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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der sondenbasierten Detektion,
Analyse und Quantifizierung von Nucleinsäuren, die elektrostatisch auf
Matrizes immobilisiert sind. Die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen
dieser Erfindung sind besonders gut geeignet für die Analyse und insbesondere
für die
Analyse einer einzelnen Punktmutation in einem Partikeltest, in
einem Arraytest, in einem Nucleaseverdauungs-/Schutztest, in einem
Linientest und/oder in einem selbstanzeigenden Testformat.
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2. Beschreibung des verwandten
Standes der Technik
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Nucleinsäurehybridisierung
ist ein fundamentaler Vorgang in der Molekularbiologie. Sondenbasierte Tests
sind nützlich
bei der Detektion, Quantifizierung und Analyse von Nucleinsäuren. Nucleinsäuresonden wurden
schon lange genutzt, um Proben auf die Anwesenheit von Nucleinsäure aus
Bakterien, Eukaryoten, Pilzen, Viren oder anderen Organismen zu
analysieren, und sind auch nützlich
bei der Untersuchung von auf Genetik basierenden Erkrankungszuständen oder
klinischen Zuständen
von Interesse in einzelnen Zellen ebenso wie in Geweben.
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Probenzubereitungsverfahren,
die das wiederholte Einfangen und Freisetzen von Zielsequenzen an und
von Trägern
(z. B. Magnetperlen) als ein Mittel beschreiben, um Nicht-Ziel-Polynucleotide,
Trümmer
und Verunreinigungen, die dazu neigen, einen Hintergrund in einen
Hybridisierungstest einzuführen,
zu entfernen, sind im Stand der Technik bekannt (siehe Collins et
al.,
US 5,750,338 ).
Allgemein können
die Probenzubereitungsverfahren von Collins et al. in den meisten
Ausführungsbeispielen
traditioneller Hybridisierungstests verwendet werden, vorausgesetzt
jedoch, dass die Zielnucleinsäure
zuerst an einem Träger
immobilisiert wird und danach von dem Träger so freigesetzt wird, dass
sie, wenn sie freigesetzt worden ist, im Wesentlichen frei von Probenverunreinigungen,
-trümmern
und fremden Polynucleotiden ist. Die Erfindung von Collins et al.
erfordert es jedoch, dass die Sonde oder Sonden assoziiert sein
müssen
oder in der Lage sein müssen,
mit dem Untergrund unter Bindungsbedingungen zu assoziieren, um
dadurch die Nucleinsäure
von Interesse auf dem Untergrund zu immobilisieren (siehe Collins
et al. in Spalte 4, Zeile 55 bis Spalte 5, Zeile 13).
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Ein
auf Sonden basiertes Probenzubereitungsverfahren für die Entfernung
von Kontaminationen vor der PCR-Reaktion wurde beschrieben von Goldin
et al. (siehe
US 5,200,314 ).
Dieses Vorgehen benötigt
eine von einem Analyten eingefangene Sonde, die sowohl eine Analytenbindungsregion
als auch einen ersten spezifischen Bindungspartner hat. Ähnlich wie
die Erfindung von Collins et al. benötigt die Erfindung von Goldin
et al., dass die vom Analyten eingefangene Sonde mit dem Träger in Wechselwirkung
tritt, als das spezifische Mittel, durch welches die Zielsequenz
immobilisiert wird.
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Es
wurden polykationische feste Träger
für die
Analyse und Reinigung von Nucleinsäuren, einschließlich der
Reinigung von Polynucleotiden aus Lösungen, die Kontaminationen
enthalten (siehe Arnold et al.,
US 5,599,667 ),
verwendet. Arnold et al. beschreiben Tests, die feste Träger als
ein Mittel benutzen, um Polynucleotide und mit einer Nucleotidsonde
gebildete Hybride davon von unhybridisierter Sonde zu trennen (siehe Zusammenfassung
der
US 5,599,667 ). Die
Erfindung wird postuliert als "...
the discovery that polycationic solid supports can be used to selectively
adsorb nucleotide multimers according to their size (emphasis added),
larger multimers being more tightly bound to the support than smaller
ones". [Übersetzung: „... der
Entdeckung, dass polykationische feste Träger verwendet werden können, um
selektiv Nucleotidmultimere nach ihrer Größe (Hervorhebung hinzugefügt) zu adsorbieren,
wobei größere Multimere
enger an den Untergrund gebunden werden als kleinere".] (siehe Spalte
4, Zeilen 39–44).
Die Verfahren können
auch verwendet werden, um die Nucleotidmultimere von Nicht-Nucleotid-Material
zu trennen (siehe Spalte 5, Zeilen 25–28).
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Eine
wesentliche Beschränkung
der Erfindung von Arnold et al. ist das Wechselspiel, welches zwischen
der Zusammensetzung des kationischen festen Trägers und der Formulierung kontaktierender
Lösungen
besteht, ebenso wie das Wechselspiel zwischen zwei oder mehr der
kontaktierenden Lösungen
(siehe Spalte 7, Zeile 24, bis Spalte 8, Zeile 32), welche benötigt werden,
um zwischen Nucleotidmultimeren zu unterscheiden (siehe Spalte 8,
Zeilen 39–41).
Ein Beispiel eines arbeitsaufwändigen
Protokolls, um zu einer sauberen Kationendichte für einen
festen Träger
zu gelangen, kann in Spalte 9, Zeilen 36–52, gefunden werden und das
Verfahren für
die Bestimmung der Pufferkonzentration, die geeignet ist für die Auftrennung
von Polynucleotiden und Nucleotidsonden, kann in Spalte 9, Zeilen
53–63,
gefunden werden. Ähnlich
muss die Auftrennungslösung
vorsichtig gestaltet werden (siehe Spalte 10, Zeilen 9–12), vermutlich
unter Verwendung des arbeitsaufwändigen
Verfahrens des Versuchs und Irrtums, wie beschrieben für die Bestimmung
der Kationendichte des festen Trägers.
Dieses Erfordernis nach der substanziellen Optimierung der Testbedingungen
innerhalb eines sehr engen Arbeitsbereiches resultiert daraus, dass
die elektrostatische Immobilisierung von Nucleinsäure ein
vergleichsweise unspezifischer Vorgang ist und es deswegen schwierig
ist, eine negativ geladene Zielnucleinsäure auf einer kationischen
Oberfläche
elektrostatisch zu immobilisieren, ohne dass die positiv geladene
Matrix auch eine starke Affinität
für die
negativ geladene Nucleinsäuresonde
ausübt.
Da die Auftrennung von Nucleotidmultimeren (Nucleotidsonde/Zielhybride
aus überschüssiger Nucleotidsonde)
innerhalb eines engen Bereichs von Bedingungen geschieht, die nicht
notwendigerweise optimal für
die Unterscheidung der Hybridisierung sein müssen, mögen die Hybride, die immer
noch gemäß der Erfindung
von Arnold et al. immobilisiert sind, nicht wirklich anzeigend sein
für die
Anwesenheit einer Zielsequenz. Folglich ist die Anwendbarkeit der
Tests von Arnold et al. von begrenztem praktischem Nutzen.
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Es
wurde kürzlich
eine Erfindung, die sich auf die Archivierung von Nucleinsäure bezog,
beschrieben (siehe Gerdes et al., WO98/46797). Gerdes et al. verwenden hochelektropositive
Festphasenmaterialien, um Nucleinsäuren für wiederholte Analysen einzufangen
(siehe Seite 5, Zeile 24, bis Seite 6, Zeile 14). Eine wesentliche
Begrenzung der Erfindung von Gerdes et al. liegt jedoch darin, dass
die Nucleinsäure
irreversibel an das hochelektropositive Festphasenmaterial gebunden
werden muss.
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Verfahren
für das
Hochdurchsatz-Screening für
Sequenzen oder genetische Änderungen
in Nucleinsäure
wurden beschrieben (siehe A. P. Shuber,
US 5,834,181 ). Shuber beschreibt die
Analyse von Arrays immobilisierter Nucleinsäuren und schlägt die Immobilisierung
der Nucleinsäure
auf Nitrocellulose oder einer geladenen Nylonmembran vor (siehe
Spalte 6, Zeilen 41–64).
Die vorgeschlagenen Purin und Pyrimidin enthaltenden Polymere, welche
für das
Analysieren immobilisierter Nucleinsäure verwendet werden können, schließen Peptid-Nucleinsäure ein
(siehe Spalte 5, Zeilen 15–20),
die Polymere müssen
jedoch notwendigerweise mit einem Anhang versehen oder markiert
werden, da die Nachweisverfahren auf einem Anhang oder einer Markierung
beruhen, die in das Polymer eingebaut wurde (siehe Spalte 6, Zeile
58, bis Spalte 9, Zeile 3). Die Tests von Shuber erfordern ein perfektes
Komplement zwischen Sonde und Zielsequenz (siehe Spalte 8, Zeilen
52–58).
Um eine saubere Unterscheidung zu erreichen, wird ein arbeitsaufwändiger empirischer
Vorgang von Versuch und Irrtum für
die Testoptimierung beschrieben (siehe Spalte 7, Zeile 16, bis Spalte
8). Bedingungen, die die Optimierung spezifischer und unspezifischer
Hybridisierung erfordern, schließen die Konzentration des Polymers,
die Temperatur der Hybridisierung, die Salzkonzentration und die
Anwesenheit oder Abwesenheit nicht verwandter Nucleinsäure ein
(siehe Spalte 8, Zeilen 15–18).
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Shuber
schlägt
nicht ausdrücklich
die Durchführung
eines auf Sonden basierten Hybridisierungstests an einer elektrostatisch
immobilisierten Nucleinsäure
vor und besonders beschreibt er oder lehrt er nicht die Analyse
elektrostatisch immobilisierter Nucleinsäure unter Verwendung einer
Nicht-Nucleotidsonde wie einer Peptid-Nucleinsäure. Weiterhin schlägt Shuber
nicht vor, offenbart oder lehrt irgendwelche Vorteile wie die Fähigkeit,
innerhalb eines breiten Bereichs an Testbedingungen zu arbeiten,
die Durchführung
einer auf Peptid-Nucleinsäure
basierten Analyse von Nucleinsäure,
die elektrostatisch auf einer Matrix immobilisiert ist.
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Pluskal
et al. beschreiben einen Vergleich von einer auf DNA und Peptid-Nucleinsäure (PNA)
basierenden Analyse von Nucleinsäure,
die irreversibel mit geladener Nylonmembran vernetzt worden ist
(siehe Pluskal et al., American Society for Biochemistry, 85th Annual
Meeting, Washington, DC, Mai 1994). Pluskal et al. lehren, dass
während
PNA-Sonden verwendet werden können,
um die irreversibel immobilisierte Nucleinsäure unter Standard-Hybridisierungsbedingungen
nachzuweisen, PNA sehr gut unter hochstringenten Hybridisierungs-
und Waschbedingungen arbeitet (siehe den Abschnitt, der überschrieben
ist mit "Discussion"). Pluskal et al.
lehren auch die Verwendung von 1% BSA als ein Blockierungsmittel,
um die unspezifische Bindung der Sonde an die Membran zu reduzieren
(siehe den Abschnitt, überschrieben
mit "Discussion"). Da die Nucleinsäure von
Pluskal et al. irreversibel mit der Nylonmembran vernetzt wurde,
können
hochstringente Hybridisierungs- und Waschbedingungen an der Membran
angewandt werden, ohne die Menge der auf dem Träger vorhandenen und für die Analyse
zugänglichen
Zielnucleinsäure
zu reduzieren. Pluskal et al. demonstrieren deswegen ein Grundprinzip
für das
irreversible Verknüpfen
der zu analysierenden Nucleinsäure
mit dem Untergrund und der Verwendung eines Blockierungsmittels,
wenn eine auf einer PNA-Sonde basierende Analyse unter Verwendung
einer geladenen Nylonmembran durchgeführt wird.
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Verfahren
für den
Schutz von Nucleinsäuresequenzen
vor dem Nucleaseabbau/-verdauung durch Hybridisierung einer Nucleinsäure, die
analog dazu ist, wurden beschrieben (siehe Stanley et al.,
US 5,861,250 ). Die in Stanley
et al. beschriebenen Verfahren und Zubereitungen sind besonders
gut geeignet für
das „"cleaning up" a nucleic acid sample
by degrading all nucleic acid present except the target sequence,
..." [Übersetzung: „"Aufräumen" einer Nucleinsäureprobe
durch Abbauen sämtlicher,
mit Ausnahme der Zielsequenz, vorhandener Nucleinsäure, ..."] (siehe Stanley
et al. in Spalte 7, Zeilen 14–18).
Stanley et al. beschreiben etliche Mittel für das Trennen eines hybridisierten
Nucleinsäureanalogons
von einem nicht hybridisierten Nucleinsäureanalogon, einschließlich Ionenaustauschchromatographie
(siehe Spalte 6, Zeilen 62–64),
sie beschreiben jedoch nicht die einfache elektrostatische Immobilisierung
der Zielsequenz oder des Komplexes aus Nucleinsäureanalogon und Zielsequenz
an eine Matrix als Mittel, um das hybridisierte Nucleinsäureanalogon
von dem nicht hybridisierten Nucleinsäureanalogon zu trennen oder
anderweitig den Komplex aus Nucleinsäureanalogon und Zielsequenz
von den anderen Bestandteilen einer Probe zu trennen.
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Verfahren
und Geräte
für den
elektroaktiven Transport und die Fixierung von Nucleinsäuren für die Analyse
wurden beschrieben (siehe Heller et al.,
US 5,849,486 ). Diese Erfindung benötigt jedoch
hochausgetüftelte
Instrumentierungen und Vorrichtungen, um eine Probe zu transportieren,
zu fixieren und/oder zu analysieren.
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Obwohl
van den Engh den Nachweis von komplexen Makromolekülen wie
Nucleinsäure
nicht diskutieren, sind fluoreszierende Reporterperlen und Verfahren
für das
Nachweisen der Anwesenheit oder für die Bestimmung der Konzentration
von fluiden Masseanalyten wie pH-Wert, Sauerstoffsättigung
und Ionengehalt im Stand der Technik bekannt (siehe van den Engh
et al.,
US 5,747,349 ).
Nach van den Engh "Reporter
beads are added to a fluid sample and the analyte concentration
is determined by measuring fluorescence of individual beads, for
example in a flow cytometer" [Übersetzung: "Reporterperlen werden
zu einer flüssigen
Probe hinzugefügt
und die Analytenkonzentration wird bestimmt durch Messen der Fluoreszenz
einzelner Perlen, z. B. in einem Durchflusszytometer"] (siehe Zusammenfassung
von
US 5,747,349 ). Die
Perlen von van den Engh et al. umfassen eine Substratperle mit einer
Vielzahl fluoreszierender Reportermoleküle, die darauf immobilisiert
sind, worin die fluoreszierenden Reportermoleküle ein Fluoreszenzmolekül umfassen,
dessen Fluoreszenzeigenschaften eine Funktion der Konzentration
desjenigen Analyten sind, dessen Anwesenheit oder Konzentration
bestimmt werden soll (siehe
US
5,747,349 in Spalte 3, Zeilen 29–46). Folglich sind die Perlen
von van den Engh schon an sich fluoreszierend und nicht die Analyten
oder Derivate davon.
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Kürzlich wurden
Zubereitungen, die wenigstens eine Perle enthalten, welche mit einem
festen Träger konjugiert
sind und weiter mit wenigstens einem Makromolekül konjugiert sind, im Stand
der Technik beschrieben (siehe Lough et al., PCT/US97/20194). Die
beanspruchten Vorteile von Lough et al. schließen eine erhöhte Oberfläche für die Immobilisierung
biologischer Partikel oder Makromoleküle im Vergleich zu flachen
Trägern ein,
ebenso wie die Fähigkeit,
eine Chemie für
die Immobilisierung der Makromoleküle an die Perle zu verwenden
und eine davon unterschiedliche Chemie, um die Perle an den Untergrund
anzuheften. Lough et al. definieren Makromoleküle als Nucleinsäuren einschließend (siehe
Seite 7, Zeilen 10–17)
und definieren weiter Peptid-Nucleinsäuren (PNA) als Analoga von
Nucleinsäuren
seiend (siehe Seite 8, Zeilen 4–9).
Die Erfindung von Lough et al. ist primär auf die Analyse immobilisierter
Makromoleküle
gerichtet. Kurioserweise wird jedoch ein sondenbasierter Test nicht
als ein Nachweisverfahren beschrieben, sondern Lough et al. sind
eher auf die direkte Analyse des immobilisierten Makromoleküls durch
Mittel wie die MALDI-TOF-Massenspektrometrie gerichtet. Abgesehen
davon, dass sie von Lough et al. für ein Analogon einer Nucleinsäure erachtet
wird, ist PNA nicht anderweitig in der Offenbarung erwähnt und
keine Beispiele sind bereitgestellt, die zeigen, dass PNA für die Praxis
der Erfindung geeignet ist.
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Trotz
seines Namens ist Peptid-Nucleinsäure (PNA) weder ein Peptid,
eine Nucleinsäure
noch ist sie eine Säure.
Peptid-Nucleinsäure
(PNA) ist ein natürlich
nicht vorkommendes Polyamid, das mit Nucleinsäure (DNA und RNA) mit Sequenzspezifität hybridisieren
kann (siehe US-Patente Nrn. 5,539,082, 5,527,675, 5,623,049, 5,714,331,
5,736,336, 5,773,571 oder 5,786,461, ebenso wie Egholm et al., Nature,
365: 566-568 (1993)). Da es ein natürlich nicht vorkommendes Molekül ist, ist
unmodifizierte PNA nicht als ein Substrat für die Enzyme bekannt, von denen
bekannt ist, dass sie Peptide oder Nucleinsäuren abbauen. Deswegen sollte PNA
in biologischen Proben stabil sein, ebenso wie sie eine lange Lagerdauer
haben sollten. Anders als die Nucleinsäure-Hybridisierung, die sehr
abhängig
von der Ionenstärke
ist, ist die Hybridisierung einer PNA mit einer Nucleinsäure ziemlich
unabhängig
von der Ionenstärke
und ist bei einer niedrigen Ionenstärke begünstigt; Bedingungen, die stark
die Hybridisierung von Nucleinsäure
mit Nucleinsäure
benachteiligen (Egholm et al., Nature auf Seite 567). Die Wirkung
der Ionenstärke
auf die Stabilität
und Konformation von PNA-Komplexen wurde ausgedehnt untersucht (Tomac
et al., J. Am. Chem. Soc., 118: 5544-5552 (1996). Die Sequenzunterscheidung
ist wirksamer für
PNA, die DNA erkennt, als für
DNA, die DNA erkennt (Egholm et al., Nature auf Seite 566). Die
Vorteile in der Unterscheidung von Punktmutationen mit PNA-Sonden
im Vergleich mit DNA-Sonden in einem Hybridisierungstest scheinen
jedoch etwas sequenzabhängig
zu sein (Nielsen et al., Anti-Cancer Drug Design, 8: 53-65, (1993),
und Weiler et al., Nucl. Acids Res., 25: 279202799 (1997)).
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Da
die Nucleinsäuren
einer komplexen Probe, wie ein Zelllysat oder eine PCR-Reaktionsmischung, konzentriert
werden können
und auch teilweise durch Immobilisierung auf Träger gereinigt werden können, könnten sondenbasierte
Hybridisierungstests vereinfacht werden, falls die Anwesenheit einer
Zielnucleinsäure spezifisch
nachgewiesen werden könnte,
während
die Zielnucleinsäure
trägergebunden
bleibt; besonders, falls die Bedingungen für die Behandlung, Analyse und/oder
Nachweis der Zielsequenz innerhalb eines breiten Bereiches funktionsfähig wären, so
dass die Testbedingungen keine wesentliche und arbeitsaufwändige Optimierung
benötigen.
Die Fähigkeit,
solche Analyse unter Verwendung eines Durchflusszytometers, eines
Arrays, eines Nucleaseverdauungs/Schutztests, eines Linientests,
eines selbstanzeigenden Tests oder in irgendeiner Kombination dieser
Testformate, durchzuführen,
wäre besonders
günstig.
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Die
EP 0 411 186 A offenbart
einen DNA-Sondentest unter Verwendung von neutral geladenen Sondensträngen. Die
Sondenstränge
sind Oligonucleotide.
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Offenbarung der Erfindung
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1. Zusammenfassung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf Verfahren, Kits und Zusammensetzungen,
die für
die Detektion, die Identifizierung und/oder Quantifizierung von
Nucleinsäuren,
welche elektrostatisch auf Matrizes immobilisiert sind, geeignet
sind, unter Verwendung von selbstanzeigenden Nicht-Nucleotidsonden,
die sequenzspezifisch mit einer oder mehreren Zielsequenzen der
Nucleinsäure
hybridisieren, die jedoch nicht anderweitig wesentlich mit der Matrix
in Wechselwirkung treten. Wenn die Nucleinsäure einmal immobilisiert ist,
kann der nachweisbare Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz,
der vor oder nach der Immobilisierung der Nucleinsäure gebildet
wurde, unter einem breiten Bereich an Testbedingungen nachgewiesen,
identifiziert oder quantifiziert werden, als ein Mittel, um die
Zielsequenz in der Probe zu detektieren, zu identifizieren oder
zu quantifizieren. Da sie reversibel gebunden ist, kann die Nicht-Nucleotidsonde/Zielsequenz
wahlweise von der Matrix für
das Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren der Zielsequenz
in der Probe entfernt werden. Da die Nicht-Nucleotidsonde/Zielsequenz
gegen Abbau geschützt
ist, liegt ein weiterer Vorteil dieser Erfindung darin, dass die
Probe mit Enzymen behandelt werden kann, die Probenbestandteile
abbauen, entweder bevor oder nachdem die Nucleinsäure an die
Matrix gebunden wird, um die Probe (z. B. eine komplexe biologische Probe
wie ein Zelllysat) "aufzuräumen" und dabei die Detektion,
Identifikation oder Quantifikation der Zielsequenz in der Probe
zu verbessern. Folglich haben die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen
dieser Erfindung wesentliche Vorteile gegenüber sämtlichen zuvor bekannten oder
beschriebenen Verfahren, Kits oder Zusammensetzungen, da sie die
einfache Verarbeitung und/oder Analyse von Proben und insbesondere
von komplexen biologischen Proben unter einem breiten Bereich an
Testbedingungen erleichtern.
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In
einem Ausführungsbeispiel
bezieht sich diese Erfindung auf eine Zusammensetzung, umfassend:
- a) eine Matrix;
- b) mindestens ein Nucleinsäuremolekül, umfassend
wenigstens eine Zielsequenz, das elektrostatisch an diese Matrix
unter geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen gebunden
ist; und
- c) wenigstens eine markierte, selbstanzeigende Nicht-Nucleotidsonde,
die nach der Hybridisierung mit einer Zielsequenz detektierbare
Eigenschaften ändert
und dadurch das Erfordernis für
das Entfernen überschüssiger Sonde
reduziert oder eliminiert, wobei diese markierte, selbstanzeigende
Nicht-Nucleotidsonde eine Sondier-Nucleobasensequenz umfasst, die
sequenzspezifisch mit wenigstens einem Teil der einen oder mehreren
Zielsequenzen hybridisiert ist, um dabei einen Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz zu bilden, und worin das Rückgrat der selbstanzeigenden
Nicht-Nucleotidsonde oder -sonden unter elektrostatischen Bindungsbedingungen
ausreichend neutral oder positiv geladen ist oder sind, so dass es
eine geringe oder gar keine Affinität für die Matrix zeigt.
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Die
Matrix kann ein Matrixarray sein und der Matrixarray kann weiterhin
wenigstens ein weiteres Nucleinsäuremolekül umfassen.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren für die Detektion, Identifikation
oder Quantifikation einer Zielsequenz eines Nucleinsäuremoleküls in einer
Probe, wobei dieses Verfahren umfasst:
- a) in
Kontakt bringen der Probe mit einer Matrix und wenigstens einer
markierten, selbstanzeigenden Nicht-Nucleotidsonde, welche detektierbare
Eigenschaften nach der Hybridisierung mit einer Zielsequenz ändert und
dabei das Erfordernis für
die Entfernung überschüssiger Sonde
reduziert oder eliminiert;
i) worin dieses Nucleinsäuremolekül elektrostatisch
an diese Matrix unter geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen
binden wird; und
ii) worin diese selbstanzeigende Nicht-Nucleotidsonde
oder -sonden unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen mit wenigstens
einem Teil der Zielsequenz hybridisieren wird, falls sie in der
Probe vorhanden ist, um dadurch einen Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz zu bilden, und worin das Rückgrat der Nicht-Nucleotidsonde
oder -sonden unter elektrostatischen Bindungsbedingungen ausreichend neutral
oder positiv geladen ist oder sind, so dass es eine geringe oder
gar keine Affinität
für die
Matrix zeigt; und
- b) Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren der detektierbaren Änderung
in dem Signal der selbstanzeigenden Nicht-Nucleotidsonde oder -sonden,
das durch die Bildung des Komplexes aus Nicht-Nucleotidsonde und
Zielsequenz verursacht wird, als ein Mittel, um die Zielsequenz
in einer Probe zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
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In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
betrifft diese Erfindung ein wie oben beschriebenes Verfahren, worin
das Verfahren auch ein Verfahren für die Detektion, Identifikation
oder Quantifikation einer zweiten oder weiteren Zielsequenz eines
zweiten oder weiteren Nucleinsäuremoleküls, das
in einer Probe vorhanden sein kann, ist, wobei dieses Verfahren
umfasst:
- a) in Kontakt bringen der Probe mit
einer Matrix und wenigstens zwei unabhängig voneinander detektierbaren,
markierten, selbstanzeigenden Nicht-Nucleotidsonden, welche detektierbare
Eigenschaften nach der Hybridisierung mit einer Zielsequenz ändern und
dadurch das Erfordernis für
die Entfernung überschüssiger Sonde
reduzieren oder eliminieren;
i) worin dieses Nucleinsäuremolekül oder -moleküle elektrostatisch
an diese Matrix unter geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen
binden wird; und
ii) worin die zwei oder mehr unabhängig voneinander
detektierbaren Nicht-Nucleotidsonden
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen mit wenigstens einem
Teil der Zielsequenzen, mit welchen jede Sonde gestaltet ist, zu
hybridisieren, falls sie in der Probe vorhanden sind, hybridisieren
werden, um dadurch Komplexe aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz
zu bilden, und worin das Rückgrat
der Nicht-Nucleotidsonden unter elektrostatischen Bindungsbedingungen
ausreichend neutral oder positiv geladen ist, so dass es eine geringe
oder gar keine Affinität
für die
Matrix zeigt; und
- b) Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren jedes einzelnen
unabhängigen
voneinander detektierbaren Komplexes aus Nicht-Nucleotidsonde und
Zielsequenz als ein Mittel, um jede einzelne Zielsequenz, die in
einer Probe detektiert werden soll, zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren, worin die detektierbare Änderung in dem Signal von der
selbstanzeigenden Nicht-Nucleotidsonde jedes einzelnen Komplexes
aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz gemessen wird, um jede
einzigartige Zielsequenz, die in der Probe detektiert werden soll,
zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
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Folglich
wird, falls eine bestimmte Zielsequenz elektrostatisch auf der Matrix
immobilisiert ist, die unabhängig
detektierbare Nicht-Nucleotidsonde, die so gestaltet ist, dass sie
mit jener bestimmten Zielsequenz hybridisiert, auf der Matrix konzentriert
werden und für
die Detektion zugänglich
sein.
