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Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Molekularbiologie
und der Diagnostik und bezieht sich insbesondere auf eine verbesserte
Diagnosemethode zur Detektion von humanen Papilloma-Virus-(HPV)-Typen,
indem DNS-Mikroarray-Techniken verwendet werden. Die Diagnosemethode
ist verwendbar zur Detektion aller bekannter HPV-Typen, zum Beispiel in der frühen Detektion
von (prä)neoplastischen
epithelialen Läsionen
im Gebärmutterhals
und von Haut-, Kopf- und Nackentumoren, sowie Tumoren anderer Stellen.
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Hintergrund der Erfindung
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Krebs
ist nach der ischämischen
Herzkrankheit die zweithäufigste
Todesursache in den Vereinigten Staaten und Westeuropa und obwohl
kürzlich
Fortschritte in der Behandlung erzielt wurden, ist für die meisten Krebsarten
kein Wundermittel in Sicht. Krebs verursacht etwa 25% aller Todesfälle. Die
Inzidenz steigt weiter an, was wahrscheinlich das steigende durchschnittliche
Lebensalter der Bevölkerung
widerspiegelt. Der Schlüssel
zum Überleben
ist die frühe
Diagnose und Behandlung.
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Vor
etwa zwei Jahrzehnten wurde HPV in Verbindung mit menschlichen Tumoren
gebracht. Seit damals wurde es in Tumoren und (prä)neoplastischen
Läsionen
an verschiedenen Stellen entdeckt, wie dem Gebärmutterhals, dem Penis, der
Haut, dem Mittelohr, dem Anus, den Plattenepitheltumoren des Kopf-
und Nackenbereichs (orale Mucosa, Mandel, Kehlkopf, Rachen), Lunge,
Harnblase.
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Mehr
als 70 verschiedenen HPV-Typen mit unterschiedlichen Beziehungen
in Bezug auf das Fortschreiten einer Läsion wurden beschrieben. Einige
der Typen haben eine stärkere
Verbindung mit der Progression zu malignen Tumoren als andere, z.
B. sind Typ 16 und 18 mit der hochgradigen intraepithelialen Dysplasie
des Gebärmutterhalses
assoziiert. Diese werden „High-Risk"-HPV-Typen genannt.
Die Anzahl von HR-HPV hat sich in den letzten Jahren auf z. B. 16,
18, 45, 31, 33 erweitert. Andere Typen wer den hauptsächlich mit
gutartigen Tumoren in Verbindung gebracht wie Typ 1, 2, 4, 5 und
6 mit gutartigen Hautwarzen. HPV-Typ 11 ist häufig präsent im jugendlichen wiederkehrenden
respiratorischen Papillom. Häufig
wurden in einer Reihe von Fällen
eines histologischen Läsionstyps
verschiedene HPV-Typen detektiert. Gelegentlich wurden multiple
HPV-Typen innerhalb einer Läsion
gefunden (Co-Infektion). In Erythroplasien von Querat wurde HPV-Typ
8 in Kombination mit anderen HPV-Typen gefunden [Wieland 2000].
Bei Empfängern
von Nierentransplantationen stieg die Anzahl von keratotischen Läsionen nach
einigen Jahren. Auch in diesen Läsionen wurde
ein weiter Bereich an HPV-Typen festgestellt [De Jong-Tieben 2000].
In Epidermodysplasia Verruciformis wurde HPV-Typ 47 nachgewiesen
[Adachi 1996]. Bei der allgemeinen Nageldystrophie wurde eine Typ-57-Infektion
gefunden [McCown 1999].
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Obwohl
einige unterschiedliche Typen beschrieben wurden, wurden kürzlich innerhalb
eines Typs geringe Variationen in der DNS-Zusammensetzung gefunden.
Aufgrund der genetischen Diversität von HPV ist die Verwendung
der typenspezifischen Amplifikation für epidemiologische Studien,
für die
eine akkurate Typisierung essentiell ist, unpraktikabel.
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Innerhalb
der HPV-Region wurden viele Gensequenzen sowohl auf DNS- als auch
auf Protein-Ebene beschrieben. Dazu gehören E1, E2, E3, E4, E5, E6,
E7, L1 und L2. Einige Methoden nutzen ein oder mehrere der obigen
Gene wie eine PGMY, LBA, SPF10 LiPA GP5+/6+
Kombination. Nur eines benutzt eine andere E1-Region als unsere
Erfindung.
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Es
existieren einige Methoden zur Detektion von HPV im Allgemeinen
ebenso wie für
die Typisierung. Viele machen sich die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) für
die Amplifikation von Teilen des HPV-Genoms zu Nutze. Für die PCR
können
typspezifische Primer verwendet werden. Als Alternative werden Primer
verwendet, die die Amplifikation von mehr als einem Typ erlauben.
In einigen HPV-Tests werden Primer mit der Absicht eingesetzt, alle
Typen zu amplifizieren (generelle Primer). Diese Primer können bis
zu einem bestimmten Grade degeneriert sein. Mit diesem Ansatz soll(en) eine
oder mehrere Primer-Kombinationen alle HPV-Typen abdecken (Jacobs
et al., J. Clin. Microbiol. 1997, 35: 791–795; Bauer et al., JAMA 1991,
265: 472–477).
Nach der PCR kann die Sequenzierung für die HPV-Typisierung durchgeführt werden.
Ein alternatives Vorgehen ist die DNS-Fragmente auf einem Filter
zu hybridisieren, der verschiedene Areale mit verschiedenen DNS-Fragmenten
enthält.
Jedes Areal enthält
dabei DNS, die mit einem bestimmten Typ korrespondiert. Jedoch können Kreuz-Hybridisierungen
auftreten. Theoretisch können
alle unterschiedlichen HPV-Typen individuell amplifiziert und sequenziert
werden, jedoch steigt der Arbeitsaufwand in Abhängigkeit von der Menge der
Typen und Variationen, die bekannt sind.
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Andere
Ansätze
zur Detektion von HPV-Typen sind die Verwendung einer Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismusanalyse
kombiniert mit einer Amplifikationstechnik. Eine andere Alternative
zur Detektion von HPV ist die Verwendung einer Amplifikationstechnik
in Kombination mit einem einzelsträngigen Konformations-Polymorphismus
(Mayrand, J. Clin. Microbiol. 2000, 38: 3388–3393). Noch weitere Ansätze sind
die „Hybrid
Capture II" und
Ligase-Kettenreaktion (Yamazaki et al., Int. J. Cancer 2001, 94:
222–227).
