DE10215367B4 - Verbessertes Verfahren zur Bestimmung von Nukleotidsequenzen - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Bestimmung von Nukleotidsequenzen, bei dem mindestens ein erstes Oligo-/Polynukleotid auf einer vorbestimmten Stelle auf einem Träger aufgebracht wird und der Träger mit mindestens einem zweiten Oligo-/Polynukleotid unter Bedingungen in Kontakt gebracht wird, die eine Hybridisierung eines der zweiten Oligo-/Polynukleotide mit einem der auf dem Träger aufgebrachten, komplementären ersten Oligo-/Polynukleotid ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Hybridisierung in Gegenwart eines p53-Polypeptids durchgeführt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Bestimmung von Nukleotidsequenzen auf beispielsweise Biochips/Microarrays mittels p53-vermittelter Hybridisierung. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung von p53-Polypeptiden bei der Bestimmung von Änderungen in Nukleotidsequenzen.
  • Aufgrund der von dem Humanen Genom Projekt (HUGO) bereitgestellten Datenmengen und den Erkenntnissen über genomische Sequenzen anderer Organismen, wie Bakterien, wurde zum Nachweis bzw. zur Untersuchung derartiger Nukleotidsequenzen vermehrt auf die Verwendung von Biochips bzw. Microarrays zurückgegriffen, mit denen gleichzeitig eine Vielzahl unterschiedlicher Nukleotidsequenzen auf kleinstem Raum getestet werden können.
  • Dabei werden Oligo-/Polynukleotide bestimmter Länge bzw. unterschiedlicher Sequenz auf vorbestimmten Stellen eines Trägers aufgebracht und der Träger wird anschließend mit einem mit einem nachweisbaren Marker verknüpften zweiten Oligo-/Polynukleotid unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die eine Bindung des zweiten Oligo-/Polynukleotids präferentiell an ein dazu komplementäres Oligo-/Polynukleotid ermöglicht. Nach Entfernen nicht hybridisierter Oligo-/Polynukleotide stellt die Erfassung des Markers an einer bestimmten Stelle des Biochips bzw. Microarrays ein Anzeichen für die Anwesenheit oder das Fehlen einer zu untersuchenden Eigenschaft dar.
  • Im Hinblick auf die vorhandenen Sequenzdaten wurde erkannt, dass bestimmte Eigenschaften höherer Organismen, wie die Neigung zur Entwicklung bestimmter Erkrankungen, oder bei Bakterien die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen, auf eine Änderung nur weniger und in einigen Fällen nur eines einzigen Nukleotids ("single nucleotide polymorphism", SNP) in der Sequenz des jeweilig verantwortlichen/involvierten Gens zurückzuführen sind. Es besteht daher ein erhöhter Bedarf, derartige Änderungen im Genom von Organismen zu bestimmen bzw. nachzuweisen, um beispielsweise Populationsstudien bzw. gerichtsmedizinische Untersuchungen durchzuführen oder das Vorhandensein antibiotikaresistenter Bakterien nachzuweisen.
  • Derartige geringfügige Änderungen in Nukleotidsequenzen können gegenwärtig mittels verschiedener Verfahren erfasst werden, beispielsweise Sequenzieren der Nukleotidsequenzen von Interesse, Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus-Analysen oder Allel-spezifische Hybrisierung mit längeren Proben-Sequenzen (siehe Maniatis et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, CSH Lab. N.Y. 1989). Derartige Verfahren eignen sich jedoch aufgrund des inhärenten methodischen und zeitlichen Aufwands bei deren Durchführung nicht zur Durchmusterung größerer Probenmengen.
  • Obwohl der Einsatz von Biochips bzw. Microarrays unter Verwendung einfacher Hybridisierungsmassnahmen hierzu wünschenswert wäre, ist bis dato das Problem der Spezifität nicht befriedigend gelöst worden. In der Praxis erwies es sich als äußerst schwierig, die Sonden-Oligo-/Polynukleotide bzw. Hybridisierungsbedingungen derart zu wählen, dass eine Hybridisierung der Sonden-Oligo-/Polynukleotide mit Proben-DNA, die an der betreffenden, d.h. der zu untersuchenden Stelle, kein komplementäres Oligo-/Polynukleotid aufweisen, vermieden wird.
  • Um diese im Stand der Technik bekannten Probleme zu lösen wurde das sogenannte "single nucleotide primer extension"-Verfahren (Einzelbasen-Verlängerung eines Primers) vorgeschlagen (siehe Syvanen et al., Genetics 8 (1990), 684; US-5,888,819 A; EP-0 648 280 A1). Dabei wird eine kurze Nukleotidsequenz (der Primer) an eine zu untersuchende, auf einem Biochip/einem Microanay aufgetragene DNA, hybridisiert und anschließend mit einer DNA-Polymerase um ein Nukleotid verlängert. Eine Verlängerung erfolgt bei dieser Vorgehensweise nur dann, wenn eine Übereinstimmung des angebotenen Didesoxynukleotidtriphosphats mit dem Komplementärstrang vorliegt. Die ggf. verlängerten Primer können aufgrund ihrer Größe auf einem Gel aufgetrennt oder mittels MALDI (matrtx-assisted laser desorption/ionization mass spectrometry) bestimmt werden. Gemäß einer alternativen Ausführungsform können die angebotenen Didesoxynukleotidtriphosphate mit einem Marker versehen sein, so dass die Anwesenheit des Markers unmittelbar mit dem Vorhandensein eines bestimmten Nukleotids im Gegenstrang koneliert werden kann.
