-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Bestimmung der Anwesenheit
oder Abwesenheit von Yersinia enterocolitica in Patienten, Nahrungsmitteln
oder Wasser. Das Verfahren beinhaltet die Verwendung von Nucleinsäureprimern,
um spezifisch ein yst-Gen-Ziel von Y. enterocolitica zu amplifizieren,
wobei vorzugsweise eine der folgenden Techniken zur Anwendung kommt:
Strangverdrängungsamplifikation
(SDA), thermophile Strangverdrängungsamplifikation
(tSDA) oder Echtzeit-Fluoreszenz-tSDA,
wobei wahlweise ein mikroelektronisches Array verwendet wird.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Drei
Spezies von Yersinia sind bekanntermaßen Humanpathogene, Y. enterocolitica,
Y. pestis und Y. pseudotuberculosis. Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf den Nachweis von Y. enterocolitica über Amplifikation und Nachweis
einer DNA-Sequenz innerhalb des yst-Gens. Y. enterocolitica ist
ein invasives enterisches Pathogen, das hämorrhagische Enterocolitis,
terminale Ileitis, mesenterische Lymphadenitis und Septikämie verursachen
kann. Nucleinsäureamplifikation
ist eine leistungsfähige
Technologie, die einen schnellen Nachweis spezifischer Zielsequenzen
ermöglicht.
Sie ist daher bei der schnellen Detektion und Identifikation von
Y. enterocolitica einsetzbar. Die Oligonucleotidprimer der vorliegenden
Erfindung sind auf Nucleinsäureamplifikation
und Nachweis von Y. enterocolitica anwendbar.
-
Die
internationale Anmeldung WO-A-9311264 offenbart ein Amplifikationsverfahren
zum Nachweis von Y. enterocolitica.
-
Die
folgenden Begriffe werden hier wie folgt definiert:
Ein Amplifikationsprimer
ist ein Primer zur Amplifikation einer Zielsequenz durch Verlängerung
des Primers nach Hybridisierung an die Zielsequenz. Amplifikationsprimer
sind typischerweise etwa 10–75
Nucleotide lang, vorzugsweise etwa 15–50 Nucleotide lang. Die Gesamtlänge eines
Amplifikationsprimers für
die SDA beträgt typischerweise
etwa 25–50
Nucleotide. Das 3'-Ende
eines SDA-Amplifikationsprimers (die Zielbindungssequenz) hybridisiert
an das 3'-Ende der
Zielsequenz. Die Zielbindungssequenz ist etwa 10–25 Nucleotide lang und verleiht
dem Amplifikationsprimer Hybridisierungsspezifität. Der SDA-Amplifikationsprimer
umfaßt
ferner 5' zur Zielbindungssequenz
eine Erkennungsstelle für
eine Restriktionsendonuclease. Die Erkennungsstelle ist für eine Restriktionsendonuclease,
welche einen Strang eines DNA-Doppelstranges nicken wird, wenn die Erkennungsstelle
hemimodifiziert ist, wie von G. Walker et al. (1992, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 89: 392–396 und
1992 Nucl. Acids Res. 20: 1691–1696)
beschrieben. Die Nucleotide 5' zur
Restriktionsendonuclease-Erkennungsstelle (der "Schwanz") fungieren als eine Polymerase-Repriming-Stelle,
wenn der Rest des Amplifikationsprimers während der SDA genickt und verdrängt wird.
Die Repriming-Funktion der Schwanznucleotide erhält die SDA-Reaktion aufrecht
und ermöglicht
die Synthese mehrerer Amplikons von einem einzigen Zielmolekül. Der Schwanz
ist typischerweise 10–25
Nucleotide lang. Seine Länge
und Sequenz sind im allgemeinen nicht entscheidend und können routinemäßig ausgewählt und
modifiziert werden. Da die Zielbindungssequenz der Teil eines Primers
ist, der seine Ziel-Spezifität
bestimmt, besteht bei Amplifikationsverfahren, die keine spezialisierten
Sequenzen an den Enden des Ziels erfordern, der Amplifikationsprimer
gewöhnlich
im wesentlichen nur aus der Zielbindungssequenz., Zum Beispiel wird
die Amplifikation einer erfindungsgemäßen Zielsequenz mittels der
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) Amplifikationsprimer verwenden,
die aus den Zielbindungssequenzen der hierin beschriebenen Amplifikationsprimer
bestehen. Bei Amplifikationsverfahren, die andere an das Ziel angehängte spezialisierte
Sequenzen erfordern als die nickbare Restriktionsendonuclease-Erkennungsstelle
und den Schwanz der SDA (z.B. einen RNA-Polyrnerase-Promotor für selbstunterhaltende
Sequenzreplikation (3SR), nucleinsäuresequenz-basierte Amplifikation
(NASBA) oder das auf Transkription beruhende Amplifikationssystem
(TAS)) kann die erforderliche spezialisierte Sequenz mittels Routineverfahren zur
Herstellung von Oligonucleotiden mit der Zielbindungssequenz verbunden
werden, ohne die Hybridisierungsspezifität des Primers zu verändern.
-
Ein
Bumper-Primer oder externer Primer ist ein Primer, der dazu verwendet
wird, Primerverlängerungsprodukte
bei isothermen Amplifikationsreaktionen zu verdrängen. Der Bumper-Primer bindet
an eine Zielsequenz stromaufwärts
vom Amplifikationsprimer, so daß die
Verlängerung
des Bumper-Primers den stromabwärtigen
Amplifikationsprimer und sein Verlängerungsprodukt verdrängt.
-
Die
Begriffe Ziel oder Zielsequenz bezeichnen zu amplifizierende Nucleinsäuresequenzen.
Diese umfassen die ursprüngliche
zu amplifizierende Nucleinsäuresequenz,
den komplementären
zweiten Strang der ursprünglichen
zu amplifizierenden Nucleinsäuresequenz
und jeden Strang einer Kopie der ursprünglichen Sequenz, der durch
die Amplifikationsreaktion erzeugt wird. Diese Kopien dienen als
amplifizierbare Ziele aufgrund der Tatsache, daß sie Kopien der Sequenz enthalten,
an welche die Amplifikationsprimer hybridisieren.
-
Kopien
der Zielsequenz, die während
der Amplifikationsreaktion erzeugt werden, werden als Amplifikationsprodukte,
Amplimere oder Amplikons bezeichnet. Der Begriff Verlängerungsprodukt
bezeichnet die Kopie einer Zielsequenz, die durch Hybridisierung
eines Primers und Verlängerung
des Primers durch Polymerase mittels der Zielsequenz als Matrize
erzeugt wird.
-
Der
Begriff artspezifisch bezeichnet die Detektion, Amplifikation oder
Oligonucleotid-Hybridisierung bei einer Art von Organismen oder
einer Gruppe verwandter Arten ohne wesentliche Detektion, Amplifikation oder
Oligonucleotid-Hybridisierung
bei anderen Arten der gleichen Gattung oder Arten einer anderen
Gattung.
-
Der
Begriff Testsonde bezeichnet jedes Oligonucleotid, das dazu verwendet
wird, den Nachweis oder die Identifizierung einer Nucleinsäure zu erleichtern.
-
Detektorsonden,
Detektorprimer, Fangsonden, Signalprimer und Reportersonden, wie
sie nachstehend beschrieben werden, sind Beispiele für Testsonden.
-
Der
Begriff Amplikon bezeichnet das Produkt der Amplifikationsreaktion,
das durch die Verlängerung eines
oder beider Primer eines Paares von Amplifikationsprimern erzeugt
wird. Ein Amplikon kann exponentiell amplifizierte Nucleinsäuren enthalten,
wenn beide verwendeten Primer an eine Zielsequenz hybridisieren.
Alternativ können
Amplikons durch lineare Amplifikation erzeugt werden, wenn einer
der verwendeten Primer nicht an die Zielsequenz hybridisiert. Somit
wird dieser Begriff hierin generisch verwendet und impliziert nicht das
Vorliegen exponentiell amplifizierter Nucleinsäuren.
-
Ein
mikroelektronisches Array (oder elektronisches Mikroarray) ist eine
Vorrichtung mit einem Array elektronisch selbstadressierbarer mikroskopischer
Lokationen. Jede mikroskopische Lokation umfaßt eine zugrundeliegende Arbeits-Gleichstrom(DC)-Mikroelektrode,
die von einem Substrat getragen wird. Die Oberfläche von jeder Mikrolokation
weist eine Permeationsschicht für
den freien Transport kleiner Gegenionen und eine Bindeschicht für die kovalente
Kopplung spezifischer Bindungseinheiten auf.
-
Ein
Array oder eine Matrix ist eine Anordnung von Lokationen auf der
Vorrichtung. Die Lokationen können
in zweidimensionalen Arrays, dreidimensionalen Arrays oder anderen
Matrixformaten angeordnet sein. Die Zahl der Lokationen kann sich
zwischen einigen und wenigstens Hunderttausenden bewegen.
-
Elektronisches
Adressieren (oder Targeting) ist die Plazierung geladener Moleküle an spezifischen Testorten.
Da DNA eine starke negative Ladung besitzt, kann sie elektronisch
zu einem Bereich mit positiver Ladung bewegt werden. Ein Testort
oder eine Reihe von Testorten auf dem Mikrochip wird mit einer positiven Ladung
elektronisch aktiviert. Auf den Mikrochip wird eine Lösung von
DNA-Sonden gegeben. Die negativ geladenen Sonden bewegen sich schnell
zu den positiv geladenen Orten, wo sie sich konzentrieren und chemisch
an diesen Ort gebunden werden. Der Mikrochip wird dann gewaschen,
und es kann eine andere Lösung verschiedener
DNA-Sonden zugesetzt werden. Ort für Ort, Reihe für Reihe
kann ein Array spezifisch gebundener DNA-Sonden auf dem Mikrochip
zusammengefügt
oder adressiert werden. Mit der Möglichkeit, Fangsonden elektronisch
an spezifische Orte zu adressieren, erlaubt das System die Herstellung
maßgeschneiderter Arrays
durch die Plazierung spezifischer Fangsonden auf einem Mikrochip.