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Noch
ein anderer Ansatz ist es, HPV-Typen mittels in situ-Hybridisierung
(Amor Tegui et al. 1990, 23: 301–306; Unger et al., J. Histo.
chem. Cytochem. 1998, 46: 535–540;
Lizard et al., J. Virol. Methods 1998, 72: 15–25) oder mittels in situ-PCR
(Jean-Shiunn Shyu, J. Surg. Oncol. 2001, 78: 101–109) zu detektieren. Auf einem
histologischen Schnitt oder einer zytologischen Probe sind HPV-typspezifische
DNS-Fragmente notwendig, um ein Signal zu erhalten. Daher wird für die Erkennung
irgendeines HPV-Typs
theoretisch mindestens eine ähnliche
Anzahl von Schnitten/Proben benötigt,
um eine Art einer biologischen Probe zu untersuchen. Dies ist eine
sehr arbeitsaufwändige
Vorgehensweise.
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Neuerliche
Entwicklungen zeigen nach einer PCR den Nutzen einer Liniensonde
oder eines Linien-Blot-Assays um verschiedene Typen zu detektieren.
Der Vergleich ver schiedener Liniensonden-Assays (PGMY LBA und SPF10 LiPA) legt einen Unterschied in der Sensitivität für einen
Assay offen: Mit PGMY LBA wurden mehr HPV-Typen 42, 56 und 59 und
mit SPF10 LiPA mehr HPV-Typen 31 und 52
detektiert [Van Doorn 2002]. Auch für die GP5+/6+-Primer wurde
kürzlich
ein reverser Linien-Blot-Assay beschrieben, der 37 Schleimhaut-Typen
detektiert (Van den Brule 2002, J. Clin. Microbiol. 2002, 40: 779–787). Die Übereinstimmung
zwischen verschiedenen Methoden ist moderat (Meyer et al., Dermatology
2000, 201: 204–211;
Vernon, J. Clin. Microbiol. 2000, 38: 651–655).
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Kürzlich wurde
die „Chip"-Technologie entwickelt
(siehe z. B.
US 5,445,934 ).
Die Begriffe „Micro-Array" oder „Chip"-Technologie, so
wie sie hierin verwendet werden, bezeichnen die Analyse von vielen
kleinen Spots zur Vereinfachung der Analyse von Nukleinsäuren in
großem
Maßstab,
wodurch die simultane Analyse von Tausenden von DNS-Sequenzen ermöglicht wird.
Diese Technik wird als eine Verbesserung gegenüber bestehenden Methoden gesehen,
die weitestgehend auf Gelelektrophorese basieren. Zur Übersicht,
siehe Nature Gen. (1999) 21, Suppl. 1. Linien-Blot-Assay und Micro-Array-Methoden verwenden
beide abgegrenzte Areale, die spezifische DNS-Fragmente beinhalten.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass Linien-Blotting üblicherweise
auf Membranen durchgeführt
wird [Gravitt et al., J. Clin. Microbiol., 1998, 36: 3020–3027),
wohingegen Micro-Arrays üblicherweise
auf einer festen Unterlage auch in kleinerem Maßstab durchgeführt werden können.
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Der
Nutzen von DNS-Arrays für
die genetische Analyse wurde in vielen Applikationen inklusive der
Detektion von Mutationen, der Bestimmung des Genotyps, dem „Physical
Mapping" und der Überwachung
der Genexpression gezeigt. Der zugrunde liegende Mechanismus ist
die Hybridisierung zwischen Nukleotid-Arrays und „Target"-Nukleinsäure.
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Kürzlich wurde
die „Point-EXACCT-Methode" auf das DNS-Micro-Array-Format
transferiert, bei dem eine Glasoberfläche homogen mit Streptavidin
beschichtet ist. Die Beschichtung dient zum punktförmigen Aufbringen
(„spotten") der biotinylierten
Sonde auf den Glasobjektträger
und zur Hybridisierung einer einzelsträngigen „Target"-DNS an diese Nukleinsäuresonde.
Zur Detektion wird eine zweite Sonde hinzugefügt oder die einzelsträngige DNS
ist bereits markiert. Die Verwendung von Streptavidinbeschichteten
Objektträgern
für Micro-Array-Analysen
ist in
WO 02/44713 offenbart,
dessen Inhalt hier in Form einer Referenz Rechnung getragen wird.
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Zusammenfassend
können
HPV-Typen durch verschiedene aufwändige Techniken unterschieden werden.
Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Verbesserung der Micro-Array-Technik
dar, wobei jeder bekannte HPV-Typ auf dem Array abgedeckt ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einem Aspekt der Erfindung wird eine Kombination aus Oligonukleotiden
verwendet, die die Amplifikation eines Teils des E1-HPV-Gens erlaubt.
Dieser Teil der Sequenz wurde bisher für die HPV-Typisierung nicht
verwendet. Insbesondere bevorzugt ist das 3'-Ende des E1-HPV-Gens, insbesondere
die Region zwischen etwa 29 bis etwa 188 Nukleotide vom 3'-Terminus des E1-Gens.
Die Größe des gesamten
Gens variiert von 1820 bis 1964 Nukleotiden.