  • Obwohl dieses Verfahren einige der bekannten Probleme beseitigt ist dieses, da mindestens zweistufig, immer noch aufwendig und letztendlich auf die Erfassung der Anwesenheit einer einzelnen Nukleotidänderung in einer DNA-Sequenz beschränkt.
  • Liu und M. Kulesz-Martin (Carcinogenesis 22 (2001), 851–860) befassen sich in einem Übersichtartikel mit der biologischen Wirkungsweise von p53 gegenüber DNA-Schädigungen in der Zelle. Es wird dargelegt, dass das p53 Protein generell verschiedene DNA-Schädigungen erfasst und diese mit möglichen zellulären Antworten verknüpft. p53 scheint an DNA spezifisch und nicht-Sequenz-spezifisch zu binden und auch als Regulator für die DNA-Rekombination zu dienen.
  • In der WO 97/43450 A1 wird ein Hybridisierungs-Verfahren auf Biochips beschrieben, bei dem zur Steigerung der Spezifität der Bindung zwischen Sonde und Target ein sogenanntes "Hybridisierungs-Optimierungs-Agens" eingesetzt wird. Dieses Agens wird ausgewählt unter (1) iso-stabilisierenden Mitteln, wie beispielsweise Betaine, (2) Denaturierungsmittel, wie beispeilsweise Formamid, DMSO oder Harnstoff, oder (3) Renaturierungsbeschleunigern, wie beispielsweise dem heterologen Kern-Ribonucleoprotein A1, Polylysin oder dem Protein des Gens 32 des Phagen T4.
  • Es besteht daher immer noch Bedarf nach einem Verfahren, mit dem einfach und schnell einige wenige oder auch nur eine einzige Nukleotidänderungen in einer Nukleotidsequenz erfasst werden können.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, die Probleme des Standes der Technik zu überwinden und ein Verfahren bereitzustellen, mit dem ohne großen Aufwand eine Vielzahl unterschiedlicher Proben untersucht werden kann und auch zahlenmässig geringe Änderungen, wie SNPs ("single nucleotide polymorphisms"/"Einzel-Nukleotid-Polymorphismus") oder zwei oder drei Änderungen in einer Nukleotidsequenz erfasst werden können.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung von Nukleotidsequenzen, bei dem mindestens ein erstes Oligo-/Polynukleotid auf einer vorbestimmten Stelle auf einem Träger aufgebracht wird und der Träger mit mindestens einem zweiten Oligo-/Polynukleotid unter Bedingungen in Kontakt gebracht wird, die eine Hybridisierung komplementärer Stränge ermöglicht, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass die Hybridisierung in Gegenwart eines p53-Polypeptids durchgeführt wird.
  • Während der Studien, die zu der vorliegenden Erfindung führten, wurde übenaschenderweise gefunden, dass p53 die in vitro DNA-DNA-Hybridisierung auch bei DNA, die immobilisiert auf einer Trägeroberfläche vorliegt, beschleunigt bzw. begünstigt. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis wurde ein neuartiges und schnelles DNA-Microanay-Erfassungssytem entwickelt, mit dem sogar SNPs oder einige wenige Änderungen in einer Nukleotidsequenz von Interesse erfasst werden können.
  • p53 selbst ist als Tumor-Suppressor-Protein wohlbekannt. Dessen Hauptfunktion besteht bekanntermassen darin, den Ablauf der Zellteilung zu steuern, wobei das p53-Protein als Transkriptionsfaktor an DNA bindet und dadurch die Synthese von anderen Eiweißmolekülen einleitet, die den Zellzyklus anhalten oder dazu beitragen, die Zelle in die Apoptose zu treiben. Die ebenfalls vorhandene Annealing-Aktivität des p53 Proteins ermöglicht offensichtlich eine Verbesserung der Hybridisierung komplementärer Nukleotidsequenzen auch in vitro.
  • In den Figuren:
  • 1 zeigt eine photographische Darstellung der erhaltenen Fluoreszenz bei dem Mikroarray;
  • 2 zeigt einen Vergleich der erhaltenen Fluoreszenz-Intensitäten gemäß Stand der Technik und gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren; und
  • 3 zeigt ein Diagram mit Fluoreszenzintensitäten.
  • 4 zeigt ein Druckschema der Mikroarrays mit aminomodifizierten PCR-Produkten; jeder Schritt erfolgte in einem Volumen von 200 ml/10 Arrays. Nach Immobilisierung konnten die geblockten Arrays in dunkler, trockener und kühler Atmosphäre für 3 Wochen gelagert werden. Der Blockschritt wurde in grossen Petrischalen im Hybridisierungsofen ausgeführt. Es wurden immer 4 Mikroarrays zusammen in einer Schale geblockt. Denaturierungs- und Auswaschschritt erfolgten erst direkt vor der Hybridisierung.