In diesem Zusammenhang bezeichnet der Begriff "elektronisch adressierbar" das Vermögen eines
Mikrochips, Substanzen wie Nucleinsäuren und Enzyme sowie andere
Amplifikationskomponenten durch elektronische Vorspannung der Fangorte des
Chips auf dem Mikrochip von einer Position zur anderen zu lenken. "Elektronische Vorspannung" soll bedeuten, daß die elektronische
Ladung an einem Fangort oder einer anderen Position auf dem Mikrochip
zwischen einer netto positiven und einer netto negativen Ladung
manipuliert werden kann, so daß Moleküle in Lösung und
in Kontakt mit dem Mikrochip zu einer Position auf dem Mikrochip
hin oder von dieser weg oder von einer Position zu einer anderen
gelenkt werden können.
-
Elektronische
Konzentrierung und Hybridisierung verwendet Elektronik, um Zielmoleküle zu einem oder
mehreren Testorten (oder Fangorten) auf dem Mikrochip zu bewegen
und dort zu konzentrieren. Die elektronische Konzentrierung von
Proben-DNA an jedem Testort fördert
die schnelle Hybridisierung von Proben-DNA mit komplementären Fangsonden.
Im Gegensatz zum passiven Hybridisierungsprozeß besitzt der elektronische
Konzentrierungsprozeß den
klaren Vorteil einer erheblichen Beschleunigung der Hybridisierungsgeschwindigkeit.
Zur Entfernung jeglicher ungebundenen oder unspezifisch gebundenen
DNA von jedem Ort wird die Polarität oder Ladung des Ortes in
negativ umgekehrt und dadurch jede ungebundene oder unspezifisch
gebundene DNA von den Fangsonden weg in die Lösung zurückgetrieben. Überdies
ist, da die Testmoleküle über dem
Testort elektronisch konzentriert werden, eine geringere Konzentration
an Ziel-DNA-Molekülen
erforderlich, wodurch die sonst vor dem Test für eine Probenaufbereitung erforderliche Zeit
und Arbeit reduziert wird. Der Begriff "Fangort" bezeichnet eine spezifische Position
auf einem elektronisch adressierbaren Mikrochip, an die elektronische
Vorspannung angelegt wird und wo Moleküle wie Nucleinsäuresonden
und -zielmoleküle
durch eine solche Vorspannung angezogen oder adressiert werden.
-
Elektronische
Stringenzkontrolle ist die Umkehr des elektrischen Potentials, um
ungebundene und unspezifisch gebundene DNA schnell und leicht als
Teil des Hybridisierungsprozesses zu entfernen. Elektronische Stringenz
schafft eine Qualitätskontrolle
für den
Hybridisierungsprozeß und
stellt sicher, daß alle
gebundenen DNA-Paare wirklich komplementär sind. Die Präzision,
Steuerung und Genauigkeit von Plattformtechnologie durch die kontrollierte
Stromabgabe in dem elektronischen Stringenzprozeß ermöglicht den Nachweis einzelner
Punktmutationen, einzelner Basenfehlpaarungen oder anderer genetischer
Mutationen, der bei etlichen diagnostischen Anwendungen und Forschungsanwendungen
eine erhebliche Bedeutung haben kann. Elektronische Stringenz wird
ohne die beschwerliche Aufbereitung und Behandlung erreicht, die
sonst zur Erzielung der gleichen Ergebnisse durch herkömmliche
Verfahren erforderlich sind. Im Gegensatz zu passiven Arrays kann
diese Technologie sowohl kurzen als auch langen einzelsträngigen DNA-Fragmenten
gerecht werden. Die Verwendung längerer
Sonden erhöht
die Sicherheit, daß die
DNA, die mit der Fangsonde hybridisiert, das richtige Ziel ist.
Elektronische Stringenzkontrolle verringert die erforderliche Anzahl
an Sonden und daher Testorten auf dem Mikrochip verglichen mit herkömmlichen
DNA-Arrays. Traditionelle passive Hybridisierungsverfahren sind
dagegen schwer zu kontrollieren und erfordern mehr Replikate jeder
möglichen
Basenpaarung, so daß korrekte
Paarungen definitiv identifiziert werden können.
-
Elektronisches
Multiplexing ermöglicht
die gleichzeitige Analyse mehrerer Tests von einer einzigen Probe.
Elektronisches Multiplexing wird erleichtert durch die Möglichkeit,
einzelne Testorte unabhängig
voneinander zu steuern (zwecks Adressierung von Fangsonden oder
Fangmolekülen
und Konzentrierung von Testprobenmolekülen), was die gleichzeitige
Verwendung biochemisch nichtverwandter Moleküle auf dem gleichen Chip gestattet.
Orte auf einem konventionellen DNA-Array können nicht einzeln kontrolliert
werden, und es müssen
daher auf dem gesamten Array die gleichen Verfahrensschritte durchgeführt werden.
Die Verwendung von Elektronik bei dieser Technologie schafft eine über solche
herkömmlichen
Verfahren hinausreichende größere Vielseitigkeit
und Flexibilität.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Oligonucleotidprimer bereit, die zur
Amplifikation von Zielsequenzen verwendet werden können, welche
in Y. enterocolitica vorkommen. Die Zielsequenz umfaßt, genauer
gesagt, Segmente des yst-Gens. Die Amplifikationsprimer sind für eine hocheffiziente,
hochspezifische Amplifikation bei hohen Temperaturen wie bei der
tSDA und der PCR konstruiert worden, sind jedoch ebenfalls in Amplifikationsreaktionen
von niedrigerer Temperatur wie der herkömmlichen SDA, 3SR oder NASBA
brauchbar. Zum Nachweis der Amplifikationsprodukte werden Oligonucleotid-Testsonden
verwendet, die mit der Testregion des amplifizierten Ziels hybridisieren.
-
Die
Oligonucleotide der Erfindung können
nach einer Kultivierung als Mittel zur Bestätigung der Identität des kultivierten
Organismus verwendet werden. Alternativ können sie mit klinischen Proben
von Menschen oder Tieren wie Fäkalmaterial
oder Urin oder mit Proben von kontaminierter Nahrung oder kontaminiertem Wasser
zum Nachweis und zur Identifizierung von Y.-enterocolitica-Nucleinsäure mittels
bekannter Amplifikationsverfahren verwendet werden. In jedem Fall
liefern die erfindungsgemäßen Oligonucleotide
und Testverfahren ein Mittel zur schnellen Unterscheidung zwischen
Y. enterocolitica und anderen Mikroorganismen, wobei sie es dem
Praktiker ermöglichen,
schnell diesen Mikroorganismus zu identifizieren, ohne auf die eher
traditionellen Verfahren zurückzugreifen,
auf die man sich üblicherweise
stützt.
Eine solche schnelle Identifizierung des spezifischen, an einer
Infektion beteiligten ätiologischen
Agens liefert Informationen, die dazu verwendet werden können, innerhalb
einer kurzen Zeitspanne die geeignete Maßnahme zu bestimmen.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER SEQUENZEN
-
SEQ
ID NOs: 1–3
sind Sequenzen von Oligonucleotiden, die als stromaufwärtige Primer
zur Amplifikation des yst-Gens verwendet werden. SEQ ID NOs: 4–6 sind
Sequenzen von Oligonucleotiden, die als stromabwärtige Primer zur Amplifikation
des yst-Gens verwendet werden. SEQ ID NO: 7 ist die Sequenz eines Oligonucleotids,
das als ein stromaufwärtiger
Bumper zur SDA-Amplifikation verwendet wird. SEQ ID NO: 8 ist die
Sequenz eines Oligonucleotids, das als ein stromabwärtiger Bumper
zur SDA-Amplifikation
verwendet wird. SEQ ID NOs: 9–10
sind Sequenzen von Detektor-Oligonucleotiden (Sonden oder Reportern)
für das yst-Gen.
-
GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Oligonucleotide, Amplifikationsprimer
und Testsonden, welche in Nucleinsäure-Amplifikationsreaktionen
Y.-enterocolitica-Spezifität zeigen.
Ebenfalls bereitgestellt werden Verfahren zum Nachweis und zur Identifizierung
von Y.-enterocolitica-Nucleinsäuren
mittels der Oligonucleotide der Erfindung. Die bevorzugten Verfahren
sind die Verwendung von SDA, tSDA oder homogener Echtzeit-Fluoreszenz-tSDA.
Diese Verfahren sind dem Fachmann aus Quellen wie US-Patent Nr.
5,547,861, US-Patent Nr. 5,648,211 und US-Patent Nr. 5,846,726 bekannt.
Die Verwendung mikroelektronischer Arrays zur Analyse von Nucleinsäuren ist
dem Fachmann aus Quellen wie US-Patent Nr. 5,605,662 und US-Patent Nr. 5,632,957
und den veröffentlichten
PCT-Anmeldungen Nr. WO 96/01836 und WO 97/12030 bekannt.
-
Die
Primer der vorliegenden Erfindung wurden auf der Basis einer Analyse
der yst-Gensequenzdaten mehrerer Quellen konstruiert, die zwecks
Primerkonstruktion alight wurden, um Y.-enterocolitica-spezifische Regionen
zu identifizieren. Die zur Verwendung in der SDA entwickelten Primer
sind in Tabelle 1 dargestellt. Ebenfalls dargestellt sind Sonden
zum Nachweis der resultierenden Amplikons. Die exemplarischen Restriktionsendonuclease-Erkennungsstellen
(BsoBI) in den Amplifikationsprimern sind fett gedruckt und die
Zielbindungssequenzen sind kursiv gedruckt. Die Zielbindungssequenz
eines Amplifikationsprimers bestimmt seine Zielspezifität.