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Daher
bietet die vorliegende Erfindung eine Methode zur Detektion der
Gegenwart von HPV, umfassend die folgenden Schritte:
- a. Amplifikation und Markierung eines Teils des E1-HPV-Gens,
insbesondere dessen 3'-Endes;
- b. Hybridisierung des markierten Fragments an einer festen Unterlage,
die Micro-Arrays mit verschiedenen HPV-spezifischen Fang-Sonden
enthält;
- c. Entfernen der nicht-gefangenen markierten Fragmente;
- d. Detektieren der gefangenen detektierbaren Reste zum Anzeigen
der Gegenwart einer HPV-Sequenz-DNS in der Probe.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Untersuchung der Integration
von HPV in menschliche DNS mittels einer Kombination der E1-Region
mit einer anderen HPV-Region
wie E6 oder L1 geeignet.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird der Micro-Array für die Detektion
des/der spezifischen HPV-Typs/Typen nach der Amplifikation verwendet.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung erlaubt das System ein schnelles
Auslesen mittels Absorption in einem gewöhnlichen Lichtmikroskop, das
für die
Detektion und Typisierung von HPV in einem Vorgang geeignet ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein Kit zur Verfügung umfassend:
- a. Ein Gerät
zur Durchführung
der Detektionsmethode gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie hierin beansprucht;
- b. Eine Anzahl von Primer-Sets für die Amplifikation der HPV-E1-Region;
- c. Eine Anzahl fester Unterlagen, die die HPV-Fang-Proben enthalten.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden detailliert in der folgenden
Beschreibung umrissen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 stellt
eine schematische Darstellung von HPV-Sequenzen enthaltenden Regionen
mit allgemeinen Primer-Sets dar. Die schematische Darstellung ist
eine modifizierte Bildvorlage aus Kleter, Utrecht vom 24. Januar
2002. Die Position der CWZ-Primer in der E1-Region ist unterscheidbar
unterschiedlich von der anderer Stellen.
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2 veranschaulicht
schematisch die Micro-Array-Prozedur. Aus einer klinischen Probe
oder einer anderen Probe wird DNS extrahiert (A), amplifiziert und
markiert (B). Parallel wurde ein Micro-Array vorbereitet, der alle
HPV-Subtypen (C) enthält.
Die markierte DNS wird an den Array hybridisiert (D). DNS und andere Komponenten
die nicht gebunden sind, werden weggewaschen. Verbleibende Fragmente
werden hybridisiert, basierend auf korrespondierenden HPV-Sequenzen
und auf der Basis der Gegenwart einer Markierung visualisiert. Daraufhin
können
die Spots mit Markierung von denen ohne Markierung unterschieden
und für
die HPV-Typ-Detektion verwendet werden (E, F).
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3 zeigt
ein Beispiel einer HPV-16-Detektion im Fluoreszenz- und Absorptions-Modus.
Detektion
ct1 >= Positiv-Kontrolle
als Triplikat.
HPV 16 > =
Spots mit Fang-Sonden für
HPV 16 als Triplikat visualisiert wie in der Vorgehensweise beschrieben.
Sensitivität >= Signal aus drei verschiedenen
Konzentrationen von HPV-Fang-Sonden als Triplikat.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine signifikante Verbesserung der
Methode zur Detektion von HPV dar. Eine neue Kombination von Oligonukleotiden
zur HPV-Detektion wird für
die Amplifikation und die Detektion verwendet.
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Der
Begriff Amplifikationsprodukt bedeutet ein spezifisches Fragment
von doppelsträngiger
DNS, die in einem Prozess auftritt, der auf die Multiplikation dieses
Fragmentes abzielt. Alle bekannten Methoden zur Amplifikation sind
eingeschlossen.
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Der
Begriff HPV-spezifisch wird hierin für die Kombination aus Primer-Sets
und Detektions-Sonde verwendet. Die Länge der Detektions-Sonde kann
zu kurz sein, um spezifisch für
HPV selbst zu sein, wenn sie gegen alle Informationen in Gen-Banken
untersucht wird. Jedoch ist nach der Amplifikation mit HPV-spezifischen
Sonden die Chance andere als HPV-markierte DNS zu detektieren, vernachlässigbar.
Die Fangoligonukleotide müssen
daher nicht einzigartigartig sein.
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Die
Begriffe Primer und Sonde wie hierin verwendet, bezeichnen Oligonukleotide.
Primer wird für
das einzelsträngige
DNS-Fragment verwendet, das zur Amplifikation verwendet wird. Sonde
wird für
das einzelsträngige
DNS-Fragment verwendet, das Fangfunktion auf der festen Unterlage
hat. Der Begriff „Detektionssonde" wie hierin verwendet
unterstreicht die Fang-Funktion.
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Der
Begriff degenerierte(r) Primer oder Sonde bezeichnet ein Oligonukleotid
mit entweder einem Gemisch verschied ener Nukleotide oder einem
Basenanalogon an bestimmten Positionen.
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Die
Begriffe Inkubation von Proteinen und Hybridisierung von Nukleinsäuren haben ähnliche
Komponenten, d. h. Diffusion und Bindung von Molekülen an ihre
spezifischen „Targets". Mit Diffusion,
wie hierin verwendet, ist derselbe Prozess für Nukleinsäuren, Proteine und andere Moleküle gemeint,
die mit dem „Target" auf der festen Unterlage
interagieren.
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Der
Begriff Visualisierung bezeichnet jede Möglichkeit, mittels derer in
einer nichtradioaktiven Weise ein Hybridisierungsprodukt mit Hapten
in Hilfe irgendeines mikroskopischen Systems visualisiert werden
kann.
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Das „Target" auf der festen Unterlage
besteht aus einem festen Teil mit angehefteten, d. h. immobilisierten
Molekülen
einer oder mehrer verschiedener Arten wie Nukleinsäuren, Proteinen,
ganze Zellen, Zell- oder Gewebeschnitte.
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Die
Begriffe Inkubationskammer und Hybridisierungskammer, so wie sie
hierin verwendet werden, sind Synonyme und bedeuten den dreidimensionalen
Raum, der sich über
dem „Target" auf der festen Unterlage
befindet, wo die feste Unterlage ein integraler Bestandteil der
Inkubations-/Hybridisierungskammer darstellt.
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Die
Begriffe „Micro-Array" oder „Chip"-Technik oder -Technologie
wie hierin benutzt, sind Synonyme und bedeuten, die Analyse einer
Vielzahl kleiner Spots von Nukleinsäu ren, die auf einer kleinen
Oberfläche verteilt
sind, um eine Nukleinsäureanalyse
von Tausenden DNS und/oder RNS-Sequenzen auf simultane Weise zu
ermöglichen.
Die Begriffe sind gleichermaßen
anwendbar auf die Analyse von Peptiden oder Proteinen.
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Der
Begriff Inkubationsflüssigkeit
bezeichnet die Flüssigkeit,
die das an die Oberfläche
zu bindende Substrat enthält.