  • 5 zeigt ein Layout aller Varianten einfach aminomodifizierter/beidseitig aminomodifzierter PCR-Produkte in 3x SSC und 1,5 mol/l Betain. Sequenzübereinstimmungen mit dem TEM-1 β-Lactamase-Gen sind markiert. Alle Sonden wurden doppelt gedruckt, um Hintergrundeffekte zu vermeiden. Als Positiv-Druckkontrolle wurde ein sense aminomodifiziertes und Cy5-markiertes PCR-Produkt verwendet.
  • 6 zeigt Diagramme zur Auswertung der Hybridisierung der PCR-Produkte. Die Konzentrationen 10 ng/μl und 15 ng/μl wurden ausgewertet. Die Experimente wurden bei 37°C durchgeführt, die Hybridisierungszeiten variierten. Die ersten Balken repräsentieren Experimente mit p53 Zusatz, die dritten und vierten Balken die mit unspezifischem Proteinzusatz und bei den zweiten Balken handelt es sich um die Negativkontrolle, das heißt ohne jegliches Protein.
  • 7 zeigt Diagramme zur Auswertung der Hybridisierung der PCR-Produkte. Es wurden die Konzentrationen 15 ng/μl für drei verschiedene Aminomodifikationen ausgewertet. Die Experimente wurden bei 37°C für 1 Std. durchgeführt. Die ersten Balken sind die Experimente mit p53 Zusatz, die dritten und vierten Balken die mit unspezifischem Proteinzusatz und bei den zweiten Balken, handelt es sich um die Negativkontrolle ohne jegliches Protein.
  • Im Kontext dieser Anmeldung umfasst der Begriff " Oligo-/Polynukleotid" DNA und RNA, wobei diese bekanntermassen Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin und Uracil als Basen-, sowie Desoxyribose und Ribose als Zucker-Bauelemente aufweisen können. Darüber hinaus kann ein Oligo-/Polynukleotid jedoch auch jede, im Stand der Technik bekannte modifizierte Base enthalten, die zu einer Basenpaarung mit mindestens einer der vorstehend aufgeführten Basen beflähigt ist. Weiterhin fallen unter den Begriff "Oligo-/Polynukleotid" auch Derivate der vorstehend aufgeführten Verbindungen, insbesondere Derivate die Farbstoffe oder radioaktive Markierungen aufweisen.
  • Im Sinne der Erfindung weisen als Sonde verwendete Oligo-/Polynukleotide eine Länge von bis zu etwa 2000 Nukleotiden auf, vorzugsweise bis zu 100 Nukleotiden, mehr bevorzugt 50 Nukleotiden, noch mehr bevorzugt zwischen 15 und 30 Nukleotiden auf. Als Ziel-Oligo-/Polynukleotide im Sinne der vorliegenden Erfindung sind alle Oligo-/Polynukleotide mit beliebiger Länge zu verstehen, d.h. bis zu der genomischen Sequenz eines Individuums.
  • Der erfindungsgemäß eingesetzte Träger kann jeder im Handel erhältliche und für den Zweck der Hybridisierung gebräuchliche Träger sein, einschließlich Membranen, Metallträgern, Kunststoffmaterialien, Kügelchen oder Glas. Ein Träger mit einer größeren Anzahl von aufgebrachten Oligo-/Polynukleotiden wird generell als Biochip/Mikroarray bezeichnet.
  • Zum Aufbringen von Oligo-/Polynukleotiden auf den Träger kann jedes im Stand der Technik bekannte Verfahren verwendet werden, das zeitweilig oder dauerhaft eine Immobilisierung, ein Fixieren oder ein Anhaften des Proben-Oligo-/Polynukleotids an einer Stelle oder in einem Bereich des Trägers bewirkt, beispielsweise unter Ausbildung kovalenter, ionischer, metallorganischer Bindungen, von Bindungen auf Basis von van-der-Waals-Kräften oder von Enzym-Substrat-Wechselwirkungen oder von sog. "Affmitäts-Bindungen". Natürlich können zwischen dem Träger und dem auf dem Träger aufgebrachten Oligo-/Polynukleotid beliebige Spacer-Moleküle, beispielsweise Spacer auf Polymer-Basis, angeordnet werden. Darüber hinaus eignen sich für die Durchführung der vorliegenden Erfindung auch Träger auf der Basis selbst-organisierender ("self-assembling") Schicht-Systeme. Das Auftragen kann gegenwärtig auch unter Verwendung automatisierter Verfahren erreicht werden.
  • Das in der Erfindung zum Einsatz kommende p53 kann jedes bekannte p53-Protein sein, das ein Annealen von Oligo-/Polynukleotidsträngen fördert. Neben nativem und rekombinant hergestelltem p53 aus unterschiedlichen Organismen können auch beliebige Komplexe oder Verbindungen davon verwendet werden, die p53 oder den für die Annealaktivität verantwortlichen Bereich von p53 umfassen. Insbesondere kommen auch Holoenzyme auf der Basis von p53 in Betracht, die mit weiteren Proteinen ausgebildet sein können. Von der vorliegenden Erfindung sind auch thermostabile p53-Varianten erfasst, die über ein Randommutation-Verfahren erzeugt werden können. Diese Verbindung, die eine größere thermische Toleranz aufweist, ist bei der Herstellung von thermisch stabileren Systemen von Nutzen.
