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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Hybridisierungsarrays.
Spezifischer betrifft die Erfindung ein Verfahren für die Beurteilung
der RNA-Integrität
bei der Mikroarray-Analyse von biologischen Proben. Dieses neue
Verfahren basiert auf der Verwendung eines kombinierten Arrays,
der einen Satz von mindestens zwei immobilisierten Kontroll-Oligonukleotiden
umfasst, wobei eine erste der Kontrollsonden zu der 23S- oder der
28S- oder einer funktionell äquivalenten
rRNA komplementär
ist und wobei eine zweite Kontrollsonde zu der 16S- oder der 18S- oder einer funktionell äquivalenten
rRNA komplementär
ist, sowie Detektorsonden, die zu den aus der mRNA abgeleiteten
Amplikons komplementär
sind.
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Hintergrund
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Die
Beurteilung der RNA-Integrität
als Proben-Qualitätskontrolle
ist für
eine gute Leistung und Analyse des M kroarrays entscheidend. Eine
Degradation der RNA ist weit verbreitet, wie zum Beispiel in Proben
aus Gewebebiopsien, wo es oft eine beträchtliche Verzögerung im
Verlauf einer Operation gibt, bevor die Probe in geeigneter Weise
gelagert werden kann. Bei der Qualitätskontrolle der RNA-Integrität wird üblicherweise
das Verhältnis
zwischen den beiden ribosomalen Haupt-RNAs (rRNA) verwendet, um
die allgemeine Qualität
der RNA-Integrität
anzugeben (typischerweise der 18S und der 28S bei Eukaryonten und
der 16S und der 23S bei Prokaryonten). Diese stellen in großen Mengen
vorkommende Transkripte dar (über
die Hälfte
der Gesamt-Zell-RNA) und können
leicht durch Agarosegel- oder Mikroflüssigkeits-Systeme aufgetrennt
werden. In der Regel weist ein Verhältnis von 2:1 der Gesamtmenge
der 28S rRNA verglichen zu der der 18S rRNA auf eine Probe mit hoher
Integrität
hin.
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Die
typischen Nachteile einer RNA-Qualitätskontrolle vor der Analyse
wie z.B. durch Gelelektrophorese sind der Bedarf an großen Mengen
der Gesamt-RNA (etwa 1 μg),
und oft wird eine wesentliche Menge der Probe bei dieser Beurteilung
verbraucht.
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Bei
den derzeitigen Praktiken besteht jedoch ein wachsender Bedarf an
der Beurteilung der RNA-Qualität
in kleinen (Picogramm bis Nanogramm) Proben – zum Beispiel bei solchen,
die aus einer Laser Capture-mikro-dissection erhalten werden, und
oft sind die derzeitigen Verfahren, die erfordern, dass die gesamte Probe
oder mehr bei der Qualitätskontrolle
vor der Analyse verbraucht wird, daher nicht geeignet.
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Es
gibt zahlreiche Bemühungen,
die Menge an Gesamt-RNA für
die Qualitätsbeurteilung
zu vermindern, einschließlich
der RT-PCR der 18S- rRNA unter Verwendung von 25 ng oder weniger
Ausgangsmaterial, aber dies ist ein bedeutender Aufwand. Alternativ
wurde die Hybridisierung von Primern an die 28S-rRNA als Indikator für die RNA-Integrität bei in
situ-Hybridisierungen verwendet.
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Eine
weitere Minimierung der Probenmenge wurde durch die Einführung der
Labor-auf-einem-Cip ("Lab-on-a-Chip")-Technologie von
Agilent erreicht, die eine Alternative zu der traditionellen, auf
einem Gel basierenden Analyse darstellt, welche die Quantifizierung
von RNA-Proben mit der Qualitätsbeurteilung
in einem einzigen Testansatz integriert; für die Analyse wird nur 1 μl von 10
ng/μl benötigt.
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Es
bleibt jedoch die Herausforderung bestehen, eine integrierte Mikroarray-Analyse der aus der
RNA abgeleiteten Proben einschließlich der Probenanalyse (z.B.
der Erstellung eines Expressionsprofils ("expression profiling")) sowie eine Beurteilung der Probenqualität und -integrität durchzuführen.
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Es
existieren verschiedene Szenarien der Mikroarrayanalysen-Qualitätskontrolle;
diese verwenden einen internen Standard, der endogen oder exogen
sein kann. Die derzeitige Qualitätskontrolle
konzentriert sich jedoch nur auf die Normalisierung der erhaltenen
Ergebnisse, um Unterschiede bei der Markierung und bei Nachweis
Wirksamkeiten sowie Unterschiede in der aufgetragenen Nukleinsäuremenge,
Oberflächenanomalien
und die Gesamtqualität
des Objektträgers
zu kompensieren. Die RNA-Integrität wird bei der derzeitigen Mikroarray-Analyse
nicht angesprochen.
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Die
Durchführbarkeit
der Verwendung von rRNA als endogenen Standard bei der Mikroarray-Analyse wurde
in WO 02/05038 aufgezeigt, das ein Verfahren für die Bereitstellung eines
internen rRNA-Standards offenbart.
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rRNA
als interner endogener Standard wird im Allgemeinen in einem großen experimentellen
Gebiet als ideal angesehen, und zwar im Hinblick auf ihre Expression,
die während
des Zellzyklus, zwischen den Zellarten oder als Antwortreaktion
auf experimentelle Behandlungen, die man zu untersuchen wünscht, nicht
variiert. Damit jedoch ein solcher endogener Standard bei der Nukleinsäure-Mikroarray-Analyse
zulässig
ist, ist es entscheidend, dass er eine ähnliche relative Häufigkeit
wie das Ziel-Transkript aufweist. Da die rRNA relativ zu anderen
RNAs in riesigen Mengen vorliegt, muss ihr Spiegel vermindert werden,
während
er exakt bleibt.
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In
WO 02/05038 wird das übermäßige Signal,
das von der markierten rRNA (oder von der cDNA, die aus der rRNA
erzeugt wurde) stammt, heraus kompetitiert, und das für sie (die
rRNA) nachgewiesene Signal wird auf ein Ausmaß vermindert, das mit dem der
Signale für
die anderen markierten RNAs kompatibel ist; dies erfolgt durch die
posttranskriptionelle Zugabe einer Menge einer nicht markierten
ribosomalen Nukleinsäure-Kompetitor-Sonde
zu dem Hybridisierungspuffer, die mit der immobilisierten ribosomalen
Einfang-Sonde kompetitiert. Die Verwendung eines solchen internen
Standards bei den Test- und den Referenzproben erlaubt dann die
Bereitstellung eines Normalisierungsfaktors, der die Korrektur des
Hybridisierungssignals ermöglicht, das
sich aus der Bindung der Ziel-cDNA an die entsprechende Einfang-Sonde
ergibt.
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Ein
Problem bei dem vorstehenden Verfahren besteht jedoch darin, dass
eine große
Menge der überschüssigen,
Fluoreszenz-markierten, amplifizierten rRNA in dem Hybridisierungsgemisch
vorhanden ist, was zu hohen Hintergrundsignalen mit beiträgt.
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Salowsky,
R. et al.: „High
sensitivity quality control of RNA Samples using RNA 6000 Pico LabChip
kit", Agrient Technologies
Anwendungen (2002) lehrt ein Verfahren für die Beurteilung der RNA-Integrität, das eine Elektrophorese
beinhaltet.
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In
der derzeitigen Praxis hat sich jedoch keine Mikroarray-Hybridisierungsanalyse
mit einer integrierten RNA-Integritätskontrolle als durchführbar erwiesen.
Daher besteht ein Bedarf an der Beurteilung der RNA-Integrität, um sie
mit der Leistung von Hybridisierungen der amplifizierten RNA (aRNA)
mit dem Array in Beziehung setzen zu können.
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Die
vorliegende Erfindung hat die Aufgabe der Bereitstellung eines Verfahrens
zur Beurteilung der RNA-Integrität
für die
Nukleinsäure-Hybridisierung
bei Mikroarray-analyse-Testansätzen.
Noch spezifischer hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe der
Bereitstellung eines Verfahrens für die Mikroarray-Analyse einer Nukleinsäure-Probe,
wobei die Probe auf ihre ursprüngliche
Integrität
in Verbindung mit ihrer Analyse hinsichtlich einer bestimmten Anwendung
wie z.B. der Erstellung eines Gen-Expressionsprofils, hin analysiert
wird. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung hat daher die Aufgabe
der Bereitstellung eines Nukleinsäure-Analyseverfahrens, in dem es nicht erforderlich
ist, irgendwelches Probenmaterial bei einer Qualitätskontrolle
vor der Analyse zu verbrauchen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
der Regel wird bei den Amplifikationen für die Zwecke eines Arrays die
Gesamt-RNA einschließlich der
rRNA verwendet. Der erste Schritt bei der Herstellung einer aRNA
besteht in der Verlängerung
eines Oligo-dT-Primers, der an den 3'-polyA-Trakt von Boten-RNAs (mRNAs)
angelagert wird, um den ersten Strang der cDNA herzustellen. In
der vorliegenden Erfindung werden zusätzliche Sequenzspezifische
Primer zu gleichen Zeit bei der gleichen reverse Transkriptase-Reaktion
verlängert;
d. h. in der vorliegenden Erfindung werden die Amplifikationsreaktionen zusätzlich zu
dem Oligo-dT-Primer mit einem Satz von mindestens zwei weiteren
Primern angesetzt, die mit den 18S- und den 28S- rRNAs spezifisch
hybridisieren. Diese Primer erlauben die Synthese eines markierten
Produkts, das dazu verwendet wird, die Häufigkeit der rRNA durch die
Hybridisierung mit dem Array zu beurteilen.
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Des
Weiteren ist bekannt, dass die prokaryontische mRNA polyadenyliert
vorliegen kann, obwohl der PolyA-Trakt dazu tendiert, kürzer zu
sein und nicht alle mRNAs einer bestimmten Art polyadenyliert vorliegen. Obwohl
dies mit der mRNA-Stabilität oder sogar
mit der Translation verbunden sein kann, bleibt die vollständige Bedeutung
dieser Beobachtung jedoch unklar (N. Sarkar, Annual Reviews of Biochemistry,
1997, Bd. 66, S. 173–197).
Es ist jedoch durchaus möglich,
die polyadenylierte Subpopulation zu amplifizieren. Dementsprechend
ist die vorliegende Erfindung gleichermaßen für prokaryontische Systeme geeignet,
wobei die Amplifikationsreaktionen zusätzlich zu dem Oligo-dT-Primer
dann mit einem Satz von mindestens zwei weiteren Primern angesetzt
werden, die mit der 16S- und der 23S-rRNA spezifisch hybridisieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren für die Beurteilung und Analyse
der integrierten Nukleinsäureintegrität bereit,
das ein kombiniertes Array von Nukleinsäuremolekülen verwendet, die auf einem
festen Träger
immobilisiert sind, wobei das Array der Nukleinsäuremoleküle eine Kombination von zu
der amplifizierten RNA komplementären Kontroll-Oligonukleotiden
umfasst, die von der 16S-, der 18S- oder einer funktionell äquivalenten
rRNA abgeleitet wurde, und zu der amplifizierten rRNA komplementäre Kontroll-Oligonukleotide
umfasst, die von der 23S-, der 28S- oder einer funktionell äquivalenten-rRNA
abgeleitet wurde, sowie Detektorsonden, die zu der mRNA komplementär sind.
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Der
Begriff „funktionell äquivalente
rRNA", wie er in
der vorliegenden Beschreibung durchgehend verwendet wird, bezieht
sich auf ribosomale Nukleinsäuren,
die eine geringfügig
andere Größe aufweisen,
aber die gleiche Funktion erfüllen.
So ist zum Beispiel in der Hefe die 26S-rRNA das funktionelle Äquivalent
der 28S-rRNA des Menschen.
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In
den Zellen können
noch andere rRNA-Species vorliegen, die ebenfalls gute Indikatoren
für die RNA-Qualität sein können. Diese
umfassen die 5S-rRNA, die vom Menschen und von vielen prokaryontischen Arten
sowie von Pflanzenarten bekannt ist. Die vorliegende Erfindung zieht
die Verwendung dieser anderen rRNA-Species in Betracht, wenn an
diese gleichzeitig mit der Anlagerung des Oligo-dT-Primers an die
polyadenylierte mRNA ein Primer spezifisch angelagert werden kann.
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Darüber hinaus
zieht die vorliegende Erfindung die Verwendung von nichtpolyadenylierter
RNA als Ziel für
eine spezifische Primer-Anlagerung in Betracht, und zwar im Hinblick
auf folgenden Kriterien, die beinhalten (1), dass die RNA ein Indikator
für die
Probenqualität
sein sollte und (2), dass die RNA in einer Gesamt-RNA-Probe vorliegen
sollte und (3) dass die RNA nicht polyadenyliert sein sollte, wie
z.B. im Falle einiger regulatorischer rRNAs, einiger Histon-mRNAs
und einiger viraler RNAs. Insbesondere ist dieses letzte Kriterium
im Hinblick auf die Tatsache von Bedeutung, dass einige RNA-Species
in polyadenylierter sowie in nichtpolyadenylierter Form vorliegen
können.
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Dementsprechend
besitzt das Array, wie es in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, typischerweise einen oder mehrere Auftragspunkte (spots),
die Oligos enthalten, die zu der amplifizierten 16S- oder 18S-rRNA
oder einer funktionell äquivalenten
rRNA komplementär
sind, einen oder mehrere Auftragspunkte, die Oligos enthalten, die
zu der amplifizierten 23S- oder 28S-rRNA oder einer funktionell äquivalenten
rRNA komplementär
sind, und einen oder mehrere Auftragspunkte, die Oligos enthalten,
die zu der amplifizierten mRNA komplementär sind.