-
TABELLE
1 Amplifikations-Oligonucleotide
-
Da
Nucleinsäuren
zur Hybridisierung keine völlige
Komplementarität
benötigen,
versteht sich, daß die hier
offenbarten Sonden- und Primersequenzen in gewissem Ausmaß modifiziert
werden können,
ohne daß die
Brauchbarkeit als Y.-enterocoliticaspezifische Sonden und Primer
verlorengeht. Wie auf dem Fachgebiet bekannt, kann die Hybridisierung
komplementärer
und teilweise komplementärer
Nucleinsäuresequenzen durch
Anpassung der Hybridisierungsbedingungen zur Erhöhung oder Verringerung von
Stringenz erreicht werden (d:h. Anpassung von pH, Temperatur oder
Salzgehalt des Hybridisierungspuffers). Solche geringfügigen Modifikationen
der offenbarten Sequenzen und jegliche notwendigen Anpassungen der
Hybridisierungsbedingungen zur Beibehaltung der Y.-enterocolitica-Spezifität erfordern
lediglich routinemäßiges Experimentieren
und sind Bestandteil des gewöhnlichen
Fachwissens.
-
Die
mittels der hier offenbarten Primer erzeugten Amplifikationsprodukte
können
durch eine charakteristische Größe nachgewiesen
werden, zum Beispiel auf Polyacrylamid- oder Agarosegelen, die mit
Ethidiumbromid gefärbt
sind. Alternativ können
amplifizierte Zielsequenzen mittels einer Testsonde nachgewiesen
werden, die ein Oligonucleotid ist, das mit einer detektierbaren
Markierung versehen ist. Bei einer Ausführungsform kann wenigstens
eine markierte Testsonde zum Nachweis amplifizierter Zielsequenzen
durch Hybridisierung (eine Detektorsonde), durch Hybridisierung
und Verlängerung,
wie von Walker et al. (1992, Nucl. Acids Res., 20: 1691–1696) beschrieben,
(ein Detektorprimer) oder durch Hybridisierung, Verlängerung
und Umwandlung in die doppelsträngige
Form, wie in
EP 0 678 582 beschrieben,
(ein Signalprimer) verwendet werden. SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO:
10 sind in Verbindung mit den Amplifikationsprimern der Erfindung
besonders gut als Detektorprimer, d.h. Primerverlängerungs-Detektorsonden,
zum Nachweis von Y. enterocolitica brauchbar. Vorzugsweise wird
die Testsonde so ausgewählt,
daß sie
an eine Sequenz in dem Ziel hybridisiert, die sich zwischen den
Amplifikationsprimern befindet, d.h., sie sollte eine innere Testsonde
sein. Alternativ können
ein Amplifikationsprimer oder dessen Zielbindungssequenz als Testsonde
Verwendung finden.
-
Die
detektierbare Markierung der Testsonde ist ein Anteil, der entweder
direkt oder indirekt als Indiz für
die Anwesenheit der Zielnucleinsäure
nachgewiesen werden kann. Für
den direkten Nachweis der Markierung können Testsonden mit einem Radioisotop
markiert und durch Autoradiographie detektiert werden oder mit einem fluoreszierenden
Anteil markiert und durch Fluoreszenz detektiert werden, wie dies
auf dem Fachgebiet bekannt ist. Alternativ können die Testsonden indirekt
nachgewiesen werden, indem sie mit einer Markierung versehen werden,
die zusätzliche
Reagenzien erfordert, um sie detektierbar zu machen. Indirekt nachweisbare
Markierungen umfassen zum Beispiel chemilumineszierende Agenzien,
Enzyme, die sichtbare Reaktionsprodukte erzeugen, und Liganden (z.B.
Haptene, Antikörper
oder Antigene), die durch Bindung an markierte spezifische Bindungspartner
(z.B. Antikörper
oder Antigene/Haptene) detektiert werden können. Liganden sind auch zur
Immobilisierung des ligandenmarkierten Oligonucleotids (der Fangsonde)
auf einer festen Phase brauchbar, um dessen Nachweis zu erleichtern.
Besonders nützliche
Markierungen umfassen Biotin (nachweisbar durch Bindung an markiertes
Avidin oder Streptavidin) und Enzyme wie Meerrettichperoxidase oder
alkalische Phosphatase (nachweisbar durch Zugabe von Enzymsubstraten
zur Erzeugung farbiger Reaktionsprodukte). Verfahren zum Anfügen solcher
Markierungen an oder Einfügen
solcher Markierungen in Oligonucleotide sind auf dem Fachgebiet
wohlbekannt, und jedes dieser Verfahren eignet sich zur Verwendung in
der vorliegenden Erfindung.
-
Beispiele
für spezifische
Nachweisverfahren, die verwendet werden können, schließen ein
Chemilumineszenzverfahren ein, bei dem amplifizierte Produkte mittels
einer biotinylierten Fangsonde und einer enzymkonjugierten Detektorsonde,
wie in dem U.S.-Patent Nr. 5,470,723 beschrieben, detektiert werden.
Nach Hybridisierung dieser beiden Testsonden an verschiedene Stellen
in der Testregion der Zielsequenz (zwischen den Bindungsstellen
der zwei Amplifikationsprimer) wird der Komplex auf einer streptavidinbeschichteten
Mikrotiterplatte mittels der Fangsonde eingefangen, und es wird
das Chemilumineszenzsignal entwickelt und in einem Luminometer gelesen.
Als weitere Alternative für
den Nachweis von Amplifikationsprodukten kann ein Signalprimer,
wie er in
EP 0 678 582 beschrieben
ist, in die SDA-Reaktion einbezogen werden. Bei dieser Ausführungsform
werden während
der SDA zielamplifikationsabhängig
markierte sekundäre
Amplifikationsprodukte erzeugt und können als ein Indiz für Zielamplifikation
mittels der zugehörigen
Markierungen detektiert werden.
-
Zu
praktischen Zwecken im Handel können
Amplifikationsprimer zum spezifischen Nachweis und zur Identifizierung
von Nucleinsäuren
in Form eines Kits abgepackt werden. Typischerweise enthält ein solcher
Kit wenigstens ein Paar von Amplifikationsprimern. Reagenzien zur
Durchführung
einer Nucleinsäure-Amplifikationsreaktion
können
ebenfalls mit den zielspezifischen Amplifikationsprimern mitgeliefert
werden, zum Beispiel Puffer, zusätzliche
Primer, Nucleotidtriphosphate, Enzyme etc. Die Bestandteile des
Kits werden zusammen in einem gemeinsamen Behälter abgepackt, wobei fakultativ
Anweisungen zur Durchführung
einer speziellen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahren
mitgeliefert werden. Es können
auch weitere fakultative Bestandteile in dem Kit enthalten sein,
z.B. ein Oligonucleotid, das mit einer Markierung versehen ist,
die sich zur Verwendung als Testsonde eignet, und/oder Reagenzien
oder Mittel zur Detektion der Markierung.
-
Die
Zielbindungssequenzen der Amplifikationsprimer verleihen den Oligonucleotiden
Hybridisierungs-Artspezifität
und verleihen daher der Amplifikationsreaktion Artspezifität. Somit
sind die Zielbindungssequenzen der Amplifikationsprimer der Erfindung
auch, in anderen Nucleinsäureamplifikationsprotokollen
wie PCR, konventioneller SDA (ein Reaktionsschema, das im wesentlichen
dem der tSDA entspricht, jedoch bei niedrigeren Temperaturen unter
Verwendung mesophiler Enzyme durchgeführt wird), 3SR, NASBA und TAS brauchbar.
Insbesondere kann jedes Amplifikationsprotokoll, das zyklische,
spezifische Hybridisierung von Primern an die Zielsequenz, Verlängerung
der Primer mittels der Zielsequenz als Matrize und Abtrennung oder Verdrängung der
Verlängerungsprodukte
von der Zielsequenz anwendet, die Zielbindungssequenzen der Erfindung
verwenden. Für
Amplifikationsverfahren, die keine spezialisierten Nicht-Zielbindungssequenzen
erfordern (z.B. PCR) können
die Amplifikationsprimer lediglich aus der Zielbindungssequenz der
in Tabelle 1 angeführten
Amplifikationsprimer bestehen.
-
Den
hier offenbarten Zielbindungssequenzen können wahlweise weitere Sequenzen,
wie sie zur Durchführung
einer gewählten
Amplifikationsreaktion erforderlich sind, hinzugefügt werden,
ohne die Artspezifität
der Oligonucleotide zu verändern.
Beispielsweise können
die spezifischen Amplifikationsprimer eine Erkennungsstelle für die Restriktionsendonuclease
BsoBI enthalten, die während
der SDA-Reaktion genickt wird. Für
den Fachmann wird ersichtlich sein, daß die BsoBI-Erkennungsstelle gegen andere nickbare
Restriktionsendonuclease-Erkennungsstellen austauschbar ist, eingeschlossen,
jedoch nicht beschränkt
auf die in
EP 0 684 315 offenbarten
Erkennungsstellen. Vorzugsweise handelt es sich um eine Erkennungsstelle für eine thermophile
Restriktionsendonuclease, so daß die
Amplifikationsreaktion unter den Bedingungen einer tSDA durchgeführt werden
kann. Desgleichen ist die Schwanzsequenz des Amplifikationsprimers
(5' zur Restriktionsendonuclease-Erkennungsstelle)
im allgemeinen nicht entscheidend,. obwohl die für die SDA verwendete Restriktionsstelle
und Sequenzen, die entweder an ihre eigene Zielbindungssequenz oder
an die anderen Primer hybridisieren, vermieden werden sollten. Einige
Amplifikationsprimer für
die SDA bestehen daher aus 3'-Zielbindungssequenzen,
einer nickbaren Restriktionsendonuclease-Erkennungsstelle 5' zur Zielbindungssequenz
und einer Schwanzsequenz von etwa 10–25 Nucleotiden Länge 5' zur Restriktionsendonuclease-Erkennungsstelle.