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Der
Begriff Test-Flüssigkeit
bezeichnet das Volumen irgendeiner flüssigen Komponente, die für das Experiment
notwendig ist oder für
den Test notwendig ist, damit dieser mit einem Durchfluss-System
durchgeführt
werden kann.
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Die
Begriffe Immunhistochemie und Immuncytochemie werden als Synonyme
benutzt und bedeuten die Bindung von Antikörpern an Haptene, üblicherweise
Teile von Geweben oder Zellen, die an der festen Unterlage vorkommen,
aber ebenfalls bezeichnen sie, wie hierin verwendet, die Visualisierungsprozedur
nach der Bindung an das Hapten.
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Die
Begriffe „Low"- und „High"-Risk-HPV bezeichnen
einen Unterschied in Bezug auf die Möglichkeit einen böswilligen
Tumor zu entwickeln. Dies wurde insbesondere für den Gebärmutterhals beschrieben. Für „High-Risk" ist die Möglichkeit
zur Entwicklung eines böswilligen
Tumors höher
als für „Low-Risk"-HPV-Typen.
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Alle
im Oktober 2000 beschriebenen HPV-Gen-Sequenzen (E1, E2, E4, E5,
E6, E7, L1 und L2) (sowohl auf DNS- als auch auf Protein-Ebene)
wurden einzeln und systematisch analysiert, um eine Region des HPV-Genoms
auszuwählen,
die die Unterteilung aller HPV-Typen in Gruppen von HPV-Typen erlaubt.
Basierend auf der Sequenz- Homologie
auf Protein- und/oder DNS-Ebene können zuvor unbestimmte HPV-Typen vermeintlich
entweder als „Low-Risk"- oder „High-Risk"-HPV eingestuft werden.
Die Unterteilung aller HPV-Typen beabsichtigt, eine möglichst
große
Unterscheidung zwischen „Low"- und „High-Risk" Schleimhauttypen von
HPV zu ermöglichen.
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Die
folgenden Kriterien wurden angewendet. Jede Gruppe musste mindestens
zwei Regionen mit einem relativ hohen Grad an DNS-Sequenz-Homologie
zwischen den verschiedenen HPV-Typen enthalten, um die Erstellung
von „gemeinsamen" PCR-Primern zu ermöglichen.
Zusätzlich
sollten diese potentiellen PCR-Primerstellen zwischen verschiedenen
Gruppen so unterschiedlich wie möglich
sein, um die Amplifizierung von Gruppen-spezifischen und/oder „Risk"-spezifischen HPV-Typen
zu ermöglichen.
Ein anderes Kriterium war, dass zwischen den potentiellen PCR-Primer-Stellen
ausreichend viel Heterogenität
zwischen den DNS-Sequenzen vorhanden ist, um die DNS-Sequenzen auszuwählen, die
die Unterscheidung zwischen verschiedenen HPV-Typen ermöglichen.
Basierend auf diesen Kriterien wurde das HPV-E1-Gen für den Entwurf des
Assays ausgewählt.
Im Folgenden wurden drei größere Gruppen
von HPV-Typen unterschieden: (i) „High-Risk" Schleimhaut-HPV-Typen, (ii) „Low-Risk"-Schleimhaut-HPV-Typen und (iii)
die verbleibenden HPV-Typen. Sechs Gruppen wurden aufgestellt. Gruppe
A enthält
alle bekannten „Low-Risk"-HPV-Typen. Gruppe
E und F enthalten fast alle „High-Risk"-HPV-Typen, Gruppe
B und C enthalten die verbleibenden HPV-Typen und Gruppe D enthält sowohl „High-Risk"-HPV-Typen als auch
einige von den verbleibenden HPV-Typen. Beispiele für die Primer
einer jeden Gruppe sind in Tabelle 1 dargestellt. (SEQ ID No.: 1
etc.) mit und ohne „Tag".
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Die
Amplifikation von HPV-E1-Produkten wird in geeigneter Weise mit
PCR oder einer anderen Methode, die dem Fachmann auf diesem Gebiet
bekannt ist, durchgeführt.
Die Primer können
markiert („Label"), mit einem Anhang
(„Tag") versehen oder unmarkiert
sein. In den letzten beiden Fällen
ist ein zweiter Schritt notwendig, um eine Markierung („Label") zum Amplifikationsprodukt
zu geben. Diese Techniken sind einem Fachmann auf diesem Gebiet
wohlbekannt.
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Es
wurde nun überraschend
gefunden, dass die Micro-Array-Technik erfolgreich zur Detektion
eines oder mehrer HPV-Typen innerhalb einer Probe angewendet werden
kann, so dass nun die Analyse klinischer Proben bei einem sehr viel
höheren
Maßstab
ermöglicht
wird. Die Gegenwart eines oder mehrer HPV-Typs/HPV-Typen innerhalb
einer Probe ist gewöhnlich
innerhalb eines Tages nachzuweisen. Die Oligonukleotid-DNS-Array-Technik
gemäß der Erfindung
arbeitet mit hohen Konzentrationen aller Produkte. Unterschiedliche
Spots werden durch HPV-spezifische Sonden charakterisiert. Sobald
das Prinzip etabliert ist, werden die Konzentrationen Schritt für Schritt
optimiert, um eine höhere
Effizienz der HPV-Array-Analyse zu erreichen.
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Die
Zusammensetzung der Primer und der Verwendung der Reagenzien werden
durch Routineexperimente bestimmt und optimiert. Der Detektionsmodus
kann variieren, aber die Erfindung wird bequem mittels Absorptionsmikroskopie
und anderen Modi wie der Fluoreszenz und Laser-Scanning-Mikroskopie
durchgeführt.
Bevorzugterweise wird der Fluoreszenz-Modus statt des Absorptions-Modus
aufgrund der Quantifizierbarkeit, der höheren Sensitivität und der
größeren dynamischen
Breite verwendet. Der letztgenannte hat den Vorteil, dass das Ergebnis
mittels gewöhnlicher
Lichtmikroskopie sichtbar gemacht werden kann.
