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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Kit zur
Untersuchung von Makromolekülen
in einer Probe und ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In
der Diagnostik möchte
man häufig
einige wenige Parameter einer flüssigen
Probe bestimmen. Typische Zahlen liegen meist zwischen 2 und 10
solcher Parameter. Untersucht werden zum Beispiel die Anwesenheit
oder Beschaffenheit von in einer Probenflüssigkeit enthaltenen Makromolekülen wie
zum Beispiel bestimmter Nukleinsäuresequenzen,
Antikörpern,
Antigenen, Proteinen, etc.. Beispielsweise werden alle Proben in
Blutbanken auf die Anwesenheit des HIV- und HCV-Virus geprüft. Vielfach
werden PCR(Polymerasekettenreaktion)-gestützte Verfahren verwendet, die
in der Regel in getrennten Reaktionen für die unterschiedlichen Teilsequenzen
des HIV-Virus durchgeführt
werden.
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Es
ist wünschenswert,
wenn die Zahl der notwendigen Pipettierschritte und damit die Kosten,
sowie der Verbrauch von Reagenzien und Probenmaterial verringert
werden. Letzteres ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn nur wenig
Probenmaterial, zum Beispiel bei Blutproben von Säuglingen,
vorliegt. Daher wurde vorgeschlagen, derartige Untersuchungsassays
zu parallelisieren, das heißt
zu "multiplexen", um mehrere Untersuchungen
parallel durchführen
zu können.
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Aus
EP 373 203 B1 oder
DE 101 03 954 B4 sind
Verfahren und Vorrichtungen bekannt, wie man zum Beispiel Nukleinsäureassays
multiplexen kann. Dabei werden unterschiedliche Oligonukleotide
auf Festkörperoberflächen in
Form einer Matrix aufgebracht (zum Beispiel "gespottet") und dort so gebunden, dass sie sich
unter den Hybridisierungsbedingungen nicht ablösen können. Die so gebundenen Oligonukleotide
bilden "Sonden", die in nicht überlappenden
Zellen, sogenannten Spots, angeordnet sind, die typischerweise Durchmesser
von 50 bis 250 μm aufweisen.
Eine Vielzahl von Spots in einer Matrix wird als Mikroarray bezeichnet.
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Bringt
man eine Probenflüssigkeit,
die fluoreszenzmarkierte Nukleinsäuresequenzen enthält, unter
Hybridisierungsbedingungen auf die Festkörperoberfläche, so können die unbekannten und markierten
Nukleinsäuresequenzen
in der Probe mit den Oligonukleotiden der Spots hybridisieren. Wird
im Anschluss die Probenflüssigkeit
unter stringenten Bedingungen von der Festkörperoberfläche abgewaschen, bleiben nur
diejenigen Nukleinsäuresequenzen
der Probe auf dem Festkörper
zurück,
die spezifisch an entsprechende Sondenoligonukleotide gebunden sind.
Durch ortsaufgelöstes
Messen der Fluoreszenz lässt
sich nun feststellen, an welchen Spots Nukleinsäuresequenzen der Probe gebunden
wurden. Da die als Sonden gespotteten Oligonukleotide bekannt sind,
lassen sich so Rückschlüsse auf
die in der Probe enthaltenen Nukleinsäuresequenzen ziehen. Derartige
Arrays werden zum Beispiel in der Diagnostik oder der Forschung
zur Genexpressionsanalyse (Gene Expression Profiling) oder CGH (Comparative
Genomic Hybridization) eingesetzt.
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Bei
derartigen Verfahren ist es notwendig, die Fehlerraten beim Herstellen
der Arrays, insbesondere beim Aufbringen der Sondenmoleküle, sehr gering
zu halten. In konventionellen Mikroarrays definiert sich die Qualität des Produkts
geradezu nach dem Grad der Einzigartigkeit der Sequenz in einem Spot.
Es ist das Ziel, möglichst
nur eine Population (100% ohne Fehler) einer Sequenz pro Spot zu
erreichen. Insbesondere bei in-situ Ver fahren zur Herstellung solcher
Mikroarrays ist die Fehlerrate von ausschlaggebender Bedeutung.
Auch Anbieter von Kontakt- oder Nicht-Kontaktprintern, die als Alternative zum
in-situ Verfahren zum Einsatz kommen, werben für ihre Produkte damit, dass
es bei der Herstellung der Mikroarrays nicht zur "Verschleppung von
Material" von einem
Spot zum anderen kommt, wodurch ebenfalls dokumentiert wird, dass
bei konventionellen Mikroarrays gerade der Nicht-Vermischung große Bedeutung
beigemessen werden muss. Es ist dementsprechend ein aufwändiger und
kostenintensiver Spottingprozess mit hoher Genauigkeit notwendig, der
insbesondere auch an die Qualitätskontrolle hohe
Anforderungen stellt. Zudem sind die Spotmorphologien von Spots
unterschiedlicher Makromoleküle
abhängig
von der Molekülsorte
selbst, so dass die Durchmesser der Spots solcher gespotteten Mikroarrays
immer ein wenig schwanken können,
wodurch zum Beispiel die Auswertung mit Hilfe automatischer Bilderkennung
problematisch werden kann.
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Schließlich ist
für das
Auslesen derartiger Mikroarrays mit Spots, die sich durch die aufgebrachten Makromoleküle unterscheiden,
ein Scanner notwendig, der die entsprechende Ortsauflösung bietet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, eine Vorrichtung
und ein Kit zur Untersuchung von Makromolekülen in einer Probe anzugeben,
die ein Multiplexen von Assays auf einfache und kostengünstige Weise
ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Untersuchungsverfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
21 bzw. einem Kit mit den Merkmalen des Anspruchs 32 gelöst. Unteransprüche sind
auf bevorzugte Ausführungsformen
gerichtet. Ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist Gegenstand des Anspruches 31
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Bei
dem erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahren
wird ein Träger
mit wenigstens einem Reaktionszentrum bereitgestellt, an dem wenigstens
zwei Sorten von bekannten Makromolekülen (im folgenden auch "Sondenmoleküle" oder "Sonden-Makromoleküle") gebunden sind.
Dazu werden zum Beispiel die als Sondenmoleküle einzusetzenden Makromoleküle vor dem
Aufbringen auf das Reaktionszentrum abgemischt. An einem Reaktionszentrum
ist die Anordnung der unterschiedlichen Sonden-Makromoleküle unerheblich und daher vorzugsweise
statistisch verteilt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also zumindest
ein Reaktionszentrum eingesetzt, an dem unterschiedliche nachzuweisende
Makromoleküle
(im folgenden auch "Probenmoleküle" oder "Proben-Makromoleküle") spezifisch binden
können.
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In
der zu untersuchenden Probe werden nachzuweisende Makromoleküle (Probenmoleküle) markiert.