Die nickbare Restriktionsendonuclease-Erkennungsstelle und die Schwanzsequenz
sind Sequenzen, die für
die SDA-Reaktion erforderlich sind. Für andere Amplifikationsreaktionen
(z.B. 3SR, NASBA und TAS) können
die Amplifikationsprimer aus der Zielbindungssequenz und zusätzlichen
Sequenzen bestehen, die für
die gewählte
Amplifikationsreaktion erforderlich sind, (z.B. für die SDA
erforderlichen Sequenzen, wie sie oben beschrieben sind, oder einem
von RNA-Polymerase erkannten Promotor für die 3SR). Die Anpassung der
Zielbindungssequenzen der Erfindung an andere Amplifikationsverfahren
als SDA erfolgt unter Anwendung von Routineverfahren zur Herstellung
von Amplifikationsprimern wie der chemischen Synthese und mittels
der wohlbekannten strukturellen Anforderungen an die Primer der
gewählten
Amplifikationsreaktion. Die Zielbindungssequenzen der Erfindung
können
daher leicht an die Amplifikation und Detektion Y.-enterocoliticaspezifischer
Ziele in einer Vielzahl verschiedener Amplifikationsreaktionen angepasst
werden, indem lediglich Routineverfahren zur Herstellung, zum Screening
und zur Optimierung verwendet werden.
-
Bei
der SDA sind die Bumper-Primer nicht entscheidend für die Artspezifität, da sie
dazu dienen, die stromabwärtigen,
artspezifischen Amplifikationsprimer zu verdrängen. Es ist nur erforderlich,
daß die
Bumper-Primer an das Ziel stromaufwärts der Amplifikationsprimer
hybridisieren, so daß sie
bei ihrer Verlängerung den
Amplifikationsprimer und dessen Verlängerungsprodukt verdrängen werden.
Die spezielle Sequenz des Bumper-Primers ist daher im allgemeinen
nicht entscheidend und kann von jeder stromaufwärtigen Zielsequenz abgeleitet
sein, die sich nahe genug an der Bindungsstelle des Amplifikationsprimers
befindet, um eine Verdrängung
des Amplifikationsprimer-Verlängerungsprodukts
infolge Verlängerung
des Bumper- Primers
zu ermöglichen.
Gelegentliche Nichtübereinstimmung
mit dem Ziel in der Bumper-Primer-Sequenz oder eine gewisse Kreuzhybridisierung
mit Nicht-Zielsequenzen
beeinträchtigen
die Amplifikationseffizienz gewöhnlich nicht,
solange der Bumper-Primer fähig
bleibt, an die spezifische Zielsequenz zu hybridisieren.
-
Amplifikationsreaktionen,
welche die Primer der Erfindung verwenden, können Thymin einbauen, wie von
Walker et al. (1992, Nucl. Acids Res. 20: 1691–1696) gelehrt, oder sie können in
der Reaktion TTP gänzlich
oder teilweise durch 2'-Desoxyuridin-5'-triphoshat ersetzen, um die Kreuzkontamination
anschließender Amplifikationsreaktionen
zu verringern, wie dies z.B. in
EP
0 624 643 gelehrt wird. dU (Uridin) wird in Amplifikationsprodukte
eingebaut und kann durch Behandlung mit Uracil-DNA-Glycosylase (UDG)
herausgeschnitten werden. Diese abasischen Stellen machen das Amplifikationsprodukt
in anschließenden
Amplifikationsreaktionen unamplifizierbar. UDG kann vor Durchführung der
anschließenden
Amplifikation durch Uracil-DNA-Glycosylase-Inhibitor (UGI) inaktiviert
werden, um das Herausschneiden von dU bei neugebildeten Amplifikationsprodukten
zu verhindern.
-
SDA
ist ein isothermes Verfahren der Nucleinsäure-Amplifikation, bei dem
Verlängerung
von Primern, Nicken einer hemimodifizierten Restriktionsendonuclease-Erkennungs-/ Schnittstelle,
Verdrängung
einzelsträngiger
Verlängerungsprodukte,
Annealen von Primern an die Verlängerungsprodukte
(oder die ursprüngliche
Zielsequenz) und anschließende
Verlängerung
der Primer in dem Reaktionsgemisch gleichzeitig erfolgen. Dies steht
im Gegensatz zur PCR, bei der die Reaktionsschritte in getrennten
Phasen oder Zyklen als Folge der Temperaturzyklierungseigenschaften
der Reaktion ablaufen. SDA basiert auf 1) der Fähigkeit einer Restriktionsendonuclease,
den unmodifizierten Strang einer Hemiphosphorothioat-Form ihrer
doppelsträngigen
Erkennungs-/ Schnittstelle zu nicken, und 2) der Fähigkeit
bestimmter Polymerasen, an dem Nick Replikation zu starten und den
stromabwärtigen
Nichtmatrizenstrang zu verdrängen.
Nach einer anfänglichen
Inkubation bei erhöhter
Temperatur (etwa 95°C)
zur Denaturierung doppelsträngiger
Zielsequenzen zum Annealen der Primer erfolgt die anschließende Polymerisation
und Verdrängung
neusynthetisierter Stränge
bei konstanter Temperatur. Die Erzeugung jeder neuen Kopie der Zielsequenz
besteht aus fünf
Schritten: 1) Binden der Amplifikationsprimer an eine ursprüngliche
Zielsequenz oder an ein zuvor polymerisiertes, verdrängtes, einzelsträngiges Verlängerungsprodukt,
2) Verlängerung
der Primer durch eine Polymerase ohne 5'-3'-Exonuclease,
die ein α- Thio-desoxynucleosid-triphosphat
(α-Thio-dNTP)
einbaut, 3) Nicken einer hemimodifizierten doppelsträngigen Restriktionsstelle,
4) Dissoziation des Restriktionsenzyms von der Nick-Stelle und 5)
Verlängerung vom
3'-Ende des Nicks
weg durch die Polymerase ohne 5'-3'-Exonuclease mit
Verdrängung
des stromabwärtigen
neusynthetisierten Stranges. Nicken, Polymerisation und Verdrängung erfolgen
gleichzeitig und kontinuierlich bei einer konstanten Temperatur,
da die Verlängerung
vom Nick weg eine weitere nickbare Restriktionsstelle erzeugt. Wenn
ein Paar von Amplifikationsprimern verwendet wird, von denen jeder
an einen der beiden Stränge
einer doppelsträngigen
Zielsequenz hybridisiert, ist die Amplifikation exponentiell. Dies
ist so, weil die Sinn- und Antisinn-Stränge in nachfolgenden Amplifikationsrunden
als Matrizen für
die gegensätzlichen
Primer dienen. Wenn ein einziger Amplifikationsprimer verwendet
wird, ist die Amplifikation linear, weil nur ein Strang als Matrize
zur Primerverlängerung
dient. Beispiele für
Restriktionsendonucleasen, die ihre doppelsträngigen Erkennungs-/Schnittstellen
nicken, wenn ein α-Thio-dNTP eingebaut
ist, sind HincII, HindII, AvaI, NciI und Fnu4HI. Alle diese Restriktionsendonucleasen
und andere, welche die gewünschte
Nicking-Aktivität
zeigen, sind zur Verwendung in herkömmlicher SDA geeignet. Sie
sind jedoch relativ thermolabil und verlieren über etwa 40°C ihre Aktivität.
-
Ziele
für die
Amplifikation mittels SDA können
durch Fragmentierung größerer Nucleinsäuren durch Restriktion
mit einer Endonuclease, welche nicht die Zielsequenz schneidet,
hergestellt werden. Es wird jedoch gewöhnlich bevorzugt, Zielnucleinsäuren mit
den ausgewählten
Restriktionsendonuclease-Erkennungs-/Schnittstellen zum Nicken in
der SDA-Reaktion herzustellen, wie dies von Walker et al. (1992,
Nucl. Acids Res. 20: 1691-1696) und in US-Patent Nr. 5,270,184 beschrieben
wird (durch Verweisung hierin einbezogen). Kurz gesagt: Wenn die
Zielsequenz doppelsträngig
ist, werden vier Primer an diese hybridisiert. Zwei der Primer (S1 und S2) sind SDA-Amplifikationsprimer
und zwei (B1 und B2)
sind externe oder Bumper-Primer. S1 und
S2 binden an gegensätzliche Stränge doppelsträngiger Nucleinsäuren neben
der Zielsequenz. B1 und B2 binden
an die Zielsequenz 5' (d.h.
stromaufwärts)
von S1 bzw. S2.
Die exonucleasefreie Polymerase wird dann dazu verwendet, gleichzeitig
alle vier Primer in Gegenwart dreier Desoxynucleosid-triphosphate
und wenigstens eines modifizierten Desoxynucleosid-triphosphats
(z.B. 2'-Desoxyadenosin-5'-O-(1-thiotriphosphat); "dATPaS") zu verlängern. Die
Verlängerungsprodukte
von S1 und S2 werden
dabei durch Verlängerung
von B1 und B2 von
der ursprünglichen
Zielsequenz-Matrize
verdrängt.
Die verdrängten,
einzelsträngigen
Verlängerungsprodukte
der Amplifikationsprimer dienen als Ziele zum Binden der gegensätzlichen
Amplifikationsund Bumper-Primer (das Verlängerungsprodukt von S1 bindet z.B. S2 und
B2). Der nächste Zyklus von Verlängerung
und Verdrängung
resultiert in zwei doppelsträngigen
Nucleinsäurefragmenten
mit hemimodifizierten Restriktionsendonuclease-Erkennungs/Schnittstellen
an jedem Ende. Diese sind geeignete Substrate zur Amplifikation
mittels SDA. Wie bei der SDA erfolgen die einzelnen Schritte der
Zielerzeugungsreaktion gleichzeitig und kontinuierlich, wobei Zielsequenzen
mit den Erkennungs/Schnittsequenzen an den Enden, die zum Nicken durch
das Restriktionsenzym bei der SDA erforderlich sind, erzeugt werden.
