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Hintergrund der Erfindung:
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1. Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet von auf Sonden basierender Detektion,
Analyse und Quantifizierung von elektrostatisch an Matrizen immobilisierten
Nukleinsäuren.
Die Verfahren dieser Erfindung sind besonders gut für die Analyse
und insbesondere die Analyse bezüglich
einer einzelnen Punktmutation in einem Teilchentest, in einem Arraytest,
in einem Nukleaseverdau/-schutztest, in einem Linientest und/oder
in einem selbstanzeigenden Testformat geeignet.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Nukleinsäurehybridisierung
ist ein fundamentaler Prozess in der Molekularbiologie. Auf Sonden
basierende Tests sind bei der Detektion, Quantifizierung und Analyse
von Nukleinsäuren
nützlich.
Nukleinsäuresonden
werden seit langem zur Analyse von Proben auf die Anwesenheit von
Nukleinsäure
von Bakterien, Eukaryoten, Pilzen, Virus oder anderen Organismen
verwendet und sind auch bei der Untersuchung von genetisch begründeten Erkrankungszuständen oder
klinischen Zuständen
von Interesse in einzelnen Zellen sowie in Geweben nützlich.
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Probenvorbereitungsverfahren,
welche das wiederholte Einfangen und Freisetzen von Zielsequenzen an
und von Trägern
(z. B. magnetischen Kügelchen)
als ein Mittel zur Entfernung von Nicht-Zielpolynukleotiden, Bruchstücken und
Verunreinigungen, welche zum Ein bringen von Hintergrund in einen
Hybridisierungstest neigen, beschreiben, sind auf dem Fachgebiet
bekannt (siehe: Collins et al.,
US
5,750,338 ). Im Allgemeinen können die Probenvorbereitungsverfahren
von Collins et al. in den meisten Ausführungsformen von herkömmlichen
Hybridisierungstests verwendet werden, jedoch mit der Maßgabe, dass
die Zielnukleinsäure
zunächst
an einem Träger
immobilisiert wird und danach von dem Träger so freigesetzt wird, dass
sie, wenn freigesetzt, im Wesentlichen frei von Probenverunreinigungen,
Bruchstücken
und fremden Polynukleotiden ist. Die Erfindung von Collins et al.
erfordert jedoch, dass die Sonde oder Sonden mit dem Träger unter
Bindungsbedingungen assoziiert sein muss bzw. müssen oder assoziieren können muss
bzw. müssen,
wobei die Nukleinsäure
von Interesse an dem Träger
immobilisiert wird (siehe: Collins et al., in Spal. 4, Zeile 55
bis Spal. 5, Zeile 13).
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Ein
auf Sonden basierendes Probenvorbereitungsverfahren zur Entfernung
von Kontaminanten vor einer PCR-Reaktion wurde von Goldin et al.
beschrieben (siehe:
US 5,200,314 ).
Dieses Verfahren erfordert eine Analyten-Einfangsonde mit sowohl
einer Analyten-Bindungsregion als auch einem ersten spezifischen
Bindungspartner. Wie die Erfindung von Collins et al. erfordert
die Erfindung von Goldin et al., dass die Analyten-Einfangsonde mit
dem Träger
als das spezifische Mittel, durch welches die Zielsequenz immobilisiert
wird, wechselwirkt.
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Polykationische
feste Träger
wurden zur Analyse und Reinigung von Nukleinsäuren, einschließlich die Reinigung
von Polynukleotiden aus Lösungen,
welche Kontaminanten enthalten, verwendet (siehe: Arnold et al.;
US 5,599,667 ). Arnold et
al. beschreiben Tests, welche feste Träger als ein Mittel zum Abtrennen
von Polynukleotiden und Hybriden davon, welche mit einer Nukleotid-Sonde
gebildet werden, von nicht hybridisierter Sonde verwenden (siehe:
Zusammenfassung von
US 5,599,667 ).
Die Erfindung setzt „...
die Entdeckung, dass polykationische feste Träger zur selektiven Adsorption
von Nukleotidmultimeren gemäß ihrer
Größe (Betonung hinzugefügt) verwendet
werden können,
wobei größere Multimere
fester an den Träger
gebunden sind als kleinere" voraus
(siehe: Spal. 4, Zeilen 39–44).
Die Verfahren können
auch zur Abtrennung der Nukleotidmultimere von Nicht-Nukleotidmaterial
verwendet werden (siehe: Spal. 5, Zeilen 25–28).
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Eine
wesentliche Einschränkung
der Erfindung von Arnold et al. ist die Wechselwirkung, welche zwischen
der Zusammensetzung des kationischen festen Trägers und der Formulierung der
Kontaktlösungen
vorliegt, sowie die Wechselwirkung zwischen zwei oder mehr der Kontaktlösungen (siehe:
Spal. 7, Zeile 24 bis Spal. 8, Zeile 32), welche zur Unterscheidung
zwischen Nukleotidmultimeren erforderlich sind (siehe: Spal. 8, Zeilen
39–41).
Ein Beispiel eines arbeitsaufwändigen
Protokolls zur Erlangung einer geeigneten Kationendichte für einen
festen Träger
kann in Spal. 9, Zeilen 36–52
gefunden werden und das Verfahren zur Bestimmung der Pufferkonzentration,
welche zum Trennen von Polynuldeotiden und Nukleotid-Sonden geeignet
ist, kann in Spal. 9, Zeilen 53–63
gefunden werden. Im ähnlicher
Weise muss die Trennlösung
sorgfältig
designed werden (siehe: Spal. 10, Zeilen 9–12), vermutlich unter Verwendung
des arbeitsaufwändigen
Verfahrens von systematischem Ausprobieren, wie zur Bestimmung der
Kationendichte des festen Trägers
beschrieben. Diese Anforderung für
eine wesentliche Optimierung der Testbedingungen innerhalb eines
sehr engen Arbeitsbereichs resultiert, da elektrostatische Immobilisierung
von Nukleinsäure
ein relativ unspezifisches Verfahren ist und es deshalb schwierig
ist, eine negativ geladene Zielnukleinsäure an einer kationischen Oberfläche ohne die
positiv geladene Matrix, welche auch eine starke Affinität für die negativ
geladene Nukleinsäuresonde
aufweist, elektrostatisch zu immobilisieren. Da die Auftrennung
von Nukleotidmultimeren (Hybride aus Nukleotid-Sonde/Ziel von überschüssiger Nukleotid-Sonde)
innerhalb eines engen Bereichs von Bedingungen, die nicht notwendigerweise
für die
Unterscheidung von Hybridisierung optimal sein müssen, stattfindet, kann es sein,
dass die Hybride, welche gemäß der Erfindung
von Arnold et al. noch immobilisiert sind, nicht wirklich für die Anwesenheit
einer Zielsequenz anzeigend sind. Folglich ist die Verwendbarkeit
der Tests von Arnold et al. in der Anwendung praktisch eingeschränkt.
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Eine
Erfindung, welche das Erhalten von Nukleinsäure betrifft, wurde kürzlich beschrieben
(siehe: Gerdes et al.;
WO 98/46797 ).
Gerdes et al. verwenden stark elektropositive Festphasenmaterialien
zum Einfangen von Nukleinsäuren
(siehe S. 5, Zeile 24 bis S. 6, Zeile 14) für Reihenanalysen. Jedoch ist
eine wesentliche Einschränkung
der Erfindung von Gerdes et al., dass die Nukleinsäure an das
stark elektropositive Festphasenmaterial irreversibel gebunden sein
muss.
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Verfahren
für das
Hochdurchsatz-Screening von Sequenzen oder genetischen Veränderungen
in Nukleinsäure
wurden beschrieben (siehe: Shuber, A. P.;
US 5,834,181 ). Shuber beschreibt die
Analyse von Arrays von immobilisierten Nukleinsäuren und schlägt Immobilisierung
der Nukleinsäure
an Nitrocellulose oder einer geladenen Nylonmembran vor (siehe:
Spal. 6, Zeilen 41–64).
Vorgeschlagene Purin- und Pyrimidin-enthaltende Polymere, welche
zum Analysieren von immobilisierter Nukleinsäure verwendet werden können, schließen Peptidnukleinsäure ein
(siehe: Spal. 5, Zeilen 15–20),
aber die Polymere müssen
notwendigerweise mit einem Tag versehen oder markiert sein, da die
Detektionsverfahren auf einem Tag oder einer Markierung, welche
in das Polymer eingebracht sind, beruhen (siehe: Spal. 8, Zeile
58 bis Spal. 9, Zeile 3). Die Tests von Shuber erfordern ein perfektes
Komplement zwischen Sonde und Zielsequenz (siehe: Spal. 8, Zeilen
52–57). Um
eine geeignete Unterscheidung zu erreichen, wird ein arbeitsaufwändiges empirisches
Verfahren von systematischem Ausprobieren für Testoptimierung beschrieben
(siehe: Spal. 7, Zeile 16 bis Spal. 8). Bedingungen, welche Optimierung
erfordern, von spezifischer und nicht spezifischer Hybridisierung
schließen
die Konzentration des Polymers, die Temperatur der Hybridisierung,
die Salzkonzentration und die Anwesenheit oder Abwesenheit von nicht
verwandter Nukleinsäure
ein (siehe: Spal. 8, Zeilen 15–18).
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Shuber
schlägt
nicht ausdrücklich
das Durchführen
eines auf Sonden basierenden Hybridisierungstests an einer elektrostatisch
immobilisierten Nukleinsäure
vor und beschreibt oder lehrt nicht speziell die Analyse einer elektrostatisch
immobilisierten Nukleinsäure
unter Verwendung einer Nicht-Nukleotid-Sonde wie einer Peptidnukleinsäure. Darüber hinaus
schlägt
Schuber nicht jedwede Vorteile vor, offenbart oder lehrt diese, wie
das Vermögen
innerhalb eines großen
Bereichs von Testbedingungen zu arbeiten, eine auf Peptidnukleinsäuren basierende
Analyse einer elektrostatisch an einer Matrix immobilisierten Nukleinsäure durchzuführen.
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Pluskal
et al. beschreiben einen Vergleich von auf DNA- und Peptidnukleinsäure (PNA)-Sonde
basierender Analyse einer Nukleinsäure, welche irreversibel mit
einer geladenen Nylonmembran vernetzt wurde (siehe: Pluskal et al.,
American Society for Biochemistry, 85th Annual
Meeting, Washington, DC, Mai 1994). Pluskal et al. lehren, dass,
obwohl PNA-Sonden
zur Detektion der irreversibel immobilisierten Nukleinsäure unter
Standardhybridisierungsbedingungen verwendet werden können, PNA
sehr gut unter sehr strengen Hybridisie rungs- und Waschbedingungen
arbeitet (siehe: der Abschnitt mit dem Titel „Discussion"). Pluskal et al.
lehren auch die Verwendung von 1% BSA als ein Blockiermittel zur
Verringerung von nicht spezifischer Bindung der Sonde an der Membran
(siehe: Abschnitt mit dem Titel „Discussion"). Da die Nukleinsäure von
Pluskal et al. irreversibel mit der Nylonmembran vernetzt wurde,
können
sehr strenge Hybridisierungs- und Waschbedingungen an der Membran
verwendet werden, ohne die Menge der Zielnukleinsäure, welche
auf dem Träger
vorhanden und zur Analyse verfügbar
ist, zu verringern. Pluskal et al. zeigen deshalb einen vernünftigen
Grund für
irreversibles Binden der Nukleinsäure, welche analysiert wird,
an den Träger
und Verwenden eines Blockiermittels, wenn eine auf PNA-Sonden basierende
Analyse unter Verwendung einer geladenen Nylonmembran durchgeführt wird.
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Verfahren
zum Schutz von Nukleinsäuresequenzen
vor Nuldeaseabbau/-verdau durch Hybridisieren eines Nukleinsäureanalogons
daran wurden beschrieben (siehe: Stanley et al.;
US 5,861,250 ). Die Verfahren und Zusammensetzungen,
welche in Stanley et al. beschrieben werden, sind besonders gut
zum „„Aufreinigen" einer Nukleinsäureprobe
durch Abbauen der gesamten vorhanden Nukleinsäure, außer der Zielsequenz, geeignet
..." (siehe: Stanley
et al., in Spal. 7, Zeilen 14–18).
Stanley et al. beschreiben mehrere Mittel zum Trennen von einem
hybridisierten Nukleinsäureanalogon
von einem nicht hybridisierten Nukleinsäureanalogon, einschließlich Ionenaustauschchromatographie
(siehe: Spal. 6, Zeilen 62–64),
aber sie beschreiben nicht die einfache elektrostatische Immobilisierung
der Zielsequenz oder des Komplexes aus Nukleinsäureanalogon/Zielsequenz an
einer Matrix als Mittel zum Abtrennen des hybridisierten Nukleinsäureanalogons
von dem nicht hybridisierten Nukleinsäureanalogon oder ansonsten
zum Abtrennen des Komplexes aus Nukleinsäureanalogon/Zielsequenz von
den anderen Komponenten einer Probe.
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Verfahren
und ein Gerät
zum elektroaktiven Transport und Fixierung von Nukleinsäuren zur
Analyse wurden beschrieben (siehe: Heller et al.,
US 5,849,486 ). Jedoch erfordert diese
Erfindung hoch ausgereifte Gerätschaften
und Vorrichtungen, um eine Probe zu transportieren, fixieren und/oder
analysieren.
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Obwohl
van den Engh nicht die Detektion von komplexen Makromolekülen wie
Nukleinsauren erörtert, sind
fluoreszente Reporterkügelchen
und Verfahren zur Detektion der Anwesenheit oder Bestimmung der
Konzentration von Fluidmasseanalyten, wie pH-Wert, Sauerstoffsättigung
und Ionengehalt, auf dem Fachgebiet bekannt (siehe: van den Engh
et al.,
US 5,747,349 ).
Gemäß van den
Engh „werden
Reporterkügelchen
zu einer Fluidprobe gegeben und die Analytenkonzentration wird durch
Messen der Fluoreszenz von einzelnen Kugelchef, zum Beispiel in
einem Durchflusszytometer, bestimmt" (siehe: Zusammenfassung von
US 5,747,349 ). Die Kügelchen
von van den Engh et al. umfassen ein Substratkügelchen mit einer Vielzahl
von darauf immobilisierten fluoreszenten Reportermolekülen, wobei
die fluoreszenten Reportermoleküle
ein fluoreszentes Molekül
umfassen, dessen fluoreszente Eigenschaften eine Funktion der Konzentration
des besonderen Analyten sind, dessen Anwesenheit oder Konzentration
bestimmt wird (siehe:
US 5,747,349 ,
in Spal. 3, Zeil. 29–46). Folglich
sind die Kügelchen
von van den Engh inhärent
fluoreszent und nicht die Analyten oder Derivate davon.
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Kürzlich wurden
Zusammensetzungen, welche mindestens ein Kügelchen enthalten, das an einen
festen Träger
konjugiert ist und ferner an mindestens ein Makromolekül konjugiert
ist, auf dem Fachgebiet beschrieben (siehe: Lough et al.,
PCT/US97/20194 ). Die beanspruchten
Vorteile von Lough et al. schließen eine vergrößerte Oberfläche für die Immobilisierung
von biologischen Teilchen oder Makromolekülen im Vergleich zu flachen
Oberflächen
sowie das Vermögen,
eine Chemie zur Immobilisierung des Makromoleküls auf dem Kügelchen
und eine unterschiedliche Chemie zum Binden des Kügelchens
an dem Träger
zu verwenden, ein. Lough et al. definieren Makromoleküle derart,
dass Nukleinsäuren
eingeschlossen sind, (siehe: S. 7, Zeil. 10–17) und ferner definieren
sie Peptidnukleinsäuren
(PNA) als Analoga von Nukleinsäuren
(siehe: S. 8, Zeil. 4–9).
Die Erfindung von Lough et al. ist primär auf die Analyse von immobilisierten
Makromolekülen
gerichtet. Merkwürdigerweise
jedoch wird ein auf Sonden basierender Test als ein Detektionsverfahren
nicht beschrieben, vielmehr fokussieren sich Lough et al. auf direkte
Analyse des immobilisierten Makromoleküls durch Mittel wie MALDI-TOF-Massenspektrometrie.
Außer
dass sie anscheinend von Lough et al. als ein Analogon einer Nukleinsäure angesehen
wird, wird PNA ansonsten nicht in der Offenbarung erwähnt und
keine Beispiele werden bereitgestellt, welche zeigen, dass PNA für die Praxis
der Erfindung geeignet ist.
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Trotz
ihres Namens ist Peptidnukleinsäure
(PNA) weder ein Peptid, eine Nukleinsäure noch ist sie eine Säure. Peptidnukleinsäure (PNA)
ist ein nicht natürlich
vorkommendes Polyamid, welches an Nukleinsäure (DNA und RNA) mit Sequenzspezifität hybridisieren
kann (siehe: Patent der Vereinigten Staaten Nr. 5,539,082, 5,527,675,
5,623,049, 5,714,331, 5,736,336, 5,773,571 oder 5,786,461 sowie
Egholm et al., Nature 365: 566–568
(1993)). Da sie ein nicht natürlich
vorkommendes Molekül
ist, ist nicht bekannt, dass nicht modifizierte PNA ein Substrat
für die
Enzyme ist, für
welche bekannt ist, ob sie Peptide oder Nukleinsäuren abbauen. Deshalb sollte
PNA in biologischen Proben stabil sein sowie eine lange Lebensdauer
aufweisen. Im Gegensatz zu Nukleinsäurehybridisierung, welche stark
von Ionenstärke
abhängig
ist, ist die Hybridisierung einer PNA mit einer Nukleinsäure ziemlich
unabhängig
von Ionenstärke
und wird bei niedriger Ionenstärke,
Bedingungen, welche für
die Hybridisierung von Nukleinsäure
an Nukleinsäure äußerst ungünstig sind
(Egholm et al., Nature, auf S. 567), begünstigt. Die Wirkung von Ionenstärke auf
die Stabilität
und Konformation von PNA-Komplexen wurde
umfangreich untersucht (Tomac et al., J. Am. Chem. Soc. 118: 5544–5552 (1996)).
Sequenzunterscheidung ist wirksamer für PNA, welche DNA erkennt,
als für
DNA, welche DNA erkennt (Egholm et al., Nature, auf S. 566). Jedoch
scheinen die Vorteile bei der Unterscheidung bezüglich einer Punktmutation mit
PNA-Sonden im Vergleich zu DNA-Sonden
in einem Hybridisierungstest etwas sequenzabhängig zu sein (Nielsen et al., Anti-Cancer Drug Design
8: 53–65
(1993) und Weiler et al., Nucl. Acids Res. 25: 2792–2799 (1997)).
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Da
die Nukleinsäuren
einer komplexen Probe, wie eines Zelllysats oder PCR-Reaktionsgemisches, durch
Immobilisierung an Trägern
konzentriert und auch teilweise gereinigt werden können, könnten auf
Sonden basierende Hybridisierungstests vereinfacht werden, wenn
die Anwesenheit einer Zielnukleinsäure spezifisch detektiert werden
könnte,
während
die Zielnukleinsäure
trägergebunden
bleibt; insbesondere wenn die Bedingungen für die Behandlung, Analyse und/oder
Detektion der Zielsequenz innerhalb eines großen Bereichs arbeiten können, so
dass Testbedingungen nicht eine wesentliche und arbeitsaufwändige Optimierung erfordern.
Das Vermögen
zur Durchführung
von solchen Analysen unter Verwendung eines Durchflusszytometers,
eines Arrays, eines Nukleaseverdau/-schutztests, eines Linientests,
eines selbstanzeigenden Tests oder einer gewissen Kombination dieser
Testformate wäre
besonders vorteilhaft.
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EP 0 411 186 beschreibt
einen DNA-Sonden-Test unter Verwendung von neutral geladenen Sondensträngen.
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WO 95/15974 beschreibt
einen Test, wobei eine ausgewählte
Region einer Nukleinsäure
vor einem Angriff durch eine Nuklease durch Komplexieren eines Nuldeinsäureanalogons
des PNA-Typs an der Nukleinsäure
geschützt
wird.
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Offenbarung der Erfindung
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1. Zusammenfassung
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Diese
Erfindung betrifft Verfahren, welche zur Detektion, Identifizierung
und/oder Quantifizierung von Nukleinsäuren geeignet sind, die elektrostatisch
an Matrizen immobilisiert werden, unter Verwendung von Nicht-Nukleotid-Sonden,
deren Sequenz spezifisch an eine oder mehr Zielsequenzen der Nukleinsäure hybridisiert,
aber ansonsten nicht wesentlich mit der Matrix wechselwirkt. Nachdem
die Nukleinsäure
immobilisiert wurde, kann der detektierbare Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz,
der vor oder nach der Immobilisierung der Nukleinsäure gebildet
wird, unter einem großen
Bereich von Testbedingungen detektiert, identifiziert oder quantifiziert
werden, als ein Mittel zum Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren
der Zielsequenz in der Probe. Da sie reversibel gebunden ist, kann
die Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz gegebenenfalls von der Matrix
zum Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren der Zielsequenz
in der Probe entfernt werden. Da die Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz gegen Abbau
geschützt
ist, ist es ein anderer Vorteil dieser Erfindung, dass die Probe
mit Enzymen behandelt wird, welche Probenkomponenten abbauen, entweder
bevor oder nachdem die Nukleinsäure
an die Matrix gebunden wird, um die Probe (z. B. eine komplexe biologische
Probe wie ein Zelllysat) „aufzureinigen" und dadurch die
Detektion, Identifizierung oder Quantifizierung der Zielsequenz
in der Probe zu verbessern. Folglich haben die Verfahren dieser
Erfindung wesentliche Vorteile gegenüber allen bisher bekannten
oder beschriebenen Verfahren, Kits oder Zusammensetzungen, da sie die
einfache Verarbeitung und/oder Analyse von Proben und insbesondere
komplexen biologischen Proben unter einem großen Bereich von Testbedingungen
ermöglichen.
- 1. Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Detektion, Identifizierung oder Quantifizierung einer Zielsequenz
eines Nukleinsäuremoleküls in einer
Probe, das Verfahren umfassend:
a) das In-Kontakt-Bringen der
Probe mit mindestens einer Nicht-Nukleotid-Sonde, worin die Nicht-Nukleotid-Sonde
oder -Sonden unter geeigneten Hybridisierungsbedingun gen an mindestens
einen Teil der Zielsequenz hybridisiert bzw. hybridisieren, wenn
in der Probe vorhanden, um dadurch einen Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
zu bilden;
b) das In-Kontakt-Bringen der Probe mit einer Matrix,
worin das Nukleinsäuremolekül unter
geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen elektrostatisch
an die Matrix bindet und worin das Rückrad der Nicht-Nukleotid-Sonde
oder -Sonden unter elektrostatischen Bindungsbedingungen ausreichend
neutral oder positiv geladen ist, so dass es nur geringe oder keine
Affinität
für die
Matrix aufweist;
c) das In-Kontakt-Bringen der Probe mit einem
oder mehreren Enzymen, die Probenkontaminanten abbauen können, einschließlich des
Nukleinsäuremoleküls, nicht
jedoch des Komplexes aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, zu einer
Zeit nach dem Durchführen
von Schritt (a); und
d) das Detektieren, Identifizieren oder
Quantifizieren der Nicht-Nukelotid-Sonde oder des Komplexes aus Nicht-Nukelotid-Sonde/Zielsequenz
zu einer Zeit nach dem Durchführen
von Schritt (b) als ein Mittel zum Detektieren, Identifizieren oder
Quantifizieren der Zielsequenz in der Probe.
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Gegebenenfalls
umfasst das Verfahren zusätzlich
den Schritt
- e) des Einstellens der Testbedingungen
außerhalb
des Bereichs der elektrostatischen Bindungsbedingungen, so dass
der Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz von der Matrix
freigesetzt wird, zu einer Zeit nach dem Durchführen der Schritte (a) bis (c)
und vor dem Durchführen
von Schritt (d).
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Bevorzugt
wird die Probe zunächst
mit der oder den Nicht-Nukleotid-Sonde oder -Sonden in Kontakt gebracht
oder die Probe wird zunächst
mit der Matrix in Kontakt gebracht oder die Probe wird gleichzeitig
mit der oder den Nicht-Nukleotid-Sonde oder -Sonden und der Matrix
in Kontakt gebracht.
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Bevorzugt
wird die Unterscheidung hinsichtlich einer einzelnen Punktmutation
erzielt, in dem man Schritt (c) bei einer Temperatur in einem fünfzehn Grad-Bereich
durchführt,
worin der Bereich als fünf
Grad oberhalb und zehn Grad unterhalb der Schmelztemperatur des
Hybrids definiert wird, das aus der Nicht-Nukleotid-Sonde und dem
Nukleinsäuremolekül gebildet
wird, das im Test unterschieden werden soll und das im Vergleich
zur Zielsequenz eine einzelne Punktmutation aufweist.
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Bevorzugt
wird die Nicht-Nukleotid-Sonde der freigesetzten Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
bestimmt, um dadurch die Zielsequenz in der Probe zu detektieren,
identifizieren oder quantifizieren.
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Bevorzugt
ist die Matrix aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus:
- a) einem lösungsunlöslichen
Polymeren;
- b) einer Oberfläche;
- c) einem kugelförmigen
Träger;
- d) einem porösen
kugelförmigen
Träger;
- e) einem gegossenen Polymeren;
- f) einem co-polymeren Material; und
- g) einem Gel; und
worin die Matrix geladene funktionelle
Gruppen enthält,
die für
die Bindung von Nukleinsäure
unter elektrostatischen Bindungsbedingungen geeignet sind.
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Bevorzugt
wird die Matrix zu einer Linie oder Form auf einem Träger solchermaßen formuliert,
dass dann, wenn der Test für
die Anwesenheit der Zielsequenz positiv ist, die Linie oder Form
mit dem elektrostatisch immobilisierten Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
im Test detektiert wird und gegebenenfalls der Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
in einem Gerät
für einen
lateralen Durchflusstest gebildet wird.
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Bevorzugt
wird der Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz an einer
oder mehreren Positionen auf einem Array gebildet.
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Bevorzugt
umfasst die Matrix einen kugelförmigen
Träger,
wodurch die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge an Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
auf der kugelförmigen
Trägermatrix
unter Anwendung eines Durchfluss- oder statischen Zytometers ermittelt
wird.
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Bevorzugt
ist mindestens eine Nicht-Nukleotid-Sonde selbstanzeigend und dabei
wird die detektierbare Änderung
des Signals der selbstanzeigenden Nicht-Nukleotid-Sonde gemessen,
um die Zielsequenz, welche in der Probe detektiert werden soll,
zu detektieren, identifizieren oder quantifizieren. Stärker bevorzugt
hybridisiert bzw. hybridisieren die selbstanzeigende(n) Nicht-Nukleotid-Sonde
oder -Sonden an ein Nukleinsäuresyntheseprodukt
oder Nukleinsäure-Amplifikationsreaktionsprodukt,
welche aus einer Synthese oder einem Amplifikationsprozess resultieren,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Ligase-Kettenreaktion
(LCR), Strangamplifikation (TMA), Rollzyklusamplifikation (RCA)
und Q-beta-Replikase-Amplifikation. Bevorzugt wird in dieser Ausführungsform
die Matrix temporär
von einer oder mehreren Komponenten der Probe abgeschirmt. Zum Beispiel
kann die Matrix temporär
durch Zusatz von Glycerin zum Test abgeschirmt werden. Auch wird
in dieser Ausführungsform
bevorzugt die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge an Zielsequenz
in der Probe in Echtzeit gemessen.