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Wahlweise
wird das einzigartige, unabhängig
detektierbare Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz von der Matrix durch Anpassen der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für
die elektrostatische Bindung benötigt
wird, freigesetzt werden, und erleichtert dadurch die Detektion
des ungebundenen Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz oder
nur der nachweisbaren Sonde als das Mittel, um die Zielsequenz in
der Probe zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
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In
noch einem weiteren Ausführungsbeispiel
nutzt diese Erfindung den Vorteil der Stabilität der Komplexe aus Nucleinsäureanalogon
und Nucleinsäure
(siehe Stanley et al.,
US 5,861,250 ),
um dadurch die Testerscheinung weiter zu verbessern und/oder anderweitig
die Arbeit oder Komplexität
der Probenzubereitung zu reduzieren.
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Ein
beispielhaftes Verfahren umfasst ein, wie oben beschriebenes Verfahren,
weiterhin umfassend den folgenden Schritt:
- c)
in Kontakt bringen der Probe mit einem oder mehreren Enzymen, die
in der Lage sind, Probenverunreinigungen, einschließlich dem
Nucleinsäuremolekül, nicht
jedoch den Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz zu einem
Zeitpunkt abzubauen, nachdem die Probe mit der wenigstens einen
Nicht-Nucleotidsonde
in Kontakt gebracht worden ist, worin das Detektieren, Identifizieren
oder Quantifizieren durchgeführt
wird, nachdem die Probe mit einem oder mehreren Enzymen in Kontakt
gebracht worden ist.
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Wahlweise
wird das detektierbare Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz
von der Matrix durch Anpassen der Bedingungen außerhalb des Bereichs, der für die elektrostatische
Bindung benötigt
wird, freigesetzt und dadurch wird der Nachweis des ungebundenen
Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz oder nur der nachweisbaren
Sonde erleichtert, als ein Mittel, die Zielsequenz in der Probe
zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
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In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren, wie es oben beschrieben
ist, worin das Nucleinsäuremolekül elektrostatisch
an einer Örtlichkeit
auf einem Array immobilisiert ist, bestehend aus der Matrix, wobei
dieser Array Nucleinsäuremoleküle umfasst,
die an einzigartige Örtlichkeiten
elektrostatisch gebunden sind.
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Es
ist ein Vorteil der Erfindung, dass eines oder mehrere Enzyme, die
in der Lage sind, Probenverunreinigungen, einschließlich dem
Nucleinsäure-Zielmolekül, nicht
jedoch den Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz abzubauen,
ebenfalls vor der Analyse des Arrays hinzugefügt werden können, um dadurch das Erscheinen
des Arraytests durch Abbauen von Probenverunreinigungen zu verbessern,
welche sonst zu falsch-positiven Ergebnissen führen könnten. Wahlweise können die
nachweisbaren Hybride aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz von der Matrix durch Anpassen der Bedingungen außerhalb
des Bereiches, der für
die elektrostatische Bindung benötigt
wird, freigesetzt werden und dadurch wird der Nachweis des ungebundenen
Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz oder nur der nachweisbaren Sonde erleichtert, als
das Mittel, um Zielsequenz in der Probe zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren. Falls die Nicht-Nucleotidsonden unabhängig detektierbar
sind, kann die Analyse der Matrix in einem Multiplexformat vonstatten
gehen.
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In
noch einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auf ein Verfahren gerichtet, wie es oben beschrieben
ist, worin das Verfahren auch ein Verfahren für die Detektion, Identifikation
oder Quantifikation einer Zielsequenz eines Nucleinsäuremoleküls ist,
das in einer zweiten oder nachfolgenden Probe von Interesse vorhanden
sein kann, wobei dieses Verfahren umfasst:
- a)
Vermischen der zwei oder mehr Proben von Interesse mit wenigstens
einer markierten, selbstanzeigenden Nicht-Nucleotidsonde, welche
nach der Hybridisierung mit einer Zielsequenz detektierbare Eigenschaften ändert und
dadurch das Erfordernis für
das Entfernen überschüssiger Sonde
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen reduziert oder eliminiert;
- b) in Kontakt bringen einer Matrix unter geeigneten elektrostatischen
Bindungsbedingungen mit wenigstens einem Teil von jeder der zwei
oder mehr Proben, um dadurch die Nucleinsäurebestandteile jeder Probe
auf der Matrix, jede an einer einzigartigen Örtlichkeit, elektrostatisch
zu immobilisieren und dadurch eine Matrixanordnung aus Proben zu
schaffen, worin das Rückgrat
der Nicht-Nucleotidsonde
oder -sonden unter elektrostatischen Bindungsbedingungen ausreichend
neutral oder positiv geladen ist, das heißt es übt eine geringe oder gar keine
Affinität
für die
Matrix aus; und
- c) Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren des Komplexes
aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz, der elektrostatisch an jede einzigartige Örtlichkeit
der Matrixanordnung gebunden ist, als das Mittel um die Anwesenheit,
Abwesenheit oder Menge der Zielsequenz in jeder der zwei oder mehr
Proben zu bestimmen, worin die nachweisbare Änderung in dem Signal von der
selbstanzeigenden Nicht-Nucleotidsonde
oder -sonden gemessen wird, wobei die Zielsequenz, die an jeder
einzigartigen Örtlichkeit
bestimmt werden soll, identifiziert oder quantifiziert wird.
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Es
ist ein Vorteil der Erfindung, dass eines oder mehrere Enzyme, die
in der Lage sind, Probenverunreinigungen, welche möglicherweise
das Nucleinsäure-Zielmolekül nicht
jedoch den Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz einschließen, abzubauen,
auch vor der Analyse des Arrays hinzugefügt werden kann oder können, um
dadurch die Durchführung
des Arraytests durch Abbauen von Probenverunreinigungen, welche
ansonsten zu falsch-positiven Ergebnissen führen könnten, zu verbessern. Wahlweise
können
die nachweisbaren Hybride aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz
von der Matrix durch Anpassung der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für
die elektrostatische Bindung benötigt
wird, freigesetzt werden und dadurch wird der Nachweis des ungebundenen
Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz oder nur der nachweisbaren
Sonde erleichtert, als das Mittel, um Zielsequenz in der Probe zu
detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren. Falls die
Nicht-Nucleotidsonden unabhängig
voneinander nachweisbar sind, kann die Analyse der Matrix in einem
Multiplexformat vonstatten gehen.
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auf einen Kit für die Analyse einer Probe gerichtet,
die ein Nucleinsäuremolekül, welches
eine Zielsequenz umfasst, enthält,
wobei dieser Kit eine Matrix und wenigstens eine markierte, selbstanzeigende
Nicht-Nucleotidsonde umfasst, welche nachweisbare Eigenschaften
nach der Hybridisierung an eine Zielsequenz ändert und dadurch das Erfordernis
für das
Entfernen überschüssiger Sonde
reduziert oder eliminiert, wobei diese markierte, selbstanzeigende
Nicht-Nucleotidsonde eine Sondier-Nucleobasensequenz hat, welche
sequenzspezifisch und unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen
mit wenigstens einem Teil der Zielsequenz, die in dieser Probe detektiert
werden soll, hybridisiert, um dadurch einen Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz zu bilden, und worin das Rückgrat der Nicht-Nucleotidsonde
oder -sonden unter elektrostatischen Bindungsbedingungen ausreichend
neutral oder positiv geladen ist oder sind, so dass es eine geringe
oder gar keine Affinität
für die
Matrix zeigt.
-
Die
Zusammensetzungen, Verfahren und Kits dieser Erfindung sind besonders
nützlich
für die
Detektion, Identifikation und/oder das Zählen von Bakterien und Eukaryoten
(z. B. Pathogenen) in Nahrungsmitteln, Getränken, Wasser, pharmazeutischen
Produkten, Hygieneartikeln, Molkereiprodukten oder Umweltproben. Die
Analyse bevorzugter, nicht beschränkter Getränke schließen Soda, Wasser in Flaschen,
Fruchtsaft, Bier, Wein oder Likörprodukte
ein. Geeignete Zusammensetzungen, Verfahren und Kits werden besonders
nützlich sein
für die
Analyse von Rohmaterialien, Ausrüstung,
Produkten oder Prozessen, die für
die Herstellung oder die Lagerung von Nahrungsmitteln, Getränken, Wasser,
pharmazeutischen Produkten, Hygieneartikeln oder Umweltproben verwendet
werden.
-
Zusätzlich sind
die Zusammensetzungen, Verfahren und Kits dieser Erfindung besonders
nützlich
für die
Detektion von Bakterien und Eukaryoten (z. B. Pathogenen) in klinischen
Proben und klinischen Umgebungen. Geeignete Zusammensetzungen, Verfahren
und Kits werden besonders nützlich
sein für
die Analyse klinischer Muster, Ausrüstung, Anlagen oder Produkte,
die verwendet werden, um Menschen oder Tiere zu behandeln.
-
2. Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
-
I. Definitionen:
-
- a. Wie hierin verwendet, soll der Begriff "Nucleobase" jede natürlich vorkommenden
und jede natürlicherweise
nicht vorkommenden heterocyclischen Einheiten einschließen, die
gewöhnlich
jenen bekannt sind, die Nucleinsäuretechnologie
nutzen oder die Peptid-Nucleinsäuretechnologie
nutzen, um dadurch Polymere zu erzeugen, die sequenzspezifisch mit
Nucleinsäuren
hybridisieren können.
- b. Wie hierin verwendet, ist der Begriff "Nucleobasensequenz" irgendein Segment eines Polymers, welches Nucleobasen
enthaltende Untereinheiten umfasst. Nicht begrenzende Beispiele
geeigneter Polymere oder Polymersegmente schließen Oligonucleotide, Oligoribonucleotide,
Peptid-Nucleinsäuren
und Analoga oder Chimären
davon ein.
- c. Wie hierin verwendet, ist der Begriff "Zielsequenz" die Nucleobasensequenz eines Nucleinsäuremoleküls von Interesse,
die in einem Test nachgewiesen werden soll und von der gewünscht wird,
dass mit ihr wenigstens ein Teil der Sondier-Nucleobasensequenz
der Nicht-Nucleotidsonde hybridisiert. Die Zielsequenz kann einen
Untersatz des Nucleinsäuremoleküls umfassen
oder sie kann das gesamte Nucleinsäuremolekül von Interesse sein.
- d. Wie hierin verwendet, sollen die Begriffe "Markierung" und "detektierbare Einheit" austauschbar sein
und sollen sich auf Einheiten beziehen, die an einer Nicht-Nucleotidsonde, einen
Antikörper
oder ein Antikörperfragment
angeheftet werden können,
um dadurch die Nicht-Nucleotidsonde, den Antikörper oder das Antikörperfragment
durch ein Instrument oder Verfahren detektierbar zu machen.
- e. Wie hierin verwendet, soll der Begriff "Nicht-Nucleotidsonde" ein Polymer bedeuten, welches nicht
ein Polynucleotid ist, welches jedoch eine Sondier- Nucleobasensequenz
umfasst, die so gestaltet ist, dass sie mit wenigstens einem Teil
der Zielsequenz hybridisiert. Ein bevorzugtes, nicht begrenzendes
Beispiel einer Nicht-Nucleotidsonde
ist eine Peptid-Nucleinsäure-
(PNA-)Sonde.
- f. Wie hierin verwendet, soll der Begriff "Peptid-Nucleinsäure" oder "PNA" als
ein Nicht-Nucleotidpolymer definiert werden, das zwei oder mehr
PNA-Untereinheiten (-Reste) umfasst, einschließlich irgendeinem der Verbindungen,
auf die Bezug genommen wird oder die als Peptid-Nucleinsäuren beansprucht
werden in den US-Patenten Nrn. 5,539,082, 5,527,675, 5,623,049,
5,714,331, 5,736,336, 5,773,571 oder 5,786,461 (welche alle hierin
durch Bezugnahme eingeschlossen werden). Der Begriff "Peptid-Nucleinsäure" oder "PNA" soll auch auf Polymere
angewandt werden, die zwei oder mehr Untereinheiten jener Nachahmer
von Nucleinsäuren
umfassen, die in den folgenden Veröffentlichungen beschrieben
sind: Diderichsen et al., Tett. Lett., 37: 475–478 (1996); Fujii et al.,
Bioorg. Med. Chem. Lest., 7: 637–627 (1997); Jordan et al.,
Bioorg. Med. Chem. Lett., 7: 687–690 (1997); Krotz et al.,
Tett. Lett., 36: 6941–6944
(1995); Lagriffoul et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 4: 1081–1082 (1994);
Lowe et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans., 1, (1997) 1: 539–546; Lowe
et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans., 11: 547–554 (1997); Lowe et al., J.
Chem. Soc. Perkin Trans., 11: 555–560 (1997); Petersen et al.,
Bioorg. Med. Chem. Lett., 6: 793–796 (1996); U. Diederichsen, Bioorganic & Med. Chem. Lett.,
8: 165–168
(1998); Cantin et al., Tett. Lett., 38: 4211–4214 (1997); Ciapetti et al.,
Tetrahedron, 53: 1167–1176
(1997); Lagriffoule et al., Chem. Eur. J., 3: 912–919 (1997)
und die WIPO-Patentanmeldung WO96/04000 durch Shah et al. und bezeichnet
als "Peptide-based
nucleic acid mimics (PENAMs)".
-
In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist eine PNA ein Polymer, das zwei oder mehr Untereinheiten der
folgenden Formel umfasst:
worin jedes J dasselbe oder
unterschiedlich ist und ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus H, R
1,
OR
1, SR
1, NHR
1, NR
1 2,
F, Cl, Br und I. Jedes K ist dasselbe oder unterschiedlich und ist
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus O, S, NH und NR
1.
Jedes R
1 ist dasselbe oder unterschiedlich
und ist eine Alkylgruppe mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen, die wahlweise
ein Heteroatom oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe
enthalten kann. Jedes A ist ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einer Einzelbindung, einer Gruppe der Formel -(CJ
2)
S- und einer Gruppe der Formel -(CJ
2)
SC(O)-, worin J
definiert ist wie oben und jedes s eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist.
Die ganze Zahl t ist 1 oder 2 und die ganze Zahl u ist 1 oder 2.
Jedes L ist dasselbe oder unterschiedlich und ist unabhängig ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus J, Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin, Uridin,
5-Methylcytosin,
2-Aminopurin, 2-Amino-6-chlorpurin, 2,6-Diaminopurin, Hypoxanthin,
Pseudoisocytosin, 2-Thiouracil, 2-Thiothymidin, anderen natürlich vorkommenden
Nucleobasenanaloga, anderen natürlicherweise
nicht vorkommenden Nucleobasen, substituierten und unsubstituierten
aromatischen Einheiten, Biotin, Fluorescein und Dabcyl. In dem bevorzugtesten
Ausführungsbeispiel
besteht eine PNA-Untereinheit aus einer natürlich vorkommenden oder natürlicherweise
nicht vorkommenden Nucleobase, die an dem Azastickstoff des N-[2-(Aminoethyl)]glycin-Rückgrats
durch eine Methylen-Carbonyl-Verknüpfung angeheftet
ist.
-
II. Beschreibung
-
A. Allgemeines:
-
Sonden:
-
Die
für die
Praxis dieser Erfindung verwendeten Sonden sind Nicht-Nucleotidsonden,
die als ein Minimum eine Sondier-Nucleobasensequenz umfassen, die
so gestaltet ist, dass sie mit wenigstens einem Teil einer Zielsequenz,
die in einem sondenbasierten Hybridisierungstest detektiert werden
soll, hybridisiert. Die Nicht-Nucleotidsonden umfassen ein ausreichend
neutrales oder positiv geladenes Rückgrat, so dass sie eine geringe
oder gar keine Affinität
für die
Matrix in einem breiten Bereich von Testbedingungen, einschließlich wesentlichen Variationen
im pH-Wert, der Ionenstärke
des Puffers, der Detergenzkonzentration und/oder der Konzentration
chemischer Denaturierungsmittel, zeigen. Dieser breite Bereich an
Bedingungen, unter denen nur geringe oder gar keine Wechselwirkungen
zwischen der Nicht-Nucleotidsonde und der Matrix geschehen, ist
ein wesentlicher Vorteil gegenüber
den früheren
Verfahren wie jenen von Arnold et al. (
US 5,599,667 ), welche wesentliche
Optimierung der Bedingungen erfordern, um eine Unterscheidung zu
der unspezifischen Bindung der Nucleotidsonde und der Zielnucleinsäure (oder
dem Komplex aus Nucleotidsonde und Zielnucleinsäure) an die Matrix zu erreichen.
-
Es
ist immer noch ein weiterer Vorteil dieser Erfindung, dass wesentliche Änderungen
in der Ionenstärke
des Tests eine geringe Wirkung auf den Tm-Wert des Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde und
Zielsequenz haben (siehe (Egholm et al., Nature, 365: 566–568 (1993)
und Tomac et al., J. Am. Chem. Soc., 118: 5544–5552 (1996)). Folglich erweitert
dieses Fehlen an Sensitivität
des Hybrids auf Änderungen
in der Ionenstärke
ebenfalls den Bereich möglicher
Testbedingungen.
-
Die
Nicht-Nucleotidsonden werden mit einer detektierbaren Einheit markiert.
Die bevorzugten Nicht-Nucleotidsonden sind PNA-Sonden. Bevorzugte
markierte Nicht-Nucleotidsonden
sind Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden (siehe den
Abschnitt, überschrieben
mit "Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden" unten), da sie selbstanzeigend
sind. Mit selbstanzeigend meinen wir, dass die Sonden detektierbare
Eigenschaften nach der Hybridisierung mit einer Zielsequenz ändern und
dadurch das Erfordernis für
die Entfernung überschüssiger Sonde
reduzieren oder eliminieren. In einem Ausführungsbeispiel werden die selbstanzeigenden
Sonden dieser Erfindung auf einer Änderung in der Fluoreszenz
beruhen, welche mit dem Auge beobachtet oder anderweitig mit einem
Fluoreszenzgerät
detektiert und/oder quantifiziert werden kann.
-
Da
es eine wichtige Eigenschaft dieser Erfindung ist, dass die Nicht-Nucleotidsonden
nicht wesentlich mit der Matrix in Wechselwirkung treten, können die
Nicht-Nucleotidsonden dieser Erfindung durch geeignete Modifikation
auch so gestaltet werden, dass sie eine bestimmte Nettoladung haben.
Zum Beispiel können
gewisse Auswahlen an Markierungen die Nicht-Nucleotidsonde dazu
bringen, eine negative Nettoladung zu haben (siehe Beispiel 9).
Die Nettoladung der Sonde kann jedoch durch Hinzufügen einer
oder mehrerer positiv geladener Einheiten geändert werden, wie zum Beispiel
durch Verknüpfen
einer oder mehrerer der Verbindungen 7 oder 8, wie beschrieben von
Gildea et al., Tett. Lett., 39: 7255–7258 (1998). Durch die Änderung
der Nettoladung können
die Sonden so gestaltet werden, dass sie irgendeine Kombination
an gewünschten
Markierungen haben und immer noch keine Affinität für die Matrix ausüben.
-
Sondier-Nucleotidsequenz:
-
Die
Sondier-Nucleotidsequenz einer Nicht-Nucleotidsonde, die für die Praxis
dieser Erfindung verwendet wird, ist der sequenzerkennende Teil
des Konstruktes. Folglich ist die Sondier-Nucleobasensequenz so
gestaltet, dass sie mit wenigstens einem Teil der Zielsequenz hybridisiert,
da es bevorzugt sein kann, zwei oder mehr Sonden zu verwenden, die
so gestaltet sind, dass sie mit der gesamten Zielsequenz hybridisieren
(siehe z. B. europäische
Patentanmeldung, bezeichnet als "Method
of identifying a nucleic acid using triple helix formation of adjacently
annealed probes";
EP-A-849-363, ebenso wie die WIPO-Patent-Anmeldung Nr. WO99/55916, bezeichnet
als "Methods, Kits
and Compositions for Detecting and Quantitating Target Sequences"). Vorzugsweise hybridisiert
die Sondier-Nucleobasensequenz
mit der gesamten Zielsequenz. Die Detektion der Hybridisierung der
Nicht-Nucleotidsonde mit der Zielsequenz kann mit der Anwesenheit,
Abwesenheit oder Menge der in einer Probe vorhandenen Zielsequenz
in Beziehung gesetzt werden.
-
Die
Sondier-Nucleobasensequenz einer Nicht-Nucleotidsonde wird vorzugsweise
genau komplementär
mit der gesamten oder einem Teil der Zielsequenz sein. Alternativ
könnte
eine im Wesentlichen komplementäre
Sondier-Nucleobasensequenz verwendet werden, da gezeigt worden ist,
dass eine größere Sequenzunterscheidung
erhalten werden kann, wenn Sonden genutzt werden, bei denen eine
oder mehrere Punktmutationen (Basenfehlpaarung) zwischen der Sonde
und der Zielsequenz bestehen (siehe Guo et al., Nature Biotechnology,
15: 331–335
(1997)).
-
Mit
der gebührenden
Berücksichtigung
der Erfordernisse einer Nicht-Nucleotidsonde für das gewählte Testformat und die Zielsequenz,
die detektiert werden soll, wird die Sondier-Nucleobasensequenz allgemein so gewählt werden,
dass ein stabiler Komplex mit der gesamten oder einem Teil der Zielsequenz
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen gebildet wird. Allgemein
jedoch werden die für
die Praxis dieser Erfindung geeigneten Nicht-Nucleotidsonden eine
Sondier-Nucleobasensequenz im Bereich von 5 bis 50 Untereinheiten haben.
Bevorzugter wird die Sondier-Nucleobasensequenz im Bereich von 7
bis 25 Untereinheiten lang sein und noch bevorzugter im Bereich
von 12 bis 20 Untereinheit in der Länge.
-
PNA-Synthese:
-
Verfahren
für den
chemischen Zusammenbau von PNAs sind wohl bekannt (siehe US-Patente Nrn. 5,539,082,
5,527,675, 5,623,049, 5,714,331, 5,736,336, 5,773,571 oder 5,786,571,
hierin durch Bezugnahme eingeschlossen). Chemikalien und Instrumentierung
für den
automatisierten, trägergebundenen
chemischen Zusammenbau von Peptid-Nucleinsäuren sind nun kommerziell zugänglich.
Der chemische Zusammenbau einer PNA ist analog zu der Festphasenpeptidsynthese,
worin bei jedem Zusammenbauzyklus das Oligomer einen reaktionsfähigen Alkylaminoterminus
besitzt, welcher mit dem nächsten
zu dem wachsenden Polymer hinzuzufügenden Synthon kondensiert
wird. Da Standard-Peptid-Chemie genutzt wird, werden natürliche und nicht
natürliche
Aminosäuren
routinemäßig in ein
PNA-Oligomer eingebaut.
Da PNA ein Polyamid ist, hat es einen C-Terminus (Carboxylterminus)
und einen N-Terminus (Aminoterminus). Für die Zwecke der Gestaltung einer
Hybridisierungssonde, die für
das antiparallele Binden an die Zielsequenz (die bevorzugte Orientierung) geeignet
ist, ist der N-Terminus der Sondier-Nucleobasensequenz der PNA-Sonde das Äquivalent
des 5'-Hydroxylterminus
eines äquivalenten
DNA- oder RNA-Oligonucleotids.
-
PNA-Markierung:
-
Die
Markierung von PNA erfolgt analog zu der Peptidmarkierung. Da die
Synthesechemie des Zusammenbaus im Wesentlichen dieselbe ist, kann
jedes Verfahren, das gewöhnlich
verwendet wird, um ein Peptid zu markieren, üblicherweise für die Verwendung
bei der Markierung einer PNA angepasst werden. Folglich können PNAs
mit zahlreichen detektierbaren Einheiten markiert werden. Allgemein
kann jede detektierbare Einheit, die mit einer Nucleinsäure oder
einem Peptid verknüpft
werden kann, mit einem PNA verknüpft
werden.
-
Typischerweise
wird der N-Terminus der PNA durch Reaktion mit einer Einheit markiert,
die eine Carboxylsäuregruppe
oder eine aktivierte Carboxylsäuregruppe
hat. Eine oder mehrere Spacereinheiten können zwischen die markierte
Einheit und das PNA-Oligomer eingefügt werden. Allgemein wird die
Spacereinheit vor der Durchführung
der Markierungsreaktion eingebaut. Der Spacer kann jedoch auch in
die Markierung eingebettet werden und dadurch während der Markierungsreaktion
eingebaut werden. Spezialisierte Reaktionsmittel können an
die DNA angeheftet werden. Zum Beispiel kann eine terminale Arylamineinheit
durch Kondensieren eines geeignet geschützten 4-Aminobenzoesäure-Derivates mit dem
Aminoterminus des PNA-Oligomers erzeugt werden.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
wird das C-terminale Ende der PNA markiert, indem zuerst eine markierte
Einheit mit dem Träger
kondensiert wird, auf welchem die markierte PNA zusammengebaut werden
soll. Als Nächstes
wird das erste Synthon der PNA mit der markierten Einheit kondensiert.
Alternativ können
eine oder mehrere Spacereinheiten zwischen die markierte Einheit
und das PNA-Oligomer eingefügt
werden (z. B. 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure). Nachdem
die PNA vollständig
zusammengebaut und markiert ist, wird die PNA von dem Träger abgespalten,
deprotektioniert und unter Verwendung von Standardmethodologien
gereinigt.
-
Zum
Beispiel könnte
die markierte Einheit ein Lysinderivat sein, worin die ε-Aminogruppe
mit einer detektierbaren Einheit wie 6-Carboxyfluorescein markiert
ist. Alternativ könnte
die markierte Einheit ein Lysinderivat sein, worin die ε-Aminogruppe
mit einer 4-Aminobenzoesäureeinheit
(z. B. 4-(N-(tert-Butyloxycarbonyl)-aminobenzamid) derivatisiert
ist. Die Kondensation des Lysinderivates mit dem Untergrund würde unter Verwendung
von Standardkondensations- (Peptid-)Chemie bewerkstelligt werden.
Die α-Aminogruppe
des Lysinderivates könnte
dann deprotektioniert werden und der PNA-Zusammenbau könnte durch
die Kondensation des ersten PNA-Synthons mit der α-Aminogruppe
der Aminosäure
Lysin gestartet werden. Nach dem vollständigen Zusammenbau würde das
PNA-Oligomer dann von dem Träger
unter Verwendung von wohl bekannten Methodologien abgespalten, deprotektioniert
und gereinigt werden.