Das wenigstens eine Reaktionszentrum wird vollständig mit der Probenlösung derart
in Kontakt gebracht, dass eine Reaktion zwischen wenigstens einer
Sorte Sondenmoleküle
mit Probenmolekülen
stattfinden kann, wenn eine spezifische Reaktion zwischen Probenmolekülen mit
einer Sorte der Sondenmoleküle
möglich
ist.
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Nach
Abwarten einer typischen Reaktionszeit wird ungebundenes Probenmaterial
zum Beispiel durch einen Waschschritt entfernt. Schließlich wird das
Vorhandensein von an dem wenigstens einen Reaktionszentrum spezifisch
gebundenen Probenmoleküle
geprüft.
Eine ortsaufgelöste
Auswertung der Ergebnisse ist für
ein Reaktionszentrum nicht nötig,
so dass einfach das Gesamtergebnis für das jeweilige Reaktionszentrum,
das zum Beispiel durch eine integrale Auswertung der Fluoreszenz
erhalten werden kann, verwendet werden kann.
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Die
Markierung der nachzuweisenden Makromoleküle der Probe kann vor oder
nach dem Inkontaktbringen der Probe mit dem wenigstens einen Reaktionszentrum
erfolgen. Die Markierung kann aber auch nach dem Entfernen des ungebundenen Probenmaterials
vorgenommen werden.
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Wenn
die Markierung derart vorgenommen wird, dass sie für wenigstens
eine Sorte nachzuweisender Probenmoleküle spezifisch ist, kann in
jedem Fall nachgewiesen werden, ob entsprechende nachzuweisende
Probenmoleküle
spezifisch an dem Reaktionszentrum gebunden wurden.
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Mit
einem Reaktionszentrum auf einer Festkörperoberfläche können somit bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahren
zwei oder mehrere Makromolekülsorten
zum Beispiel unterschiedlicher Organismen nachgewiesen werden, abhängig davon,
welche nachzuweisenden Makromoleküle in der Probe markiert und
zur Reaktion gebracht werden.
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Im
Vergleich zu bekannten Verfahren, bei denen Mikroarrays eingesetzt
werden, bei denen je Spot nur eine Sorte von Makromolekülen vorhanden ist,
ist der Aufwand beim Spotten zur Herstellung des Trägers zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erheblich reduziert und die Anzahl der notwendigen Pipettierschritte
sehr viel kleiner.
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Bei
konventionellen Mikroarrays erhält
man je Spot nur die Information einer Sequenz. Die Spots müssen daher
zahlreich und möglichst
dicht angeordnet und in Folge dessen sehr klein sein, um auch mit
einer kleinen Probenflüssigkeitsmenge
ausreichend Informationen zu bekommen. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit einem Reaktionszentrum mehrere Informationen erhalten werden können, benötigt man
nur ein oder einige wenige Reaktionszentren, jedenfalls weniger
als bei einem konventionellen Mikroarray aus Spots. Die Reaktionszentren
müssen
daher nicht so klein sein wie bei herkömmlichen Mikroarrays und können daher
von wenigen Mikrometern bis zu mehreren Millimetern, zum Beispiel
2 Millimetern, Durchmesser aufweisen.
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Da
die Sondenmoleküle
nicht wie bei bekannten Mikroarrays in räumlich getrennten Spots vorliegen,
ergibt sich außerdem
der Vorteil, dass zum Kontakt der Probenmoleküle mit den Sondenmolekülen nur
minimale Wegstrecken zurückgelegt
werden müssen.
Für diffusionslimitierte
Reaktionen bringt das einen erheblichen Zeitvorteil. Besonders vorteilhaft
ist dies zum Beispiel bei der Diskriminierung von Allelen oder allgemein
zur Diskriminierung von "Perfect
Match" und "Mismatch" der spezifisch miteinander
reagierenden Makromoleküle,
weil die erste Bindung in der Regel zwar schnell geht, ein Gleichgewicht
sich aber erst nach längerer
Zeitdauer einstellt, da erst durch einen Diffusionsprozess die Entfernung zwischen
den einzelnen Spots überwunden
werden muss.
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Bei
einem konventionellen Mikroarray, bei dem an den Spots jeweils nur
eine Sorte von Makromolekülen
vorhanden ist, "sehen" die Probenmoleküle der Probenflüssigkeit
an unterschiedlichen Spots eine andere Sorte von Sondenmolekülen. Die
Umgebung der Reaktion ist also auf jeden Fall unterschiedlich. Es
ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Umgebung selbst zum Beispiel
eine Hybridisierung zwischen Sondenmolekülen und Probenmolekülen maßgeblich
beeinflusst. Beim erfindungsgemäßen Verfahren,
bei dem Reaktionszentren eingesetzt werden, an denen die Sondenmoleküle abgemischt
wurden, kann man dagegen von einer gleichmäßigen Verteilung der Moleküle an einem
Reaktionszentrum ausgehen. Unterschiedliche Probenmoleküle sehen dementsprechend
beim erfindungsgemäßen Verfahren
auch dieselbe Umgebung, so dass ein Einfluss der Umgebung auf die
Reaktion wegfällt.
Auch Gradienten, die auftreten können,
weil die Probenlösung die
Oberfläche
zum Beispiel von links nach rechts benetzt und eine gewisse Zeit
dazu braucht, können nicht
vorkommen. Die Sondenmoleküle
sind statistisch verteilt und die Chance für ein Probenmolekül, die richtige
Sequenz zu finden, ist dementsprechend im Durchschnitt höher.
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Bei
der Herstellung eines Trägers
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die unterschiedlichen Sorten von Makromolekülen, die
die Sondenmoleküle
bilden sollen, vor dem Aufbringen zum Beispiel abgemischt. Das Mischungsverhältnis der
wenigstens zwei Sorten unterschiedlicher Makromoleküle eines
Reaktionszentrums kann zum Beispiel in vergleichenden Vorversuchen
derart festgelegt werden, dass das Signal-Rausch-Verhältnis für die in
der Probe erwartete Zusammensetzung optimal ist. In der Regel entspricht
dies einer Gleichverteilung der wenigstens zwei verschiedenen Sorten
Makromoleküle
an dem Reaktionszentrum. Abhängig
von individuellen Reaktionsverhalten der einzelnen Komponenten können aber
auch andere Mischungsverhältnisse
optimal sein.
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Insbesondere
bei Assays, bei denen mit hoher Sicherheit die Anwesenheit einer
bestimmten biologischen Sequenz (zum Beispiel eine Sequenz eines
bestimmten Organismus) nachgewiesen werden soll, umfassen die wenigstens
zwei Sorten von gebundenen Makromolekülen in dem wenigstens einen Reaktionszentrum
wenigstens zwei unterschiedliche Teile dieser biologischen Sequenz.
Ein Reaktionszentrum enthält
dann dementsprechend zumindest zwei unterschiedliche Teilsequenzen,
die spezifisch mit korrespondierenden Teilsequenzen der einen nachzuweisenden
biologischen Sequenz reagieren können.