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Bevorzugt
ist die Nicht-Nukleotid-Sonde mit mindestens einer detektierbaren
Einheit markiert. Stärker bevorzugt
ist die detektierbare Einheit aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus einem Chromophor, einem Fluorochrom, einer Spin-Markierung,
einem Radioisotop, einem Enzym, einem Hapten und einer chemilumineszenten
Verbindung besteht. Stark bevorzugt ist das Enzym aus der Gruppe
ausgewählt,
welche aus alkalischer Phosphatase, Sojabohnenperoxidase und Meerrettichperoxidase
besteht, oder das Hapten ist aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus Fluorescein, Biotin, 2,4-Dinitrophenyl und Digoxigenin besteht.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist bzw. sind die Nicht-Nukleotid-Sonde oder -Sonden nicht markiert
und das Verfahren umfasst ferner:
- i) das In-Kontakt-Bringen
der Probe mit einem detektierbaren Antikörper zu dem Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
unter geeigneten Antikörperbindungsbedingungen,
so dass der detektierbare Antikörper
an den Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
bindet; und
- ii) das Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren des
detektierbaren Antikörpers
als ein Mittel zum Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren
der Zielsequenz in der Probe.
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Bevorzugt
umfasst bzw. umfassen die Nicht-Nukleotid-Sonde oder -Sonden ein
unter elektrostatischen Bindungsbedingungen vollständig neutrales
Rückgrad.
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Bevorzugt
ist bzw. sind die Nicht-Nukleotid-Sonde oder -Sonden Peptidnukleinsäuren.
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Bevorzugt
ist die sondierende Nukleobasensequenz zur Zielsequenz im Wesentlichen
komplementär.
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Bevorzugt
ist die sondierende Nukleobasensequenz zur Zielsequenz exakt komplementär.
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Bevorzugt
ist die Zielsequenz für
die Detektion eines Organismus, Virus, Pilzes oder Pathogens, welche
in einem Test detektiert werden sollen, charakteristisch und die
Zielsequenz ist für
die Detektion einer genetisch begründeten Erkrankung charakteristisch
oder ist für
die Detektion einer Prädisposition
für eine
genetisch begründete
Erkrankung charakteristisch.
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Bevorzugt
werden eine oder mehrere Nicht-Ziel-Sonden zum Test zugesetzt, um
dadurch die Unterscheidung des Tests hinsichtlich einer einzelnen
Punktmutation zu verbessern.
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Die
Verfahren dieser Erfindung sind besonders zur Detektion, Identifizierung
und/oder Zählung
von Bakterien und Eukaryoten (z. B. Pathogenen) in Nahrungsmitteln,
Getränken,
Wasser, pharmazeutischen Produkten, Körperpflegeprodukten, Molkereiprodukten
oder Umweltproben nützlich.
Die Analyse von bevorzugten nicht-einschränkenden Getränken schließen Selters,
Wasser in Flaschen, Fruchtsaft, Bier, Wein oder Likörprodukte
ein. Geeignete Verfahren werden besonders zur Analyse von Rohmaterialien,
Ausrüstung,
Produkten oder Verfahren, welche zur Herstellung oder Lagerung von
Nahrungsmitteln, Getränken,
Wasser, pharmazeutischen Produkten, Körperpflegeprodukten, Molkereiprodukten
oder Umweltproben verwendet werden, nützlich sein.
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Zusätzlich sind
die Verfahren dieser Erfindung besonders zur Detektion von Bakterien
und Eukaryoten (z. B. Pathogenen) in klinischen Proben und klinischen
Umgebungen nützlich.
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Geeignete
Verfahren werden besonders zur Analyse von klinischen Prüfkörpern, Ausrüstung, Fixiervorrichtungen
oder Produkten, welche zur Behandlung von Menschen oder Tieren verwendet
werden, nützlich sein.
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2. Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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I. Definitionen:
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- a. Wie hier verwendet, soll der Ausdruck „Nukleobase" jene natürlich vorkommenden
und jene nicht natürlich
vorkommenden heterozyklischen Einheiten einschließen, welche
im Allgemeinen jenen bekannt sind, die Nukleinsäuretechnologie verwenden oder
Peptidnukleinsäuretechnologie
verwenden, um damit Polymere zu erzeugen, welche sequenzspezifisch
an Nukleinsäuren
hybridisieren können.
- b. Wie hier verwendet, bedeutet der Ausdruck „Nukleobasensequenz" jedwedes Segment
eines Polymers, welches Nukleobase-enthaltende Untereinheiten umfasst.
Nichteinschränkende
Beispiele von geeigneten Polymeren oder Polymersegmenten schließen Oligonukleotide,
Oligoribonukleotide, Peptidnukleinsäuren und Analoga oder Chimäre davon
ein.
- c. Wie hier verwendet, bedeutet der Ausdruck „Zielsequenz" die Nukleobasensequenz
eines Nukleinsäuremoleküls von Interesse,
welches in einem Test detektiert werden soll und von welchem man
annimmt, dass daran mindestens ein Teil der sondierenden Nukleobasensequenz
der Nicht-Nukleotid-Sonde hybridisiert. Die Zielsequenz kann einen
Teilbereich des Nukleinsäuremoleküls umfassen
oder kann das gesamte Nukleinsäuremolekül von Interesse
sein.
- d. Wie hier verwendet, sollen die Ausdrücke „Markierung" und „detektierbare
Einheit" austauschbar
sein und sollen Einheiten betreffen, welche an eine Nicht-Nukleotid-Sonde, Antikörper oder
Antikörperfragment gebunden
werden können,
um dadurch die Nicht-Nukleotid-Sonde, Antikörper oder Antikörperfragment durch
ein Instrument oder Verfahren detektierbar zu machen.
- e. Wie hier verwendet, soll der Ausdruck „Nicht-Nukleotid-Sonde" ein Polymer bedeuten,
welches kein Polynukleotid ist, welches aber eine sondierende Nukleobasense quenz
umfasst, welche designed ist, um an mindestens einen Teil der Zielsequenz
zu hybridisieren. Ein bevorzugtes nicht-einschränkendes Beispiel einer Nicht-Nukleotid-Sonde ist eine Peptidnukleinsäure (PNA)-Sonde.
- f. Wie hier verwendet, soll der Ausdruck „Peptidnukleinsäure" oder „PNA" als ein Nicht-Nukleotid-Polymer definiert
sein, welches zwei oder mehr PNA-Untereinheiten (Reste) umfasst,
einschließlich
jedwede der Verbindungen, auf welche in den Patenten der Vereinigten
Staaten Nr. 5,539,082, 5,527,675, 5,623,049, 5,714,331, 5,736,336,
5,773,571 oder 5,786,461 (welche hier alle durch Bezugnahme aufgenommen
sind) als Peptidnukleinsäuren
Bezug genommen wird oder welche darin beansprucht werden. Der Ausdruck „Peptidnukleinsäure" oder „PNA" soll auch für Polymere
verwendet werden, welche zwei oder mehr Untereinheiten von jenen
Nukleinsäuremimetika
umfassen, die in den folgenden Veröffentlichungen beschrieben werden:
Diderichsen et al., Tett. Lett. 37: 475–478 (1996); Fujii et al.,
Bioorg. Med. Chem. Lett. 7: 637–627 (1997);
Jordan et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 7: 687–690 (1997); Krotz et al.,
Tett. Lett. 36: 6941–6944 (1995);
Lagriffoul et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 4: 1081–1082 (1994);
Lowe et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans. 1, (1997) 1: 539–546; Lowe
et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans. 11: 547–554 (1997); Lowe et al., J. Chem.
Soc. Perkin Trans. 11: 555–560
(1997); Petersen et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 6: 793–796 (1996); Diederichsen,
U., Bioorganic & Med.
Chem. Lett., 8: 165–168
(1998); Cantin et al., Tett. Lett., 38: 4211–4214 (1997); Ciapetti et al.,
Tetrahedron, 53: 1167–1176
(1997); Lagriffoule et al., Chem. Eur. J., 3: 912–919 (1997)
und WIPO-Patentanmeldung WO 96/04000 von Shah et
al. und mit dem Titel „Peptide-based
nucleic acid mimics (PENAMs)".
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist eine PNA ein Polymer, welches zwei oder mehr Untereinheiten der
folgenden Formel umfasst:
wobei jedes J gleich oder
unterschiedlich ist und aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus H, R
1, OR
1, SR
1, NHR
1, NR
1 2, F, Cl, Br und
I besteht. Jedes K ist gleich oder unterschiedlich und ist aus der
Gruppe ausgewählt, welche
aus O, S, NH und NR
1 besteht. Jedes R
1 ist gleich oder unterschiedlich und ist
ein Alkylrest mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls ein Heteroatom oder einen
substituierten oder nicht substituierten Arylrest enthalten kann.
Jedes A ist aus der Gruppe ausgewählt, welche aus einer Einfachbindung,
einem Rest der Formel -(CJ
2)
S-
und einem Rest der Formel -(CJ
2)
SCO)-, wobei J vorstehend definiert ist und
jedes s eine ganze Zahl von eins bis fünf ist, besteht. Die ganze
Zahl t ist 1 oder 2 und die ganze Zahl u ist 1 oder 2. Jedes L ist
gleich oder unterschiedlich und ist unabhängig aus der Gruppe ausgewählt, welche
aus J, Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin, Uridin, 5-Methylcytosin, 2-Aminopurin,
2-Amino-6-chlorpurin, 2,6-Diaminopurin, Hypoxanthin, Pseudoisocytosin,
2-Thiouracil, 2-Thiothymidin, anderen natürlich vorkommenden Nukleobasenanaloga,
anderen nicht natürlich
vorkommenden Nukleobasen, substituierten und nicht substituierten aromatischen
Einheiten, Biotin, Fluorescein und dabcyl besteht. In der am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
besteht eine PNA-Untereinheit aus einer natürlich vorkommenden oder nicht
natürlich
vorkommenden Nukleobase, welche an den Aza-Stickstoff des N-[2-(Aminoethyl)]glycin-Rückgrads
durch eine Methylencarbonylbindung gebunden ist.
-
II. Beschreibung
-
A. Allgemein:
-
Sonden:
-
Die
Sonden, welche für
die Praxis dieser Erfindung verwendet werden, sind Nicht-Nukleotid-Sonden, welche
im Minimalfall eine sondierende Nukleobasensequenz umfassen, die
zur Hybridisierung an mindestens einen Teil einer Zielsequenz designed
ist, welche in einem auf Sonden basierenden Hybridisierungstest
detektiert werden soll. Die Nicht-Nukleotid-Sonden umfassen ein ausreichend
neutrales oder positiv geladenes Rückgrad, so dass sie nur geringe
oder keine Affinität
für die
Matrix über
einen großen
Bereich von Testbedingungen, einschließlich wesentliche Variationen
beim pH-Wert, der Puffer-Ionenstärke,
Detergenzkonzentration und/oder Konzentration eines chemischen Denaturierungsmittels,
aufweisen. Dieser große
Bereich von Bedingungen, unter welchen nur geringe oder keine Wechselwirkung
zwischen der Nicht-Nukleotid-Sonde und der Matrix auftreten, ist
ein wesentlicher Vorteil gegenüber
den früheren
Verfahren wie jenen von Arnold et al. (
US 5,599,667 ), welche eine wesentliche
Bedingungsoptimierung erfordern, um eine Unterscheidung zwischen
der nicht spezifischen Bindung der Nukleotid-Sonde und der Zielnukleinsäure (oder
Komplex aus Nukleotid-Sonde/Zielnukleinsäure) an der Matrix zu erreichen.
-
Es
ist noch ein anderer Vorteil dieser Erfindung, dass wesentliche Änderungen
bei der Ionenstärke
des Tests eine geringe Wirkung auf die Tm des Hybrids aus Nicht-Nuldeotid-Sonde/Zielsequenz
haben (siehe: Egholm et al. Nature 365: 566–568 (1993) und Tomac et al.,
J. Am. Chem. Soc. 118: 5544–5552
(1996)). Folglich erweitert dieser Mangel an Empfindlichkeit des
Hybrids für Änderungen
bei der Ionenstärke
auch den Bereich von möglichen
Testbedingungen.
-
Die
Nicht-Nukleotid-Sonden können
mit einer detektierbaren Einheit markiert werden oder können nicht
markiert bereitgestellt werden, jedoch mit der Maßgabe, dass
das Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz detektierbar ist,
wenn die Sonde nicht markiert ist. Die bevorzugten Nicht-Nukleotid-Sonden
sind PNA-Sonden. Bevorzugte markierte Nicht-Nukleotid-Sonden sind Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonden (siehe: der
Abschnitt mit dem Titel „Non-Nucleotide „Beacon” Probes", nachstehend), da
sie selbstanzeigend sind. Mit selbstanzeigend meinen wir, dass die
Sonden detektierbare Eigenschaften durch Hybridisieren an eine Zielsequenz ändern und
dabei die Erfordernis für
die Entfernung von überschüssiger Sonde
verringern oder beseitigen. In einer Ausführungsform werden die selbstanzeigenden
Sonden dieser Erfindung auf einer Änderung der Fluoreszenz, welche
mit dem Auge beobachtet oder anderweitig mit einem Fluoreszenzinstrument detektiert
und/oder quantifiziert werden kann, beruhen.
-
Da
es ein wichtiges Merkmal dieser Erfindung ist, dass die Nicht-Nukleotid-Sonden
nicht wesentlich mit der Matrix Wechselwirken, können die Nicht-Nukleotid-Sonden
dieser Erfindung auch durch eine geeignete Modifizierung designed
werden, so dass sie eine besondere Nettoladung aufweisen. Zum Beispiel
könnte
eine bestimmte Auswahl von Markierungen verursachen, dass die Nicht-Nukleotid-Sonde
eine negative Nettoladung aufweist (siehe: Beispiel 9). Jedoch kann
die Nettoladung der Sonde durch Hinzufügen von einer oder mehr positiv
geladenen Einheiten verändert
werden, wie durch Binden von einer oder mehr der Verbindungen 7
oder 8, wie von Gildea et al., Tett. Lett. 39: 7255–7258 (1998)
beschrieben. Durch die Änderung
der Nettoladung können
die Sonden derart designed werden, dass sie jedwede Kombination
von gewünschten
Markierungen aufweisen und noch keine Affinität für die Matrix aufweisen.
-
Nicht markierte Nicht-Nukleotid-Sonden:
-
Die
Nicht-Nukleotid-Sonden, welche für
die Praxis dieser Erfindung verwendet werden, müssen nicht mit einer detektierbaren
Einheit, die in den Verfahren dieser Erfindung arbeiten kann, markiert
sein. Wenn die Nicht-Nukleotid-Sonden verwendet werden, ist es möglich, den
Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Nukleinsäure, der durch Hybridisieren
der sondierenden Nukleobasensequenz der Sonde an der Zielsequenz
gebildet wird, unter Verwendung eines Antikörpers zu dem Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Nukleinsäure (Komplex) zu
detektieren. Als ein nicht-einschränkendes Beispiel könnte ein
Komplex aus PNA/Nukleinsäure
unter Verwendung eines Antikörpers,
der spezifisch mit dem Komplex unter geeigneten Antikörperbindungsbedingungen
wechselwirkt, detektiert werden. Geeignete Antikörper zu den Komplexen aus PNA/Nukleinsäure und
Verfahren für
ihre Herstellung und Verwendung werden in der WIPO-Patentanmeldung
WO 95/17430 sowie
US 5,612,458 , welche hier
durch Bezugnahme aufgenommen sind, beschrieben.
-
Der
Komplex aus Antikörper/PNA/Nukleinsäure, der
durch Wechselwirkung des α-PNA/Nukleinsäure-Antikörpers mit
dem Komplex aus PNA/Nukleinsäure
gebildet wird, kann durch mehrere Verfahren detektiert werden. Zum
Beispiel könnte
der α-PNA/Nukleinsäure-Antikörper mit
einer detektierbaren Einheit markiert werden. Geeignete detektierbare
Einheiten (Markierungen) werden hier beschrieben. So korreliert
die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge der detektierbaren Einheit
mit der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge des Komplexes aus Antikörper/PNA/Nukleinsäure und
der Zielsequenz, welche identifiziert werden soll. Alternativ wird
der Komplex aus Antikörper/PNA/Nukleinsäure unter
Verwendung eines sekundären
Antikörpers, der
mit einer detektierbaren Einheit markiert ist, detektiert. Typischerweise
bindet der sekundäre
Antikörper spezifisch
an den α-PNA/Nukleinsäure-Antikörper unter
geeigneten Antikörperbindungsbedingungen.
So korreliert die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge der detektierbaren
Einheit mit der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge des Komplexes
aus Antikörper/Antikörper/PNA/Nukleinsäure und
der Zielsequenz, welche identifiziert werden soll. Wie hier verwendet,
soll der Ausdruck Antikörper
Antikörperfragmente,
welche spezifisch an andere Antikörper oder andere Antikörperfragmente
binden, einschließen.
-
Sondierende Nukleobasensequenz:
-
Die
sondierende Nukleobasensequenz einer Nicht-Nukleotid-Sonde, welche
für die
Praxis dieser Erfindung verwendet wird, ist der Sequenzerkennungsteil
des Konstrukts. Deshalb ist die sondierende Nukleobasensequenz derart
designed, dass sie an mindestens einen Teil der Zielsequenz hybridisiert,
da es bevorzugt sein kann, zwei oder mehr Sonden zu verwenden, welche
designed sind, an die gesamte Zielsequenz zu hybridisieren (siehe
zum Beispiel: Europäische
Patentanmeldung mit dem Titel „Method
of identifying a nucleic acid using triele helix formation of adjacently
annealed probes";
EP-A-0 849 363 sowie
die WIPO-Patentanmeldung
Nr.
WO 99/55916 mit
dem Titel „Methods,
Kits and Compositions for Detecting and Quantitating Target Sequences". Bevorzugt hybridisiert
die sondierende Nukleobasensequenz an der gesamten Zielsequenz. Detektion
von Nicht-Nuldeotid-Sonden-Hybridisierung
an der Zielsequenz kann mit der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge
von Zielsequenz, welche in einer Probe vorhanden ist, korreliert
werden.
-
Die
sondierende Nukleobasensequenz einer Nicht-Nukleotid-Sonde wird
bevorzugt exakt komplementär
zur gesamten oder einem Teil der Zielsequenz sein. Alternativ könnte eine
im Wesentlichen komplementäre
sondierende Nukleobasensequenz verwendet werden, da gezeigt wurde,
dass eine stärkere
Sequenzunterscheidung erhalten werden kann, wenn Sonden verwendet
werden, wobei eine oder mehr Punktmutationen (Basenfehlpaarung)
zwischen der Sonde und der Zielsequenz vorliegen (siehe: Guo et
al., Nature Biotechnology 15: 331–335 (1997)).
-
Nach
reiflicher Überlegung
in Bezug auf die Anforderungen einer Nicht-Nukleotid-Sonde für das gewählte Testformat
und die Zielsequenz, welche detektiert werden soll, wird die sondierende
Nukleobasensequenz im Allgemeinen derart gewählt, dass ein stabiler Komplex
mit der gesamten oder einem Teil der Zielsequenz unter geeigneten
Hybridisierungsbedingungen gebildet wird. Im Allgemeinen jedoch
werden die Nicht-Nukleotid-Sonden, welche für die Praxis dieser Erfindung
geeignet sind, im Allgemeinen eine sondierende Nukleo basensequenz
im Bereich von 5 bis 50 Untereinheiten aufweisen. Stärker bevorzugt
wird die sondierende Nukleobasensequenz im Bereich von 7 bis 25
Untereinheiten in der Länge
und stärker
bevorzugt im Bereich von 12 bis 20 Untereinheiten in der Länge liegen.
-
PNA-Synthese:
-
Verfahren
zum chemischen Aufbau von PNAs sind bekannt (siehe: Patente der
Vereinigten Staaten Nr. 5,539,082, 5,527,675, 5,623,049, 5,714,331,
5,736,336, 5,773,571 oder 5,786,571, welche hier durch Bezugnahme
aufgenommen sind). Chemikalien und die Gerätschaften für den trägergebundenen automatisierten
chemischen Aufbau von Peptidnuldeinsäuren sind nun kommerziell erhältlich.
Der chemische Aufbau einer PNA ist analog zu Festphasen-Peptidsynthese,
wobei in jedem Aufbauzyklus das Oligomer einen reaktiven Alkylaminoterminus
aufweist, der mit dem nächsten
Synthon, das zu dem wachsenden Polymer hinzugefügt wird, kondensiert wird.
Da Peptid-Standardchemie verwendet wird, werden natürliche und
nicht natürliche
Aminosäuren
routinemäßig in ein
PNA-Oligomer eingebracht. Da eine PNA ein Polyamid ist, weist sie
einen C-Terminus (Carboxylterminus) und einen N-Terminus (Aminoterminus)
auf. Für
die Zwecke des Designs einer Hybridisierungssonde, welche für Antiparallelbindung
an die Zielsequenz geeignet ist (die bevorzugte Orientierung), ist
der N-Terminus der
sondierenden Nukleobasensequenz der PNA-Sonde das Äquivalent
des 5'-Hydroxylterminus
eines äquivalenten
DNA- oder RNA-Oligonukleotids.
-
PNA-Markierung:
-
Markieren
einer PNA ist analog zu Peptidmarkieren. Da die Synthesechemie des
Aufbaus im Wesentlichen gleich ist, kann jedwedes Verfahren, welches
im Allgemeinen zum Markieren eines Peptids verwendet wird, normalerweise
zur Verwendung beim Markieren einer PNA angepasst werden. So können PNAs
mit zahlreichen detektierbaren Einheiten markiert werden. Im Allgemeinen
kann jedwede detektierbare Einheit, welche an eine Nukleinsäure oder
ein Peptid gebunden werden kann, an eine PNA gebunden werden.
-
Typischerweise
wird der N-Terminus der PNA durch Umsetzung mit einer Einheit mit
einer Carbonsäuregruppe
oder aktivierten Carbonsäuregruppe
markiert. Eine oder mehr Spacereinheiten können zwischen die markierte
Einheit und das PNA-Oligomer eingebracht werden. Im Allgemeinen
wird die Spacereinheit vor der Durchführung der Markierungsreaktion
eingebracht. Jedoch kann der Spacer in der Markierung eingebettet sein
und dadurch während
der Markierungsreaktion eingebracht werden. Spezialisierte Reagenzien
können an
die PNA gebunden werden. Zum Beispiel kann eine terminale Arylamineinheit
durch Kondensieren eines geeignet geschützten 4-Aminobenzoesäurederivats
mit dem Aminoterminus des PNA-Oligomers erzeugt werden.
-
In
einer Ausführungsform
wird das C-terminale Ende der PNA durch zunächst Kondensieren einer markierten
Einheit mit dem Träger,
auf welchem die markierte PNA aufgebaut wird, markiert. Dann wird
das erste Synthon der PNA mit der markierten Einheit kondensiert.
Alternativ können
eine oder mehr Spacereinheiten zwischen die markierte Einheit und
das PNA-Oligomer eingebracht werden (z. B. 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure). Nachdem
die PNA vollständig
aufgebaut und markiert wurde, wird die PNA unter Verwendung von Standardmethodiken
von dem Träger
abgespalten, entschützt
und gereinigt.
-
Zum
Beispiel könnte
die markierte Einheit ein Lysinderivat sein, wobei die ε-Aminogruppe
mit einer detektierbaren Einheit wie 5(6)-Carboxyfluorescein markiert
ist. Alternativ könnte
die markierte Einheit ein Lysinderivat sein, wobei die ε-Aminogruppe
mit einer 4-Aminobenzoesäureeinheit
derivatisiert ist (z. B. 4-(N-(tert-Butyloxycarbonyl)-aminobenzamid). Kondensation
des Lysinderivats mit dem Träger
würde unter Verwendung
von Kondensations-(Peptid)-Standardchemie erreicht. Die α-Aminogruppe
des Lysinderivats könnte
dann entschützt
werden und der PNA-Aufbau durch Kondensation des ersten PNA-Synthons mit der α-Aminogruppe
der Lysinaminosäure
initiiert werden. Nach einem vollständigen Aufbau würde das
PNA-Oligomer dann unter Verwendung von bekannten Methodiken von
dem Träger
abgespalten, entschützt
und gereinigt.
-
Alternativ
wird eine funktionelle Gruppe an dem aufgebauten oder teilweise
aufgebauten Polymer mit einer Donor- oder Akzeptoreinheit markiert
(z. B. eine PNA-Molekül-Beacon
oder eine lineare Beacon), während
es noch trägergebunden
ist. Dieses Verfahren erfordert, dass eine geeignete Schutzgruppe
in das Oligomer eingebracht wird, wodurch eine reaktive Funktion
erhalten wird, an welche die Donor- oder Akzeptoreinheit gebunden
wird, weist aber den Vorteil auf, dass die Markierung (z. B. ein
Fluorophor) an jedwede Position in dem Polymer, einschließlich innerhalb
der sondierenden Nukleobasensequenz, gebunden werden kann. Zum Beispiel
könnte
die ε-Aminogruppe
eines Lysins mit einer 4-Methyltriphenylmethyl (Mtt)-, einer 4-Methoxytriphenylmethyl
(MMT)- oder einer 4,4'-Dimethoxytriphenylmethyl(DMT)-Schutzgruppe
geschützt
werden. Die Ma-, MMT- oder DMT-Gruppen können von der PNA (aufgebaut
unter Verwendung von kommerziell erhältlichen Fmoc-PNA-Monomeren und Polystyrolträger mit
einem PAL-Linker; PerSeptive Biosystems, Inc., Framingham, MA) durch
Behandlung des Harzes unter milden sauren Bedingungen entfernt werden.
Anschließend
kann die Donor- oder Akzeptoreinheit dann mit der ε-Aminogruppe
der Lysinaminosäure
kondensiert werden. Nach dem vollständigen Aufbau und Markieren
wird das Polymer dann unter Verwendung von bekannten Methodiken
von dem Träger
abgespalten, entschützt
und gereinigt.
-
Alternativ
wird eine Markierung (einschließlich
eine der Donor- oder Akzeptoreinheit, wobei die andere der Donor-
oder Akzeptoreinheit an die PNA während dem Aufbau gebunden wird)
an die PNA gebunden, nachdem sie vollständig aufgebaut, vom Träger abgespalten
und gegebenenfalls gereinigt wurde. Dieses Verfahren ist bevorzugt,
wo die Markierung mit den Abspaltungs-, Entschützungs- oder Reinigungsschemata,
welche im Allgemeinen zur Herstellung von PNA verwendet werden,
inkompatibel ist. Bei diesem Verfahren wird die PNA im Allgemeinen
in Lösung
durch die Umsetzung einer funktionellen Gruppe an der PNA und einer funktionellen
Gruppe an der Markierung markiert. Der Fachmann wird erkennen, dass
die Zusammensetzung der Kupplungslösung von der Natur der PNA
und der Markierung abhängen
wird. Die Lösung
kann organisches Lösungsmittel,
Wasser oder jedwede Kombination davon umfassen. Im Allgemeinen wird
das organische Lösungsmittel
ein polares nicht-nukleophiles Lösungsmittel
sein. Nicht-einschränkende
Beispiele von geeigneten organischen Lösungsmitteln schließen Acetonitril,
Tetrahydrofuran, Dioxan und N,N'-Dimethylformamid
ein.