Da sämtliche
Komponenten der SDA-Reaktion bereits in der Zielerzeugungsreaktion
vorhanden sind, treten erzeugte Zielsequenzen automatisch und kontinuierlich
in den SDA-Zyklus ein und werden amplifiziert.
-
Um
die Kreuzkontamination einer SDA-Reaktion durch die Amplifikationsprodukte
einer anderen zu verhindern, kann ohne Inhibition der Amplifikationsreaktion
anstelle von dTTP dUTP in SDA-amplifizierte DNA eingebaut werden.
Die uracilmodifizierten Nucleinsäuren
können
dann spezifisch erkannt und durch Behandlung mit Uracil-DNA-Glycosylase
(UDG) inaktiviert werden. Daher kann, wenn in einer vorhergehenden
Reaktion dUTP in SDA-amplifizierte DNA eingebaut wurde, jede anschließende SDA-Reaktion
vor der Amplifikation doppelsträngiger
Ziele mit UDG behandelt werden, und jegliche dU-haltige DNA aus
zuvor amplifizierten Reaktionen wird unamplifizierbar gemacht. Die
in der anschließenden
Reaktion zu amplifizierende Ziel-DNA enthält kein dU und wird nicht von
der UDG-Behandlung beeinflußt.
UDG kann dann vor der Amplifikation des Ziels durch Behandlung mit
UGI inhibiert werden. Alternativ kann UDG hitzeinaktiviert werden.
Bei tSDA kann die höhere
Temperatur der Reaktion selbst (≥ 50°C) dazu verwendet
werden, gleichzeitig UDG zu inaktivieren und das Ziel zu amplifizieren.
-
SDA
erfordert eine Polymerase ohne 5'-3'-Exonuclease-Aktivität, die Polymerisation
an einem einzelsträngigen
Nick in doppelsträngigen
Nucleinsäuren
startet und den Strang stromabwärts
des Nicks verdrängt, während sie
unter Verwendung des ungenickten Strangs als Matrize einen neuen
komplementären
Strang erzeugt. Die Polymerase muß verlängern, indem sie Nucleotide
an freies 3'-OH
anlagert. Um die SDA-Reaktion zu optimieren, ist es auch wünschenswert,
daß die
Polymerase hochprozessiv ist, um die Länge der Zielsequenz, die amplifiziert
werden kann, zu maximieren. Hochprozessive Polymerasen sind imstande,
neue Stränge
von signifikanter Länge
zu polymerisieren, bevor sie dissoziieren und die Synthese des Verlängerungsprodukts
abbrechen. Verdrängungsaktivität ist wesentlich
für die
Amplifikationsreaktion, da sie das Ziel für die Synthese zusätzlicher
Kopien zugänglich
macht und das einzelsträngige
Verlängerungsprodukt
erzeugt, an das bei exponentiellen Amplifikationsreaktionen ein
zweiter Amplifikationsprimer hybridisieren kann. Nicking-Aktivität des Restriktionsenzyms
ist ebenfalls von großer
Bedeutung, da es das Nicken ist, das die Reaktion aufrechterhält und die
Einleitung anschließender
Zielamplifikationsrunden ermöglicht.
-
tSDA
wird im wesentlichen wie die herkömmliche, von Walker et al.
(1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 392–396 und 1992, Nucl. Acids
Res. 20: 1691-1696) beschriebene SDA durchgeführt, wobei die gewünschte thermostabile
Polymerase und thermostabile Restriktionsendonuclease eingesetzt
werden. Natürlich
wird die Temperatur der Reaktion an die für die eingesetzten Enzyme geeignete
höhere
Temperatur angepaßt
werden, und die HincII-Restriktionsendonuclease-Erkennungs/Schnittstelle
wird gegen die passende Restriktionsendonuclease-Erkennungs/Schnittstelle
für die
gewählte
thermostabile Endonuclease ausgetauscht werden. Im Gegensatz zu
Walker et al. kann der Praktiker die Enzyme auch vor dem anfänglichen
Denaturierungsschritt in das Reaktionsgemisch einbringen, wenn sie
bei der Denaturierungstemperatur stabil genug sind. Bevorzugte Restriktionsendonucleasen
zur Verwendung in tSDA sind BsrI, BstNI, BsmAI, BslI und BsoBI (New
England BioLabs) und BstOI (Promega). Die bevorzugten thermophilen
Polymerasen sind Bca (Panvera) und Bst (New England Biolabs).
-
Homogene
Echtzeit-Fluoreszenz-tSDA ist eine Modifikation von tSDA. Sie verwendet
Detektor-Oligonucleotide, um eine Abnahme von Fluoreszenzquenching
in zielabhängiger
Weise zu erzeugen. Die Detektor-Oligonucleotide enthalten ein Donor/Akzeptor-Farbstoffpaar,
das so gebunden ist, daß in
Abwesenheit von Ziel Fluoreszenzquenching erfolgt. Entfaltung oder
Linearisierung einer intramolekular basengepaarten Sekundärstruktur
in dem Detektor-Oligonucleotid in Gegenwart des Ziels vergrößert den
Abstand zwischen den Farbstoffen und verringert das Fluoreszenzquenching.
Entfaltung der basengepaarten Sekundärstruktur beinhaltet typischerweise
intermolekulare Basenpaarung zwischen der Sequenz der Sekundärstruktur
und einem komplementären
Strang, so daß die
Sekundärstruktur
wenigstens teilweise gestört
wird. Sie kann in Gegenwart eines komplementären Strangs von ausreichender
Länge vollständig linearisiert
werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich zwischen
den beiden Farbstoffen eine Restriktionsendonuclease-Erkennungsstelle
(RERS), so daß intermolekulare
Basenpaarung zwischen der Sekundärstruktur
und einem komplementären
Strang außerdem
die RERS doppelsträngig
und mittels Restriktionsendonuclease schneidbar oder nickbar macht.
Das Schneiden oder Nicken durch die Restriktionsendonuclease trennt
den Donor- und den Akzeptorfarbstoff auf zwei verschiedene Nucleinsäurefragmente,
was zusätzlich
zu einem verringertem Quenching beiträgt. Bei jeder Ausführungsform
wird eine begleitende Veränderung
bei einem Fluoreszenzparameter (z.B. ein Anstieg der Donorfluoreszenzintensität, eine
Abnahme der Akzeptorfluoreszenzintensität oder ein Verhältnis von
Fluoreszenz vor und nach Entfaltung) als ein Indiz für die Anwesenheit
der Zielsequenz beobachtet. Das Beobachten einer Änderung
der Donorfluoreszenzintensität
wird bevorzugt, da diese Änderung
typischerweise größer ist
als die Änderung
der Akzeptorfluoreszenzintensität.
Andere Fluoreszenzparameter wie eine Änderung der Fluoreszenzlebensdauer
können
ebenfalls verfolgt werden.
-
Ein
Detektor-Oligonucleotid für
die homogene Echtzeit-Fluoreszenz-tSDA ist ein Oligonucleotid, das sowohl
einen einzelsträngigen
5'- oder 3'-Abschnitt, der an
die Zielsequenz hybridisiert, (die Zielbindungssequenz) als auch
angrenzend an die Zielbindungssequenz eine intramolekular basengepaarte
Sekundärstruktur
umfaßt.
Die Detektor-Oligonucleotide der Erfindung umfassen außerdem ein
Donor/Akzeptor-Farbstoffpaar,
das so an das Detektor-Oligonucleotid gebunden ist, daß die Donorfluoreszenz
gequencht wird, wenn die Sekundärstruktur
intramolekular basengepaart ist, und Entfaltung oder Linearisierung
der Sekundärstruktur
eine Abnahme des Fluoreszenzquenchings zur Folge hat. Mit Schneiden
eines Oligonucleotids wird das Ausbrechen der Phosphodiesterbindungen
beider Stränge
eines DNA-Doppelstranges oder das Ausbrechen der Phosphodiesterbindung
einer einzelsträngigen
DNA bezeichnet. Dies steht im Gegensatz zum Nicken, welches das
Ausbrechen der Phosphodiesterbindung nur eines der beiden Stränge in einem
DNA-Doppelstrang
bezeichnet.