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Im
Allgemeinen besitzt jeder Auftragspunkt auf dem Array ein Oligonukleotid,
d. h. eine Oligonukleotid-Species. Daher sind die Oligonukleotidmoleküle innerhalb
eines Auftragspunktes gewöhnlich
nahezu identisch, soweit es die Einschränkungen der Synthese erlauben.
Alternativ kann ein Auftragspunkt mehr als eine Oligonukleotid-Species
enthalten, die z.B. zu unterschiedlichen Teilen der z.B. 18S- oder 28S-Ziel-rRNA
komplementär
sein können;
zum Beispiel können
einige Teile eines RNA-Moleküls
gegenüber
einem Abbau empfindlicher sein als andere. Die Verwendung solcher
Oligonukleotide erlaubt den Nachweis von teilweise degradierten
RNAs; dies ist bei den im Fachgebiet bekannten Verfahren wie z.B.
bei der Agarosegel-Analyse oder der Bioanalysator-Technologie von
Agilent nicht der Fall.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Beurteilung und Analyse
der integrierten Nukleinsäureintegrität bereit,
umfassend die Schritte:
- (a) Bereitstellen eines
Trägers
mit einem Satz immobilisierter Detektorsonden und einen Satz von
mindestens zwei Kontrollsonden, wobei
(i) eine erste der mindestens
zwei Kontrollsonden zur 23S- oder ihrem funktionellen Äquivalent
oder zur 28S-rRNA oder ihrem funktionellen Äquivalent komplementär ist, und
(ii)
eine zweite der mindestens zwei Kontrollsonden zur 16S- oder ihrem
funktionellen Äquivalent
oder zur 18S-rRNA oder ihrem funktionellen Äquivalent komplementär ist, wobei
die erste und die zweite Kontrollsonde die beiden Haupt-rRNAs des
Organismus darstellen, von dem eine Probe extrahiert wird, und die
die Beurteilung der Integrität
dieser Probe erlauben;
- (b) In-Kontakt-Bringen des Trägers mit Analyt-Ribonukleinsäuren, die
von einer Probe stammen, unter Bedingungen, die eine Hybridisierung
komplementärer
Analyt-Ribonukleinsäuren und
immobilisierter Sonden erlauben, um Analyt-Ribonukleinsäure/Sonden-Komplexe zu bilden;
wobei die Hybridisierung ein nachweisbares Signal erzeugt;
- (c) Nachweisen der durch die Komplexe erzeugten Signale;
- (d) Bestimmen des Verhältnisses
der Signale, die durch die 28S-rRNA/Kontrollsonde-
und die 18S-rRNA/Kontrollsonde- oder durch die 23S-rRNA/Kontrollsonde-
und die 16S-rRNA/Kontrollsonde- oder durch funktionell äquivalente
rRNA/Kontrollsonde-Komplexe erzeugt wurden; und
- (e) Beurteilen der Integrität
der Probe; und
- (f) Bewerten der Ergebnisse der Mikroarray-Analyse in Anbetracht
der Beurteilung der Integrität.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung erlaubt die Beurteilung der
RNA-Integrität und ihrer
Beziehung zur Leistung der Mikroarray-Analyse in einem integrierten
Verfahren.
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Darüber hinaus
erlaubt das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Bestimmung
von Niveaus der rRNA-Integrität.
Ein Kriterium für
eine gute Qualität
der rRNA besteht im Allgemeinen darin, dass die Banden im Falle
einer Agarosegel-Analyse
nicht nur vorhanden sind, sondern auch schart definiert sind. Man
nimmt an, dass ein begrenzter Abbau zu ausgefransten Enden sowie
zur vollständigen
Zerstörung
führt.
Ausgefranste Enden sind quantitativ schwer zu beurteilen; sie bilden „Schultern" der Peaks, die von
den intakten rRNAs stammen.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erlaubt den Nachweis begrenzter Verluste an Oligoribonukleotiden
von den 3'- oder
den 5'-Enden fast
intakter rRNAs durch die Identifizierung der Position der rRNA-Primer
auf den immobilisierten Kontrollsonden. Dementsprechend stellt das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung die Beurteilung von Unterschieden in der Qualität zwischen
guten und perfekten Gesamt-RNA-Proben mit einer deutlich höheren Auflösung bereit,
als sie durch die Verfahren bereitgestellt wird, die gegenwärtig im
Fachgebiet bekannt sind.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Bevor
das vorliegende Verfahren und die Lösungen beschrieben werden,
die bei dem Verfahren verwendet werden, sollte verstanden werden,
dass diese Erfindung nicht auf bestimmte Verfahren, Bestandteile oder
Lösungen,
die beschrieben werden, beschränkt
ist, da solche Verfahren, Bestandteile oder Lösungen natürlich variieren können.
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In
der vorliegenden Beschreibung und den angehängten Ansprüchen umfassen die Singular-Formen „ein/eine" und „der/die/das" auch Bezüge auf den
Plural, sofern der Zusammenhang dies nicht offensichtlich anders
diktiert.
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Es
sollte auch verstanden werden, dass die hierin verwendete Terminologie
nicht beabsichtigt, einschränkend
zu wirken, da der Rahmen der vorliegenden Erfindung nur durch die
angehängten
Ansprüche
eingeschränkt
wird.
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Dementsprechend
sollten die Definitionen nicht so verstanden werden, dass sie den
Rahmen der Erfindung einschränken.
Stattdessen sollten sie verwendet werden, um die Sprache der Beschreibung
zu interpretieren und, wo passend, auch die Sprache der Ansprüche. Diese
Begriffe können
auch im Zusammenhang der Beschreibung der Erfindung besser verstanden
werden. Wenn ein Begriff in der Beschreibung oder in den Ansprüchen enthalten
ist, der in der vorliegenden Beschreibung nicht näher definiert
wird oder der auf Grundlage seines Zusammenhanges nicht interpretiert
werden kann, sollte er so angesehen werden, dass er die gleiche
Bedeutung besitzt, wie sie durch Fachleute verstanden wird.
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Der
Gegenstand der Erfindung liegt auf dem Gebiet der Nukleinsäuren und
richtet sich insbesondere auf Verfahren zur Bestimmung, ob eine
spezifische Nukleinsäuresequenz
in einer Probe vorhanden ist. Es ist wichtig, bestimmen zu können, ob
die Sequenz, die nachgewiesen werden soll, in der Originalprobe
tatsächlich nicht
vorhanden ist oder ob sie während
der Verfahrensschritte, denen die Probe ausgesetzt wurde, degradiert wurde,
was zu einem falsch-negativen Ergebnis führen würde. Wie jeder Fachmann anerkennen
wird, ist RNA gegenüber
Degradation äußerst empfindlich.
Insbesondere bei klinischen Diagnosen über den Nukleinsäurespiegel
ist eine Qualitätskontrolle
der Nukleinsäure,
die aus einer solchen Probe extrahiert wird, ein wichtiger Punkt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren für die Beurteilung
und Analyse der integrierten Nukleinsäureintegrität, umfassend die Verwendung
eines kombinierten Arrays von Nukleinsäuremolekülen, die auf einem festen Träger immobilisiert
sind, wobei dieses Array mit Nukleinsäuremolekülen eine Kombination von Oligonukleotiden
umfasst, die zu einer RNA komplementär sind, welche aus der 16S-
oder der 18S- oder einer funktionell äquivalenten rRNA stammt, und
von Oligonukleotiden umfasst, die zu einer RNA komplementär sind,
welche aus der 23S- oder der 28S-rRNA oder einer funktionell äquivalenten
rRNA stammt, sowie Detektor-Oligonukleotide, die zur mRNA komplementär sind.
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Bei
Genexpressionsstudien ist es eine derzeit übliche Praxis, die mRNA-Expressionsprofile
zu messen. Die Zellen regulieren die Expression ihrer Gene als Antwort
auf Veränderungen
in ihrer Umgebung. Die spezifischen Muster der Genexpression, wie
sie durch die Spiegel der mRNA-Produktion gemessen werden, können signifikante
Einsichten in die normale Gewebeentwicklung, biologische Antwortreaktionen
und die Pathogenese von Erkrankungen liefern. Die Erstellung von
Genexpressionsprofilen spielt eine Rolle bei der Rationalisierung
verschiedener kritischer Schritte bei der modernen pharmazeutischen
Entwicklung, der Identifizierung von neuen Zielgenen, der Identifizierung
und Optimierung von Leitarzneistoffen, der Erstellung des Toxizitätprofils
von Arzneistoffen und der Überwachung
von klinischen Studien.
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Mit
der auf dem neuesten Stand befindlichen DNA-Array- (DNA-Chip-) Technologie
sind Wissenschafter in der Lage, Tausende bis Zehntausende von Genen
auf einem sehr kleinen Bereich einer Oberfläche zu immobilisieren. Wenn
diese mit den Proben von Interesse hybridisiert werden, sind die
Wissenschafter in der Lage, die Expressionsspiegel dieser Tausende
von Genen mit hoher Auflösung
nachzuweisen und zu messen.
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Gene,
die Proteine codieren, werden im Zellkern in mRNAs transkribiert.
Diese mRNAs werden wiederum durch die Ribosomen im Cytoplasma zu
Proteinen translatiert. Der Transkriptionsspiegel eines Gens wird
als die Menge seiner entsprechenden mRNA angesehen, die in der Zelle
vorliegt. Bei vergleichenden Hybridisierungsexperimenten werden
zum Beispiel die Mengen vieler verschiedener mRNAs von mindestens zwei
Zellpopulationen miteinander verglichen.
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Typischerweise
werden bei den Mikroarray-Analyseverfahren die rRNA-Spiegel nicht gemessen,
weil rRNAs nicht polyadenyliert sind und daher durch die reverse
Transkriptase nicht von einem Oligo-dT-Primer (der z.B. auch einen
T7-Promotor anfügt) in cDNA
umgeschrieben werden. Daher werden die rRNAs bei den herkömmlichen
RNA-Amplifikationsverfahren wie sie z.B. durch Van Gelder et al.
in dem US-Patent Nr. 5,545,522 beschrieben werden, nicht amplifiziert
oder markiert (z.B. durch einen Fluorophor).
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Der
erste Schritt bei der Herstellung einer aRNA besteht typischerweise
in der Verlängerung
eines Oligo-dT-Primers, der an den 3'-polyA-Trakt der mRNAs angelagert wird,
um den ersten Strang der cDNA herzustellen. Die meisten Array-Amplifikationen verwenden
die Gesamt-RNA, in der die rRNA immer noch vorhanden ist.
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In
den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird neben dem Oligo-dT-Primer,
der mit der mRNA spezifisch hybridisiert, die reverse Transkriptase-Reaktion mit mindestens
zwei zusätzlichen
Primern angesetzt, die mit der 18S- oder der 16S-rRNA oder einer
funktionell äquivalenten
rRNA und mit der 23S- oder der 28S-rRNA oder einer funktionell äquivalenten
rRNA spezifisch hybridisieren.
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Eine
Probe, wie sie in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann
aus biologischem Material bestehen oder aus irgendeinem Material,
das biologisches Material enthält,
aus dem die Ribonukleinsäuren
oder die Gesamt-RNA hergestellt und auf die qualitative und quantitative
Anwesenheit bestimmter Nukleinsäuresequenzen
hin analysiert werden kann.
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Die
Geamt-RNA kann aus praktisch jeder beliebigen Probe isoliert werden.
Die Probe ist jedoch in der Regel eine biologische oder eine biochemische
Probe. Der Begriff „biologische
Probe", wie er hierin
verwendet wird, bezieht sich auf eine Probe, die aus einem Organismus
oder aus Bestandteilen (z.B. Zellen) eines Organismus erhalten wird.
Bei der Probe kann es sich um jedes) beliebige biologische Gewebe
oder Flüssigkeit handeln.
Häufig
wird die Probe eine „klinische
Probe" sein, die
eine Probe darstellt, welche aus einem Patienten stammt, einschließlich des
Menschen und Tieren. Solche Proben umfassen Knochenmark, Gehirn-
und Rückenmarksflüssigkeit,
Blut, Blutfraktionen wie z.B. Serum, einschließlich fötales Serum (z.B. SFC) und
Plasma, Blutzellen (z.B. weiße
Blutzellen), Gewebe oder Feinnadel-Biopsie-Proben, Urin, Bauchfellflüssigkeit
und Flüssigkeit
im Pleuraraum oder Zellen davon, sind aber nicht auf diese beschränkt. Biologische
Proben können auch
Pflanzenproben und Mikrobenproben einschließlich Schnitte von Geweben
oder Zellen umfassen. Verfahren zur Isolierung der Gesamt-RNA aus einer Vielzahl
von eukaryontischen Proben, einschließlich Proben menschlicher,
tierischer und pflanzlicher Herkunft oder aus der Hefe, sind im
Fachgebiet wohlbekannt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, in
dem die Probe eine Gesamtribonukleinsäure-Probe ist.
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Die
exakte Analyse der Genexpression erfordert die Analyse spezifischer
Zelltypen ohne Interferenz von den umgebenden Zellen. Wenn diese
reinen Zellpopulationen als Ausgangspunkt dienen, bedeutet dies oft
die Arbeit mit kleinen Probenmengen. Es werden spezielle Technologien
benötigt,
um die Herausforderungen bei der Handhabung dieser wertvollen Proben
zu überwinden.