-
Im
Allgemeinen wird die funktionelle Gruppe an der PNA ein Amin sein
und die funktionelle Gruppe an der Markierung wird eine Carbonsäure oder
aktivierte Carbonsäure
sein. Nicht-einschränkende
Beispiele von funktionellen aktivierten Carbonsäuregruppen schließen N-Hydroxysuccinimidylester
ein. Wenn die Markierung ein Enzym ist, wird das Amin an der PNA
bevorzugt ein Arylamin sein. In wässrigen Lösungen kann die Carbonsäuregruppe
von entweder der PNA oder der Markierung (abhängig von der Natur der gewählten Komponenten)
mit einem wasserlöslichen
Carbodiimid aktiviert werden. Das Reagenz 1-(3- Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid
(EDC) ist ein kommerziell erhältliches
Reagenz, welches speziell für wässrige Amid-bildende
Kondensationsreaktionen verkauft wird.
-
Im
Allgemeinen wird der pH-Wert von wässrigen Lösungen mit einem Puffer während der
Kondensationsreaktion moduliert. Bevorzugt liegt der pH-Wert während der
Kondensation im Bereich von 4 bis 10. Wenn ein Arylamin mit der
Carbonsäure
kondensiert wird, liegt der pH-Wert bevorzugt im Bereich von 4 bis
7. Wenn ein Alkylamin mit einer Carbonsäure kondensiert wird, liegt
der pH-Wert bevorzugt im Bereich von 7 bis 10. Im Allgemeinen wird
die Basizität
von nicht-wässrigen
Umsetzungen durch die Zugabe von nicht-nukleophilen organischen
Basen moduliert. Nicht-einschränkende
Beispiele von geeigneten Basen schließen N-Methylmorpholin, Triethylamin
und N,N-Diisopropylethylamin ein. Alternativ wird der pH-Wert unter
Verwendung von biologischen Puffer wie (N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N'-[2-ethansulfonsäure) (HEPES) oder 4-Morpholinethansulfonsäure (MES)
oder anorganischen Puffer wie Natriumbicarbonat moduliert.
-
Beispielhafte Markierungen:
-
Zahlreiche
detektierbare Einheiten können
für die
Praxis dieser Erfindung verwendet werden. Geeignete detektierbare
oder unabhängig
detektierbare Einheiten werden derart gewählt, dass sie mit dem Test,
der durchgeführt
wird, kompatibel sind. Im Allgemeinen werden die Markierungen so
gewählt,
dass das Markierungspaar neutral oder positiv geladen ist, so dass
die Nicht-Nukleotid-Sonde, wenn markiert, keine wesentliche Affinität für die Matrix
aufweist. Alternativ kann die Sonde derart designed werden, dass
Ladungen eingebracht werden (im Allgemeinen positive Ladungen),
so dass, sogar wenn die Nettoladung der Markierungen negativ ist,
die markierte Sonde neutral oder positiv geladen ist und deshalb
nur geringe oder keine Affinität
für die
Matrix aufweist.
-
Nicht-einschränkende Beispiele
von detektierbaren Einheiten (Markierungen), welche zur Verwendung
in der Praxis dieser Erfindung geeignet sind, werden Dextrankonjugate,
ein verzweigtes Nukleinsäuredetektionssystem,
Chromophore, Fluorochrome, Spin-Markierungen, Radioisotope, Massemarkierungen,
Enzyme, Haptene und chemilumineszente Verbindungen einschließen. Bevorzugte
Markierungsreagenzien werden als Carbonsäuren oder als die N-Hydroxysuccinidylester
von Carbonsäuren
bereitgestellt. Zahlreiche Aminreaktive Markierungsreagenzien sind
kommerziell erhältlich
(wie zum Beispiel von Molecular Probes, Eugene, Oregon). Bevorzugte
Fluorochrome (Fluorophore) schließen 5(6)-Carboxyfluorescein (Flu), 6-((7-Amino-4-methylcoumarin-3-acetyl)amino)hexansäure (Cou),
5(und 6)-Carboxy-X-rhodamin (Rox), Cyanin 3 (Cy3)-Farbstoff, Cyanin
3.5 (Cy3.5)-Farbstoff,
Cyanin 5 (Cy5)-Farbstoff, Cyanin 5.5 (Cy5.5)-Farbstoff, Cyanin 7
(Cy7)-Farbstoff, Cyanin 9 (Cy9)-Farbstoff (die Cyanin-Farbstoffe
3, 3.5, 5 und 5.5 sind als NHS-Ester von Amersham, Arlington Heights,
IL erhältlich)
oder die Alexa-Farbstoffreihe (Molecular Probes) ein. Bevorzugte Haptene
schließen
5(6)-Carboxyfluorescein, 2,4-Dinitrophenyl, Digoxigenin und Biotin
ein. Bevorzugte Enzyme schließen
Sojabohnenperoxidase, alkalische Phosphatase und Meerrettichperoxidase
ein. Andere geeignete Markierungsreagenzien und bevorzugte Verfahren
zum Binden werden vom Fachmann auf dem Gebiet der PNA-Synthese erkannt.
-
Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonden:
-
Die
Markierungen, welche an die Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonden gebunden sind, umfassen einen Satz
(hier nachstehend „Beacon-Satz
bzw. -Sätze") von Energietransfereinheiten,
welche mindestens eine Energietransferdonor- und mindestens eine
Energietransferakzeptoreinheit umfassen. Typischerweise wird der Beacon-Satz
eine einzelne Donoreinheit und eine einzelne Akzeptoreinheit einschließen. Nichtsdestoweniger kann
ein Beacon-Satz mehr als eine Donoreinheit und/oder mehr als eine
Akzeptoreinheit enthalten. Die Donor- und Akzeptoreinheiten arbeiten
derart, dass eine oder mehr Akzeptoreinheiten Energie aufnehmen,
welche von der einen oder mehr Donoreinheiten transferiert wird,
oder ansonsten ein Signal von der Donoreinheit oder -einheiten quenchen.
Obwohl die vorstehend aufgelisteten Fluorophore (mit geeigneten
spektralen Eigenschaften) auch als Energietransferakzeptoren arbeiten
könnten,
ist die Akzeptoreinheit bevorzugt eine Quenchereinheit. Bevorzugt
ist die Quenchereinheit eine nicht fluoreszente aromatische oder
heteroaromatische Einheit. Die bevorzugte Quenchereinheit ist 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure (dabcyl).
-
Transfer
von Energie zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten einer Nicht-Nukleotid„Beacon"-Sonde kann durch
Kollision der eng assoziierten Einheiten eines Beacon-Satzes oder
durch einen Nicht-Strahlungsprozess wie Fluoreszenzresonanzenergietransfer
(FRET) stattfinden. Damit FREI stattfindet, erfordert ein Transfer
von Energie zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten von einem Beacon-Satz,
dass die Einheiten eng im Raum stehen und dass das Emissionsspektrum
eines Donor(s/en) eine wesentliche Überlappung mit dem Absorptionsspektrum
des Akzeptors/en) aufweist (siehe: Yaron et al. Analytical Biochemistry,
95: 228–235 (1979)
und insbesondere Seite 232, Spal. 1 bis Seite 234, Spal. 1). Alternativ
kann ein Kollisions-vermittelter (strahlungsloser) Energietransfer
zwischen sehr eng assoziierten Donor- und Akzeptoreinheiten stattfinden,
ob das Emissionsspektrum einer Donoreinheit(en) eine wesentliche Überlappung
mit dem Absorptionsspektrum der Akzeptoreinheit(en) aufweist oder
nicht (siehe: Yaron et al., Analytical Biochemistry, 95: 228–235 (1979) und
insbesondere Seite 229, Spal. 1 bis Seite 232, Spal. 1). Dieser
Prozess wird als intramolekulare Kollision bezeichnet, da man annimmt,
dass das Quenchen durch den direkten Kontakt der Donor- und Akzeptoreinheiten
verursacht wird (siehe: Yaron et al.).
-
(i) Lineare Beacon:
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Nicht-Nukleotid-„Beacon”-Sonde
eine lineare Beacon, wie vollständiger
in der auch anhängigen
Patentanmeldung USSN 09/179,162 und WIPO-Veröffentlichung
WO 99/22018 mit dem Titel „Methods,
Kits And Compositions Pertaining To Linear Beacons", welche hier durch Bezugnahme
aufgenommen sind, beschrieben.
-
(ii) PNA-Molekül-Beacons:
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Nicht-Nukleotid-„Beacon”-Sonde
eine PNA-Molekül-Beacon,
wie vollständiger
in der auch anhängigen
Patentanmeldung USSN 09/179,298 und WIPO-Veröffentlichung
WO 99/21881 mit dem Titel „Methods,
Kits And Compositions Pertaining To PNA Molecular Beacons", welche hier durch
Bezugnahme aufgenommen sind, beschrieben.
-
Detektieren von Energietransfer:
-
Hybridbildung
einer Nicht-Nukleotid-„Beacon”-Sonde
mit einer Zielsequenz kann durch Messen von mindestens einer physikalischen
Eigenschaft von mindestens einem Be standteil des Beacon-Satzes beobachtet
werden, welche detektierbar unterschiedlich ist, wenn der Hybridisierungskomplex
gebildet ist, im Vergleich damit, wenn die Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonde in der Abwesenheit der Zielsequenz
vorliegt. Wir bezeichnen dieses Phänomen als die selbstanzeigende
Eigenschaft von Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonden. Diese Änderung des detektierbaren
Signals soll von der Änderung
des Wirkungsgrads des Energietransfers zwischen dem Donor und Akzeptor
resultieren, welche von der Hybridisierung der Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonden resultiert.
Bevorzugt wird das Mittel zur Detektion das Messen von Fluoreszenz
eines Donor- oder Akzeptorfluorophors eines Beacon-Satzes einbeziehen.
Am stärksten
bevorzugt wird der Beacon-Satz mindestens ein Donorfluorophor und
mindestens einen Akzeptorquencher umfassen, so dass die Fluoreszenz
des Donorfluorophors zur Detektion, Identifizierung oder Quantifizierung
einer Hybridisierung der Nicht-Nukleotid-Sonde an der Zielsequenz verwendet wird.
-
Andere selbstanzeigende Nicht-Nukleotid-Sonden:
-
In
einer anderen Ausführungsform
sind die Nicht-Nukleotid-Sonden dieser Erfindung selbstanzeigende
Sonden des Typs, der in der WIPO-Patentanmeldung
WO 97/45539 beschrieben wird. Die
selbstanzeigenden Nicht-Nukleotid-Sonden, welche in
WO 97/45539 beschrieben werden, unterscheiden
sich im Vergleich mit den Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonden
primär
dadurch, dass keine Quencher- oder Akzeptoreinheit in den Sonden
von
WO 97/45539 vorhanden
sind. Bevorzugt sind die Sonden von
WO
97/45539 , wie in dieser Erfindung verwendet, geeignet markierte
Peptidnukleinsäuren.
-
Detektierbare und unabhängig detektierbare
Einheiten/Multiplex-Analyse:
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
dieser Erfindung wird ein auf Sonden basierender Hybridisierungs-Multiplextest
durchgeführt.
In einem Multiplextest werden zahlreiche Bedingungen von Interesse
gleichzeitig untersucht. Multiplexanalyse beruht auf der Fähigkeit,
Probenkomponenten oder die damit in Zusammenhang stehenden Daten,
während
oder nachdem der Test vollendet wurde, zu sortieren. In bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung werden bestimmte unabhängig detektierbare Einheiten
zum Markieren der unterschiedlichen Nicht-Nukleotid-Sonden eines
Satzes verwendet. Die Fähigkeit
zur Unterscheidung zwischen und/oder Quantifizierung von jeder der
unabhängig
detektierbaren Einheiten stellt das Mittel bereit, einen Hybridisierungstest
in Multiplexweise durchzuführen,
da die Daten, welche mit der Hybridisierung von jeder der in bestimmter
Weise (unabhängig)
markierten Nicht-Nukleotid-Sonden an einer Zielsequenz korrelieren,
mit der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge der Zielsequenz, welche
in einer Probe detektiert werden soll, korreliert werden können. Folglich
können
die auf Sonden basierenden Multiplextests dieser Erfindung zur gleichzeitigen
Detektion der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge von jeder von
zwei oder mehr Zielsequenzen, welche in der selben Probe und im
selben Test vorhanden sein können,
verwendet werden.
-
Spacer-/Linkereinheiten:
-
Im
Allgemeinen werden Spacer zur Minimierung der Nebenwirkungen, welche
voluminöse
Markierungsreagenzien auf die Hybridisierungseigenschaften von Sonden
haben könnten,
verwendet. Linker induzieren typischerweise Flexibilität und Unordnung
in der Sonde oder verbinden ansonsten zwei oder mehr Nukleobasensequenzen
einer Sonde. Bevorzugte Spacer-/Linkereinheiten für Nicht-Nukleotid-Sonden,
welche für
die Praxis dieser Erfindung verwendet werden, bestehen aus einer
oder mehr Aminoalkylcarbonsäuren
(z. B. Aminocapronsäure),
der Seitenkette einer Aminosäure
(z. B. der Seitenkette von Lysin oder Ornithin), natürlichen
Aminosäuren
(z. B. Glycin), Aminooxyalkylsäuren
(z. B. 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure), Alkyldisäuren (z.
B. Bernsteinsäure)
oder Alkyloxydisäuren
(z. B. Diglykolsäure).
Spacer-/Linkereinheiten können
auch zufällig
oder absichtlich aufgebaut werden, um die Wasserlöslichkeit
der Sonde zu verbessern. Die Spacer-/Linkereinheiten können auch
derart designed werden, dass die Löslichkeit des Oligomers gesteigert
wird.
-
Bevorzugt
umfasst eine Spacer-/Linkereinheit eine oder mehr verbundene Verbindungen
mit der Formel: -Y-(Om-(CW2)n)o-Z-. Der Rest
Y weist die Formel auf: eine Einfachbindung, -(CW2)p-, -C(O)(CW2)p-, -C(S)(CW2)p- und -S(O2)(CW2)P. Der Rest Z hat
die Formel NH, NR2, S oder O. Jedes W ist
unabhängig
H, R2, -OR2, F,
Cl, Br oder I; wobei jedes R2 unabhängig aus
der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus: -CX3, -CX2CX3, -CX2CX2CX3, -CX2CX(CX3)2 und
-C(CX3)3. Jedes
X ist unabhängig
H, F, Cl, Br oder I. Jedes m ist unabhängig 0 oder 1. Jedes n, 0 und
p ist unabhängig
eine ganze Zahl von 0 bis 10.
-
Gebundenes Polymer:
-
Ein
gebundenes Polymer umfasst zwei oder mehr Nukleobasensequenzen,
welche durch einen Linker verbunden sind. Die Sonden dieser Erfindung
schließen
gebundene Polymere ein, wobei die sondierende Nukleobasensequenz
an ein oder mehr zusätzliche
Peptidnukleinsäure-,
Peptid- oder Enzymmoleküle
gebunden ist.
-
Hybridisierungsbedingungen/Strenge:
-
Der
Fachmann auf dem Gebiet der Nukleinsäurehybridisierung wird erkennen,
dass Faktoren, welche im Allgemeinen zur Auferlegung oder Steuerung
von Strenge der Hybridisierung verwendet werden, Formamidkonzentration
(oder ein anderes chemisches Denaturierungsreagenz), Salzkonzentration
(d. h. Ionenstärke),
Hybridisierungstemperatur, Detergenzkonzentration, pH-Wert und die
Anwesenheit oder Abwesenheit von chaotropen Mitteln einschließen. Die
optimale Strenge für
eine Sonde/Ziel-Kombination wird oft durch die bekannte Technik
von Stabilhalten von mehreren der vorstehend erwähnten Faktoren der Strenge
und dann Bestimmen der Wirkung einer Variation eines einzelnen Faktors
der Strenge gefunden. Die gleichen Faktoren der Strenge können moduliert
werden, um dabei die Strenge der Hybridisierung von Nicht-Nukleotid-Sonden
an Zielsequenzen zu steuern, außer
dass die Hybridisierung einer PNA ziemlich unabhängig von der Ionenstärke ist.
Es ist wahrscheinlich, dass die Ionenstärke kein wesentlicher Faktor
bei der Strenge der meisten Nicht-Nukleotid-Sonden mit einem ausreichend
neutralen oder positiv geladenen Rückgrad ist. Die optimale Strenge für einen
Test kann experimentell durch Untersuchung von jedem Faktor der
Strenge, bis der gewünschte
Unterscheidungsgrad erreicht ist, bestimmt werden.
-
Geeignete Hybridisierungsbedingungen:
-
Im
Allgemeinen, je stärker
verwandt die Hintergrund-verursachenden Nukleinsäurekontaminanten zur Zielsequenz
sind, desto sorgfältiger
muss die Strenge gesteuert werden. Blockierende Sonden können auch als
ein Mittel zur Verbesserung der Unterscheidung über die Grenzen hinaus, welche
durch bloße
Optimierung der Faktoren der Strenge möglich sind, verwendet werden.
Geeignete Hybridisierungsbedingungen werden so Bedingungen umfassen,
unter welchen der gewünschte
Unterscheidungsgrad erreicht wird, so dass ein Test ein genaues
(innerhalb der Toleranz, welche für den Test gewünscht ist)
und reproduzierbares Ergebnis erzeugt. Mit der Hilfe von nicht mehr
als Routineexperimentieren wird der Fachmann leicht in der Lage
sein, geeignete Hybridisierungsbedingungen zur Durchführung eines
Tests zu bestimmen.
-
Blockiersonden:
-
Blockiersonden
sind Nicht-Nukleinsäure-
oder Nukleinsäure-Sonden,
welche zur Unterdrückung
der Bindung der sondierenden Nukleobasensequenz einer Sonde an einer
Hybridisierungsstelle, welche nicht verwandt oder eng verwandt mit
der Zielsequenz ist, verwendet werden können (siehe: Coull et al.,
PCT/US97/21845 , alias
WO 98/24933 ). Im Allgemeinen
unterdrücken
die Blockiersonden das Binden der sondierenden Nuldeobasensequenz
an eng verwandte Nicht-Zielsequenzen, da die Blockiersonde an die Nicht-Zielsequenz
hybridisiert, wobei ein thermodynamisch stabilerer Komplex gebildet
wird als durch Hybridisierung zwischen der sondierenden Nukleobasensequenz
und der Nicht-Zielsequenz gebildet wird. Folglich sind Blockiersonden
typischerweise nicht markierte Sonden, welche in einem Test verwendet
werden, um dabei ein nicht spezifisches Signal zu unterdrücken. Da
sie normalerweise zur Hybridisierung an eng verwandten Nicht-Zielsequenz-Sequenzen
designed sind, wird typischerweise ein Satz von zwei oder mehr Blockiersonden
in einem Test verwendet, um damit ein nicht spezifisches Signal
von Nicht-Zielsequenzen, welche vorhanden sind und die Leistung
des Tests beeinflussen könnten,
zu unterdrücken.
-
Geeignete elektrostatische Bindungsbedingungen:
-
Es
ist ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass die elektrostatischen
Bindungsbedingungen so gewählt
werden, dass die Nicht-Nukleotid-Sonde nur wenig oder keine Affinität für die Matrix
im Vergleich mit Nukleinsäurekomponenten
der Probe aufweist. Die elektrostatische Immobilisierung von Nukleinsäuren an
Matrizen bezieht primär
die Bildung von Salzpaaren zwischen der Nukleinsäure und der Matrix ein. Ein
Salzpaar umfasst eine geladene Spezies der Nukleinsäure, welche
mit einer entgegengesetzt geladenen Spezies der Matrix wechselwirkt,
wobei eine Wechselwirkung gebildet wird, die zur Stabilisierung
der Assoziation der Nukleinsäure
mit der Matrix neigt. Variable Faktoren, welche die elektrostatische
Bindung am stärksten
beeinflussen werden, werden eine Modulierung von einem oder beiden
von pH-Wert und/oder Ionenstärke einbeziehen.
Der pH-Wert ist ein wichtiger Faktor, da er die Ladungsdichte an
der Matrix sowie die Nettoladung der Nukleinsäure beeinflussen kann. In ähnlicher
Weise wird Ionenstärke
die Salzpaarstabilität
beeinflussen, da es auf dem Fachgebiet der Chromatographie bekannt
ist, dass steigende Ionenstärke
die Wechselwirkungen, welche zwischen Nukleinsäuren und stationären Anionenaustauschphasen
gebildet werden, destabilisiert. Für die Zwecke dieser Erfindung
sollen elektrostatische Bindungsbedingungen Bedingungen sein, welche
die reversible Bindung der Nukleinsäure von Interesse an einer
Matrix durch Salzpaarbildung ermöglichen.
-
Harmonisierung von geeigneten Hybridisierungsbedingungen
und geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen:
-
Wenn
die Verfahren dieser Erfindung verwendet werden, ist es wichtig,
zwischen geeigneten Hybridisierungsbedingungen, wobei sequenzspezifische
Hybridisierung einer Nicht-Nukleotid-Sonde
an einer Zielsequenz optimiert wird, im Vergleich zu elektrostatischen
Bindungsbedingungen, welche einfach die Bedingungen betreffen, unter
welchen die Nukleinsäure
an die Matrix bindet, aber die Nicht-Nukleotid-Sonde oder -Sonden
keine wesentliche Affinität
für die
Matrix aufweist bzw. aufweisen, zu unterscheiden. Typischerweise
werden die elektrostatischen Bindungsbedingungen derart gewählt, dass
die Nicht-Nuklein-Sonde ausreichend neutral oder positiv geladen
ist. Wegen der Unterschiede bei den Ladungen der Rückgrade
der Nukleinsäure und
Nicht-Nukleotid-Sonden dieser Erfindung gibt es einen großen Bereich
von Bedingungen, in welchem die Nukleinsäure von Interesse an die Matrix
bindet, dies aber die Nicht-Nukleotid-Sonde oder -Sonden nicht tut bzw.
tun. Dieses Prinzip ist in Beispiel 13 beispielhaft dargestellt,
wobei es klar ist, dass die Nicht-Nukleotid-Sonden unter jedweden
untersuchten Bedingungen nicht mit der Matrix Wechselwirken, aber
die am nächsten äquivalenten
Nukleinsäure-Sonden
mit der Matrix unter vielen der getesteten Bedingungen Wechselwirken können, ob
die Zielsequenz in der Probe vorhanden ist oder nicht.
-
Da
es ein wichtiges Merkmal dieser Erfindung ist, dass die Nicht-Nukleotid-Sonde
mit einer Nukleinsäure
hybridisiert, welche elektrostatisch an eine Matrix gebunden ist,
wird der Fachmann erkennen, dass die Hybridisierungsbedingungen
(Faktoren der Strenge) und elektrostatischen Bindungsbedingungen
im Kontext des Tests, der durchgeführt wird, harmonisiert werden
sollten. Da pH-Wert und Ionenstärke
Faktoren sind, welche sowohl bei der Strenge als auch der elektrostatischen
Bindung berücksichtigt
werden müssen,
und da die elektrostatischen Bindungsbedingungen breit im Vergleich
mit der optimierten Strenge sind, sollte es immer möglich sein,
einfach die elektrostatischen Bindungsbedingungen festzulegen und
dann die Sondenunterscheidung durch Modulierung von anderen Faktoren
der Strenge zu optimieren. In dieser Hinsicht sind die Verfahren
dieser Erfindung viel besser als momentane auf dem Fachgebiet bekannte
Verfahren (z. B. Arnold et al.,
US
5,599,667 ). Mit der Hilfe von nicht mehr als Routineexperimentieren
wird der Fachmann leicht in der Lage sein, die elektrostatischen
Bindungsbedingungen und geeigneten Hybridisierungsbedingungen zur Durchführung eines
Tests zu harmonisieren.
-
Matrizen:
-
Im
Allgemeinen ist die Matrix nur ein Gerüst, welches möglicherweise
vom Massefluid des Tests abgetrennt werden kann und welches geladene
funktionelle Gruppen umfasst, an welche die Nukleinsäure reversibel
elektrostatisch bindet. Typischerweise findet elektrostatisches
Binden durch Salzpaarbildung zwischen geladenen Resten des Nukleinsäure-Rückgrads
und geladenen Resten der Matrix statt. Zum Binden von Nukleinsäuren werden
die primären
Wechselwirkungen am stärksten
wahrscheinlich die Bildung eines Salzpaares zwischen den negativ
geladenen Phosphatgruppen des Nukleinsäurephosphodiester-Rückgrads
und positiv geladenen funktionellen Gruppen der Matrix einbeziehen.
-
Nicht-einschränkende Beispiele
von geeigneten Matrizen schließen
ein: Polymere, welche in Wasser oder Gemischen von Wasser und wasserlöslichen
organischen Lösungsmitteln
unlöslich
sind; zwei- und dreidimensionale Oberflächen wie eine Wand eines Röhrchens,
eine Glasfritte oder ein Wafer; kugelförmige Träger wie magnetische Kügelchen,
Chromatographiepackungsträger,
-medien und -harze; poröse
kugelförmige Träger wie
Chromatographiepackungsträger,
-medien und -harze (z. B. Anionenaustausch-chromatographiemedien),
ein gegossenes Polymer wie eine Membran (z. B. Polyvinylidendifluorid,
Teflon, Polyethylen, Polypropylen oder Polysulfon); co-polymere
Materialien und Gele (z. B. Polyacrylamid oder Agarose). In einer
bevorzugten Ausführungsform
werden kommerziell erhältliche
Ionenaustauschchromatographiemedien und insbesondere die kugelförmigen Medien
als die Matrix verwendet.
-
Matrixabschirmung:
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
kann die Matrix temporär
von den Testkomponenten abgeschirmt werden, um dadurch temporär die elektrostatische
Bindung von Nukleinsäurekomponenten
des Tests an der Matrix zu verzögern.
Zum Beispiel kann es bevorzugt sein, die Matrix teilweise oder vollständig von
Testkomponenten abzuschirmen, bis eine Nukleinsäuresynthese oder -Amplifikationsreaktion
teilweise oder im Wesentlichen vollendet ist, um so die Synthese
oder Amplifikation nicht zu inhibieren (siehe zum Beispiel: Beispiel
12 dieser Beschreibung).
-
Der
Fachmann wird erkennen, dass das Trennen von Reaktionskomponenten
durch Herstellen eines Reaktionsgefäßes mit geeigneten Abteilungen
erhalten werden kann. Bevorzugt wird die Matrix jedoch mit der Hilfe
eines Fluids abgeschirmt, welches als eine temporare Barriere dienen
wird, bis die Reaktionskomponenten gemischt sind. So wird ein bevorzugtes
Fluid ein wassermischbares Fluid sein, welches im Vergleich mit Wasser
viskos und/oder dicht ist, so dass es sich nicht leicht mit wässrigen
Lösungen
mischt, bis es Erwärmen oder
physikalischer Bewegung ausgesetzt wird. Ein Fachmann wird erkennen,
dass ein nichteinschränkendes Beispiel
eines solchen Fluids Glycerin ist.