-
Alternativ
wird eine funktionelle Gruppe des zusammengebauten oder teilweise
zusammengebauten Polymers mit einer Donor- oder Akzeptoreinheit
(z. B. ein PNA Molecular Beacon oder ein Linear Beacon) markiert,
während
es immer noch trägergebunden
ist. Dieses Verfahren erfordert es, dass eine geeignete Schutzgruppe
in das Oligomer eingebaut wird, um dadurch eine reaktive funktionelle
Gruppe zu ergeben, mit welcher die Donor- oder Akzeptoreinheit verknüpft wird,
es hat jedoch den Vorteil, dass die Markierung (z. B. ein Fluorophor)
an irgendeiner Position innerhalb des Polymers, einschließlich innerhalb
der Sondier-Nucleobasensequenz angeheftet werden kann. Zum Beispiel
könnte
die ε-Aminogruppe
eines Lysins mit einer 4-Methyltriphenylmethyl- (Mtt-), einer 4-Methoxytriphenylmethyl-
(MMT-) oder einer 4,4'-Dimethoxytriphenylmethyl-
(DMT-) Schutzgruppe protektioniert werden. Die Mtt-, MMT- oder DMT-Gruppen
können
von PNA (zusammengebaut unter Verwendung von im Handel erhältlichen
Fmoc-PNA-Monomeren und einem Polystyrolträger mit einem PAL-Linker; PerSeptive
Biosystems, Inc., Framingham, MA) durch Behandlung des Harzes unter
schwach sauren Bedingungen entfernt werden. Folglich kann die Donor-
oder Akzeptoreinheit dann mit der ε-Aminogruppe der Aminosäure Lysin
kondensiert werden. Nach vollständigem
Zusammenbau und Markierung wird das Polymer dann von dem Untergrund
abgespalten, deprotektioniert und unter Verwendung von wohl bekannten
Methodologien gereinigt.
-
Alternativ
wird eine Markierung (einschließlich
einer der Donor- oder Akzeptoreinheiten, worin die andere Donor-
oder Akzeptoreinheit mit der PNA während dem Zusammenbau verknüpft wird)
an die PNA angeheftet, nachdem sie vollständig zusammengebaut, vom Untergrund
abgespalten und wahlweise gereinigt worden ist. Dieses Verfahren
ist zu bevorzugen, wo die Markierung mit den gewöhnlich für die Herstellung der PNA verwendeten
Spaltungs-, Deprotektionierungs- oder Reinigungsregimes inkompatibel
ist. Durch dieses Verfahren wird die PNA allgemein in Lösung durch
die Reaktion einer funktionellen Gruppe der PNA und einer funktionellen
Gruppe der Markierung markiert werden. Standardfachleute werden
erkennen, dass die Zusammensetzung der Kopplungslösung von
der Art der PNA und der Markierung abhängen wird. Die Lösung kann
organisches Lösungsmittel,
Wasser oder irgendeine Kombination davon umfassen. Allgemein wird
das organische Lösungsmittel
ein polares, nicht-nucleophiles Lösungsmittel sein. Nicht begrenzende
Beispiel geeigneter organischer Lösungsmittel schließen Acetonitril,
Tetrahydrofuran, Dioxan und N,N'-Dimethylformamid
ein.
-
Allgemein
wird die funktionelle Gruppe der PNA ein Amin sein und die funktionelle
Gruppe der Markierung wird eine Carboxylsäure oder eine aktivierte Carboxylsäure sein.
Nicht begrenzende Beispiele aktivierter funktioneller Gruppen in
Form von Carboxylsäure
schließen
N-Hydroxysuccinimidylester ein. Falls die Markierung ein Enzym ist,
wird das Amin auf der PNA vorzugsweise ein Arylamin sein. In wässrigen
Lösungen
kann die Carboxylsäuregruppe
von entweder der PNA oder der Markierung (in Abhängigkeit von der Art der gewählten Bestandteile)
mit einem wasserlöslichen
Carbodiimid aktiviert werden. Das Reaktionsmittel 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
(EDC) ist ein im Handel erhältliches
Reaktionsmittel, das speziell für
wässrige,
Amid bildende Kondensierungsreaktionen verkauft wird.
-
Allgemein
wird der pH-Wert wässriger
Lösungen
mit einem Puffer während
der Kondensatorsreaktion moduliert werden. Vorzugsweise liegt der
pH-Wert während
der Kondensation im Bereich von 4–10. Wenn ein Arylamin mit
der Carboxylsäure
kondensiert wird, liegt der pH-Wert vorzugsweise im Bereich von
4–7. Wenn ein
Alkylamin mit einer Carboxylsäure
kondensiert wird, liegt der pH-Wert vorzugsweise im Bereich von
7–10. Allgemein
wird die Basizität
nicht-wässriger
Reaktionen durch die Zugabe nichtnucleophiler organischer Basen moduliert
werden. Nicht begrenzende Beispiele geeigneter Basen schließen N-Methylmorpholin,
Triethylamin und N,N-Diisopropylethylamin ein. Alternativ wird der
pH-Wert unter Verwendung von biologischen Puffern wie N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N'-[2-ethansulfonsäure] (HEPES)
oder 4-Morpholinthansulfonsäure
(MES) oder anorganischen Puffern wie Natriumbikarbonat moduliert
werden.
-
Beispielhafte Markierungen:
-
Es
können
zahlreiche detektierbare Einheiten für die Praxis dieser Erfindung
verwendet werden. Geeignete detektierbare oder unabhängig detektierbare
Einheiten werden so gewählt
werden, dass sie mit dem durchzuführenden Test kompatibel sind.
Allgemein werden die Markierungen so gewählt werden, dass das Markierungspaar
neutral oder positiv geladen ist, so dass die nicht Nicht-Nucleotidsonde,
wenn sie markiert ist, nicht eine wesentliche Affinität für die Matrix
zeigt. Alternativ kann die Sonde so gestaltet werden, dass sie Ladungen
(allgemein positive Ladungen) einschließt, so dass die markierte Sonde
sogar dann, falls die Nettoladung der Markierungen negativ ist,
neutral oder positiv geladen ist und deswegen eine geringe oder
gar keine Affinität
für die
Matrix zeigt.
-
Nicht
begrenzende Beispiele detektierbarer Einheiten (Markierungen), die
für die
Verwendung in der Praxis dieser Erfindung geeignet sind, würden Dextrankonjugate,
ein verzweigtes Nucleinsäure-Detektionssystem,
Chromophore, Fluorochrome, Spin-Markierungen,
Radioisotope, Massemarkierungen, Enzyme, Haptene und chemolumineszierende
Verbindungen einschließen.
Bevorzugte Markierungsreagenzien werden als Carboxylsäuren oder
als die N-Hydroxysuccinidylester von Carboxylsäuren geliefert werden. Zahlreiche
mit Aminen reaktive Markierungsreagenzien sind im Handel erhältlich (wie
z. B. von Molecular Probes, Eugene, Oregon). Bevorzugte Fluorochrome
(Fluorophore) schließen
5(6)-Carboxyfluorescein (Flu), 6-((7-Amino-4-methylcoumarin-3-acetyl)amino)hexansäure (Cou),
5 (und 6)-Carboxy-X-Rhodamin (Rox), Cyanin-3-(Cy3-) Farbstoff, Cyanin-3,5-(Cy3,5-)Farbstoff,
Cyanin-5-(Cy5-)Farbstoff, Cyanin-5,5-(Cy5.5-) Farbstoff, Cyanin-7-(Cy7-)Farbstoff,
Cyanin-9-(Cy9-)Farbstoff (die Cyanin-Farbstoffe 3, 3,5, 5 und 5,5
sind als NHS-Ester von Amersham, Arlington Heights, IL erhältlich)
oder die Alexa-Farbstoffreihen (Molecular Probes) ein. Bevorzugt
Haptene schließen
5(6)-Carboxyfluorescein,
2,4-Dinitrophenyl, Digoxigenin und Biotin ein. Bevorzugte Enzyme
schließen
Sojabohnenperoxidase, alkalische Phosphatase und Meerrettichperoxidase
ein. Andere geeignete Markierungsreagenzien und bevorzugte Verfahren
des Anheftens würden
von Durchschnittsfachleuten der PNA-Synthese erkannt werden.
-
Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden:
-
Die
an die Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden angehefteten
Markierungen umfassen einen Satz (hernach "Beacon-Satz (-Sätze)") an Energietransfereinheiten, umfassend
wenigstens eine Energietransferdonor- und wenigstens eine Energietransferakzeptoreinheit.
-
Typischerweise
wird der Beacon-Satz eine einzelne Donoreinheit und eine einzelne
Akzeptoreinheit einschließen.
Nichtsdestotrotz kann ein Beacon-Satz mehr als eine Donoreinheit
und/oder mehr als eine Akzeptoreinheit enthalten. Die Donor- und
Akzeptoreinheiten arbeiten dergestalt, dass eine oder mehrere Akzeptoreinheiten
Energie aufnehmen, die von der einen oder den mehreren Donoreinheiten übertragen
werden, oder löschen
andersartig Signal von der Donoreinheit oder den -einheiten. Obwohl
die kürzlich
aufgelisteten Fluorophore (mit geeigneten spektralen Eigenschaften)
auch als Energietransferakzeptoren tätig werden könnten, ist
die Akzeptoreinheit vorzugsweise eine Löschereinheit. Vorzugsweise
ist die Löschereinheit
eine nicht-fluoreszierende aromatische oder heteroaromatische Einheit.
Die bevorzugte Löschereinheit
ist 4-((-4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure (Dabcyl).
-
Die Übertragung
von Energie zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten einer Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonde kann durch
Kollision der eng verbundenen Einheiten eines Beacon-Satzes oder
durch einen nicht-strahlenden Vorgang wie Fluoreszenzresonanzenergietransfer
(FRET) geschehen. Damit FRET geschehen kann, erfordert der Energietransfer
zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten eines Beacon-Satzes, dass die
Einheiten eng benachbart im Raum liegen und dass das Emissionsspektrum
von Donor(en) eine wesentliche Überlappung
mit dem Absorptionsspektrum des (der) Akzeptors(en) hat (siehe Yaron
et al., Analytical Biochemistry, 95: 228–235 (1979), und besonders
auf Seite 232, Spalte 1, bis Seite 234, Spalte 1). Alternativ kann
ein kollisionsvermittelter (strahlungsloser) Energietransfer zwischen
sehr eng verknüpften
Donor- und Akzeptoreinheiten geschehen, ob oder ob nicht das Emissionsspektrum
der Donoreinheit(en) eine wesentliche Überlappung mit dem Absorptionsspektrum
der Akzeptoreinheit(en) hat (siehe Yaron et al., Analytical Biochemistry,
95: 228–235
(1979), und besonders auf Seite 229, Spalte 1, bis Seite 232, Spalte
1). Auf diesen Vorgang wird als intramolekulare Kollision Bezug
genommen, da angenommen wird, dass das Löschen durch den direkten Kontakt
der Donor- und Akzeptoreinheiten verursacht wird (siehe Yaron et
al.).
-
(i) Linear Beacons:
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonde ein Linear
Beacon, wie vollständig
beschrieben in der ebenfalls anhängigen
Patentanmeldung USSN 09/179,162 und der WIPO-Veröffentlichung WO99/22081, bezeichnet
als "Methods, Kits
And Compositions Pertaining To Linear Beacons", hierin durch Bezugnahme eingeschlossen.
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(ii) PNA Molecular Beacons:
-
In
einem bevorzugten Ausführungsform
ist die Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonde ein PNA Molecular Beacon,
wie vollständig überschrieben
in der ebenfalls anhängigen
Patentanmeldung USSN 09/179,298 und der WIPO-Veröffentlichung WO99/21881, bezeichnet
als "Methods, Kits
And Compositions Pertaining To PNA Molecular Beacons", hierin durch Bezugnahme
eingeschlossen.
-
Detektieren des Energietransfers:
-
Die
Hybridbildung einer Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonde mit einer Zielsequenz kann überwacht
werden durch Messen wenigstens einer physikalischen Eigenschaft
von wenigstens einem Mitglied des Beacon-Satzes, welcher detektierbar
unterschiedlich ist, wenn der Hybridisierungskomplex gebildet wird,
im Vergleich zu der Situation, wenn die Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonde in der Abwesenheit einer Zielsequenz
vorkommt. Wir nehmen auf dieses Phänomen als die selbstanzeigende
Eigenschaft von Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden Bezug. Diese Änderung in detektierbarem Signal
sollte aus der Änderung
in der Effizienz des Energietransfers zwischen dem Donor und dem
Akzeptor resultieren, welche aus der Hybridisierung der Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden resultiert.
Vorzugsweise werden die Detektionsmittel das Messen der Fluoreszenz
eines Donor- oder Akzeptorfluorophors eines Beacon-Satzes einschließen. Am
bevorzugtesten wird der Beacon-Satz wenigstens ein Donorfluorophor
und wenigstens einen Akzeptorlöscher
umfassen, so dass die Fluoreszenz des Donorfluorophors verwendet
werden wird, um Hybridisierung der Nicht-Nucleotidsonde mit der
Zielsequenz zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
-
Andere selbstanzeigende
Nicht-Nucleotidsonden:
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
sind die Nicht-Nucleotidsonden dieser Erfindung selbstanzeigende
Sonden des Typs, der in der WIPO-Patentanmeldung WO97/45539 beschrieben
ist. Die in der WO97/45539 beschriebenen selbstanzeigenden Nicht-Nucleotidsonden unterscheiden
sich im Vergleich von den Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden
primär
darin, dass keine Löscher-
oder Akzeptoreinheit in den Sonden der WO97/45539 vorhanden ist.
Vorzugsweise sind die Sonden der WO97/45539, wenn sie in dieser
Erfindung verwendet werden, geeignet markierte Peptid-Nucleinsäuren.
-
Detektierbare und unabhängig detektierbare
Einheiten/Multiplexanal
-
In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
dieser Erfindung wird ein sondenbasierter Multiplex-Hybridisierungstest
durchgeführt.
In einem Multiplextest werden zahlreiche Bedingungen von Interesse
gleichzeitig untersucht. Die Multiplexanalyse beruht auf der Fähigkeit,
Probenbestandteile oder die damit in Beziehung stehenden Daten,
während
oder nachdem der Test abgeschlossen ist, zu sortieren. In bevorzugten
Ausführungsbeispielen
der Erfindung werden verschiedene unabhängig detektierbare Einheiten
verwendet, um die unterschiedlichen Nicht-Nucleotidsonden eines
Satzes zu markieren. Die Fähigkeit
zwischen den unabhängig
detektierbaren Einheiten zu differenzieren und/oder jede von ihnen
zu quantifizieren, stellt die Mittel bereit, einen Hybridisierungstest
in ein Multiplexformat zu bringen, da die Daten, welche mit der
Hybridisierung jeder der unterschiedlich (unabhängig) markierten Nicht-Nucleotidsonden
mit einer Zielsequenz in Beziehung stehen, mit der Anwesenheit,
Abwesenheit oder Menge der in einer Probe zu detektierenden Zielsequenz
in Beziehung gesetzt werden können.
Folglich können
die sondenbasierten Multiplextests dieser Erfindung verwendet werden,
um gleichzeitig die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge jeder von
zwei oder mehr Zielsequenzen zu detektieren, die in derselben Probe
und in demselben Test vorhanden sein könnten.
-
Spacer-/Linkereinheiten:
-
Allgemein
werden Spacer verwendet, um die nachteiligen Wirkungen, die sperrige
Markierungsreagenzien auf die Hybridisierungseigenschaften von Sonden
haben könnten,
zu minimieren. Linker induzieren typischerweise eine Flexibilität und Zufälligkeit
in die Sonde oder verknüpfen
anderweitig zwei oder mehr Nucleobasensequenzen einer Sonde. Bevorzugte
Spacer-/Linkereinheiten für
Nicht-Nucleotidsonden, die für
die Praxis dieser Erfindung verwendet werden, bestehen aus einer
oder mehreren Aminoalkylcarboxylsäuren (z. B. Aminocapronsäure), der
Seitenkette einer Aminosäure
(z. B. die Seitenkette von Lysin oder Ornithin), natürlichen
Aminosäuren
(z. B. Glycin), Aminooxyalkylsäuren
(z. B. 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure), Alkyldiacide (z.
B. Bernsteinsäure)
oder Alkyloxydiacide (z. B. Diglycolsäure). Spacer-/Linkereinheiten
können
auch zufällig oder
absichtlich konstruiert werden, um die Wasserlöslichkeit der Sonde zu verbessern.
Die Spacer-/Linkereinheiten können
auch so gestaltet werden, dass sie die Löslichkeit des Oligomers erhöhen.
-
Vorzugsweise
umfasst eine Spacer-/Linkereinheit eine oder mehrere verknüpfte Verbindungen,
die die folgende Formel haben: -Y-(Om)(CW2)n)o-Z-.
Die Gruppe Y hat die folgende Formel: eine Einzelbindung, -(CW2)p-, -C(O)(CW2)p-, -C(S)(CW2)p- und -S(O2)(CW2)p-.
Die Gruppe Z hat die Formel NH, NR2, S oder
O. Jedes W ist unabhängig voneinander
H, R2, -OR2, F,
Cl, Br oder I; worin jedes R2 unabhängig ausgewählt wird aus
der Gruppe, bestehend aus: -CX3, -CX2CX3, -CX2CX2CX3,
-CX2CX(CX3)2 und -C(CX3)3. Jedes X ist unabhängig voneinander H, F, Cl,
Br oder I. Jedes m ist unabhängig
0 oder 1. Jedes n, o und p sind unabhängig ganze Zahlen von 0 bis
10.
-
Verknüpftes Polymer:
-
Ein
verknüpftes
Polymer umfasst zwei oder mehr Nucleobasensequenzen, die durch einen
Linker verknüpft
werden. Die Sonden dieser Erfindung schließen verknüpfte Polymere ein, worin die
Nucleobasensequenz mit einer oder mehreren zusätzlichen Peptid-Nucleinsäure-, Peptid-
oder Enzymmolekülen
verknüpft
ist.
-
Hybridisierungsbedingungen/-stringenz:
-
Standardfachleute
der Nucleinsäure-Hybridisierung
werden erkennen, dass Faktoren, die gewöhnlich verwendet werden, um
die Stringenz der Hybridisierung zu schaffen oder zu kontrollieren,
die Formamidkonzentration (oder die eines anderen chemischen Denaturierungsreagens),
die Salzkonzentration (das heißt
die Ionenstärke),
Hybridisierungstemperatur, Detergenskonzentration, pH-Wert und die
Anwesenheit oder Abwesenheit von chaotropen Substanzen einschließen. Die
optimale Stringenz für
eine Sonden-/Zielkombination wird oftmals durch die wohl bekannte
Technik der Festlegung von etlichen der zuvor genannten Stringenzfaktoren
und der anschließenden
Bestimmung der Wirkung des Variierens eines einzelnen Stringenzfaktors
gefunden. Dieselben Stringenzfaktoren können moduliert werden, um dadurch
die Stringenz der Hybridisierung von Nicht-Nucleotidsonden mit Zielsequenzen
zu kontrollieren, mit der Ausnahme, dass die Hybridisierung einer
PNA ziemlich unabhängig
von der Ionenstärke
ist. Die Ionenstärke
wird wahrscheinlich kein wesentlicher Faktor in der Stringenz der
meisten Nicht-Nucleotidsonden mit einem ausreichend neutralen oder
positiv geladenen Rückgrat
sein. Die optimale Stringenz für
einen Test kann experimentell bestimmt werden durch Untersuchen
jedes Stringenzfaktors, bis der gewünschte Grad der Unterscheidung
erreicht ist.
-
Geeignete Hybridisierungsbedingungen:
-
Allgemein
gilt, dass je enger verwandt die den Hintergrund verursachenden
Nucleinsäure-Verunreinigungen
mit der Zielsequenz sind, desto sorgfältiger muss die Stringenz kontrolliert
werden. Sperrsonden können
auch als ein Mittel verwendet werden, um die Diskriminierung über die
möglichen
Grenzen hinaus durch bloße
Optimierung von Stringenzfaktoren zu verbessern. Geeignete Hybridisierungsbedingungen
werden folglich Bedingungen umfassen, in welchen der gewünschte Diskriminierungsgrad
erreicht wird, so dass ein Test ein genaues (innerhalb der für den Test
gewünschten
Toleranz) und reproduzierbares Ergebnis erzeugt. Unter Zuhilfenahme
von nicht mehr als Routineexperimentierung werden Fachleute leicht
in der Lage sein, geeignete Hybridisierungsbedingungen für die Durchführung eines
Tests zu bestimmen.
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Sperrsonden:
-
Sperrsonden
sind Nicht-Nucleinsäure-
oder Nucleinsäuresonden,
die verwendet werden können,
um das Binden der Sondier-Nucleobasensequenz einer Sonde an eine
Hybridisierungsstelle, die nicht in Beziehung steht mit oder die
eng in Beziehung steht mit der Zielsequenz, zu unterdrücken (siehe
Coull et al., PCT/US97/21845, auch bekannt als WO98/24933). Allgemein
unterdrücken
die Sperrsonden das Binden der Sondier-Nucleobasensequenz an eng verwandte
Nicht-Zielsequenzen, da die Sperrsonde mit der Nicht-Zielsequenz
hybridisiert, um einen thermodynamisch stabileren Komplex zu bilden,
als er durch die Hybridisierung zwischen der Sondier-Nucleobasensequenz
und der Nicht-Zielsequenz
gebildet wird. Folglich sind Sperrsonden typischerweise unmarkierte
Sonden, die in einem Test verwendet werden, um dadurch ein unspezifisches Signal
zu unterdrücken.
Da sie gewöhnlich
so gestaltet werden, dass sie mit eng verwandten Nicht-Zielsequenz-Sequenzen hybridisieren,
wird typischerweise ein Satz aus zwei oder mehr Sperrsonden in einem
Test verwendet werden, um dadurch ein unspezifisches Signal von
Nicht-Zielsequenzen
zu unterdrücken,
welche vorhanden sein könnten
und die Durchführung
des Tests beeinflussen könnten.
-
Geeignete elektrostatische
Bindungsbedingungen:
-
Es
ist eine wichtige Eigenschaft der vorliegenden Erfindung, dass die
elektrostatischen Bindungsbedingungen so gewählt werden, dass die Nicht-Nucleotidsonde
eine geringe oder gar keine Affinität für die Matrix im Vergleich mit
Nucleinsäurebestandteilen
der Probe zeigt. Die elektrostatische Immobilisierung von Nucleinsäuren an
Matrizes involviert primär
die Bildung von Salzpaaren zwischen der Nucleinsäure und der Matrix. Ein Salzpaar
umfasst eine geladene Spezies der Nucleinsäure, die mit einer geladenen
Gegenspezies der Matrix in Wechselwirkung tritt, um eine Wechselwirkung
zu bilden, die dazu neigt, die Assoziation der Nucleinsäure mit
der Matrix zu stabilisieren. Variable Faktoren, die am meisten die
elektrostatische Bindung beeinflussen werden, werden die Modulation
von entweder dem pH-Wert und/oder der Ionenstärke oder von beidem einschließen. Der
pH-Wert ist ein wichtiger Faktor, da er die Ladungsdichte auf der
Matrix, ebenso wie die Nettoladung der Nucleinsäure beeinflussen kann. Ähnlich wird
die Ionenstärke
die Stabilität
des Salzpaars beeinflussen, da es im Stand der Technik der Chromatographie
wohl bekannt ist, dass eine steigende Ionenstärke die zwischen Nucleinsäuren und
stationären
Anionenaustauschphasen gebildeten Wechselwirkungen stabilisieren
wird. Für
die Zwecke dieser Erfindung sollen elektrostatische Bindungsbedingungen
Bedingungen sein, die die reversible Bindung der Nucleinsäure von
Interesse mit einer Matrix durch eine Salzpaarbildung ermöglichen.
-
Harmonisierung geeigneter
Hybridisierungsbedingungen und geeigneter elektrostatischer Bindungsbedingungen:
-
Wenn
die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung verwendet
werden, ist es wichtig, zwischen geeigneten Hybridisierungsbedingungen
zu unterscheiden, worin die sequenzspezifische Hybridisierung einer
Nicht-Nucleotidsonde mit einer Zielsequenz optimiert wird, im Vergleich
zu elektrostatischen Bindungsbedingungen, die sich einfach auf Bedingungen
beziehen, bei denen die Nucleinsäure
an die Matrix bindet, die Nicht-Nucleotidsonde
oder -sonden jedoch keine wesentliche Affinität für die Matrix zeigen. Typischerweise
werden die elektrostatischen Bindungsbedingungen so gewählt werden, dass
die Nicht-Nucleotidsonde ausreichend neutral oder positiv geladen
ist. Wegen der Unterschiede in den Ladungen der Rückgrate
von Nucleinsäure-
und Nicht-Nucleotidsonden
dieser Erfindung gibt es einen breiten Bereich an Bedingungen, innerhalb
derer die Nucleinsäure
von Interesse an die Matrix bindet, die Nicht-Nucleotidsonde oder
-sonden jedoch nicht. Dieses Prinzip ist in Beispiel 13 ausgeübt, worin
es klar ist, dass die Nicht-Nucleotidsonden nicht mit der Matrix
bei irgendwelchen der untersuchten Bedingungen in Wechselwirkung
treten, die am nächsten äquivalenten
Nucleinsäuresonden
können
jedoch mit der Matrix unter vielen der getesteten Bedingungen in
Wechselwirkung treten, unabhängig
davon, ob die Zielsequenz in der Probe vorhanden ist oder nicht.
-
Da
es eine wichtige Eigenschaft dieser Erfindung ist, dass die Nicht-Nucleotidsonde
mit einer Nucleinsäure
hybridisiert, welche elektrostatisch an eine Matrix gebunden ist,
wird es von einem Fachmann geschätzt
werden, dass Hybridisierungsbedingungen (Stringenzfaktoren) und
elektrostatische Bindungsbedingungen innerhalb der Umgebung des
durchzuführenden
Tests harmonisiert werden sollten. Da pH-Wert und Ionenstärke Faktoren
sind, die sowohl bei der Stringenz als auch bei der elektrostatischen
Bindung berücksichtigt
werden sollten, und da die elektrostatischen Bedingungen im Vergleich
zu der optimierten Stringenz weit sind, sollte es immer möglich sein,
die elektrostatischen Bindungsbedingungen einfach festzulegen und dann
die Sondenunterscheidung durch Modulation von anderen Stringenzfaktoren
zu optimieren. In diesem Zusammenhang sind die Verfahren dieser
Erfindung den im Stand der Technik bekannten gegenwärtigen Verfahren
(z. B. Arnold et al.,
US 5,599,667 )
weit überlegen.
Unterstützt
durch nicht mehr als Routineexperimentierung, werden Fachleute leicht
in der Lage sein, die elektrostatischen Bindungsbedingungen und
geeignete Hybridisierungsbedingungen zur Durchführung eines Tests leicht zu
harmonisieren.
-
Matrizes:
-
Allgemein
ist die Matrix nur ein Gerüst,
das möglicherweise
von der Masse der Flüssigkeit
des Tests abtrennbar ist und das geladene funktionelle Gruppen umfasst,
an welche die Nucleinsäure
elektrostatisch reversibel bindet. Typischerweise geschieht die elektrostatische
Bindung durch Salzpaarbildung zwischen geladenen Gruppen des Nucleinsäure-Rückgrats
und geladenen Gruppen der Matrix. Für die Bindung von Nucleinsäuren werden
die primären
Wechselwirkungen am wahrscheinlichsten die Bildung eines Salzpaares
zwischen den negativ geladenen Phosphatgruppen des Nucleinsäure-Phosphodiester-Rückgrats
und den positiv geladenen funktionellen Gruppen der Matrix einschließen.
-
Nicht
begrenzende Beispiele geeigneter Matrizes schließen die folgenden ein: Polymere,
die in Wasser oder Wassermischungen unlöslich sind, und wasserlösliche organische
Lösungsmittel;
zwei- und dreidimensionale Oberflächen wie eine Wand eines Reagenzglases,
einer Glasfritte oder eines Wafers; perlenförmige Untergründe wie
Magnetperlen, chromatographische Füllträger, -medien und -harze; poröse perlenförmige Träger wie
chromatographische Füllträger, -medien
und -harze (z. B. Medien für
die Anionenaustausch-Chromatographie), ein gegossenes Polymer wie
eine Membran (z. B. Polyvinylidendifluorid, Teflon, Polyethylen,
Polypropylen oder Polysulfon); Copolymermaterialien und Gele (z.