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Generelle Anwendungen, die die HPV-Array-Detektionsmethode
der Erfindung verwenden:
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- – Detektion
von HPV-Infektion
- – Detektion
von einfachen oder vielfachen Infektionen in derselben Analyse
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Spezifische Applikationen
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- – Zur
Detektion des Wiederauftretens von Gebärmutterhalskrebs oder Dysplasie
nach der Behandlung
- – zur
Detektion einer HPV-Infektion während
des zervikalen Screenings
- – zur
Detektion von HPV im Falle einer zervikalen Zytologie mit atypischen
Zellen von unbestimmter Signifikanz (ASCUS-Zellen)
- – zur
Detektion von „High-Risk"-Typ-HPV in zervikalen
epithelialen Abnormalitäten
- – zur
Detektion der Gegenwart oder der Abwesenheit von HPV bei der Differenzialdiagnose
eines Karzinoms unbekannter Herkunft.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung werden im Folgenden weiter detailliert beschrieben
und illustriert.
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Erzeugung von HPV-„Targets”
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die „Target"-HPV-Sequenzen in
einer asymmetrischen PCR-Reaktion nach einer regulären HPV-Typ-spezifischen
PCR-Amplifikation
markiert. Als „Tags" existieren mehrere
Optionen, die einem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt sind. 5'-Digoxigenin-modifizierte
Oligonukleotid-Rückwärts-Primer,
die einen „Tag" erkennen, werden
in der asymmetrischen PCR verwendet. Die Primer-Konzentration kann
variieren. Angemessene Konzentration sind 0,05 und 1 μM für Vorwärts- bzw.
Rückwärts-Primer.
Variationen dieser Bedingungen sind einem Fachmann auf diesem Gebiet
wohlbekannt.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
auch andere Amplifikationsformen verwendet werden. Beispiele sind „Rolling
Circle PCR", „Nukleinsäure-Sequenz-basierte
Amplifikation",
Transkription-basiert-vermittelte Amplifikation. Diese sind einem
Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
existieren für
die Markierung andere Optionen wie Biotin. Die Auswahl kann von
der Methode abhängen,
wie die Fang-Oligonukleotide
an der festen Unterlage befestigt sind (siehe unten).
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
die Amplifikationsprodukte intern mittels Digoxigenin-11-dUTP statt
dTTP (oder einer Mischung aus den letzteren beiden Nukleotiden)
in der Amplifikationsmischung der PCR markiert werden oder mittels
anderer Markierungen, die einem Fachmann auf dem Gebiet sehr wohl
bekannt sind.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
können
die Amplifikationsprodukte in der PCR direkt mit einer Fluoreszenz-Gruppe
(z. B. Cy-Farbstoffen, Fluorescein, Rhodamin, Texas Rot) markiert
werden, indem veränderte
Rückwärtsprimer
(end-markiert) oder modifizierte Nukleotide (intern-markiert) für die PCR
verwendet werden.
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In
anderen Ausführungsformen
zur Markierung können
Quantum-Dots, Analoga, die eine Silber- oder Gold-typische Färbung ermöglichen,
nukleare Analoga, die Infrarot oder Interferenz-basierte Detektion
erlauben, verwendet werden. Diese sind einem Fachmann auf dem Gebiet
wohlbekannt.
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In
einer anderen Ausführungsform
zur Herstellung von einzelsträngiger
DNS können
Amplifikationsprodukte in einer der oben genannten Möglichkeiten
markiert werden, indem gleiche Primer-Konzentrationen in der PCR-Reaktion
verwendet werden. In diesem Fall müssen die doppelsträngigen DNS-Amplfikations-Produkte
denaturiert werden (z. B. durch Hitze), schnell auf Eis gekühlt werden,
und in der Hybridisierungsmischung verwendet werden. Andere Möglichkeiten
zur Herstellung von einzelsträngiger
DNS nach der Amplifikation können
ebenfalls verwendet werden. Diese sind dem Fachmann auf dem Gebiet
wohlbekannt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Amplifikations-Produkte vor einer zweiten Amplifikation und
nach der ersten Amplifikations-Prozedur aufgereinigt werden. Dieser
Ansatz kann nach einer anfänglichen
Amplifikation ohne Markierung verwendet werden, um darauffolgend
das Amplifikations-Produkt zu markieren.
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Herstellung von Micro-Arrays
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Generell
können
Fang-Oligonukleotide an einer festen Unterlage auf verschiedenen
Wegen befestigt werden oder sie können direkt auf dem festen
Träger
durch Lichtgesteuerte Synthese hergestellt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Streptavidin-beschichtete Träger benutzt und als feste Unterlage
für die
Micro-Array-Analyse wie in
WO
02/44713 verwendet, das hierin als Referenz aufgenommen ist.
Streptavidin-beschichtete Mikroskop-Objektträger aus Glas werden als fester
Träger
in dieser Micro-Array-Prozedur benutzt.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
andere Methoden, die Fang-Sonden auf der festen Oberfläche zu befestigen,
benutzt werden. Beispiele sind: Kreuz-Verlinkung der DNS an die
aminierten (silanierten) Träger
indem der Array bei 80°C
für 2 bis
4 Stunden gebacken wird. UV-Kreuzvernetzung kann als zusätzlicher Schritt
verwendet werden (ebenso für:
Poly-L-Lysin-beschichtete Träger);
andere feste Träger
wie Amino-Silan-beschichtete
Träger,
Acrylamid-beschichtete Träger,
Epoxy-aktivierte Träger,
Aldehyd-aktivierte Träger, NHS-Ester-aktivierte
Träger,
Hydrogel-Epoxy-aktivierte Träger,
Isothiocyanat-aktivierte Träger,
Mercaptosilan-aktivierte Träger,
Nitrocellulosebeschichtete Glas-Träger sind einem Fachmann auf
diesem Gebiet wohlbekannt.
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Die
Konzentration von 5'-Biotin-modifizierten
Oligonukleotiden kann variieren, aber in einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Konzentration (12 μM,
in 3 × SSC/1,5
M Betain) [SSC; 1 × (8,76
g/L NaCl, 4,41 g/L Natriumcitrat, pH-Wert 7,0] sein.
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Es
existieren einige Roboter für
das Positionieren von schon synthetisierten Oligonukleotiden auf
der festen Unterlage. Diese sind einem Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt.
Wir benutzen einen SDDC-2-Array-„Spotting"-Roboter von Engineering Services Inc.
