantengens ΔF508 zu ermöglichen.
Der Assay wurde durch Kapillar-Elektrophorese mit drei Proben durchgeführt, die
zur Verfügung
gestellt wurden von: (a) einem nicht-betroffenen Individuum; (b)
einem nicht-betroffenen Träger
der ΔF508-Mutation;
und (c) einem betroffenen Patienten, der die ΔF508-Mutation trägt. Die
Ergebnisse sind in 17B gezeigt. Wenn alle Einstellungen
gleich sind und die drei Assays gleichzeitig parallel durchgeführt werden,
zeigt 17, dass dieses Mal das maximale
Signal von der Probe erfasst wurde, die von dem betroffenen Patienten
stammt, was darauf hinweist, dass beide DNA-Gene sich an die ΔF508-markierte
PNA-Sonde anlagerten und eine positive Identifikation des Vorliegens
von mutiertem ΔF508 aus
der Probe des Patienten ermöglichten;
ein schwächeres
Signal wird von der Probe erfasst, die von dem nicht-betroffenen
Träger
stammt, was darauf hinweist, dass eines der Gene sich an die ΔF508-markierte PNA-Sonde
anlagerte, während
dies nicht der Fall war für
das zweite Gen und dass auch eine positive Identifikation des Vorliegens
eines mutierten ΔF508-Gens
möglich
war; kein signifikantes Signal wurde von der Probe umfasst, die
von dem nicht-betroffenen Individuum stammt, was darauf hinweist,
dass keine mutierten ΔF508-Gene
in der Probe verfügbar
waren, um sich an die ΔF508-markierte
PNA-Sonde anzulagern.
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Die
Ergebnisse dieser beiden Assays sind in Tabelle 3 wiedergegeben,
welche das Muster der Signalantwort von den verschiedenen DNA-Proben
mit den zwei Arten der PNA-Sonden zeigt.
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Tabelle
3: ΔF508-Mutationsdetektion
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Beispiel 8 Das W1282-Gen
der zystischen Fibrose
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A. Experimentelles Design
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Ein ähnliches
Experiment wie oben wurde für
das zystische Fibrose-Gen W1282 durchgeführt. Das zystische Fibrose-Gen
W1282 hat eine einzelne Punktmutation. Das experimentelle Verfahren
ist oben in Beispiel 5 beschrieben. Die folgenden PNA-Sonden für den Wildtyp
(W1282) und das Mutantengen (W1282X) wurden hergestellt:
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B. Ergebnisse
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Ein
Hybridisierungs-Assay für
das zystische Fibrose W1282 Wildtyp-Gen wurde durch Kapillar-Elektrophorese
mit den zwei markierten PNA-Sonden durchgeführt: (a) die WT-Sonde und (b)
die M-Sonde (c) Kontrolle ohne DNA-Probe, aber nur mit M-Sonde.
Die Ergebnisse sind in 18A gezeigt.
Wenn alle Einstellungen gleich sind und die drei Assays gleichzeitig
parallel durchgeführt
werden, zeigt 18A, dass bei der Kurve (a)
ein starkes Signal nachgewiesen wird, wenn die WT-Probe verwendet
wird, was darauf hinweist, dass beide Gene sich an die markierte
PNA-Sonde des Wildtyps
anlagerten; keine signifikanten Signale wurden nachgewiesen, wenn
die M-Sonde verwendet wurde, was darauf hinweist, dass die M-Sonde
sich nicht an das Wildtyp-Gen bei der Kurve (b) anlagerte, selbst
wenn nur ein Basen-Mismatch
vorlag und unter den Kapillar-Elektrophoresebedingungen und kein
signifikantes Signal in dem Kontrolllauf (c) nachgewiesen wurde.
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Ein
zweiter Hybridisierungs-Assay für
das zystische Fibrose W1282 Wildtyp-Gen wurde durch Kapillar-Elektrophorese
mit den zwei markierten PNA-Sonden durchgeführt: (a) die WT-Sonde und (b)
die M-Sonde. Die Ergebnisse sind in 18B gezeigt.
Wenn alle Einstellungen gleich sind und die drei Assays gleichzeitig parallel
durchgeführt
werden, zeigt 18B, dass dieses Mal ein im
Verhältnis
schwächeres
aber immer noch starkes Signal erfasst wird, wenn entweder WT- oder
M-Sonden verwendet werden, was darauf hinweist, dass beide Sonden
sich an die Proben-DNA,
die von einem Träger
stammt, anlagern und eine positive Identifikation des Vorliegens
eines mutierten W1282-Gens in der Probe ermöglichen. Die Ergebnisse dieser
beiden Assays sind in Tabelle 4 dargestellt, die das Muster der
Signalantwort von den verschiedenen DNA-Proben mit den zwei Arten
der PNA-Sonden zeigen.
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Tabelle
4: W1282-Mutationsdetektion
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Beispiel 9 Multi-PNA-Sonden
für eine
Multi-Gendetektion
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A. Experimentelles Design
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Das
CF W1282-Gen (Wildtyp PCR-Produkt) und das CF F508-Gen (Wildtyp
PCR-Produkt) wurden
als ein Modellsystem verwendet. Fluorescein-markierte normale PNA-Sonden
für das
normale W1282-Gen und das normale F508-Gen wurden zu dem Gemisch
der beiden Gene zugegeben. Nach Hybridisierung wurde das Gemisch
in die HEC(Hydroxyethylcellulose)-Gel-gefüllte Kapillare injiziert. Die
Länge der
Kapillare betrug insgesamt 27 cm mit einem Abstand von 20 cm zu
dem Detektor. Der interne Durchmesser der unbeschichteten Kapillare
betrug 75 μm.
Die Auftrennung wurde in der Gegenwart von 2 M Harnstoff in TBE(Tris-Borat-EDTA)-Puffer
durchgeführt.
Da sich die beiden Gene in der Größe unterscheiden (197 bp für CF W1282
und 384 bp für
CF F508), war die Auftrennung der Hybride innerhalb von 5 Minuten
fertig.
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B. Ergebnisse
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Unter
Bezugnahme auf 19 wird die Duplex mit dem kürzeren Gen
CF W1282/PNA zuerst nachgewiesen und ist als Peak 1 gezeigt, die
Duplex mit dem längeren
Gen F508/PNA wird als zweites nachgewiesen und ist als Peak 2 gezeigt.
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Dieses
Experiment zeigt, dass Multi-PNA-Sonden für eine Multi-Gen-Untersuchung
in CE auf Multi-PNA-Sonden für
eine Multi-Gen-Untersuchung ausgeweitet werden können. Weiter könnten PNA-Sonden, die
mit unterschiedlichen Farb- oder Enzymmarkierungen markiert sind,
verwendet werden, um unterschiedliche Mutationen des selben Gens
oder Mutationen von unterschiedlichen Genen gleichzeitig in der
selben Analyse nachzuweisen.
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Es
wird für
den Fachmann ersichtlich werden, dass verschiedene Modifikationen
und Variationen in den erfindungsgemäßen Verfahren, Kits und der
Apparatur gemacht werden können,
ohne den Grundgedanken oder den Umfang der Erfindung zu verlassen.
Es ist daher beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung die Modifikationen
und Variationen dieser Erfindung abdeckt, soweit diese in den Umfang
der anhängen
Patentansprüche
fallen.