Auf diese Weise ist eine sehr sichere Feststellung des Vorhandenseins
der nachzuweisenden Sequenz in der Probe möglich.
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"Sequenz" bezeichnet dabei
zum Beispiel eine Abfolge von Aminosäuren oder Nukleinsäurebausteinen
(zum Beispiel RNA, DNA oder PNA).
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Bei
einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens
umfassen die wenigstens zwei Sorten von an einem Reaktionszentrum
gebundenen Makromoleküle
Reaktionspartner für
wenigstens zwei unterschiedliche Sorten von Probenmolekülen, zum
Beispiel biologischer Sequenzen, die zu unterschiedlichen Organismen
gehören.
Je nachdem, welche Probenmoleküle
in der zu untersuchenden Probe markiert werden, können diese
unterschiedlichen Organismen in der Probe nachgewiesen werden.
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Der
Begriff Organismus wird für
die Zwecke des vorliegenden Textes in weiten Sinne verstanden und
soll zum Beispiel auch Viren, Bakterien, Sporen etc. umfassen.
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Als
unterschiedlich bzw. verschieden werden für die Zwecke des vorliegenden
Textes nicht-homologe oder homologe Sequenzen angesehen, solange sie
nicht identisch sind, auch wenn sie die gleiche Wirkung bzw. Funktion
haben. Insbesondere ist das Verfahren auch bei SNP-Sequenzen (Single-Nucleotide-Polymorphism)
anwendbar, bei denen es sich um einfache Polymorphismen handelt,
bei denen sich homologe Sequenzen nur durch eine Base unterscheiden.
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Bevorzugt
kommen als unterschiedliche Makromoleküle bzw. unterschiedliche Sorten
von Makromolekülen
jedoch solche Makromoleküle
zum Einsatz, deren Ähnlichkeit
geringer als 90%, bevorzugter geringer als 70%, besonders bevorzugt
geringer als 40% und ganz besonders bevorzugt geringer als 10% ist.
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Wenn
nur ein Organismus in der Probe nachgewiesen werden soll, so wird
eine Markierung nur für
solche nachzuweisenden Makromoleküle der Probe vorgenommen, die
zu diesem Organismus gehören.
Dabei kann es sich zum Beispiel um Teilsequenzen einer Sequenz dieses
Organismus handeln.
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Soll
andererseits die Anwesenheit mehrerer unterschiedlicher Makromoleküle zum Beispiel
unterschiedlicher Organismen getrennt aber gleichzeitig nachgewiesen
werden, so wird eine Markierung für wenigstens zwei Sorten von
nachzuweisenden Makromolekülen
in der Probe vorgenommen, wobei sich die Markierungen unterscheiden.
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Die
Markierung der nachzuweisenden Makromoleküle kann zum Beispiel radioaktiv
oder elektrochemisch sein. Besonders einfach und vorteilhaft ist
die Verwendung einer Fluoreszenzmarkierung, wobei zur Prüfung des
Vorhandenseins von an dem wenigstens einen Reaktionszentrum gebundenen Makromoleküle am Ende
des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Fluoreszenz untersucht wird.
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Sollen
unterschiedliche Makromoleküle
in einer Probe nachgewiesen werden, kann das Fluoreszenzsignal wellenlängenselektiv
ausgewertet werden. Aus dem Signal bei unterschiedlichen Wellenlängen kann
auf das Vorhandensein entsprechend markierter Makromoleküle in der
Probe geschlossen werden.
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Bei
einer anderen Verfahrensführung
wird die Fluoreszenz bei unterschiedlichen Anregungswellenlängen ausgewertet,
um eine Diskriminierung unterschiedlich markierter Makromoleküle in der
Probe zu ermöglichen.
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Insbesondere
bei der Verwendung von Fluoreszenzmarkierungen ist es vorteilhaft,
wenn weniger als 10, vorzugsweise weniger als 5 unterschiedlich markierte
Bestandteile vorliegen, um eine sichere Diskriminierung der Signale
der unterschiedlichen Markierungen zu gewährleisten.
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Andererseits
ist es vorteilhaft, wenn bei Einsatz von unterschiedlichen Sorten
von Sondenmolekülen
an einem Reaktionszentrum die Sondenmoleküle derart ausgewählt sind,
dass maximal 10, vorzugsweise maximal 7, und besonders vorzugsweise maximal
5 unterschiedliche Bestandteile der Probenflüssigkeit mit Sondenmolekülen des
Reaktionszentrums spezifisch reagieren können. Auf diese Weise verringert
sich die Anforderung an die Genauigkeit der Auswertemethode, da
nur eine geringe Anzahl unterschiedlich markierter Probenmoleküle diskriminiert
werden muss.
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Die
Markierung wird derart spezifisch gewählt, dass nur nachzuweisende
Makromoleküle markiert
werden und kann nach dem Aufbringen der Probenflüssigkeit auf dem Träger geschehen.
Das Material zur Markierung kann dann zum Beispiel an dem Reaktionszentrum
selbst vorliegen, zum Beispiel in getrockneter Form. Ebenso kann
eine entsprechende Markierung auch erst nach dem Entfernen ungebundenen
Probenmateriales von dem Träger
geschehen.
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Schließlich ist
eine Markierung der nachzuweisenden Makromoleküle in der Probe auch vor deren
Inkontaktbringen mit dem wenigstens einen Reaktionszentrum auf dem
Träger
möglich.
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Eine
noch weiter gehende Parallelisierung zur weiteren Erhöhung der
Anzahl von Sorten unterschiedlicher nachzuweisender Makromoleküle kann erreicht
werden, wenn mehrere Reaktionszentren mit jeweils wenigstens zwei
Sorten von Makromolekülen als
Sonden auf einem Träger
eingesetzt werden, die vorzugsweise in Form eines Arrays angeordnet
sind.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform
findet die Markierung der Probenmoleküle durch eine Amplifikationsreaktion,
insbesondere durch PCR (Polymerasekettenreaktion) mit zum Beispiel
fluoreszenzmarkierten Primern statt. Nur die mit den verwendeten
Primern amplifizierbaren Sequenzen werden so spezifisch markiert.
Die markierten Primer zur Erzeugung von PCR-Produkten können zum
Beispiel in getrockneter Form an den Reaktionszentren selbst vorliegen.
Wird bei solchen Ausgestaltungen des Verfahrens ein PCR-Puffer eingesetzt,
mit dem auch die anschließende
Reaktion zur spezifischen Bindung an den Sondenmolekülen des
wenigstens einen Reaktionszentrums durchgeführt werden kann, sind keine
weiteren Pipettierschritte mehr notwendig.