(ESI, Toronto, ON, Kanada) und „Stealth micro spotting eins" (SMP3, Arraylt).
Von diesen Pins wird angenommen, dass sie ein Volumen von ~0,6 nl
an jeder „Spottingstelle” applizieren,
was zu „Spots" von ~100 μm in Durchmesser
führt (Angaben
des Herstellers).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wurden die „Spots" auf den Trägern zum
Zwecke der Qualitätskontrolle
in Triplikaten appliziert, aber das kann von 1, 10 oder mehr variieren.
Der Zwischenraum zwischen den „Spots" kann in Abhängigkeit
von der Software variieren, kann aber 10 Mikron klein und 400 μm bis mehr als
1 Millimeter groß sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
benutzen wir eine relative Feuchtigkeit von 45 bis 60% und eine Temperatur,
die bei 22°C
gehalten wurde, aber diese Bedingungen können variieren.
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Auftragspunkte,
die eine Suspension von 5' Biotin-modifizierte
DNS-Oligonukleotiden enthalten, werden auf Streptavidin-Glasträgern aufgebracht,
in dem ein kommerziell erhältlicher
Micro-Array-Roboter (SDDC-2, ESI/Virtek) verwendet wurde. Wir benutzen
12 μM-Lösungen der
biotinylierten Oligonukleotide für das
Auftragen, aber haben gezeigt, dass 6 bis 20 μM Oligonukleotide in den Auftragslösungen ähnliche
Resultate ergaben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der „Spotting"-Puffer mit Betain
versetzt sein. Die Betain-Konzentration kann variieren, aber eine
Konzentration von 1,5 M bis zum 3 × SSC ist geeignet. Mit DNS-„Spotting"-Lösungen erhalten
wir (mit bloßem
Auge und durch Licht-Mikroskopie) deutlich sichtbare „Spots", was dies zu einem
Kontrollpunkt in Bezug auf die Qualität des Arrays macht. Nach der
Qualitätskontrolle
des Arrays durch diesen visuellen Check, kann das Betain weggewaschen
werden, um die Träger
ohne einen negativen Einfluss auf die gebundenen Oligonukleotide,
eine folgende Hybridisierung oder einen Hintergrund nach der Visualisierung
langzeit zu lagern.
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In
einer anderen Ausführungsform
können „Spotting"-Puffer ohne Betain
benutzt werden. Diese sind einem Fachmann auf diesem Gebiet wohlbekannt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wurden 5' Biotin-modifizierte
Oligonukleotide verwendet, um den Array aufzutragen. Ein 16-Atom-„Spacer”-Arm wurde
verwendet, um die Biotin-Gruppe an die Oligonukleotide zu binden,
wohingegen ein 12-Atom-„Spacer"-Arm zur Bindung
zwischen dem Digoxigenin (DIG) und dem vorletzten 5'-terminalen Nukleotid verwendet wurde.
Die „Spacer"-Länge kann
zwischen einem und 16 C-Atomen variieren.
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Basierend
auf früheren
Erfahrungen mit K-ras wurden die Sonden für HPV ähnlich zu K-ras gestaltet, d.
h. das Biotin-„Label” wurde
direkt mit einem „Spacer" an ein 20-mer HPV-spezifisches
Fragment gekoppelt. Anfängliche
Experimente waren nicht erfolgreich. Darauf folgend wurde das HPV-spezifische
Fragment zu einer Länge
von 40 Nukleotiden verlängert.
Dies führte
zu stärkeren
Signalen, erhöhte
jedoch auch die Kreuz-Reaktivität.
Daher war ein zusätzlicher „Spacer" zwischen den Oligonukleotiden
mit dem Biotin-„Spacer” und dem
HPV-spezifischen Fragment notwendig. Zusätzlich kann das 40-mer HPV
in der Größe reduziert
sein, was zu einer Steigerung der Qualität führt, da die Kreuz-Reaktivität vermindert
wird. Primer und Sonden sind in Tabelle 1 gezeigt (siehe unten). Tabelle
1 Oligonukleotid-Sequenzen
in Bezug auf die Amplifikation (Gruppe a–F) und Fang-HPV 1–85
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
haben die 5'-Biotin-modifizierten
Fang-Oligonukleotide
eine Länge
von 35 Nukleotiden. Das 5'-Ende
der Oligonukleotid-Sequenz
beginnt mit einem 15-mer, das eine dreifache Wiederholung [TTTTC]
enthält,
worauf ein Abschnitt von HPV-Typ-spezifischen Nukleotiden folgt.
Die Länge
des ersten Teils mit den Wiederholungen kann variieren von keiner
Wiederholung (d. h. 0 Nukleotiden) bis zu mehr als 10 Wiederholungen.
Dieser Teil hat eine zweite „Spacer"-Funktion und optimiert die Hybridisierung.
In unseren Händen
sind die Wiederholungen ausreichend für ein angemessenes Signal.
Zusätzlich
können
Nukleotid-Zusammensetzungen anders sein als TTTTC, müssen aber
derart ausgewählt
sein, dass keine Kreuz-Hybridisierung mit anderen relevanten DNS-Fragmenten
im Assay auftritt. Für
eine HPV-spezifische Fang-Sonde muss die „Spacer"-Länge
nicht konstant sein, sondern kann ebenfalls variieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
haben die HPV-spezifischen Sequenzen eine Länge von 20 Nukleotiden. Diese
wurden aus „Multisequenz-Vergleichen" nach dem Sortieren
und Gruppieren aller HPV-E1-Gen-Sequenzen und mit Hilfe einer „Blast"-Suche gegen alle zusammenwirkenden NCBI-Nukleotid-Datenbanken
ausgewählt,
um sie in Bezug auf ihre Einzigartigkeit unter den HPV-Stämmen zu überprüfen (NCBI:
National Center for Biotechnology Information). Innerhalb der HPV-spezifischen
Sequenz der Fang-Oligonukleotide von zwei eng verwandten Typen ist
mindestens eine, sind aber bevorzugterweise zwei Positionen für einen
HPV-Typ einzigartig.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die Länge
der HPV-spezifischen 20 Nukleotide variieren. Diese kann kürzer oder
länger
sein, oder es können
Kombinationen von verschiedenen Längen verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
bestehen die Fang-Sonden aus 5'-modifizierten
Peptid-Nukleinsäuren
(PNA). Diese können
wegen ihrer Hochaffinitäts-Bindung
verwendet werden. Ebenso kann eine Kombination von 5'-modifizierten Oligonukleotiden
und PNA auf dem Array vorhanden sein.