B. Polyacrylamid oder Agarose). In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden im Handel erhältliche
Ionenaustausch-Chromatographiemedien
und insbesondere die perlenförmigen
Medien als die Matrix verwendet werden.
-
Matrixabschirmung:
-
In
gewissen bevorzugten Ausführungsbeispielen
kann die Matrix zeitweise von den Testbestandteilen abgeschirmt
werden, um dadurch die elektrostatische Bindung von Nucleinsäurebestandteilen
des Tests an die Matrix zu verzögern.
Zum Beispiel kann es bevorzugt sein, die Matrix teilweise oder vollständig von
Testbestandteilen abzuschirmen, bis eine Nucleinsäuresynthese
oder -amplifikationsreaktion teilweise oder vollständig abgeschlossen
ist, um nicht die Synthese oder Amplifikation zu inhibieren (siehe
z. B. Beispiel 12 dieser Spezifikation).
-
Fachleute
werden erkennen, dass die Partitionierung von Reaktionsbestandteilen
erhalten durch die Zubereitung eines Reaktionsgefäßes mit
geeigneten Kompartimenten werden kann. Vorzugsweise wird jedoch die
Matrix durch die Hilfe einer Flüssigkeit
abgeschirmt, welche als eine zeitweilige Barriere dienen wird, bis die
Reaktionsbestandteile vermischt sind. Folglich wird eine bevorzugte
Flüssigkeit
eine wassermischbare Flüssigkeit
sein, die viskoser und/oder dichter im Vergleich zu Wasser ist,
so dass sie nicht leicht mit wässrigen Lösungen vermischt
wird, bis sie Erhitzen oder physikalischem Schütteln ausgesetzt ist. Es wird
von Fachleuten geschätzt
werden, dass ein nicht begrenzendes Beispiel solch einer Flüssigkeit
Glycerol ist.
-
Beispielhafte Testformate:
-
Die
Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung erleichtern
wesentlich die Zubereitung und/oder Analyse von Nucleinsäuren von
Interesse. Es ist auch ein Vorteil, dass sie allgemein auf sämtliche Probentypen
und Testformate, die typischerweise für die Analyse von Nucleinsäuren verwendet
werden, anwendbar sind. Etliche nicht begrenzende Beispiele bevorzugter
Testformate, die getestet worden sind, werden unten beschrieben.
Diese Beispiele zeigen die breite Anwendbarkeit der Verfahren, Kits
und Zusammensetzungen dieser Erfindung. Allgemein schließen sich
die unten beschriebenen Testformate nicht notwendigerweise gegenseitig
aus und eines oder mehrere können
für die
Analyse einer bestimmten Probe kombiniert werden.
-
(i) Amplifikationstestformate
-
Diese
Erfindung ist auf Proben anwendbar, worin die Nucleinsäure synthetisiert
oder amplifiziert worden ist. Nicht begrenzende Beispiele bevorzugter
Nucleinsäure-Synthese- oder Nucleinsäure-Amplifikationsreaktionen,
die im Stand der Technik wohl bekannt sind, schließen Polymerasekettenreaktion
(PCR), Ligasekettenreaktion (LCR), Strangverdrängungsamplifikation (SDA),
transkriptionsvermittelte Amplifikation (TMA), Rolling-Circle-Amplifikation
(RCA) und Q-Beta-Replikase ein. Wenn sie mit Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden kombiniert
werden, können
diese Testformate in einem selbstanzeigenden Format durchgeführt werden,
einschließlich
Echtzeit- ebenso wie Endpunktbestimmung, wenn ein geeignetes Gerät wie ein
Prism 7700 (PE Biosystems, Foster City, CA) verwendet wird. In einem
selbstanzeigenden Test besteht, wenn einmal die Bestandteile des
Tests miteinander kombiniert worden sind, kein Bedarf, die Bestandteile
des Tests zu stören,
um das Ergebnis zu bestimmen. Da die Testbestandteile nicht gestört werden
brauchen, um das Ergebnis zu bestimmen, muss es eine gewisse nachweisbare
oder messbare Änderung
geben, die geschieht und die beobachtet oder quantifiziert werden
kann, ohne die Bestandteile des Tests physikalisch zu manipulieren.
Viele selbstanzeigende Tests beruhen auf einer Änderung in der Fluoreszenz,
die mit dem Auge beobachtet werden kann oder die mit einem Fluoreszenzgerät anderweitig
detektiert und/oder quantifiziert werden kann. Beispiel 12 dieser
Spezifikation beschreibt selbstanzeigende PCR-Tests, geeignet für entweder
Echtzeit- oder Endpunktanalyse.
-
(ii) Schutz-/Verdauungstests
-
Andere
bevorzugte Tests dieser Erfindung sind auf die Detektion von Nucleinsäure-Zielsequenzen in Proben
gerichtet; besonders in komplexen biologischen Proben, Komplexe
biologische Proben wie Blut, Urin, Sputum und Zelllysate erfordern
typischerweise ein beträchtliches
Bearbeiten, um das Massematerial wie Protein, Lipide, Zelltrümmer etc.
zu entfernen, welches ansonsten die Sensitivität und/oder Verlässlichkeit
eines sondenbasierten Hybridisierungstests reduzieren würde. Es
wurde kürzlich
gezeigt dass Nucleinsäureanaloga wie
PNA mit einer Zielsequenz hybridisieren können und dadurch die Nucleinsäure-Zielsequenz
vor der Verdauung/dem Abbau durch Nucleasen schützt (siehe Stanley et al.,
US 5,861,250 ). In diesem
bevorzugten Testformat werden eine oder mehrere nachweisbare Nicht-Nucleinsäuresonden,
die das Nucleinsäureziel
vor Verdauung/Abbau schützen
können,
mit einer oder mehreren Zielsequenzen unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen
hybridisiert. Vorzugsweise kommt die Zielsequenz in einer komplexen
biologischen Probe vor. Nachdem die Nicht-Nucleinsäuresonde mit der Nucleinsäure-Zielsequenz
hybridisiert worden ist, wird die Probe mit einem oder mehreren
Enzymen wie Proteasen und/oder Nucleasen behandelt, welche die Probenbestandteile
abbauen, möglicherweise
einschließlich
dem Nucleinsäuremolekül von Interesse,
nicht jedoch dem Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz.
Da diese Behandlung kontaminierende Polymere und Trümmer verdaut/abbaut,
reduziert oder eliminiert diese Behandlung die Komplexität der Probe
und/oder die Bearbeitungserfordernisse, die normalerweise mit komplexen
biologischen Proben verbunden sind. Da das eine oder die mehreren
Hybride aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz, falls sie in der
Probe vorhanden sind, nach der Enzymbehandlung intakt sind, können sie
auf einer Matrix aufkonzentriert werden und als das Mittel, die
Zielsequenz in der Probe von Interesse zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren, detektiert werden. Ein Beispiel dieses Testformates
wird in Beispiel 14 dieser Spezifikation gefunden. Wahlweise wird
das detektierbare Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz von der
Matrix durch Anpassung der Bedingungen außerhalb des Bereiches, der
für die
elektrostatische Bindung benötigt
wird, freigesetzt und dadurch der Nachweis des ungebundenen Hybrids
aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz erleichtert, oder es wird
nur die detektierbare Sonde freigesetzt, als das Mittel, um die
Zielsequenz in der Probe zu detektieren, zu identifizieren oder
zu quantifizieren.
-
Vorteilhafterweise
ist die Anwesenheit der Matrix nicht für das Schützen der Zielsequenz vor Abbau erforderlich.
Deswegen kann die Matrix entweder während der Enzymbehandlung anwesend
sein oder sie kann nach der Enzymbehandlung hinzugefügt werden,
um dadurch die Nicht-Nucleotidsonde/Zielsequenz elektrostatisch
zu immobilisieren. In bevorzugten Ausführungsbeispielen ist das Nucleinsäureanalogon
eine Nicht-Nucleotid-„Beacon"-Sonde und die Anwesenheit,
Abwesenheit oder Menge des auf der Matrix detektierten selbstanzeigenden
Signals wird verwendet, um die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge
der in der Probe oder komplexen biologischen Probe vorhandenen Zielsequenz
zu bestimmen.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
dieses Tests wird die Testtemperatur angepasst und/oder kontrolliert,
so dass unperfekte Hybride vorzugsweise dissoziiert werden, um einen
höheren
Grad an Zielsequenzunterscheidung zu erreichen, einschließlich der
Unterscheidung von einzelnen Punktmutationen. Allgemein erfordert
dies das Anpassen der Temperatur des Tests auf einen Punkt unterhalb
der Schmelztemperatur des Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz,
so dass die Hybride aus Nicht-Nucleotid-Sonde und Nicht-Zielsequenzen
wenigstens zum Teil dissoziiert sind. Da die Hybride aus Nicht-Nucleotidsonde und Nicht-Zielsequenz
allgemein weniger komplementär
sind im Vergleich mit den Hybriden aus Nicht-Nucleotidsonde und
Zielsequenz, liegt die optimale Testtemperatur typischerweise innerhalb
eines Bereiches von 15 Grad, worin dieser Bereich definiert wird
als 5 Grad oberhalb und 10 Grad unterhalb der Schmelztemperatur des
aus der Nicht-Nucleotidsonde und der Nicht-Zielsequenz gebildeten
Hybrids. Zum Beispiel würde,
falls Nicht-Nucleotidsonde/Nicht-Zielsequenz, das in dem Test unterschieden
werden soll, eine Schmelztemperatur von 70 °C unter Testbedingungen hat,
der bevorzugte Bereich für
die Anpassung der Temperatur des Tests zwischen 75 °C (+ 5 °C) und 60 °C (–10 °C) liegen.
-
Die
Dissoziierung von Nicht-Nucleotidsonde/Nicht-Zielsequenzen macht
die Nicht-Zielsequenzen
für den
Enzymabbau zugänglich,
da sie nicht länger
geschützt
sind. Obwohl die Hybridisierung, insbesondere in der Nähe des Tm-Wertes,
ein Äquilibriumvorgang
ist, verhindert die Zerstörung
der Nicht-Zielsequenz die erneute Assoziierung des Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde
und Nicht-Zielsequenz und die Bildung des damit verbundenen unspezifischen
Signals.
-
Wie
kürzlich
festgestellt, sind die hierin beschriebenen Testformate nicht gegenseitig
ausschließlich gegenüber anderen
Testformaten. Es ist eine wichtige Eigenschaft dieser Erfindung,
dass das Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz reversibel
an die Matrix gebunden wird. Deswegen kann das Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz von der Matrix für
nachfolgende Analysen freigesetzt werden. Folglich kann dieser Schutz-Nerdauungstest
auch nur für
die Probenzubereitung oder als ein bestätigender Vorläufertest
für einen
zweiten Test verwendet werden. Zum Beispiel können die Schutz-/Verdauungstests
mit anderen Testformaten kombiniert werden, z. B. dem für die Analyse
von Arrays, oder kann für
die Probenzubereitung verwendet werden, bevor ein Linientest oder
ein zytometrischer (Durchfluss- oder statischer) Test, wie unten
beschrieben, durchgeführt
wird.
-
(iii) Linientests:
-
Ein
anderes bevorzugtes Testformat, das für die Praxis dieser Erfindung
nützlich
ist, ist der Linientest. Ein gewöhnlicher
Linientest ist ein Querflusstest. Viele Verfahren und Vorrichtungen
für Querflusstests
sind bekannt (siehe US-Patente Nrn. 5,916,521, 5,798,273, 5,770,460,
5,710,005, 5,415,994, 4,956,302 und 4,943,522, welche alle hierin
durch Bezugnahme eingeschlossen sind). Ein klassisches Beispiel
eines Querflusstests ist ein kommerziell erhältlicher Schwangerschaftstest.
In einem klassischen Schwangerschaftstest wird eine Urinprobe auf
einen Fleck auf einer Querflusstestvorrichtung aufgetragen. Die
Querflussvorrichtung umfasst eine Flüssigkeiten leitende Matrix,
wie ein Filter oder eine Membrane, welche die Flüssigkeit (z. B. Urin) dazu
bringt, passiv (allgemein durch Kapillarwirkung) von dem Fleck der
Auftragung zum anderen Ende der leitenden Matrix zu fließen. Innerhalb
der Querflussvorrichtung (oder anderweitig zu der Urinprobe vor
der Auftragung auf die Vorrichtung hinzugefügt) befindet sich ein nachweisbarer
Antikörper
gegen das HCG-Hormon; besagtes HCG-Hormon ist in der Urinprobe nur
vorhanden, falls die Patientin schwanger ist. Indem der Urin seitlich
innerhalb der Vorrichtung fließt,
wird der HCG/Antikörperkomplex
gebildet, indem die Bestandteile in Wechselwirkung treten. Ebenfalls
innerhalb der Vorrichtung befindet sich eine Linie (oder eine andere
geometrische Form) einer Substanz (gewöhnlich ein anderer Antikörper), an
welche der HCG/Antikörperkomplex binden
wird und dadurch konzentriert wird, um ein nachweisbares Signal
zu erzeugen.
-
Folglich
bedenkt ein anderes Ausführungsbeispiel
dieser Erfindung einen Linien- oder Querflusstest für den Nachweis
einer Nucleinsäure-Zielsequenz.
In dem Linientest dieser Erfindung wird eine Linie, Linien oder
eine andere geometrische Form der Matrix räumlich auf der Vorrichtung
so fixiert, dass jegliche in einer Probe vorhandenen Komplexe aus
Nicht-Nucleinsäuresonde
und Zielsequenz auf der Linie (oder der anderen geometrischen Form)
der Vorrichtung konzentriert werden können, wenn die Probe (oder
Probenbestandteile) daran vorbeifließen. Vorzugsweise ist der Test
ein Querflusstest. In dem Linientest dieser Erfindung kann die detektierbare
Nicht-Nucleinsäuresonde
zu der Probe hinzugefügt
werden, bevor oder nachdem die Zielsequenz auf der Matrix der Linienvorrichtung konzentriert
worden ist. Folglich wird die Zielsequenz in der Probe durch Detektieren,
Identifizieren oder Quantifizieren des Komplexes aus Nicht-Nucleinsäuresonde
und Zielsequenz, wie er auf der Linie, den Linien oder der anderen
geometrischen Form konzentriert worden ist, bestimmt. Beispiel 16
dieser Spezifikation ist ein Beispiel eines Linientests. Wahlweise
wird das Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz von der
Matrix durch Anpassung der Bedingungen außerhalb des Bereiches freigesetzt,
der für
die elektrostatische Bindung benötigt
wird, und dadurch wird der Nachweis des Hybrids aus ungebundener
Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz oder nur der detektierbaren
Sonde erleichtert, als das Mittel, die Zielsequenz in der Probe
zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
-
(iv) Arraytestformate:
-
In
einem Ausführungsbeispiel
sind Arrays Oberflächen,
an welche zwei oder mehr Proben von Interesse immobilisiert worden
sind, jede an einer einzigartigen Örtlichkeit. In der Literatur
wurden Arrays, die Nucleinsäure
umfassen, beschrieben. Es ist ein Vorteil dieser Erfindung, dass
Nucleinsäure
einer Probe elektrostatisch leicht auf einer Oberfläche in einem
breiten Bereich an Bedingungen immobilisiert wird. Deswegen kann
ein Array aus Proben leicht hergestellt werden, allgemein einfach
durch Auftropfen (unter elektrostatischen Bindungsbedingungen) von
zwei oder mehr Proben, die Nucleinsäure enthalten, an einzelnen Örtlichkeiten
auf einer positiv geladenen Oberfläche. Da die Örtlichkeit
jeder Probe bekannt ist, können
Arrays elektrostatisch immobilisierter Nucleinsäure allgemein verwendet werden,
um gleichzeitig eine oder mehrere Zielsequenzen in zwei oder mehr
Proben von Interesse zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren. Folglich
kann ein Array elektrostatisch immobilisierter Nucleinsäure bei
diagnostischen Anwendungen oder in Screeningverbindungen für Leitsubstanzen,
die einen therapeutischen Nutzen zeigen könnten, nützlich sein. Ein Beispiel eines
Arraytests ist Beispiel 15 dieser Spezifikation. Wahlweise wird
das Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz von der Matrix
durch Anpassung der Bedingungen außerhalb des Bereiches freigesetzt,
der für
die elektrostatische Bindung benötigt
wird, und dadurch wird die Detektion des ungebundenen Hybrids aus
Nicht- Nucleotidsonde
und Zielsequenz oder nur der detektierbaren Sonde erleichtert, als
ein Mittel, um die Zielsequenz in der Probe zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren.
-
Es
ist ein Vorteil dieser Erfindung, dass die Nicht-Nucleotidsonde
nicht notwendig ist für
die Immobilisierung der Nucleinsäure
an die Arraymatrix. Deswegen kann die Nicht-Nucleotidsonde zu einer oder mehreren
Proben bevor oder nachdem sie elektrostatisch auf der Arraymatrix
immobilisiert sind, hinzugefügt
werden.
-
Arrays,
die aus Hybriden aus Nicht-Nucleotidsonden und Zielsequenz bestehen,
haben den zusätzlichen
Vorteil, dass sie hochstabil sind und nicht durch Enzyme, die Nucleinsäure abbauen,
abgebaut werden sollten. Deswegen können diese Tests oder die Proben,
die auf die Arraymatrix aufgetragen werden sollen, so behandelt
werden, wie es oben in dem Abschnitt, der bezeichnet ist als "Verdauungs-/Schutztest", beschrieben ist,
als ein Mittel, um die Testdurchführung durch den Abbau von Probenverunreinigungen
zu verbessern. Unabhängig
davon, ob die Probe mit Enzym vor oder nachdem sie auf die Arraymatrix
aufgetragen wird behandelt wird, ist es wichtig, dass Nicht-Nucleotidsonde/Zielsequenz
gebildet werden kann, so dass die Zielsequenz vor Abbau geschützt ist.
-
(v) Durchfluss- oder statische
Zytometrietests:
-
Durchfluss-
und statische Zytometrie sind sehr nützlich für die Analyse von ganzen Zellen,
ebenso wie von Partikeln. Da die Matrizes dieser Erfindung in Perlenform
oder partikulär
sein können,
ist diese Erfindung besonders gut geeignet für die statische oder Durchfluss-Zytometrie-Analyse
von Partikeln, die Nucleinsäuren enthalten,
welche darauf elektrostatisch immobilisiert sind. Gemäß dieser
Erfindung ist die Nucleinsäure
elektrostatisch an Partikeln oder Perlen immobilisiert. Eine Nicht-Nucleotidsonde
wird verwendet, um eine Zielsequenz von Interesse, die auf den Partikeln
oder Perlen anwesend ist, zu detektieren, und kann hinzugefügt werden,
bevor oder nachdem die Nucleinsäure
immobilisiert wird. Die Detektion, Identifikation oder Quantifikation
des Komplexes aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz in dem statischen
oder Durchflusszytometer wird als das Mittel verwendet, um die Zielsequenz
in der Probe von Interesse zu detektieren, zu identifizieren oder
zu quantifizieren. Beispiel 13 dieser Spezifikation nutzt eine statische
Quantifizierung der Fluoreszenz als das Mittel, um elektrostatisch
auf Perlen immobilisierte Zielsequenz zu quantifizieren. Wahlweise
wird das Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz von der Matrix durch Anpassung der Bedingungen außerhalb des
Bereiches freigesetzt, der für
die elektrostatische Bindung benötigt
wird, und dadurch wird der Nachweis des ungebundenen Hybrids aus
Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz erleichtert, oder es wird nur
die detektierbare Sonde freigesetzt, als das Mittel, die Zielsequenz
in der Probe zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
-
Beispielhafte
Anwendungen für
die Verwendung dieser Erfindung
-
Da
die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung in einem
sondenbasierten Hybridisierungstest verwendet werden können, wird
diese Erfindung einen Nutzen bei der Verbesserung von Tests finden,
die verwendet werden, um die Anwesenheit oder Menge eines Organismus
oder Virus in einer Probe durch die Detektion von Zielsequenzen
im Zusammenhang mit dem Organismus oder Virus zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren (siehe US-Patent Nr. 5,641,631, bezeichnet
als "Method for
detecting, identifying and quantitating organisms and viruses", hierin durch Bezugnahme
eingeschlossen). Ähnlich
wird diese Erfindung auch Nutzen finden in einem Test, der bei der
Detektion, Identifikation oder Quantifikation einer oder mehrerer
Arten eines Organismus in einer Probe verwendet wird (siehe US-Patent
Nr. 5,288,611, bezeichnet als "Method
for detecting, identifying and quantitating organisms and viruses", hierin durch Bezugnahme
eingeschlossen). Diese Erfindung wird auch Nutzen finden in einem
Test, der verwendet wird, um die Wirkung antimikrobieller Mittel
auf das Wachstum eines oder mehrerer Organismen in einer Probe zu
bestimmen (siehe US-Patent Nr. 5,612,183, bezeichnet als "Method for determining
the effect of antimicrobial agents on growth using ribosomal nucleic
acid subunit subsequence specific probes", hierin durch Bezugnahme eingeschlossen).
Diese Erfindung wird auch einen Nutzen finden in einem Test, der
verwendet wird, um die Anwesenheit oder Menge einer taxonomischen
Gruppe an Organismen in einer Probe zu bestimmen (siehe US-Patent
Nr. 5,601,984, bezeichnet als "Method
for detecting the presence of amount of a taxonomic group of organisms using
specific r-RNA subsequences as probes", hierin durch Bezugnahme eingeschlossen).
-
Die
Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung sind besonders
nützlich
für die
schnelle, empfindliche, zuverlässige
und vielseitige Detektion von Zielsequenzen, die für Organismen
besonders sind, welche in Nahrungsmitteln, Getränken, Wasser, pharmazeutischen
Produkten, Hygieneprodukten, Molkereiprodukten oder Umweltproben
gefunden werden könnten.
Die Analyse bevorzugter Getränke
schließt
Soda, Wasser in Flaschen, Fruchtsaft, Bier, Wein oder Likörprodukte
ein. Folglich werden die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser
Erfindung besonders nützlich
sein für
die Analyse von Rohmaterialien, Ausrüstung, Produkten oder Vorgängen, die
verwendet werden, um Nahrungsmittel, Getränke, Wasser, pharmazeutische
Produkte, Hygieneprodukte, Milchprodukte oder Umweltproben herzustellen
oder zu lagern.
-
Ähnlich sind
die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung besonders
nützlich
für die schnelle,
empfindliche, zuverlässige
und vielseitige Detektion von Zielsequenzen, die besonders sind
für Organismen,
welche in klinischen Umgebungen gefunden werden könnten. Folglich
werden die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung
besonders nützlich
sein für
die Analyse von klinischen Mustern oder Ausrüstung, Anlagen oder Produkten,
die verwendet werden, um Menschen oder Tiere zu behandeln. Zum Beispiel
kann der Test verwendet werden, um eine Zielsequenz zu detektieren,
welche für
eine auf Genetik basierende Erkrankung spezifisch ist, oder welche
spezifisch ist für
eine Veranlagung für
eine auf Genetik basierende Erkrankung. Nicht begrenzende Beispiele
an Erkrankungen schließen β-Thalassämie, Sichelzellanämie, Faktor-V
Leiden, cystische Fibrose und mit Krebs in Beziehung stehende Ziele
wie p53, p10, BRC-1 und BRC-2.
-
III. Bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung:
-
Zusammensetzungen:
-
In
einem Ausführungsbeispiel
bezieht sich diese Erfindung auf Zusammensetzungen, die geeignet sind,
um die Anwesenheit einer Zielsequenz in einer Probe zu detektieren.
Eine bevorzugte Zusammensetzung umfasst ein Nucleinsäure mit
einer Zielsequenz, welche elektrostatisch an eine Matrix unter geeigneten elektrostatischen
Bindungsbedingungen gebunden ist. Die Zusammensetzung umfasst weiter
eine Nicht-Nucleotidsonde mit einer Sondier-Nucleobasensequenz,
die mit wenigstens einem Teil der Zielsequenz sequenzspezifisch
hybridisiert ist, vorausgesetzt jedoch, dass die Nicht-Nucleotidsonde
nicht wesentlich an die Matrix unter geeigneten elektrostatischen
Bindungsbedingungen bindet, wenn nicht die Zielsequenz auf der Matrix vorhanden
ist. Deswegen wird die elektrostatische Immobilisierung des Komplexes
aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz primär durch die Wechselwirkung
der Nucleinsäure
mit der Matrix bestimmt und ist nicht signifikant abhängig von
irgendwelchen Wechselwirkungen der Nicht-Nucleotidsonde und der Matrix.
-
Solche
Zusammensetzungen sind gut geeignet für den Nachweis der Anwesenheit
von Zielsequenzen in Proben, da die Nucleinsäurebestandteile der Probe auf
der Matrix konzentriert werden. Weiterhin wird die hybridisierte
detektierbare Nicht-Nucleotidsonde auf der Matrix konzentriert,
so dass die Nachweisgrenze des Tests verbessert werden kann, da
die Anwesenheit der Markierung lokalisiert wird und dadurch leichter
nachgewiesen wird, im Vergleich mit der Situation, wenn sie in der
Masse der Flüssigkeit
verteilt ist (siehe Beispiel 12).
-
Verfahren:
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
bezieht sich diese Erfindung auf Verfahren für die Detektion, Identifikation
oder Quantifikation einer Zielsequenz in einer Probe, die eine Nucleinsäure enthält. Ein
beispielhaftes Verfahren umfasst das in Kontakt bringen einer Probe
mit einer Matrix und wenigstens einer Nicht-Nucleotidsonde, worin
die Nucleinsäure
in der Probe elektrostatisch an die Matrix unter geeigneten elektrostatischen
Bindungsbedingungen binden wird. Zusätzlich wird die Nicht-Nucleotidsonde
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen mit wenigstens einem
Teil der Zielsequenz, falls sie in der Probe anwesend ist, hybridisieren.
Das Verfahren umfasst weiter das Detektieren, Identifizieren oder
Quantifizieren des Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz
als ein Mittel, um die Zielsequenz in der Probe zu detektieren,
zu identifizieren oder zu quantifizieren.
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In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
bezieht sich diese Erfindung auf Multiplexverfahren für die Detektion,
Identifikation oder Quantifikation von zwei oder mehr Zielsequenzen
von zwei oder mehr Nucleinsäuremolekülen, die
in derselben Probe anwesend sein könnten. Ein beispielhaftes Verfahren
umfasst das in Kontakt bringen einer Probe mit einer Matrix und
zwei oder mehr unabhängig
detektierbaren Nicht-Nucleotidsonden,
worin die in der Probe vorhandene Nucleinsäure elektrostatisch an die
Matrix unter geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen binden
wird. Zusätzlich
werden die zwei oder mehr unabhängig
detektierbaren Nicht-Nucleotidsonden unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen
mit wenigstens einem Teil der Zielsequenzen, mit denen die Sonde
durch ihre Konstruktion hybridisieren soll, falls sie in der Nucleinsäure der
Probe vorhanden sind, hybridisieren. Folglich wird, falls eine bestimmt
Zielsequenz elektrostatisch auf der Matrix immobilisiert wird, die
unabhängig
detektierbare Nicht-Nucleotidsonde,
die gestaltet ist, um mit jener bestimmten Zielsequenz zu hybridisieren,
auf der Matrix konzentriert werden und für die Detektion zugänglich werden.