  • Eine Hybridisierung unter Verwendung von p53 kann im Vergleich zum Stand der Technik unter etwas geänderten Bedingungen hinsichtlich der Salz-Konzentrationen erfolgen, beispielsweise in einen Puffer, der weniger als 100 mmol/l an Salz, beispielsweise NaCl oder SSC, enthält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei jedem bis dato im Stand der Technik bekannten Nachweisverfahren eingesetzt werden, das auf der Methodik der Hybridisierung komplementärer Oligo-/Polynukleotidstränge gründet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung von genetischen Mutationen in Organismen eingesetzt werden, da damit einige wenige und sogar nur eine einzige Änderung in der Sequenzabfolge eines Oligo-/Polynukleotids schnell und mit hoher Spezifität nachgewiesen werden können. Eines von zahlreichen Beispielen hierfür ist die Bestimmung von genetischen Mutationen, die in verschiedenen Bakterien, beispielsweise im TEM-1 β-Lactamase-Gen auftreten können. Darüber hinaus eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Bestimmung genetischer Mutationen, die in beliebigen Organismen, einschließlich Säugetieren und Menschen, auftreten. Genauso können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise auch synthetisch hergestellte Oligo-/Polynukleotidsequenzen untersucht werden.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren bei der Untersuchung eines Oligo-/Polynukleotids auf das Vorliegen eines "single nucleotide polymorphisms" SNP eingesetzt. Unter SNP versteht man jeglichen Polymorphismus zwischen zwei Genomen, der auf einem einzelnen Nukleotidaustausch, einer geringfügigen Deletion oder Insertion basiert. Spezifische SNPs konelieren mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer bestimmten Erkrankung und sind somit von diagnostischem Interesse.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung von Antibiotika-Resistenzen verwendet, da Antibiotika-Resistenzen bestimmter Bakterien durch genetische Veränderungen des Genoms der Bakterien, beispielsweise am Wildtyp TEM-1 β-Lactamase-Gen, hervorgerufen werden. Ungefähr 70 Mutanten dieses Gens wurden bereits in der Literatur beschrieben und insgesamt 28 potentielle Mutationspunkte wurden in der Wildtyp TEM-1 β-Lactamase-Nukleotidsequenz aufgefunden. Häufig führten bereits eine einzige oder einige wenige Nukleinsäuremutationen auf der Basis von SNPs zu einer veränderten Substrat-Spezifität und Inhibitor-Spezifität der β-Lactamase, was wiederum zu einem beschleunigten Abbau zahlreicher Antibiotika und folglich zum Auftreten von Antibiotika-Resistenzen führen kann.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird somit ermöglicht, eine Resistenz beispielsweise von Bakterien auf β-Laktam-Antibiotika, Penicilline, Cephalosporine und insbesondere auf Ampicillin festzustellen.
  • Um einen Nachweis einer Hybridisierung zwischen einem auf dem Träger aufgebrachten Oligo-/Polynukleotid und einem zweiten, eine komplementäre Sequenz aufweisenden Oligo-/Polynukleotid zu ermöglichen, weist mindestens eines dieser Moleküle eine oder mehrere detektierbare Markierungen, beispielsweise Farbstoffe, insbesondere Fluoreszenzfarbstoffe oder radioaktive Markierungen auf.
  • p53 kann offensichtlich auch in vitro besser an einzelsträngige DNA als an doppelsträngige DNA binden, so daß sich p53 nach Ausbildung eines Doppelstranges auf einzelsträngige DNA zu bewegt. Diese Eigenschaft stellt einen großen Vorteil bei Hybridisierungen dar, bei denen beispielsweise aus geräte- oder reaktionstechnischen Gründen lediglich eine Durchmischung durch Diffusion oder schwaches Rühren oder Pumpen der Lösungen erfolgt.
  • Eine Verwendung von p53 ist außerdem dann von Vorteil, wenn nur geringe Mengen an einem zu untersuchendem Oligo-/Polynukleotid vorliegen.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin auch einen Kit zur Durchführung eines in den Ansprüchen dargelegten Verfahrens, der ein p53 Polypeptid enthält. Dabei können verschiedenste Ausführungsformen eines derartigen Kits verwirklicht werden, derart wie beispielsweise in medizinischen Labors einsetzbare Mikroarrays/Biochips, die eine routinemäßige Erfassung von genetischen Mutationen, sei es zur Bestimmung von Erkrankungen oder zur Feststellung von Antibiotikaresistenzen, ermöglichen, oder vorbereitete Reaktionsgefäße, die p53 und ein Farbstoff-markiertes Nukleotid enthalten, wodurch reihenmäßig durchgeführte, spektroskopische Messungen erleichtert werden.
  • Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren für Schnelltests zur Erfassung von Antibiotika-Resistenz-Genen. Dies ermöglicht, daß Patienten schneller, bereits nach 30–60 Minuten, mit einem, mit hoher Wahrscheinlichkeit wirksamen, Antibiotikum versorgt werden können.