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Bei
dem für
das erfindungsgemäße Verfahren
verwendeten Träger
kann es sich zum Beispiel um eine Mikrotiterplatte handeln, deren
einzelne Kavitäten
als entsprechende Reaktionszentren eingesetzt werden, wobei eine
einzelne Kavität
mit einem entsprechenden Sondengemisch, das heißt mit wenigstens zwei Sorten
von bekannten Makromolekülen
als Sondenmolekülen,
beschichtet ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens
wird ein im Wesentlichen planarer Träger eingesetzt, wobei das wenigstens
eine Reaktionszentrum von einem Bereich auf dem Träger umfasst
ist, der andere Benetzungseigenschaften als seine Umgebung hat. Wird
als Probenlösung
zum Beispiel eine wässrige Lösung verwendet,
so kann das Reaktionszentrum im Vergleich zu seiner Umgebung hydrophil
gewählt werden.
Das Reaktionszentrum kann dabei dem hydrophilen Bereich entsprechen
oder in ihm enthalten sein. So lässt
es sich erreichen, dass die Probenflüssigkeit sich in Form eines
durch seine Oberflächenspannung
zusammengehaltenen Tropfens auf dem hydrophilen Bereich hält ohne
in die hydrophobe Umgebung des Reaktionszentrums abzufließen. Auf
diese Weise ist eine einfache Lokalisierung der Probenflüssigkeit
am Reaktionszentrum möglich
und es kann ein planarer Träger,
zum Beispiel ein kostengünstiges
Quarz- oder Glasplättchen,
eingesetzt werden. Eine hydrophobe Umgebung lässt sich zum Beispiel durch
Silanisierung erhalten.
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Im
Falle einer arrayförmigen
Anordnung können
Gruppen von Reaktionszentren von einem Bereich umfasst sein, der
andere Benetzungseigenschaften als seine Umgebung hat. Derartige
Bereiche können
ihrerseits wieder in einem Array angeordnet sein. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn einzelne Reaktionszentren von eigenen Bereichen mit
unterschiedlichen Benetzungseigenschaften umgeben sind, wodurch
eine besonders gute Lokalisierung und die Verwendung sehr geringer
Materialmengen möglich
ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das wenigstens eine Reaktionszentrum von
zwei konzentrischen, vorzugsweise runden Bereichen umgeben ist, wobei
der innere Bereich andere Benetzungseigenschaften als der Bereich
des Reaktionszentrums und als der äußere Bereich hat. So kann zum
Beispiel der innere konzentrische Bereich im Vergleich zum Reaktionszentrum
hydrophob sein und so den beschriebenen Lokalisierungseffekt für eine wässrige Flüssigkeit
in Form eines Tropfens zur Verfügung
stellen. Analog kann der äußere konzentrische
Bereich dazu dienen und geeignete Benetzungseigenschaften aufweisen,
einen Ölfilm
auf dem Probenflüssigkeitstropfen
so zu positionieren, dass er die Probenflüssigkeit während der Reaktion abdeckt
und eine Verdampfung verhindert. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn
kleine Probenvolumina verwendet werden, bei der auch geringe Verdampfungsmengen
zu einer Verfälschung
des Reaktionsergebnisses führen.
Bei der beschriebenen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Verwendung eines abdeckenden Ölfilms können Volumina von zum Beispiel 0,1 μl bis 10 μl Probenflüssigkeit
untersucht werden, wobei das entsprechende Volumen des Öltropfens zum
Beispiel um einen Faktor 2 bis 5 größer gewählt wird.
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Die
Verhinderung der Verdampfung während der
Reaktion ist insbesondere dann günstig,
wenn eine PCR-Reaktion durchgeführt
wird, die das Durchfahren eines entsprechenden Temperaturprofils
erfordert.
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Im
Falle einer arrayförmigen
Anordnung kann auch jedes Reaktionszentrum von einem individuellen
konzentrischen Bereich anderer Benetzungseigenschaften umgeben sein,
um die Probenflüssigkeit
an jedem Reaktionszentrum zu halten, und das Array im Ganzen von
einem Bereich entsprechend angepasster Benetzungseigenschaften umgeben sein,
der einen gemeinsamen Öltropfen
auf dem Array hält,
der die einzelnen Probenlösungstropfen
gemeinsam abdeckt.
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Um
eine optimale Verteilung der Probenflüssigkeit auf dem Reaktionszentrum
zu gewährleisten, können zusätzlich Schallwellen,
insbesondere Oberflächenschallwellen,
in Richtung des auf dem Reaktionszentrum befindlichen Probenflüssigkeitsvolumens
geschickt werden. Oberflächenschallwellen können zum
Beispiel mit Hilfe eines Interdigitaltransducers auf einen piezoelektrischen
Chip erzeugt werden, wie es in
DE 101 03 954 B4 beschrieben ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders zur Untersuchung von Nukleinsäuresequenzen.
Ebenso können
andere spezifische Reaktionen, beispielsweise Antigen-Antikörperbindungen
untersucht werden, wo bei sich entweder die Antigene oder die Antikörper als
bekannte Makromoleküle
in gebundener Phase an dem Reaktionszentrum befinden. Analog können auch
Proteinreaktionen untersucht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet
sich insbesondere für
Hybridisierungsreaktionen.
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Das
Verfahren eignet sich auch zur Durchführung von beadbasierten Assays.
Beads bezeichnen Mikrokügelchen
eines Durchmessers von einigen 100 Nanometern bis zu einigen Mikrometern,
auf die wenigstens ein Reaktionsausgangsstoff aufbeschichtet ist.
Konventionelle beadbasierte Verfahren sind zum Beispiel durch Luminex® oder
von Quantum Dot Corporation bekannt. Beads können zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Beispiel mit unterschiedlichen Oligonukleotiden, Antigenen,
Antikörpern
oder zum Beispiel Proteinen beschichtet und auf das Reaktionszentrum
aufgebracht werden. Zur Unterscheidung der Beads können unterschiedliche
Größen, Massen,
Farbkodierungen und anderes eingesetzt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich auch für
vergleichende Hybridisierungsreaktionen zwischen zu untersuchenden
Proben und Referenzproben, wie sie für die CGH (Comparative Genomic
Hybridization) oder die Genexpressionsanalyse üblich sind.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist einen Träger
auf, auf dem wenigstens ein Reaktionszentrum angeordnet ist, an
dem wenigstens zwei Sorten von bekannten Makromolekülen als
Sondenmoleküle
gebunden sind. Die Makromoleküle
der wenigstens zwei Sorten haben dabei innerhalb eines Reaktionszentrums
keine vorbestimmte Anordnung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann auf dem Träger
ein einzelnes Reaktionszentrum oder mehrere, vorzugsweise in Form
eines Arrays ange ordnete Reaktionszentren mit jeweils wenigstens zwei
Sorten von Makromolekülen
als Sonden aufweisen.