Deswegen umfasst das Verfahren weiter das Detektieren, Identifizieren
oder Quantifizieren jedes einzelnen unabhängig detektierbaren Hybrids
aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz, welches elektrostatisch
an diese Matrix als ein Mittel gebunden wird, um jede einzelne Zielsequenz,
die in der Probe und in demselben Test detektiert werden soll, zu
detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren. Wahlweise
werden die einzelnen unabhängig
detektierbaren Hybride aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz
von der Matrix freigesetzt durch Anpassen der Bedingungen außerhalb
des Bereichs, der für
die elektrostatische Bindung benötigt
wird, und dadurch wird der Nachweis des ungebundenen Hybrids aus
Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz oder nur der detektierbaren
Sonde erleichtert, als das Mittel, um die Zielsequenz in der Probe
zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
-
In
noch einem weiteren Ausführungsbeispiel
nutzt diese Erfindung den Vorteil der Stabilität der Komplexe aus Nucleinsäureanalogon
und Nucleinsäure
(siehe Stanley et al., US5,861,250), um dadurch weiter die Durchführung des
Tests zu verbessern und/oder anderweitig den Arbeitsaufwand oder
die Komplexität
der Probenzubereitung zu reduzieren.
-
Ein
Beispielverfahren umfasst das Kontaktieren der Probe mit wenigstens
einer Nicht-Nucleotidsonde, worin
die Nicht-Nucleotidsonde unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen
mit wenigstens einem Teil der Zielsequenz hybridisieren wird, falls
sie in der Probe vorhanden ist. Die Probe wird auch auf einer Matrix
konzentriert, worin das Nucleinsäuremolekül elektrostatisch
an eine Matrix unter geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen
binden wird. Entweder vor oder nach der Immobilisierung an die Matrix
wird die Probe, die den Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz enthält, mit
einem oder mehreren Enzymen in Kontakt gebracht, die in der Lage
sind, Proben-Verunreinigungen abzubauen, einschließlich dem
Nucleinsäuremolekül, nicht
jedoch den Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz. Das
Verfahren umfasst weiter das Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren
des Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz als ein Mittel,
die Zielsequenz in der Probe zu detektieren, zu identifizieren oder
zu quantifizieren, vorausgesetzt, dass die Nicht-Nucleotidsonde/Zielsequenz
zuerst auf der Matrix immobilisiert wird. Wahlweise wird das detektierbare
Hybrid aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz von der Matrix durch
Anpassen der Bedingungen außerhalb
des Bereiches, der für
die elektrostatische Bedingung benötigt wird, freigesetzt und
dadurch wird die Detektion des ungebundenen Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz oder nur der detektierbaren Sonde erleichtert, als
das Mittel, die Zielsequenz in der Probe zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren.
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren für die Detektion, Identifikation
oder Quantifikation einer Zielsequenz eines Nucleinsäuremoleküls, das
an einer Örtlichkeit
auf einem Array elektrostatisch immobilisiert ist, worin der Array
Nucleinsäuremoleküle umfasst,
die elektrostatisch an einzigartigen Örtlichkeiten gebunden sind.
Ein beispielhaftes Verfahren umfasst das in Kontakt bringen des
Arrays mit wenigstens einer Nicht-Nucleotidsonde, worin die Nicht-Nucleotidsonde unter
geeigneten Hybridisierungsbedingungen mit wenigstens einem Teil
der Zielsequenz, falls sie auf dem Array vorhanden ist, hybridisieren
wird. Der an eine Örtlichkeit
auf diesem Array elektrostatisch gebundene Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz wird dann detektiert, identifiziert oder quantifiziert
als das Mittel, um die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge der an
dieser Arrayörtlichkeit
vorhandenen Zielsequenz zu bestimmen. Es ist ein Vorteil der Erfindung,
dass eines oder mehrere Enzyme, die in der Lage sind, Probenverunreinigungen,
einschließlich
des Nucleinsäure-Zielmoleküls, nicht
jedoch den Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz, abzubauen,
auch vor der Analyse des Arrays hinzugefügt werden kann, um dadurch
die Durchführung
des Arraytests zu verbessern, indem Proben-Verunreinigungen abgebaut
werden, welche ansonsten zu falsch-positiven Ergebnissen führen könnten. Wahlweise
können
die detektierbaren Hybride aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz
von der Matrix durch Anpassung der Bedingungen außerhalb
des Bereiches, der für
die elektrostatische Bindung erforderlich ist, freigesetzt werden,
und dadurch wird der Nachweis des Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz oder nur der detektierbaren Sonde erleichtert, als das
Mittel, die Zielsequenz in der Probe zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren. Falls die Nicht-Nucleotidsonden unabhängig detektierbar
sind, kann die Analyse der Matrix in einem Multiplexformat erfolgen.
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auf ein Verfahren für die Detektion, Identifikation
oder Quantifikation einer Zielsequenz eines Nucleinsäuremoleküls gerichtet,
welches in irgendeiner von zwei oder mehr Proben von Interesse vorhanden
sein könnte.
Das Verfahren umfasst das Vermischen jeder der beiden oder mehr
Proben von Interesse mit wenigstens einer Nicht-Nucleotidsonde unter
geeigneten Hybridisierungsbedingungen. Als Nächstes wird eine Matrix unter
geeigneten elektrostatischen Bindungsbedingungen mit wenigstens
einem Teil von jeder der zwei oder mehr Proben in Kontakt gebracht,
um dadurch die Nucleinsäurebestandteile
jeder Probe an die Matrix elektrostatisch zu immobilisieren, jede
an einer einzigen Örtlichkeit,
und um dadurch eine Matrixanordnung von Proben zu schaffen. Der
an eine Örtlichkeit
auf diesem Array elektrostatisch gebundene Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz wird dann detektiert, identifiziert oder quantifiziert
als das Mittel, um die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge der an
dieser Arrayörtlichkeit
vorhandenen Zielsequenz zu bestimmen. Es ist ein Vorteil der Erfindung,
dass eines oder mehrere Enzyme, die in der Lage sind Proben-Verunreinigungen
abzubauen, einschließlich
des Nucleinsäure-Zielmoleküls, nicht
jedoch den Komplex aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz, auch
vor der Analyse des Arrays hinzugefügt werden können, um dadurch die Durchführung des
Arraytests durch Abbauen von Proben-Verunreinigungen, welche ansonsten
zu falschpositiven Ergebnissen führen
könnten,
zu verbessern. Wahlweise können
die detektierbaren Hybride aus Nicht-Nucleotidsonde und Zielsequenz
von der Matrix durch Anpassung von Bedingungen außerhalb
des Bereiches, der für
die elektrostatische Bindung benötigt
wird, freigesetzt werden, und dadurch wird die Detektion des ungebundenen
Hybrids aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz oder nur der detektierbaren Sonde erleichtert, als
das Mittel, um die Zielsequenz in der Probe zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren. Falls die Nicht-Nucleotidsonden unabhängig detektierbar sind,
kann die Analyse der Matrix in einem Multiplexformat erfolgen.
-
Kits:
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auf Kits gerichtet, die für die Durchführung eines
Tests, wie er hierin beschrieben ist, geeignet ist, welcher die
Anwesenheit, Abwesenheit oder Anzahl von Zielsequenzen in einer
Probe detektiert. Die Kits dieser Erfindung umfassen eine Matrix
und eine oder mehrere Nicht-Nucleotidsonden und andere Reagenzien
oder Zusammensetzungen, die ausgewählt werden, um einen Test durchzuführen oder
um anderweitig die Durchführung
eines Tests zu vereinfachen, der verwendet wird, um eine Zielsequenz
in einer Probe zu detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
Geeignete Nicht-Nucleotidsonden, Matrizes und Verfahren wurden kürzlich hierin
beschrieben. Typischerweise wird der Kit eine Nicht-Nucleotidsonde,
eine Matrix und eines oder mehrere Reagenzien oder Puffer für die Festlegung
der elektrostatischen Bindungsbedingungen und/oder Hybridisierungsbedingungen
umfassen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
eines bevorzugten Kits wird wenigstens zwei unabhängig detektierbare Nicht-Nucleotidsonden
umfassen, dergestalt, dass die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge
jeder unabhängig
detektierbaren Einheit verwendet werden kann, um jede von wenigstens
zwei Zielsequenzen, die in einer Probe in demselben Test (ein Multiplextest)
vorhanden sein könnten,
unterscheidbar zu identifizieren oder zu quantifizieren. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird der Kit zwei oder mehr Nicht-Nucleotid-"Beacon"-Sonden umfassen. Vorzugsweise wird
der Kit nützlich
sein, um einen selbstanzeigenden Multiplextest wie einen selbstanzeigenden
PCR-Test durchzuführen.
-
3. Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1A und 1B sind
mit dem Computer erzeugte Negative der Abbildungen einer Fotografie
von Röhrchen
eines Experimentes, in der PCR verwendet wird, um eine Nucleinsäure, die
eine Zielsequenz umfasst, zu amplifizieren, mit welcher ein Linear
Beacon hybridisiert, um ein detektierbares Signal zu erzeugen.
-
2A und 2B sind
mit dem Computererzeugte Negative der Abbildungen einer Fotografie
desselben Polyacrylamidgels, das verwendet wurde, um den Inhalt
der in den 1A und 1B vor
(2A) und nach (2B)
der Färbung
mit Ethidiumbromid zu analysieren.
-
3 ist
ein mit dem Computer erzeugtes Negativ einer Abbildung einer Fotografie
von Röhrchen
aus einem Experiment, bei dem PCR verwendet worden ist, um unterschiedliche
Amplicons mit einer Punktmutation einer Zielsequenz zu erzeugen,
mit welcher ein Linear Beacon hybridisiert, um ein detektierbares
Signal zu erzeugen.
-
4A und 4B sind
mit dem Computer erzeugte Negative einer Abbildung einer Fotografie
desselben Polyacrylamidgels, das verwendet worden ist, um den Inhalt der
in 3 gezeigten Röhrchen
vor (4A) und nach (4B) der Färbung
mit Ethidiumbromid zu analysieren.
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5 ist
ein mit dem Computer erzeugtes Negativ einer Abbildung einer Fotografie
von Röhrchen
aus einem Experiment, das verwendet wurde, um den Bereich der Ionenstärke, der
für die
elektrostatische Immobilisierung von Sonden, Zielnucleinsäuren und
Komplexen aus Sonde und Zielnucleinsäure geeignet ist, zu bestimmen.
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6A und 6B sind
Abbildungen derselben mit GAPS-überzogenem
Mikroskopobjektträger,
die aufgetropfte Proben enthalten, vor (6A)
und nach (6B) dem Waschen, um Material
zu entfernen, das nicht anderweitig elektrostatisch immobilisiert
worden ist.
-
Methoden für die Durchführung der
Erfindung
-
Diese
Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele erläutert, von
denen nicht beabsichtigt ist, dass sie in irgendeiner Weise begrenzend
sind.
-
Beispiel 1: Synthese von
DNA-Oligonucleotiden für
die Untersuchung
-
Für diese
Untersuchung wurden markierte und unmarkierte DNA-Oligonucleotide,
die als Sonden oder als Nucleinsäuren
geeignet sind, umfassend eine Zielsequenz, entweder unter Verwendung
von im Handel erhältlichen
Reagenzien und Geräten
synthetisiert oder von kommerziellen Lieferanten bezogen. Sämtliche DNAs
wurden in gereinigter Form erhalten oder unter Verwendung von gewöhnlichen
Verfahren gereinigt. Die Sequenzen der zubereiteten DNA-Oligonucleotide
sind in Tabelle 1 unten dargestellt. Verfahren und Zusammensetzungen
für die
Synthese und Reinigung synthetischer DNAs sind Fachleuten wohl bekannt.
-
Beispiel 2: Synthese von
N-α-(Fmoc)-ε-(NH2)-L-ysin-OH
-
Zu
20 mmol N-α-(Fmoc)-N-ε-(t-boc)-L-Lysin-OH
wurden 60 ml 2/1 Dichlormethan (DCM)/Trifluoressigsäure (TFA)
hinzugefügt.
Der Lösung
wurde ermöglicht,
zu rühren,
bis die tert-Butyloxycarbonyl-(t-boc)-Gruppe vollständig von
dem N-α-(Fmoc)-N-ε-(t-boc)-L-Lysin-OH entfernt
worden war. Die Lösung
wurde dann bis zur Trockne verdampft und der Rückstand wurde erneut in 15
ml DCM gelöst.
Es wurde dann ein Versuch gemacht, das Produkt durch die tropfenweise
Zugabe der Lösung
zu 350 ml Ethylether zu fällen.
Da das Produkt ausölte,
wurde der Ethylether dekantiert und das Öl wurde einem Hochvakuum ausgesetzt,
um einen weißen Schaum
zu ergeben. Der weiße
Schaum wurde in 250 ml Wasser gelöst und die Lösung wurde
auf einen pH-Wert von 4 durch die Zugabe von gesättigtem Natriumphosphat (dibasisch)
neutralisiert. Es wurde ein weißer
Feststoff gebildet und durch Vakuumfiltration gesammelt. Das Produkt
wurde in einem Vakuumofen bei 35–40 °C über Nacht getrocknet. Ausbeute:
17,6 mmol, 88 %.
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Beispiel 3: Synthese von
N-α-(Fmoc)-N-ε-(dabcyl)-L-Lysin-OH
-
Zu
1 mmol N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH (Beispiel 2) wurden 5 ml N,N'-Dimethylformamid (DMF) und 1,1 mmol
TFA hinzugefügt.
Dieser Lösung
wurde ermöglicht,
zu rühren,
bis sich die Aminosäure
vollständig
gelöst
hatte.
-
Zu
1,1 mmol 4-((4-Dimethylamin)phenyl)azo)benzosäure-Succinimidylester (Dabcyl-NHS;
Molecular Probes, P/N D-2245) wurden 4 ml DMF und 5 mmol Diisopropylethylamin
(DIEA) hinzugefügt.
Zu dieser Rührlösung wurde
tropfenweise die wie oben beschrieben zubereitete N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH-Lösung hinzugefügt. Der
Reaktion wurde ermöglicht, über Nacht
zu rühren,
und sie wurde dann aufgearbeitet.
-
Das
Lösungsmittel
wurde im Vakuum verdampft und der Rückstand wurde in 50 ml DCM
und 50 ml 10 % wässriger
Zitronensäure
partitioniert. Die Schichten wurden getrennt und die organische
Schicht wurde mit wässrigem
Natriumbicarbonat gewaschen und wiederum mit 10 % wässriger
Zitronensäure
gewaschen. Die organische Schicht wurde dann mit Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und zu einem orangen Schaum verdampft. Der Schaum wurde
aus Acetonitril (ACN) kristallisiert und die Kristalle wurden durch
Vakuumfiltration gesammelt. Ausbeute: 0,52 mmol, 52 %.
-
Beispiel 4: Synthese eines
N-α-(Fmoc)-N-ε-(dabcyl)-L-Lysin-PAL-PEG/PS-Syntheseträgers
-
Das
N-α-(Fmoc)-N-ε-(dabcyl)-L-Lysin-OH
(Beispiel 2) wurde verwendet, um einen Syntheseträger zuzubereiten,
der für
die Zubereitung C-terminal dabcylierter PNAs nützlich ist. Die Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc)-Gruppe
von 0,824 g im Handel erhältlichem
Fmoc-PAL-Peg-PS-Syntheseträger
(PerSeptive Biosystems, Inc.; P/N GEN913384) wurde durch Behandlung
in einem Durchflussgefäß mit 20
% Piperidin in DCM für
30 Minuten entfernt. Der Träger
wurde dann mit DCM gewaschen. Schließlich wurde der Träger mit
DMF gewaschen und mit einem Spülstrom
aus Argon getrocknet.
-
Eine
Lösung,
die 0,302 g N-α-(Fmoc)-N-ε-(dabcyl)-L-Lysin-OH,
3,25 ml DMF, 0,173 g [O-(7-Azabenzotriaol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphate
(HATU), 0,101 ml DIEA und 0,068 ml 2,6-Lutidin enthielt, wurde durch
die aufeinander folgende Kombination der Reagenzien zubereitet.
Diese Lösung
wurde dann zu dem gewaschenen Syntheseträger hinzugefügt und es
wurde ihr ermöglicht,
für 2 Stunden
zu reagieren. Die Lösung
wurde dann durch das Gefäß mit einem
Argonstrom gespült
und der Träger
wurde nacheinander mit DMF, DCM und DMF gewaschen. Das Harz wurde
dann mit einem Argonstrom getrocknet.
-
Der
Träger
wurde mit 5 ml im Handel erhältlichem
Standard-PNA-Kappen-Reagens (PerSeptive Biosystems, Inc., P/N GEN063102)
behandelt. Das Kappen-Reagens wurde dann von dem Gefäß abgespült und der
Träger
wurde mit DMF und DCM gewaschen. Der Träger wurde dann mit einem Argonstrom
getrocknet. Schließlich
wurde der Syntheseträger
unter Hochvakuum getrocknet.
-
Die
Endbeladung des Trägers
wurde durch die Analyse der Fmoc-Beladung von drei Proben von annähernd 6–8 mg bestimmt.
Die Analyse bestimmte die Beladung auf annähernd 0,145 mmol/g.
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Dieser
Syntheseträger
wurde in eine leere PNA-Synthesesäule, sofern benötigt, gepackt
und verwendet, um PNA-Oligomere mit einer C-terminalen Dabcyl-Löschereinheit,
angeheftet an das PNA-Oligomer durch die ε-Aminogruppe der C-terminalen
Aminosäure
L-Lysin, zuzubereiten.
-
Beispiel 5: Synthese von
PNA
-
PNAs
wurden unter Verwendung von im Handel erhältlichen Reagenzien und Geräten, erhalten
von PerSeptive Biosystems, Inc., synthetisiert. Doppelkupplungen
wurden oftmals durchgeführt,
um sicherzustellen, dass das Rohprodukt von einer annehmbaren Reinheit
war. Die Reinheit der End-PNAs wurde durch Standardumkehrphasen-Chromatographieverfahren
bestimmt und die Identität
der PNA wurde durch Vergleich theoretisch berechneter Massen mit
den Ergebnissen der Massenanalyse unter Verwendung eines MALDI-TOF-Massenspektrometers
betätigt.
-
Es
wurden PNAs, die eine C-terminale Dabcyleinheit besaßen, zubereitet
durch Durchführen
der Synthese unter Verwendung eines, wie im Beispiel 4 beschrieben,
zubereiteten, mit Dabcyl-Lysin modifizierten Syntheseträgers. PNAs,
die eine N-terminale Fluoresceineinheit besaßen, wurden mit den geeigneten
Markierungsreagenzien und Linkern (falls nötig) vor der Abspaltung von
dem Syntheseträger
behandelt (siehe Beispiel 6). Etliche Verfahren sind für das Markieren
eines PNA-Oligomers mit Fluorescein erhältlich, das von den Anmeldern
bevorzugte Verfahren ist aber in Beispiel 6 beschrieben. PNAs, umfassend
eine Cy3-Markierung (Amersham),
wurden von dem Syntheseträger
abgespalten und mit HPLC unter Verwendung gewöhnlicher Verfahren vor der
Cy3-Markierung gereinigt, wie in Beispiel 7 beschrieben.
-
Beispiel 6: Bevorzugtes
Vorgehen für
die Markierung trägergebundener
PNA mit 5(6)-Carboxyfluorescein
-
Nach
der sauberen Reaktion mit Linkern und dem Entfernen der endständigen Aminschutzgruppe wurde
das Harz mit 250 μl
einer Lösung,
enthaltend 0,5 M 5(6)-Carboxyfluorescein,
0,5 M N,N'-Diisopropylcarbodiimid,
0,5 M 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol
(HOAt) in DMF (siehe Weber et al., Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters, 8:
597–600
(1998)) behandelt. Nach der Behandlung wurde der Syntheseträger gewaschen
und unter Hochvakuum getrocknet. Das PNA-Oligomer wurde dann abgespalten,
deprotektioniert und gereinigt.
-
Beispiel 7: Allgemeines
Vorgehen für
die Cy3-Markierung von PNAs
-
Das
gereinigte, PNA enthaltende Amin wurde in 1/1 DMF/Wasser in einer
Konzentration von annähernd
0,05 OD/μl
gelöst,
um eine PNA-Stammlösung
zuzubereiten. Aus der Stammlösung
wurden annähernd 30
nmol PNA zu einem Röhrchen
hinzugefügt.
Zu diesem Röhrchen
wurden dann 125 μl
0,1 M HEPES (pH 8,5) und ausreichend 1/1 DMF/Wasser, um das Gesamtvolumen
auf 250 μl
zu bringen, hinzugefügt.
Diese Lösung
wurde gründlich
vermischt. Zu einem vorgepackten Röhrchen aus Cy3-Farbstoff (Amersham)
wurden die gesamten 250 μl
der wie oben beschrieben zubereiteten Lösung hinzugefügt. Das
Röhrchen
wurde gut vermischt und es wurde ihm dann ermöglicht, für 1 Stunde bei Umgebungstemperatur
zu reagieren.
-
Nach
der Reaktion wurde das Lösungsmittel
durch Verdampfung in einem Speed-Vac entfernt. Das Pellet wurde
dann in 400 μl
einer Lösung,
enthaltend 3:1 1 % wässriges
TFA/ACN, gelöst.
Wahlweise wurde die Lösung
dann in 5000 MW Ultrafree (Millipore, P/N UFC3LCC25) oder 3000 MW
(Amicon, P/N 42404) übertragen
und filtriert, um Farbstoff im Überschuss
zu entfernen. Das wiedergewonnene Produkt wurde dann erneut unter
Verwendung gewöhnlicher
Umkehrphasen-Chromatographieverfahren gereinigt.
-
Allgemeine Diskussion
der Beispiel 8 bis 12:
-
Die
folgenden Beispiele wurden durchgeführt, um zu untersuchen, ob
die Anwesenheit von Zielnucleinsäuren,
welche elektrostatisch an mit Polyethylenimin (PEI) derivatisierte
Perlen gebunden worden sind, spezifisch unter Verwendung von markierten
PNA-Sonden detektiert werden könnte,
worin die markierte (neutrale) PNA nicht an die Perlen in der Abwesenheit
von Zielnucleinsäure
immobilisiert werden würde,
jedoch hybridisieren würde
und deswegen auf den Perlen immobilisiert werden würde, falls
die Zielnucleinsäure
vorhanden ist. Diese Experimente zeigen eine Anwendung, welche einzigartig
geeignet ist für
PNA-Sonden, da sie ein neutrales Rückgrat besitzen, aber nichtsdestotrotz
mit Nucleinsäuren
mit Sequenzspezifität
hybridisieren.
-
Unterstützt durch
die Diskussion und die hierin beschriebenen Beispiele werden Fachleute
schätzen, dass
andere als jene mit PEI überzogenen,
positiv geladenen Matrizes für
die Praxis der hierin beschriebenen Erfindung geeignet sind. Ähnlich werden
Fachleute schätzen,
dass sämtliche
Matrixarten oder Trägerarten,
andere als Perlen, für
die Praxis dieser Erfindung geeignet sind. Schließlich werden
Fachleute auch schätzen, dass
die Nicht-Nucleotidsonden, die für
die Praxis dieser Erfindung geeignet sind, gegenwärtige (z.
B. PNA) und zukünftige
Konstrukte einschließen,
welche sequenzspezifisch mit Nucleinsäure in Wechselwirkung treten und
welche entweder neutral oder positiv geladen sind unter Bedingungen,
bei denen eine Nucleinsäure
elektrostatisch an eine geladene Matrix binden wird.
-
Tabelle
1: Oligodesoxynucleotidsonden und Konstrukte
-
Sämtliche
Oligodesoxynucleotide sind von dem 5'- in Richtung zu dem 3'-Ende dargestellt.
Stammlösungen
der Oligodesoxynucleotide wurden allgemein zubereitet durch Lösen des
trockenen Pulvers in TE-Puffer (TE-Puffer: 10 mM Tris, pH 8,3, 1
mM EDTA).
-
-
Im
Handel erhältliche
mit PEI derivatisierte Perlen wurden für diese Experimente ausgewählt, da
sie leicht erhältlich
sind als gut charakterisierte, kommerzielle Anionenaustauch-Chromatographie-Packmaterialien
mit einer hohen Dichte positiv geladener funktioneller Gruppen pro
Flächeneinheit
bei einem neutralen pH-Wert (pH 7). Da sie eine hohe Dichte positiv
geladener funktioneller Gruppen bei einem neutralen pH-Wert besaßen, besaßen sie
eine günstige
Bindungskapazität
für Oligonucleotide,
die bei neutralem pH-Wert negativ geladen sind (da jeder Phosphodiester
eine einzelne negative Ladung umfasst, ist die Ladung jeder Nucleinsäure längenabhängig).
-
PEI-Kieselsäure- und
Q-Sepharose-Perlen wurden als im Wesentlichen austauschbar in sämtlichen durchgeführten Experimenten
festgestellt. Die PEI-Kieselsäure-Perlen
wurden jedoch als eine innere (natürliche) Fluoreszenz aufweisend
befunden, wenn sie auf dem UV-Transilluminator beleuchtet wurden,
und aus diesem Grund können
sie in einigen Anwendungen weniger geeignet sein.
-
-
Sämtliche
PNA-Sequenzen sind von dem Amin- zum Carboxylende geschrieben. Abkürzungen
sind: Ac = Acetyl; Flu = 5(6)-Carboxyfluorescein; Dabcyl = 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure; Bio
= Biotin; O = 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure; K = die Aminosäure L-Lysin;
E = der Löslichkeitsverstärker "4", wie er in Gildea et al., Tett. Lett.
39 (1998), 7255-7258, wiedergegeben ist; Ce = die Gruppe, erhalten
durch Kappen der PNA mit der geladenen Einheit "7",
wie in Gildea et al., Tett. Lett. 39 (1998), 7255-7258, wiedergegeben, and
Cy3 = der Cyanin-3-Farbstoff von Amersham. Stammlösungen von
PNAs werden allgemein durch Lösen der
gereinigten Sonde in einer Lösung
zubereitet, enthaltend 1/1 N,N'-Dimethylformamid
(DMF)/Wasser, in einer Konzentration von annähernd 0,05 OD (260 nm) pro μl.
-
DNA-Plasmid-Matrizen
-
Die
Plasmide pKRASMU und pKRASWT wurden als Matrizen in PCR-Amplifikationsreaktionen
verwendet und wurden durch Klonieren eines PCR-Amplicons aus menschlicher
DNA in das pCR2.1-Plasmid (Invitrogen) erzeugt. Die mutierte menschliche
DNA wurde aus einer Zelllinie, Calu-1, zubereitet, welche eine Punktmutation
an der Base 129 des K-ras-Gens enthält. Die menschliche Wildtyp-DNA
wurde aus einer Zelllinie, NCI, zubereitet, welche zwei Kopien des
K-ras-Wildtyp-Gens enthält.
Klone wurden durch Restriktionsfragmentanalyse und Sequenzanalyse
gescreent. Große
Zubereitungen des Plasmids wurden erzeugt und wurden unter Verwendung
von Standardtechniken quantifiziert. Die amplifizierte Region flankiert
die K-ras-Mutation und war 111 bp lang.