Die Kombination von RNA-Amplifikation und Mikroarray-Analyse enthüllt die differentielle
Genexpression zwischen den Zelltypen. Im Fachgebiet sind verschiedene
Gesamt-RNA-Amplifikationsverfahren bekannt, welche die molekulare
Analyse von RNA-Proben erlauben, die für eine Mikroarray-Analyse zu
klein sind, wie z.B. mikroskopische Proben.
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Dementsprechend
wird in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitgestellt, in dem
die Analyt-Ribonukleinsäuren
amplifizierte Ribonukleinsäuren
darstellen.
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Wie
vorstehend erwähnt,
handelt es sich bei der RNA, die bei einer typischen vorgeschalteten
reverse Transkriptase-Reaktion verwendet wird, um die Gesamt-RNA, von der 80%
aus ribosomaler RNA bestehen. Der Bestandteil an mRNA in der gesamten
zellulären
RNA kann in Abhängigkeit
von dem Gewebe von 2% bis zu 5% variieren, wobei der verbleibende
Rest der RNA aus tRNA oder aus kleinen nukleären RNAs besteht.
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Die
Isolierung intakter RNA ist für
viele Verfahren, die zur Analyse der Genexpression verwendet werden,
wie z.B. der Mikroarray-Analyse, essentiell. Es ist eine RNA mit äußerst hoher
Integrität
erforderlich, und daher ist die Beurteilung der RNA-Integrität ein wesentlicher
Teil der Genexpressionsanalyse. Daher stellt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren für
die Beurteilung und Analyse der integrierten Nukleinsäureintegrität bereit,
umfassend die Verwendung eines kombinierten Arrays von Nukleinsäuremolekülen, die
auf einem festen Träger
immobilisiert sind, wobei dieses Array von Nukleinsäuremolekülen eine
Kombination von Kontroll-Oligonukleotiden,
einerseits zu der amplifizierten RNA komplementäre sind umfasst, welche aus
der 18S- oder der 16S-rRNA oder einer funktionell äquivalenten
rRNA abgeleitet wurde, und andererseits von Kontroll-Oligonukleotiden
umfasst, die zu der 23S- oder der 28S-rRNA oder einer funktionell äquivalenten
rRNA komplementär
sind, sowie Detektor-Oligonukleotide umfasst, die zur mRNA komplementär sind.
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Dementsprechend
wird in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitgestellt, in dem
die amplifizierten Ribonukleinsäuren
aus amplifizierten ribosomalen und aus Boten-Ribonukleinsäuren bestehen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, in
dem die amplifizierten ribosomalen Ribonukleinsäuren aus amplifizierten 28S-
und 18S- oder aus 23S- und 16S- oder funktionell äquivalenten
Ribonukleinsäuren
bestehen.
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Man
wird verstehen, dass die amplifizierten Analyt-Ribonukleinsäuren, die
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden, markiert
sein können,
um den Nachweis von Analyt-Ribonukleinsäure/Sonde-Komplexen auf dem
Mikroarray zu erlauben.
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Dementsprechend
werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereitgestellt, in denen die
amplifizierten Analyt-Ribonukleinsäuren markiert
sind.
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Der
Begriff Markierung, wie er in der vorliegenden Beschreibung verwendet
wird, bezieht sich auf ein Molekül,
das ein Signal verbreitet, das beim Nachweis und bei der Quantifizierung
behilflich ist. Dieses Signal kann entweder visuell nachgewiesen
werden (z.B. weil es ein gefärbtes
Produkt liefert oder weil es Fluoreszenz abstrahlt) oder mittels
eines Detektors, der Eigenschaften des Reportermoleküls nachweist
(z.B. Radioaktivität,
Magnetfeld usw.). In der vorliegenden Beschreibung erlauben die
Marker den Nachweis der Identität und
die Quantifizierung von Analyt-Sequenzen innerhalb einer Probe.
Nachweisbare Markierungen, die für eine
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen
jede beliebige Zusammensetzung, die durch spektroskopische, photochemische,
biochemische, immunchemische, elektrische, optische oder chemische
Mittel nachgewiesen werden kann, sind aber nicht auf diese beschränkt.
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Dementsprechend
kann praktisch jede beliebige Markierung, die ein nachweisbares
und quantifizierbares Signal produziert und die in der Lage ist,
an ein Nukleotid angeheftet zu werden und/oder in das erzeugte Amplikon
oder in die RNA-Kopie
eingebaut zu werden, in Verbindung mit den Verfahren der Erfindung
verwendet werden. Geeignete Markierungen umfassen zum Beispiel und
nicht als Einschränkung
Radioisotope, Fluorophore, Chromophore, chemolumineszente Einheiten,
chemische Markierungen wie z.B. die ULS-Markierung (Universal Linkage
System; Kreate-ch) und ASAP (Accurate, Sensitive and Precise; Perkin
Elmer) usw. Geeignete Markierungen können eine Farbreaktion induzieren
und/oder können
in der Lage zur Bio-, Chemo- oder Photolumineszenz sein.
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Nützliche
Markierungen in der vorliegenden Erfindung umfassen zum Beispiel
Biotin für
die Färbung mit
einem markierten Streptavidin-Konjugat, Digoxigenin, anti-Digoxigenin, Luciferase,
P-Galactosidase, Antigene, Enzyme und Enzym-Konjugate (z.B. Meerrettich-Peroxidase,
alkalische Phosphatase und andere, die üblicherweise verwendet werden,
wie z.B. bei einem ELISA).
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Weitere
nützliche
Markierungen umfassen isotopische Markierungen einschließlich radioaktive
Markierungen (z.B. 3H, 125I, 35S, 14C, 33P oder 32P), kolorimetrische
Markierungen wie z.B. kolloidales Gold (z.B. Goldpartikel mit einem
Durchmesser von 40 nm bis 80 nm streuen grünes Licht mit hoher Effizienz);
Zucker und Lektine können
ebenfalls nützlich
sein. Patente, die die Verwendung solcher Markierungen lehren, umfassen
die US-Patente Nr. 3,817,837; 3,850,752; 3,939,350; 3,996,345; 4,277,437;
4,275,149 und 4,366,241. Moleküle,
die ihre Fluoreszenz oder ihre Aktivität nach einer Veränderung
der Bindung verändern,
können
ebenfalls nützlich
sein.
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Fluoreszenz-Markierungen
sind besonders geeignet, weil sie sehr starke Signale mit niedrigem
Hintergrund bereitstellen. Fluoreszenz-Markierungen sind auch mit
hoher Auflösung
und bei schnellen Durchmusterungs-Verfahren optisch nachweisbar.
Fluoreszenz-Markierungen bieten den zusätzlichen Vorteil, dass die Bestrahlung
einer Fluoreszenz-Markierung mit Licht eine Vielzahl von Emissionen
produzieren kann. Daher kann eine einzelne Markierung eine Vielzahl
von messbaren Ereignissen bereitstellen.
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Fluoreszenz-Markierungen
können
im Verlauf einer in vitro-Transkriptions-Reaktion leicht hinzugefügt werden.
So kann zu Beispiel mit Fluorescein markiertes UTP und CTP in die
RNA eingebaut werden, die bei einer in vitro-Transkription hergestellt
wird.
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Dementsprechend
werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereitgestellt, bei denen die
amplifizierten Analyt-Ribonukleinsäuren fluoreszenzmarkiert
sind.
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Wünschenswerterweise
sollten die Fluoreszenz-Markierungen Licht von über etwa 300 nm absorbieren,
in der Regel von über
etwa 350 nm und noch üblicher
von über
etwa 400 nm, wobei sie gewöhnlich
bei Wellenlängen
emittieren, die mehr als etwa 10 nm höher liegen, als die Wellenlänge des
absorbierten Lichts.
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Besonders
nützliche
Fluoreszenz-Markierungen umfassen als Beispiel und nicht als Einschränkung Fluorescein-isothiocyanat
(FITC), Rhodamin, Malachitgrün,
Oregongrün,
Texasrot, Kongorot, SybrGreen, Phycoerythrin, Allophycocyanin, 6-Carboxyfluorescein
(6-FAM), 2',7'-Dimethoxy-4',5'-dichlor-6-carboxyfluorescein (JOE),
6-Carboxy-X-rhodamin (ROX), 6-Carboxy-2',4',7',4,7-hexachlorofluorescein
(HEX), 5-Carboxyfluorescein (5-FAM), N,N,N',N'-Tetramethyl-6-carboxyrhodamin
(TAMRA), Cyanin-Farbstoffe (z.B. Cy5 und Cy3, einschließlich z.B.
Oyster®-Farbstoffe von Flownamics®,
Madison), BODIPY-Farbstoffe (z.B. BODIPY 630/650, Alexa542 usw.),
das grün
fluoreszierende Protein (GFP), das blau fluoreszierende Protein
(BFP), das gelb fluoreszierende Protein (YFP), das rot fluoreszierende
Protein (RFP) und ähnliche
(vergleiche z.B. mit Alexa-Farbstoffe von Molecular Probes, Eugene,
Oregon, USA; Dyomics, Deutschland).
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden Verfahren gemäß der Erfindung
bereitgestellt, in denen die amplifizierten Analyt-Ribonukleinsäuren mit
einem Fluoreszenz-Marker markiert sind, der aus der Gruppe ausgewählt wird,
die Fluorescein, Cy5 und Cy3 umfasst.
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Vorzugsweise
wird die Position der Markierung die Erzeugung, die Hybridisierung,
den Nachweis oder andere nach der Hybridisierung erfolgende Modifizierungen
des markierten Polynucleotids nicht beeinträchtigen. Es kann eine Vielzahl
unterschiedlicher Protokolle verwendet werden, um die markierten
Nukleinsäuren zu
erzeugen, wie im Fachgebiet bekannt ist, wobei solche Verfahren
typischerweise auf den markierten Primern oder der enzymatischen
Erzeugung markierter Nukleinsäuren
unter Verwendung eines markierten Nukleotids basieren. So kann zum
Beispiel die Markierung in eine Nukleinsäure während den Transkriptions-/Amplifikations-Schritten
eingebaut werden, um markierte Amplikons herzustellen. Daher wird
man verstehen, dass die Nukleotide, die in den Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, markiert sein können.
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Dementsprechend
werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereitgestellt, in denen die
Analyt-Ribonukleinsäuren
mittels der Markierung-durch-Synthese markiert werden.
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Nicht
einschränkende
Beispiele für
Markierung-durch-Synthese-Verfahren sind z.B. die Verfahren, wie sie
durch Van Gelder et al. in dem US-Patent Nr. 5,545,522 offenbart
werden, und z.B. das „Tyras"-Verfahren, wie es
durch Van Gemen in dem europäischen
Patent Nr. 1 056 884 offenbart wird.
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In
den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen die RNA-Amplifikations-
oder die reverse Transkriptase-Reaktions-Gemische neben einem Oligo-dT-Primer
zwei zusätzliche
Primer, die eine Sequenz besitzen, die für die 18S- oder die 16S-rRNA oder eine funktionell äquivalente
rRNA einerseits und für die
28S- oder die 23S-rRNA
oder eine funktionell äquivalente
rRNA andererseits spezifisch ist. Besonders geeignete rRNA-spezifische
Primer werden gegen nicht polymorphe Regionen der rRNAs entworfen;
z.B. gegen menschliche RNAs, so dass die Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung für
alle menschlichen Gesamt-RNA-Proben
oder für
alle Gesamt-RNA-Proben aus anderen Organismen universell sind. Die
Verlängerung
der Primer durch eine RNA-Polymerase-Promotor-Sequenz erlaubt die
Markierung multipler RNA-Kopien während der Synthese, die zu
den Matrizen-rRNAs
komplementär
sind, die in dem Reaktionsgemisch vorliegen. Eine „Matrize" ist ein Nukleinsäuremolekül, das durch
eine Nukleinsäure-Polymerase
kopiert wird. Eine Matrize kann in Abhängigkeit von der Polymerase
entweder einzelsträngig,
doppelsträngig
oder teilweise doppelsträngig
sein. Die synthetisierte Kopie ist zu der Matrize komplementär oder zu
mindestens einem Strang der doppelsträngigen oder der teilweise doppelsträngigen Matrize.
Sowohl RNA als auch DNA werden immer in 5'-zu-3'-Richtung synthetisiert, und die beiden
Stränge
eines Nukleinsäure-Duplexmoleküls sind
immer so angeordnet, dass die 5'-Enden
der beiden Stränge
sich an den entgegengesetzten Enden des Duplexmoleküls befinden
(und notwendigerweise sind dies die 3'-Enden dann ebenfalls).
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Eine „Promotor-Sequenz" ist eine spezifische
Nukleinsäuresequenz,
die durch eine DNA-abhängige-RNA-Polymerase
(„Transkriptase" oder „RNA-Polymerase") als Signal für die Bindung
an die Nukleinsäure und
für den
Start der Transkription der RNA in der 5'->3'-Richtung an einer
Position, die sich direkt stromabwärts des Promotors befindet,
erkannt wird. Für
die Bindung erfordern solche Transkriptasen im Allgemeinen DNA,
die in dem Teil, der die Promotorsequenz und ihr Komplement umfasst,
doppelsträngig
ist; der Matrizen-Anteil (die Sequenz, die transkribiert werden
soll) braucht nicht doppelsträngig
zu sein. Individuelle DNA-abhängige-RNA-Polymerasen erkennen
eine Vielzahl unterschiedlicher Promotor-Sequenzen, die in ihrer
Effizienz, die Transkription zu fördern, deutlich variieren können. Wenn
eine RNA-Polymerase an eine Promotor-Sequenz bindet um die Transkription
zu initiieren, ist diese Promotor-Sequenz nicht Teil der transkribierten
Sequenz. Daher werden die so hergestellten RNA-Transkripte diese
Sequenz nicht enthalten. Bei dem Promotor kann es sich um den Promotor
für eine
beliebige geeignete RNA-Polymerase
handeln. Die vorliegende Erfindung beabsichtigt die Verwendung eines „Enzyms,
das eine RNA-Polymerase-Aktivität
besitzt", wie zum Beispiel
die RNA-Polymerasen
aus E. coli und aus den Bakteriophagen T7, T3 und SP6. Dementsprechend werden
die Promotor-Sequenzen, die durch die RNA-Polymerasen aus E. coli und den Bakteriophagen
T7, T3 und SP6 erkannt werden, in den Oligonukleotiden der Erfindung
in Betracht gezogen. Die Prozessivität zum Beispiel der T7-RNA-Polymerase
ist sehr groß und
beträgt
auf einer DNA-Matrize in der Regel mehr als 250 Nukleotide pro Sekunde.