-
Die
Detektor-Oligonucleotide der Erfindung für die homogene Echtzeit-Fluoreszenz-tSDA
enthalten eine Sequenz, die unter den zur Primerverlängerung
oder – hybridisierung
gewählten
Reaktionsbedingungen eine intramolekular basengepaarte Sekundärstruktur
bildet. Die Sekundärstruktur
ist angrenzend an die Zielbindungssequenz des Detektor-Oligonucleotids
angeordnet, so daß wenigstens
ein Teil der Zielbindungssequenz einen einzelsträngigen 3' oder 5'-Schwanz bildet. Der Ausdruck "angrenzend an die
Zielbindungssequenz",
wie er hier verwendet wird, bedeutet, daß die gesamte oder ein Teil
der Zielbindungssequenz einzelsträngig in einem 5'- oder 3'-Schwanz belassen
wird, der für
die Hybridisierung an das Ziel zur Verfügung steht. Das heißt, die
Sekundärstruktur
umfaßt
nicht die gesamte Zielbindungssequenz. Ein Teil der Zielbindungssequenz
kann an der intramolekularen Basenpaarung in der Sekundärstruktur
beteiligt sein, er kann die gesamte oder einen Teil einer ersten
Sequenz enthalten, die an der intramolekularen Basenpaarung in der
Sekundärstruktur
beteiligt ist, erstreckt sich jedoch vorzugsweise nicht bis in deren
komplementäre
Sequenz. Wenn zum Beispiel die Sekundärstruktur eine Stiel-Schleifen-Struktur (z.B. eine "Haarnadel") ist und die Zielbindungssequenz
des Detektor-Oligonucleotids
als einzelsträngiger
3'-Schwanz vorliegt,
kann sich die Zielbindungssequenz auch durch den gesamten oder einen
Teil des ersten Armes des Stamms erstrecken und, wahlweise, durch
die gesamte oder einen Teil der Schleife. Die Zielbindungssequenz
erstreckt sich jedoch vorzugsweise nicht bis in den zweiten Arm
der an der intramolekularen Basenpaarung des Stiels beteiligten
Sequenz. Das heißt,
es ist wünschenswert,
zu vermeiden, daß beide
Sequenzen, die an der intramolekularen Basenpaarung in einer Sekundärstruktur
beteiligt sind, an das Ziel hybridisieren können. Fehlende Übereinstimmungen
beim intramolekular basengepaarten Teil der Detektor-Oligonucleotid-Sekundärstruktur
können
das Ausmaß der Fluoreszenzänderung
in Gegenwart von Ziel verringern, sind jedoch akzeptabel, wenn die
Testempfindlichkeit nicht von Belang ist. Fehlende Übereinstimmungen
bei der Zielbindungssequenz des einzelsträngigen Schwanzes sind ebenfalls
akzeptabel, können
jedoch gleichermaßen
die Testempfindlichkeit und/oder -Spezifität herabsetzen. Es ist jedoch
ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß perfekte Basenpaarung bei
sowohl der Sekundärstruktur
als auch der Zielbindungssequenz die Reaktion nicht beeinträchtigen.
Perfekte Übereinstimmungen
bei den an der Hybridisierung beteiligten Sequenzen verbessern die
Testspezifität
ohne negative Auswirkungen auf die Reaktionskinetik.
-
Bei
Zugabe zur Amplifikationsreaktion werden die Detektor-Oligonucleotid-Signalprimer der
Erfindung durch Hybridisierung und Verlängerung wie oben beschrieben
in die doppelsträngige
Form überführt. Strangverdrängung durch
die Polymerase entfaltet oder linearisiert die Sekundärstruktur
ebenfalls und überführt sie durch
Synthese eines komplementären
Stranges in die doppelsträngige
Form. Die RERS, falls vorhanden, wird ebenfalls doppelsträngig und
mittels der Restriktionsendonuclease schneidbar oder nickbar. Da
die Sekundärstruktur
durch die Strangverdrängungsaktivität der Polymerase
entfaltet oder linearisiert wird, vergrößert sich der Abstand zwischen
dem Donor- und dem Akzeptorfarbstoff, wodurch das Quenching der
Donorfluoreszenz verringert wird. Die begleitende Änderung
der Fluoreszenz entweder des Donor- oder des Akzeptorfarbstoffs
kann als Indiz für
die Amplifikation der Zielsequenz verfolgt oder detektiert werden.
Ein Schneiden oder Nicken der RERS erhöht gewöhnlich das Ausmaß der Fluoreszenzänderung
noch weiter, indem es zwei getrennte Fragmente des doppelsträngigen sekundären Amplifikationsprodukts
erzeugt, an die jeweils einer der beiden Farbstoffe gebunden ist.
Diese Fragmente können
frei in der Reaktionslösung
diffundieren, wodurch sich der Abstand zwischen den Farbstoffen
des Donor/Akzeptor-Paares weiter vergrößert. Als Indiz dafür, daß Zielamplifikation
stattfindet oder stattgefunden hat, kann ein Anstieg der Donorfluoreszenzintensität oder ein
Abfall der Akzeptorfluoreszenzintensität detektiert und/oder verfolgt
werden, es können
jedoch auch andere Fluoreszenzparameter, die von der Nähe des Donor/Akzeptor-Farbstoffpaares
beeinflusst werden, beobachtet werden. Eine Änderung der Fluoreszenzintensität des Donors
oder Akzeptors kann ebenfalls als Änderung eines Verhältnisses
von Donor- und/oder
Akzeptorfluoreszenzintensitäten
erfaßt
werden. Zum Beispiel kann eine Änderung
der Fluoreszenzintensität
erfaßt
werden als a) ein Anstieg im Verhältnis von Donorfluorophor-Fluoreszenz
nach Linearisierung oder Entfaltung der Sekundärstruktur zu Donorfluorophor-Fluoreszenz bei
dem Detektor-Oligonucleotid vor Linearisierung oder Entfaltung oder
b) als ein Abfall im Verhältnis
von Akzeptorfarbstoff-Fluoreszenz nach Linearisierung oder Entfaltung
zu Akzeptorfarbstoff-Fluoreszenz bei dem Detektor-Oligonucleotid
vor Linearisierung oder Entfaltung.
-
Es
wird ersichtlich werden, daß die
Detektor-Oligonucleotide der Erfindung neben der SDA für die Verwendung
als Signalprimer in anderen Primerverlängerungs-Amplifikationsverfahren (z.B. PCR, 3SR,
TMA oder NASBA) angepaßt
werden können.
Zum Beispiel können
die Verfahren für
die Verwendung in einer PCR angepaßt werden, indem bei der PCR
PCR-Amplifikationsprimer und eine strangverdrängende DNA-Polymerase ohne
5'→3'-Exonuclease-Aktivität (z.B.
Sequencing Grade Taq von Promega oder exo– Vent
oder exo– Deep
Vent von New England BioLabs) verwendet werden. Die Detektor-Oligonucleotid-Signalprimer
hybridisieren an das Ziel stromabwärts von den PCR-Amplifikationsprimern,
werden verdrängt
und doppelsträngig gemacht,
wie dies im wesentlichen für
die SDA beschrieben wurde. Bei der PCR kann fakultativ irgendeine RERS
zur Verwendung in dem Detektor-Oligonucleotid
gewählt
werden, da typischerweise keine modifizierten Desoxynucleosid-triphosphate
vorhanden sind, die statt des Schneidens ein Nicken der RERS induzieren könnten. Da
Thermozyklierung ein Merkmal der Amplifikation durch PCR ist, wird
die Restriktionsendonuclease vorzugsweise bei niedriger Temperatur
nach dem letzten Zyklus von Primerannealing und -verlängerung zur
Endpunkt-Detektion von Amplifikation zugesetzt. Jedoch könnte eine
thermophile Restriktionsendonuclease, welche die Hochtemperaturphasen
der PCR-Reaktion hindurch aktiv bleibt, während der Amplifikation vorhanden
sein, um einen Echtzeit-Test zu liefern. Wie in SDA-Systemen verringert
die Trennung des Farbstoffpaares das Fluoreszenzquenching, wobei
eine Änderung
eines Fluoreszenzparameters wie der Intensität als Indiz für Zielamplifikation
dient.
-
Die Änderung
der Fluoreszenz, die von der Entfaltung oder Linearisierung der
Detektor-Oligonucleotide herrührt,
kann an einem gewählten
Endpunkt der Reaktion detektiert werden. Da jedoch linearisierte
Sekundärstrukturen
gleichzeitig mit Hybridisierung oder Primerverlängerung erzeugt werden, kann
die Fluoreszenzänderung
auch verfolgt werden, während
die Reaktion abläuft,
d.h. in "Echtzeit". Dieses homogene
Echtzeit-Testformat kann verwendet werden, um semiquantitative oder
quantitative Informationen über
die anfängliche
Menge an vorhandenem Ziel zu liefern. Zum Beispiel ist die Geschwindigkeit,
mit der sich die Fluoreszenzintensität während der Entfaltungs- oder
Linearisierungsreaktion (entweder als Teil der Zielamplifikation
oder in Nachweisverfahren ohne Amplifikation) ändert, ein Indiz für anfängliche
Zielpegel. Wenn mehr anfängliche Kopien
der Zielsequenz vorhanden sind, erreicht folglich die Donorfluoreszenz
schneller einen gewählten Schwellenwert
(d.h. kürzere
Zeit bis zur Positivität).
Der Abfall der Akzeptorfluoreszenz zeigt gleichfalls eine kürzere Zeit
bis zur Positivität,
erfaßt
als Zeit, die zur Erreichung eines gewählten Minimalwertes erforderlich ist.
Außerdem
ist die Geschwindigkeit der Änderung
von Fluoreszenzparametern während
des Verlaufs der Reaktion schneller bei Proben, die höhere Anfangsmengen
an Ziel enthalten, als bei Proben, die niedrigere Anfangsmengen
an Ziel enthalten (d.h. größere Steigung
der Fluoreszenzkurve). Diese oder andere Messungen, wie sie auf
dem Fachgebiet bekannt sind, können
als Indiz für
die Gegenwart von Ziel oder als Indiz für Zielamplifikation durchgeführt werden.
Die anfängliche
Menge an Ziel wird typischerweise durch Vergleich der Versuchsergebnisse
mit Ergebnissen für
bekannte Zielmengen bestimmt.
-
Tests
auf Anwesenheit einer gewählten
Zielsequenz gemäß den Verfahren
der Erfindung können
in Lösung
oder auf einer Festphase durchgeführt werden. Homogene Echtzeit-
oder Endpunkt-Tests, in denen das Detektor-Oligonucleotid als ein
Primer dient, werden typischerweise in Lösung durchgeführt. Hybridisierungstests
unter Verwendung des Detektor-Oligonucleotids der Erfindung können ebenfalls
in Lösung
durchgeführt
werden (z.B. als homogene Echtzeit-Tests), sind jedoch besonders
gut für
Festphasen-Tests zur Echtzeit- oder Endpunkt-Detektion von Ziel
geeignet. Bei einem Festphasen-Test können Detektor-Oligonucleotide über innere
oder terminale Markierungen mittels auf dem Fachgebiet bekannter
Methoden auf der Festphase (z.B. Kügelchen, Membranen oder dem
Reaktionsgefäß) immobilisiert
werden. Zum Beispiel kann ein biotinmarkiertes Detektor-Oligonucleotid
auf einer avidininodifizierten Festphase immobilisiert werden, wo
es die Fluoreszenz ändern
wird, wenn es unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen dem Ziel
ausgesetzt wird. Das Einfangen des Ziels auf diese Weise erleichtert
die Trennung des Ziels von der Probe und ermöglicht die Entfernung von Substanzen
in der Probe, welche die Detektion des Signals oder andere Aspekte
des Tests stören
könnten.