-
dsDNA-Matrize
(nur amplifizierter Bereich)
-
Die
Position und Sequenz der Punktmutation der Amplicons ist in Klammern
erläutert.
-
Das
Plasmid PBR322 wurde von New England BioLabs, P/N 300-35, erhalten. Tabelle
3: Salzpuffer
Elektrophoreseartikel:
10–20% Polyacrylamidgel: | ESA,
Katalog # 80-0015 |
10X
Gelpuffer: | ESA,
Katalog # 80-0132 |
4X
Beladungsfarbstoff: | 50
% Glycerol, 0,1 M Bromphenol-Blau, 0,01 M Xylencyanol, 4X ESA-Gelpuffer
(verdünnt
aus ESA # 80-0132) |
-
Beispiel 8: Allgemeine
Eigenschaften der Polyethylenimin- (PEI-)Perlen
-
Polyethylenimin-
(PEI-)Perlen wurden untersucht, um die physikalischen Eigenschaften
wie Partikelgröße und Form,
ebenso wie chemische Eigenschaften wie die Bindungskapazität von Nucleinsäure zu bestimmen.
Partikelgröße und die
Konzentration der pro Volumeneinheit suspendierten Perlen wurden
unter Verwendung eines Hemazytometers (Hausser Scientific; Horsham,
PA; Modell # 3900) bestimmt.
-
Unter
Verwendung des Hemazytometers wurden die Sepharoseperlen als allgemein
kugelig in der Form und mit einem Durchmesser im Bereich von annähernd 20–50 μm mit einem
geschätzten
durchschnittlichen Durchmesser von 30 μm befunden. Die Konzentration
der suspendierten Sepharoseperlen wurde auf annähernd 50.000 Perlen/μl geschätzt, nachdem sie
gewaschen (gemäß den Instruktionen
des Herstellers) und in deionisiertem Wasser erneut gelöst worden
sind.
-
Unter
Verwendung des Hemazytometers wurden die Kieselsäureperlen ebenfalls als allgemein
in der Form kugelig und mit einem Durchmesser im Bereich von annähernd 5–15 μm mit einem
geschätzten
durchschnittlichen Durchmesser von annähernd 10 μm befunden. Die Konzentration
der suspendierten Kieselsäureperlen
wurde auf annähernd
150.000 bis 200.000 Perlen/μl
geschätzt,
nachdem sie gewaschen (gemäß den Anweisungen
des Herstellers) und erneut in deionisiertem Wasser gelöst worden
waren.
-
Die
Fähigkeit
der Kieselsäure-
und Sepharoseperlen, Nucleinsäure
zu binden, wurde in 100 mM TRIS-HCI, pH 7,5, untersucht. Die Kapazität der Sepharoseperlen
wurde gemittelt auf ungefähr
0,75 OD260 Nucleinsäure pro μl Perlen oder annähernd 1,1
E-5 OD260 Nucleinsäure pro Perle. Die Kapazität der Kieselsäureperlen
wurde durch den Anmelder angenähert
auf ungefähr
0,4 OD260 Nucleinsäure pro μl Perle oder annähernd 0,8
E-6 OD260 Nucleinsäure pro Perle. Für sämtliche
durchgeführten
Experimente waren diese Bindungskapazitäten hoch genug, so dass von
der gesamten Nucleinsäure
der Probe erwartet wurde, dass sie unter der gegebenen Menge an
in dem Test vorhandener Matrix und unter den verwendeten elektrostatischen Bindungsbedingungen
elektrostatisch an den Untergrund gebunden werden würde.
-
Beispiel 9: Vorläufige Studien über [Salz]
und pH-Wert
-
Wie
oben diskutiert, sind die Kieselsäure- und Sepharoseperlen kommerziell
erhältliche
Anionenaustausch-Chromatographiemedien. Da die Anionenaustausch-Chromatographie
oftmals einen Salzgradienten oder einen pH-Gradienten nutzt, um
Materialien, die elektrostatisch daran gebunden sind, zu eluieren,
wurde die Wirkung der Modulation in der Salzkonzentration und der
pH-Variation auf die Bindung von PNA- und/oder DNA-Sonden an Sepharoseperlen
untersucht, um geeignete elektrostatische Bindungsbedingungen für die nachfolgende
Experimentierung zu bestimmen.
-
i. [Salz]
-
Zu
einzelnen Röhrchen,
die 5 μl
Sepharoseperlen und 94 μl
jeweils einer von sechs Salzlösungen (Salzpuffer
A-F; siehe Tabelle 3 oben) enthielten, wurden 5 pmol (in 1 μl eines geeigneten
Lösungsmittels)
von entweder DNA-WT-15Flu- (Tabelle 1) oder PNA-WT-15Flu-Sonde (Tabelle 2) hinzugefügt. Die
Röhrchen
wurden verwirbelt, kurz zentrifugiert und dann unter UV-Licht untersucht,
um zu bestimmen, ob die fluoreszierend markierten Proben immer noch
in der Lösung
vorherrschend waren oder ob sie an die Oberfläche der Perlen adsorbiert hatten.
-
Die
PNA-Sonde (PNA WT-15FLu; Tabelle 2) wurde als vorwiegend an die
Perlen adsorbiert gefunden, wenn sie sich in den Salzpuffern A und
B befand, jedoch vorwiegend in Lösung,
wenn alle die Puffer mit der höheren
Salzkonzentration verwendet worden waren. Diese Ergebnisse zeigten,
dass die mit Fluorescein markierte PNA-Sonde nur an die Perlen bei
einer niedrigen Ionenstärke
(annähernd
200 mM NaCl oder darunter) binden würde.
-
Im
Vergleich dazu wurde die mit Fluorescein markierte DNA-Sonde (DNA
WT-15F1u; Tabelle 1) mit identischer Länge an Untereinheiten und mit
identischer Nucleobasensequenz als im Wesentlichen an die Perlen
adsorbiert gefunden, mit der Ausnahme, wenn Puffer F anwesend war.
In Puffer F wurde etliches der Sonde in der Lösung beobachtet. Diese Daten
zeigten, dass wenigstens 500 mM NaCl nötig waren, um die elektrostatischen
Wechselwirkungen der 15-mer DNA-Sonde und des PEI auf der Oberfläche zu unterbrechen,
um dadurch die Sonde von der Matrix freizusetzen.
-
Obwohl
der Unterschied von 200 mM NaCl, um das PNA-15-mer freizusetzen,
im Vergleich mit 500 mM für
die Freisetzung des DNA-15-mers signifikant genug war, um für die Praxis
vieler Ausführungsbeispiele dieser
Erfindung nützlich
zu sein, war das Erfordernis nach 200 mM NaCl, um PNA-Sonde von
der PEI-Oberfläche
freizusetzen, überraschend
und veranlasste deswegen Folgeuntersuchungen. Nach der weiteren
Analyse wurde die Anwesenheit der Fluorescein-Markierung (5(6)-Carboxyfluorescein),
welche zwei negative Ladungen bei neutralem pH-Wert besitzt, als
der primäre
Grund für
die starken elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen der PNA-Sonde
und den PEI-derivatisierten
Perlen bestimmt.
-
Im
Wege dieses Beispiels wurde ein Cy3-markiertes PNA-15-mer (UQ-Cy3;
Tabelle 2), welches eine positive geladene Kappengruppe umfasste,
in den in Tabelle 3 oben aufgelisteten Salzpuffern untersucht. Es wurde
herausgefunden, dass die Cy3-markierte PNA nicht an die Perlen band,
sogar in Salzpuffer A. Weiterhin wurde herausgefunden, dass freies
Fluorescein im Wesentlichen an die Perlen in Salzpuffer A adsorbiert
war, wohingegen der Cy3-Farbstoff dies nicht tat. Schließlich wurde
festgestellt, dass 1 μl
der Sepharoseperlen sogar 5 pmol 5(6)-Carboxyfluorescein adsorbieren
konnten, wenn sie in Salzpuffer A waren. Folglich legen diese Daten
nahe, dass es die Fluorescein-Markierung und nicht der PNA-Teil
des Oligomers war, welche die starke Wechselwirkung zwischen den
PEI-derivatisierten Perlen in den Salzpuffern A und B zeigten. Folglich
wird angenommen, dass native PNA nicht wesentlich an PEI elektrostatisch
bindet, sogar unter niedrigen Salzbedingungen (z. B. Salzpuffer
A). Dies steht in Übereinstimmung
mit den Erwartungen, da PNA neutral ist, und deswegen sollte nicht
erwartet werden, dass sie an die PEI-derivatisierten Perlen elektrostatisch
bindet.
-
ii. pH-Wirkungen:
-
Da
sich die Nettoladung auf dem PNA-Rückgrat nicht dramatisch bei
einem pH-Wert im Bereich von 5–10 ändern sollte,
wurde die Wirkung der Modulation im pH-Wert nach der Bindung von
PNA an PEI-derivatisierte Perlen nicht untersucht. Es wurde jedoch
die pH-Abhängigkeit
der DNA-Bindung an PEI-derivatisierte Kieselsäureperlen untersucht, um Arbeitsparameter
für die
nachfolgende Experimentierung zu bestimmen. Die Ergebnisse der Experimente
können
wie folgt zusammengefasst werden: Bei einem pH-Wert von 7,3 blieb
die WT-15Flu-DNA-Sonde auf den Kieselsäureperlen bis zu einer Konzentration
von 0,8 M NaCl gebunden, wohingegen bei einem pH-Wert von 8,3 dieselbe
Sonde an die Perlen bei NaCl-Konzentrationen im Überschuss von 0,1 M nicht band.
-
Diese
Ergebnisse können
mit der Anzahl erwarteter positiv geladener funktioneller Gruppen
auf dem PEI-Träger
in Beziehung gesetzt werden. Die höhere Kapazität bei einem
pH-Wert von 7,3 zeigt, dass der Träger unter diesen Bedingungen
stärker
geladen ist (höhere
Ladungsdichte). Bei einem pH-Wert von 8,3 nähert sich der pH-Wert der Lösung dem
pK-Wert des sekundären
Amins von PEI an und deswegen beginnt der Träger damit, neutralisiert zu
werden (weniger positive Ladungen pro Flächeneinheit). Mit weniger positiven
Ladungen hat jede Perle eine niedrigere Affinität für die negativ geladenen Oligodesoxynucleotide.
Deswegen wird weniger Salz benötigt,
um die elektrostatischen Wechselwirkungen zu unterbrechen und dadurch
die DNA in die Lösung
freizusetzen.
-
Beispiel 10: Vorläufige Untersuchung
der Hybridbildung immobilisierter DNA
-
Es
wurde eine Studie durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Hybridisierung der DNA-Sonden mit Nucleinsäure geschehen würde, die
elektrostatisch an der Oberfläche
der Sepharoseperlen immobilisiert ist. Für dieses Experiment wurde 1
pmol der MU-15Flu-PNA-Sonde
ermöglicht,
mit 0,5 pmol des KRASMU(31)-DNA-Ziels zu hybridisieren, welches
entweder frei in Lösung
war oder elektrostatisch an Sepharoseperlen gebunden war (1 μl einer 1:10-Verdünnung einer
Perlenstammlösung
in Puffer E). Es wurden Kontrollen in der Form von "nur PNA" (Sonde) und "nur DNA" (Zielsequenz) ebenfalls
untersucht. Den Hybridisierungsreaktionen wurde ermöglicht,
für annähernd 2
Minuten fortzuschreiten, wonach 1 μl der 1:10-Verdünnung der Perlenstammlösung zu
der Probe hinzugefügt
wurde, welche anfänglich
keine Sepharoseperlen enthielt.
-
Die
Hybridisierungsreaktionsbestandteile wurden dann in einzelne Kapillarpipetten
eingesaugt, aus welchen die Flüssigkeit
herausgesaugt wurde, wodurch die Perlen und jegliche gebundenen
und fluoreszierend markierten PNA/DNA-Hybride zurückgelassen
wurden. Die Kontrollen "nur
PNA" und "nur DNA" wurden als nicht-fluoreszierend
unter UV-Licht befunden. Durch die optische Inspektion waren jedoch
beide der PNA/DNA-Hybridisierungsreaktionen
gleich fluoreszierend. Folglich zeigen diese Daten, dass die PNA
mit annähernd äquivalenter
Effizienz an sowohl die DNA hybridisieren kann, die auf Sepharoseperlen
immobilisiert ist, ebenso wie sie mit der DNA hybridisieren kann,
die frei in Lösung
ist.
-
Beispiel 11: Effizienz
von elektrostatischem Einfangen und Freisetzen
-
Es
wurde eine Studie durchgeführt,
um die Effizienz des elektrostatischen Einfangens und Freisetzens von
Nucleinsäure
bei sehr niedrigen Nucleinsäurekonzentrationen
zu bestimmen. Da die Menge an Nucleinsäure extrem gering war, wurde
die Polymerasekettenreaktion (PCR) verwendet, um die eingefangene
und wiedergewonnene Nucleinsäure
zu quantifizieren. Das Plasmid pBR322 (New England BioLabs; PN/P/N 300-35)
wurde in Konzentrationen im Bereich von 5 E+11 bis 5 E+5 Molekülen (annähernd 1
attomol) pro Mikroliter verwendet.
-
Plasmid-DNA
wurde über
einen Zeitraum von 5 Minuten unter Verwendung von 1 μl PEI-Kieselsäureperlen
in 20 μl
100 mM TRIS-HCl, pH 7,6, eingefangen. Nach dem Einfangen wurden
die Proben durch Zentrifugation pelletiert, die Überstände wurden entfernt und die
Perlen wurden mit 1000 μl
100 mM TRIS-HCl, pH 7,6, gewaschen, um unspezifisch gebundenes Material
zu entfernen. Die Plasmid-DNA wurde dann von den Perlen durch Behandlung
mit 10 μl
Hochsalzpuffer, enthaltend 2 M NaCl und 100 mM TRIS-HCl, pH 7,6,
freigesetzt. Ein Mikroliter jedes Perleneluates wurde dann zu 99 μl 100 mM
TRIS-HCl, pH 7,6,
hinzugefügt,
um die NaCl-Konzentration auf ein Maß, das für PCR annehmbar ist, herunter
zu verdünnen.
Zwei Mikroliter jeder verdünnten
Probe wurden dann zu einer 50μl-PCR-Reaktion
hinzugefügt.
-
Zusätzlich enthielt
jede PCR-Reaktion ebenfalls 5 pmol pBR322-5'-Primer, 5 pmol pBR322-3'-Primer, 3 mM MgCl2, 250 μM
NTPs, 2,0 Einheiten AmpliTaq-DNA-Polymerase,
50 mM KCl und 10 mM Tris-HCl, pH 8,3 (PCR-Reagenzien, einschließlich 10X
Puffer, Magnesiumchloridlösung,
AmpliTaq-DNA-Polymerase und Nucleotidtriphosphate, wurden von Perkin-Elmer,
Foster City, CA, bezogen). Die Reaktionen wurden in Mini-Eppendorf-Röhrchen unter
Verwendung eines Perkin-Elmer-2400-Thermocycler-Gerätes durchgeführt. Das PCR-Protokoll
schloss 20 Sekunden Aufwärmen
auf 95 °C
(nur in der ersten Runde), gefolgt von der Denaturierung bei 95 °C für 20 Sekunden,
Annealing bei 56 °C
für 20
Sekunden und Verlängerung
bei 74 °C
für 20 Sekunden,
ein. Der Zyklus aus Denaturierung, Annealing und Verlängerung
wurde für
30 Zyklen wiederholt, gefolgt von einem abschließenden Verlängerungsschritt bei 74 °C für 5 Minuten.
-
Sämtliche
Proben wurden auf einem Polyacrylamidgel nach der PCR laufen gelassen
und alle enthielten nachweisbare Spiegel des Amplicons mit der korrekten
Größe, obwohl
die am meisten verdünnte
Probe (5 E+5 Eingangsmoleküle)
kaum detektierbar war. Die Menge an DNA in der PCR-Reaktion war
tatsächlich 500-fach
weniger (1 E+3 Moleküle)
wegen der Verdünnung,
die notwendig war, um Salz zu entfernen, wie oben beschrieben. In
einem Kontrollexperiment, das zur selben Zeit laufen gelassen wurde,
waren 1 E+3 Moleküle die
Detektionsgrenze von pBR322 durch 30 Zyklen PCR. Diese Ergebnisse
legen nahe, dass bei 5 E+5 Molekülen
Eingangsmatrize die Mehrheit der anfänglich zu der Matrix hinzugefügten Plasmid-DNA
eingefangen und freigesetzt wurde.
-
Beispiel 12: Selbstanzeigende
PCR-Tests
-
Selbstanzeigende
und Closed-Tube-Tests werden zunehmend populär wegen ihrer Fähigkeit,
Nucleinsäure-Routineanalysetests
zu rationalisieren, zu vereinfachen und möglicherweise zu automatisieren.
Weiterhin verhindern Closed-Tube-Tests das Herübertragen von Verunreinigungen
zwischen Proben, welches eine Hauptquelle falschpositiver Ergebnisse
bei Nucleinsäurediagnosen
ist. Da die Konzentration nachweisbarer Einheiten ein Vorteil ist,
verbunden mit der elektrostatischen Bindung von Nucleinsäuren an
Matrizes, stellte man sich vor, dass es möglich sein könnte, einen
selbstanzeigenden PCR-Test zu schaffen, worin die Fluoreszenz der
in der Reaktion eingeschlossenen Matrix zu dem Zeitpunkt, zu dem
die Reaktionsbestandteile vermischt werden, verwendet werden könnte, um
das Ergebnis einer PCR-Amplifikation durch die bloße Überwachung
mit dem Auge oder durch Geräteüberwachung
des Röhrchens
während
und/oder nachdem die PCR abgeschlossen war, zu bestimmen.
-
Die
Punktmutationsanalyse ist ein weiteres wichtiges Ziel eines diagnostischen
Nucleinsäuretests,
da die genaue Bestimmung einer spezifischen Punktmutation genetischen
Materials in einer Probe oftmals ein entscheidender Faktor bei der
genauen Identifizierung genetischer Störungen und anderer Krankheitszustände ist.
Wie in der Spezifikation diskutiert, können Sperrsonden verwendet
werden, um die Punktmutationsanalyse eines auf Sonden basierten
Tests über
die Grenzen hinaus, die durch die präzise Optimierung oder Kontrolle
der Stringenz möglich
sind, zu verbessern. Folglich stellte man sich vor, dass die Verwendung
von PNA-Sperrsonden in Verbindung mit Linear Beacons die Entwicklung
eines auf selbstanzeigenden Sonden basierten Tests, der zur Punktmutationsunterscheidung
fähig ist,
erleichtern würde,
der ein Ergebnis erzeugen würde,
welches durch die optische Inspektion oder durch die instrumentelle
Analyse während
und/oder nachdem die PCR abgeschlossen ist, interpretiert werden
könnte.
-
Für die Beispiele
A und B wurde asymmetrische PCR genutzt, da asymmetrische PCR einen
signifikanten Überschuss
an einzelsträngiger
Nucleinsäure
ergibt. Weil es durch die wohl überlegte
Anpassung des Verhältnisses
der 5'- und 3'-Primer möglich ist,
zu wählen,
welche Stränge
des Amplicons bevorzugt amplifiziert werden, war es möglich, den
Test so zu gestalten, dass die Zielsequenz, mit welcher die Nicht-Nucleotidsonde
hybridisiert, in der überproduzierten
einzelsträngigen
Nucleinsäure
des asymmetrischen PCR-Tests enthalten war.
-
Für die Beispiele
A und B wurde ein Linear Beacon als die Nicht-Nucleotidsonde gewählt, da
Linear Beacons selbst nicht fluoreszierend (oder nur sehr gering
fluoreszierend) sind, bis sie mit der Zielsequenz hybridisiert haben.
Dieser Ansatz war vorteilhaft, da der Reaktionscocktail, der das
Linear Beacon enthält,
vergleichsweise nicht-fluoreszierend während des Tests bleiben würde, und
in Theorie würden
nur die Perlen fluoreszierend werden, vorausgesetzt, die Zielsequenz
wurde erzeugt und elektrostatisch an die Matrix (Perlen) gebunden.
Folglich wurde das Linear Beacon (BK.RAS-Cy3; siehe Tabelle 2 oben)
so gestaltet, dass es mit dem überproduzierten
Strang eines Bereichs an dsDNA (siehe Illustration auf Seite 28),
der amplifiziert werden soll, hybridisiert und wurde zu dem PCR-Cocktail vor dem
Thermocycling hinzugefügt.
Das PNA Linear Beacon wurde mit Cy3 markiert, da vorangegangene
Experimente gezeigt hatten, dass die negative geladene Fluorescein-Markierung
eine Affinität
für die
mit PEI überzogenen
Perlen bei Salzkonzentrationen von weniger als 200 mM zeigten.
-
Obwohl
Linear Beacons mit der Zielsequenz während dem Thermocycling hybridisieren
könnten,
wurde eine signifikante Hemmung des Amplifikationsvorgangs nicht
beobachtet. Folglich wurde die PCR-Amplifikation erfolgreich unter
Verwendung des detektierbaren fluoreszierenden Signals des Linear
Beacons überwacht,
welches auf der Oberfläche
der Perlen in Antwort auf die Aktivität der PCR-Reaktion erzeugt
wurde. Die vorgestellten Daten zeigen schlüssig die Machbarkeit der Verwendung
von Linear Beacons für
den Nachweis oder die Punktmutationsanalyse von an eine Matrix elektrostatisch
gebundene Nucleinsäure,
welche durch Amplifikation in einem Closed-Tube-Test erzeugt worden
war. Wie durch die 1 und 3 belegt,
kann das Ergebnis durch die bloße
optische Inspektion der endgültigen
Testprobe, die immer noch in dem Röhrchen ist, bestimmt werden.
Da Fluoreszenz mit dem bloßen
Auge sichtbar ist, würde
ein empfindliches Instrument wie ein Prism 7700 für die automatisierte
Echtzeit- oder Endpunktprobenanalyse geeignet sein. Die Figuren
zeigen weiter, dass es die Konzentration der Proben auf der Matrix
ermöglicht,
die Nachweisgrenzen des Tests zu verbessern, da die Signalintensität auf den
Perlen weit intensiver ist als das Signal, das durch die Masse Flüssigkeit
erzeugt wird, wenn das Linear Beacon frei in Lösung ist.
-
A. Asymmetrische PCR mit
Linear Beacons
-
PCR-Materialien und -Verfahren
-
Dieses
Experiment umfasste fünf
einzelne PCR-Reaktionen. Variable Faktoren, die innerhalb des Satzes
an fünf
Reaktionen untersucht wurden, schlossen die Anwesenheit oder Abwesenheit
von mit PEI derivatisierten Sepharoseperlen (annähernd 25.000 Q-Sepharoseperlen),
die Anwesenheit oder Abwesenheit von Plasmidmatrize (pKRASWT bei
20 fmol pro 50 μl
Reaktion (0,4 nM)) und die Anwesenheit oder Abwesenheit von Thermocycling
(TMC) ein. Tabelle 4 unten fasst die Zusammensetzung verschiedener
Röhrchen
hinsichtlich dieser variablen Faktoren zusammen. Zusätzlich enthielt
jede PCR-Reaktion
1,5 μl 100
% Glycerol, 0,5 μl Wasser
(Kontrolle) oder Sepharoseperlen, 45 pmol KRAS-5'-Primer, 5 pmol KRAS-3'-Primer, 3 mM MgCl2, 250 μM
NTPs, 2,0 Einheiten AmpliTaq-DNA-Polymerase, 50 mM KCl, 10 mM TRIS-HCl,
pH 8,3, und 50 pmol BK.RAS-Cy3-Nicht-Nucleotidsonde (Linear Beacon)
in einem Gesamtvolumen von 50 μl.
Während
der Zubereitung und vor der PCR wurden die Röhrchen vorsichtig gehandhabt,
um ein Vermischen der Bestandteile zu vermeiden.
-
Das
PCR-Protokoll schloss 20 Sekunden Aufwärmen auf 95 °C (nur die
erste Runde), gefolgt von Denaturieren bei 95 °C für 5 Sekunden, Annealing bei
55 °C für 30 Sekunden
und Verlängerung
bei 74 °C
für 20 Sekunden
ein. Der Zyklus aus Denaturierung, Annealing und Verlängerung
wurde für
50 Zyklen wiederholt, gefolgt von einem abschließenden Verlängerungsschritt bei 74 °C für 5 Minuten.
-
Nach
dem Thermocycling wurden die Röhrchen
auf einem Transilluminator platziert und die Fluoreszenz wurde mit
dem Auge untersucht. Danach wurden die Röhrchen verwirbelt und dann
für 2 Minuten
zentrifugiert, um die Perlen auf dem Röhrchenboden zu konzentrieren.
Es wurde kein signifikanter Unterschied beobachtet, ob die Röhrchen vor
der Betrachtung verwirbelt und zentrifugiert wurden oder nicht.
Dies zeigte, dass Glycerol das Endpunktergebnis nicht beeinflusste.
-
Bemerkungen:
-
- 1. Glycerol wurde hinzugefügt, um die Perlen vorübergehend
von den Reaktionsbestandteilen in den frühen Stadien der PCR abzuschirmen,
so dass der Vorgang nicht wesentlich durch die elektrostatische
Bindung der Primer an die Matrix (Perlen) während der kritischen frühen Thermozyklen
gehemmt sein würde.
Nachfolgende Untersuchungen zeigten, dass die Anwesenheit eines
vorübergehenden
Schildes nicht wesentlich ist, um ein genaues Ergebnis zu erreichen,
aber nichtsdestotrotz bevorzugt ist.
-
Tabelle
4: Variable Faktoren
-
Aufarbeitung/Analyse nach
der PCR
-
Nach
der PCR wurden die Röhrchen
1 bis 5 auf einem Transilluminator platziert, um die Fluoreszenz sichtbar
zu machen, und dann fotografiert. 1A ist
ein Negativ des eingescannten Bildes der Fotografie, die von den
fünf Mini-Eppendorf-Röhrchen unmittelbar
nach der PCR (die Röhrchen
sind mit 1 bis 5 beschriftet) aufgenommen worden war. Nachdem die
Fotografie aufgenommen worden war, wurden 0,5 μl der Q-Sepharoseperlen-Stammlösung zu
den Röhrchen
1 bis 3 hinzugefügt.
Die fünf
Röhrchen
wurden dann verwirbelt, zentrifugiert und wiederum auf dem Transilluminator
platziert und wiederum fotografiert. 1B ist
ein Negativ der eingescannten Aufnahme der zweiten Fotografie der
fünf Mini-Eppendorf-Röhrchen.
-
Nach
dem erneuten Fotografieren der Röhrchen
wurden die Überstände dekantiert
und die Perlen wurden mit 100 μl
einer Lösung
gewaschen, die 50 mM NaCl und 100 mM TRIS-HCl, pH 7,6, enthielt. Das Waschen schloss
das Hinzufügen
des Waschpuffers, das kurze Verwirbeln, Zentrifugieren und anschließende Dekantieren
ein. Die elektrostatisch gebundenen Nucleinsäuren wurden von den Perlen
für die
Analyse durch Verwirbeln in einer Lösung, die 10 μl 0,05 %
Ammoniumhydroxid und 2,0 M NaCl enthielt, freigesetzt. Überstände wurden
entfernt und auf eine Mikrowellenplatte übertragen, wo sie mit 1 μl 0,1 N Salzsäure neutralisiert wurden.