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Zum
Zwecke der Wiedererkennung, wo auf dem Träger die „Spots" lokalisiert sind, haben wir Marker-Oligonukleotide
mit 5'-Biotin-modifizierten
Oligonukleotiden von 40 Nukleotiden-Länge mit einer Digoxigenin-Modifikation
an dem vorletzten 3'-terminalen Nukleotid
verwendet. Jedoch kann die Länge
dieses Marker-Oligonukleotids variieren und länger oder kürzer sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die Oligonukleotid-Sequenz komplimentär zu denen in der Tabelle definierten
sein. Dies gilt für
Primer und Sonden.
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Beladene
Arrays wurden an einem trockenen und kühlen Ort (gekühlt) bis
zur Verwendung gelagert. Die Arrays wurden über 3 Monate lang gelagert
und ergaben ähnliche
Resultate wie neue Arrays.
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Hybridisierung
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die gedruckten Arrays vor der Hybridisierung in Phosphat-gepufferter
Salzlösung
[PBS; 1 × (0,21
g/L KH2PO4, 9 g/L
NaCl, 0,73 g/L Na2HPO4·7H2O, pH-Wert 7,4)], die 0,5 ml/L Tween 20
enthält
10 Minuten lang gewaschen, um ungebundenes Material zu entfernen.
Andere Waschpuffer sind ebenso geeignet, wie ein Fachmann auf diesem
Gebiet weiß.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wurden Einwegdeckplatten (Shandon) für alle Hybridisierungen, Inkubationen,
Wasch- und immunchemische Detektionsschritte be nutzt. Glasobjektträger für Mikroskope passen
in diese Deckplatten und werden während des ganzen Vorgangs in
einer vertikalen Position gehalten. Wenn der Objektträger in die
Abdeckplatte eingebracht ist, befindet sich an der Oberseite des
Objekt-Trägers eine
80 Mikron große
Lücke (ungefähres Volumen
von 80 μl)
und die Inkubationsmischung wird durch Kapillarkräfte zurückgehalten.
Das Waschen der Objekt-Träger
ist einfach dadurch zu bewerkstelligen, dass PBS-T in das obere
Pufferreservoir (ungefähr
3 ml) gegeben und den Array entlanglaufen gelassen wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
andere Objektträgerhalter
verwendet werden oder die Objektträger können auf eine horizontale Weise
inkubiert werden. In diesen Fällen
kann die Menge der Hybridisierungsflüssigkeit variieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Micro-Arrays in einem Puffer, der 3,3 × SSC/1,7
mM EDTA/17 mM Hepes/0,12% Tween 20 pH-Wert 7,3 enthält für 5 Minuten
bei RT prä-hybridisiert
und in derselben Lösung
mit der Sonde für
1 Stunde bei 22°C
hybridisiert. Die Sonden-Hybridisierungslösung enthielt 40% v/v der ungereinigten
gesamten PCR-Produkte der asymmetrischen PCR pro Hybridisierung
in demselben Puffer, jedoch kann dieses 40%-Verhältnis variieren. Hybridisierungs-Inkubationen wurden
für eine
Stunde bei RT (um 22°C)
durchgeführt,
jedoch können
Zeit und Temperatur variieren. Die Hybridisierungsmischung kann eine
Zusammensetzung verschiedener PCR-Reaktionen und des Hybridisierungs-Puffers
sein. Oder für
verschiedene PCR-Reaktionen kann eine serielle Hybridisierung durchgeführt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
andere Hybridisierungs-Puffer und Temperaturen verwendet werden.
Diese sind einem Fachmann auf diesem Gebiet wohlbekannt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Waschen nach der Hybridisierung durchgeführt, um eine
Abnahme der Kreuz-Hybridisierung des „Targets" an nicht passende Fang-Oligonukleotide
zu verringern. Fünf
aufeinander folgende Waschschritte von jeweils fünf Minuten werden bei Raumtemperatur
durchgeführt PBS-Tween
20 (0,05%); 2 × SSC/0,1%
SDS; 1 × SSC/0,1%
SDS; 0,1 × SSC;
0,05 × SSC.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann der Waschvorgang nach der Hybridisierung bei einer anderen, üblicherweise
höheren
Temperaturen durchgeführt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der HPV-Array mit einer visuellen Kontroll-Sonde (VCP) versehen, die ein Biotin-„Label” am 5'-Ende und ein Visualisierungs-Hapten am vorletzten
3'-Ende enthält. Dies ist
eigentlich eine interne Positiv-Kontrolle für die Visualisierungs-Prozedur
und kann darüber
hinaus Informationen über
die Position der HPV-spezifischen Sonden und anderer Negativ-Kontroll-Sonden
liefern. Die VCP kann bei verschiedenen Konzentrationen aufgetragen
werden und Informationen über
die dynamische Breite der Visualisierungsvorgänge für jedes Experiment liefern.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
auch andere Kontroll-Sonden verwendet werden. Diese sind einem Fachmann
auf dem Gebiet wohlbekannt.