Dies bedeutet, dass die Amplifikationsrate durch die Anzahl an Initiationsereignissen pro
Promotor pro Zeiteinheit bestimmt wird. Da der Promotor für jede Ziel-RNA
identisch ist, besteht keine Selektivität für die Amplifikation. Durch
die Anwendung der RNA-Polymerase werden neue RNA-Kopien der ursprünglichen
Ziel-RNA hergestellt. Während
des Transkriptionsschrittes werden in der Regel 10–1000 Kopien jeder
RNA hergestellt.
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Wie
durch Van Gelder et al. in dem US-Patent 5,545,522 offenbart, können cDNA-Stränge aus
einer Sammlung von RNA-Molekülen
unter Verwendung eines Primers der mit einer Promotor-Region verbunden
ist hergestellt werden. Diese Promotor-Region befindet sich stromaufwärts des
Primers an seinem 5'-Terminus
in einer Orientierung, die die Transkription im Hinblick auf die
verwendete RNA-Population
erlaubt. Wenn der zweite cDNA-Strang synthetisiert wird, wird sich
die Promotor-Sequenz in der korrekten Orientierung in diesem Strang
befinden, um die RNA-Synthese unter Verwendung dieses zweiten cDNA-Stranges
als Matrize zu initiieren.
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Alternativ
benötigen
besonders geeignete Verfahren für
die Amplifikation von RNA die Herstellung der cDNA-Intermediate
als Grundlage für
die Amplifikation nicht, wie es in Van Gemmen in
EP 1 056 884 B1 beschrieben
wird. Bei diesem sogenannten „Tyras"-Verfahren wird die
RNA durch eine RNA-Polymerase synthetisiert, und zwar direkt von
der Ziel-RNA-Matrize, die in dem Untersuchungsmaterial vorliegt.
Die Aktivität
der RNA-Polymerase ist von all den Sekundärstrukturen unabhängig, die
in der Ziel-RNA vorhanden sind, und daher gibt es keine Unterschiede
in der Weise, wie die unterschiedlichen Ziel-RNAs in Abhängigkeit
von den Strukturen in den Ziel-RNAs amplifiziert werden. Bei diesem
Verfahren kann, um eine beliebige Verlängerung entlang der RNA-Matrize
zu verhindern, das Oligonukleotid an seinem 3'-Ende blockiert werden. Auf diese Weise
ist die reverse Transkriptase nicht in der Lage, eine Verlängerung
des blockierten 3'-Endes des Oligonukleotids
zu beginnen, und an dieser Stelle wird keine cDNA synthetisiert.
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Der
3'-Terminus des
Oligonukleotids kann auf verschiedene Weisen blockiert werden, einschließlich einer
Modifizierung an seinem 3'-terminalen
Ende. Die Modifizierung am 3'-terminalen
Ende des Oligonukleotids kann zum Beispiel durchgeführt werden,
indem man eine 3'-terminale
Sequenz verwendet, die zu der Ziel-RNA nicht komplementär ist, oder
indem man eine Biotin-Gruppe verwendet oder indem man ein modifiziertes
Nukleotid verwendet, wie z.B. ein 3'-terminales Didesoxynukleotid, ein Rp-NTP-α-S-phosphorothioat-Nukleotid-Isomer
und Nukleotide, die Alkandiol-Reste, Cordycepine oder Aminoalkyle
umfassen, oder auf andere Weisen, die den Fachleuten wohlbekannt
sind.
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Dementsprechend
werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereitgestellt, in denen die
Markierung-während-der-Synthese
folgende Schritte umfasst:
- (a) Bereitstellen
der Gesamt-Ribonukleinsäure-Probe
und In-Kontakt-Bringen der Probe mit:
(i) einem Satz an Ribonukleinsäure-spezifischen
Primern, umfassend eine Promotorsequenz, die durch eine RNA-Polymerase
erkannt wird;
(ii) einem Enzym mit RNA-Polymerase-Aktivität;
(iii)
ausreichenden Mengen an rNTPs;
wobei entweder die Primer von
(i) oder die NTPs von (ii) markiert sind; und
- (b) Halten des resultierenden Reaktionsgemisches unter den geeigneten
Bedingungen für
eine ausreichende Menge an Zeit, damit die enzymatischen Prozesse
stattfinden können.
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Anders
als die Oligo-dT-Primer können
die rRNA-Primer endmarkiert werden, wobei eine Markierung entweder
an das 3'- oder
das 5'-Ende des
Oligonukleotids angeheftet wird; z.B. kann die T4-Polynukleotidkinase
verwendet werden, um die Übertragung
eines markierten Phosphatrestes von einem Nukleosid-Donor auf die
5'-Hydroxygruppe eines
Polynukleotids, Oligonukleotids oder Nukleosids zu katalysieren.
Alternativ können
die rRNA-Primer in gleicher Weise mit einem photostabilen Fluoreszenzfarbstoff
endmarkiert werden. Diese Primer werden die Synthese einer einzelsträngigen cDNA
proportional zu der Konzentration der rRNA erlauben. Diese Primer
sind gewöhnlich
blockiert, um die cDNA gegenüber
einem Abbau durch DNase I resistent zu machen.
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Dementsprechend
werden in einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereitgestellt, in denen die
amplifizierten Analyt-Ribonukleinsäuren endmarkiert
sind.
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Eine
Alternative zu der Koamplifikation der rRNA mit der mRNA wird durch
das sogenannte Stacking (Stapelung/Speicherung) bereitgestellt,
wobei die nicht amplifizierte rRNA, die in der Probe vorliegt, nach
der Amplifikation der mRNA direkt eingefangen und dann durch ein
oder mehrere fluoreszente Oligonukleotide in der Lösung, die
an die eingefangene rRNA in einem Auftragspunkt binden, nachgewiesen
wird.
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Mittel
für den
Nachweis angehefteter und/oder eingebauter Markierungen sind den
Fachleuten wohlbekannt. Daher können
zum Beispiel radioaktive Markierungen unter Verwendung eines photographischen Films
oder eines Szintillationszählers
nachgewiesen werden; Fluoreszenz-Markierungen können unter Verwendung eines
Photodetektors nachgewiesen werden, der die emittierte Strahlung
nachweist. Enzymatische Markierungen werden typischerweise durch
die Bereitstellung eines Enzymsubstrats für das Enzym und den Nachweis
des Reaktionsprodukts nachgewiesen, das durch die Wirkung des Enzyms
auf das Substrat produziert wird; kolorimetrische Markierungen werden
durch eine einfache Beobachtung der gefärbten Markierung nachgewiesen
und chemische Markierungen zum Beispiel durch eine Platin-Gruppe,
die Koordinationsbindungen mit dem Markierungsziel bildet und die
Markierung fest an das Ziel koppelt.
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In
den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Primersequenzen vorher bestimmt, so dass sie
einerseits mit der 18S- oder der 16S-rRNA oder einer funktionell äquivalenten
rRNA und andererseits mit der 28S- oder der 23S-rRNA oder einer
funktionell äquivalenten
rRNA spezifisch hybridisieren, und es werden die Primersequenzen
vorher bestimmt, um mit der mRNA spezifisch zu hybridisieren.
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Dementsprechend
werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereitgestellt, in denen der
Satz an Ribonukleinsäurespezifischen
Primern ribosomale und Boten-Ribonukleinsäure-spezifische Primer umfasst.
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Die
rRNA-Spiegel können
auf einem Array nach der Amplifikation durch die reverse Transkriptase
gemessen werden, wobei rRNA-spezifische Primer verwendet werden.
Die hergestellten Kopien repräsentieren die
ursprüngliche
Ziel-RNA-Population,
wie sie in dem Ausgangsmaterial vorliegt. Ein Nachteil liegt darin,
dass bei Amplifikationsreaktionen mit der Gesamt-RNA, die große Menge
an rRNA oft zu einem Verlust der exponentiellen Amplifikation der
mRNA-Matrize führt,
die in viel geringerer Menge vorliegt, was zum Verlust der quantitativen
Information führt;
d. h. die Resourcen wie z.B. die NTPs und die RNA-Polymerase werden
von der Amplifikation der mRNA abgezogen.
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Die
Verminderung des Signals der rRNA (oder der daraus abgeleiteten
cDNA) wird daher bevorzugt auf der Ebene der Transkription durchgeführt. In
der vorliegenden Erfindung besitzen die rRNA-Primer eine Verlängerung,
und zwar durch einen RNA-Polymerase-Promotor. Dies ist jedoch kein
Wildtyp-Promotor; die Initiation an einem solchen Promotor würde zu einem überwältigend
starken Signal führen
und würde
die Resourcen (NTPs, RNA-Polymerase) von der Amplifikation der mRNA
abziehen. Daher sind die Promotoren, die in den rRNA-Primern verwendet
werden, mutiert, wodurch die RNA-Polymerase weniger effizient initiiert.
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Dementsprechend
werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereitgestellt, in denen die
ribosomalen Ribonukleinsäurespezifischen
Primer eine mutierte Promotorsequenz umfassen; diese mutierte Promotorsequenz
führt dazu,
dass die RNA-Polymerase die Polymerisierungsreaktion weniger effizient
initiiert.
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Die
Verwendung von mutierten Promotoren bewirkt, dass die RNA-Polymerase weniger
effizient initiiert. Daher ist die in vitro-Transkription der rRNA-Species ineffizient,
verglichen zu dem effizienteren Wildtyp-Promotor, der die mRNAs
amplifiziert. Im Grunde ist für
die Verwendung in den Verfahren der vorliegenden Erfindung der Promotor,
der die Amplifikation der mRNA antreibt, effizienter als derjenige,
der die Amplifikation der rRNA antreibt. Promotoren mit verminderter
Effizienz umfassen zum Beispiel punktmutierte Promotoren und Promotoren
mit Nukleotid-Hinzufügungen
oder -Deletionen. Diese Mutationen können in Regionen vorliegen,
die die RNA-Polymerase direkt binden, oder in der Region, in der
die Transkription initiiert wird. Mutierte Promotoren, die die Promotoreffizienz
negativ beeinflussen/herunterregulieren, sind im Fachgebiet wohlbekannt.
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Von
bestimmten Promotormutationen, wie sie in der Tabelle 1 gezeigt
werden, ist bekannt, dass sie die Transkription entweder durch die
Verminderung der Bindung der T7-RNA-Polymerase oder durch die Freilegung
der Promotorregion und die Bildung eines produktiven Verlängerungskomplexes
vermindern (Milligan, JF, Goebe JR, Witherell GW, und Uhlenbeck
OC, 1987, „Oligoribonucleotide
synthesis using T7 RNA polymerase and synthetic DNA template", Nucl. Acids Res.
15: 8783–8798;
McGinnes KE, Joyce GF, 2002; „Substitution
of ribonucleotides in the T7 RNA polymerase promotor element", J. Biol. Chem.
277: 2987–2991).
Die Sequenz, wie sie in der SEQ ID NO. 1 (Tabelle 1) gezeigt wird,
ist die minimale DNA-Sequenz eines Wildtyp-T7-Promotors, wie sie
typischerweise bei der Van Gelder/Eberwine-Amplifikation verwendet wird, wie sie im
US-Patent Nr. 5,545,522 offenbart wird. Der unterstrichene G-Rest
ist das Nukleotid +1, d. h. der Punkt, an dem die Transkription
initiiert. Der A-Rest links davon ist der Rest –1, das T links davon ist die
Position –2
und so weiter, indem man von dem Initiationspunkt ab rückwärts zählt. Wenn
die Initiationsregion deletiert oder mutiert wird (SEQ ID NO. 2
in der Tabelle 1; entscheidende Reste, die verändert werden können, sind
unterstrichen), kann dies oft die Initiation der Transkription in
unterschiedlichen Ausmaßen
vermindern, die von der bestimmten Mutation abhängig sind. Alternativ können Mutationen
(z.B. einzelne Veränderungen
an entscheidenden Resten) innerhalb der stromaufwärts liegenden
Initiationsregion (unterstrichen in der SEQ ID NO: 3, Tabelle 1)
die Transkription ebenfalls herunterregulieren. Des Weiteren tendieren
Mutationen, die T- oder A-Reste in der TA-reichen Region zu G- oder
C-Resten verändern,
dazu, die Transkription herunter zu regulieren (unterstrichen in
der SEQ ID NO. 4, Tabelle 1). Andere Positionen sind gegenüber einer
Mutation relativ tolerant (z.B. unterstrichen in SEQ ID NO. 5, Tabelle
1, wie z.B. die GA-Reste an –10
und –11).