  • Derartige Schnelltests dienen beispielsweise dazu festzustellen, ob am Gen für die TEM-1 (3-Lactamase Mutationen vorliegen. Als Folge dieser Mutationen weisen einige TEM-Derivate auch Aktivität gegen neuere Antibiotika auf und werden als "extended-spectrum-beta-lactamases" (ESBL) bezeichnet. ESBL-Enzyme wurden beispielsweise bei Klebsiella pneumoniae, aber auch bei Enterobacteriaceae, Citrobacter und Salmonellen-Spezies beobachtet. In der Folge ist der Gebrauch verschiedener, seit langem bekannter Antibiotika nur nach vorheriger Resistenztestung angebracht.
  • Die erfindungsgemäßen Testverfahren ermöglichen somit, daß kostengünstige Standard-Antibiotika häufiger eingesetzt werden können und neu entwickelte, hochwirksame Antibiotika weniger häufig verwendet werden müssen und somit der Öffentlichkeit länger für Patienten mit multiresistenten, bakteriellen Erkrankungen zur Verfügung stehen.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne diese zu begrenzen. Insbesondere sollten die dort beschriebenen Sequenzlängen des ersten und zweiten Oligo-/Polynukleotids und die Farbstoffinarkierung des zweiten Oligo-/Polynukleotids die vorliegende Erfindung nicht einschränken.
  • Beispiel 1: Untersuchung von SNPs im TEM-1 β-Lactamase-Gen
  • Allgemeiner Aufbau der Mikroarray-Anordnung
  • Für die bekannte Mutanten-Positionen S28, 537, S102, 5162, S180, 5236, 5237, 5241, 5261 und S272 in der DNA des TEM-1 (3-Lactamase-Gens werden 4 Sätze von Sonden, entsprechend der vier in DNA vorkommenden Nukleotiden A, G, C und T bereitgestellt und jeweils an einer bestimmten Stelle des Mikroarrays angeordnet (siehe nachstehend).
  • Die Sequenzen sind in nachstehender Tabelle I angegeben: Tabelle I
    Figure 00100001
  • Die Nukleotisequenz der Sonde wurde von dem TEM-1 Typ β-Lactamase-Gen abgeleitet (Gen Bank, AF309824). Die unterstrichenen Nukleotide zeigen Punktmutationen.
  • Unter Bezugnahme auf 1 befindet sich somit in der ersten Spalte der Sondensatz für die Mutation 528, welche die folgenden vier Sequenzen aufweist:
    Figure 00100002
    Figure 00110001
  • Eine dieser Sonden des Sondensatzes S28 (S28_pg) entspricht dem entsprechenden Abschnitt der Wildtyp TEM-1 (3-Lactamase-DNA, während die anderen für Punktmutationen an der betreffenden Stelle stehen.
  • Herstellung der Trägervorrchtungen
  • Die jeweiligen Oligo-/Polynukleotide wurden in einer Lösung (45 mmol/l Natriumcitrat, 450 mmol/l NaCl, 1,5 mol/l Betain) aufgenommen. So wurde eine Konzentration von 20 pmol/μl an Oligo-/Polynukleotiden/Sonden-DNA erhalten. Die Lösung (30 μl) wurde unter Verwendung der GMS 417-Anayer-Vorrichtung (Affimetrix) auf Poly-L-Lysin beschichtete Glasträger (Poly PREP Träger) in Form von Spots aufgetragen.
  • Nach Trocknung über Nacht bei Raumtemperatur wurden die Träger während 5 s auf einem Metallblock auf 80 °C erhitzt. Eine Bindung ("cross linking") der DNA an die Trägeroberfläche wurde durch eine UV-Bestrahlung mit einer Gesamtenergie von 100 mJ unter Verwendung einer BLX 254 UV crosslinker-Vorrichtung (Biometra) erreicht. Die so erhaltenen Träger wurden anschließend während einer Stunde in eine Blockierungs-Lösung (1 g Bernsteinsäureanhydrid, 200 ml 1,2-Dichlorethan (DCE), 2,5 ml 1-Methylimidazol) eingebracht und danach mit DCE gewaschen. Nach einem kurzen Spülvorgang mit 95% Ethanol wurden die Träger bei Raumtemperatur getrocknet. Für einen zweiten Blockierungs-Vorgang wurden jeweils 12 μl mit Ultraschall behandelte Lachssperma-DNA (0,01 μg/μl) auf die Träger aufgebracht, die anschließend während 30 min mit einer Glasabdeckung bei Raumtemperatur in einer Feuchtkammer inkubiert wurden. Nach Abnahme der Glasabdeckung wurden die Träger mit Hilfe von Stickstoffgas getrocknet.
  • Herstellung der Ziel-DNA
  • Die Ziel-DNA (Teil des β-Lactamase-Gens) wurde mittels einer PCR (polymerase chain reaction, Polymerase-Kettenreaktion) mit Fluoreszenzfarbstoff-markiertem Nukleotid hergestellt.