Ein Beispiel für
ein Festphasensystem, das verwendet werden kann, ist ein elektronisches
Mikroarray, d.h. ein Hybridisierungssystem mit aktiver programmierbarer
elektronischer Matrix.
-
Eine
vereinfachte Version des Hybridisierungssystems mit aktiver programmierbarer
elektronischer Matrix zur Verwendung mit dieser Erfindung wird wie
folgt beschrieben. Allgemeinen trägt ein Substrat eine Matrix
oder ein Array elektronisch adressierbarer Mikrolokationen. Über den
einzelnen Elektroden ist eine Permeationsschicht angeordnet. Die
Permeationsschicht gestattet den Transport relativ kleiner geladener
Einheiten durch sie hindurch, schließt jedoch große geladene
Einheiten wie DNA von einem direkten Kontakt mit den Elektroden
aus. Die Permeationsschicht verhindert die elektrochemische Degradation,
die bei der DNA durch direkten Kontakt mit den Elektroden stattfinden
würde.
Sie dient außerdem
dazu, die starke unspezifische Adsorption von DNA an Elektroden
zu verhindern. Auf der Permeationsschicht sind Bindungsregionen
angeordnet und stellen spezifische Bindungsstellen für Zielsubstanzen
bereit.
-
Bei
Betrieb umfaßt
ein Behälter
diesen Raum über
den Bindungsregionen, der die gewünschten (sowie unerwünschten)
Substanzen zur Detektion, Analyse oder Verwendung enthält. Im Behälter befinden
sich geladene Einheiten wie geladene DNA. Bei einer Erscheinungsform
umfaßt
das System mit aktiver programmierbarer Matrix ein Verfahren zum
Transport der geladenen Substanzen zu einem der spezifischen Mikrolokationen.
Bei Aktivierung erzeugt eine Mikrolokation den freien feldelektrophoretischen
Transport einer geladenen, funktionalisierten, spezifischen Bindungseinheit
zur Elektrode. Wenn zum Beispiel eine Elektrode positiv und eine
zweite Elektrode negativ gemacht wären, würden zwischen zwei Elektroden
elektrophoretische Kraftlinien verlaufen. Die Linien elektrophoretischer
Kraft bewirken den Transport geladener Bindungseinheiten, die eine
negative Ladung aufweisen, zur positiven Elektrode. Geladene Substanzen
mit einer positiven Nettoladung bewegen sich unter der elektrophoretischen
Kraft zur negativ geladenen Elektrode. Wenn die netto negativ geladene
Bindungseinheit, welche funktionalisiert wurde, die Bindeschicht
infolge ihrer Bewegung unter elektrophoretischer Kraft berührt, wird
die funktionalisierte spezifische Bindungseinheit kovalent an die der
ersten Elektrode entsprechende Bindeschicht gebunden.
-
Elektrophoretischer
Transport entsteht gewöhnlich
durch das Anlegen einer Spannung, die ausreicht, um innerhalb des
Systems eine Elektrolyse und Innentransport zu ermöglichen.
Es entsteht elektrophoretische Mobilität, und es fließt Strom
durch das System, zum Beispiel durch Innentransport durch die Elektrolytlösung. Auf
diese Weise kann über
den Stromfluß der
Ionen ein geschlossener Stromkreis gebildet werden, wobei der restliche
Stromkreis von den üblichen
elektronischen Bauteilen wie z.B. den Elektroden und gesteuerten Schaltungen
gebildet wird. Zum Beispiel ist für eine wässerige Elektrolytlösung, die übliche Substanzen
wie Natriumchlorid, Natriumphosphat, Puffer und Innenspezies enthält, die
Spannung, die Elektrolyse und Innentransport induziert, größer als
oder etwa gleich 1,2 Volt.
-
Es
ist möglich,
die Bindeschichten, die nicht der Reaktion unterworfen sind, zu
schützen,
indem man ihre entsprechenden Elektroden negativ macht. Dies hat
elektrophoretische Kraftlinien zu Folge, die von solchen Bindungsregionen
ausgehen.
-
Die
elektrophoretischen Kraftlinien dienen dazu, negativ geladene Bindungseinheiten
von der nichtreaktiven Bindeschicht weg- und zur Bindeschicht hinzulenken,
die der ersten Elektrode entspricht. Auf diese Weise wird um die
Bindeschichten, von denen gewünscht
wird, daß sie
zu diesem Zeitpunkt mit den geladenen Molekülen nicht reagieren, ein "Kraftfeld"-Schutz gebildet.
-
Eine
stark vorteilhafte Auswirkung dieses Systems ist, daß geladene
Bindungssubstanzen in Regionen, welche an die Signalbindeschichten
angrenzen, hoch konzentriert werden können. Wenn zum Beispiel eine
einzelne Mikrolokation positiv geladen ist und die übrigen Mikrolokationen
negativ geladen sind, werden die Linien der elektrophoretischen
Kraft den Transport der netto negativ geladenen Bindungseinheiten
zur positiv geladenen Mikrolokation bewirken. Auf diese Weise kann
ein Verfahren geschaffen werden, um Analyten oder Reaktanten an
jeder spezifischen Mikrolokation auf der Vorrichtung zu konzentrieren
und zur Reaktion zu bringen. Nach dem Anheften der spezifischen
Bindungseinheiten an die Bindeschicht kann die darunterliegende
Mikroelektrode weiter in einem Gleichstrom(DC)-Modus arbeiten. Dieses
einzigartige Merkmal ermöglicht es,
daß relativ
verdünnte
geladene Analyten oder Reaktantmoleküle, die sich frei in Lösung befinden,
seriell oder parallel schnell zu jeder spezifischen Mikrolokation,
die auf einer den Analyt- oder Reaktantmolekülen entgegengesetzten Ladung
gehalten wird, transportiert, dort konzentriert und zur Reaktion
gebracht werden. Diese Möglichkeit,
verdünnte
Analyt- oder Reaktantmoleküle
an ausgewählten
Mikrolokationen zu konzentrieren, beschleunigt die Reaktionsgeschwindigkeiten
an diesen Mikrolokationen beträchtlich.
-
Nach
Abschluß der
gewünschten
Reaktion, kann das Potential der Elektrode umgekehrt werden, wodurch
eine elektrophoretische Kraft in einer der früheren Anziehungskraft entgegengesetzten
Richtung erzeugt wird. Auf diese Weise können unspezifische Analyten
oder unreagierte Moleküle
von der Mikrolokation entfernt werden. Spezifische Analyten oder
Reaktionsprodukte können
von jeder Mikrolokation gelöst
und zur weiteren Analyse zu anderen Lokationen transportiert, an
anderen adressierbaren Lokationen angesammelt oder völlig aus
dem System entfernt werden. Diese Entfernung oder Dekonzentration
von Substanzen durch Umkehr des Feldes steigert das Auflösungsvermögen des
Systems, indem die Entfernung unspezifisch gebundener Substanzen
bewirkt wird. Durch Steuerung des Ausmaßes der nun abstoßenden elektrophoretischen
Kraft auf unspezifisch gebundene Substanzen an der Bindeschicht
kann eine elektronische Stringenzkontrolle erreicht werden. Durch
Erhöhung
des elektrischen Potentials an der Elektrode zur Erzeugung eines
Feldes, das ausreicht, um teilweise hybridisierte DNA-Sequenzen
zu entfernen, wodurch eine Identifikation einzelner fehlgepaarter
Hybridisierungen ermöglicht
wird, können
Punktmutationen identifiziert werden.
-
Arbeitsgänge können an
den verschiedenen Bindeschichten parallel oder seriell durchgeführt werden. Zum
Beispiel kann eine Reaktion zuerst an einer ersten Bindeschicht
ablaufen, wobei die Potentiale wie dargestellt benutzt werden. Das
Potential an einer ersten Elektrode kann umgekehrt werden, daß heißt negativ gemacht
werden, und das Potential an der angrenzenden zweiten Elektrode
kann positiv gemacht werden. Auf diese Weise läuft eine Serienreaktion ab.
Substanzen, die nicht spezifisch an die erste Bindeschicht gebunden wurden,
würden
durch elektrophoretische Kraft zur Bindeschicht transportiert werden.
Auf diese Weise wird die Konzentrationswirkung benutzt, um hohe
Konzentrationen an dieser nun der positiven elektrophoretischen Kraft
unterworfenen spezifischen Bindeschicht zu schaffen. Die konzentrierten
Substanzen können
anschließend
zu einer angrenzenden oder anderen Bindeschicht bewegt werden. Alternativ
können
Mehrfach-Bindeschichten entschützt
werden, in dem Sinne, daß es
ein elektrophoretisches Netto-Kraftfeld gibt, das sich von der Elektrode
durch die Bindeschicht in das Reservoir hinaus erstreckt. Durch
Entschützen
der Mehrfach-Bindeschicht
werden Multiplex-Reaktionen durchgeführt. Jeder einzelne Ort kann
im wesentlichen als ein separates "Teströhrchen" dienen, insofern als sich die spezielle
von einer gegebenen Bindeschicht adressierte Umgebung von jenen
Umgebungen unterscheiden kann, welche die anderen Bindeschichten
umgeben.
-
Bei
einer Ausführungsform
enthält
die Permeationsschicht Avidin und enthält einer der SDA-Primer Biotin.