-
Beispielhafte Testformate:
-
Die
Verfahren dieser Erfindung vereinfachen die Herstellung und/oder
Analyse von Nukleinsäuren
von Interesse wesentlich. Es ist auch ein Vorteil, dass sie im Allgemeinen
bei allen Typen von Proben und Testformaten, welche typischerweise
für die
Analyse von Nukleinsauren verwendet werden, verwendet werden können. Mehrere
Beispiele von bevorzugten Testformaten, welche getestet wurden,
sind nachstehend beschrieben. Diese Beispiele zeigen die breite
Verwendbarkeit der Verfahren dieser Erfindung. Im Allgemeinen schließen sich
die nachstehend beschriebenen Testformate nicht notwendigerweise
gegenseitig aus und eines oder mehr können für die Analyse einer besonderen
Probe kombiniert werden.
-
(i) Amplifikationstestformate:
-
Diese
Erfindung kann für
Proben, wobei die Nuldeinsäure
synthetisiert oder amplifiziert wurde, verwendet werden. Nicht-einschränkende Beispiele
von bevorzugter Nukleinsäuresynthese
oder Nukleinsäure-Amplifikationsreaktionen,
welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, schließen Polymerase-Kettenreaktion (PCR),
Ligase-Kettenreaktion (LCR), Strangverdrängungsamplifikation (SDA),
transkriptionsvermittelte Amplifikation (TMA), Rollzyklusamplifikation
(RCA) und Q-beta-Replikase ein. Wenn mit Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonden kombiniert, können diese Testformate in einem
selbstanzeigenden Format, einschließlich Echtzeit- sowie Endpunkt-Bestimmung,
durchgeführt
werden, wenn ein geeignetes Instrument wie ein Prism 7700 (PE Biosystems,
Foster City, CA) verwendet wird. In einem selbstanzeigenden Test,
nachdem die Komponenten des Tests kombiniert wurden, gibt es keinen
Bedarf, Inhalte des Tests zu stören,
um das Ergebnis zu bestimmen. Da die Testinhalte nicht gestört werden
müssen,
um das Ergebnis zu bestimmen, muss es eine gewisse detektierbare
oder messbare Änderung
geben, welche auftritt und welche beobachtet oder quantifiziert werden
kann, ohne physikalisch die Inhalte des Tests zu manipulieren. Viele
selbstanzeigende Tests beruhen auf einer Änderung der Fluoreszenz, welche
mit dem Auge beobachtet oder ansonsten mit einem Fluoreszenzinstrument
detektiert und/oder quantifiziert werden kann. Beispiel 12 dieser
Beschreibung beschreibt selbstanzeigende PCR-Tests, welche für entweder
Echtzeit- oder Endpunkt-Analyse geeignet sind.
-
(ii) Schutz-/Verdautests:
-
Andere
bevorzugte Tests dieser Erfindung sind auf die Detektion von Nukleinsäurezielsequenzen
in Proben, insbesondere in komplexen biologischen Proben, gerichtet.
Komplexe biologische Proben wie Blut, Urin, Auswurf und Zelllysate
erfordern typischerweise ein wesentliches Verarbeiten, um das Massematerial, wie
Protein, Lipide, Zelltrümmer,
usw., welche ansonsten die Empfindlichkeit und/oder Zuverlässigkeit
eines auf Sonden basierenden Hybridisierungstests verringern, zu
entfernen. Es wurde früher
gezeigt, dass Nukleinsäureanaloga,
wie PNA, an eine Zielsequenz hybridisieren und dabei die Nukleinsäurezielsequenz
vor Verdau/Abbau durch Nukleasen schützen können (siehe: Stanley et al.;
US 5,861,250 ). Im Testformat
der Erfindung werden eine oder mehr detektierbare Nicht-Nukleinsäure-Sonden, welche
das Nukleinsäureziel
vor Verdau/Abbau schützen
können,
an die eine oder mehr Zielsequenzen unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen
hybridisiert. Bevorzugt liegt die Zielsequenz in einer komplexen
biologischen Probe vor. Nachdem die Nicht-Nukleinsäure-Sonde an die Nukleinsäurezielsequenz
hybridisiert hat, wird die Probe mit einem oder mehr Enzymen wie
Proteasen und/oder Nukleasen, welche die Probenkomponenten abbauen,
möglicherweise
einschließlich
dem Nukleinsäuremolekül von Interesse,
aber nicht den Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, behandelt.
Da diese Behandlung kontaminierende Polymere und Bruchstücke verdaut/abbaut,
verringert oder beseitigt diese Behandlung die Probenkomplexität und/oder
Verarbeitungsanforderungen, welche normalerweise mit komplexen biologischen
Proben in Zusammenhang stehen. Da das eine oder mehr Hybride aus
Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, falls in der Probe vorhanden,
nach der Enzymbehandlung intakt sind, können sie an einer Matrix konzentriert
und als das Mittel zur Detektion, Identifizierung oder Quantifizierung
der Zielsequenz in der Probe von Interesse detektiert werden. Ein
Beispiel dieses Testformats wird in Beispiel 14 dieser Beschreibung
gefunden. Gegebenenfalls wird das detektierbare Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
von der Matrix durch Einstellen der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für
elektrostatisches Binden erforderlich ist, freigesetzt und dabei
eine Detektion des nicht gebundenen Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
oder nur der detektierbaren Sonde als ein Mittel zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung der Zielsequenz in der Probe ermöglicht.
-
Vorteilhafterweise
ist die Anwesenheit der Matrix zum Schützen der Zielsequenz vor Abbau
nicht erforderlich. Deshalb kann die Matrix entweder während der
Enzymbehandlung vorhanden sein oder nach der Enzymbehandlung zugegeben
werden, um damit die Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
elektrostatisch zu immobilisieren. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Nukleinsäureanalogon
eine Nicht-Nukleotid-„Beacon”-Sonde
und die Anwesenheit, Abwesenheit oder der Umfang eines selbstanzeigenden
Signals, welches an der Matrix detektiert wird, wird zur Bestimmung
der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge einer Zielsequenz, welche
in der Probe oder komplexen biologischen Probe vorhanden ist, verwendet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Tests wird die Testtemperatur so eingestellt und/oder gesteuert,
dass nicht perfekte Hybride bevorzugt dissoziieren, um einen höheren Grad
von Zielsequenzunterscheidung, einschließlich Unterscheidung bezüglich einer
ein zelnen Punktmutation, zu erreichen. Im Allgemeinen bezieht dies
das Einstellen der Temperatur des Tests auf einen Punkt unter der
Schmelztemperatur des Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
ein, so dass Nicht-Nukleotid-Sonde/Nicht-Zielsequenzen zumindest
teilweise dissoziiert sind. Da die Hybride aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Nicht-Zielsequenz
im Allgemeinen im Vergleich mit den Hybriden aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
weniger komplementär
sind, liegt die optimale Testtemperatur typischerweise in einem
fünfzehn
Grad-Bereich, wobei dieser Bereich als fünf Grad oberhalb und zehn Grad
unterhalb der Schmelztemperatur des Hybrids, welches aus der Nicht-Nukleotid-Sonde
und der Nicht-Zielsequenz
gebildet wird, definiert ist. Wenn zum Beispiel die Nicht-Nukleotid-Sonde/Nicht-Zielsequenz,
welche in dem Test unterschieden werden soll, eine Schmelztemperatur
von 70°C
unter Testbedingungen aufweist, würde der bevorzugte Bereich
zum Einstellen der Temperatur des Tests zwischen 75°C (+5°C) und 60°C (–10°C) liegen.
-
Dissoziation
der Nicht-Nukleotid-Sonde/Nicht-Zielsequenzen macht die Nicht-Zielsequenzen für Enzymabbau
zugänglich,
da sie nicht länger
geschützt
sind. Obwohl Hybridisierung, insbesondere nahe der Tm, ein Gleichgewichtsprozess
ist, verhindert eine Zerstörung
der Nicht-Zielsequenz eine erneute Assoziation des Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Nicht-Zielsequenz
und die damit in Zusammenhang stehende Erzeugung des nicht spezifischen
Signals.
-
Wie
vorstehend angegeben, schließen
sich die hier beschriebenen Testformate in Bezug auf andere Testformate
nicht gegenseitig aus. Es ist ein wichtiges Merkmal dieser Erfindung,
dass das Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz reversibel
an die Matrix gebunden ist. Deshalb kann das Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
von der Matrix für
anschließende
Analyse freigesetzt werden. Folglich kann dieser Schutz-/Verdautest
auch nur für
Probenvorbereitung oder als ein Vorläufernachweistest für einen zweiten
Test verwendet werden. Zum Beispiel können die Schutz-/Verdautests
mit anderen Testformaten kombiniert werden, wie für die Analyse
von Arrays oder für
Probenvorbereitung, bevor ein Linientest oder (Durchfluss- oder
statischer) Zytometrietest wie nachstehend beschrieben durchgeführt werden.
-
(iii) Linientests:
-
Ein
anderes bevorzugtes Testformat, welches für die Praxis dieser Erfindung
nützlich
ist, ist der Linientest. Ein allgemeiner Linientest ist ein lateraler
Durchflusstest. Viele Verfahren und Geräte für laterale Durchflusstests
sind bekannt (siehe:
US Pat.
Nr. 5,916,521 ,
5,798,273 ,
5,770,460 ,
5,710,005 ,
5,415,994 ,
4,956,302 und
4,943,522 , welche alle hier aufgenommen
sind). Ein klassisches Beispiel eines lateralen Durchflusstests ist
ein kommerziell erhältlicher
Schwangerschaftstest. In einem klassischen Schwangerschaftstest
wird eine Urinprobe auf einen Punkt auf einem Gerät für einen
lateralen Durchflusstest aufgebracht. Das Gerät für einen lateralen Durchfluss
umfasst eine Fluid-leitende Matrix, wie einen Filter oder eine Membran,
welche verursacht, dass das Fluid (z. B. Urin) passiv vom Aufbringungspunkt
zum anderen Ende der leitenden Matrix (im Allgemeinen durch Kapillarwirkung)
fließt.
In dem Gerät
für einen
lateralen Durchfluss ist ein detektierbarer Antikörper gegen
das HCG-Hormon vorhanden
(oder wird ansonsten zu der Urinprobe vor der Aufbringung auf das
Gerät gegeben),
wobei das HCG-Hormon in der Urinprobe nur vorhanden ist, wenn die
Untersuchte schwanger ist. Wenn der Urin lateral in dem Gerät fließt, bildet
sich der HCG/Antikörper-Komplex, wenn die Komponenten
Wechselwirken. In dem Gerät
ist auch eine Linie (oder andere geometrische Form) einer Substanz
(normalerweise ein anderer Antikörper),
an welcher der HCG/Antikörper-Komplex
binden und dabei aufkonzentrieren wird, wobei ein detektierbares
Signal erzeugt wird.
-
Folglich
zieht eine andere Ausführungsform
dieser Erfindung einen Linientest oder Test für einen lateralen Durchfluss
für die
Detektion einer Nukleinsäurezielsequenz
in Betracht. Im Linientest dieser Erfindung wird eine Linie, Linien
oder andere geometrische Form einer Matrix räumlich auf dem Gerät fixiert,
so dass jedwede Komplexe aus Nicht-Nukleinsäure-Sonde/Zielsequenz, welche
in einer Probe vorhanden sind, an der Linie (oder anderen geometrischen
Form) des Geräts
konzentriert werden können,
wenn die Probe (oder Probekomponenten) vorüberfließt. Bevorzugt ist der Test
ein Test für
einen lateralen Durchfluss. Im Linientest dieser Erfindung kann
die detektierbare Nicht-Nukleinsäure-Sonde
zu der Probe gegeben werden, bevor oder nachdem die Zielsequenz
auf der Matrix des Liniengeräts
konzentriert ist. Folglich wird die Zielsequenz in der Probe durch
Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren des Komplexes aus
Nicht-Nukleinsäure-Sonde/Zielsequenz
bestimmt, wenn er an der Linie, Linien oder anderen geometrischen
Form konzentriert ist. Beispiel 16 dieser Beschreibung ist ein Beispiel
eines Linientests. Gegebenenfalls wird das Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
von der Matrix durch Einstellen der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für elektrostatisches
Binden erforderlich ist, freigesetzt und dabei eine Detektion des
nicht gebundenen Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz oder
nur der detektierbaren Sonde als ein Mittel zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung der Zielsequenz in der Probe ermöglicht.
-
(iv) Arraytestformate:
-
In
einer Ausführungsform
sind Arrays Oberflächen,
an welchen zwei oder mehr Proben von Interesse jeweils an einem
einmaligen Ort immobilisiert wurden. Arrays, welche Nukleinsäure umfassen,
wurden in der Literatur beschrieben. Es ist ein Vorteil dieser Erfindung,
dass Nukleinsäure
einer Probe leicht an einer Oberfläche unter einem großen Bereich
von Bedingungen elektrostatisch immobilisiert wird. Deshalb kann
ein Array von Proben leicht hergestellt werden, im Allgemeinen durch
nur punktförmig
Auftragen (unter elektrostatischen Bindungsbedingungen) von zwei
oder mehr Proben, welche Nukleinsäure enthalten, an einmaligen
Orten auf einer positiv geladenen Oberfläche. Da der Ort von jeder Probe
bekannt ist, können
Arrays von elektrostatisch immobilisierter Nukleinsäure im Allgemeinen
verwendet werden, um gleichzeitig eine oder mehr Zielsequenzen in
zwei oder mehr Proben von Interesse zu detektieren, identifizieren
oder quantifizieren. So kann ein Array von elektrostatisch immobilisierter
Nukleinsäure
in diagnostischen Verwendungen oder beim Screenen von Verbindungen
nach Leitstrukturen, welche therapeutische Verwendbarkeit aufweisen
könnten,
nützlich
sein. Ein Beispiel eines Arraytests ist Beispiel 15 dieser Beschreibung.
Gegebenenfalls wird das Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
von der Matrix durch Einstellen der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für
elektrostatisches Binden erforderlich ist, freigesetzt und dabei
eine Detektion des nicht gebundenen Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
oder nur der detektierbaren Sonde als ein Mittel zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung der Zielsequenz in der Probe ermöglicht.
-
Es
ist ein Vorteil dieser Erfindung, dass die Nicht-Nukleotid-Sonde
nicht zur Immobilisierung der Nukleinsäure an der Arraymatrix notwendig
ist. Deshalb kann die Nicht-Nukleotid-Sonde
zu der einen oder mehr Proben gegeben werden, bevor oder nachdem
sie elektrostatisch an der Arraymatrix immobilisiert werden.
-
Arrays,
welche Hybride aus Nicht-Nukleotid-Sonden/Zielsequenz umfassen,
weisen den zusätzlichen Vorteil
auf, dass sie hoch stabil sind und nicht durch Enzyme, welche Nukleinsaure
abbauen, abgebaut werden sollten. Deshalb können diese Arrays oder die
Proben, welche auf die Arraymatrix aufgebracht werden, wie vorstehend
im Abschnitt mit dem Titel „Verdau-/Schutztests" beschrieben behandelt
werden, als ein Mittel, die Testleistung durch den Abbau von Probenkontaminanten
zu verbessern. Ungeachtet dessen, ob die Probe mit dem Enzym, bevor
oder nachdem sie auf die Arraymatrix aufgebracht wird, behandelt
wird, ist es wichtig, dass die Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
gebildet wird, so dass die Zielsequenz gegen Abbau geschützt ist.
-
(v) Durchfluss- oder statische Zytometrietests:
-
Durchfluss-
und statische Zytometrie sind für
die Analyse von ganzen Zellen sowie Teilchen sehr nützlich.
Da die Matrizen dieser Erfindung kugelförmig oder teilchenförmig sein
können,
ist diese Erfindung besonders gut für die statische oder Durchflusszytometrieanalyse
von Teilchen, welche daran elektrostatisch immobilisiert Nukleinsäuren enthalten,
geeignet. Gemäß dieser
Erfindung wird die Nukleinsäure
elektrostatisch an Teilchen oder Kügelchen immobilisiert. Eine
Nicht-Nukleotid-Sonde wird zur Detektion einer Zielsequenz von Interesse,
welche auf den Teilchen oder Kügelchen
vorhanden ist, verwendet und kann zugegeben werden, bevor oder nachdem
die Nukleinsäure
immobilisiert wird. Detektion, Identifizierung oder Quantifizierung
des Komplexes aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz im statischen
oder Durchflusszytometer wird als das Mittel zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung der Zielsequenz in der Probe von Interesse
verwendet. Beispiel 13 dieser Beschreibung verwendet eine statische
Quantifizierung von Fluoreszenz als das Mittel zur Quantifizierung
einer Zielsequenz, welche elektrostatisch an Kügelchen immobilisiert ist.
Gegebenenfalls wird das Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
von der Matrix durch Einstellen der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für
elektrostatisches Binden erforderlich ist, freigesetzt und dabei
eine Detektion des nicht gebundenen Hybrids aus Nicht-Nukleotid- Sonde/Zielsequenz
oder nur der detektierbaren Sonde als ein Mittel zur Detektion,
Identifizierung oder Quantifizierung der Zielsequenz in der Probe
ermöglicht.
-
Beispielhafte Anwendungen unter Verwendung
der Erfindung:
-
Da
die Verfahren dieser Erfindung in einem auf Sonden basierenden Hybridisierungstest
verwendet werden können,
wird diese Erfindung beim Verbessern von Tests Verwendung finden,
welche zum Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren der Anwesenheit
oder Menge eines Organismus oder Virus in einer Probe durch die
Detektion von Zielsequenzen, welche mit dem Organismus oder Virus
in Zusammenhang stehen, verwendet werden (siehe: Patent der Vereinigten
Staaten Nr. 5,641,631 mit dem Titel „Method for detecting, identifying
and quantitating organisms and viruses", hier durch Bezugnahme aufgenommen).
In ähnlicher
Weise wird diese Erfindung auch in einem Test Verwendung finden,
der bei der Detektion, Identifizierung oder Quantifizierung von
einer oder mehr Spezies eines Organismus in einer Probe verwendet
wird (siehe: Patent der Vereinigten Staaten Nr. 5,288,611 mit dem
Titel „Method
for detecting, identifying and quantitating organisms and viruses", hier durch Bezugnahme
aufgenommen). Diese Erfindung wird auch in einem Test Verwendung
finden, der zur Bestimmung der Wirkung von antimikrobiellen Mitteln
auf das Wachstum von einem oder mehr Mikroorganismen in einer Probe
verwendet wird (siehe: Patent der Vereinigten Staaten Nr. 5,612,183
mit dem Titel „Method
for determining the effect of antimicrobial agents an growth using
ribosomal nucleic acid subunit subsequence specific grobes", hier durch Bezugnahme
aufgenommen). Diese Erfindung wird auch in einem Test Verwendung
finden, der zur Bestimmung der Anwesenheit oder Menge einer taxonomen
Gruppe von Organismen in einer Probe verwendet wird (siehe: Patent
der Vereinigten Staaten Nr. 5,601,984 mit dem Titel „Method
for detecting the presence or amount of a taxonomic group of organisms
using specific r-RNA subsequences as grobes", hier durch Bezugnahme aufgenommen).
-
Die
Verfahren dieser Erfindung sind besonders für die schnelle, empfindliche,
zuverlässige
und vielseitige Detektion von Zielsequenzen nützlich, welche für Organismen
besonders sind, die in Nahrungsmitteln, Getränken, Wasser, pharmazeutischen
Produkten, Körperpflegeprodukten,
Molkereiprodukten oder Umweltproben gefunden werden könnten. Die
Analyse von bevorzugten Getränken
schließen
Selters, Wasser in Flaschen, Fruchtsaft, Bier, Wein oder Likörprodukte
ein. Folglich werden die Verfahren dieser Erfindung besonders zur
Analyse von Rohmaterialien, Ausrüstung,
Produkten oder Verfahren, welche zur Herstellung oder Lagerung von
Nahrungsmitteln, Getränken,
Wasser, pharmazeutischen Produkten, Körperpflegeprodukten, Molkereiprodukten
oder Umweltproben verwendet werden, nützlich sein.
-
Ebenso
sind die Verfahren dieser Erfindung besonders für die schnelle, empfindliche,
zuverlässige und
vielseitige Detektion von Zielsequenzen nützlich, welche für Organismen
besonders sind, die in klinischen Umgebungen gefunden werden könnten. Folglich
werden die Verfahren dieser Erfindung besonders zur Analyse von
klinischen Prüfkörpern oder
Ausrüstung,
Fixiervorrichtungen oder Produkten, welche zur Behandlung von Menschen
oder Tieren verwendet werden, nützlich
sein. Zum Beispiel kann der Test zur Detektion einer Zielsequenz,
welche spezifisch für
eine genetisch begründete
Erkrankung ist oder spezifisch für
eine Prädisposition
für eine
genetisch begründete
Erkrankung ist, verwendet werden. Nichteinschränkende Beispiele von Erkrankungen
schließen β-Thalassämie, Sichelzellanämie, Faktor
V-Leiden, zystische Fibrose und mit Krebs in Beziehung stehende
Ziele wie p53, p10, BRC-1 und BRC-2 ein.
-
III. Elemente der Erfindung:
-
Zusammensetzungen:
-
Eine
bevorzugte Zusammensetzung, welche zur Detektion der Gegenwart einer
Zielsequenz in einer Probe geeignet ist, umfasst eine Nukleinsäure mit
einer Zielsequenz, welche unter geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen
elektrostatisch an eine Matrix gebunden ist. Die Zusammensetzung
umfasst ferner eine Nicht-Nukleotid-Sonde mit einer sondierenden
Nukleobasensequenz, welche sequenzspezifisch an mindestens einen
Teil der Zielsequenz hybridisiert ist, jedoch mit der Maßgabe, dass
die Nicht-Nukleotid-Sonde nicht wesentlich an die Matrix unter geeigneten
elektrostatischen Bindungsbedingungen bindet, wenn die Zielsequenz
an der Matrix nicht vorhanden ist. Deshalb wird die elektrostatische
Immobilisierung des Komplexes aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
an der Matrix primär
durch die Wechselwirkung der Nukleinsäure mit der Matrix und nicht
im Wesentlichen abhängig
von jedweden Wechselwirkungen der Nicht-Nukleotid-Sonde und der
Matrix bestimmt.
-
Solche
Zusammensetzungen sind für
die Detektion der Anwesenheit von Zielsequenzen in Proben gut geeignet,
da die Nukleinsäurekomponenten
der Probe an der Matrix konzentriert werden. Darüber hinaus wird die hybridisierte
detektierbare Nicht-Nukleotid-Sonde an der Matrix konzentriert,
so dass die Nachweisgrenze des Tests verbessert werden kann, da
die Anwesenheit der Markierung örtlich
konzentriert wird und dabei im Vergleich damit, wenn sie im Massefluid
verteilt ist, einfacher detektiert wird (siehe: Beispiel 12).
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Verfahren:
-
Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Detektion, Identifizierung oder
Quantifizierung einer Zielsequenz in einer Probe, welche Nukleinsäure enthält. Ein
beispielhaftes Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen einer Probe
mit einer Matrix und mindestens einer Nicht-Nukleotid-Sonde, wobei die Nukleinsäure in der
Probe elektrostatisch an die Matrix unter geeigneten elektrostatischen
Bindungsbedingungen binden wird. Zusätzlich wird die Nicht-Nukleotid-Sonde unter
geeigneten Hybridisierungsbedingungen an mindestens einen Teil der Zielsequenz,
falls in der Probe vorhanden, hybridisieren. Das Verfahren umfasst
ferner das Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren des Hybrids
aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
als ein Mittel zum Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren
der Zielsequenz in der Probe.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft diese Erfindung Multiplexverfahren zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung von zwei oder mehr Zielsequenzen von einem
oder mehr Nukleinsäuremolekülen, welche
in der selben Probe vorhanden sein können. Ein beispielhaftes Verfahren
umfasst das In-Kontakt-Bringen einer Probe mit einer Matrix und
zwei oder mehr unabhängig
detektierbaren Nicht-Nukleotid-Sonden, wobei die Nukleinsäure, welche
in der Probe vorhanden ist, unter geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen
an die Matrix elektrostatisch binden wird. Zusätzlich werden die zwei oder
mehr unabhängig
detektierbaren Nicht-Nukleotid-Sonden unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen
an mindestens einen Teil der Zielsequenzen hybridisieren, wobei
jede Sonde für
Hybridisierung designed ist, falls in der Nukleinsäure der
Probe vorhanden. Wenn eine besondere Zielsequenz elektrostatisch
an der Matrix immobilisiert wird, wird folglich die unabhängig detektierbare
Nicht-Nukleotid-Sonde, welche zur Hybridisierung mit dieser besonderen Zielsequenz
designed ist, an der Matrix konzentriert werden und für Detektion
zugänglich
sein.
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Deshalb
umfasst das Verfahren ferner das Detektieren, Identifizieren oder
Quantifizieren von jedem einmaligen unabhängig detektierbaren Hybrid
aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, welches elektrostatisch an
die Matrix gebunden ist, als ein Mittel zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung von jeder einmaligen Zielsequenz, welche in
der Probe und im selben Test detektiert werden soll. Gegebenenfalls
werden die einmaligen unabhängig
detektierbaren Hybride aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz von
der Matrix durch Einstellen der Bedingungen außerhalb des Bereichs, der für elektrostatisches
Binden erforderlich ist, freigesetzt und wird dabei eine Detektion
des nicht gebundenen Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz oder nur der detektierbaren
Sonde als ein Mittel zur Detektion, Identifizierung oder Quantifizierung
der Zielsequenz in der Probe ermöglicht.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
zieht diese Erfindung einen Vorteil aus der Stabilität der Komplexe
aus Nukleinsäureanalogon/Nukleinsäure (siehe:
Stanley et al.;
US 5,861,250 ),
wodurch ferner die Testleistung verbessert wird und/oder ansonsten
die Arbeit oder Komplexität
der Probenvorbereitung verringert werden.
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Ein
beispielhaftes Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen der Probe
mit mindestens einer Nicht-Nukleotid-Sonde, wobei die Nicht-Nukleotid-Sonde
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen an mindestens einen
Teil der Zielsequenz, falls in der Probe vorhanden, hybridisieren
wird. Die Probe wird auch mit einer Matrix in Kontakt gebracht,
wobei das Nukleinsäuremolekül unter
geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen elektrostatisch
an die Matrix binden wird. Entweder vor oder nach der Immobilisierung
an der Matrix wird die Probe, welche den Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
enthält,
mit einem oder mehr Enzymen in Kontakt gebracht, welche Probenkontaminanten,
einschließlich
das Nukleinsäuremolekül, aber
nicht den Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, abbauen
können.
Das Verfahren umfasst ferner das Detektieren, Identifizieren oder
Quantifizieren des Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
als ein Mittel zum Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren
der Zielsequenz in der Probe, mit der Maßgabe, dass die Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
zunächst
an der Matrix immobilisiert wird. Gegebenenfalls wird das detektierbare
Hybrid aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz von der Matrix durch
Einstellen der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für
elektrostatisches Binden erforderlich ist, freigesetzt und dabei eine
Detektion des nicht gebundenen Hybrids aus Nicht- Nukleotid-Sonde/Zielsequenz oder nur
der detektierbaren Sonde als ein Mittel zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung der Zielsequenz in der Probe ermöglicht.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft diese Erfindung ein Verfahren zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung einer Zielsequenz eines Nukleinsäuremoleküls, welches
elektrostatisch an einem Ort auf einem Array immobilisiert ist,
wobei der Array Nukleinsäuremoleküle, welche
an einmaligen Orten elektrostatisch gebunden sind, umfasst. Ein
beispielhaftes Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen des Arrays mit
mindestens einer Nicht-Nukleotid-Sonde, wobei die Nicht-Nukleotid-Sonde
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen an mindestens einen
Teil der Zielsequenz, falls auf dem Array vorhanden, hybridisieren wird.