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Visualisierungs-Vorgang
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein „Antisense"-Cy3-markiertes Oligonukleotid
als Kontrolle für
die Hybridisierung zu der Hybridisierungsmischung hinzugefügt werden,
das den 15-Nukleotid-Abschnitt der vorangehenden HPV-spezifischen
Sequenz der Fang-Oligonukleotide erkennt. Die Länge dieses Arrays kann länger sein
in Abhängigkeit
von der Länge
des zweiten „Spacers" oder kürzer.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann dieses Antisense-Oligonukleotid dem Array nach der „Dig"-Detektion und Visualisierung
hinzugefügt
werden, gefolgt von einem kurzen PBS-T-Waschschritt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die nach der Hybridisierung und dem Waschen auf dem Array
verbleibenden Digoxigenin-Gruppen der markierten PCR-Produkte mit einer
1:100 Verdünnung
eines monoklonalen Maus-Antikörpers
gegen die Digoxigenin (Anti-Digoxigenin-Klon 1.71.256 Roche Molecular
Biochemicals, Almere, Niederlande) inkubiert, gemäß den Vorgaben
des Herstellers, gefolgt von einer 45 minütigen Inkubation mit einer
1:20 Verdünnung
von mit alkalischer Phosphatasekonjungierten Kaninchen-Anti-Maus-Immun-Globulinen
(DAKO, Amsterdam, Niederlande). Das „Vector-Blue alkalische Phosphatase-Substrat-Kit" (SK-5300, Vector
Laboratories, Burlingame, CA, USA) wurde gemäß der Herstellervorgaben verwendet,
um die alkalische Phopshatase-Aktivität zu detektieren. Vector Blue
produziert ein blaues Reaktionsprodukt, das mittels Hellfeld- oder
Fluoreszenz-Mikroskopie betrachtet werden kann. Objektträger, die
mittels Lichtmikroskopie (Absorptions-Modus) untersucht wurden,
wurden mit einem wässrig
basierten Medium in Sol Mount (Klinipath, Duiven, Niederlande) fixiert.
Objektträger,
die mittels Laserscanner (Fluoreszenz-Modus) untersucht wurden,
wurden zweimal für
5 Minuten in PBS, das 0,5 ml/L Tween 20 enthielt, gewaschen, mit
Wasser gespült,
3 Minuten lang in 100%igem Ethanol gewaschen und in der Dunkelheit
luftgetrocknet. Das „Vector Blue"-Reaktionsprodukt
wird mittels roter Fluoreszenz detektiert, indem ein Laser verwendet
wird, der mit einer Wellenlänge
von 635 nm anregt. Die oben erwähnten
chemischen Substanzen sind in keinem Sinne beschränkend, sondern
stellen lediglich Beispiele für
Komponenten dar, die für
angemessene Ergebnisse verwendet werden können.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
andere Visualisierungschemikalien verwendet werden, die dem Fachmann
auf diesem Gebiet wohlbekannt sind. Ein Beispiel ist das „Vector
Rot"-alkalische
Phosphatasesubstrat-Kit (SK-5100), das in der Hellfeld-Mikroskopie rote „Spots" und im Fluoreszenz-Detektionsmodus (bei
532 nm Anregung) grüne „Spots" liefert.
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Abbildung und Datenanalyse
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Objektträger
im Fluoreszenz-Modus mit einem Micro-Array Laserscanner Genepix
4000 A gescannt und die Datenanalyse mittels der Genepix Pro 3.0
Software von Axon Instruments Inc. (Foster City, CA) durchgeführt. Diese
Scans zeigen ein Bild des gesamten Arrays, ohne das Gesamtbild zu
verlieren. Dieser Scanner benutzt einen 532 nm-Laser um Cy3 und
einen 635 nm-Laser, um Cy5 anzuregen. Das grüne Laserlicht des 532 nm-Lasers
wurde ebenfalls verwendet, um das Reaktionsprodukt der alkalischen
Phosphatase und „Vektor
Rot" anzuregen und
das Licht des 635 nm-Lasers wurde verwendet, um das Reaktionsprodukt
von „Vektor
Blue" und alkalische
Phosphatase anzuregen. Von 16-Bit TIFF-Bildern von 10 um Auflösung wurde
die lokale Hintergrund-Intensität
abgezogen. Die Software normalisiert die Daten nicht. Der Mittelwert
der Merkmal-Intensitäten
von drei „Spots" wurde verwendet,
um die mittleren Signalintensitäten
für jede
DNS-Konzentration zu ermitteln, die aufgetragen wurde. Objektträger im Absorptions-Modus
wurden ebenfalls semi-quantitativ analysiert mittels gewöhnlicher
Licht-Mikroskopie (indem eine 25-fache Gesamtvergrößerung verwendet
wurde).
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die Objektträger
mit einer CCD-Kamera, die an ein Licht-Mikroskop angeschlossen ist,
photographiert werden. Wenn spezifische Adaptoren oder Linsen mit
geringerer Vergrößerung verwendet
werden, kann der gesamte Array in einer Aufnahme betrachtet und
dokumentiert werden. Andere kommerziell erhältliche Systeme können ebenso
verwendet werden und leicht durch einen Fachmann auf diesem Gebiet
ausgewählt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Array mit
konventioneller Hellfeld-Mikroskopie visualisiert. Daher sind die
oben genannten Scanner nicht zwingend für die Analyse erforderlich.
Dieses Set-Up ermöglicht
die Verwendung des HPV-Arrays in jeder modernen pathologischen Laboreinrichtung,
die über
PCR und immunhistochemische Ausstattungen verfügt.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
Infrarot-, Phasenkontrast- oder Interferenzbasierte Methoden für die Abbildung
verwendet werden. Diese sind einem Fachmann auf diesem Gebiet wohlbekannt.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung hierin in typischen Ausführungsformen
beschrieben ist, wird sie so verstanden, dass Veränderungen
durchgeführt
werden können,
ohne sich von dem Erfindungsgehalt zu entfernen. Zum Beispiel wird
der HPV-DNS-Array gemäß der Erfindung
hierin typischerweise so beschrieben, dass die alkalische Phosphatase
für die
Detektion mittels Absorptions-Mikroskopie verwendet wird. Es ist
offensicht lich, dass zum Zwecke der Visualisierung dieses Enzyms
durch ein Fluoreszenz-Substrat
oder eine andere bekannte detektierbare Gruppe ersetzt werden kann.
Dies erfordert die Berücksichtigung,
welches mikroskopische Detektions-System üblicherweise verwendet wird.
Die Test-Eigenschaften des Systems können abhängig sein von der verwendeten
Kombination. Solche Variationen sind für einen Fachmann auf dem Gebiet offensichtlich
und sind alle in dem Gebiet der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
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Die
vorliegende Offenbarung ist in jeder Hinsicht als beschreibend und
nicht als beschränkend
zu sehen, der Umfang der Erfindung, der durch die anhängigen Ansprüche bezeichnet
wird und alle Änderungen, die
in den Bereich einer ähnlichen
Bedeutung und Äquivalenz
fallen, sollen ebenfalls hierin eingeschlossen sein. Sequenzliste