Die SEQ ID NO. 6 (Tabelle 1) zeigt die Reste von –7 bis –9 unterstrichen;
Mutationen in dieser Region regulieren die Transkription stark herunter.
Wie im Fachgebiet verstanden wird, können ähnliche Mutagenese-Strategien
an anderen Promotoren vorgenommen werden (z.B. T3 oder SP6), obwohl
die bestimmten Mutationen, die erforderlich sind, um diese Aufgabe
zu erfüllen,
sich individuell unterscheiden können.
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Alternativ
können
Primer, die sich schlecht anlagern (aber sehr spezifisch), verwendet
werden, um jegliche Kompetition um die reverse Transkriptase zu
kompensieren. Beispiele für
geeignete Primer können
einen gewissen Grad an Sekundärstruktur
aufweisen (z.B. moderat stabile Stamm-Schleifen-Strukturen enthalten), oder
sie können
mit einer Region in der rRNA hybridisieren, die eine Sekundärstruktur
aufweist.
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Wie
durch Fachleute erkannt wird, sind die geeigneten RNA-Polymerasen,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, im Fachgebiet
wohlbekannt, und umfassen als Beispiel und nicht als Einschränkung Bakteriophagen-
und bakterielle T7-, T3-, SP6-RNA-Polymerasen sowie aus mehreren
Untereinheiten bestehende Polymerasen aus Bakterien oder aus Eukaryonten.
Geeignete Polymerasen umfassen aus Bakterien stammende DNA-abhängige-RNA-Polymerasen.
Es sind auch thermostabile RNA-Polymerasen geeignet, die entweder
aus natürlich
vorkommenden Organismen stammen (z.B. thermophilen Bakterien wie
z.B. die Thermus-RNA-Polymerase von Epicentre) oder solche, die
aus weniger thermostabilen, mutierten Polymerasen ausgewählt werden
(z.B. hitzestabile Mutanten der T7-RNA-Polymerase). Ebenso sind
andere RNA-Polymerasen, die in der Lage sind, Amplifikationsreaktionen
unter extremen Bedingungen durchzuführen, sowie geeignete RNA-Polymerasen
aus Eukaryonten oder eukaryontischen Viren für eine Verwendung in den Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet.
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Dementsprechend
werden in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereitgestellt, in denen die
RNA-Polymerase ausgewählt
wird aus der Gruppe, umfassend aus einer einzigen Untereinheit bestehende
Phagen- RNA-Polymerasen,
DNA-abhängige
bakterielle RNA-Polymerasen, thermostabile RNA-Polymerasen, eukaryontische
RNA-Polymerasen und virale RNA-Polymerasen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Verfahren bereitgestellt, in denen
die RNA-Polymerase ausgewählt
wird aus der Gruppe, umfassend die T7-, SP6- und T3-RNA-Polymerases.
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Für eine verbesserte
Reproduzierbarkeit und Genauigkeit der Verfahren wird ein automatisiertes
System für
die Bestimmung der Genexpressionsprofile in Betracht gezogen. Insbesondere
impliziert die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Sondenarrays,
das mit den multiplen RNA-Kopien abgefragt werden kann, die durch
die Verfahren der Erfindung bereitgestellt werden. Der Begriff „Sondenarray" bezieht sich auf
einen Träger,
der ein Matrixmuster von positionell definierten spezifischen Erkennungsreagenzien
aufweist.
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In
einem Arrayformat kann eine große
Zahl an unterschiedlichen Hybridisierungsreaktionen im Wesentlichen „parallel" ablaufen. Dies stellt
eine schnelle, im Wesentlichen simultane Bewertung einer Zahl an Hybridisierungen
in einem einzigen „Experiment" bereit. Verfahren
zur Durchführung
von Hybridisierungsreaktionen mit auf einem Array basierenden Formaten
sind den Fachleuten wohlbekannt.
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Die
multiplen RNA-Kopien, die durch das Verfahren der Erfindung bereitgestellt
werden, sind in der Lage, mit ihren spezifischen Gegenstücken, d.
h. mit den spezifischen Erkennungsreagenzien, auf dem Array zu interagieren,
z.B. zu hybridisieren. Da die spezifischen Erkennungsreagenzien über ihre
Position definiert sind, werden die Orte der Wechselwirkung die
Spezifität
jeder Wechselwirkung definieren. Bei den spezifischen Erkennungsreagenzien
wird es sich typischerweise um Oligonukleotidsonden handeln, wobei
in diesem Fall das Sondenarray als Oligonukleotid-Array bekannt
ist.
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Der
Begriff „Nukleinsäure", wie er hierin verwendet
wird, bedeutet ein Polymer aus Nukleotiden, z.B. Desoxyribonukleotiden
oder Ribonukleotiden. Die Begriffe „Ribonukleinsäure" und „RNA", wie sie hierin
verwendet werden, bedeuten ein Polymer, das aus Ribonukleotiden
zusammengesetzt ist. Die Begriffe „Desoxyribonukleinsäure" und „DNA", wie sie hierin
verwendet werden, bedeuten ein Polymer, das aus Desoxyribonukleotiden
zusammengesetzt ist. Der Begriff „Oligonukleotid", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet einzelsträngige
Nukleotid-Multimere
mit einer Länge
von etwa 10 bis etwa 100 Nukleotiden. Der Begriff „Polynukleotid", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf ein einzel- oder doppelsträngiges Polymer,
das aus Nukleotid-Monomeren zusammengesetzt ist, mit einer Länge von
etwa 10 bis etwa 100 Nukleotiden, in der Regel mit einer Länge von
mehr als 100 Nukleotiden bis zu einer Länge von etwa 1000 Nukleotiden.
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Die
Arrays der vorliegenden Erfindung können jede beliebige Größe aufweisen,
d. h. von zwei Auftragspunkten bis hin zu 106 Auftragspunkten
oder sogar noch mehr. Die obere und die untere Grenze der Größe des Trägers werden
ausschließlich
durch praktische Überlegungen über das
Arbeiten mit extrem kleinen oder großen Trägern bestimmt.
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Bei
einer bestimmten Trägergröße wird
die obere Grenze nur durch die Fähigkeit
begrenzt, die Auftragspunkte in dem Array zu erzeugen und nachzuweisen.
Die bevorzugte Zahl an Auftragspunkten in einem Array hängt im Allgemeinen
von der bestimmten Verwendung ab, für die das Array verwendet werden
soll. Zum Beispiel kann ein Mutationsnachweis nur ein kleines Array
erfordern. Im Allgemeinen enthalten Arrays von 2 bis hin zu etwa
106 Auftragspunkte oder von etwa 4 bis etwa
105 Auftragspunkte oder von etwa 8 bis etwa
104 Auftragspunkte oder zwischen etwa 10
und etwa 2000 Auftragspunkte oder von etwa 20 bis etwa 200 Auftragspunkte.
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Die
Länge der
immobilisierten Polynukleotide kann so gering wie vier sein oder
soviel wie Hunderte oder sogar noch mehr Nukleotide betragen. Gemäß der Erfindung
werden als Polynukleotide Nukleinsäuren in Betracht gezogen, die
im Fachgebiet typischerweise als Oligonukleotide bezeichnet werden,
und auch solche, die als Nukleinsäuren bezeichnet werden. Daher
sind die Arrays der vorliegenden Erfindung bei Anwendungen nützlich,
in denen die erzeugten RNA-Kopien mit Arrays von relativ kurzen
immobilisierten Sonden hybridisiert werden (wie zum Beispiel solchen,
die eine Länge
von etwa 6, 8, 10, 20, 40, 60, 80 oder 100 Nukleotiden aufweisen).
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Die
Oligonukleotide, die auf den Mikroarrays verwendet werden, werden
typischerweise unter Verwendung zuvor genetisch oder physikalisch
kartierter Sequenzen hergestellt. So können zum Beispiel Sequenz-markierte
Stellen ("sequence
tagged sites", STS)
verwendet werden, die zur „Markierung" oder zur Identifizierung
bestimmter DNA-Segmente in dem Genom verwendet werden. Um eine STS-Bestimmung
zuzuordnen, wird jedes clonierte DNA-Segment über einen Bereich von etwa
200 bis 500 Basenpaaren sequenziert. Mit diesen Sequenzdaten werden
PCR-Primer entworfen und ausgetestet, um abzusichern, dass sie verwendet
werden können,
um diese bestimmte Sequenz durch PCR-Amplifikation zu identifizieren,
zu „markieren" oder zu synthetisieren.
Die Einreichung der Segment- und
Primersequenzen und der PCR-Testansatz-Bedingungen bei öffentlichen
Datenbanken erlaubt jedermann rasch und bequem praktisch jeden beliebigen
genomischen Clon oder jedes beliebige genomische Fragment zu identifizieren.
Vergleiche zum Beispiel mit Olson, Science 245: 1434–1435 (1989).
Alternativ können
exprimierte Sequenz-Marker ("expressed
sequence tags",
EST) verwendet werden, um die Arrays der Erfindung herzustellen.
-
Die
vorliegende Erfindung impliziert die Verwendung eines kombinierten
Sonden- oder Oligonukleotid-Arrays. Insbesondere besteht der Satz
an immobilisierten Polynukleotiden auf den Arrays, die bei den Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, aus Detektorsonden und Kontrollsonden
für die Hybridisierung
der amplifizierten RNA, welche aus der mRNA beziehungsweise der
rRNA in der Probe stammt.
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In
einem besonders nützlichen
Arrayformat wird jede Hybridisierung getrennt gehalten, d. h. die
Auftragspunkte innerhalb des Arrays umfassen Oligonucleotide, die
entweder zu der 18S-rRNA, der 28S-rRNA oder zu der mRNA komplementär sind,
und es werden unterschiedliche Fluoreszenzfarbstoffe für Proben
unterschiedlichen Ursprungs (z.B. aus verschieden Geweben) reserviert,
die getrennt amplifiziert werden und auf das gleiche Array gleichzeitig
aufgetragen werden. Alternativ kann unter bestimmten Umständen in
Betracht gezogen werden, dass Auftragspunkte innerhalb des Arrays
unterschiedliche Oligonukleotid-Species umfassen, die zu der amplifizierten
rRNA als auch zu der amplifizierten mRNA komplementär sind,
und es werden unterschiedliche Fluoreszenzfarbstoffe reserviert,
um die 18S-rRNA von der 28S-rRNA und von der mRNA innerhalb eines
einzigen Auftragspunkts zu unterscheiden.
-
Die
Detektorsonden können
bestimmten Mutationen entsprechen, die in einer bekannten Sequenz identifiziert
werden sollen. Wenn zum Beispiel von einer bestimmten Nukleinsäure bekannt
ist, dass sie eine nicht identifizierte Mutation an einer bestimmten
Position enthält,
kann die mutierte Position mit einem Array von acht Polynukleotiden
identifiziert werden, wobei drei den drei möglichen Austauschen an dieser
Position entsprechen, eines der Deletion der Base an dieser Position
entspricht und vier einer Insertion der vier möglichen Basen an dieser Position
entsprechen. Alternativ kann für
ein bekanntes Gen, welches mehrere mögliche identifizierte Mutationen
enthalten kann, das Array Polynukleotide umfassen, die den unterschiedlichen
möglichen
Mutationen entsprechen. Dies ist zum Beispiel bei Genen wie Onkogenen
und Tumor-Suppressorgenen nützlich,
die häufig
eine Vielzahl von bekannten Mutationen an unterschiedlichen Positionen
besitzen. Die Verwendung von Arrays erleichtert die Bestimmung,
ob diese Gene Mutationen enthalten oder nicht, indem sie die simultane
Durchmusterung mit RNA-Kopien der vorliegenden Erfindung erlaubt,
die allen diesen unterschiedlichen Positionen entsprechen.
-
Dementsprechend
stellt eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereit, in denen die immobilisierten
Detektorsonden in der Lage sind, mit den amplifizierten Boten-Ribonukleinsäuren zu
hybridisieren.
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Kontrollproben,
wie sie in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind zu
Nukleinsäuren
komplementär,
die von der Proben-rRNA amplifiziert wurden. Die vorliegende Erfindung
impliziert insbesondere die Verwendung von Kontrollprobensequenzen,
die für
eine Hybridisierung entweder mit der 16S- oder der 18S- oder einer
funktionell äquivalenten
rRNA oder entweder mit der 23S-, der 28S- oder einer äquivalenten RNA spezifisch
sind.
-
Als
solches stellt die vorliegende Erfindung Verfahren bereit, in denen
der Satz von mindestens zwei Kontrollsonden zumindest eine erste
und eine zweite Kontrollsonde umfasst. Insbesondere ist die erste
Kontrollsonde zur amplifizierten 23S- oder 28S- oder einer funktionell äquivalenten
Ribonukleinsäure
komplementär,
und die zweite Kontrollsonde ist zur amplifizierten 16S- oder 18S-
oder einer funktionell äquivalenten
Ribonukleinsäure
komplementär.
-
Arrays,
insbesondere Nukleinsäure-Arrays,
können
gemäß einer
großen
Vielzahl an Verfahren hergestellt werden, die den Fachleuten bekannt
sind. So können
zum Beispiel Arrays „geringer
Dichte" einfach
durch das Auftragen/Auftupfen (z.B. mit der Hand unter Verwendung
einer Pipette) unterschiedlicher Nukleinsäuren an unterschiedlichen Positionen
auf einen festen Träger
(z.B. einer Glasoberfläche,
einer Membran usw.) hergestellt werden. Dieser einfache Auftupf-Ansatz
kann automatisiert werden, um mit hoher Dichte betupfte Arrays herzustellen
(vergleiche z.B. mit dem US-Patent Nr. 5,807,522). Dieses Patent
beschreibt die Verwendung eines automatisierten Systems, das eine
Mikrokapillare gegen eine Oberfläche
klopft, um ein kleines Volumen einer biologischen Probe abzulagern.