Im Anschluß an
die Amplifikation werden die Amplikons elektronisch an das Array
adressiert und binden an das Avidin. Es werden dann eine oder mehrere
markierte Detektorsonden zugesetzt und mit den Amplikons hybridisieren
gelassen. Dann wird die Anwesenheit hybridisierter Detektorsonden
detektiert. Bei einer zweiten Ausführungsform werden eine oder
mehrere Fangsonden konstruiert, die mit der amplifizierten Nucleinsäure hybridisieren.
Jede Fangsonde enthält
Biotin und wird entweder an ein Array gebunden oder elektronisch
an ein Array adressiert und gebunden, bei dem die Permeationsschicht
Avidin enthält.
Die Amplikons werden dann elektronisch an das Array adressiert und
hybridisieren mit den Fangsonden. Es werden nun eine oder mehrere
markierte Detektorsonden zugesetzt und mit den Amplikons hybridisieren
gelassen. Dann wird die Anwesenheit hybridisierter Detektorsonden
detektiert.
-
Weitere
Einzelheiten des elektronischen Mikroarrays und zugehöriger Systeme
werden von Heller et al. (1997, US-Patent Nr. 5,605,662; 1997, US-Patent
Nr. 5,682,957; 1997, veröffentlichte
PCT-Anmeldung Nr. WO97/12030) und Sosnowski et al. (1998, veröffentlichte
PCT-Anmeldung Nr. WO98/10273) beschrieben, deren Offenbarungen hiermit
durch Verweisung spezifisch hierin einbezogen sind).
-
Außerdem werden
Techniken, die SDA und elektronische Mikroarrays anwenden, einschließlich verschiedener
Testformate in der gleichzeitig anhängigen Anmeldung der laufenden
Nummer 09/___ offenbart, die gleichzeitig hiermit eingereicht wurde
(Anwaltliche Aktenzahl Nr. 235/139) und durch Verweisung hierin
einbezogen ist. Bei einer Ausführungsform,
die in dieser Anmeldung beschrieben ist, wird ein Sandwich-Test
verwendet, bei dem eine einzelsträngige Fangsonde elektronisch
auf dem Array aufgebracht wird und dazu dient, einen Strang eines
geladenen Moleküls
wie beispielsweise Zielnucleinsäure
oder deren Amplikon einzufangen. Es kann eine Vielzahl von Molekülen wie
z.B. Nucleinsäure-Fangsonden
elektronisch auf verschiedenen Array-Blöcken aufgebracht werden. Es
wird bevorzugt, daß die
Hybridisierung des Zielmoleküls
oder Amplikons und der Fangsonde elektronisch durchgeführt wird.
Nach dem Einfangen des geladenen Moleküls an den Fangorten kann das
eingefangene Molekül
durch eine markierte Reportersonde, die an das eingefangene Molekül bindet,
detektiert werden.
-
Bei
einer zweiten Ausführungsform,
die in dieser Anmeldung beschrieben ist, wird eine elektronische Amplifikation
auf dem Mikroarray durchgeführt.
Bei dieser Ausführungsform
wird Zielnucleinsäure
elektronisch in der Nähe
verankerter Primer konzentriert, die sich an einem Fangort befinden
und in einer SDA oder einem anderen Amplifikationsverfahren verwendet
werden. Elektronische Hybridisierung wird verwendet, um die Matrizen-Moleküle an die
verankerten SDA-Primer zu hybridisieren. Die Mikrochips werden dann
mit einem SDA-Reaktionsgemisch inkubiert, das die SDA-Komponenten
außer
der Matrize und den Amplifikationsprimern enthält. Nach dem Stoppen der Reaktion
werden die Produkte denaturiert, und der Mikrochip wird mit Reportersonden
inkubiert, um die Anwesenheit von Zielnucleinsäure zu detektieren. Diese Ausführungsformen zeigen,
daß (a)
die Amplifikation auf einem elektronischen Mikroarray mit anschließender Analyse
durchgeführt
werden kann oder (b) die Amplifikation in Lösung erfolgen kann und dann
eine Analyse auf einem elektronischen Mikroarray durchgeführt werden
kann.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
spezielle Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung. Wie für den Fachmann ersichtlich,
sind verschiedene Änderungen
und Modifikationen möglich
und werden im Rahmen der beschriebenen Erfindung erwogen.
-
BEISPIEL 1
-
Primer-Screening
-
Sämtliche
paarweisen Kombinationen der in Tabelle 1 dargestellten stromaufwärtigen und
stromabwärtigen
Amplifikationsprimer wurden auf Amplifikation des Ziels getestet.
Amplifikationsreaktionen wurden in Gegenwart von 0 oder 106 Genom-Äquivalenten
von Y.-enterocolitica-Ziel-DNA durchgeführt. Die Amplifikationsreaktionen
wurden bei 52°C
in Puffern durchgeführt,
welche Endkonzentrationen der folgenden Komponenten enthielten:
30–40
mM Kaliumphosphat (pH 7,6), 5–9%
Glycerol, 3–7%
Dimethylsulfoxid (DMSO), 5 mM Magnesiumacetat, 700 ng humane Placenta-DNA,
10 μg acetyliertes
Rinderserumalbumin, 1,82% Trehalose, 0,36 mM Dithiothreitol, 500
nM tSDA-Primer, 50 nM Bumper-Primer, 0,25 mM dUTP, 0,7 mM 2'-Desoxycytidin-5'-O-(1-thiotriphoshat),
0,1 mM dATP, 0,1 mM dGTP und etwa 640 Units BsoBI und 40 Units Bst-Polymerase.
-
In
Kürze:
Ziel-DNA wurde 5 Minuten bei 95°C
denaturiert und vor Zugabe zu einem die Primer und Bumper enthaltenden
Puffer auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Inkubation wurde 20 Minuten bei Raumtemperatur fortgeführt, gefolgt
von einer 10-minütigen Inkubation
bei 70°C,
um potentielles falsches Priming zu minimieren. Es wurde dann bei
52°C die
Amplifikation gestartet, indem ein bestimmtes Volumen des Priming-Gemisches
in Mikrotitervertiefungen überführt wurde,
welche die Amplifikationsenzyme enthielten. Die Amplifikation wurde
1 Stunde bei einer konstanten Temperatur von 52°C durchgeführt. Die Amplifikationsprodukte
wurden nach Primerverlängerung
mit der 32P-markierten Detektor-Sequenz
SEQ ID NO: 10 und Auftrennung in 8%igen denaturierenden Polyacrylamidgelen
durch Autoradiographie detektiert. Mit allen 9 getesteten Primerkombinationen
wurden spezifische Amplifikationsprodukte detektiert.
-
BEISPIEL 2
-
Bestimmung der analytischen
Empfindlichkeit
-
tSDA
wurde mit SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7 und SEQ ID NO:
8 wie oben beschrieben durchgeführt.
Y.-enterocolitica-DNA war mit 0, 102, 103, 104, 105 und 106 Genom-Äquivalenten
pro Reaktion enthalten. Es wurde eine analytische Empfindlichkeit
von 102 Zielen erreicht.
-
BEISPIEL 3
-
Evaluierung der Primer-Spezifität
-
Mittels
der in Beispiel 2 angeführten
Sequenzen und der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde die
Primerspezifität
evaluiert. Es wurden zweiundvierzig Stämme von Y. enterocolitica mit
105 Genom-Äquivalenten pro Reaktion getestet
(Tabelle 2). Einundvierzig der Stämme testeten positiv auf eine
errechnete Spezifität
von 98%.
-
TABELLE
2 Tafel
der Y.-enterocolitica-Spezifität
-
-
BEISPIEL 4
-
Evaluierung der Kreuzreaktivität
-
Mittels
der oben beschriebenen Sequenzen und Reaktionsbedingungen wurde
die Kreuzreaktivität evaluiert.
Es wurden andere Organismen als Y. enterocolitica mit 106-107 Genom-Äquivalenten
pro Reaktion getestet. Mit allen 32 getesteten Organismen wurden
negative Ergebnisse erzielt (Tabelle 3).
-
TABELLE
3 Tafel
der Y.-enterocolitica-Kreuzreaktivität
-
-
BEISPIEL 5
-
Elektronische Mikroarray-Analyse
-
Die
mikroelektronische Array-Anordnung wurde an früherer Stelle beschrieben (R.G.
Sosnowski et al., 1997, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94: 119–123). Elektronisches
Targeting von Fangsonden, Amplikons oder Detektorsonden verwendete
Bedingungen, über
die an anderer Stelle berichtet wurde (R.G. Sosnowsi et al., 1997,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94: 119–123; C.F. Edman et al., 1997,
Nucleic Acids Res. 25: 4907–4914). Die
Permeationsschicht der mikroelektronischen Array-Anordnung enthält vorteilhafterweise
Avidin. In Kürze: Fangsonden
werden elektronisch an ein mikroelektronisches Array adressiert.
Rohe Amplifikationsreaktionen werden entweder 2 Minuten durch G6-Säulen zentrifugiert
(Biorad, Hercules, CA), die mit destilliertem Wasser voräquilibriert
sind, oder in Multiwell-Platten (Millipore, Bedford, MA) für ≥5 Stunden
gegen destilliertes Wasser dialysiert. Die vorbereiteten Proben
werden dann in einem 1:1-Verhältnis
mit 100 mM Histidin gemischt und vor dem elektronischen Adressieren
für 5 Minuten
auf 95°C
erhitzt. Zur Detektion wird ein fluoreszenzmarkiertes Oligonucleotid
(Detektorsonde) in 6xSSC zugesetzt und 30 min bei Raumtemperatur
hybridisieren gelassen. Das Array wird dann in 0,1×STE/1%SDS,
gefolgt von 1×STE,
gewaschen. Dann wird die Anwesenheit von Detektorsonde detektiert.
-
-
-
-