  • Das Reaktionsgemisch enthielt 10 μl PCR-Puffers (10 × PCR-Puffer), 10 μl 25 mmol/l MgCl2-Lösung, 2 μl "forward and reverse primer" (20 pmol/μl) (atgagtattcaacatttccg: Forward primer; ttaatcagtgaggcacctat: Reverse primer), jeweils 1 μl 25 mmol/l dNTPs (2'-Desoxyribonucleosid-5'-triphosphate), 0,5 μl 25 nmol/l CyTM5-dCTP (-Desoxycytidin-5'-triphosphat (FluoroLinkTM Cy5-dCTP, 5-Amino-propargyl-2'-deoxycytidin 5'-triphosphate gekoppelt an Cy5 Fluoreszenzfarbstoff (Cy5-AP3-dCTP)), 1 μl Taq DNA Polymerase (1 E/μl und 1 μl der Template-DNA (0,1 μg/μl) (plasmid pUC19).
  • Die PCR-Reaktion wurde in einer Master-Cycler-Vorrichtung mit folgendem Programm durchgeführt: 95 °C, 1 min; 25 Zyklen mit 94 °C 30 s, 55 °C 30 s, 72 °C 60 s und 72 °C 4 min.
  • Das PCR-Produkt wurde nach Aufreinigen durch Ethanol-Ausfällung (0,3 mol/l Natriumacetat, 2 × Volumen 95 % Ethanol; 20 min. bei –21 °C), Zentrifugation bei 20 000 g, und Auflösen des Pellets in Wasser während 5 min bei RT inkubiert (45 μl PCR-Produkt, 5 μl Puffer (RQ1 Reaktionspuffer), 1 μl RQ1 DNase-Lösung (1 E/μl). Die Reaktion wurde durch Zugabe von 5 μl einer Stop-Lösung (RQ1 Stop-Puffer) gestoppt und anschließend während 10 min bei 65 °C inkubiert.
  • Hybridisierung
  • a) Stand der Technik
  • Die Ziel-DNA wurde mit der Hybridisierungslösung (x6 SSPE ("saline sodium Phosphate EDTA"); x20, 3,6 mol/l NaCl, 0,2 mol/l Natriumphosphat, 20 mmol/l EDTA (Ethylen-diamintetraacetat) 0,1 % Formamid als Endkonzentration (v/v %) bis zum Erreichen eines Endvolumens von 12 μl versetzt und vermischt.
  • Die Hybridisierung wurde bei 45 °C während 6–12 Std. durchgeführt. Anschließend wurden die Träger einmal mit einer 0,1 % (w/v %) SDS (Natriumdodecylsulfat) enthaltender X2 SSC ("saline sodium citrate") Pufferlösung während 5 min gewaschen, dann einmal mit einer X0,2 SSC-Pufferlösung während 3 min bei RT gewaschen und anschließend unter Stickstoffatmosphäre getrocknet.
  • b) p53 vermittelte Hybridisierung
  • 0,5 μl p53 (1 μg/μl, Santa Cruz) wurde mit 11,5 μl Annealing-Puffer (5 mmol/l MgCl2, 10 mmol/l KCl, 5 mmol/l Phosphatpuffer, 0,5 mmol/l EDTA, 3,5 % (v/v %) Glycerin) vermischt und anschließend zu dem Mikroarray mit Glasabdeckung gegeben. Nach Inkubation bei Raumtemperatur für 10 min wurde die Glasabdeckung entfernt und 1 μl Ziel-DNA (Ziel-DNA mit DNAse I inkubiert; siehe vorstehend), die mit 12 μl Annealing-Puffer (vorstehend) vermischt worden waren, wurden auf das Micro-Array aufgebracht. Nach Hybridisierung für 30 min bei 37 °C wurden die Träger mit X2 SSC (0,03 mol/l Natriumcitrat, 0,3 mol/l Natriumchlorid pH 70), 0,1% SDS für 10 min gewaschen und mit I, X0,2 SSC für 3 min bei Raumtemperatur gespült. Die Glasträger wurden anschließend mit Stickstoffgas getrocknet und mittels eines Laserscanners auf Fluoreszenz untersucht.
  • c) Quantifizierung positiver Spots
  • Zur Feststellung des Vorliegens einer Hybridisierung auf den jeweiligen Spots des Mikro-Arrays wurde das Mikro-Array mit einem Laser-Scanner gescannt (GMS 418, Genetic Microsystems). Eine Berechnung der Intensität der von einem Spot emittierten Fluoreszenz wurde unter Verwendung von bildgebender Software durchgeführt (Imagene Ver. 3, BioDiscovery Inc.). Jedes Experiment wurde sechsmal wiederholt.
  • 3 zeigt graphisch die erhaltenen Ergebnisse, wobei die weißen Balken die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Ergebnisse zeigen und die schwarzen Balken die mit dem Verfahren des Standes der Technik erhaltenen Intensitäten.
  • Beispiel 2: PCR-Produkt Mikroarrays
  • Präparation der Mikroarrays
  • a) Entwurf von PCR-Produkt Sonden
  • Bei den PCR-Produkt-Sonden für den Nachweis von Antibiotikaresistenzen im allgemeinen handelte es sich um das ganze TEM-1 β-Lactamase Gen (861 bp), das zur Detektion von Resistenz gegen Ampicillin (amp) eingesetzt wird. Als Negativ-Kontrolle verwendete man das Tetrazyklin-Resistenz Gen (tet) (1500 bp). Zur Überprüfung von unspezifischen Hybridisierungen kam das Gen von p53 (ca. 1000 bp) und das hu AchE-Gen (1400 bp) zum Einsatz.