Der Vorgang wird wiederholt, um Arrays hoher Dichte zu erzeugen.
Mikroarrays der Erfindung können
auch unter Verwendung der Oligonukleotid-Synthese-Technologie gemäß Verfahren,
die den Fachleuten wohlbekannt sind, hergestellt werden. Zum Beispiel
lehren Fodor et al., Science 767–773 (1991) und das US-Patent
Nr. 5,143,854 die Verwendung einer durch Licht gesteuerten kombinatorischen
Synthese von Oligonukleotid-Arrays mit hoher Dichte.
-
Die
Polynukleotide können
auf dem Träger
unter Verwendung einer Vielzahl von Verfahren immobilisiert werden.
Zum Beispiel können
die Polynukleotide adsorbiert oder auf andere Weise nicht kovalent
mit dem Träger
verbunden werden (zum Beispiel Immobilisierung auf Nylon- oder Nitrocellulose-Filter
unter Verwendung von Standardverfahren); sie können kovalent an den Träger angeheftet
werden, oder ihre Assoziation kann durch spezifische bindende Paare
vermittelt werden, wie z.B. durch Biotin und Streptavidin.
-
Eine
Reihe an Materialien, die für
eine Verwendung als Träger
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind im Fachgebiet
beschrieben worden. Besonders geeignete Materialien für eine Verwendung
als Träger
in der vorliegenden Erfindung umfassen jede beliebige Art eines
festen Trägers,
die im Fachgebiet bekannt ist. Diese festen Träger können poröse feste Träger sein, die im Fachgebiet
bekannt sind.
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Der
Träger
kann in der Form von Kügelchen,
Partikeln, Platten, Filmen oder Membranen vorliegen und kann durchlässig sein.
Zum Beispiel kann der Träger
aus Kügelchen
oder Partikeln bestehen (wie z.B. die üblichen Festphase-Synthese-Träger), sowie
aus Fasern (wie z.B. Glaswolle oder andere Glas- oder Plastikfasern),
aus Glas- oder Plastik-Kapillarröhrchen
oder aus Metalloxid-Membranen.
Die Träger
können
eben sein oder eine einfache oder komplexe Gestalt aufweisen. Im
Falle von porösen
Trägern
kann die Oberfläche,
an die die Moleküle
angeheftet werden, eine externe Oberfläche oder eine interne Oberfläche sein.
Insbesondere dann, wenn die Oberfläche porös ist, wird das Molekül wahrscheinlich
an die innere Oberfläche
angeheftet werden. Wenn die feste Oberfläche porös ist, können in Abhängigkeit von der Natur des
Systems verschiedene Porengrößen verwendet
werden.
-
Es
sind eine Reihe von Materialien für die Verwendung als Träger in der
vorliegenden Erfindung im Fachgebiet beschrieben worden. Beispielhafte,
geeignete Materialien umfassen zum Beispiel Acryl-, Styrol-methyl-methacrylat-Kopolymere,
Ethylen/Acrylsäure,
Acrylnitril-butadienstyrol (ABS), ABS/Polycarbonat, ABS/Polysulfon,
ABS/Polyvinylchlorid, Ethylenpropylen, Ethylenvinylacetat (EVA),
Nitrocellulose, Nylon (einschließlich Nylon 6, Nylon 6/6, Nylon
6/6-6, Nylon 6/9, Nylon 6/10, Nylon 6/12, Nylon 11 und Nylon 12),
Polyacrylnitril (PAN), Polyacrylat, Polycarbonat, Polybutylen-terephthalat
(PBT), Polyethylen-terephthalat (PET), Polyethylen (einschließlich niedrige
Dichte, linear niedrige Dichte, hohe Dichte, kreuzvernetztes und
ultrahohe Molekulargewichtsgrade), Polypropylen-Homopolymer, Polypropylen-Kopolymere,
Polystyrol (einschließlich Qualitätsgrade
für allgemeine
Zwecke und hohen Aufprall), Polytetrafluorethylen (PTFE), fluoriertes
Ethylen-Propylen (FEP), Ethylen-tetrafluorethylen (ETFE), Perfluoralkoxyethylen
(PFA), Polyvinylfluorid (PVF), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polychlortrifluorethylen
(PCTFE), Polyethylen-chlortrifluor-ethylen (ECTFE), Polyvinylalkohol
(PVA), Silikonstyrolacrylnitril (SAN), Styrol-maleinsäureanhydrid
(SMA) und Glas.
-
Ein
anderes Beispiel für
geeignete Materialien für
die Verwendung als Träger
in den Arrays der vorliegenden Erfindung sind Metalloxide. Metalloxide
stellen einen Träger
bereit, der sowohl eine hohe Kanaldichte als auch eine hohe Porosität aufweist,
was Arrays mit hoher Dichte ermöglicht,
die unterschiedliche spezifische Erkennungsreagenzien pro Einheit
auf der Oberfläche
für das
Auftragen der Probe enthalten. Darüber hinaus sind Metalloxide
für sichtbares
Licht hoch transparent. Metalloxide sind relativ billige Träger, die
nicht die Verwendung irgendeiner der typischen Mikrofabrikationstechnologien
erfordern und die eine verbesserte Kontrolle über die Verteilung der Flüssigkeit über die
Oberfläche
des Trägers
ermöglichen,
wie z.B. elektrochemisch hergestellte Metalloxidmembranen. Metalloxidmembranen,
die durchgehende, orientierte Kanäle besitzen, können durch
die elektrochemische Ätzung
einer Metallplatte hergestellt werden. In Betracht kommende Metalloxide
sind unter anderem Oxide von Tantal, Titan und Aluminium sowie Legierungen
aus zwei oder mehreren Metalloxiden und dotierte Metalloxide und
Legierungen, die Metalloxide enthalten. Die Metalloxidmembranen sind
transparent, insbesondere wenn sie feucht sind, was die Verwendung
verschiedener optischer Verfahren bei den Tests erlaubt. Solche
Membranen besitzen orientierte, durchgehende Kanäle mit genau kontrolliertem Durchmesser
und nützlichen
chemischen Oberflächeneigenschaften.
Das Europäische
Patent EP-B1-0 975 427 kann in dieser Hinsicht als Beispiel dienen.
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In
den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Anwesenheit einer bestimmten Nukleinsäuresequenz
in einer Sammlung von markierten, amplifizierten Nukleinsäuresequenzen
durch die Hybridisierung der amplifizierten Nukleinsäuresequenzen
mit einem Oligonukleotid-Array bestimmt. Es werden die Intensität des Hybridisierungssignals
und das Verhältnis
der Intensitäten
bestimmt, die durch die Hybridisierungsereignisse zwischen der ersten
Kontrollsonde/amplifizierter 18S-rRNA und der zweiten Kontrollsonde/amplifizierter
28S-rRNA erzeugt werden. Diese Amplikon-Verhältnis-Analyse für die amplifizierte
und hybridisierte 28S- und 18S-rRNA bestätigt die RNA-Integrität.
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Dementsprechend
stellt eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Verfahren bereit, in denen das Verhältnis der
Signale, das bestimmt wird, das Verhältnis der Signale, die durch
die Komplexe erzeugt werden, die eine erste Kontrollsonde umfassen,
zu den Signalen darstellt, die durch die Komplexe erzeugt werden, die
eine zweite Kontrollsonde umfassen.
-
Die
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erlauben die Analyse von zwei oder mehr Proben auf einem
einzelnen Array; jede Probe ist dabei unterschiedlich markiert.
Im Falle von zwei Proben kann eine erste Probe amplifiziert werden
(mRNA plus rRNA), wobei ein Farbstoff eingebaut wird, und in einem
komplett getrennten Reaktionsgefäß kann eine
zweite Probe (wieder sowohl mRNA als auch beide rRNAs) amplifiziert werden,
die dieses Mal mit einem zweiten Farbstoff markiert wird. Zum Beispiel
sind Cy3 und Cy5 geeignete Markierungen, obwohl es keinen Grund
gibt, dies auf 2 Farbstoffe und 2 Proben einzuschränken. Nach
der Amplifikation werden die beiden Proben gemischt und auf das
Array aufgetragen, dann soll das Array bei unterschiedlichen Wellenlängen durchmustert
werden, die für
jeden Farbstoff spezifisch sind, so dass die Fraktion in jeder Probe,
die an einen beliebigen vorgegebenen Oligonukleotid-Auftragspunkt
bindet (z.B. einen 18S-rRNA-Auftragspunkt, einen mRNA-Auftragspunkt
oder einen 28S-rRNA-Auftragspunkt),
quantifiziert werden kann.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, die Verwendung eines Verfahrens
gemäß der vorliegenden
Beschreibung bereitzustellen, wie es hierin für die Mikroarray-Analyse einer
Ribonukleinsäureprobe
beschrieben wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die Verwendung eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung,
wie es hierin beschrieben wird, bereitgestellt für die gleichzeitige Beurteilung
der Probenintegrität
und der Analyse.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
wird die Verwendung eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung,
wie es hierin beschrieben wird, bereitgestellt für die Beurteilung der Qualität einer
Probe von Ribonukleinsäuren.
-
In
einer noch weiteren Ausführungsform
wird die Verwendung eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung,
wie es hierin beschrieben wird, bereitgestellt für eine Analyse der Genexpression.
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Bei
der Analyse der Mikroarray-Hybridisierungsergebnisse wäre die Abwesenheit
der rRNA-Marker offensichtlich ein Anzeichen für einen Abbau, aber sie können immer
noch vorhanden sein, obwohl ein Abbau der Nukleinsäuren in
der Probe stattgefunden hat. Ein solcher Abbau kann jedoch bis zu
einem unzureichendem Grad erfolgen, um sicher zu stellen, dass die
vollständige
Marker-rRNA ebenfalls
abgebaut wurde. Im Falle einer Agarosegel-Analyse kann ein begrenzter
Abbau zu ausgefransten Enden oder vermutlich zu anderen Fragmenten
führen,
sowie bis hin zur vollständigen
Zerstörung. 1 zeigt
Proben mit unterschiedlicher Integrität: (1) die Probe A ist stark
degradiert und auf einem Gel oder bei der Analyse mit einem Bioanalysegerät ist die
18S-rRNA-Bande typischerweise kaum nachweisbar und die 28S-rRNA
ist vollständig
degradiert; die mRNA ist fast vollständig degradiert, gewöhnlich liegt
keine deutlich auflösbare
Bande im Gel oder in dem Bioanalysegerät vor, obwohl verkürzte Fragmente
beider rRNAs vorhanden sein können,
aber diese sind schwer nachzuweisen, da sie wahrscheinlich heterogene
Größen aufweisen;
(2) die Probe B ist gut aber nicht perfekt, sowohl die 18S- als
auch die 28S-Bande sind vorhanden, aber es gibt einen begrenzten
Abbau der rRNA und einige mRNAs sind teilweise degradiert, ein Teil
der degradierten rRNA ist vollständig
verloren gegangen und ein anderer Teil liegt in Form von Fragmenten
vor; (3) die Probe C ist perfekt, das Verhältnis zwischen 18S und 28S
ist ideal (1:2) und es gibt absolut keinen Abbau der mRNA.
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Der
Aspekt, dass ein Abbau in einem unzureichenden Ausmaß erfolgen
kann, um sicher zu stellen, dass die gesamte Marker-rRNA ebenfalls
degradiert wurde, ist natürlich
lebenswichtig im Falle einer klinischen Diagnose, da dies zu einem
falsch negativen Bericht über
die Anwesenheit eines bestimmten Analyten in der Probe führen könnte.
-
Eine
Beurteilung gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung über
die Unterschiede in der Qualität
zwischen guten und perfekten Gesamt-RNA-Proben ist in der 2 dargestellt. 2 zeigt
eine Mikroarray-Analyse von 3 Proben, wobei jede Probe getrennt
mit rRNA- und mit Oligo-dT-(für
die mRNA) Primern amplifiziert wurde, die einen einzigen Fluoreszenzfarbstoff
eingebaut haben, und die auf drei verschiedene, aber identische
Arrays aufgetragen wurden. Alternativ können die Proben mit 3 unterschiedlichen
und voneinander unterscheidbaren Farbstoffen markiert werden, dann
gemischt und auf das gleiche Array aufgetragen werden, woraufhin
dann die Bindung an einer für
jeden Farbstoff einzigartigen Wellenlänge beurteilt wird. In der
Darstellung der 2 besitzt jedes Array 6 Auftragspunkte,
die mit Oligonukleotiden der folgenden Eigenschaften aufgedruckt
wurden: Auftragspunkt 1, ein mRNA-spezifisches Oligonukleotid, das
mit der aRNA einer extrem stabilen mRNA hybridisiert, die sogar
eine schlechte Behandlung der Probe überlebt; Auftragspunkt 2, ein mRNA-spezifisches
Oligo, das mit einer aRNA einer äußerst instabilen
mRNA hybridisiert, die gegenüber
einem Abbau in diesem Gewebetyp sehr empfindlich ist; Auftragspunkt
3, ein Oligo, das mit der amplifizierten 18S-rRNA hybridisiert und
das für
die Volllängen-18S-rRNA
bei weitem spezifischer ist als für die teilweise degradierte
Form; Auftragspunkt 4, ein Oligo, das mit der amplifizierten 18S-rRNA
hybridisiert und das die Volllängen-
und auch die teilweise degradierte rRNA bindet (d. h. es bindet
an einen relativ stabilen Teil der rRNA); Auftragspunkt 5, ein Oligonukleotid,
das die amplifizierte 28S-rRNA bindet und das dazu tendiert, die
Volllängenform
besser zu binden als die teilweise degradierte rRNA; Auftragspunkt
6, ein Oligonukleotid, das die amplifizierte 28S-rRNA bindet und
das mit der Volllängenform
oder mit der teilweise degradierten 28S-rRNA hybridisiert.