Zu jeder Vertiefung wurden 4 μl
4X Ladungsfarbstoff hinzugefügt.
Schließlich
wurden 15 μl
jeder Probe auf einem Gel mit einem Gradienten von 10 bis 20 % laufen
gelassen, um die Nucleinsäure-Amplifikation
zu bestätigen
und die Produktgröße zu bestimmen.
-
Die 2A und 2B sind
die Negative von Aufnahmen von Fotografien desselben Polyacrylamidgels
mit einem Gradienten von 10 bis 20 %, beleuchtet auf einem UV-Transilluminator,
welche vor bzw. nach dem Färben
mit Ethidiumbromid aufgenommen worden waren.
-
Ergebnisse:
-
Röhrchenaufnahmen/Fotografien
-
Hinsichtlich
der Analyse der Aufnahmen der Fotografien wird gebeten, zu bemerken,
dass obwohl Schwarz-Weiß-Fotografien
aufgenommen wurden, die Inspektion der Röhrchen mit dem Auge mit dem
in den Aufnahmen zu sehenden Hell-Dunkel-Kontrast übereinstimmte,
mit der Ausnahme, dass der Cy3-Farbstoff für das Auge unter dem Transilluminator
orange erschien. Ferner wird das Negativ (elektronisch erzeugt)
der eingescannten Aufnahme gezeigt, da angenommen wird, dass die
Kontraste der Negativaufnahme für
die Illustration überlegen
sind und durch Fotokopieren genauer reproduziert werden.
-
Mit
Bezugnahme auf 1A sind die Ergebnisse wie
erwartet. Röhrchen
1 war eine Kontrolle, die dem Thermocycling nicht ausgesetzt worden
war und deswegen wurde eine geringe oder gar keine Fluoreszenz beobachtet
(die Inhalte des Röhrchens
erscheinen in Kontrast zu dem Hintergrund klar). Ähnlich enthielten
die Röhrchen
2 und 4 keine Matrize und deswegen wurde eine geringe oder gar keine
Fluoreszenz in Lösung (Röhrchen 2)
oder auf den Perlen (Röhrchen
4) beobachtet, da keine Amplifikation stattgefunden haben sollte. Röhrchen 3
war jedoch fluoreszierend, wie erwartet, da die Amplifikation der
Matrize das 111 bp lange Amplicon produziert haben sollte, mit welchem
das Linear Beacon hybridisierte, um ein detektierbares Signal zu
erzeugen. Nichtsdestotrotz war die Lösung, da keine Sepharose vorhanden
war, sichtbar orange im Vergleich mit Röhrchen 1, 2 und 4. Ähnlich enthielt
Röhrchen
5 hochfluoreszierende (orange für
das Auge; dunkel im Negativ der Aufnahme) Perlen, wie erwartet,
da die Amplifikation der Matrize das 111 bp lange Amplicon produziert
haben sollte (elektrostatisch an die Perlenmatrix gebunden); mit
welchem das Linear Beacon hybridisierte, um ein nachweisbares Signal
zu erzeugen.
-
Mit
Bezugnahme auf 1B sind die Ergebnisse ebenfalls
wie erwartet. Genauer, beeinflusste die Zugabe der Sepharoseperlen
zu den Röhrchen
1 bis 3 nur die Fluoreszenz von Röhrchen 3. Insbesondere wurde die
orangefarbene Fluoreszenz, die vor der Zugabe der Sepharoseperlen
als in der Lösung
befindlich beobachtet wurde, nach der Perlenzugabe auf der Perlenoberfläche (dunkel
in dem Negativ der Aufnahme) konzentriert. Weiterhin war die Intensität der Fluoreszenz
von Röhrchen
3, was optisch festgestellt werden konnte, vergleichbar mit der
Fluoreszenzintensität
der Perlen in Röhrchen
5. Folglich scheint im Ergebnis kein Unterschied vorzuliegen, ob
die Matrix vor oder nachdem die PCR-Reaktion durchgeführt wird
hinzugefügt
wird oder nicht
-
Zusammenfassend
zeigen die in den 1A und 1B vorgestellten
Daten, dass es möglich
ist, selbstanzeigende Amplifikationstests durchzuführen, worin
das Signal einer Sonde auf einer Matrix konzentriert werden kann,
auf welcher eine amplifizierte Zielnucleinsäure elektrostatisch immobilisiert
ist.
-
Gel-Fotografien/Aufnahmen:
-
Die
Analyse der PCR-Reaktionen durch Gel wurde durchgeführt, um
die Anwesenheit und Größe von Amplicons
zu bestimmen, um dadurch zu bestätigen,
dass die optische Analyse der Röhrchen
in Übereinstimmung
mit den erwarteten Produkten der PCR-Amplifikation stand.
-
Mit
Bezugnahme auf die 2A und 2B befinden
sich die Vertiefungen des Gels auf der Oberseite der Fotografien.
Aliquoten jedes Röhrchens
wurden in der Nähe
der Oberkante des Gels hinzugefügt
und elektrophoretisch in Richtung zur Unterkante des Gels gelenkt.
Die Spuren 2 und 8 enthalten zwei unterschiedliche doppelsträngige DNA-Größenmarker;
Spur 2 ist ∅X174/HaeIII (New England BioLabs Nr. 303-1
S) und Spur 8 ist eine 100bp-Leiter
(New England BioLabs Nr. 323-1L). Bandengrößen sind in 2B gezeigt. Die Spuren 3 bis 6 enthalten Proben
freigesetzter Nucleinsäure,
jeweils isoliert aus den Perlen in Röhrchen 2 bis 5, und die Spur
7 enthält
Material, freigesetzt aus den Perlen in Röhrchen 1.
-
Mit
Bezugnahme auf 2A kann die Anwesenheit selbstfluoreszierender
Banden in den Spuren 4 und 6 (von den Röhrchen 3 bzw. 5) in Richtung
der Unterkante der Aufnahme gesehen werden. Die fluoreszierenden
Banden können
der Anwesenheit des Linear Beacons zugeschrieben werden, das immer
noch mit dem Nucleinsäure-Amplicon
hybridisiert ist, sogar nachdem es in dem Gel gewandert ist. Dieses
Ergebnis steht in Übereinstimmung
mit der Amplifikation in den Röhrchen
3 und 5, wie gezeigt durch die optische Analyse der Röhrchen.
Im Vergleich dazu gibt es keine sichtbar fluoreszierenden Banden
in irgendeiner der Spuren 3, 5 und 7. Dieses Ergebnis steht in Übereinstimmung
mit dem Fehlen der Amplifikation, wie angezeigt durch die optische
Analyse der Röhrchen.
-
Mit
Bezugnahme auf 2B, ist sämtliche Nucleinsäure fluoreszierend,
da sie mit Ethidiumbromid gefärbt
ist. Deswegen sind die Größenmarker
in den Spuren 2 und 8 nun sichtbar. Stark fluoreszierende Banden mit
einer Größe in Übereinstimmung
mit dem erwarteten 100 bp großen
Produkt sind in den Spuren 4 und 6 sichtbar, fehlen jedoch in den
Spuren 3, 5 und 7. Diese Daten bestätigen die Produktion des beabsichtigten Amplicons
ausschließlich
in den Röhrchen
3 und 5 und bestätigen
weiterhin, dass die Nucleinsäure
aus dem Material wiedergewonnen wurde, das ursprünglich an die Sepharoseperlen
elektrostatisch gebunden war.
-
Zusammenfassend
zeigen die in den 1 A und 1B gezeigten
Daten, wenn sie mit den in den 2A und 2B vorgestellten
Daten berücksichtigt
werden, schlüssig,
dass es möglich
ist, selbstanzeigende Amplifikationstests durchzuführen, worin
das Signal einer Sonde auf einer Matrix konzentriert werden kann, an
welcher eine amplifizierte Zielnucleinsäure elektrostatisch immobilisiert
ist.
-
Analyse einzelner
Punktmutationen
-
Dieses
Experiment wurde verwendet, um zu untersuchen, ob es möglich war,
eine Punktmutationsunterscheidung in dem selbstanzeigenden, auf
Sonden basierten Test zu erreichen oder ob nicht. Wenn nicht anderweitig
festgestellt, wurde dieses Experiment durchgeführt, im Wesentlichen wie beschrieben
in Teil A oben, mit der Ausnahme, dass ein nicht markiertes PNS-Oligomer
(Sperrsonde) hinzugefügt
wurde, um eine Unterscheidung einer einzelnen Punktmutation zu erreichen.
Da Kontrollreaktionen, die die Sperrsonde nicht enthielten, durchgeführt wurden,
zeigt ein Vergleich der in der Anwesenheit oder Abwesenheit der
Sperrsonde erhaltenen Ergebnisse klar die merkliche Verbesserung
in der Identifikation der Zielsequenz, die aus der Anwesenheit der
Sperrsonde resultiert.
-
PCR-Materialien und -Verfahren:
-
Dieses
Experiment umfasste neun einzelne PCR-Reaktionen. Die innerhalb
des Satzes aus neun Reaktionen untersuchten variablen Faktoren schlossen
die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sepharoseperlen (annähernd 25.000
PEI-Sepharoseperlen), die Anwesenheit oder Abwesenheit von Plasmidmatrize
(pKRASWT oder pKRASMU in einer Konzentration von 100 fmol pro 50 μl Reaktion
(0,4 nM)) und die Anwesenheit oder Abwesenheit von 400 pmol PNA-Sperrsonde
(MU-15Blocker; siehe Tabelle 2) ein. Das Gesamtvolumen der PCR-Reaktionen,
einschließlich
Glycerol und Perlen, betrug 50 μl.
-
Tabelle
5 unten fasst die Zusammensetzungen zahlreicher Röhrchen bezüglich dieser
variablen Faktoren zusammen. Zusätzlich
enthielt jede PCR-Reaktion 45 pmol des KRAS-5'-Primers,
5 pmol des KRAS-3'-Primers
(siehe Tabelle 1), 3 mM MgCl2, 250 μM NTPs, 2,0
Einheiten AmpliTaq-DNA-Polymerase, 50 mM KCl, 10 mM TRIS-HCl, pH
8,3, 50 pmol BK.RAS-Cy3- (siehe Tabelle 2) -Nicht-Nucleotidsonde
(Linear Beacon), 1,5 μl
Glycerol und 0,5 μl
Sepharoseperlen oder Wasser (Kontrolle). Das Glycerol überlagerte
die Perlen, um sie vorübergehend
von den Reaktionsbestandteilen in den frühen Phasen der PCR abzuschirmen,
so dass der Vorgang nicht wesentlich durch die elektrostatische
Bindung der Primer an die Matrix (Perlen) während der kritischen frühen Thermozyklen
inhibiert würde.
Während
der Zubereitung und vor der PCR wurden die Röhrchen vorsichtig gehandhabt,
um das Mischen der Bestandteile zu verhindern.
-
Tabelle
5: Variable Faktoren
-
Das
PCR-Protokoll schloss 20 Sekunden Aufwärmen auf 95 °C (nur die
erste Runde), gefolgt von Denaturieren bei 95 °C für 5 Sekunden, Annealing bei
55 °C für 30 Sekunden
und Verlängerung
bei 74 °C
für 30 Sekunden
ein. Der Zyklus aus Denaturierung, Annealing und Verlängerung
wurde für
30 Zyklen wiederholt.
-
Aufarbeitung/Analyse nach
der PCR
-
Nach
der PCR wurden die Röhrchen
1 bis 9 auf einem Transilluminator platziert, um die Fluoreszenz sichtbar
zu machen, und dann fotografiert. 3 ist
ein Negativ der eingescannten Aufnahme der Fotografie, die von den
neun Mini-Eppendorf-Röhrchen
unmittelbar nach der PCR aufgenommen wurde (die Röhrchen sind
mit 1 bis 9 bezeichnet).
-
Nach
dem Fotografieren wurden die Röhrchen
kurz verwirbelt, dann kurz zentrifugiert, um die Perlen zu konzentrieren.
Die Überstände wurden
entfernt und die Röhrchen
wurden mit 100 μl
50 mM NaCl, 100 mM TRIS-HCl, pH 7,6, gewaschen. Die elektrostatisch
gebundenen Nucleinsäuren
wurden dann von den Perlen für
die Analyse durch Verwirbeln in 10 μl einer Lösung, enthaltend 100 mM CAPSO,
pH 10,7, und 2 M NaCl, freigesetzt. Die Lösung wurde dann von den Perlen
abgetrennt und 9 μl
jeder der wiedergewonnenen Lösungen
wurde mit 3 μl
4X Ladungsfarbstoff kombiniert. Eine Probe aus jedem Röhrchen wurde
dann auf einem Gel mit einem Gradienten von 10 bis 20 % laufen gelassen,
um die Nucleinsäure-Amplifikation
zu bestätigen und
die Produktgröße zu identifizieren.
Die 4A und 4B sind
die Negative der Aufnahmen von Fotografien desselben Polyacrylamidgels
mit einem Gradienten von 10 bis 20 %, beleuchtet auf einem UV-Transilluminator,
welche vor (4A) und nach (4B) der Färbung
mit Ethidiumbromid gemacht wurden.
-
Ergebnisse:
-
Röhrchenaufnahmen/Fotografien
-
Mit
Bezugnahme auf 3, war Röhrchen 1 eine Negativkontrolle,
die keine Matrize enthielt, und ist, wie erwartet, nicht-fluoreszierend
nach der PCR (die Röhrcheninhalte
gleichen dem Hintergrund in dem Negativ der Aufnahme). Die Inhalte
der Röhrchen
2 und 3 waren jedoch sichtbar fluoreszierend unter dem Transilluminator
(dunkler als Röhrchen
1 in dem Negativ der Aufnahme). Dies war das erwartete Ergebnis
für Röhrchen 2,
da die Amplifikation der Matrize das 111 bp lange Amplicon, das
eine Zielsequenz enthält,
zu welchem das Linear Beacon perfekt komplementär ist, erzeugt haben sollte.
Das in Röhrchen
3 erzeugte Amplicon enthielt jedoch eine Sequenz, die eine Punktmutation
des Wildtyp-Amplicons
enthielt. In der Abwesenheit der Sperrsonde wird das Linear Beacon
jedoch wenigstens teilweise mit dem mutierten Amplicon, das von
dem Plasmid pKRASMU(31) unter den vorhandenen Hybridisierungsbedingungen
erzeugt wurde, hybridisieren, da die mutierten und die Wildtyp-Amplicons
so nah verwandt sind. Teilhybridisierung bewirkt eine ausreichende Bildung
von Fluoreszenzsignal, um mit dem Auge unter dem Transilluminator
sichtbar zu sein. Da in den Röhrchen
2 und 3 keine Sepharoseperlen vorhanden waren, ist die orange Farbe
(Dunkelheit der Negativaufnahme) der hybridisierten Linear Beacons
gleichmäßig über die
Lösung
verteilt. Da das Signal nicht konzentriert war, erzeugte es kein
starkes Signal in der Figur.
-
Die
Reagenzien-Zusammensetzungen der Röhrchen 4 bis 6 sind identisch
mit den jeweiligen Zusammensetzungen der Röhrchen 1 bis 3, mit der Ausnahme,
dass PEI-Sepharoseperlen während
der PCR-Reaktion anwesend waren. Mit Bezugnahme auf 3 war
Röhrchen
4 eine Negativkontrolle, die keine Matrize enthielt, und wie erwartet,
sind die Lösung
und die Sepharoseperlen nach der PCR nicht-fluoreszierend im Vergleich
mit den Röhrchen
5 und 6 (die Röhrcheninhalte
und Perlen gleichen dem Hintergrund in dem Negativ der Aufnahme).
Mit Bezugnahme auf die Röhrchen
5 und 6 wurden die Sepharoseperlen an dem Boden der Röhrchen hochfluoreszierend,
wobei die Intensität
von Röhrchen
5 etwas intensiver ist im Vergleich mit Röhrchen 6. Dieses Ergebnis ist
wie erwartet, da die Amplifikation der Matrize das 111 bp große Amplicon
(elektrostatisch an die Perlenmatrix gebunden) erzeugt haben sollte,
mit welchem das Linear Beacon hybridisierte, um ein nachweisbares
Signal zu erzeugen. Die Fluoreszenzintensität von Röhrchen 6 ist niedriger, da
das Linear Beacon nicht perfekt komplementär zu dem Amplicon ist, aber
wenigstens teilweise hybridisieren kann, um ein detektierbares Signal
unter den vorhandenen Hybridisierungsbedingungen zu erzeugen. Da
es einen geringen Unterschied zwischen den Röhrchen gab, erlaubte die optische
Inspektion der Röhrchen
es jedoch einem nicht, zu bestätigen,
ob die Probe mutierte oder Wildtyp-Zielsequenz enthielt oder nicht,
und ist deswegen nicht notwendigerweise geeignet für die Analyse
einer einzelnen Punktmutation.
-
Nach
dem Vergleich der Röhrchen
2 und 3 mit der Intensität
an Signal von den Röhrchen
5 und 6 wird es deutlich, dass es die Konzentration des nachweisbaren
Fluoreszenzsignals auf den Perlen einem erlaubt, deutlicher ein
positives Ergebnis zu detektieren, da die Perlen in den Röhrchen 5
und 6 deutlicher positiv im Vergleich zu den Lösungen in den Röhrchen 2
und 3 sind.
-
Die
Reagenzien-Zusammensetzungen der Röhrchen 7 bis 9 sind identisch
mit den jeweiligen Zusammensetzungen der Röhrchen 4 bis 6, mit der Ausnahme,
dass in den Röhrchen
7 bis 9 400 pmol MU15Blocker-Sonde vor der PCR-Amplifikation hinzugefügt wurden.
Mit Bezugnahme auf 3 war Röhrchen 7 eine Negativkontrolle,
die keine Matrize enthielt, und wie erwartet, sind die Sepharoseperlen
nicht-fluoreszierend nach der PCR im Vergleich mit den Röhrchen 8
und 9 (die Röhrcheninhalte
und Perlen gleichen dem Hintergrund in dem Negativ der Aufnahme).
Da die Sperrsonde anwesend ist, sind nur die Perlen in Röhrchen 8
deutlich fluoreszierend im Vergleich mit den Inhalten der Röhrchen 7
und 9. Folglich wird es einem die optische Inspektion der Röhrchen ermöglichen,
zu bestätigen,
ob die Probe mutierte oder Wildtyp-Zielsequenz enthielt oder nicht.
Deswegen ist dieser selbstanzeigende Test für die Einzelpunktmutations/Unterscheidungsanalyse
geeignet. Es wird von Durchschnittsfachleuten geschätzt werden,
dass die Quantifizierung des nachweisbaren Signals unter Verwendung
eines Gerätes
wie eines Durchflusszytometers und durch nicht mehr als Routineexperimentierung
erreicht werden kann.
-
Zusammenfassend
zeigen die in 3 vorgestellten Daten, dass
es möglich
ist, homogene oder Closed-Tube-Amplifikationstests durchzuführen, worin
das Signal einer Sonde auf einer Matrix konzentriert werden kann,
auf welcher eine amplifizierte Zielnucleinsäure elektrostatisch immobilisiert
ist. Weiterhin kann der Test für
die Einzelpunktmutationsanalyse verwendet werden, wenn Sperrsonden
genutzt werden.
-
Gel-Fotografien/Aufnahmen:
-
Die
Analyse der PCR-Reaktionen durch Gel wurde durchgeführt, um
die Anwesenheit und Größe von Amplicons
zu bestimmen und um dadurch zu bestätigen, dass die optische Analyse
der Röhrchen
mit den erwarteten Produkten der PCR-Amplifikation korrelierte.
-
Mit
Bezugnahme auf die 4A und 4B,
befinden sich die Vertiefungen in dem Gel oben auf den Fotografien.
Die Aufnahmen in den 4A und 4B sind
nicht direkt vergleichbar, da die Fotografien unter Verwendung von
unterschiedlichen Aussetzungsparametern gemacht worden sind. Aliquoten
jedes Röhrchens
wurden in der Nähe
der Oberkante des Gels hinzugefügt
und elektrophoretisch in Richtung der Unterkante des Gels gelenkt.
Die Spuren 1 und 12 enthalten zwei unterschiedliche doppelsträngige DNA-Größenmarker;
Spur 1 ist eine 100-bp-Leiter (New England BioLabs #323-1L) und
Spur 12 ist eine 1000-bp-Leiter (New
England BioLabs #323-25). Die Bandengrößen sind in 4B gezeigt. Die Spuren 2 bis 4 enthalten jeweils
9 μl der
Proben 1 bis 3, die Spuren 5 bis 10 enthalten Proben freigesetzter
Nucleinsäure,
jeweils isoliert aus den Perlen in den Röhrchen 4 bis 9, und Spur 11
ist leer.
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Mit
Bezugnahme auf 4A kann die Anwesenheit selbstfluoreszierender
Banden in den Spuren 3, 4, 6, 7 und 9 (aus den Proben 2, 3, 5, 6
bzw. 8) in Richtung zum Boden und in der Mitte der Aufnahme gesehen werden.
Die Fluoreszenzbanden an der Unterkante der Aufnahme sind am wahrscheinlichsten
Sondenmoleküle,
welche in dem Gel gewandert sind. Die Fluoreszenzbanden in der Mitte
der Aufnahme können
der Anwesenheit des Linear Beacons zugeschrieben werden, das immer
noch mit dem Nucleinsäure-Amplicon
hybridisiert ist, sogar nachdem es in dem Gel gewandert ist. Dieses
Ergebnis steht in Übereinstimmung
mit der Amplifikation in den Röhrchen
2, 3, 5, 6 und 8, wie es durch die optische Analyse und das Fotografieren
der Röhrchen
angedeutet worden war. Im Vergleich dazu gibt es keine sichtbar
fluoreszierenden Banden in irgendeiner der Spuren 2, 5, 8 und 10
(Röhrchen
1, 4, 7 und 9). Dieses Ergebnis steht in Übereinstimmung mit dem Fehlen
von Fluoreszenz, das bei diesen Röhrchen beobachtet worden war.
-
Mit
Bezugnahme auf 4B, ist sämtliche Nucleinsäure fluoreszierend,
da sie mit Ethidiumbromid gefärbt
ist. Deswegen sind die Größenmarker
in den Spuren 1 und 12 nun sichtbar. Stark fluoreszierende Banden mit
einer Größe in Übereinstimmung
mit dem erwarteten 111-bp-Produkt sind in den Spuren 3, 4, 6, 7,
9 und 10 (Röhrchen
2, 3, 5, 6, 8 und 9) sichtbar, fehlen jedoch in den Spuren 2, 5
und 8 (Röhrchen
1, 4 und 7). Diese Daten bestätigen
die Produktion der beabsichtigten Amplicons in den Röhrchen 2,
3, 5, 6, 8 und 9 und bestätigen
weiter, dass die Nucleinsäure
von dem Material wiedergewonnen worden war, das ursprünglich elektrostatisch
an die Sepharoseperlen gebunden war. Am bemerkenswertesten ist die
Anwesenheit von Banden in sowohl der Spur 8 als auch der Spur 10
(Röhrchen
7 und 9). Diese Banden bestätigen,
dass Amplifikation in diesen Proben geschah. Deswegen kann das Fehlen
an Signal in Röhrchen
9 im Vergleich mit Röhrchen
7 nur der Anwesenheit der Sperrsonde zugeschrieben werden, welche
es einem ermöglicht,
eine Punktmutationsunterscheidung des Amplicons zu erzielen.
-
Zusammenfassend
zeigen die in 4A und 4B vorgestellten
Daten schlüssig,
wenn sie mit den in 3 vorgestellten Daten berücksichtigt
werden, dass es möglich
ist, selbstanzeigende, auf Sonden basierte Tests durchzuführen, die
für die
Unterscheidung einzelner Basen (Unterscheidung einzelner Punktmutationen)
geeignet sind, worin das Signal einer Sonde auf einer Matrix konzentriert
werden kann, an welche eine amplifizierte Zielnucleinsäure elektrostatisch
immobilisiert ist.
-
Beispiel 13: Vergleich
des Testarbeitsbereichs für
PNA:DNA- und DNA:DNA-Hybride
-
Dieses
Beispiel ist gestaltet, um den Arbeitsbereich für die elektrostatische Bindung
der Nicht-Nucleotidsonden (z. B. PNA) mit jenem der nächst äquivalenten
Nucleinsäuresonden
in einem elektrostatischen Bindungstest für ein Nucleinsäure-Zielmolekül, das am
nächsten äquivalent
ist in der Größe mit der
Sonde, zu vergleichen. Das Ziel ist deswegen, einen Bereich an Ionenstärke zu bestimmen,
in welchem die Nicht-Nucleotid- und Polynucleotidsonden an die Matrix
nur binden werden, falls das Nucleinsäureziel vorhanden ist. Für dieses
Beispiel wurdn eine PNA-Sonde (WT-15F1u PNA; siehe Tabelle 2) und
eine DNA-Sonde (WT-15F1u; siehe Tabelle 1) in Wasser auf eine Konzentration
von 5 μM
verdünnt.
Das Nucleinsäureziel
(KRAS WT(21); siehe Tabelle 1) wurde in Wasser ebenfalls auf eine
Konzentration von 50 μM
verdünnt.
-
Als
Nächstes
wurden vier Sätze
mit acht Eppendorf-Röhrchen
mit 100 μl
von jedem der acht in Tabelle 6 beschriebenen Salzpuffern zubereitet.
Die vier Sätze
an Röhrchen
umfassten die folgenden experimentellen Bedingungen. Zu Satz I wurde
die PNA-Sonde hinzugefügt,
jedoch kein Nucleinsäureziel
(KRASWT(21)). Dies ist die Kontrolle "ohne Ziel". Zu Satz II wurden die PNA-Sonde und
das Nucleinsäureziel
(KRASWT(21)) hinzugefügt.
Zu Satz III wurde die DNA-Sonde, jedoch kein Nucleinsäureziel
(KRASWT(21)) hinzugefügt.
Dies ist die Kontrolle "ohne
Ziel". Zu Satz IV
wurde die DNA-Sonde und das Nucleinsäureziel (KRASWT(21)) hinzugefügt.
-
-
Diese
Proben wurden zubereitet, indem ein Mikroliter der geeigneten Stammlösung an
PNA-Sonde oder DNA-Sonde zu jedem Röhrchen in den Sätzen I,
II, III und IV hinzugefügt
wurde, um dadurch eine Endkonzentration von 250 nM Sonde zu erreichen.
Zu jedem Röhrchen
in den Sätzen
II und IV wurde auch ein Mikroliter der Nucleinsäure-Zielstammlösung (KRASWT(21)) hinzugefügt, um dadurch
eine Probe zu schaffen mit einer Endkonzentration von 2,5 μM Ziel. Zu
den "ohne-Ziel"-Kontrollsätzen I und
III wurde ein Mikroliter Wasser hinzugefügt.
-
Alle
Röhrchen
wurden kurz verwirbelt, um die Bestandteile zu mischen, und wurden
bei Raumtemperatur für
annähernd
5 Minuten gehalten, um die Hybridisierung der Sonden und Ziele zu
ermöglichen.
Zu jedem Röhrchen
wurden dann 1 μl
Q-Sepharosepartikel, suspendiert in Wasser, hinzugefügt. Die
Röhrchen
wurden kurz verwirbelt, es wurde ihnen ermöglicht, bei Raumtemperatur
für annähernd 5
Minuten zu stehen, dann wurden sie für 30 Sekunden zentrifugiert,
um die Partikel auf dem Boden zu konzentrieren.