Der Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, der elektrostatisch
an einem Ort auf dem Array gebunden ist, wird dann als das Mittel
zur Bestimmung der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge der Zielsequenz,
welche an dem Arrayort vorhanden ist, detektiert, identifiziert
oder quantifiziert. Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass ein oder
mehr Enzyme, welche Probenkontaminanten, einschließlich das
Nukleinsäurezielmolekül, aber
nicht den Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, abbauen
können,
auch vor der Analyse des Arrays zugegeben werden können, um
dadurch die Leistung des Arraytests durch Abbau von Probenkontaminanten,
welche ansonsten zu falschen positiven Ergebnissen führen könnten, zu
verbessern. Gegebenenfalls können
die detektierbaren Hybride aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz von der
Matrix durch Einstellen der Bedingungen außerhalb des Bereichs, der für elektrostatisches
Binden erforderlich ist, freigesetzt werden und wird dadurch eine
Detektion des nicht gebundenen Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz oder
nur der detektierbaren Sonde als das Mittel zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung der Zielsequenz in der Probe ermöglicht.
Wenn die Nicht-Nukleotid-Sonden
unabhängig
detektiert werden, kann die Analyse der Matrix in einem Multiplexformat
ablaufen.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist diese Erfindung auf ein Verfahren zur Detektion, Identifzierung
oder Quantifizierung einer Zielsequenz eines Nukleinsäuremoleküls, welches
in jedweder von zwei oder mehr Proben von Interesse vorhanden sein
kann, gerichtet. Das Verfahren umfasst das Mischen von jeder der zwei
oder mehr Proben von Interesse mit mindestens einer Nicht-Nukleotid-Sonde
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen. Dann wird die Matrix
unter geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen mit mindestens
einem Teil von jeder der zwei oder mehr Proben in Kontakt gebracht,
um dabei die Nukleinsäurekomponenten
von jeder Probe an der Matrix jeweils an einem einmaligen Ort elektrostatisch
zu immobilisieren und dabei einen Matrixarray von Proben zu erzeugen.
Der Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, der elektrostatisch
an einem Ort auf dem Array gebunden ist, wird dann als das Mittel
zur Bestimmung der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge der Zielsequenz,
welche an dem Arrayort vorhanden ist, detektiert, identifiziert
oder quantifiziert. Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass ein oder
mehr Enzyme, welche Probenkontaminanten, einschließlich das
Nukleinsäurezielmolekül, aber
nicht den Komplex aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz, abbauen
können,
auch vor der Analyse des Arrays zugegeben werden können, um
dadurch die Leistung des Arraytests durch Abbau von Probenkontaminanten,
welche ansonsten zu falschen positiven Ergebnissen führen könnten, zu
verbessern. Gegebenenfalls können
die detektierbaren Hybride aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz von der Matrix durch
Einstellen der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für
elektrostatisches Binden erforderlich ist, freigesetzt werden und
wird dadurch eine Detektion des nicht gebundenen Hybrids aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
oder nur der detektierbaren Sonde als das Mittel zur Detektion,
Identifizierung oder Quantifizierung der Zielsequenz in der Probe
ermöglicht.
Wenn die Nicht-Nukleotid-Sonden unabhängig detektiert werden, kann
die Analyse der Matrix in einem Multiplexformat ablaufen.
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Kits:
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Kits,
welche zur Durchführung
eines Tests geeignet sind, wie hier beschrieben, welche die Anwesenheit,
Abwesenheit oder Anzahl von Zielsequenzen in einer Probe detektieren,
umfassen eine Matrix und eine oder mehr Nicht-Nukleotid-Sonden und
andere Reagenzien oder Zusammensetzungen, welche ausgewählt sind,
um einen Test durchzuführen
oder um anderweitig die Durchführung
eines Tests zu vereinfachen, der zur Detektion, Identifizierung
oder Quantifizierung einer Zielsequenz in einer Probe verwendet
wird. Geeignete Nicht-Nukleotid-Sonden,
Matrizen und Verfahren wurden hier vorstehend beschrieben. Typischerweise
wird der Kit eine Nicht-Nukleotid-Sonde, eine Matrix und ein oder
mehr Reagenzien oder Puffer zum Festlegen der elektrostatischen
Bindungsbedingungen und/oder Hybridisierungsbedingungen umfassen.
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Ein
bevorzugter Kit wird mindestens zwei unabhängig detektierbare Nicht-Nukleotid-Sonden umfassen,
so dass die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge von jeder unabhängig detektierbaren
Einheit zur eindeutigen Identifizierung oder Quantifizierung von
jeder der mindestens zwei Zielsequenzen, welche in einer Probe vorhanden
sein können,
im selben Test (ein Multiplextest) verwendet werden kann. In einem
bevorzugten Beispiel wird der Kit zwei oder mehr Nicht-Nukleotid-„Beacon"-Sonden umfassen.
Bevorzugt wird der Kit zur Durchführung eines selbstanzeigenden
Multiplextests wie eines selbstanzeigenden PCR-Tests nützlich sein.
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3. Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
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Die 1A und 1B sind
von einem Computer erzeugte Negative des Bildes einer Fotografie
von Röhrchen
eines Experiments unter Verwendung von PCR zur Amplifizierung einer
Nukleinsäure,
welche eine Zielsequenz umfasst, an welche eine lineare Beacon hybridisiert,
wobei ein detektierbares Signal erzeugt wird.
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Die 2A und 2B sind
von einem Computer erzeugte Negative des Bildes einer Fotografie
des selben Polyacrylamidgels, welches zur Analyse des Inhalts der
Röhrchen
verwendet wurde, die in den 1A und 1B gezeigt
sind, vor (2A) und nach (2B)
Ethidiumbromid-Anfärbung.
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3 ist
ein von einem Computer erzeugtes Negativ eines Bildes einer Fotografie
von Röhrchen
eines Experiments unter Verwendung von PCR zur Erzeugung von unterschiedlichen
Amplikonen mit einer Punktmutation einer Zielsequenz, an welche
eine lineare Beacon hybridisiert, wobei ein detektierbares Signal
erzeugt wird.
-
Die 4A und 4B sind
von einem Computer erzeugte Negative eines Bildes einer Fotografie
des selben Polyacrylamidgels, welches zur Analyse des Inhalts der
Röhrchen
verwendet wurde, die in der 3 gezeigt
sind, vor (4A) und nach (4B)
Ethidiumbromid-Anfärbung.
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5 ist
ein von einem Computer erzeugtes Negativ eines Bildes einer Fotografie
von Röhrchen
eines Experiments, welches zur Bestimmung des Bereichs der Ionenstärke, die
für elektrostatische
Immobilisierung von Sonden, Zielnukleinsäuren und Komplexen aus Sonde/Zielnukleinsäure geeignet
ist, verwendet wurde.
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Die 6A und 6B sind
Bilder des selben GAPS-überzogenen
Objektträgers,
der punktförmige Proben
enthält,
vor (6A) und nach (6B)
dem Waschen, um Material zu entfernen, welches ansonsten nicht elektrostatisch
immobilisiert ist.
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Durch
das Beschreiben der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
wird nun für
den Fachmann ersichtlich werden, dass andere Ausführungsformen,
welche die hier beschriebenen Konzepte berücksichtigen, verwendet werden
können.
Es gilt deshalb als vereinbart, dass diese Ausführungsformen nicht auf offenbarte
Ausführungsformen
eingeschränkt
sein sollen, sondern vielmehr nur durch den Geist und Umfang der
folgenden Patentansprüche
eingeschränkt
sein sollen.
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Arten zur Durchführung der Erfindung:
-
Diese
Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
mit welchen nicht beabsichtigt ist, in irgendeiner Weise einschränkend zu
sein.
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Beispiel 1: Synthese von DNA-Oligonukleotiden
zur Untersuchung;
-
Für diese
Untersuchung wurden markierte oder markierte DNA-Oligonukleotide,
welche als Sonden oder als Nukleinsäuren geeignet sind, die eine
Zielsequenz umfassen, entweder unter Verwendung von kommerziell
erhältlichen
Reagenzien und Gerätschaften
synthetisiert oder von kommerziellen Anbietern erhalten. Alle DNAs
wurden in gereinigter Form erhalten oder unter Verwendung von herkömmlichen
Verfahren gereinigt. Die Sequenzen der hergestellten DNA-Oligonukleotide
sind in Tabelle 1 nachstehend gezeigt. Verfahren und Zusammensetzungen
für die
Synthese und Reinigung von synthetischen DNAs sind dem Fachmann
bekannt.
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Beispiel 2: Synthese von N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH
-
Zu
20 mMol N-α-(Fmoc)-N-ε-(t-boc)-L-Lysin-OH
wurden 60 ml 2/1 Dichlormethan (DCM)/Trifluoressigsäure (TFA)
gegeben. Man ließ die
Lösung
rühren,
bis die tert-Butyloxycarbonyl
(t-boc)-Gruppe vollständig
von dem N-α-(Fmoc)-N-ε-(t-boc)-L-Lysin-OH
entfernt worden war. Die Lösung
wurde dann zur Trockene eingedampft und der Rückstand wurde wieder in 15
ml DCM gelöst.
Dann wurde ein Versuch zur Fällung
des Produkts durch tropfenweise Zugabe der Lösung zu 350 ml Ethylether durchgeführt. Da
das Produkt als Öl
anfiel, wurde der Ethylether abdekantiert und das Öl wurde
unter hohes Vakuum gesetzt, wobei ein weißer Schaum erhalten wurde.
Der weiße
Schaum wurde in 250 ml Wasser gelöst und die Lösung wurde
durch Zugabe von gesättigter
Natriumphosphat (zweibasisch) auf einen pH-Wert von 4 neutralisiert.
Ein weißer
Feststoff wurde gebildet und durch Vakuumfiltration gesammelt. Das
Produkt wurde in einem Vakuumofen bei 35 bis 40°C über Nacht getrocknet. Ausbeute
17,6 mMol, 88%.
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Beispiel 3: Synthese von N-α-(Fmoc)-N-ε-(dabcyl)-L-Lysin-OH
-
Zu
1 mMol N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH (Beispiel 2) wurden 5 ml N,N'-Dimethylformamid (DMF) und 1,1 mMol
TFA gegeben. Diese Lösung
ließ man
rühren,
bis sich die Aminosäure
vollständig
gelöst
hatte.
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Zu
1,1 mMol 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäuresuccinimidylester (Dabcyl-NHS,
Molecular Probes, P/N D-2245) wurden 4 ml DMF und 5 mMol Diisopropylethylamin
(DIEA) gegeben. Zu dieser gerührten
Lösung
wurde tropfenweise die N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH-Lösung, welche
wie vorstehend beschrieben hergestellt worden war, gegeben. Man
ließ die
Umsetzung über
Nacht rühren
und wurde dann aufgearbeitet.
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Das
Lösungsmittel
wurde vakuumabgedampft und der Rückstand
wurde in 50 ml DCM und 50 ml 10%iger wässriger Zitronensäure aufgeteilt.
Die Schichten wurden getrennt und die organische Schicht wurde mit
wässriger
Natriumbicarbonat und wieder mit 10%iger wässriger Zitronensäure gewaschen.
Die organische Schicht wurde dann mit Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und zu einem orangefarbenen Schaum eingedampft. Der Schaum
wurde in Acetonitril (ACN) kristallisiert und die Kristalle wurden
durch Vakuumfiltration gesammelt. Ausbeute 0,52 mMol, 52%.
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Beispiel 4: Synthese des N-α-(Fmoc)-N-ε-(dabcyl)-L-Lysin-PAL-Peg/PS-Syntheseträgers
-
Das
N-α-(Fmoc)-N-ε-(dabcyl)-L-Lysin-OH
(Beispiel 2) wurde zur Herstellung eines Syntheseträgers, der
zur Herstellung von C-terminalen dabcylierten PNAs nützlich ist,
ver wendet. Die Fluorenylmethoxycarbonyl(Fmoc)-Gruppe von 0,824 g
des kommerziell erhältlichen
Fmoc-PAL-Peg-PS-Syntheseträgers
(PerSeptive Biosystems, Inc.; P/N GEN913384) wurde durch Behandlung
mit 20% Piperidin in DCM für
30 Minuten in einem Durchflussgefäß entfernt. Der Träger wurde
dann mit DCM gewaschen. Schließlich
wurde der Träger
mit DMF gewaschen und mit einem Argon-Spülstrom getrocknet.
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Eine
Lösung,
welche 0,302 g N-α-(Fmoc)-N-ε-(dabcyl)-L-Lysin-OH,
3,25 ml DMF, 0,173 g [O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat
(HATU), 0,101 ml DIEA und 0,068 ml 2,6-Lutidin enthielt, wurde durch
aufeinanderfolgende Kombination der Reagenzien hergestellt. Diese
Lösung
wurde dann zu dem gewaschenen Syntheseträger gegeben und man ließ für 2 Stunden
umsetzen. Die Lösung
wurde dann durch das Gefäß mit einem
Argon-Strom gespült
und der Träger
wurde aufeinanderfolgend mit DMF, DCM und DMF gewaschen. Das Harz
wurde dann mit einem Argon-Strom getrocknet.
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Der
Träger
wurde dann mit 5 ml kommerziell erhältlichem PNA-Standardcappingreagenz
(PerSeptive Biosystems, Inc., P/N GEN063102) behandelt. Das Cappingreagenz
wurde dann aus dem Gefäß gespült und der
Träger
wurde mit DMF und DCM gewaschen. Der Träger wurde dann mit einem Argon-Strom
getrocknet. Schließlich
wurde der Syntheseträger
unter hohem Vakuum getrocknet.
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Die
Endbeladung des Trägers
wurde durch Analyse der Fmoc-Beladung von drei Proben von ungefähr 6 bis
8 mg bestimmt. Die Analyse bestimmte die Beladung als ungefähr 0,145
mMol/g.
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Dieser
Syntheseträger
wurde in eine leere PNA-Synthesesäule gepackt, wenn notwendig,
und zur Herstellung von PNA-Oligomeren mit einer C-terminalen dabcyl-Quencheinheit,
welche an das PNA-Oligomer durch die ε-Aminogruppe der C-terminalen
L-Lysin-Aminosäure
gebunden ist, verwendet.
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Beispiel 5: Synthese von PNA
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PNAs
wurden unter Verwendung von kommerziell erhältlichen Reagenzien und Gerätschaften,
welche von PerSeptive Biosystems, Inc. erhalten worden waren, hergestellt.
Dop pelkupplungen wurden oft durchgeführt, um sicher zu stellen,
dass das Rohprodukt eine akzeptable Reinheit aufwies. Die Reinheit
der fertigen PNAs wurde durch Umkehrphasenchromatographie-Standardverfahren
bestimmt und die Identität
der PNA wurde durch Vergleich von theoretischen berechneten Massen
mit Ergebnissen einer Masseanalyse unter Verwendung eines MALDI-TOF-Massenspektrometers
bestätigt.
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PNAs,
welche eine C-terminale dabcyl-Einheit aufweisen, wurden durch Durchführen der
Synthese unter Verwendung des dabcyl-Lysin-modifizierten Syntheseträgers, der
wie in Beispiel 4 beschrieben hergestellt worden war, hergestellt.
PNAs, welche eine N-terminale Fluorescein-Einheit aufweisen, wurden
mit den geeigneten Markierungsreagenzien und Linkern (wenn erforderlich)
vor der Abspaltung von dem Syntheseträger behandelt (siehe: Beispiel
6). Mehrere Verfahren sind zum Markieren eines PNA-Oligomers mit
Fluorescein verfügbar,
aber das vom Anmelder bevorzugte Verfahren wird in Beispiel 6 beschrieben.
PNAs, welche eine Cy3-Markierung (Amersham) umfassen, wurden von
dem Syntheseträger
abgespalten und unter Verwendung von herkömmlichen Verfahren vor dem
Cy3-Markieren, wie in Beispiel 7 beschrieben, HPLC-gereinigt.
-
Beispiel 6: Bevorzugtes Verfahren zum
Markieren von trägergebundener
PNA mit 5(6)-Carboxyfluorescein
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Nach
einer geeigneten Umsetzung mit Linkem und einer Entfernung der terminalen
Amin-Schutzgruppe wurde das Harz mit 250 μl einer Lösung, welche 0,5 M 5(6)-Carboxyfluorescein,
0,5 M N,N'-Diisopropylcarbodiimid,
0,5 M 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol (HOAt) in DMF enthielt, behandelt
(siehe: Weber et al., Bioorganic & Medicinal
Chemistry Letters, 8: 597–600
(1998)). Nach der Behandlung wurde der Syntheseträger gewaschen
und unter hohem Vakuum getrocknet. Das PNA-Oligomer wurde dann abgespalten,
entschützt
und gereinigt.
-
Beispiel 7: Allgemeines Verfahren zum
Cy3-Markieren von PNAs
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Die
gereinigte Amin-enthaltende PNA wurde in 1/1 DMF/Wasser bei einer
Konzentration von ungefähr 0,05
OD/μl gelöst, um eine
PNA-Vorratslösung
herzustellen. Von dem Vorrat wurden ungefähr 30 nMol PNA in ein Röhrchen gegeben.
In dieses Röhrchen
wurden dann 125 μl
0,1 M HEPES (pH-Wert 8,5) und ausreichend 1/1 DMF/Wasser gegeben,
um das Gesamtvolumen auf 250 μl
zu bringen. Diese Lösung
wurde gründlich
gemischt. Zu einem abgepackten Röhrchen
mit Cy3-Farbstoff (Amersham) wurde die gesamte 250 μl-Lösung, welche
wie vorstehend beschrieben hergestellt worden war, gegeben. Das
Röhrchen
wurde gut gemischt und dann ließ man
für 1 Stunde
bei Umgebungstemperatur umsetzen.
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Nach
der Umsetzung wurde das Lösungsmittel
in einer Speed-vac durch Abdampfen entfernt. Das Pellet wurde dann
in 400 μl
einer Lösung,
welche 3:1 1%ige wässrige
TFA/ACN enthielt, gelöst.
Gegebenenfalls wurde die Lösung
dann in eine 5000 MW-Ultrafree
(Millipore, P/N UFC3LCC25) oder eine 3000 MW (Amicon, P/N 42404) überführt und
filtriert, um überschüssigen Farbstoff
zu entfernen. Das gewonnene Produkt wurde dann unter Verwendung
von herkömmlichen
Umkehrphasenchromatographieverfahren wieder gereinigt.
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Allgemeine Erörterung der Beispiele 8 bis
12:
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Die
folgenden Beispiele wurden durchgeführt, um zu untersuchen, ob
die Anwesenheit von Zielnukleinsäuren,
welche an Polyethylenimin(PEI)-derivatisierten Kügelchen elektrostatisch gebunden
wurden, spezifisch unter Verwendung von markierten PNA-Sonden detektiert
werden kann, wobei die markierte (neutrale) PNA in der Abwesenheit
der Zielnukleinsäure
nicht an den Kügelchen
immobilisiert wird, aber hybridisiert und deshalb an den Kugelchef
immobilisiert wird, wenn die Zielnukleinsäure vorhanden ist. Diese Experimente
zeigen eine Verwendung, welche in einzigartiger Weise für PNA-Sonden
geeignet ist, da sie ein neutrales Rückgrad aufweisen, aber nichtsdestoweniger
an Nukleinsäuren
mit Sequenzspezifität
hybridisieren.
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Mit
Hilfe der Erörterung
und Beispiele, welche hier beschrieben werden, wird der Fachmann
erkennen, dass positiv geladene Matrizen, welche verschieden von
jenen sind, die mit PEI überzogen
sind, für
die Praxis der hier beschriebenen Erfindung geeignet sind. In ähnlicher
Weise wird der Fachmann erkennen, dass alle Arten von Matrizen oder
Trägern,
welche verschieden von Kügelchen
sind, für
die Praxis dieser Erfindung geeignet sind. Schließlich wird
der Fachmann auch erkennen, dass die Nicht-Nukleotid-Sonden, welche
für die Praxis
dieser Erfindung geeignet sind, momentane (z. B. PNA) und zukünftige Konstrukte,
welche sequenzspezifisch mit Nukleinsäure Wechselwirken und welche
unter Bedingungen, wobei eine Nukleinsäure elektrostatisch an eine
geladene Matrix binden wird, entweder neutral oder positiv geladen
sind, einschließen.
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Alle
Oligodeoxynukleotide sind vom 5' zum
3' gezeigt. Vorratslösungen der
Oligodeoxynukleotide wurden im Allgemeinen durch Lösen des
trockenen Pulvers in TE-Puffer (TE-Puffer: 10 mM TRIS pH-Wert 8,3, 1 mM
EDTA) hergestellt.
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Materialien:
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PEI-Kieselgel-Kügelchen (Gel) Amicon P/N PAE-300-15
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HP-Sepharose Q-Kügelchen Pharmacia Biotech P/N
17-1014-03
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Kommerziell
erhältliche
PEI-derivatisierte Kügelchen
wurden für
diese Experimente gewählt,
da sie leicht verfügbar
waren, als gut charakterisierte kommerzielle Anionenaustauschchromatographie-Packungsmaterialien
mit einer hohen Dichte an positiv geladenen funktionellen Gruppen
pro Flächeneinheit
bei neutralem pH-Wert (pH-Wert 7). Da sie eine hohe Dichte an positiv
geladenen funktionellen Gruppen bei neutralem pH-Wert aufweisen,
weisen sie ein vorteilhaftes Bindungsvermögen für Oligonukleotide, welche bei
neutralem pH-Wert negativ geladen sind, auf (da jeder Phosphodiester
eine einzelne negative Ladung umfasst, ist die Ladung von jeder
Nukleinsäure
längenabhängig).
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Es
wurde bestimmt, dass PEI-Kieselgel- und PEI-Sepharose-Kügelchen
in allen durchgeführten
Experimenten im Wesentlichen austauschbar waren. Jedoch wurde gefunden,
dass die PEI-Kieselgel-Kügelchen eine
intrinsische (native) Fluoreszenz aufweisen, wenn sie auf dem UV-Transilluminator
beleuchtet werden, und dass sie aus diesem Grund in manchen Anwendungen
weniger geeignet sein können. Tabelle 2: PNA-Sonden
Beschreibung | PNA-Sequenz |
WT-15Flu | Flu-OO-ACG-CCA-CCA-GCT-CCA-NH2 |
MU-15Flu | Flu-OO-ACG-CCA-CAA-GCT-CCA-NH2 |
MU-15-Blocker | H2N-OO-ACG-CCA-CAA-GCT-CCA-NH2 |
BK.RAS-Cy3 | Cy3-O-ACG-CCA-CCA-GCT-CCA-K(dabcyl)-NH2 |
UQ-Cy3 | Ce-OO-TGqA-TTG-CGA-ATG-K(Cy3)-NH2 |
RASWT-Cy3 | Cy3-OOE-ACG-CCA-CCA-GCT-CCA-E-NH2 |
BioP-15 | Ac-OE-TTA-TAC-TGC-TAG-CCT-EO-K(Bio)-NH2 |
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Alle
PNA-Sequenzen sind vom Amin- zum Carboxylterminus geschrieben. Abkürzungen
sind: Ac = Acetyl; Flu = 5(6)-Carboxyfluorescein; dabcyl = 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure; Bio
= Biotin; O = 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure; K = die Aminosäure L-Lysin;
E = das Löslichkeitsverbesserungsmittel „4" wie in Gildea et
al., Tett. Lett. 39 (1998) 7255–7258
dargestellt; Ce = die Gruppe, welche durch Capping der PNA mit der
geladenen Einheit „7" wie in Gildea et
al., Tett. Lett. 39 (1998) 7255–7258
dargestellt erhalten wird und Cy3 = der Cyanin 3-Farbstoff von Amersham.
Vorratslösungen
von PNAs werden im Allgemeinen durch Lösen der gereinigten Sonde in
einer Lösung,
welche 1/1 N,N'-Dimethylformamid
(DMF)/Wasser in einer Konzentration von ungefähr 0,05 OD (260 nm) pro μl enthält, hergestellt.
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DNA-Plasmid-Template:
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Die
Plasmide, pKRASMU(31) und pKRASWT, wurden als Template in PCR-Amplifikationsreaktionen verwendet
und wurden durch Klonieren eines PCR-Amplikons von humaner DNA in
das pCR2.1-Plasmid (Invitrogen) erzeugt. Die mutante humane DNA
wurde aus einer Zelllinie, Calu-1, welche eine Punktmutation bei der
Base 129 des K-ras-Gens enthält,
hergestellt. Die humane Wildtyp-DNA wurde aus einer Zelllinie, NCI, welche
zwei Kopien des K-ras-Wildtypgens enthält, hergestellt. Klone wurden
durch Restriktionsfragmentanalyse und Sequenzanalyse gescreent.
Große
Zubereitungen des Plasmids wurden unter Verwendung von Standardtechniken
erzeugt und quantifiziert. Die amplifizierte Region flankiert die
K-ras-Mutation und wies eine Länge
von 111 bp auf.
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Die
Position und Sequenz der Punktmutation der Amplikone sind in Klammern
gezeigt.
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Plasmid
pBR322 wurde von New England BioLabs, P/N 300-3S erhalten. Tabelle 3: Salzpuffer:
Puffer-ID | Pufferkomponenten: |
A | 0 mM NaCl,
10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA, 0,1% Tween-20. |
B | 100 mM NaCl,
10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA, 0,1% Tween-20. |
C | 200 mM NaCl,
10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA, 0,1% Tween-20. |
D | 300 mM NaCl,
10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA, 0,1% Tween-20. |
E | 400 mM NaCl,
10 mM TRIS-C1 pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA, 0,1% Tween-20. |
F | 500 mM NaCl,
10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA, 0,1% Tween-20. |
Elektrophoresezuführungen:
10 bis 20% Polyacrylamidgel: | ESA, Katalog Nr. 80-0015 |
10X Gelpuffer: | ESA, Katalog Nr. 80-0132 |
4X Beladungsfarbstoff: | 50% Glycerin, 0,1 M Bromphenolblau,
0,01 M Xylencyanol, 4X ESA Gelpuffer (verdünnt von ESA Nr. 80-0132) |
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Beispiel 8: Allgemeine Eigenschaften von
Polyethylenimin(PEI)-Kügelchen
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Polyethvlenimin(PEI)-Kügelchen
wurden untersucht, um physikalische Charakteristika wie Teilchengröße und -gestalt
sowie chemische Eigenschaften wie Nukleinsäure-Bindungskapazität zu bestimmen. Teilchengröße und -konzentration
der Kügelchen,
suspendiert pro Volumeneinheit, wurden unter Verwendung einer Zählkammer
(Hausser Scientific; Horsham, PA; Modell Nr. 3900) bestimmt.
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Es
wurde unter Verwendung der Zählkammer
gefunden, dass die Sepharose-Kügelchen
im Allgemeinen eine kugelförmige
Gestalt aufweisen und einen Durchmesser im Bereich von ungefähr 20 bis
50 um mit einem abgeschätzten
mittleren Durchmesser von 30 um haben. Die Konzentration der suspendierten
Sepharose-Kügelchen
wurde als ungefähr
50.000 Kügelchen/μl, nachdem
gewaschen (nach den Anweisungen des Herstellers) und in deionisiertem
Wasser wieder gelöst
worden war, abgeschätzt.