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Obwohl
die Probe A stark degradiert ist, erlauben die Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung den Nachweis der stabileren mRNA und der degradierten
rRNAs, was eine Quantifizierung erlaubt, wie schlecht die Probe
A ist. Bei weitaus besseren Proben als den Proben B und C erlauben
die Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung den Nachweis stabiler und instabiler mRNAs und der Volllängen- sowie
der Volllängen-
plus der degradierten rRNAs. Aus einem Vergleich des Signalverhältnisses
zwischen den 28S- und den 18S-spezifischen Oligonukleotiden wird
deutlich, dass C eine intaktere Probe als B darstellt. Daher erlaubt ein
Vergleich der Signalstärken
der Hybridisierung zwischen den Oligonukleotiden 3 und 4 (für die 18S-rRNA) und
5 und 6 (für
die 28S-rRNA) die Quantifizierung der teilweise degradierten rRNA.
-
Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung stellen eine weitere Feineinstellung in Bezug auf die
ursprüngliche
Probenqualität
bereit.
-
Im
Allgemeinen ist es schwierig, teilweise degradierte rRNA mittels
eines Bioanalysegeräts
oder eines Gels aufzulösen
und zu quantifizieren. Ein begrenzter Abbau führt zu einem Verschmieren oder
zu einer Schulter, da eine kleine Zahl an Nukleotiden von einem
oder von beiden Enden entfernt werden; aber sogar nicht degradierte
rRNA ist schwierig aufzulösen.
Eine noch stärkerer
Abbau führt
zu (oft heterogenen) Fragmenten, die sich mit der mRNA vermischen,
die ebenfalls eine breites Spektrum an Längen aufweist und dazu tendiert, einen
Schmier zu bilden.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung erlauben jedoch durch einen
geeigneten Entwurf der Oligonukleotidsonden (z.B. Oligonukleotide
auf dem Mikroarray gegen die äußeren 5'- und 3'-Enden jeder rRNA
und Oligonukleotide, die mit stabilen und instabilen internen Regionen
hybridisieren), ein auf einem Array basierendes QC-Verfahren ("QC method" für "wuality control method" Qualitätskontrollverfahren
durchzuführen,
das verglichen mit den anderen im Fachgebiet bekannten Verfahren
weitaus empfindlicher ist.
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Des
Weiteren sehen die Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung unterschiedliche Arten einer falschen Probenbehandlung
voraus, die diagnostiziert werden soll; so sind zum Beispiel die
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung empfindlich gegenüber
der Entfernung von z.B. 30 Nukleotiden von einem Ende einer rRNA.
Dies erlaubt die Unterscheidung zwischen guten und perfekten Proben,
in denen eine kleine Zahl an Nukleotiden durch eine begrenzte RNAse-Aktivität entfernt
wurde. Des Weiteren können
unterschiedliche Probleme der Probenbehandlung wie z.B. eine ungeeignete
Probenaufbewahrung, eine Verzögerung
vor der Aufbewahrung oder ein schlechtes RNA-Extraktionsverfahren
zu unterschiedlichen Arten von Fingerabdrücken des rRNA-Abbaus führen. Daher
kann eine „Fingerabdruck"-QC entwickelt werden,
die dabei hilft, die Gründe
dafür zu
erkennen, weshalb eine Probe degradiert wurde.
-
In
Abhängigkeit
von der Position der immobilisierten Kontrollsonde und des Primers,
der rRNA-spezifische und RNA-Polymerase-Promotor-Sequenzen enthält, erlauben
die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
die Identifizierung/Bestimmung von Oligoribonukleotid-Verlusten
von den 3'- und/oder
den 5'-Enden fast
intakter rRNAs.
-
Man
wird verstehen, dass die Mikroarrays, die bei den Verfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, integrierte Mikroarrays
und Teil von Vorrichtungen für
die Analyse von Proben-Nukleinsäuren
sein können.
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Die
Handhabung von Mikroarrays wird mittels einer Vorrichtung für die Aufnahme
von Mikroarrays, wie sie zum Beispiel in WO 02/072268 beschrieben
wird, stark verbessert.
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Eine
simultane Analyse zahlreicher Proben mit hohem Durchsatz kann durch
ein System verwirklicht werden, wie es zum Beispiel in WO 03/089136
beschrieben wird, wo ein System für die Durchführung von
Biotestansätzen
offenbart wird, das eine Trägerplatte
mit einer Zahl an Vertiefungen umfasst, sowie eine Inkubationsvorrichtung
zum Aufnehmen der Platte. Diese bekannte analytische Testvorrichtung
besteht aus einem Plastikträger,
in dem Öffnungen
in dem Plastikträger
Vertiefungen mit einem bestimmten Durchmesser definieren, wobei
diese Vertiefungen an der oberen Seite für die Proben- oder die Sondenzugabe
offen sind und einen Träger
besitzen, der den Boden jeder Vertiefung definiert. Dieser Träger kann
ein Mikroarray sein, wie es in der vorliegenden Beschreibung beschrieben
wird.
-
Ein
System, wie es vorstehend beschrieben wurde, erlaubt die parallele
Bearbeitung einer großen
Anzahl genomischer Nukleinsäureproben
und kann in automatisierten Roboter-Plattformen angewendet werden. Ein
solches System umfasst gewöhnlich
eine Mikroplatte mit einem Array von Vertiefungen, die in Reihen
und Säulen
angeordnet sind, wobei der Boden jeder Vertiefung eine Matrix darstellt,
die ein Durchfluss-Fasernetzwerk besitzt. Die Verwendung von zum
Beispiel einer Mikroplatte mit einem Array von 96 Vertiefungen erlaubt die
parallele Bearbeitung einer großen
Zahl an Hybridisierungen, was zu einer sehr effizienten Analyse
mit hohem Durchsatz führt.
Man wird wohl verstehen, dass die Daten, die durch die Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugt werden, durch automatisierte oder integrierte
Software-Programmpakete weiter bearbeitet werden können, die
(automatisch) die rRNA-Daten für
eine weitere Verwendung bei der Interpretation von mRNA-Expressionsmustern
interpretieren.
-
Die
Analyse von Mikroarrays, wie sie in den Verfahren und Systemen gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, kann durch ein Abtast-System durchgeführt werden,
das unter der Steuerung eines in geeigneter Weise programmierten
digitalen Computers operieren kann, wobei es sich um den gleichen
Computer handeln kann wie der Computer, der bei der Analyse verwendet
wurde, oder auch nicht. Der Scanner umfasst typischerweise eine
Nachweisvorrichtung wie z.B. ein konfokales Mikroskop oder eine
CCD (Ladungs-gekoppelte Vorrichtung), die verwendet wird, um die
Orte auf dem Array nachzuweisen, an denen markierte Analyt-Nukleinsäuren an
den Träger
gebunden haben. Die Ausgabe des Scanners ist (sind) eine Bilddatei(en),
die im Falle einer Markierung mit Fluorescein die Fluoreszenzintensität als Funktion
der Position auf dem Träger
anzeigt.
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Die
Bilddatei(en) wird (werden) als Eingabe einem Analysesystem bereitgestellt,
das die Visualisierungs- und die Analyseverfahren der vorliegenden
Erfindung enthält.
Bei dem Analysesystem kann es sich um irgendeines aus einem breiten
Spektrum von Computersystemen handeln.
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Dementsprechend
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung
eines Computerprogramm-Produkts, das auf einem Computerlesbaren
Medium gespeichert ist, das das Expressionsniveau einer Nukleinsäureprobe
identifiziert, umfassend:
- (a) einen Computer-Code,
der eine Vielzahl von Signalen empfängt, die Analyt-Ribonukleinsäure-Intensitäten für eine Vielzahl
an Analyt-Ribonukleinsäuren
entsprechen, wobei jede Analyt-Ribonukleinsäure-Intensität einen
Grad an Hybridisierung einer Analyt-Ribonukleinsäure mit einer immobilisierten
Detektorsonde anzeigt;
- (b) einen Computer-Code, der mindestens zwei Signale empfängt, die
Analyt-Ribonukleinsäure-Intensitäten für die 16S
oder ihrem funktionellen Äquivalent,
die 18S oder ihrem funktionellen Äquivalent und beziehungsweise
für die
23S oder ihrem funktionellen Äquivalent
oder die 28S oder ihrem funktionellen Äquivalent von Analyt-Ribonukleinsäuren entsprechen,
wobei jede Analyt-Ribonukleinsäure-Intensität einen
Grad an Hybridisierung einer 16S oder ihrem funktionellen Äquivalent
oder einer 18S oder ihrem funktionellen Äquivalent/Ribonukleinsäure und
einen Grad an Hybridisierung einer 23S oder ihrem funktionellen Äquivalent
oder einer 28S oder ihrem funktionellen Äquivalent Analyt-Ribonukleinsäuren mit
einer komplementären
immobilisierten Kontrollsonde anzeigt;
- (c) einen Computer-Code, der einen Vergleich durchführt und
das Verhältnis
der mindestens zwei Signale aus Schritt (b) berechnet; und
- (d) einen Computer-Code, der eine Berichtigung der Vielzahl
an Analyt-Ribonukleinsäure-Intensitäten von Schritt
(a) gemäß dem in
Schritt (c) bestimmten Verhältnis
durchführt.
-
Wie
im Fachgebiet wohlbekannt ist, wird das Verhältnis der Signalintensitäten, die
durch die Hybridisierungen zwischen der rRNA und den entsprechenden
immobilisierten Kontrollsonden kommen, typischerweise als die Intensität der Hybridisierung
der 28S-RNA mit ihrer entsprechenden Kontrollsonde zu der Intensität der Hybridisierung
der 18S-RNA mit ihrer entsprechenden Kontrollsonde berechnet; d.
h. das 28S:18S-Intensitätsverhältnis.
-
Die
immobilisierten Detektor- und Kontrollsonden, wie sie in dem vorstehenden
Computerprogramm erwähnt
wurden, werden üblicherweise
in einem Arrayformat angeordnet, wobei die Detektor- und Kontrollsonden
an räumlich
unterscheidbaren Adressen innerhalb des Arrays immobilisiert sind.
In der Regel umfasst jede® räumlich unterscheidbare Adresse
oder Auftragspunkt innerhalb eines Arrays eine Oligonukleotid-Species, die
entweder zur einer Analyt-mRNA, zur 18S-rRNA oder zur 28S-rRNA komplementär ist.
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Die
Intensitäten,
die durch die Computer-Codes in den Computerprogramm-Produkten gemäß der vorliegenden
Erfindung empfangen werden, sind üblicherweise Fluoreszenzintensitäten.
-
Geeignete
Computer können
eine in geeigneter Weise programmierte Sun Workstation oder ein
Personalcomputer oder eine Workstation wie z.B. ein IBM-PC-Äquivalent sein, einschließlich des
passenden Speichers und einer CPU. Das Computersystem kann Eingabeinformationen
enthalten, die Charakteristika der Gene von Interesse betreffen,
sowie andere Eingabeinformationen, die die gewünschten Eigenschaften des Arrays
betreffen. Wahlweise kann das Computersystem Informationen über eine
spezifische genetische Sequenz von Interesse von einer externen
oder einer internen Datenbank wie z.B. von GenBank erhalten.
-
Die
Ausgabeinformation des Computersystems ist ein Satz von Chipdesign-Computerdateien zum Beispiel
in Form einer Schalt-Matrix.
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Dementsprechend
kann ein Computer-lesbares Medium, das mit einem Prozessor für die Speicherung eines
Computerprogramms verbunden ist, umfassen:
- (i)
einen Computer-Code, der eine Vielzahl von Signalen empfängt, die
Analyt-Ribonukleinsäure-Intensitäten für eine Vielzahl
an Analyt-Ribonukleinsäuren
entsprechen, wobei jede Analyt-Ribonukleinsäure-Intensität einen
Grad an Hybridisierung einer Analyt-Ribonukleinsäure mit einer immobilisierten
Detektorsonde anzeigt;
- (ii) einen Computer-Code, der mindestens zwei Signale empfängt, die
Analyt-Ribonukleinsäure-Intensitäten für die 18S-
und die 28S-Analyt-Ribonukleinsäuren
entsprechen, wobei jede Analyt-Ribonukleinsäure-Intensität einen
Grad an Hybridisierung einer 18S- oder einer 28S-Analyt-Ribonukleinsäure mit
einer komplementären,
immobilisierten Kontrollsonde anzeigt;
- (iii) einen Computer-Code, der einen Vergleich durchführt und
das Verhältnis
der mindestens zwei Signale aus Schritt (b) berechnet; und
- (iv) einen Computer-Code, der eine Berichtigung der Vielzahl
an Analyt-Ribonukleinsäure-Intensitäten von Schritt
(a) gemäß dem in
Schritt (c) bestimmten Verhältnis
durchführt.
-
Das
Vorstehende wird bereitgestellt, um die Erfindung zu erläutern, aber
nicht um ihren Rahmen zu einzuschränken. Den Fachleuten werden
ohne weiteres andere Varianten der Erfindung offensichtlich sein, und
diese sind durch die angehängten
Ansprüche
mit eingeschlossen.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1 ist
eine schematische Darstellung einer Agarosegel-Analyse der Proben
A bis C, die unterschiedliche Integritäten aufweisen, welche von stark
degradiert (Probe A) bis hin zu perfekt intakt (Probe C) reichen.