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Bei
dem Träger
kann es sich zum Beispiel um eine Mikrotiterplatte oder um einen
im Wesentlichen planaren Träger
handeln, wobei im letztgenannten Fall das wenigstens eine Reaktionszentrum
von einem Bereich auf dem Träger
umfasst sein kann, der andere Benetzungseigenschaften als seine
Umgebung hat. Der planare Träger
kann zum Beispiel ein Glas- oder
Quarzplättchen
oder ein Festkörperchip sein.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem im wesentlichen planaren Träger weist um das wenigstens
eine Reaktionszentrum zwei konzentrische, vorzugsweise runde Bereiche
auf, wobei der innere konzentrische Bereich andere Benetzungseigenschaften
als das Reaktionszentrum und als der äußere Bereich hat.
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Im
Falle einer arrayförmigen
Anordnung der Reaktionszentren kann auch vorgesehen sein, dass die
Benetzungseigenschaften derart gewählt sind, dass Probenlösungstropfen
individuell an den einzelnen Reaktionszentren gehalten werden und
ein abdeckender Ölfilm
oberhalb des gesamten Arrays gehalten wird. Dazu sind zur Verwendung
von zum Beispiel wässrigen
Probenlösungen
die Reaktionszentren von individuellen hydrophoben Bereichen umgeben
und das gesamte Array von einem Bereich, der zur Lokalisierung eines Öltropfens
auf dem gesamten Array dient.
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Eine
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist eine Einrichtung zur Erzeugung von Schallwellen, insbesondere
von Oberflächenschallwellen
auf, mit deren Hilfe eine optimale Verteilung und/oder Durchmischung
der Probenflüssigkeit an
einem Reaktionszentrum erreicht werden kann. Eine solche Einrichtung
umfasst zum Beispiel einen Interdigitaltransducer auf einer piezoelektrischen Oberfläche, wie
er in
DE 101 03 954
B4 beschrieben ist. Die Abstrahlrichtung des Interdigitaltransducers ist
dabei derart gewählt,
dass sie in Richtung eines Reaktionszentrumsliegt, so dass Probenflüssigkeit, die
sich auf diesem Reaktionszentrum befindet mit Hilfe der Oberflächenschallwellen,
die mit diesem Interdigitaltransducer erzeugt werden, in Bewegung versetzt
werden kann.
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Ausführungsformen
der Vorrichtung, die den für
das erfindungsgemäße Verfahren
geschilderten Ausgestaltungen analog entsprechen, sind ebenfalls umfasst,
ohne dass sie notwendigerweise für
die Vorrichtung noch einmal gesondert erläutert werden.
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Die
Wirkungen und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung und der beschriebenen
und anderer besonderer Ausführungsformen
ergeben sich in analoger Weise aus den oben bereits für das erfindungsgemäße Verfahren
beschriebenen Ausgestaltungen und die dort für das erfindungsgemäße Verfahren
und seine Ausgestaltungen erläuterten
Effekte und Vorteile.
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Wie
bereits bei dem erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahren
beschrieben, kann die Markierung der nachzuweisenden Makromoleküle in der Probenflüssigkeit
auch nach dem Aufbringen der Probenflüssigkeit auf das Reaktionszentrum
geschehen. Eine besonders praktische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist dazu an dem Reaktionszentrum nicht nur die wenigstens zwei Sorten
bekannter Makromoleküle
als gebundene Sondenmoleküle
auf, sondern zusätzlich
Material zur Markierung wenigstens einer Sorte nachzuweisender Probenmoleküle. Beim
Aufbringen der Probenflüssigkeit
auf das Reaktionszentrum findet dann nicht nur die Reaktion zwischen
den Probenmolekülen
und den Sondenmolekülen
statt, sondern gleichzeitig auch die Markierung der nachzuweisenden
Proben-Makromoleküle
in der Probe.
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Vorzugsweise
ist das Material zur Markierung (das zum Beispiel markierte Primer
zur Erzeugung von PCR-Produkten umfassen kann) an dem wenigstens
einen Reaktionszentrum unspezifisch gebunden, zum Beispiel getrocknet.
Beim Aufbringen der Probenflüssigkeit
löst sich
das unspezifisch gebundene Material und steht für eine Markierung zur Verfügung.
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Die
Probenlösung
wird auf ein solches Reaktionszentrum aufgebracht und löst die unspezifisch gebundenen
Fluorophore auf, die dann mit den Teilsequenzen in der Probenlösung reagieren
können, um
diese zu markieren. Derartig vorbereitete Vorrichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sind einfach zu handhaben und können als
fertiges Untersuchungsmittel für
ausgewählte
Makromoleküle
in einer Probenlösung
bereitgestellt werden.
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Die
Auswahl besonderer Materialien zur Markierung, deren Effekte und
Vorteile wurden bereits oben mit Bezug zu Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens
erläutert.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren kommt
zumindest ein Reaktionszentrum zum Einsatz, auf dem wenigstens zwei
Sorten von bekannten Makromolekülen
als Sondenmoleküle
gebunden sind. Zur Herstellung einer solchen Anordnung werden die
potenziellen Sondenmoleküle
vor dem Aufbringen auf die Festkörperoberfläche des
Trägers zum
Beispiel abgemischt und dann als ein Reaktionszentrum aufgespottet.
Somit entsteht ein Reaktionszentrum, an dem unterschiedliche Probenmoleküle einer
Probenflüssigkeit
spezifisch binden können.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Kit zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens,
das eine erfindungsgemäße Vorrichtung
und ein Markierungsmaterial, vorzugsweise in Form einer Markierungslösung, aufweist,
das geeignet ist, wenigstens eine vorbestimmte Sorte von nachzuweisenden
Proben-Makromolekülen
zu markieren, die mit einer Sorte von Sondenmolekülen an dem
wenigstens einen Reaktionszentrum der Vorrichtung spezifisch reagieren
können.
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Das
Material zur Markierung kann insbesondere markierte Primer für eine oder
mehrere PCR (Polymerasekettenreaktion(en)) und ggf. die für die PCR
notwendigen Puffer und Nukleotide umfassen. Schließlich kann
das Material zur Markierung auch bereits die für die PCR notwendige Polymerase
umfassen.
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Die
Vorteile und Effekte eines solchen erfindungsgemäßen Kits und seiner in den
Unteransprüchen
definierten speziellen Ausführungsformen
ergeben sich aus den oben beschriebenen Vorteilen und Effekten des
erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens
und seiner besonderen Ausgestaltungen bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und ihrer bevorzugten Ausführungsformen.
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Ausführungsformen
des Kits, die den für
das erfindungsgemäße Verfahren
geschilderten Ausgestaltungen bzw. den für die erfindungsgemäße Vorrichtung
geschilderten Ausführungsformen
analog entsprechen, sind ebenfalls umfasst, ohne dass sie notwendigerweise
für das
Kit noch einmal gesondert erläutert
werden.