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Es
wurde unter Verwendung der Zählkammer
gefunden, dass die Kieselgel-Kügelchen
im Allgemeinen auch eine kugelförmige
Gestalt aufweisen und einen Durchmesser im Bereich von ungefähr 5 bis
15 μm mit einem
abgeschätzten
mittleren Durchmesser von ungefähr
10 μm haben.
Die Konzentration der suspendierten Kieselgel-Kügelchen wurde als ungefähr 150.000
bis 200.000 Kügelchen/μl, nachdem
gewaschen (nach den Anweisungen des Herstellers) und in deionisiertem
Wasser wieder gelöst
worden war, abgeschätzt.
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Das
Vermögen
der Kiesegel- und Sepharose-Kügelchen
zum Binden von Nuldeinsäure
wurde in 100 mM TRIS-HCl pH-Wert 7,5 untersucht. Die Kapazität der Sepharose-Kügelchen wurde als etwa 0,75
OD260 Nukleinsäure pro μl Kügelchen oder ungefähr 1,1 E-5
OD260 Nukleinsäure pro Kügelchen angenähert. Die
Kapazität
der Kieselgel-Kügelchen
wurde durch den Anmelder als etwa 0,4 OD260 Nukleinsäure pro μl Kügelchen oder
ungefähr
0,8 E-6 OD260 Nukleinsäure pro Kügelchen angenähert. Für alle durchgeführten Experimente waren
diese Bindungskapazitäten
hoch genug, so dass erwartet wurde, dass die gesamte Nukleinsäure der Probe
an den Träger
elektrostatisch gebunden war, der durch die Menge der in dem Test
vorhanden Matrix und die verwendeten elektrostatischen Bindungsbedingungen
gegeben war.
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Beispiel 9: Voruntersuchungen über [Salz]
und pH-Wert:
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Wie
vorstehend erörtert,
sind die Kieselgel- und Sepharose-Kügelchen kommerziell erhältliche
Anionenaustauschchromatographiemedien. Da Anionenaustauschchromatographie
oft einen Salzgradienten oder pH-Wert-Gradienten verwendet, um Materialien
zu eluieren, welche elektrostatisch daran gebunden sind, wurde die
Wirkung einer Modulierung der Salzkonzentration und einer pH-Wert-Variation
auf die Bindung von PNA- und/oder DNA-Sonden an Sepharose-Kügelchen
untersucht, um geeignete elektrostatische Bindungsbedingungen für anschließendes Experimentieren
zu bestimmen.
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i. [Salz]
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Zu
einzelnen Röhrchen,
welche 5 μl
Sepharose-Kügelchen
und 94 μl
von einer von jeder von sechs Salzlösungen (Salzpuffer A bis F,
siehe: Tabelle 3, vorstehend) enthielten, wurden 5 pMol (in 1 μl eines geeigneten
Lösungsmittels)
von entweder DNA WT-15Flu (Tabelle 1)- oder PNA WT-15Flu (Tabelle
2)-Sonde gegeben. Die Röhrchen
wurden gevortext, kurz zentrifugiert und dann unter UV-Licht untersucht,
um zu bestimmen, ob die fluoreszent markierten Sonden noch überwiegend
in Lösung
waren oder ob sie auf der Oberfläche
der Kügelchen
adsorbiert worden waren.
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Es
wurde gefunden, dass die PNA-Sonde (PNA WT-15Flu, Tabelle 2) überwiegend
an den Kügelchen adsorbiert
war, als sie in den Salzpuffern A und B war, aber überwiegend
in Lösung
war, als alle Puffer mit höherer
Salzkonzentration verwendet wurden. Diese Ergebnisse zeigten, dass
die Fluorescein-markierte PNA-Sonde nur bei niedriger Ionenstärke (ungefähr 200 mM
NaCl oder niedriger) an die Kügelchen
binden wird.
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Es
wurde durch Vergleich gefunden, dass die Fluorescein-markierte DNA-Sonde
(DNA WT-15Flu, Tabelle 1) mit identischer Untereinheitlänge und
Nukleobasensequenz im Wesentlichen an den Kügelchen adsorbiert war, außer als
Puffer F verwendet wurde. In Puffer F wurde ein Teil der Sonde in
der Lösung
beobachtet. Diese Daten zeigten, dass mindestens 500 mM NaCl erforderlich
waren, um die elektrostatischen Wechselwirkungen der 15-mer DNA-Sonde
und des PEI auf der Oberfläche
zu stören,
um dabei die Sonde von der Matrix freizusetzen.
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Obwohl
der Unterschied von 200 mM NaCl zur Freisetzung des PNA 15-mers
im Vergleich mit 500 mM für
die Freisetzung des DNA 15-mers im Wesentlichen ausreichend war,
um für
die Praxis von vielen Ausführungsformen
dieser Erfindung nützlich
zu sein, war die Anforderung von 200 mM NaCl zur Freisetzung der PNA-Sonde
von der PEI-Oberfläche überraschend
und forderte deshalb zu einer anschließenden Untersuchung auf. Durch
weitere Analyse wurde bestimmt, dass die Anwesenheit der Fluorescein-Markierung (5(6)-Carboxyfluorescein),
welche zwei negative Ladungen bei einem neutralen pH-Wert aufweist, der
Hauptgrund für
die starken elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen der PNA-Sonde und den PEI-derivatisierten
Kügelchen
ist.
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Als
Beispiel wurde ein Cy3-markiertes PNA 15-mer (UQ-Cy3, Tabelle 2),
welches eine positiv geladene Cappinggruppe umfasste, in den in
Tabelle 3 vorstehend aufgelisteten Salzpuffern untersucht. Es wurde gefunden,
dass die Cy3-markierte PNA sogar in Salzpuffer A nicht an die Kügelchen
band. Darüber
hinaus wurde gefunden, dass freies Fluorescein in Salzpuffer A im
Wesentlichen an den Kügelchen
adsorbiert war, wogegen dies der Cy3-Farbstoff nicht tat. Schließlich wurde
bestimmt, dass 1 μl
der Sepharose-Kügelchen
bis zu 5 pMol 5(6)-Carboxyfluorescein adsorbieren konnten, wenn
in Salzpuffer A. Folglich schlagen diese Daten vor, dass es die
Fluorescein-Markierung und nicht der PNA-Teil des Oligomers war,
welche die stärkere
Wechselwirkung mit den PEI-derivatsierten Kügelchen in den Salzpuffern
A und B zeigte. So nimmt man an, dass natives PNA im Wesentlichen
nicht elektrostatisch an das PEI, sogar unter niedrigen Salzkonzentrationen
(z. B. Salzpuffer A), bindet. Dies steht mit den Erwartungen im
Einklang, da PNA neutral ist und deshalb nicht erwartet werden sollte,
dass es elektrostatisch an die PEI-derivatisierten Kügelchen
bindet.
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ii. pH-Wert-Wirkungen;
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Da
die Nettoladung des PNA-Rückgrads
bei einem pH-Wert im Bereich von 5 bis 10 sich nicht stark verändern sollte,
wurde die Wirkung einer Modulierung des pH-Werts auf die Bindung
von PNA an PEI-derivatisierten Kügelchen
nicht untersucht. Jedoch wurde die pH-Wert-Abhängigkeit der DNA-Bindung an
PEI-derivatisierten Kieselgel-Kügelchen
untersucht, um Arbeitsparameter für anschließendes Experimentieren zu bestimmen.
Die Ergebnisse der Experimente können
wie folgt zusammengefasst werden: bei einem pH-Wert von 7,3 blieb
die WT-15Flu DNA-Sonde an den Kieselgel-Kügelchen bis zu 0,8 M NaCl gebunden,
wogegen bei einem pH-Wert von 8,3 die gleiche Sonde nicht an die
Kügelchen
bei NaCl-Konzentrationen
von über
0,1 M band.
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Diese
Ergebnisse können
mit der Anzahl der erwarteten positiv geladenen funktionellen Gruppen
des PEI-Trägers
korreliert werden. Die höhere
Kapazität
bei einem pH-Wert von 7,3 zeigt, dass der Träger unter diesen Bedingungen
stärker
geladen ist (höhere
Ladungsdichte). Jedoch nähert
sich bei einem pH-Wert von 8,3 der pH-Wert der Lösung dem pK-Wert des sekundären Amins
des PEI an und deshalb beginnt das Neutralisiertwerden des Trägers (we niger
positive Ladungen pro Flächeneinheit).
Mit weniger positiven Ladungen weist jedes Kügelchen eine niedrigere Affinität für die negativ
geladenen Oligodeoxynuldeotide auf. Deshalb ist weniger Salz erforderlich,
um die elektrostatischen Wechselwirkungen zu stören und dadurch die DNA in die
Lösung
freizusetzen.
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Beispiel 10: Voruntersuchung von Hvbridbildung
von immobilisierter DNA
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Eine
Untersuchung wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob eine Hybridisierung der PNA-Sonden mit Nukleinsäure, welche
auf der Oberfläche
der Sepharose-Kügelchen
elektrostatisch immobilisiert wurde, stattfindet. Für dieses
Experiment ließ man
1 pMol der MU-15Flu
PNA-Sonde mit 0,5 pMol der KRASMU(31)-Ziel-DNA, welche entweder
frei in Lösung
oder an Sepharose-Kügelchen
elektrostatisch gebunden war (1 μl
einer 1:10-Verdünnung des
Kügelchenvorrats
in Puffer E), hybridisieren. „nur
PNA" (Sonde)- und „nur DNA" (Zielsequenz)-Kontrollen
wurden auch untersucht. Die Hybridisierungsreaktionen ließ man für ungefähr 2 Minuten
ablaufen, worauf 1 μl
der 1:10-Verdünnung
des Kügelchenvorrats
zu der Probe, welche anfänglich keine
Sepharose-Kügelchen
enthielt, gegeben wurde.
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Die
Hybridisierungsreaktionsinhalte wurden dann in einzelne Kapillarpipetten
aufgesaugt, von welchen die Flüssigkeit
abgesaugt wurde, wobei die Kügelchen
und jedwede gebundenen und fluoreszent markierten Hybride aus PNA/DNA
zurückgelassen
wurden. Es wurde gefunden, dass die „nur PNA"- und „nur DNA"-Kontrollen unter UV-Licht nicht fluoreszent
waren. Jedoch waren nach visueller Untersuchung beide der PNA/DNA-Hybridisierungsreaktionen
gleich fluoreszent. Folglich zeigen diese Daten, dass die PNA mit
nahezu äquivalenter
Wirksamkeit an sowohl die DNA, welche elektrostatisch an Sepharose-Kügelchen immobilisiert ist,
als auch an die DNA, welche frei in Lösung ist, hybridisieren kann.
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Beispiel 11: Wirksamkeit des elektrostatischen
Einfangens und Freisetzens
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Eine
Untersuchung wurde durchgeführt,
um die Wirksamkeit des elektrostatischen Einfangens und Freisetzens
von Nukleinsäure
bei sehr niedrigen Nukleinsäurekonzentrationen
zu bestimmen. Da die Menge an Nukleinsäure sehr niedrig war, wurde
die Polymerasekettenreaktion (PCR) zur Quantifizierung der eingefangenen
und gewonnenen Nukleinsäure
verwendet. Das Plasmid pBR322 (New England Biolabs; PN/P/N 300-3S)
wurde in Konzentrati onen im Bereich von 5 E + 11 bis 5 E + 5 Molekülen (ungefähr 1 Attomol)
pro Mikroliter verwendet.
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Plasmid-DNA
wurde über
einen Zeitraum von 5 Minuten unter Verwendung von 1 μl PEI-Kieselgel-Kügelchen
in 20 μl
100 mM TRIS-HCl pH-Wert 7,6 eingefangen. Nach dem Einfangen wurden
die Proben durch Zentrifugation pelletiert, die Überstände wurden entfernt und die
Kügelchen
wurden mit 1000 μl
100 mM TRIS-HCl pH-Wert 7,6 gewaschen, um nicht spezifisch gebundenes
Material zu entfernen. Die Plasmid-DNA wurde dann von den Kügelchen
durch Behandlung mit 10 μl
eines Puffers mit viel Salz, der 2 M NaCl und 100 mM IRIS-HCl pH-Wert
7,6 enthielt, freigesetzt. Ein Mikroliter von jedem Kügelcheneluat
wurde dann zu 99 μl 100
mM TRIS-HCl pH-Wert 7,6 gegeben, um die NaCl-Konzentration auf einen
Level, welcher für
PCR akzeptabel ist, zu verdünnen.
Zwei Mikroliter von jeder verdünnten
Probe wurden dann zu einer 50 μl-PCR-Reaktion gegeben.
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Zusätzlich enthielt
jede PCR-Reaktion auch 5 pMol pBR322-5'-Primer, 5 pMol pBR322-3'-Primer, 3 mM MgCl2, 250 μM
NTPs, 2,0 Einheiten AmpliTaq DNA-Polymerase, 50 mM KCl und 10 mM
Tris-HCl pH-Wert 8,3 (PCR-Reagenzien, welche 10X Puffer, Magnesiumchlorid-Lösung, AmpliTaq
DNA-Polymerase und Nukleotidtriphosphate einschlossen, wurden von
Perkin-Elmer, Foster City, CA erhalten). Die Umsetzungen wurden in
Eppendorf-Miniröhrchen
unter Verwendung eines 2400 Thermocyclers von Perkin-Elmer durchgeführt. Das PCR-Protokoll
bezog eine 20 Sekunden-Aufwärmung
auf 95°C
(nur 1. Runde), gefolgt von Denaturieren bei 95°C für 20 Sekunden, Annealing bei
56°C für 20 Sekunden
und Extension bei 74°C
für 20
Sekunden ein. Der Denaturierungs-Annealing-Extensions-Zyklus wurde
30 Zyklen wiederholt, gefolgt von einem Extensionsendschritt bei
74°C für 5 Minuten.
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Man
ließ alle
Proben nach der PCR auf einem Polyacrylamidgel laufen und alle enthielten
detektierbare Levels des Amplikons mit korrekter Größe, obwohl
die am stärksten
verdünnte
Probe (5 E + 5 eingebrachte Moleküle) kaum detektierbar war.
Die Menge an DNA in der PCR-Reaktion war tatsächlich aufgrund der Verdünnung, welche
zur Entfernung von Salz notwendig war, wie vorstehend beschrieben,
500-fach niedriger (1 E + 3 Moleküle). In einem Kontrollexperimentlauf
zur selben Zeit waren 1 E + 3 Moleküle die Nachweisgrenze von pBR322
durch 30 PCR-Zyklen. Diese Ergebnisse schlagen vor, dass bei 5 E
+ 5 Molekülen
eingebrachtes Templat die Hauptmenge der Plasmid-DNA, welche anfänglich zur
Matrix gegeben wurde, eingefangen und freigesetzt wurde.
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Beispiel 12: Selbstanzeigende PCR-Tests
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Selbstanzeigende
Tests und Tests in geschlossenen Röhrchen werden aufgrund ihrer
Fähigkeit
zur Verallgemeinerung, Vereinfachung und möglicherweise Automatisierung
von Nukleinsäureanalyseroutinetests zunehmend
populärer.
Auch verhindern Tests in geschlossenen Röhrchen eine Übertragungskontamination zwischen
Proben, was eine Hauptquelle von falschen positiven Ergebnissen
bei Nukleinsäurediagnostika
ist. Da die Konzentration an detektierbaren Einheiten ein Vorteil
ist, der mit dem elektrostatischen Binden von Nukleinsäuren an
Matrizen in Zusammenhang steht, wurde in Betracht gezogen, dass
es möglich
sein könnte, einen
selbstanzeigenden PCR-Test aufzubauen, wobei die Fluoreszenz der
Matrix, welche in der Umsetzung eingeschlossen ist, zu der Zeit,
bei welcher die Reaktionskomponenten gemischt werden, verwendet
werden könnte,
um das Ergebnis einer PCR-Amplifikation
durch nur visuelle oder instrumentelle Beobachtung des Röhrchens
während
der und/oder nachdem die PCR vollendet ist, zu bestimmen.
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Punktmutationsanalyse
ist eine andere wichtige Aufgabe eines Nukleinsäure-Diagnostiktests, da eine genaue Bestimmung
einer speziellen Punktmutation eines genetischen Materials in einer
Probe oft ein entscheidender Faktor bei der geeigneten Identifizierung
von genetischen Störungen
und anderen Erkrankungszuständen
ist. Wie in der Beschreibung erörtert,
können
Blockiersonden zur Verbesserung einer Analyse bezüglich einer
einzelnen Punktmutation eines auf Sonden basierenden Tests über die
Grenzen, welche durch die genaue Optimierung oder Steuerung von
Strenge möglich
sind, verwendet werden. So wurde in Betracht gezogen, dass die Verwendung
von PNA-Blockiersonden in Verbindung mit linearen Beacons die Entwicklung eines
selbstanzeigenden auf Sonden basierenden Tests ermöglichen
könnte,
der zur Unterscheidung bezüglich
einer Punktmutation in der Lage ist, was ein Ergebnis erzeugen würde, das
durch visuelle Untersuchung oder durch instrumentelle Analyse, während der
und/oder nachdem die PCR vollendet ist, interpretiert werden kann.
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Für die Beispiele
A und B wurde asymmetrische PCR verwendet, da asymmetrische PCR
zu einem signifikanten Überschuss
an einsträngiger
Nukleinsäure
führt.
Da es durch vernünftiges
Einstellen des Verhältnisses
der 5'- und 3'-Primer möglich ist,
auszuwählen,
welcher der Stränge
des Amplikons bevorzugt amplifiziert wird, ist es möglich, den
Test derart zu designen, dass die Zielsequenz, an welche die Nicht-Nukleotid-Sonde
hybridisiert, in der im Überschuss
hergestellten einsträngigen
Nukleinsäure
des asymmetrischen PCR-Tests enthalten ist.
-
Für die Beispiele
A und B wurde eine lineare Beacon als die Nicht-Nukleotid-Sonde
gewählt,
da lineare Beacons inhärent
nicht fluoreszent (oder sehr wenig fluoreszent) sind, bis sie an
die Zielsequenz hybridisiert sind. Diese Vorgehensweise war vorteilhaft,
da das Reaktionsgemisch, welches die lineare Beacon enthält, während dem
Test und in der Theorie relativ nicht fluoreszent bleibt, nur die
Kügelchen
würden
fluoreszent werden, mit der Maßgabe,
dass die Zielsequenz erzeugt wird und elektrostatisch an die Matrix
(Kügelchen)
gebunden wird. So wurde die lineare Beacon (BK.RAS-Cy3; siehe Tabelle
2, vorstehend) derart designed, dass sie an den im Überschuss
hergestellten Strang einer Region der dsDNA (siehe: Veranschaulichung
auf S. 28), welche amplifiziert werden soll, hybridisiert, und wurde
vor dem Thermocycling zu dem PCR-Gemisch gegeben. Die lineare PNA-Beacon
wurde mit Cy3 markiert, da frühere
Experimente gezeigt haben, dass die negativ geladene Fluorescein-Markierung eine Affinität für die PEI-überzogenen
Kügelchen
bei Salzkonzentrationen von niedriger als 200 mM zeigt.
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Obwohl
lineare Beacons während
dem Thermocycling an die Zielsequenz hybridisieren können, wurde
eine signifikante Inhibierung des Amplifikationsprozesses nicht
beobachtet. Folglich wurde die PCR-Amplifikation erfolgreich unter
Verwendung des detektierbaren fluoreszenten Signals der linearen
Beacon, welches auf der Oberfläche
der Kügelchen
als Antwort auf die Aktivität
der PCR-Reaktion erzeugt wurde, beobachtet. Die präsentierten
Daten zeigen in schlüssiger
Weise die Durchführbarkeit
der Verwendung von linearen Beacons für die Detektion oder Punktmutationsanalyse
von elektrostatisch an eine Matrix gebundener Nukleinsäure, die
durch Amplifikation in einem Test in geschlossenen Röhrchen erzeugt
wurde. Wie durch die 1 und 3 nachgewiesen
wird, kann das Ergebnis durch bloße visuelle Untersuchung der
fertigen Testprobe, welche noch im Röhrchen ist, bestimmt werden.
Da Fluoreszenz für
das bloße
Auge sichtbar ist, wird ein empfindliches Instrument, wie ein Prism
7700, für
Echtzeit- oder automatisierte Endpunkt-Probeanalysen geeignet sein.
Die Figuren zeigen ferner, dass es die Konzentration der Proben
an der Matrix möglich
macht, die Nachweisgrenzen des Tests zu verbessern, da die Signalintensität an den
Kügelchen
viel intensiver ist als das Signal, welches durch das Massefluid
erzeugt wird, wenn die lineare Beacon frei in Lösung ist.
-
A. Asymmetrische PCR mit linearen Beacons
PCR-Materialien und -Verfahren:
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Dieses
Experiment umfasste fünf
einzelne PCR-Reaktionen. Variable Faktoren, welche innerhalb des Satzes
von fünf
Umsetzungen untersucht wurden, schlossen die Anwesenheit oder Abwesenheit
von PEI-derivatisierten Sepharose-Kügelchen (ungefähr 25.000
PEI-Sepharose-Kügelchen),
die Anwesenheit oder Abwesenheit von Plasmidtemplat (pKRASWT bei
20 fMol pro 50 μl
Umsetzung (0,4 nM)) und die Anwesenheit oder Abwesenheit von Thermocycling
(TMC) ein. Tabelle 4 nachstehend fasst die Zusammensetzung von verschiedenen
Röhrchen
bezüglich
dieser variablen Faktoren zusammen. Zusätzlich enthielt jede PCR-Reaktion 1,5 μl 100% Glycerin,
0,5 μl Wasser
(Kontrolle) oder Sepharose-Kügelchen,
45 pMol KRAS-5'-Primer,
5 pMol des KRAS-3'-Primers,
3 mM MgCl2, 250 μM NTPs, 2,0 Einheiten AmpliTaq-DNA-Polymerase,
50 mM KCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,3 und 50 pMol BK.RAS-Cy3-Nicht-Nukleotid-Sonde
(lineare Beacon) in einem Gesamtvolumen von 50 μl. Während der Herstellung und nach
der PCR wurden die Röhrchen
vorsichtig gehandhabt, um das Mischen der Komponenten zu vermeiden.
-
Das
PCR-Protokoll bezog eine 20 Sekunden-Aufwärmung auf 95°C (nur 1.
Runde), gefolgt von Denaturieren bei 95°C für 5 Sekunden, Annealing bei
55°C für 30 Sekunden
und Extension bei 74°C
für 30
Sekunden ein. Der Denaturierungs-Annealing-Extensions-Zyklus wurde
50 Zyklen wiederholt, gefolgt von einem Extensionsendschritt bei
74°C für 5 Minuten.
-
Nach
dem Thermocycling wurden die Röhrchen
auf einem Transilluminator platziert und die Fluoreszenz wurde durch
Augenschein untersucht. Danach wurden die Röhrchen gevortext und dann für 2 Minuten zentrifugiert,
um die Kügelchen
am Röhrchenboden
zu konzentrieren. Es wurde kein signifikanter Unterschied beobachtet,
ob die Röhrchen
vor dem Betrachten gevortext und zentrifugiert wurden oder nicht.
Dies zeigte, dass das Glycerin das Endpunktergebnis nicht beeinflusste.
-
Anmerkungen:
-
- 1. Das Glycerin wurde zugegeben, um temporär die Kügelchen
von den Reaktionskomponenten in den frühen Stufen der PCR abzuschirmen,
so dass das Verfahren nicht wesentlich durch elektrostatisches Binden der
Primer an der Matrix (Kügelchen)
während
der kritischen frühen
Thermozylden inhibiert wurde. Anschließende Untersuchungen zeigten,
dass die Anwesenheit einer temporären Abschirmung nicht wesentlich
ist, um ein genaues Ergebnis zu erreichen, aber nichtsdestoweniger
bevorzugt ist.
-
Tabelle 4: Variable Faktoren
Röhrchen Nr. | PEI-Kügelchen | Templat | TMC |
1 | - | pKRASWT | nein |
2 | - | - | ja |
3 | - | pKRASWT | ja |
4 | Sepharose | - | ja |
5 | Sepharose | pKRASWT | ja |
-
Nach-PCR-Aufarbeitung/Analyse:
-
Nach
der PCR wurden die Röhrchen
1 bis 5 auf einem Transilluminator platziert, um Fluoreszenz zu visualisieren,
und dann fotografiert. 1A ist ein Negativ des gescannten
Bildes der Fotografie, welche von den fünf Eppendorf-Miniröhrchen unmittelbar
nach der PCR aufgenommen wurde (Röhrchen sind mit 1 bis 5 markiert).
Nachdem die Fotografie aufgenommen worden war, wurden 0,5 μl des PEI-Sepharose-Kügelchen-Vorrats
zu den Röhrchen
1 bis 3 gegeben. Die fünf
Röhrchen
wurden dann gevortext, zentrifugiert und wieder auf dem Transilluminator
platziert und wieder fotografiert. 1B ist
ein Negativ des gescannten Bildes der zweiten Fotografie der fünf Eppendorf-Miniröhrchen.
-
Nach
dem erneuten Fotografieren der Röhrchen
wurden die Überstände abdekantiert
und die Kügelchen
wurden mit 100 μl
einer Lösung,
welche 50 mM NaCl und 100 mM TRIS-HCl pH-Wert 7,6 enthielt, gewaschen.
Das Waschen bezog das Zugeben des Waschpuffers, kurz Vortexen, Zentrifugieren
und dann Dekantieren ein. Die elektrostatisch gebundenen Nukleinsäuren wurden
dann von den Kügelchen
zur Analyse durch Vortexen in einer Lösung, welche 10 μl 0,05% Ammoniumhydroxid
und 2,0 M NaCl enthielt, freigesetzt. Die Überstände wurden entfernt und in
eine Mikrovertiefungsplatte überführt, wobei
sie mit 1 μl
0,1 N Salzsäure neutralisiert
wurden. Zu jeder Vertiefung wurden 4 μl 4X Beladungsfarbstoff gegeben.
Schließlich
ließ man dann
15 μl von
jeder Probe auf einem 10 bis 20%-Gradientengel laufen, um die Nukleinsäureamplifikation
zu bestätigen
und die Produktgröße zu identifizieren.
-
Die 2A und 2B sind
das Negativ von Bildern von Fotografien des selben 10 bis 20%-Gradienten-Polyacrylamidgels,
beleuchtet auf einem UV-Transilluminator, welche vor beziehungsweise
nach dem Ethidiumbromid-Anfärben
aufgenommen wurden.
-
Ergebnisse:
-
Röhrchenbilder/-fotografien
-
Bezüglich der
Analyse der Bilder der Fotografien nehmen Sie bitte zur Kenntnis,
dass, obwohl Schwarz-Weiß-Fotografien
aufgenommen wurden, die visuelle Untersuchung der Röhrchen mit
dem Hell-Dunkel-Kontrast, der in den Bildern gesehen wird, im Einklang
stand, außer
dass der Cy3-Farbstoff als orangefarben für das Auge unter dem Transilluminator
erschien. Darüber
hinaus ist das Negativ (elektronisch erzeugt) des gescannten Bildes
gezeigt, da man annimmt, dass die Kontraste des Negativbildes für eine Veranschaulichung
hervorragend sind und durch Fotokopieren genauer reproduziert werden.
-
Mit
Bezug auf 1A sind die Ergebnisse wie erwartet.