-
Die
Röhrchen
wurden dann über
einer UV-Lichtquelle (Transilluminator) angeordnet und fotografiert. Die
Negativaufnahme der Fotografie ist als 5 vorgestellt. Überstände wurden
dann entfernt und verworfen. Als Nächstes wurden 100 μl des geeigneten
Salzpuffers den passenden Röhrchen
zurückgegeben.
Die PEI-Partikel wurden in dem Hybridisierungspuffer durch kräftiges Verwirbeln
resuspendiert und dann wurde jede suspendierte Partikelprobe auf
eine einzelne Vertiefung in einer Mikrotiterplatte übertragen.
Die Proben in der Mikrotiterplatte wurden sofort analysiert (Wallac,
Victor, 1420 Multilabel Counter, Gaithersburg, MD). Die Ergebnisse
der Analyse der Fluoreszenz auf den Perlen sind in Tabelle 7 vorgestellt.
-
Ergebnisse:
-
Röhrchenaufnahmen/Fotografien
-
Mit
Bezugnahme auf 5, sind die vier Röhrchensätze in der
Reihenfolge von oben nach unten angeordnet. Innerhalb jedes Satzes
sind die Röhrchen
in der Ordnung steigender Salzkonzentration von links nach rechts
angeordnet. Zum Beispiel ist das zu der oberen linken Ecke der Figur
nächste
Röhrchen
Satz I, Puffer G (0,0 M NaCl) und das zur unteren rechten Ecke nächste Röhrchen ist
Satz IV, Puffer N (0,7 M NaCl).
-
Mit
Bezugnahme auf 5, Satz I, zeigt das Fehlen
des Fluoreszenzsignals auf dem Boden des Röhrchens, dass die PNA-Sonde
eine sehr geringe Affinität
für die
Partikel in der Abwesenheit des Nucleinsäureziels (KRASWT(21)) hat.
In Satz II ist die PNA-Sonde im Vergleich dazu auf der Matrix zu
einer Salzkonzentration von annähernd
300 mM (siehe Salzpuffer J) konzentriert. Dieses Ergebnis steht
in Übereinstimmung
mit der Hybridisierung der Sonde mit der Zielsequenz, die elektrostatisch
an die Matrix gebunden ist. Das Fehlen an auf der Matrix konzentrierter
Sonde bei Salzkonzentrationen über
300 mM liegt wahrscheinlich am Fehlen der Bindung des kurzen Nucleinsäureziels
. (KRASWT(21)) bei jenen Salzkonzentrationen. Insgesamt genommen,
zeigen die Daten, dass die PNA-Sonde nicht mit der Matrix unter
irgendwelchen Bedingungen untersuchter Ionenstärke in Wechselwirkung tritt.
Folglich ist der anwendbare Bereich für den Test, der diese PNA-Sonde nutzt,
wenigstens 0 bis 700 mM Salz.
-
Mit
Bezugnahme auf 5, Satz III, ist die DNA-Sonde
im Wesentlichen konzentriert auf der Matrix bis zu einer Salzkonzentration
von annähernd
300 mM (siehe Salzpuffer J) und schwach bis zu einer Salzkonzentration
von 400 mM (siehe Salzpuffer K). Diese Daten zeigen, dass die natürliche DNA-Sonde
eine wesentliche Eigen-Affinität
für die
Matrix hat. Im Vergleich dazu zeigt Satz IV, dass das Hybrid aus
Sonde und Zielsequenz die Anwesenheit von auf der Matrix konzentrierter
Sonde stark bis zu einer Salzkonzentration von annähernd 400
mM (siehe Salzpuffer K) und schwach bis zu einer Salzkonzentration
von 500 mM (siehe Salzpuffer L) erhöht. Deswegen beträgt der Arbeitsbereich
für die
unterscheidende Sonde des Komplexes aus Sonde und Zielsequenz, wenn
dieses Gesamt-DNA-System
verwendet wird, annähernd
300 bis 500 mM Salz. Dies ist ein sehr enger Arbeitsbereich im Vergleich
mit der PNA-Sonde.
-
Bemerkung:
Der anscheinende Konflikt zwischen den Ergebnissen von Experiment
9 und den oben beschriebenen Ergebnissen, worin die PNA-Sonde WT-15F1u
nachweisbar an die Matrix bis zu 100 mM Salz bindet (Experiment
9), jedoch nicht in Wechselwirkung tritt mit dem Untergrund, sogar
bei 0 mM Salz, wurde als bedingungsabhängig bestätigt. Der Puffer in Experiment
9 enthält
Tween-20, welches die Wechselwirkung der PNA-Sonde mit dem Untergrund
zu fördern
scheint. Zusätzlich
wurde die PNA-Sonde in diesem Experiment zu Wasser zuerst aus der
konzentrierten Stammlösung
aus 1/1 DMF:Wasser hinzugefügt,
was die Wechselwirkung der PNA-Sonde mit dem Träger zu reduzieren scheint.
Um Zweifel zu vermeiden, stehen alle Daten in Übereinstimmung mit der Fluorescein-Markierung
als die primäre
Quelle der Wechselwirkung mit der Matrix, was ein augenscheinliches
Ergebnis in Experiment 9 war.
-
Quantifizierung
der partikelgebundenen Fluoreszenz
-
Der
optische Vergleich der Röhrchen
wurde auch durch die quantitative Analyse der Fluoreszenz der resuspendierten
Perlen bestätigt.
Die quantitativen Fluoreszenzmessungen, ebenso wie die daraus abgeleiteten
Daten für
die Perlen sind in Tabelle 7 vorgestellt.
-
Mit
Bezugnahme auf Tabelle 7 sind die Fluoreszenz-Rohablesewerte jeder
Probe (Sätze
I–IV;
jeweils Reihen B-E) suspendierter Partikel bei jedem der Salzpuffer
(Puffer G-N; jeweils Spalten 2–9)
vorgestellt. Aus diesen Daten werden die Signal-Rausch-Daten für PNA-Sonde
(Reihe F) und DNA-Sonde (Reihe G) mathematisch aus den Fluoreszenz-Rohdaten
abgeleitet. Zum Beispiel wurde der Fluoreszenz-Rohwert, erhalten
für Puffer
G in Satz II (Spalte 2, Reihe C = 12.736 rlu) durch den Fluoreszenz-Rohwert,
erhalten für
Puffer G in Satz I (Spalte 2, Reihe B = 738 rlu), geteilt, um den
S/N-Wert für
die PNA-Sonde in Puffer 0 von 17,3 rlu (12.736 + 738 = 17,3 (Spalte
2, Reihe F)) zu erhalten.
-
Tabelle
7: Perlen-Fluoreszenzdaten
-
Das
aus den quantitativen Fluoreszenz-Rohdaten für die PNA-Sonde berechnete
Signal-Rausch-Verhältnis steht
in Übereinstimmung
mit der optischen Analyse. Ein starkes Signal kann über dem
Hintergrund von 0 bis 300 mM Salz nachgewiesen werden (siehe Reihe
F, Spalten 2–5).
Im Vergleich dazu wird nur ein schwaches Signal für die DNA-Sonde
bei Salzkonzentrationen zwischen 300 und 500 mM detektiert (siehe
Reihe G, Spalten 5–7).
-
Insgesamt
genommen, zeigen die optischen Daten der 5 und
die quantitativen Daten der Tabelle 7 deutlich, dass die Nicht-Nucleotid-PNA-Sonden
innerhalb eines wesentlich größeren Bereichs
an Salzkonzentrationen arbeiten, im Vergleich zu den nächst äquivalenten
DNA-Sonden, wenn sie in einem elektrostatischen Immobilisierungstest
verwendet werden. Die PNA-Sonden stellen auch ein wesentlich größeres Signal-Rausch-Verhältnis im
Vergleich zu den DNA-Sonden bereit. Folglich zeigen diese Daten
etliche Vorteile, die den DNA-Sonden zur überlegenen Wahl für die Durchführung sondenbasierter
Analyse von Nucleinsäure, die
elektrostatisch auf einer Matrix immobilisiert ist, machen.
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Beispiel 14: Einzelpunktmutationsunterscheidung
unter Verwendung eines Schutz/Verdauungstests
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Dieses
Experiment wurde gestaltet als ein Schutz-/Verdauungstest, geeignet
für die
Unterscheidung einzelner Punktmutationen. So wie er gestaltet ist,
weist der Test auch ein Mittel für
die Verbesserung des Tests nach, bewirkt durch Anpassen der Temperatur
des Tests bis zu einem Punkt, wo unspezifische Hybride zu schmelzen
beginnen, und die Nucleinsäure,
welche das unspezifische Signal bewirkt, wird nun als ein Substrat für das Enzym
zugänglich.
Die Verdauung der störenden
Nicht-Zielsequenz resultiert in einer wesentlichen Verbesserung
des Signal-Rausch-Verhältnisses
des Tests. Der Test wurde auch wesentlich vereinfacht durch die
Verwendung eines selbstanzeigenden Linear Beacon (BK.RAS-Cy3; siehe
Tabelle 2) und die elektrostatische Immobilisierung des Hybrids
aus Linear Beacon und Zielsequenz auf Sepharosepartikeln, was das schnelle
elektrostatische Einfangen und die Quantifizierung des Hybrids aus
Linear Beacon und Zielsequenz erlaubte.
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Materialien:
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Mungobohnen-Nuclease
und 10X Puffer wurden von New England BioLabs erhalten. Das Enzym
wird in 10 Einheiten pro Mikroliter vertrieben. Wenn der 10X Puffer
gemäß den Anweisungen
des Herstellers verdünnt
wird, enthält
der Puffer 50 mM Natriumacetat, 30 mM Natriumchlorid, 1 mM Zinkchlorid
und hat einen pH-Wert von 5,0 bei 25 °C.
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Experimente:
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Dieses
Experiment umfasste 6 Proben, in welchen die PNA-Sonde an entweder
das KRASWT(24)-Ziel (siehe Tabelle 1) oder mit dem KRASMU(24)-Ziel
(siehe Tabelle 1) mit der Einzelbasenfehlpaarung hybridisiert war.
Eine Kontrolle ohne Ziel und Kontrollproben ohne Enzym wurden ebenfalls
durchgeführt. Der
Test wurde bei 65 °C
durchgeführt.
Diese Temperatur liegt unterhalb dem Tm-Wert des perfekten Komplements
(BK.RAS-Cy3/KRASWT(24)), welcher als annähernd 81 °C gemessen worden war, und liegt
sehr nahe beim Tm-Wert des imperfekten Komplements (BK.RAS-Cy3/KRASMU(24)),
welcher als annähernd
67 °C unter
identischen Bedingungen gemessen worden war. Diese Temperatur liegt
innerhalb des Bereichs von 5 Grad über und 10 Grad unter der Schmelztemperatur
des imperfekten Komplements, welches in dem Test unterschieden wird
und welches eine einzelne Punktmutation im Vergleich mit der Zielsequenz
KRASWT(24) hat. Die Zusammensetzung der 6 Proben ist unten zusammengefasst:
Probe
1: | KRASWT(24)-Ziel
+ Enzym |
Probe
2: | KRASMU(24)-Ziel
+ Enzym |
Probe
3: | kein
Ziel + Enzym |
Probe
4: | KRASWT(24)-Ziel,
kein Enzym |
Probe
5: | KRASMU(24)-Ziel,
kein Enzym |
Probe
6: | kein
Ziel, kein Enzym |
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Für dieses
Experiment wurden PNA-Sonden und DNA-Ziele in einer Endkonzentration
von 0,33 μM
in einem Volumen von 100 μl
eines 1X Mungobohnen-Nucleasepuffers hinzugefügt. Die Proben wurden auf 95 °C für 5 Minuten
erhitzt, um Hybride zu denaturieren, und dann auf 65 °C abgekühlt. Nach
5 Minuten der Äquilibrierung
bei 65 °C
wurden die Proben 1–3
mit 0,3 μl
Mungobohnen-Nuclease behandelt. Die Proben 4, 5 und 6 wurden nicht
mit Nuclease behandelt. Alle Proben wurden kurz verwirbelt, dann
wurde ihnen ermöglicht,
für 10
Minuten bei 65 °C
zu inkubieren. Nach der Inkubation wurden sämtliche Proben mit 1 μl PEI-Sepharosepartikeln
behandelt, kräftig
verwirbelt, dann für
30 Sekunden zentrifugiert, um die Partikel zu pelletieren. Überstände wurden
entfernt und die Partikel wurden in 100 μl 1X Mungobohnen-Nucleasepuffer
resuspendiert. Die gesamten Inhalte jedes Röhrchens wurden auf eine Mikrotiterplatte übertragen
und für
die Fluoreszenz unter Verwendung eines Wallac, Victor, 1420 Multilabel
Counter, analysiert. Fluoreszenzwerte sind in relativen Lichteinheiten
(rlu) beschrieben.
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Ergebnisse:
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Fluoreszenzmessungen
der zwei Kontrollen "ohne
Ziel", Probe Nr.
3 und Probe Nr. 6, ergaben ähnliche
Werte, wie erwartet werden würde
(400 bzw. 466 rlu). Die Werte der Kontrollen "ohne Ziel" wurden von den Roh-Fluoreszenzwerten
der anderen Proben abgezogen, um Werte ohne Hintergrundsignal zu
erhalten. Die Werte ohne Hintergrundsignal für die übrigen Proben waren wie folgt:
Probe Nr. 1 (4.926 rlu), Probe Nr. 2 (338 rlu), Probe Nr. 4 (8.896
rlu) und Probe Nr. 5 (2.532 rlu).
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Ein
Vergleich der enzymbehandelten und unbehandelten Proben offenbart
den relativen Nutzen der Nucleasebehandlung. Ein Vergleich der Probe
Nr. 1 und Probe Nr. 4 zeigt einen 45%igen Signalverlust des komplementären Ziels
KRASWT(24), wenn es mit der Nuclease behandelt wird ((8.896-4.929)
+ 8.896 = 45 %). Im Gegensatz dazu zeigt der Vergleich der Probe
Nr. 2 mit der Probe Nr. 5 einen 87%igen Signalverlust des Ziels
mit der Einzelbasenfehlpaarung KRASMU(24) von der Enzymbehandlung
((2.532-338) + 2.532 = 87 %). Als ein Ergebnis des abweichenden
Signalverlusts des imperfekten Komplements im Vergleich mit dem perfekten
Komplement, was der enzymatischen Verdauung zugeschrieben werden
kann, gibt es einen entsprechenden Anstieg im Signal-Rausch-Verhältnis (vollständig komplementäres Signal
geteilt durch das Basenfehlpaarungssignal, S/N) für den Test.
Der S/N-Wert für
die Probe, die nicht mit Enzym behandelt worden war, betrug 3,5
(8.896 + 2.532 = 3,5) und der S/N-Wert für die Probe, die mit Enzym
behandelt worden war, war 14,6 (4.926 + 338 = 14,6). Obwohl ein
Verlust an spezifischem Signal in den enzymbehandelten Proben beobachtet
wurde (vgl. die Roh-Fluoreszenz für die Proben Nrn. 1 und 2 mit
4 bzw. 5), war der Nettogewinn an Signal im Verhältnis zum Rauschen sehr günstig für das Gesamterscheinen
des Tests.
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Insgesamt
genommen, zeigen diese Daten, dass der Schutz-/Verdauungstest mit
der elektrostatischen Immobilisierung des Komplexes aus Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz kombiniert werden kann, um ein schnelles Ergebnis
bereitzustellen. Die Nicht-Nucleotidsonde
kann ein Linear Beacon sein und der Test kann selbstanzeigend sein.
Zusätzlich
kann das Ergebnis des Tests wesentlich durch die wohl überlegte
Modulierung der Testtemperatur erhöht werden, um dadurch die Nucleinsäure zu schmelzen
und zu verdauen, welche die falsch-positiven Ergebnisse verursachte.
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Beispiel 15: Arraytest
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Für diesen
Test wurde ein kommerziell erhältlicher
Mikroskopobjektträger
mit einer kationischen Oberfläche
verwendet, um vorgemischte Proben, die Nucleinsäure und Sonde enthielten, und
die auf dem Objektträger
in einer Reihe an Flecken abgelagert worden sind, elektrostatisch
zu immobilisieren. Der Mikroskopobjektträger wurde dann gewaschen, um
unhybridisierte Sonde zu entfernen und um die Zielsequenz, falls
sie auf dem Mikroskopobjektträger
vorhanden war, zu detektieren.
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Zubereitung der Sonde,
Ziele und Partikel
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Das
mit Cyanin-3 (Cy3) markierte PNA-15-mer (RASWT-Cy3) in einer Lösung aus
50 % wässrigem N,N-Dimethylformamid
in einer Konzentration von 570 pmol/μl wurde auf eine Konzentration
von 20 pmol/μl
in Hybridisierungspuffer (12 % wässriges
Formamid, 5 mM Tris-Hydrochlorid, 25 mM Natriumchlorid und 0,05
% SDS bei einem pH-Wert von 7,5) verdünnt. Das DNA-Oligonucleotid-31-mer
(KRASMU(31)), das zu RASWT-Cy3 komplementär war, wurde in Wasser bei
einer Konzentration von 20 pmol/μl
221-fach auf eine Konzentration von 1 pmol/μl in Hybridisierungspuffer verdünnt. Das
DNA-Oligonucleotid-60-mer
(CompDNA), das zu RASWT-Cy3 nicht komplementär war, lag im Wasser in einer
Konzentration von 90 pmol/μl
vor und wurde 90-fach auf eine Konzentration von 1 pmol/μl in Hybridisierungspuffer
verdünnt.
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Hybridisierung,
Auftüpfeln
und Datenerwerb:
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Röhrchen A:
In einem Mikrozentrifugenröhrchen
wurde 1 μl
Wasser mit 1 μl
RASWT-Cy3 und 18 μl Hybridisierungspuffer
kombiniert.
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Röhrchen B:
In einem Mikrozentrifugenröhrchen
wurde 1 μl
KRASMU(31) mit 1 μl
RASWT-Cy3 und 18 μl
Hybridisierungspuffer kombiniert.
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Röhrchen C:
In einem Mikrozentrifugenröhrchen
wurde 1 μl
CompDNA mit 1 μl
RASWT-Cy3 und 18 μl Hybridisierungspuffer
kombiniert.
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Die
Röhrchen
A, B und C wurden für
15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert und dann wurden 0,2 μl der Lösung aus
jedem Röhrchen
als eine Reihe an Tropfen auf mit GAPS überzogene Objektträger (Corning, Corning
NY) aufgetragen. Der Objektträger
hat eine mit Gamma-Aminopropylsilan überzogene Oberfläche. Der
Objektträger
wurde für
einen Zeitraum von annähernd
20 Minuten in einen Ofen, der bei 50 °C gehalten wurde, gegeben, bis
die Flecken getrocknet waren. Der Objektträger wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt und
abgebildet, um die Örtlichkeit
der Flecken auf dem Objektträger
zu verifizieren. Ein Array-Mikrobildgeber von Genetic Microsystems
(GMS 318, Woburn, MA) wurde verwendet, um unter Verwendung des grünen Lasers
gemäß den Anweisungen
des Herstellers Objektträgerbilder
zu erhalten. Der Objektträger
wurde dann aus dem Bildgeber entfernt und mit Hybridisierungspuffer
in einem kleinen Träger
unter sanftem Schütteln
für 5 Minuten
bei Raumtemperatur gewaschen. Der Objektträger wurde dann mit deionisiertem
Wasser gespült, geschüttelt, um überschüssiges Wasser
zu entfernen, und es wurde ihm ermöglicht, auf der Laborbank zu trocknen.
Das Bild des gewaschenen Objektträgers wurde wiederum aufgenommen.
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Ergebnisse:
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Die 6A und 6B sind
die Bilder des Objektträgers,
aufgenommen vor bzw. nach dem Waschschritt. Vor dem Waschen gab
es drei sichtbare Flecken, markiert mit A, B und C, jeweils entsprechend
den Reaktionen der Röhrchen
A, B und C. Nach dem Waschschritt (6B)
war Fleck A jedoch nicht länger
für das
Gerät sichtbar.
Dies zeigt, dass die PNA-Sonde
in der Abwesenheit jeglicher Nucleinsäure von der Objektträgeroberfläche durch
den Waschschritt entfernt worden war. Wenn das komplementäre Ziel
KRASMU(31) vorhanden war, wurde das sichtbare Signal an der Arrayörtlichkeit
bewahrt (Fleck B), wahrscheinlich wegen der Hybridisierung der Sonde
mit dem elektrostatisch immobilisierten Ziel. Wenn eine nicht komplementäre Nucleinsäure verwendet
wurde, war das meiste der PNA-Sonde weggewaschen (Fleck C). Insgesamt
genommen zeigen die Daten, dass es möglich ist, eine Matrixarray
elektrostatisch immobilisierter Nucleinsäure zuzubereiten und leicht
auf die Anwesenheit einer darauf lokalisierten Zielsequenz unter
Verwendung einer Nicht-Nucleotidsonde
zu testen.
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Beispiel 16: Linientest
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In
dem Beispiel wird ein Linientest durchgeführt, worin ein Komplex aus
Nicht-Nucleotidsonde
und Zielsequenz unter Verwendung einer Linie aus einem polykationischen
Polymer auf einem im Handel erhältlichen
Membranmaterial eingefangen wird, worin den Reagenzien ermöglicht wird,
in die Membran einzuziehen, wie es typisch ist für einen Querflusstest.
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Zubereitung der Membran:
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Streifen
(2,5 cm × 20
cm) aus Millipore-Membran (P/N WOPP, Bedford, MA) wurden in einer
Lösung aus
0,5 % Glutaraldehyd in Ethanol befeuchtet. Die feuchten Streifen
wurden auf einem Stück
Whatman-3MM-Papier unter einer Abzugshaube platziert. Nach 3 Minuten,
wenn die Filterstreifen trocken erschienen, wurden sie aus dem Abzug
entfernt und auf der Platte eines Ivek-Microstripers (Ivek Corp.,
Springfield, VT) platziert. Eine 3 mm breite Linie einer Polyethylenamin-
(PEI-)Lösung
wurde dann entlang dem Mittelpunkt jedes Membranstreifens aufgetragen.
Die PEI-Lösung
wurde zuvor durch Lösen
von PEI mit einem Molekulargewicht von 750.000 (Aldrich Chemical,
Milwaukee, WI) in Wasser und Anpassen des pH-Wertes auf 8,5 mit verdünnter Salzsäure zubereitet.
Die PEI-Lösung
wurde dann auf eine Konzentration von 1 mg PEI pro Milliliter verdünnt.
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Wenn
die Filterstreifen mit der PEI-Lösung
gestreift worden waren, wurde es ihnen ermöglicht, über Nacht auf der Laborbank
zu trocken. Am nächsten
Tag wurden die Streifen mit verdünnter
Salzsäure,
pH-Wert ungefähr
3, für
45 Minuten gewaschen. Die Streifen wurden dann mit Wasser gewaschen
und auf Whatman-3MM-Papier gegeben, um für 24 Stunden zu trocknen. Die
Streifen wurden in kleinere Stücke
mit einer Breite von 1 cm auf eine Länge von 2,5 cm geschnitten,
so dass jeder Streifen eine PEI-Linie über seinen Mittelpunkt hatte.
An einem Ende wurden 5 mm von jedem Stück zwischen zwei Stücke Whatman-3MM-Papier (2 × 1 cm)
unter Verwendung einer kleinen Bulldog-Metallklammer eingeklemmt.
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Zubereitung der Sonde,
Ziele und Partikel
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Ein
biotinyliertes PNA-15-mer (BioP-15) in einer Lösung aus 50%igem wässrigen
N,N-Dimethylformamid
in einer Konzentration von 333 pmol/μl wurde 333-fach auf eine Endkonzentration
1 pmol/μl
in Hybridisierungspuffer (50 % wässriges
Formamid, 20 mM Tris-Hydrochlorid, 100 mM Natriumchlorid und 0,1
% SDS, pH-Wert 7,5) verdünnt.
Das DNA-Oligonucleotid-60-mer (CompDNA; siehe Tabelle 1), komplementär zu BioP-15,
in Wasser mit einer Konzentration von 90 pmol/μl, wurde 90-fach auf eine Konzentration
von 1 pmol/μl in
Hybridisierungspuffer verdünnt.
Ein DNA-Oligonucleotid-60-mer (NonCompDNA; siehe Tabelle 1), nicht komplementär zu BioP-15,
in Wasser mit einer Konzentration von 221 pmol/μl , wurde 221-fach auf eine
Konzentration von 1 pmol/μl
in Hybridisierungspuffer verdünnt.
Eine Suspension aus Streptavidin-Gold-Partikeln (Arista Biologicals,
Inc. Bethlehem, PA)) mit einem Durchmesser von 40 nm, wurde 20-fach
mit Hybridisierungspuffer verdünnt.
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Hybridisierung:
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Röhrchen A:
In einem Mikrozentrifugenröhrchen
wurden 2,5 μl
CompDNA mit 2,5 μl
BioP-15 kombiniert.
Die Reaktion wurde dann für
2 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert und 20 μl 40 nM Streptavidin-Goldpartikel
in Hybridisierungslösung
wurden hinzugefügt.
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Röhrchen B:
In einem Mikrozentrifugenröhrchen
wurden 2,5 μl
NonCompDNA mit 2,5 μl
BioP-15 kombiniert. Die Reaktion wurde dann für 2 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert und es wurden 20 μl
40 nM Streptavidin-Goldpartikel in Hybridisierungspuffer hinzugefügt.
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Linientest:
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Die
Röhrchen
A und B wurden dann für
15 Minuten bei Raumtemperatur nach der Zugabe der Goldpartikel inkubiert.
Die Inhalte der Röhrchen
wurden auf ein kleines Stück
Parafilm-Laborfilm
(American Can Company) übertragen.
Auf unterschiedliche Stücke
aus Parafilm wurden zwei 20 μl
Tröpfchen
aus Hybridisierungspuffer aufgetüpfelt.
In jeden Tropfen wurde das Ende eines Membranstreifens eingetaucht,
so dass der Puffer in Richtung des durch die Bulldog-Klammer gehaltenen
Endes gesaugt wurde. Die Filterstreifen wurden mit der Flüssigkeit
in Kontakt gehalten bis der gesamte Tropfen auf die Membran aufgezogen
war. Die Enden der beiden Streifen wurden dann getrennt in die Inhalte
von Röhrchen
A oder Röhrchen
B, die zuvor auf saubere Abschnitte des Laborfilms übertragen
worden waren, eingetaucht. Wenn die gesamten A- und B-Tröpfchen in
ihre jeweiligen Filterstreifen eingezogen waren, wurden die Filterenden
dann gesondert in 10 μl
Tröpfchen
aus Hybridisierungspuffer getaucht.
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Ergebnisse:
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In
dem Fall von Röhrchen
A, das BioP-15 und dessen DNA-Komplement CompDNA enthielt, bildete sich
eine rote Linie über
den Filterstreifen während
des Aufsaugens der Inhalte des Röhrchens
A auf den Filterstreifen. In dem Fall von Röhrchen B wurde keine Linie
gesehen. Die Ergebnisse zeigen die Machbarkeit eines einfachen Linientests
für den
Nachweis von Nucleinsäuren
unter Verwendung eines kationischen Polymers als eine Einfangzone
auf dem Membranfilter.
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