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Die
Erfindung wird anhand besonderer Ausgestaltungen unter Bezugnahme
auf die anliegenden Figuren im Detail erläutert, die in schematischer
Darstellung erfindungsgemäße Verfahrensführungen und
Vorrichtungen darstellen. Dabei zeigt
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1 ein
Beispiel eines Reaktionszentrums,
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2 ein
Array mehrerer Reaktionszentren,
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3 eine
Schemadarstellung eines erfindungsgemäßen Reaktionsverfahrens,
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4 eine
Schemadarstellung eines anderen erfindungsgemäßen Reaktionsverfahrens,
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5 eine
Draufsicht auf ein Detail einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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6 einen
Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
gemäß der Linie
VI-VI in 5,
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7 einen
Versuchsaufbau für
vergleichende Experimente, und
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8 die
dabei gemessenen Fluoreszenzsignale.
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1 beschreibt
ein Reaktionszentrum 10, an dem Sondenmoleküle A1, A2,
A3, B1, B2 und B3 aufgebracht wurden. Typische Durchmesser solcher Reaktionszentren 10 liegen
zwischen 50 μm
und einigen Millimetern. A1, A2, A3, B1, B2 und B3 stehen hier beispielhaft
für Makromoleküle, die
mit entsprechenden Molekülen
in einer Probenlösung
reagieren können.
In der schematischen Darstellung der 1 sind von
jeder gebundenen Makromolekülsorte
nur zwei dargestellt. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Anzahl in der Regel selbstverständ lich viel größer. Die
Makromoleküle
A1, A2, A3, B1, B2, B3, sind an dem Reaktionszentrum 10 regellos
angeordnet.
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Zur
Herstellung einer solchen Anordnung werden die potenziellen Sondenmoleküle vor dem Aufbringen
auf die Festkörperoberfläche des
Trägers abgemischt
und dann als ein Reaktionszentrum aufgespottet. Somit entsteht ein
Reaktionszentrum, an dem unterschiedliche Probenmoleküle einer
Probenflüssigkeit
spezifisch binden können.
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Die
typische Länge
der verwendeten Makromoleküle
liegt zwischen 15 und 100 Basenpaaren. Es können auch längere PCR-Produkte oder zum
Beispiel Klone, Antigene oder Antikörper als Sondenmoleküle verwendet
werden.
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Mehrere
solcher Reaktionszentren, die entweder gleichartige oder auch unterschiedliche
Sondenmoleküle
enthalten können,
können
auch in Form einer Matrix auf einer Festkörperoberfläche aufgebracht werden und
so ein Array aus Reaktionszentren bilden. Eine solche Anordnung
ist Gegenstand der schematischen 2, in der
beispielhaft zwei der dargestellten Reaktionszentren mit den Bezugsziffern 10, 12 bezeichnet
sind. Auf der Festkörperoberfläche 14 können sich
mehr als die dargestellte Anzahl an Reaktionszentren in Form einer
Matrix befinden, was durch die Punktlinien 13 angedeutet
sein soll.
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Mit
den beschriebenen Anordnungen können
wie folgt Makromoleküle
in einer Probenlösung untersucht
werden. Es wird zunächst
ein Beispiel dargestellt, bei dem die Anwesenheit einer bestimmten
Nukleinsäuresequenz
eines Organismus in einer Probenflüssigkeit untersucht werden
soll.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung ein Reaktionsverfahren für Assays,
in denen mit hoher Sicherheit die Anwesenheit eines bestimmten Organismus
festgestellt werden soll. In der Probe sei ein Organismus a mit
den Teilsequenzen a1, a2 und a3 vorhanden. Ein typisches Beispiel
ist das HIV-Virus, dessen Nachweis über mehrere virusspezifische
Sequenzen erfolgt. Die Teilsequenzen werden mit einem Fluorophor
f1 markiert. Dazu wird eine PCR (Polymerasekettenreaktion) mit markierten
Primern durchgeführt,
bei der nur die Teilsequenzen a1, a2, a3 amplifiziert werden.
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Das
Reaktionszentrum 10 enthält in dem gezeigten Beispiel
Teilsequenzen A1, A2, A3 bzw. B1, B2, die spezifisch mit Teilsequenzen
der Organismen a bzw. b reagieren könnten.
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Wird
eine Probenlösung
mit den fluoreszenzmarkierten Teilsequenzen a1, a2, a3 mit dem gesamten
Reaktionszentrum 10 in Verbindung gebracht, können die
Sequenzen A1 und a1 bzw. A2 und a2 bzw. A3 und a3 paarweise hybridisieren.
Nach einem stringenten Waschschritt der Festkörperoberfläche, auf dem sich das Reaktionszentrum 10 befindet, kann
die Fluoreszenz der Fluorophore, die an Teilsequenzen a1, a2 und
a3 gebunden sind, die spezifisch an den Sequenzen des Reaktionszentrums 10 gebunden
sind, nachgewiesen werden, indem die Fluoreszenz ausgewertet wird.
In einem solchen Fall ist eine Fluoreszenzfarbe ausreichend, um
den Assay durchzuführen.
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Soll überprüft werden,
ob die Probenlösung einen
Organismus b enthält,
werden dessen Teilsequenzen b1 und b2 zum Beispiel über PCR
fluoreszenzmarkiert, wobei nur die Teilsequenzen b1 und b2 amplifiziert
werden, und die Probenlösung
mit dem Reaktionszentrum 10 in Kontakt gebracht. Die Sequenzen
B1 und b1 bzw. B2 und b2 können
dann paarweise hybri disieren. Die Auswertung erfolgt dann wie oben
für den
Nachweis des Organismus a beschrieben.
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Ein
Reaktionszentrum ist also ausreichend, um sowohl den Organismus
a als auch den Organismus b nachweisen zu können, abhängig davon, welche Sequenzen
in der Probe markiert werden.
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Das
Verfahren kann auch für
mehr als zwei unterschiedlichen Organismen a, b, c, ... durchgeführt werden,
wobei auf dem Reaktionszentrum 10 korrespondierende Teilsequenzen
A1, A2, A3, ..., B1, B2, B3, ..., C1, C2, C3, ... vorgesehen sind.
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Um
die Anwesenheit mehrerer Sequenzen getrennt aber gleichzeitig nachweisen
zu können, wird
ein Verfahren verwendet, wie es mit Bezug zu 4 erläutert wird.
Beispielsweise Teilsequenzen a1, a2 einer ersten Sequenz a werden
mit einem ersten Fluorophor f1 und Teilsequenzen b1, b2 einer zweiten
Sequenz werden mit einem zweiten Fluorophor f2 markiert. In dem
Fall, der in 4 dargestellt ist, sind zwei
verschiedene Organismen a und b mit den Teilsequenzen a1, a2 und
b1, b2 in der Probenflüssigkeit
vorhanden. Wird eine solche Probenflüssigkeit mit dem Reaktionszentrum 10 in
Kontakt gebracht, so reagieren die Teilsequenzen a1 und A1, die
Teilsequenzen a2 und A2, die Teilsequenzen b1 und B1 bzw. die Teilsequenzen
b2 und B2. Nach einem stringenten Waschschritt im Anschluss an die Reaktion
verbleiben Fluorophore f1 und f2 solcher Teilsequenzen, die an Sondenmolekülen des
Reaktionszentrums 10 spezifisch gebunden wurden. Durch eine
Zweifarbenfluoreszenzmessung werden die beiden Organismen getrennt
nachgewiesen. Die Zweifarbenfluoreszenzmessung wird entweder durch
eine wellenlängenselektive
Auswertung des Fluoreszenzsignals oder durch eine Fluoreszenzmessung
mit unterschiedlichen Anregungswellenlängen vorgenommen.