  • Verwendete Plasmide
    Figure 00140001
  • b) DNA Isolierung mittels QIAprep Spin Miniprep Kit
  • Mittels QIAamp®Kits von Qiagen wurde die DNA aus einer ÜN-Kultur (2 ml steriles LB-Medium versetzt mit 2 μl 100 mmol/l Ampicillin und 100 μl Glycerolstock ÜN inkubiert bei 37°C) isoliert. Die Durchführung erfolgte laut Herstellerangaben, die dazu benötigten Puffer waren im Lieferumfang enthalten.
  • Das durch Zentrifugation (20,000g für 30 s) geerntete Zellpellet wurde sorgfältig in 250 μl Puffer P1 resuspendiert und durch vorsichtiges dreimaliges Schütteln mit Puffer P2 gemischt. Dann erfolgte die Zugabe von 350 μl Puffer-N3. Anschließend wurde zentrifugiert (10 min bei 20,000g und 4°C). Die extrahierte DNA im Überstand wurde nun auf eine QIAamp®-Minisäule aufgetragen, die bereits in ein Auffangröhrchen eingesetzt worden war und für 30 s bei 20,000g zentrifugiert. Nach dem darauffolgenden Waschschritt mit 750 μl PE-Puffer und anschließender Zentrifugation (20,000g für 1 min) konnte die DNA mit TE-Puffer oder HPLC-H2O in ein 1,5 ml Mikrogefäß eluiert werden. Diese Minipreps dienten als template für die Amplifikation.
  • c) Bestimmung von DNA-Konzentrationen
  • Die DNA-Konzentration eines DNA-Minipreps wurde nach einer 1:50 Verdünnung mit 1×TE photometrisch im BioPhotometer von Eppendorf gegen einen Blindwert von 1×TE bei 260 nm bestimmt.
  • d) Sondenvorbereitung mittels Polymerasekettenreaktion
  • Bei der in dieser Arbeit eingesetzten DNA zur Sondenherstellung für PCR-Produkt-Mikroarrays handelte es sich um die in Tabelle II aufgeführten Proben.
  • Sie wurden durch Amplifikation mit den vorgesehenen Primern (Tabelle ) hergestellt.
  • Tabelle II
    Figure 00150001
  • Figure 00160001
  • e) Amplifikation
  • Die vollständigen PCR-Produkte wurden mit dem entsprechenden Primerpaar aus den DNA Extrakten mittels einer PCR im Master Cycler amplifiziert. Es wurden sowohl die normalen Frimer verwendet als auch die aminomodifizierten Primer um die Sonden herzustellen. Ein Ansatz von 100 μl enthielt folgende Komponenten: Tabelle III:
    Figure 00160002
    PCR-Ansatz einer Amplifikation zur Sondenherstellung
  • Die PCR erfolgte nach folgendem Programm:
  • Tabelle IV:
  • PCR Programm zur Amplifikation jeglicher in dieser Arbeit verwendeter DNA
    Figure 00160003
  • f) Targetvorbereitung mittels Polymerasekettenreaktion
  • Bei der in dieser Arbeit eingesetzten Target-DNA zur Hybridisierung der Mikroarrays handelt es sich ausschließlich um das kommerziell in puc 19 enthaltene erhältliche TEM-1 β-Lactamase Gen.
  • g) Amplifikation und Fluoreszenzmarkierung
  • Das vollständige TEM-1 β-Lactamase-Gen mit einer Länge von 652 by wurde mit dem entsprechenden Primerpaar aus DNA- Extrakten mittels einer PCR im RoboCyclerTM von Stratagene amplifiziert und mit Cy5-dCTP fluoreszenzmarkiert. Ein Ansatz von 100 μl enthielt folgende Komponenten: Tabelle V
    Figure 00170001
  • Hier wurde das gleiche Programm wie bei der normalen Amplifikation (vorstehend) verwendet.
  • h) Aufreinigung von DNA
  • Die Aufreinigung von fluoreszenzmarkiertem PCR-Produkt und nicht markiertem PCR-Produkt erfolgte mittels QIAquick®-Minisäulen von Qiagen. Die Durchführung erfolgte gemäß Herstellerprotokollen, die Puffer waren im Lieferumfang enthalten. Die Zentrifugierparameter waren bei jedem Schritt 1 min und 20.000g. Ein 100 μl PCR-Ansatz wurde mit 500 μl PB-Puffer auf eine QIAamp®-Minisäule gegeben, die in ein Auffangröhrchen gesetzt worden war, und zentrifugiert. Nach einem Waschschritt mit 750 μl PE-Puffer und erneuter Zentrifugation wurde aus dem Auffangröhrchen sämtliche Flüssigkeit entfernt und ein abschließender Zentrifugationsschritt zur kompletten Entfernung des Waschpuffers durchgeführt. Die DNA wurde dann mittels Zentrifugation in 32 μl TE-Puffer in ein 1,5 ml Mikrogefäß eluiert. Die Kontrolle erfolgte über 1% Agarosegele.