Röhrchen
1 war eine Kontrolle, welche nicht Thermocycling unterworfen worden
war, und deshalb wurde wenig oder keine Fluoreszenz beobachtet (die Röhrcheninhalte
erscheinen im Kontrast zum Hintergrund klar). Ebenso enthielten
die Röhrchen
2 und 4 kein Templat und deshalb wurde wenig oder keine Fluoreszenz
in Lösung
(Röhrchen
2) oder an den Kügelchen (Röhrchen 4)
beobachtet, da keine Amplifikation stattgefunden haben sollte. Röhrchen 3
war jedoch wie erwartet fluoreszent, da eine Amplifizierung des
Templats das 111 bp-Amplikon, an welches die lineare Beacon hybridisierte,
wobei ein detektierbares Signal erzeugt wurde, hergestellt haben
sollte. Da keine Sepharose vorhanden war, war die Lösung nichtsdestoweniger
sichtbar orangefar ben im Vergleich mit den Röhrchen 1, 2 und 4. Ebenso enthielt
Röhrchen
5 Kügelchen
hoher Fluoreszenz (orangefarben durch Augenschein; dunkel im Negativ
des Bildes) wie erwartet, da eine Amplifizierung des Templats das
111 bp-Amplikon (elektrostatisch an die Kügelchenmatrix gebunden), an
welches die lineare Beacon hybridisierte, wobei ein detektierbares
Signal erzeugt wurde, hergestellt haben sollte.
-
Mit
Bezug auf 1B sind die Ergebnisse auch
wie erwartet. Speziell beeinflusste die Zugabe der Sepharose-Kügelchen
zu den Röhrchen
1 bis 3 nur die Fluoreszenz von Röhrchen 3. Insbesondere war
die orangefarbene Fluoreszenz, wobei beobachtet wurde, dass sie
vor der Zugabe der Sepharose-Kügelchen
in Lösung
war, nach der Kügelchen-Zugabe
auf der Kügelchenoberfläche konzentriert
(dunkel im Negativ des Bildes). Darüber hinaus war die Intensität der Fluoreszenz
von Röhrchen
3, welche visuell bestimmt werden konnte, vergleichbar mit der Fluoreszenzintensität der Kügelchen
in Röhrchen
5. Folglich scheint beim Ergebnis kein Unterschied zu sein, ob die
Matrix zugegeben wird oder nicht, bevor oder nachdem die PCR-Reaktion durchgeführt wird.
-
Zusammengefasst
zeigen die in den 1A und 1B präsentierten
Daten, dass es möglich
ist, selbstanzeigende Amplifizierungstests durchzuführen, wobei
ein Signal einer Sonde auf einer Matrix, an welcher eine amplifizierte
Zielnukleinsäure
elektrostatisch immobilisiert ist, konzentriert werden kann.
-
Gelfotografien/-bilder:
-
Eine
Analyse der PCR-Reaktionen durch Gel wurde durchgeführt, um
die Anwesenheit und Größe der Amplikone
zu bestimmen, um dabei zu bestätigen,
dass die visuelle Analyse der Röhrchen
mit den erwarteten Produkten der PCR-Amplifikation korrelierte.
-
Mit
Bezug auf die 2A und 2B sind
die Vertiefungen des Gels im oberen Bereich der Fotografien. Aliquote
von jedem Röhrchen
wurden nahe dem oberen Bereich des Gels zugegeben und zum unteren Bereich
des Gels elektrophoretisch geführt.
Die Spuren 2 und 8 enthalten zwei unterschiedliche doppelsträngige DNA-Größenmarker;
Spur 2 ist ∅X174/HaeIII (New England BioLabs Nr. 303-1S)
und Spur 8 ist eine 100 bp-Leiter (New England BioLabs Nr. 323-1L).
Bandengrößen sind
in 2B gezeigt. Die Spuren 3 bis 6 enthalten Proben
von freigesetzter Nukleinsäure,
welche jeweils von den Kügelchen
in den Röhrchen
2 bis 5 isoliert wurden, und Spur 7 enthält Material, welches von den
Kügelchen
in Röhrchen
1 freigesetzt wurde.
-
Mit
Bezug auf 2A kann die Anwesenheit von
inhärent
fluoreszenten Banden in den Spuren 4 und 6 (von den Röhrchen 3
beziehungsweise 5) zum unteren Bereich des Bildes hin gesehen werden.
Die fluoreszenten Banden können
der Anwesenheit der linearen Beacon zugeschrieben werden, welche
noch an dem Nukleinsäure-Amplikon
hybridisiert ist, sogar nachdem es in das Gel migriert ist. Dieses
Ergebnis steht mit der Amplifizierung in den Röhrchen 3 und 5 im Einklang,
wie durch die visuelle Analyse der Röhrchen gezeigt. Bei Vergleich
gibt es keine sichtbaren fluoreszenten Banden in jedweder der Spuren
3, 5 und 7. Dieses Ergebnis steht mit dem Fehlen von Amplifizierung
im Einklang, wie durch visuelle Analyse der Röhrchen gezeigt.
-
Mit
Bezug auf 2B ist die gesamte Nukleinsäure fluoreszent,
da sie mit Ethidiumbromid angefärbt ist.
Deshalb sind die Größenmarker
in den Spuren 2 und 8 nun sichtbar. Starke fluoreszente Banden mit
einer Größe, welche
mit dem erwarteten 111 bp-Produkt im Einklang steht, sind in den
Spuren 4 und 6 sichtbar, sind aber in den Spuren 3, 5 und 7 abwesend.
Diese Daten bestätigen
die Herstellung des beabsichtigten Amplikons nur in den Röhrchen 3
und 5 und bestätigen
ferner, dass die Nukleinsäure
von Material gewonnen wurde, welches ursprünglich an den Sepharose-Kügelchen
elektrostatisch gebunden war.
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Zusammengefasst
zeigen die in den 1A und 1B präsentierten
Daten, wenn sie mit den in den 2A und 2B präsentierten
Daten betrachtet werden, als Ergebnis, dass es möglich ist, selbstanzeigende
Amplifizierungstests durchzuführen,
wobei ein Signal einer Sonde auf einer Matrix, an welcher eine amplifizierte
Zielnukleinsäure
elektrostatisch immobilisiert wird, konzentriert werden kann.
-
Analyse bezüglich einer
einzelnen Punktmutation
-
Dieses
Experiment wurde verwendet, um zu untersuchen, ob es möglich ist
oder nicht, in dem selbstanzeigenden auf Sonden basierenden Test
eine Unterscheidung bezüglich
einer Punktmutation zu erreichen. Wenn nicht Anderweitiges angegeben
ist, wurde dieses Experiment im Wesentlichen wie in Teil A vorstehend beschrieben
durchgeführt,
außer
dass ein nicht markiertes PNA-Oliogmer (Blockiersonde) zugegeben
wurde, um eine Unterscheidung bezüglich einer einzelnen Punktmutation
zu erreichen. Da Kontrollreaktionen, welche die Blockiersonde nicht
enthielten, durchgeführt
wurden, zeigt ein Vergleich der Ergebnisse, welche in der Gegenwart
und Abwesenheit der Blockiersonde erhalten wurden, klar die beträchtliche
Verbesserung bei der Zielsequenz-Identifizierung, welche aus der
Anwesenheit der Blockiersonde resultiert. Tabelle 5: Variable Faktoren
Röhrchen Nr. | PEI-Kügelchen | Templat | Blockiersonde |
1 | - | - | - |
2 | - | pKRASWT | - |
3 | - | pKRASMU(31) | - |
4 | Sepharose | - | - |
5 | Sepharose | pKRASWT | - |
6 | Sepharose | pKRASMU(31) | - |
7 | Sepharose | - | MU-15Blocker |
8 | Sepharose | pKRASWT | MU-15Blocker |
9 | Sepharose | pKRASMU(31) | MU-15Blocker |
-
PCR-Materialien und -Verfahren:
-
Dieses
Experiment umfasste neun einzelne PCR-Reaktionen. Variable Faktoren,
welche in dem Satz von neun Umsetzungen untersucht wurden, schlossen
die Anwesenheit oder Abwesenheit von PEI-derivatisierten Sepharose-Kügelchen
(ungefähr
25.000 PEI-Sepharose-Kügelchen),
die Anwesenheit oder Abwesenheit von Plasmidtemplat (pKRASWT oder
pKRASMU(31) in 100 fMol pro 50 μl
Umsetzung (0,4 nM)) und die Anwesenheit oder Abwesenheit von 400
pMol PNA-Blockiersonde (MU-15Blocker, siehe: Tabelle 2) ein. Das Gesamtvolumen
der PCR-Umsetzungen, einschließlich
Glycerin und Kügelchen,
war 50 μl.
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Tabelle
5 nachstehend fasst die Zusammensetzung von verschiedenen Röhrchen bezüglich dieser
variablen Faktoren zusammen. Zusätzlich
enthielt jede PCR-Reaktion 45 pMol des KRAS-5'-Primers, 5 pMol des KRAS-3'-Primers (siehe:
Tabelle 1), 3 mM MgCl2, 250 μM NTPs, 2,0
Einheiten AmpliTaq-DNA-Polymerase, 50 mM KCl, 10 mM TRIS-HCl pH-Wert 8,3, 50 pMol
BK.RAS-Cy3 (siehe: Tabelle 2)-Nicht-Nukleotid-Sonde (lineare Beacon),
1,5 μl Glycerin
und 0,5 μl
Sepharose-Kügelchen
oder Wasser (Kontrolle). Das Glycerin über lagert die Kügelchen,
um sie von den Reaktionskomponenten in den frühen Stufen der PCR abzuschirmen,
so dass das Verfahren nicht wesentlich durch das elektrostatische
Binden der Primer an die Matrix (Kügelchen) während den kritischen frühen Thermozyklen
inhibiert wird. Während
der Herstellung und vor der PCR wurden die Röhrchen vorsichtig gehandhabt,
um das Mischen der Komponenten zu vermeiden.
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Das
PCR-Protokoll bezog eine 20 Sekunden-Aufwärmung auf 95°C (nur 1.
Runde), gefolgt von Denaturieren bei 95°C für 5 Sekunden, Annealing bei
55°C für 30 Sekunden
und Extension bei 74°C
für 30
Sekunden ein. Der Denaturierungs-Annealing-Extensions-Zyklus wurde
30 Zyklen wiederholt.
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Nach-PCR-Aufarbeitung/-Analyse:
-
Nach
der PCR wurden die Röhrchen
1 bis 9 auf einem Transilluminator platziert, um Fluoreszenz zu visualisieren,
und dann fotografiert. 3 ist ein Negativ des gescannten
Bildes der Fotografie, welche von den neun Eppendorf-Miniröhrchen unmittelbar
nach der PCR aufgenommen wurde (Röhrchen sind mit 1 bis 9 markiert).
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Nach
dem Fotografieren wurden die Röhrchen
kurz gevortext, dann kurz zentrifugiert, um die Kügelchen
zu konzentrieren. Die Überstände wurden
entfernt und die Kügelchen
wurden mit 100 μl
50 mM NaCl, 100 mM TRIS-Cl pH-Wert 7,6 gewaschen. Die elektrostatisch
gebundenen Nukleinsäuren
wurden dann von den Kügelchen
zur Analyse durch Vortexen in 10 μl
einer Lösung,
welche 100 mM CAPSO pH-Wert 10,7 und 2 M NaCl enthielt, freigesetzt.
Die Lösung
wurde dann von den Kügelchen
abgetrennt und 9 μl
von jeder der gewonnenen Lösungen
wurden mit 3 μl
von 4X Beladungsfarbstoff kombiniert. Eine Probe von jedem Röhrchen ließ man dann
auf einem 10 bis 20%-Gradientengel laufen, um die Nukleinsäureamplifikation
zu bestätigen
und die Produktgröße zu identifizieren.
Die 4A und 4B sind
das Negativ der Bilder der Fotografien des selben 10 bis 20%-Gradienten-Polyacrylamidgels,
erleuchtet auf einem UV-Transilluminator, welche vor (4A)
und nach (4B) Ethidiumbromid-Anfärbung aufgenommen
wurden.
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Ergebnisse:
-
Röhrchenbilder/-fotografien
-
Mit
Bezug auf 3 war Röhrchen 1 eine Negativkontrolle,
welche kein Templat enthielt, und ist wie erwartet nach PCR nicht
fluoreszent (die Röhrcheninhalte ähneln dem
Hintergrund im Negativ des Bildes). Jedoch waren die Inhalte der
Röhrchen
2 und 3 unter dem Transilluminator sichtbar fluoreszent (dunkler
als Röhrchen
1 im Negativ des Bildes). Dies war das erwartete Ergebnis für Röhrchen 2,
da die Amplifizierung des Templats das 111 bp-Amplikon, welches
eine Zielsequenz enthält,
zu welcher die lineare Beacon perfekt komplementär ist, hergestellt haben sollte.
Jedoch enthielt das Amplikon, welches in Röhrchen 3 erzeugt wurde, eine Punktmutation
enthaltende Sequenz des Wildtyp-Amplikons. Jedoch wird in der Abwesenheit
der Blockiersonde die lineare Beacon-Sonde zumindest teilweise an
das mutante Amplikon, welches aus dem Plasmid pKRASMU(31) unter
den vorliegenden Hybridisierungsbedingungen erzeugt wurde, hybridisieren,
da die mutanten und Wildtyp-Amplikons
so eng verwandt sind. Eine teilweise Hybridisierung verursacht eine
Erzeugung eines ausreichenden fluoreszenten Signals, welches unter
dem Transilluminator für
das Auge sichtbar ist. Da keine Sepharose-Kügelchen in den Röhrchen 2
und 3 vorhanden waren, ist die orange Farbe (Dunkelheit des Negativbildes)
der hybridisierten linearen Beacon überall gleich in der Lösung verteilt.
Da das Signal nicht konzentriert war, erzeugte es kein starkes Signal
in der Figur.
-
Die
Reagenzzusammensetzung der Röhrchen
4 bis 6 ist jeweils identisch zu den Röhrchen 1 bis 3, außer dass
PEI-Sepharose-Kügelchen
während
der PCR-Reaktion vorhanden waren. Mit Bezug auf 3 war
Röhrchen
4 eine Negativkontrolle, welche kein Templat enthielt, und wie erwartet
sind die Lösung
und Sepharose-Kügelchen
nach der PCR im Vergleich mit den Röhrchen 5 und 6 (die Röhrcheninhalte
und -Kügelchen ähneln dem
Hintergrund im Negativ des Bildes) nicht fluoreszent. Mit Bezug
auf die Röhrchen
5 und 6 wurden die Sepharose-Kügelchen
im unteren Bereich der Röhrchen
hoch fluoreszent, wobei die Intensität von Röhrchen 5 verglichen mit Röhrchen 6
etwas stärker
intensiv ist. Dieses Ergebnis ist wie erwartet, da die Amplifikation
des Templats das 111 bp-Amplikon (elektrostatisch an die Kügelchenmatrix
gebunden), an welches die lineare Beacon hybridisiert, wobei ein
detektierbares Signal erzeugt wird, hergestellt haben sollte. Die
Fluoreszenzintensität
des Röhrchens
6 ist niedriger, da die lineare Beacon nicht perfekt zu dem Amplikon
komplementär
ist, aber mindestens teilweise unter den vorliegenden Hybridisierungsbedingungen
hybridieren kann, wobei ein detektierbares Signal erzeugt wird.
Da wenig Unterschied zwischen den Röhrchen 5 und 6 besteht, ermöglicht jedoch
eine visuelle Untersuchung der Röhrchen
nicht, zu bestätigen,
ob die Probe eine mutante oder Wildtyp-Zielsequenz enthielt oder
nicht, und ist deshalb nicht notwendigerweise für eine Analyse bezüglich einer
einzelnen Punktmutation geeignet.
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Durch
Vergleich der Röhrchen
2 und 3 mit der Intensität
des Signals der Röhren
5 und 6 wurde klar, dass die Konzentration des detektierbaren fluoreszenten
Signals an den Kügelchen
ermöglicht,
ein positives Ergebnis klarer zu detektieren, da die Kügelchen
in den Röhrchen
5 und 6 verglichen mit den Lösungen
in den Röhrchen
2 und 3 klarer positiv sind.
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Die
Reagenzzusammensetzung der Röhrchen
7 bis 9 war jeweils identisch zu den Röhrchen 4 bis 6, außer dass
in den Röhrchen
7 bis 9 vor der PCR-Amplifikation 400 pMol MU-15Blocker-Sonde zugegeben wurden.
Mit Bezug auf 3 war Röhrchen 7 eine Negativkontrolle,
welche kein Templat enthielt, und wie erwartet sind die Sepharose-Kügelchen
nach der PCR verglichen mit den Röhrchen 8 und 9 (die Röhrcheninhalte
und Kügelchen ähneln dem
Hintergrund im Negativ des Bildes) nicht fluoreszent. Da die Blockiersonde
vorhanden ist, sind nur die Kügelchen
in Röhrchen
8 verglichen mit den Inhalten in den Röhrchen 7 und 9 klar fluoreszent.
So ermöglicht
eine visuelle Untersuchung der Röhrchen,
zu bestätigen,
ob die Probe eine mutante oder Wildtyp-Zielsequenz enthielt oder
nicht. Deshalb ist dieser selbstanzeigende Test für eine Analyse
bezüglich
einer einzelnen Punktmutation/Unterscheidung geeignet. Der Fachmann
wird erkennen, dass eine Quanitifizierung eines detektierbaren Signals
unter Verwendung eines Instruments, wie eines Durchflusszytometers, und
nicht mehr als Routineexperimentieren erreicht werden kann.
-
Zusammengefasst
zeigen die in 3 präsentierten Daten, dass es möglich ist,
homogene Amplifizierungstests oder Amplifizierungstests in geschlossenen
Röhrchen
durchzuführen,
wobei ein Signal einer Sonde auf einer Matrix, an welcher eine amplifizierte
Zielnukleinsäure
elektrostatisch immobilisiert ist, konzentriert werden kann. Darüber hinaus
kann der Test, wenn Blockiersonden verwendet werden, für eine Analyse
bezüglich
einer einzelnen Punktmutation verwendet werden.
-
Gelfotografien/-bilder:
-
Eine
Analyse der PCR-Reaktionen durch Gel wurde zur Bestimmung der Anwesenheit
und Größe von Amplikonen
durchgeführt,
um dabei zu bestätigen,
dass die visuelle Analyse der Röhrchen
mit den erwarteten Produkten der PCR-Amplifikation korrelierte.
-
Mit
Bezug auf die 4A und 4B sind
die Vertiefungen des Gels im oberen Bereich der Fotografien. Die
Bilder in den 4A und 4B sind
nicht direkt vergleichbar, da die Fotografien unter Verwendung von
unterschiedlichen Einwirkungsparametern gemacht wurden. Aliquote
von jedem Röhrchen
wurden nahe dem oberen Bereich des Gels zugegeben und zum unteren
Bereich des Gels elektrophoretisch geführt. Die Spuren 1 und 12 enthalten
zwei unterschiedliche doppelsträngige
DNA-Größenmarker;
Spur 1 ist eine 100 bp-Leiter (New England BioLabs Nr. 323-1L) und
Spur 12 ist eine 1000 bp-Leiter (New England BioLabs Nr. 323-2S).
Bandengrößen sind
in 4B gezeigt. Die Spuren 2 bis 4 enthalten jeweils
9 μl der
Proben 1 bis 3, die Spuren 5 bis 10 enthalten Proben von freigesetzter
Nukleinsäure,
welche jeweils von den Kügelchen
in den Röhrchen
4 bis 9 isoliert wurden, und Spur 11 ist ein Blindwert.
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Mit
Bezug auf 4A kann die Anwesenheit von
inhärent
fluoreszenten Banden in den Spuren 3, 4, 6, 7 und 9 (von den Proben
2, 3, 5, 6 beziehungsweise 8) zum unteren Bereich des Bildes hin
und in der Mitte davon gesehen werden. Die fluoreszenten Banden
im unteren Bereich des Bildes sind am stärksten wahrscheinlich Sondenmoleküle, welche
in das Gel migriert sind. Die fluoreszenten Banden in der Mitte
des Bildes können
der Anwesenheit der linearen Beacon zugeschrieben werden, welche
noch an dem Nukleinsäure-Amplikon
hybridisiert ist, sogar nachdem es in das Gel migriert ist. Dieses
Ergebnis steht mit der Amplifizierung in den Röhrchen 2, 3, 5, 6 und 8 im
Einklang, wie durch die visuelle Analyse und das Fotografieren der
Röhrchen gezeigt.
Bei Vergleich gibt es keine sichtbaren fluoreszenten Banden in jedweder
der Spuren 2, 5, 8 und 10 (Röhrchen
1, 4, 7 und 9). Dieses Ergebnis steht mit dem Fehlen von Fluoreszenz,
welches in diesen Röhrchen beobachtet
wurde, im Einklang.
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Mit
Bezug auf 4B ist die gesamte Nukleinsäure fluoreszent,
da sie mit Ethidiumbromid angefärbt ist.
Deshalb sind die Größenmarker
in den Spuren 1 und 12 nun sichtbar. Starke fluoreszente Banden
mit einer Größe, welche
mit dem erwarteten 111 bp-Produkt im Einklang steht, sind in den
Spuren 3, 4, 6, 7, 9 und 10 (Röhrchen
2, 3, 5, 6, 8 und 9) sichtbar, sind aber in den Spuren 2, 5 und
8 (Röhrchen
1, 4 und 7) abwesend. Diese Daten bestätigen die Herstellung des beabsichtigten
Amplikons in den Röhrchen
2, 3, 5, 6, 8 und 9 und bestätigen
ferner, dass die Nukleinsäure
von Material gewonnen wurde, welches ursprünglich an den Sepharose-Kügelchen
elektrostatisch gebunden war. Am stärksten bemerkenswert ist die
Anwesenheit einer Bande in beiden Spuren 8 und 10 (Röhrchen 7
und 9). Diese Banden bestätigen,
dass Amplifizierung in diesen Proben stattfand. Deshalb kann das
Fehlen eines Signals in Röhrchen
9 verglichen mit Röhrchen
7 nur der Anwesenheit der Blockiersonde zugeschrieben werden, was
ermöglicht,
eine Unterscheidung bezüglich
einer Punktmutation des Amplikons zu erreichen.
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Zusammengefasst
zeigen die in den 4A und 4B präsentierten
Daten, wenn sie mit den in der 3 präsentierten
Daten betrachtet werden, als Ergebnis, dass es möglich ist, selbstanzeigende
auf Sonden basierende Tests, welche zur Unterscheidung bezüglich einer
einzelnen Base (Unterscheidung bezüglich einer einzelnen Punktmutation)
geeignet sind, durchzuführen,
wobei ein Signal einer Sonde auf einer Matrix, an welcher eine amplifizierte
Zielnukleinsäure
elektrostatisch immobilisiert ist, konzentriert werden kann.
-
Beispiel 13: Vergleich des Testarbeitsbereichs
für PNA:DNA-
und DNA:DNA-Hybride
-
Dieses
Beispiel ist zum Vergleich des Arbeitsbereichs für elektrostatisches Binden
von Nicht-Nukleotid-Sonden (z. B. PNA) mit dem der am nähesten äquivalenten
Nukleinsäure-Sonden in einem elektrostatischen
Bindungstest für
ein Nukleinsäure-Zielmolekül, welches
in der Größe zur Sonde
nahe äquivalent
ist, designed. Das Ziel ist deshalb, einen Bereich von Ionenstärke zu bestimmen,
in welchem die Nicht-Nukleotid- und Polynukleotid-Sonden an die
Matrix binden werden, nur wenn das Nukleinsäureziel vorhanden ist. Für dieses
Beispiel wurde eine PNA-Sonde (WT-15Flu PNA; siehe Tabelle 2) und
eine DNA-Sonde (WT-15Flu; siehe Tabelle 1) in Wasser auf eine Konzentration
von 5 μM
verdünnt.
Das Nukleinsäureziel
(KRASWT(21); siehe Tabelle 1) wurde auch in Wasser auf eine Konzentration
von 50 μM
verdünnt.
-
Dann
wurden vier Sätze
von acht Eppendorf-Röhrchen
mit 100 μl
von jedem der acht in Tabelle 6 beschriebenen Salzpuffer hergestellt.
Die vier Sätze
der Röhrchen
umfassten die folgenden experimentellen Bedingungen: In Satz I wurde
die PNA-Sonde aber kein Nuklein säureziel
(KRASWT(21)) gegeben. Dies ist die „kein Ziel"-Kontrolle. In Satz II wurden die PNA-Sonde
und das Nukleinsäureziel
(KRASWT(21)) gegeben. In Satz III wurde die DNA-Sonde aber kein Nukleinsäureziel
(KRASWT(21)) gegeben. Dies ist die „kein Ziel"-Kontrolle.
In Satz IV wurden die DNA-Sonde und das Nukleinsäureziel (KRASWT(21)) gegeben. Tabelle 6: Salzpuffer:
Puffer
ID | Pufferkomponenten: |
G | 0
mM NaCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0 |
H | 100
mM NaCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0 |
I | 200
mM NaCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0 |
J | 300
mM NaCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0 |
K | 400
mM NaCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0 |
L | 500
mM NaCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0 |
M | 600
mM NaCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0 |
N | 700
mM NaCl, 10 mM TRIS-Cl pH-Wert 8,0 |
-
Diese
Proben wurden durch Geben von einem Mikroliter des geeigneten Vorrats
der PNA-Sonde oder DNA-Sonde zu jedem Röhrchen in den Sätzen I,
II, III und IV, wobei eine Endkonzentration von 250 nM Sonde erreicht
wurde, hergestellt. Zu jedem Röhrchen
in den Sätzen
II und IV wurde auch ein Mikroliter des Vorrats an Nukleinsäureziel
(KRASWT(21)) gegeben, wobei eine Probe mit einer Endkonzentration
von 2,5 μM
Ziel erzeugt wurde. Zu den „kein
Ziel"-Kontroll-Sätzen I und
III wurde ein Mikroliter Wasser gegeben.
-
Alle
Röhrchen
wurden kurz gevortext, um die Bestandteile zu mischen, und bei Raumtemperatur
für ungefähr 5 Minuten
gehalten, um eine Hybridisierung der Sonden und Ziele zu ermöglichen.
Zu jedem Röhrchen
wurde dann ein Mikroliter PEI-Sepharose-Teilchen, suspendiert in
Wasser, gegeben. Die Röhrchen
wurden kurz gevortext, man ließ bei
Raumtemperatur für
ungeführ
5 Minuten stehen, zentrifugierte dann für 30 Sekunden, um die Teilchen
am Boden zu konzentrieren.
-
Die
Röhrchen
wurden dann über
einer UV-Lichtquelle (Transilluminator) angeordnet und fotografiert. Das
Negativbild der Fotografie ist in 5 präsentiert.
Die Überstände wurden
dann entfernt und verworfen. Dann wurden 100 μl des geeigneten Salzpuffers
zurück in
die geeigneten Röhrchen
gegeben. Die PEI-Teilchen wurden wieder im Hybridisierungspuffer
durch starkes Vortexen suspendiert und dann wurde jede suspendierte
Teilchenprobe in eine einzelne Vertiefung in einer Mikrotiterplatte überführt. Die
Proben in der Mikrotiterplatte wurden unmittelbar analysiert (Wallac,
Victor, 1420 Multilabel Counter, Gaithersburg, MD). Die Ergebnisse
der Fluoreszenzanalyse an den Kügelchen
sind in Tabelle 7 präsentiert.