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Die
mit Bezug zur 3 und 4 beschriebenen
Verfahren können
auch kombiniert werden, um die Sicherheit des Nachweises weiter
zu erhöhen.
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Eine
zusätzliche
Erhöhung
der Anzahl der parallel durchzuführenden
Reaktionen kann erreicht werden, wenn mehrere unterschiedlich bestückte Reaktionszentren
in Form einer Matrix angeordnet und ausgewertet werden, wie sie
in 2 gezeigt ist.
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Um
die spezifische Markierung einzelner Sequenzen bzw. Teilsequenzen
in der Probenlösung
zu erreichen, wird zum Beispiel eine Polymerasekettenreaktion mit
entsprechend markierten Primern durchgeführt, wobei zum Beispiel ein
Puffer eingesetzt wird, mit dem auch die Reaktion zur spezifischen
Bindung an den Sondenmolekülen
des wenigstens einen Reaktionszentrums 10 durchgeführt werden kann.
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Das
Material zur Markierung kann der Probenlösung entweder zugeführt werden
oder bereits in ihr enthalten sein. Die Markierung kann vor der
Reaktion durchgeführt
werden, indem ein spezifisches Markierungsverfahren angewendet wird,
bei dem nur die interessierenden Probenmoleküle markiert werden. Andererseits
ist es auch möglich,
die Markierung erst nach der Reaktion bzw. nach dem Entfernen ungebundenen
Prabenmateriales vorzunehmen.
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Bei
einer anderen Verfahrensführung
ist das Material zur Markierung an dem Reaktionszentrum 10 vorhanden,
zum Beispiel in getrockneter Form. So ist es zum Beispiel möglich entsprechend
vorbereitete Untersuchungsvorrichtungen zur Verfügung zu stellen, die auf dem
wenigstens einen Reaktionszentrum sowohl die Teilsequenzen A1, A2,
A3, ..., B1, B2, B3, ... zur spezifischen Reaktion mit den zu untersuchenden
Teilsequenzen der Probenlösung
enthalten, als auch die benötigten
Fluoreszenzmarkierungsstoffe. Es kann sich dabei zum Beispiel um markierte
Primer für
PCR handeln. Die Probenlösung wird
auf ein solches Reaktionszentrum aufgebracht und löst die unspezifisch
gebundenen Fluorophore auf, die dann mit den Teilsequenzen in der
Probenlösung
reagieren können,
um diese zu markieren. Derartig vorbereitete Vorrichtungen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sind einfach zu handhaben und können
als fertiges Untersuchungsmittel für ausgewählte Makromoleküle in einer
Probenlösung
bereitgestellt werden.
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5 zeigt
die Draufsicht auf ein Reaktionszentrum einer abgewandelten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Das Reaktionszentrum 10 ist hier von einem konzentrischen
Bereich 16 umgeben, der im Vergleich zum Reaktionszentrum 10 hydrophob
ist. Dies lässt
sich zum Beispiel durch eine Silanisierung des Bereiches 16 erreichen.
Der hydrophobe Bereich 16 ist von einem weiteren konzentrischen
Bereich 18 umgeben, der solche Benetzungseigenschaften
aufweist, dass er zur Lokalisierung eines durch seine Oberflächenspannung
zusammengehaltenen Öltropfens
dienen kann, also zum Beispiel entsprechend lipophil ist. Die Festkörperoberfläche, zum
Beispiel ein Glasplättchen,
ist mit 20 bezeichnet.
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6 zeigt
einen Schnitt durch ein solches Reaktionszentrum entlang der Linie
VI-VI, wie sie in 5 angedeutet ist. Außerdem ist
ein Tropfen 22 von Probenlösung dargestellt, der von einem Ölfilm 24 bedeckt
wird.
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Die
Probenlösung 22 wird
durch ihre Oberflächenspannung
zusammengehalten und verlässt
den im Vergleich zum hydrophoben Bereich 16 hydrophilen
Bereich des Reaktionszentrums 10 ohne äußere Krafteinwirkung nicht,
wodurch sie am Reaktionszentrum 10 lokalisiert ist. Zum Schutz
gegen Verdampfung ist oberhalb des Probenlösungstropfens 22 ein Öltropfen 24 aufgebracht,
der den Bereich 18 aufgrund seiner Oberflächenspannung
nicht verlässt. Insbesondere
bei Verwendung von kleinen Probenvolumina von 0,1 μl bis 10 μl ist die
Verwendung eines solchen Öltropfens 24 vorteilhaft
um ein Verdampfen zu verhindern.
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Die
Geometrie kann auch so gewählt
sein, dass der Öltropfen
mehrere Reaktionszentren und die darauf befindlichen Probenlösungstropfen
abdeckt.
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Eine
zusätzliche
Durchmischung der Probenlösung
auf der Oberfläche
des Trägers
kann erreicht werden, wenn Oberflächenschallwellen in Richtung
des Reaktionszentrums geschickt werden, die zum Beispiel mit Hilfe
eines Interdigitaltransducers auf der Trägeroberfläche erzeugt werden, dessen
Abstrahlrichtung auf das Reaktionszentrum gerichtet ist. Gegebenenfalls
kann dazu das Trägermaterial
piezoelektrisch ausgewählt
oder beschichtet werden.
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Vergleichende
Experimente
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Im
Folgenden wird ein Experiment beschrieben, um die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
im Vergleich zu nicht-erfindungsgemäßen Verfahren aufzuzeigen.
Das Experiment dient dem Nachweis von Probenmolekülen in einem
Medium, die mit ausgewählten
Sondenmolekülen
reagieren können.
Bei dem zu untersuchenden Medium handelt es sich bei dem gezeigten
Beispiel um den Überstand
von Chondrozyten aus einer Zellkultur. Geprüft werden soll, ob sich in
diesem Medium Analyten befinden, die speziell mit den Antikörpern MMP10
und MMP13 reagieren können.
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Um
einen Vergleich durchführen
zu können, wurden
auf drei Bereiche (siehe 7a, b bzw.
c) eines Trägers
("Slide") drei unterschiedliche
Versuchreihen präpariert.
In einem Bereich wurde nur der Antikörper MMP10 eingesetzt, in einem
zweiten Bereich nur der Antikörper
MMP13. Auf Vergleichspunkten kann zum Beispiel eine Verdünnungslösung PBS
in reiner Form aufgebracht werden um die Korrektheit der Messapparatur
zu prüfen.
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Für den dritten
Bereich wurden die Antikörper
MMP10 und MMP13 erfindungsgemäß abgemischt
und die so hergestellte Abmischung verwendet.