Aus Gründen
der Verdeutlichung wird die mRNA-Verschmierung in jeder Probe als ähnlich gezeigt;
in der Realität
besäße sie eine
kleinere durchschnittliche Länge
bei den stärker
degradierten Proben. Der Pfeil gibt die Probenqualität an.
-
2 ist
eine schematische Darstellung einer Mikroarray-Analyse, die das
Ergebnis einer Hybridisierung der amplifizierten RNA (sowohl mRNA
als auch rRNA) aus den Proben A bis C zeigt. Die Probe A ist sehr stark
degradiert; die Probe B besitzt eine gute Integrität und die
Probe C ist von perfekter Integrität. Je heller der Auftragspunkt,
desto stärker
ist das Signal (vergleiche auch mit der Beschreibung).
-
Bevor
der Gegenstand der Erfindung weiter beschrieben wird, sollte verstanden
werden, dass die Erfindung nicht auf die besonderen Ausführungsformen
der Erfindung beschränkt
ist, die hierin beschrieben werden, da Variationen der bestimmten
Ausführungsformen
vorgenommen werden können
und immer noch in den Rahmen der angehängten Ansprüche fallen. Es sollte auch
verstanden werden, dass die verwendete Terminologie dem Zwecke der
Beschreibung bestimmter Ausführungsformen
dient und nicht einschränkend
wirken soll. Stattdessen wird der Rahmen der vorliegenden Erfindung
durch die angehängten
Ansprüche
errichtet.
-
Die
folgenden Beispiele werden als Erläuterungen und nicht als Einschränkungen
angeboten.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele der Erfindung sind beispielhaft und sollten
in keiner Weise als einschränkend angesehen
werden.
-
Beispiel 1: rRNA-Qualitäts-Beurteilung
und Erstellung eines mRNA-Transkript-Profils auf dem gleichen Array
-
Im
folgenden Beispiel wird die Beziehung zwischen der rRNA-Qualität auf einem
Bioanalysegerät
oder in einem Gel und durch ein Mikroarray untersucht; dies erfolgt
simultan mit der Erstellung eines mRNA-Transkriptprofils auf dem
gleichen Array.
-
Im
folgenden Beispiel wird das relative Gleichgewicht der Amplifikation
der mRNA und der rRNAs bestimmt, so dass beide Arten von amplifizierter
RNA Hybridisierungssignale mit einer geeigneten Intensität ergeben.
-
Im
folgenden Beispiel wird die Konstruktion des Oligos sowohl für die rRNA-Amplifikation als
auch für die
Sonden-Konstruktionen, die auf das Array aufgedruckt werden, optimiert.
-
1.1. Probenherstellung
und Beurteilung der rRNA-Integrität
-
Mindestens
10 μg umfassende
Proben der Gesamt-RNA werden aus einer Reihe von menschlichen Tumoren ähnlichem
Stadiums und ähnlicher
Größe aus dem
gleichen Gewebe gereinigt, wobei aber die Zeit variiert wird, bis
sie in einem stabilen Aufbewahrungsmedium aufgenommen werden. Die
Qualität
dieser RNA in Begriffen der mRNA- und rRNA-Integrität ist hoch
variabel und ist hauptsächlich
von der Zeit abhängig,
die der Chirurg benötigt,
um die Probe nach dem Ausschneiden in ein stabiles Aufbewahrungsmedium
zu überführen, ist
aber auch von anderen Faktoren abhängig. Die Gesamt-RNA wird gereinigt,
und die Integrität
der 28S- und der 18S-RNA wird mittels des Agilent-Bioanalysators
beurteilt. Es werden Proben ausgewählt, die von perfekt (wie durch
ein 2:1-Verhältnis
der 28S- zu der 18S-RNA beurteilt wird) bis hin zu stark degradiert (Verlust
von rRNA-Banden) variieren, und diese Proben werden bei den anschließenden Experimenten
verwendet.
-
1.2. Ko-Amplifikation
der mRNA und der rRNA
-
Es
werden verschiedene Amplifikations- und Nachweisverfahren verwendet,
um die mRNA und die rRNA zu amplifizieren oder zu markieren, um
den parallelen Nachweis mittels eines Mikroarrays zu erleichtern.
-
1.2.1. Modifiziertes Eberwine-Verfahren
-
Die
Gesamt-RNA-Proben, die aus Tumoren zusammen mit einer Probe Universal-RNA
(Stratagene) erhalten wurden, werden durch das Van Gelder/Eberwine-Verfahren
(
US 5,545,522 ) (unter
Verwendung des Message Amp Kit von Ambion und der Zugabe von rRNA-spezifischen
Primern) amplifiziert. In jedem Fall werden 5 μg einer Gesamt-RNA-Probe für die reverse
Transkriptase mit einem Standard-oligo-dT-Primer geprimt, der einen
T7-RNA-Polymerase-Promotor an die polyadenylierte mRNA anfügt (vergleiche
mit dem Protokoll des Message Amp Kit). Zusätzlich werden ein Primer, der
zu der 28S-rRNA komplementär
ist, und ein anderer Primer, der zu der 18S-rRNA komplementär ist, hinzugefügt, um die
Amplifikation dieser rRNAs neben der mRNA zu ermöglichen. Diese beiden Sequenz-spezifischen
Primer besitzen einen modifizierten T7-Promotor, um die Amplifikation
der in großen
Mengen vorhandenen rRNA-Moleküle
zu begrenzen, so dass der Grad der rRNA-Amplifikation angemessen
ist, wenn man ihn mit dem der mRNA-Amplifikation vergleicht. Es
werden unterschiedliche Kombinationen an Primern verwendet (wobei
die Mutation in dem T7-Promotor variiert wird und wobei unterschiedliche
Regionen sowohl in dem 18S- als auch in dem 28S-Primer verwendet
werden, die so entworfen wurden, dass sie mit der rRNA hybridisieren),
um ein geeignetes Gleichgewicht bei der Amplifikation zwischen den
18S- und 28S-rRNA-Primern
und dem Oligo-dT-mRNA-Primer sicherzustellen. Die Ausbeute und die
Qualität
der amplifizierten rRNA werden spektrophotometrisch und mittels
des Agilent-Bioanalysegeräts
untersucht.
-
Primersequenzen,
die für
die rRNA-Amplifikation verwendet werden, werden in der Tabelle 2
gezeigt. Sequenzen, die zu der rRNA komplementär sind, sind unterstrichen.
Die zusätzliche
Sequenz, die erforderlich ist, um den T7-Promotor anzufügen, ist
fettgedruckt. Man wird bemerken, dass im Falle der 18S-Primer der Primer
18T7 einen zusätzlichen
G-Rest gegenüber
dem Primer 18T7-G und zwei zusätzliche
G-Reste gegenüber
dem Primer 18T7-GG enthält.
Diese Deletionen in 18T7-G und 18T7-GG sind eine Art einer Mutation,
von der bekannt ist, dass sie die Transkription von diesem Promotor
vermindert.
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1.2.2. Andere Markierungsverfahren
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Ähnlich wie
in dem Vorstehenden werden andere Markierungs- und Amplifikationsverfahren
durchgeführt.
- (a) „Tyras", ein lineares T7-Amplifikationsverfahren,
bei dem die Transkription direkt von einer einzelsträngigen RNA-Matrize
statt über
eine cDNA-Zwischenstufe erfolgt. Dieses Verfahren verwendet ebenfalls
die gleichen grundlegenden Primerentwürfe wie das Eberwine-Verfahren,
wobei die Primer aber gemäß des TYRAS-Protokolls
(vergleiche mit Van Gemen, B., europäisches Patent 056 884 B1 und US 6,338,954 B1 ) am
3'-Ende blockiert
sind. Die „Tyras"-Amplifikation wird
sowohl für
die mRNA als auch für
die rRNA durchgeführt.
- (b) Die Amplifikation der mRNA, wie sie durch Van Gelder/Eberwine
in US 5,545,522 offenbart
wurde, und der Nachweis der rRNA durch Hybridisierung unter Verwendung
Fluoreszenz-endmarkierter Oligos (z.B. Cy-Farbstoffe) ohne Amplifikation.
In diesem Fall besitzt der Oligo-dT-Primer, der zur Amplifikation
der mRNA verwendet wird, immer noch den T7-Promotor, aber die rRNA-Primer
besitzen keinen. Dies erfolgt entweder durch:
i. die Verlängerung
eines rRNA-spezifischen Primers durch die reverse Transkriptase
während
der cDNA-Synthese, gefolgt von der Hybridisierung dieser cDNA mit
einem Sonden-Oligo auf dem Array; oder durch
ii. eine direkte
Hybridisierung der nicht amplifizierten rRNA mit dem Array, diese
rRNA wird dann durch die Hybridisierung eines weiteren komplementären endmarkierten
Oligos nachgewiesen. Letztlich ist dies ein 2-Schritt- Nachweisverfahren
mit einer begrenzten Empfindlichkeit, aber es kann aufgrund der
Menge an restlicher rRNA funktionieren, die in der amplifizierten
mRNA-Probe verbleibt.
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1.3. Mikroarray-Design
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Ein
Träger
mit 144 Auftragspunkten (eine poröse Array-Oberfläche) wird
mit Oligos unter Verwendung eines Packard-Tintenstrahldruckers betupft.
Die aufgetragenen Oligos haben eine Länge zwischen 50 und 65 Nukleotiden
und wurden gegen üblicherweise
exprimierte menschliche Gene (z.B. beta-Aktin) unter Verwendung
einer Array-Designer-Software entworfen. Die Oligos werden so entworfen,
dass sie mit der amplifizierten 18S- und der 28S-rRNA sowie mit
den üblicherweise
verwendeten Spikes hybridisieren (Spikes sind Oligos, die so entworfen
wurden, dass sie mit amplifizierten Transkripten von Genen hybridisieren,
die in der menschlichen RNA nicht vorkommen). Oligo-Konstruktionen,
die so entworfen wurden, dass sie mit der amplifizierten rRNA hybridisieren,
und die auf den Träger
gedruckt werden, sind in der Tabelle 3 (18S) und der Tabelle 4 (28S)
angegeben.
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1.4. Hybridisierung
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Proben
von 0,5 bis 5 μg
der amplifizierten Gesamt-RNA werden auf PamChips aufgetragen, die
dazu entworfen wurden, sowohl die ausgewählten amplifizierten mRNAs
als auch die 18S- und die 28S-rRNA einzufangen, wie in Abschnitt
1.2. beschrieben wurde. Nach einer Vorwaschung des Chips und der
Hybridisierung mit amplifizierter RNA über 30 Minuten bei einer geeigneten
Temperatur (zwischen 37 bis 50°C)
in einem Puffer, der SSPE, Formamid und SDS in geeigneten Konzentrationen
enthält
(z.B. 5 × SSPE,
50 % Vol./Vol. Formamid, 0,1 % SDS), werden die PamChips gewaschen,
um ungebundenes Material zu entfernen, und die so erhaltenen Bilder
werden mit einer CCD-Kamera für
die anschließende
Analyse aufgenommen.
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1.5. Analyse
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Die
Hybridisierung wird mit Hilfe der Array Pro 2.0-Software aus den
rohen 12 Bit-CCD-Bildern quantifiziert, die, wie vorstehend beschrieben,
aufgenommenen werden. Nach einer geeigneten Weiterverarbeitung (Subtraktion
des Hintergrundes, Normalisierung auf die (relativ zu den) Spikes),
werden die Signale für
jede Hybridisierungsreaktion berechnet. Das normalisierte Signal
von den Array-Auftragspunkten
wird mit den Daten über
die rRNA-Integrität
von dem Agilent-Bioanalysegerät verglichen,
um die Beziehung zwischen den beiden zu beurteilen. Idealerweise
werden Oligos verwendet, für
die diese Beziehung linear ist, was es ermöglicht, diejenigen Oligos auszuwählen, die
gute Sensoren für
das Verhältnis
zwischen der 18S- und der 28S-rRNA darstellen.
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Die
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erlauben die spezifische Amplifikation oder den Nachweis
sowohl der 18S- als auch der 28S-rRNA simultan mit der Amplifikation
der mRNA und dem Nachweis durch einen Mikroarray. Die Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung erlauben eine Korrelation der erhaltenen Analyseergebnisse
mit der Qualität
der verwendeten RNA-Proben und daher stellen sie brauchbare Verfahren
der Qualitätskontrolle
dar.
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Beispiel 2: Feineinstellung
der Amplifikationsverfahren
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Es
werden Experimente durchgeführt,
um die Amplifikationsverfahren fein einzustellen (einschließlich der
Punkte, die die Linearität,
die Wahl der Mutationen in dem T7-Promotor und Punkte betreffen,
welche mit der Hybridisierung mit der rRNA zusammenhängen), und
um die Konstruktion der Sonden zu verfeinern. Darüber hinaus
wird die Nützlichkeit
der Beurteilung teilweise degradierter rRNA durch das Array untersucht.
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Tabelle
1. Promotormutationen, von denen bekannt ist, dass sie die Transkription
entweder durch eine Verminderung der Bindung der T7-RNA-Polymerase
oder durch ihre Freisetzung von der Promotorregion und die Bildung
eines produktiven Elongationskomplexes vermindern.
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Tabelle
2. Primerdesign für
die rRNA-Amplifikation
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Tabelle
3. Sonden für
die 18S-RNA
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Tabelle
4. Sonden für
die 28S RNA
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