-
Ergebnisse:
-
Röhrchenbilder/-fotografien
-
Mit
Bezug auf 5 sind die vier Sätze der
Röhrchen
in der Reihenfolge von oben nach unten angeordnet. Innerhalb jedem
Satz sind die Röhrchen
in der Reihenfolge von aufsteigender Salzkonzentration von links
nach rechts angeordnet. Zum Beispiel ist das Röhrchen, welches am nächsten zur
oberen linken Ecke der Figur ist, Satz I, Puffer G (0,0 M NaCl)
und das Röhrchen,
welches am nächsten
zur unteren rechten Ecke ist, ist Satz IV, Puffer N (0,7 M NaCl).
-
Mit
Bezug auf 5, Satz I zeigt das Fehlen
eines fluoreszenten Signals am Boden des Röhrchens, dass die PNA-Sonde
eine sehr geringe Affinität
für die
Teilchen in der Abwesenheit des Nukleinsäureziels (KRASWT(21)) aufweist.
Zum Vergleich ist in Satz II die PNA-Sonde bis zu einer Salzkonzentration
von ungefähr
300 mM an der Matrix konzentriert (siehe Salzpuffer J). Dieses Ergebnis
steht mit der Hybridisierung der Sonde an der elektrostatisch an
der Matrix gebundenen Zielsequenz im Einklang. Das Fehlen der Sonde,
welche an der Matrix konzentriert ist, bei Salzkonzentrationen von über 300
mM ist wahrscheinlich aufgrund dem Mangel an Bindung des kurzen
Nukleinsäureziels
(KRASWT(21)) bei jenen Salzkonzentrationen. Insgesamt zeigen die
Daten, dass die PNA-Sonde unter jedweden untersuchten Bedingungen
von Ionenstärke
nicht mit der Matrix wechselwirkt. Folglich ist der verwendbare
Bereich für
den Test, welcher diese PNA-Sonde verwendet, mindestens 0 bis 700
mM Salz.
-
Mit
Bezug auf 5, Satz III ist die DNA-Sonde
an der Matrix wesentlich bis zu einer Salzkonzentration von ungefähr 300 mM
(siehe Salzpuffer J) und schwach bis zu einer Salzkonzentration
von 400 mM (siehe Salzpuffer K) konzentriert. Diese Daten zeigen,
dass die native DNA-Sonde eine wesentliche inhärente Affinität für die Matrix
aufweist. Durch Vergleich zeigt Satz IV, dass das Hybrid aus Sonde/Zielsequenz
die Anwesenheit der Sonde, welche an der Matrix konzentriert ist,
stark bis zu einer Salzkonzentration von ungefähr 400 mM (siehe Salzpuffer
K) und schwach bis zu einer Salzkonzentration von 500 mM (siehe
Salzpuffer L) erhöht.
Deshalb ist der Arbeitsbereich zum Unterscheiden von Sonde von einem
Komplex aus Sonde/Zielsequenz, wenn dieses gesamte DNA-System verwendet
wird, ungefähr
300 bis 500 mM Salz. Dies ist ein sehr enger Arbeitsbereich im Vergleich
zur PNA-Sonde. Anmerkung:
Es wurde bestätigt,
dass der anscheinende Konflikt zwischen den Ergebnissen von Experiment
9 und den vorstehend beschriebenen Ergebnissen, wobei die PNA-Sonde WT-15Flu detektierbar
an die Matrix bis zu 100 mM Salz (Bsp. 9) bindet, aber nicht mit
dem Träger sogar
bei 0 mM Salz wechselwirkt, bedingungsabhängig ist. Der Puffer in Experiment
9 enthält
Tween-20, wobei es scheint, dass dies die Wechselwirkung der PNA-Sonde mit dem Träger fördert. Zusätzlich wurde
die PNA-Sonde in diesem Experiment zunächst zu Wasser von dem konzentrierten
Vorrat von 1/1 DMF:Wasser gegeben, wobei es scheint, dass dies die
Wechselwirkung der PNA-Sonde mit dem Träger erniedrigt. Um Zweifel
zu vermeiden, alle Daten sind mit der Fluorescein-Markierung, welche
die primäre
Quelle der Wechselwirkung mit der Matrix ist, im Einklang, was ein
offensichtliches Ergebnis von Experiment 9 war.
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Quantifizierung von Teilchen-assoziierter
Fluoreszenz
-
Der
visuelle Vergleich des Röhrchens
wurde auch durch quantitative Analyse der Fluoreszenz der wieder
suspendierten Kügelchen
bestätigt.
Die quantitativen Fluoreszenzmessungen sowie abgeleitete Daten für die Kügelchen
sind in Tabelle 7 präsentiert.
-
Mit
Bezug auf Tabelle 7 ist das Rohfluoreszenz-Ausleseergebnis von jeder
Probe (Sätze
I bis IV; jeweils Reihen B bis E) der suspendierten Teilchen bei
jedem der Salzpuffer (Puffer G bis N; jeweils Spalten 2 bis 9) präsentiert.
Von diesen Daten wurden die Signal-Rausch-Daten für die PNA-Sonde (Reihe F) und DNA-Sonde
(Reihe G) mathematisch von den Rohfluoreszenzdaten abgeleitet. Zum
Beispiel wurde der Rohfluoreszenzwert, der für Puffer G in Satz I erhalten
wurde (Spalte 2, Reihe B = 738 rlu), in dem Rohfluoreszenzwert von
Puffer G in Satz II (Spalte 2, Reihe C = 12736 rlu) geteilt, um
den S/N-Wert für
die PNA-Sonde in Puffer 0 von 17,3 rlu (12736:738 = 17,3 (Spalte
2, Reihe F)) zu erhalten. Tabelle 7: Kügelchen-Fluoreszenzdaten
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
A | Puffer. Nr. | G | H | I | J | K | L | M | N |
B | Satz
I | 738 | 652 | 618 | 956 | 696 | 1052 | 992 | 1124 |
C | Satz
II | 12736 | 12052 | 11212 | 8610 | 1726 | 830 | 420 | 660 |
D | Satz
III | 36422 | 39807 | 33577 | 28001 | 7572 | 5750 | 5286 | 4640 |
E | Satz
IV | 36170 | 47133 | 46570 | 43731 | 43495 | 13020 | 2284 | 1710 |
F | PNA S/N | 17,3 | 18,5 | 18,1 | 9,0 | 2,5 | 0,8 | 0,4 | 0,6 |
I
G | DNA S/N | 1,0 | 1,2 | 1,4 | 1,6 | 5,7 | 2,3 | 0,4 | 0,4 |
-
Das
Signal-Rausch-Verhältnis,
welches aus den quantitativen Rohfluoreszenzdaten für die PNA-Sonde
berechnet wurde, stimmt mit der visuellen Analyse überein.
Ein starkes Signal kann über
dem Hintergrund von 0 bis 300 mM Salz detektiert werden (siehe:
Reihe F, Spalten 2 bis 5). Im Vergleich wird nur ein schwaches Signal
für die
DNA-Sonde bei Salzkonzentrationen von zwischen 300 und 500 mM detektiert
(siehe: Reihe G, Spalten 5 bis 7).
-
Insgesamt
zeigen die visuellen Daten von 5 und
die quantitativen Daten von Tabelle 7 klar, dass die Nicht-Nukleotid-PNA-Sonden
in einem wesentlich größeren Bereich
von Salzkonzentrationen verglichen mit den am nähesten liegenden äquivalenten
DNA-Sonden, wenn
in einem elektrostatischen Immobilisierungstest verwendet, arbeiten.
Die PNA-Sonden stellen
auch ein wesentlich höheres
Signal-Rausch-Verhältnis
im Vergleich mit den DNA-Sonden bereit. Folglich zeigen die Daten
mehrere Vorteile, welche die PNA-Sonden die hervorragende Wahl zur
Durchführung
von auf Sonden basierender Analyse von an einer Matrix elektrostatisch
immobilisierter Nukleinsäure
machen.
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Beispiel 14: Unterscheidung bezüglich einer
einzelnen Punktmutation unter Verwendung eines Schutz-/Verdautests
(erfindungsgemäßes Beispiel)
-
Dieses
Experiment wurde als ein Schutz-/Verdautest, der zur Unterscheidung
bezüglich
einer einzelnen Punktmutation geeignet ist, designed. Wie designed
stellt der Test auch ein Mittel zum Verbessern des Tests bereit,
verursacht durch Einstellen der Temperatur des Tests auf einen Punkt,
bei welchem nicht spezifische Hybride beginnen zu schmelzen und
die Nukleinsäure,
welche dabei das nicht spezifische Signal erzeugt, nun als ein Substrat
für das
Enzym verfügbar
wird. Ein Verdau der beeinflussenden Nicht-Zielsequenz resultiert
in einer wesentlichen Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses
des Tests. Der Test wird auch wesentlich durch die Verwendung einer
selbstanzeigenden linearen Beacon (BK.RAS-Cy3; siehe Tabelle 2)
und elektrostatischer Immobilisierung des Hybrids aus lineare Beacon/Zielsequenz
an Sepharose-Teilchen, was das schnelle elektrostatische Einfangen
und Quantifizieren des Hybrids aus linearer Beacon/Zielsequenz ermöglicht,
vereinfacht.
-
Materialien:
-
Mungbohnennuklease
und 10X Puffer wurden von New England BioLabs erhalten. Das Enzym
wird in 10 Einheiten pro Mikroliter bereitgestellt. Wenn der 10X
Puffer gemäß den Anweisungen
des Herstellers verdünnt
wird, enthält
der Puffer 50 mM Natriumacetat, 30 mM Natriumchlorid, 1 mM Zinkchlorid
und weist einen pH-Wert von 5,0 bis 25°C auf.
-
Experimentelles:
-
Dieses
Experiment umfasst 6 Proben, in welchen die PNA-Sonde an entweder
das KRASWT(24)-Ziel (siehe: Tabelle 1) oder die einzelne Base-Fehlpaarung,
KRASMU(24)-Ziel
(siehe: Tabelle 1) hybridiert wurde. Eine kein Ziel-Kontrolle und
Kontrollproben ohne Enzym wurden auch durchgeführt. Der Test wurde bei 65°C durchgeführt. Diese
Temperatur liegt unter der Tm des perfekten Komplements (BK.RAS-Cy3/KRASWT(24)), welche
als ungefähr
81°C gemessen
wurde, und sehr nahe der Tm des nicht perfekten Komplements (BK.RAS-Cy3/KRASMU(24)),
welche als ungefähr
67°C gemessen
wurde, unter identischen Bedingungen. Diese Temperatur liegt innerhalb
des Bereichs von fünf
Grad über
und zehn Grad unter der Schmelztemperatur des nicht perfekten Komplements,
welches in dem Test unterschieden wird und welches eine einzelne
Punktmutation im Vergleich mit der Zielsequenz KRASWT(24) aufweist.
Die Zusammensetzung der sechs Proben ist nachstehend zusammengefasst:
- Probe 1. KRASWT(24)-Ziel + Enzym
- Probe 2. KRASMU(24)-Ziel + Enzym
- Probe 3. Kein Ziel + Enzym
- Probe 4. KRASWT(24)-Ziel, kein Enzym
- Probe 5. KRASMU(24)-Ziel, kein Enzym
- Probe 6. Kein Ziel, kein Enzym
-
Für dieses
Experiment wurden PNA-Sonden und DNA-Ziele in einer Endkonzentration
von 0,33 μM
in ein 100 μl-Volumen
von 1X Mungbohnennuklease-Puffer gegeben. Die Proben wurden auf
95°C für 5 Minuten erwärmt, um
Hybride zu denaturieren, und dann auf 65°C abgekühlt. Nach 5 Minuten Äquilibrierung
bei 65°C wurden
die Proben 1 bis 3 mit 0,3 μl
Mungbohnennuklease behandelt. Die Proben 4, 5 und 6 wurden nicht
mit Nuklease behandelt. Alle Proben wurden kurz gevortext, dann
ließ man
für 10
Minuten bei 65°C
inkubieren. Nach der Inkubation wurden alle Proben mit 1 μl PEI-Sepharose-Teilchen
behandelt, stark gevortext, dann für 30 Sekunden zentrifugiert,
um die Teilchen zu pelletieren. Die Überstände wurden entfernt und die
Teilchen wurden wieder in 100 μl
1X Mungbohnennuklease-Puffer suspendiert. Die gesamten Inhalte von
jedem Röhrchen
wurden in eine Mikrotiterplatte überführt und
auf Fluoreszenz unter Verwendung eines Wallac, Victor, 1420 Multilabel
Counter analysiert. Die Fluoreszenzwerte sind in relativen Lichteinheiten
(rlu) beschrieben.
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Ergebnisse:
-
Die
Fluoreszenzmessungen der zwei „kein
Ziel"-Kontrollen,
Probe Nr. 3 und Probe Nr. 6, ergaben ähnliche Wert wie erwartet wurden
(400 beziehungsweise 466 rlu). Die „kein Ziel"-Werte wurden von den Rohfluoreszenz-Werten
der anderen Proben subtrahiert, um Werte minus Hintergrundsignal
zu erhalten. Die Werte minus Hintergrundsignal für die verbleibenden Proben
waren wie folgt: Probe Nr. 1 (4926 rlu); Probe Nr. 2 (338 rlu);
Probe Nr. 4 (8896 rlu) und Probe Nr. 5 (2532 rlu).
-
Ein
Vergleich von Enzym-behandelten und -unbehandelten Proben enthüllt die
relativen Vorteile einer Nukleasebehandlung. Ein Vergleich von Probe
Nr. 1 und Probe Nr. 4 zeigt einen 45%igen Verlust des Signals von
dem komplementären
Ziel, KRASWT(24), wenn mit der Nuklease behandelt wird ((8896–4929):8896
= 45%). Im Gegensatz zeigt ein Vergleich von Probe Nr. 2 mit Probe
Nr. 5 einen 87%igen Verlust des Signals von dem einzelne Base-Fehlpaarungsziel,
KRASMU(24), bei Enyzmbehandlung (((2532–338):2532) = 87%). Als ein
Ergebnis des unterschiedlichen Verlusts des Signals von dem nicht
perfekten Komplement verglichen mit dem perfekten Komplement, was
enzymatischer Verdauung zugeschrieben werden kann, gibt es einen
entsprechenden Anstieg des Signal-Rausch-Verhältnisses (vollständig komplementäres Signal
dividiert durch Fehlpaarungs-Signal, S/N) für den Test. Der S/N-Wert für die Probe,
welche nicht mit Enzym behandelt worden war, war 3,5 (8896:2532 =
3,5) und der S/N-Wert für
die Probe, welche mit Enzym behandelt worden war, war 14,6 (4926:338
= 14,6). Obwohl ein Verlust von spezifischem Signal in den Enzym-behandelten
Proben beobachtet wurde (vergleiche Rohfluoreszenz für die Probear.
1 und 2 mit 4 beziehungsweise 5), war der Nettogewinn von Signal
zu Rauschen für
die Gesamtleistung des Tests sehr vorteilhaft.
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Insgesamt
zeigen diese Daten, dass der Schutz-/Verdautest mit elektrostatischer
Immobilisierung des Komplexes aus Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
kombiniert werden kann, um ein schnelles Ergebnis bereit zu stellen.
Die Nicht-Nukleotid-Sonde kann eine lineare Beacon und der Test
selbstanzeigend sein. Zusätzlich kann
das Ergebnis des Tests wesentlich durch vernünftige Modulierung der Testtemperatur,
um dabei Nukleinsäure
zu schmelzen und zu verdauen, welche falsche positive Ergebnisse
erzeugt, verbessert werden.
-
Beispiel 15: Arraytest
-
Für diesen
Test wurde ein kommerziell erhältlicher
Objektträger
mit einer kationischen Oberfläche
zur elektrostatischen Immobilisierung von vorgemischten Nuldeinsäure und
Sonde enthaltenden Proben, welche auf den Objektträger in einem
Array von Punkten abgeschieden wurden, verwendet. Der Objektträger wurde dann
zur Entfernung von nicht hybridisierter Sonde gewaschen und die
Zielsequenz, wenn auf dem Objektträger vorhanden, wurde detektiert.
-
Herstellung von Sonde, Zielen und Teilchen:
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Das
Cyanin-3 (Cy3)-markierte PNA 15-mer (RASWT-Cy3) in einer Lösung von
50%igem wässrigem N,N-Dimethylformamid
in einer Konzentration von 570 pMol/μl wurde auf eine Konzentration
von 20 pMol/μl
in Hybridisierungspuffer (12% wässriges
Formamid, 5 mM Tris-Hydrochlorid, 25 mM Natriumchlorid und 0,05% SDS
bei einem pH-Wert von 7,5) verdünnt.
Das DNA-Oligonukleotid 31-mer (KRASMU(31)), welches zu RASWT-Cy3
komplementär
war, in Wasser in einer Konzentration von 20 pMol/μl wurde 221-fach
auf eine Konzentration von 1 pMol/μl in Hybridisierungspuffer verdünnt. Das
DNA-Oligonukleotid 60-mer (CompDNA), welches zu RASWT-Cy3 nicht
komplementär
war, in Wasser in einer Konzentration von 90 pMol/μl wurde 90-fach
auf eine Konzentration von 1 pMol/μl in Hybridisierungspuffer verdünnt.
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Hybridisierung, punktförmiges Auftragen und Datenaufnahme:
-
- Röhrchen
A: In einem Mikrofuge-Röhrchen
wurden 1 μl
Wasser mit 1 μl
RASWT-Cy3 und 18 μl
Hybridisierungspuffer kombiniert.
- Röhrchen
B: In einem Mikrofuge-Röhrchen
wurden 1 μl
KRASMU(31) mit 1 μl
RASWT-Cy3 und 18
c Hybridisierungspuffer kombiniert.
- Röhrchen
C: In einem Mikrofuge-Röhrchen
wurden 1 μl
CompDNA mit 1 μl
RASWT-Cy3 und 18 μl
Hybridisierungspuffer kombiniert.
-
Die
Röhrchen
A, B und C wurden für
15 min bei Raumtemperatur inkubiert und dann wurden 0,2 μl der Lösung von
jedem Röhrchen
als eine Reihe von Tropfen auf einen GAPS-überzogenen
Objektträger
(Corning, Corning NY) aufgebracht. Der Objektträger hatte eine gamma-Aminopropylsilan-überzogene
Oberfläche.
Der Objektträger
wurde für
einen Zeitraum von ungefähr
20 min in einem Ofen, welcher bei 50°C gehalten wurde, bis die Punkte
getrocknet waren, platziert. Der Objektträger wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt
und es wurde ein Bild davon gemacht, um den Ort der Punkte auf dem
Objektträger
zu verifizieren. Eine Genetic Microsystems-Arraymikrobildgebungsvorrichtung
(GMS 318, Wobum, MA) wurde zum Aufnehmen von Objektträgerbildern
unter Verwendung des grünen
Lasers gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet. Der Objektträger wurde dann von der Bildgebungsvorrichtung
entfernt und mit Hybridisierungspuffer in einem kleinen Trog mit
sanfter Bewegung für
5 min bei Raumtemperatur gewaschen. Der Objektträger wurde dann mit deionisiertem
Wasser gespült,
geschüttelt,
um überschüssiges Wasser
zu entfernen, und man ließ ihn
auf dem Labortisch trocknen. Das Bild des gewaschenen Objektträgers wurde
wieder aufgenommen.
-
Ergebnisse:
-
Die 6A und 6B sind
die Bilder des Objektträger,
welche vor beziehungsweise nach dem Waschschritt gemacht wurden.
Vor dem Waschen waren drei sichtbare Punkte, welche als A, B und
C markiert sind, entsprechend den Umsetzungen der Röhrchen A,
B und C, vorhanden. Jedoch nach dem Waschschritt (6B) war Punkt A nicht länger für das Instrument sichtbar.
Dies zeigt, dass die PNA-Sonde in der Abwesenheit von jedweder Nuk leinsäure von
der Objektträgeroberfläche durch
den Waschschritt entfernt wurde. Als das komplementäre Ziel
KKRASMU(31) vorhanden war, wurde das sichtbare Signal an dem Arrayort
erhalten (Punkt B), vermutlich aufgrund der Hybridisierung der Sonde
an dem elektrostatisch immobilisierten Ziel. Als eine nicht-komplementäre Nukleinsäure verwendet
wurde, wurde ein Großteil
der PNA-Sonde abgewaschen (Punkt C). Insgesamt zeigen die Daten,
dass es möglich
ist, einen Matrixarray von elektrostatisch immobilisierter Nukleinsäure herzustellen
und einfach auf die Anwesenheit einer darauf örtlich konzentrierten Zielsequenz unter
Verwendung einer Nicht-Nukleotid-Sonde zu testen.
-
Beispiel 16: Linientest
-
In
dem Beispiel wird ein Linientest durchgeführt, wobei ein Komplex aus
Nicht-Nukleotid-Sonde/Zielsequenz
unter Verwendung einer Linie von polykationischem Polymer auf einem
kommerziell erhältlichen Membranmaterial
eingefangen wird, wobei Reagenzien ein Aufsaugen in die Membran
ermöglicht
wird, wie es für
einen lateralen Durchflusstest typisch ist.
-
Herstellung einer Membran:
-
Streifen
(2,5 cm × 20
cm) einer Millipore-Membran (P/N WOPP, Bedford, MA) wurden in einer
Lösung von
0,5% Glutaraldehyd in Ethanol befeuchtet. Die feuchten Streifen
wurden auf einem Stück
Whatman 3MM-Papier in einem Rauchabzug platziert. Nach 3 Minuten,
als die Filterstreifen trocken erschienen, wurden sie aus dem Abzug
genommen und auf einer Platte eines Ivek-Mikroabscheiders (Ivek
Corp., Springfield, VT) platziert. Eine 3 mm breite Linie einer
Polyethylenamin(PEI)-Lösung
wurde dann entlang des Mittelpunkts von jedem Membranstreifen aufgebracht.
Die PEI-Lösung
wurde vorher durch Lösen
von PEI mit einem Molekulargewicht von 750.000 (Aldrich Chemical,
Milwaukee, WI) in Wasser und Einstellen des pH-Werts auf 8,5 mit verdünnter Salzsäure hergestellt.
Die PEI-Lösung
wurde dann auf eine Endkonzentration von 1 mg PEI pro Milliliter
verdünnt.
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Nachdem
auf die Filterstreifen die PEI-Lösung
abgeschieden worden war, ließ man
sie über
Nacht auf dem Labortisch trocknen. Am nächsten Tag wurden die Streifen
mit verdünnter
Salzsäure,
pH-Wert ~ 3, für
45 Minuten gewaschen. Die Streifen wurden dann mit Wasser gewaschen
und auf einem Whatman 3MM-Papier zum Trocknen für 24 Stunden platziert. Die Streifen
wurden in kleinere Stücke
mit 1 cm Breite mal 2,5 cm Länge
geschnitten, so dass jeder Streifen eine PEI-Linie durch seinen
Mittelpunkt aufwies. An einem Ende wurden 5 mm von jedem Stück zwischen
zwei Stücke
Whatman 3MM-Papier (2 × 1
cm) unter Verwendung einer kleinen Bulldog-Metallklammer in Sandwich-Art
eingeklemmt.
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Herstellung von Sonde, Zielen und Teilchen
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Ein
biotinyliertes PNA 15-mer (BioP-15) in einer Lösung von 50%igem wässrigen
N,N-Dimethylformamid in einer Konzentration von 333 pMol/μl wurde 333-fach
auf eine Endkonzentration von 1 pMol/μl in Hybridisierungspuffer (50%
wässriges
Formamid, 20 mM Tris-Hydrochlorid, 100 mM Natriumchlorid und 0,1%
SDS, pH-Wert 7,5) verdünnt.
Das DNA-Oligonukleotid 60-mer (Corp-DNA; siehe Tabelle 1), komplementär zu BioP-15,
in Wasser in einer Konzentration von 90 pMol/μl wurde 90-fach auf eine Konzentration
von 1 pMol/μl
in Hybridisierungspuffer verdünnt.
Ein DNA-Oligonukleotid 60-mer (NonCompDNA; siehe Tabelle 1), welche nicht
komplementär
zu BioP-15 war, in Wasser in einer Konzentration von 221 pMol/μl wurde 221-fach
auf eine Konzentration von 1 pMol/μl in Hybridisierungspuffer verdünnt. Eine
Suspension von Streptavidin-Gold-Teilchen (Arista Biologicals, Inc.,
Bethlehem, PA), 40 Reihendurchmesser, wurde 20-fach mit Hybridisierungspuffer
verdünnt.
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Hybridisierung:
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- Röhrchen
A: In einem Mikrofuge-Röhrchen
wurden 2,5 μl
CompDNA mit 2,5 μl
BioP-15 kombiniert. Die Umsetzung wurde dann für 2 min bei Raumtemperatur
inkubiert und 20 μl
40 nm Streptavidin-Gold-Teilchen in Hybridisierungslösung wurden
zugegeben.
- Röhrchen
B: In einem Mikrofuge-Röhrchen
wurden 2,5 μl
NonCompDNA mit 2,5 μl
BioP-15 kombiniert.
Die Umsetzung wurde dann für
2 min bei Raumtemperatur inkubiert und 20 μl 40 nm Streptavidin-Gold-Teilchen
in Hybridisierungslösung
wurden zugegeben.
-
Linientest:
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Die
Röhrchen
A und B wurden dann nach der Zugabe der Gold-Teilchen für 15 min
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Inhalte der Röhrchen wurden auf ein kleines
Stück Parafilm-Laborfilm
(American Can Company) überführt. Auf
unterschiedliche Teile des Parafilms wurden zwei 20 μl-Tropfen
Hybridisierungspuffer punktförmig
aufgebracht. In jeden Tropfen wurde das Ende eines Membranstreifens
getaucht, so dass sich der Puffer zum durch die Bulldog-Klammer
gehaltenen Ende aufsaugte. Die Filterstreifen wurden mit der Flüssigkeit
in Kontakt gehalten, bis sich der gesamte Tropfen in die Membran
aufgesaugt hatte. Die Enden der zwei Streifen wurden dann getrennt
in die Inhalte von Röhrchen
A oder Röhrchen
B, welche vorher auf saubere Bereiche des Laborfilms überführt worden
waren, getaucht. Als die gesamten Tropfen A und B in ihre jeweiligen Filterstreifen
aufgesaugt worden waren, wurden die Filterenden dann getrennt in
10 μl-Tropfen
von Hybridisierungspuffer getaucht.
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Ergebnisse:
-
Im
Falle des Röhrchens
A, welches das BioP-15 und sein DNA-Komplement CompDNA enthielt,
bildete sich eine rote Linie quer über den Filterstreifen während dem
Aufsaugen der Röhrchen
A-Inhalte in den Filterstreifen. Im Fall des Röhrchens B wurde keine Linie
gesehen. Die Ergebnisse zeigen die Durchführbarkeit eines einfachen Linientests
zum Detektieren von Nukleinsäuren
unter Verwendung eines kationischen Polymers als eine Einfangzone
auf dem Membranfilter.
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ÄQUIVALENTE
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Obwohl
diese Erfindung insbesondere mit Bezugnahmen auf bevorzugte Ausführungsformen
davon gezeigt und beschrieben wurde, wird der Fachmann erkennen,
dass verschiedene Änderungen
in Form und Details darin vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der Erfindung
wie durch die angefügten
Patentansprüchen
definiert abzuweichen.
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