  • i) Hybridisierung bei aminomodifizierten PCR-Produkten
  • Experiment mit p53
  • 140 ng aufgereinigte, fluoreszenzmarkierte Ziel-DNA wurden mit entsprechender Menge an 20x SSPE gemischt und auf ein Hybridisierungsvolumen von 13,5 μl mit HPLC-H2O verdünnt. Die Endkonzentration an SSPE betrug somit im Experiment 1x SSPE bzw. 165 mmol/l. Diese Lösung wurde sofort nach dreiminütiger Denaturierung bei 95°C und sofortigem Abkühlen auf Eis mit 0,5 μl p53 von Santa Cruz (c = 1 μg/μl) versetzt, auf die Mikroarrays pipettiert, und mit einem Deckglas (18 × 18mm) luftblasenfrei bedeckt. Die Arrays wurden dann in feuchtigkeitsdichten Hybridisierungskammern von Corning verschlossen, die mit je 10 μl HPLC-H2O in den zwei Vorratsgefäßchen befällt waren. Danach wurde sofort bei 37°C in einem Hybridisierungsofen hybridisiert. Die Hybridisierungszeiten betrugen 1 Stunde, 30 min und 10 nun.
  • Experiment mit BSA und Casein
  • Zur Kontrolle auf unspezifische Proteineffekte wurde das Experiment wie vorstehend beschrieben durchgeführt. Anstatt p53 wurde genau die gleiche Konzentration an BSA bzw. Casein zugegeben. Beide Proteine waren in dem gleichen Aufbewahrungspuffer gelöst, wie das von Santa Cruz gelieferte Protein p53.
  • Experiment mit Aufbewahrungspuffer
  • Als Negativkontrolle der Experimente wurde zur Hybridisierungslösung nur der hergestellte Aufbewahrungspuffer des Proteins p53 verwendet. Die folgenden Puffer und Lösungen wurden verwendet:
    Figure 00180001
    Figure 00190001
  • k) Waschen und Trocknen aminomodifizierter PCR-Produkt-Arrays
  • Nach der Hybridisierung wurden je 10 Arrays in Waschpuffer I (2 × SSC + 0,1%SDS in ddH2O) und dann für weitere 10 min in Waschpuffer Ia (2x SSC) und abschließend noch 10 min in Waschpuffer II (0,2 × SSC in ddH2O) durch Schütteln gewaschen. Die Arrays wurden sofort im N2-Strom getrocknet und anschließend zur Detektion in den GMS 418 Array Scanner gelegt.
  • l) Ergebnisse
  • Für jedes Experiment wurden drei Mikroarrays verwendet. D.h., jeder Balken steht allgemein für insgesamt 18 Werte, da Duplikate auf einen Subarray gedruckt wurden und sich drei Subarrays auf jedem Träger befanden. Es wurde hier auch nur die sense Aminomodifizierung ausgewertet, da man für antisense und sense im wesentlichen die gleiche Werte erhielt.
  • In 6 wurden die Signalintensitäten für 10 und 15 ng/μl ausgewertet. Es ist ersichtlich, dass die Werte für die p53 Experimente deutlich höher ausfielen, als für die Negativkontrolle oder bei Verwendung von BSA und Casein. Die normalerweise benötigte Hybridisierungszeit für PCR-Produkte beträgt im allgemeinen 6–10 Stunden. Erfindungsgemäß wurden bereits nach 10 min Hybridisierungszeit auswertbare Signale erhalten.
  • SEQUENCE LISTING
    Figure 00210001
  • Figure 00220001
  • Figure 00230001
  • Figure 00240001
  • Figure 00250001
  • Figure 00260001

Claims (10)

  1. Verfahren zur Bestimmung von Nukleotidsequenzen, bei dem mindestens ein erstes Oligo-/Polynukleotid auf einer vorbestimmten Stelle auf einem Träger aufgebracht wird und der Träger mit mindestens einem zweiten Oligo-/Polynukleotid unter Bedingungen in Kontakt gebracht wird, die eine Hybridisierung eines der zweiten Oligo-/Polynukleotide mit einem der auf dem Träger aufgebrachten, komplementären ersten Oligo-/Polynukleotid ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Hybridisierung in Gegenwart eines p53-Polypeptids durchgeführt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Träger ein Biochip oder Mikroarray ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das auf dem Träger aufgebrachte Oligo-/Polynukleotid eine DNA oder eine RNA ist.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Bestimmung von genetischen Mutationen in Organismen.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Oligo-/Polynukleotid auf ein SNP untersucht wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Bestimmung von Antibiotikaresistenzen.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Antibiotikaresistenz β-Lactam-Antibiotika-Resistenz, Penizillin-Antibiotika-Resistenz, Cephalosporin-Antibiotika-Resistenz oder Ampicillinresistenz ist.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sonden radioaktiv markiert oder Fluoreszenz-markiert sind.
  9. Verwendung eines p53-Polypeptids bei der Bestimmung von Nukleotidsequenzen mittels Hybridisierung.
  10. Kit zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welcher ein p53 Polypeptid enthält.
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