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Die
Antikörper,
die in einer Konzentration von 1 mg/ml vorlagen, wurden 1:1, 1:2
bzw. 1:4 verdünnt. Dazu
wurde ein Spottingpuffer (SP) verwendet, der PBS pH 7,4 umfasst.
Die so verdünnten
Antikörperlösungen werden
in einem Array auf das Slide aufgebracht, wobei sich die genannten
Verdünnungen
der Antikörperlösungen wie
in 7 in vertikaler Richtung angegeben ändern. Die
Antikörperlösungen werden
zum Beispiel auf das Slide aufpipettiert oder aufgespottet.
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Das
Slide wurde bei Raumtemperatur über Nacht
in einer feuchten Kammer inkubiert, so dass die Antikörperlösungen nicht
eingetrocknet sind. Anschließend
wurde das Slide außerhalb
der feuchten Kammer für
30 Minuten getrocknet.
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In
einem nächsten
Schritt wurde das zu untersuchende Medium aufgebracht. Zunächst wurde dazu
das Slide in einer Waschstation mit einem Waschpuffer (WP) rehydriert.
Der Waschpuffer umfasste 0,1% Tween 20 in PBS pH 7,4. Anschließend wurde
das Slide trockenzentrifugiert. Von dem Medium, das untersucht werden
sollte (Überstand
von Chondrozyten aus einer Zellkultur) wurde eine Verdünnungsreihe
1:2, 1:5, 1:10, 1:20 präpa riert.
Als Verdünnungspuffer
(VP) wurde 1,5% BSA, 2,5% Low Fat Milchpulver, 0,1% Tween 20 in
PBS pH 7,4 verwendet. Je 1 μl
wurde in einer Anordnung auf das Slide aufgebracht, die in horizontaler
Richtung in 7 angegeben ist. Mit "neg" ist ein Punkt bezeichnet,
in den der Verdünnungspuffer
in reiner Form aufgebracht wurde. Die Inkubation erfolgte für 45 Minuten
in einer feuchten Kammer bei Raumtemperatur. Anschließend wurde
das Slide in einer Waschstation mit dem Waschpuffer WP gewaschen
und dann trockenzentrifugiert.
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Im
nächsten
Schritt muss die Fluoreszenzmarkierung vorgenommen werden. Dazu
können Fluoreszenzmarkierungsstoffe
eingesetzt werden, die spezifisch entweder an dem Analyten binden,
der mit dem Antikörper
MMP10 reagiert, oder an den Analyten binden, der mit dem Antikörper MMP13
reagiert. In dem Bereich a des in 7 gezeigten Slides
würde dann
nur der Fluoreszenzstoff nachgewiesen werden können, der dem Analyten entspricht, der
an den Antikörper
MMP10 gebunden hat, im Bereich b der 7 würde nur
der Fluoreszenzfarbstoff nachgewiesen werden können, der an den Analyten bindet,
der mit dem Antikörper
MMP13 reagiert, während
in dem Bereich c die beiden Fluoreszenzfarbstoffe nachgewiesen werden
könnten.
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Der
Analyt, der mit dem Antikörper
MMP13 reagiert, wird zum Beispiel mit einem Fluoreszenzfarbstoff
Cy3 ("grün") markiert, während der
Analyt, der mit dem Antikörper
MMP10 reagiert, mit einem Fluoreszenzfarbstoff Cy5 ("rot") markiert wird.
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Alternativ
kann zur Markierung wie folgt vorgegangen werden. Zunächst werden
Detektionsantikörper
(Biotin-Anti-MMP10 (1 μg/ml,
Verdünnung
in dem Verdünnungspuffer
VP)) aufgebracht. Ein solcher Detektionsantikörper kann nur an solchen Bindungsstellen
binden, an denen ein Analyt gebunden ist, der mit einem Antikörper MMP10
reagiert hat. Diejenigen Bindungsstellen, bei denen ein Analyt mit einem
Antikörper
MMP13 reagiert hat, bleiben von diesem Detektionsantikörper frei.
An das Biotin kann jetzt ein Farbstoff Streptavidin-Cy5 zur Markierung aufgebracht
werden. Die Inkubation für
diese Markierungsreaktionen erfolgt in je 1 μl für 30 Minuten in einer feuchten
Kammer bei Raumtemperatur. Jetzt kann in noch zu beschreibender
Weise der Nachweis des Vorhandenseins bzw. des Nicht-Vorhandenseins des
Farbstoffes Cy5 mit Hilfe der Fluoreszenzanalyse an dem Reaktionszentrum
vorgenommen werden.
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In
einem zweiten Durchgang wird Biotin-Anti-MMP13 (1 μg/ ml, Verdünnung in
dem Verdünnungspuffer
VP) aufgebracht. Dieser Detektionsantikörper bindet nur mit solchen
Bindungsstellen, an denen ein Analyt vorhanden ist, der an einem
Antikörper
MMP13 gebunden ist. An diesem Biotin kann ein Farbstoff Streptavidin-Cy3
angelagert werden, wobei die Inkubation wiederum in 1 μl für 30 Minuten
in einer feuchten Kammer bei Raumtemperatur vorgenommen wird. An
den Bindungsstellen, die den Antikörpern MMP13 entsprechen, liegt
dann dementsprechend der Farbstoff Cy3 vor, der in noch zu beschreibender
Weise mit Hilfe der Fluoreszenzanalyse des Reaktionszentrums nachgewiesen
werden kann.
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Der
Nachweis erfolgt in den beschriebenen Fällen mit einem kommerziellen
Laserscanner bei einer Anregungswellenlänge, wobei das erzeugte Spektrum
wellenlängenselektiv
ausgewertet wird. In einer photographischen Aufnahme des Slides
ergibt sich dabei eine Farbaufteilung derart, dass der in 7 mit
a bezeichnete Bereich rote Punkte aufweist, der mit b bezeichnete
Bereich grüne
Punkte und der mit c bezeichnete Bereich gelbe bzw. braune Punkte.
Im Bereich a, in dem nur der Antikörper MMP10 als Sonde verwendet
wurde, ist nur der Farbstoff Cy5 nachweis bar, während im Bereich b nur der Farbstoff
Cy3 nachweisbar ist. In dem Bereich c sind beide Farbstoffe nachzuweisen,
so dass sich in der photographischen Aufnahme der 7 eine
Mischung zeigt.
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8 zeigt
die entsprechenden Fluoreszenzsignale. Aufgetragen ist dabei die
Intensität
des Fluoreszenzsignales in beliebigen Einheiten gegen den Ort auf
dem Slide. Die Teilfiguren 8a, 8b, 8c entsprechen
den Bereichen a, b bzw. c des Slides, das in 7 gezeigt
ist. Die Messkurve A wurde mit einem Kantenfilter vorgenommen, das
derart ausgewählt
ist, dass im Wesentlichen der Farbstoff Cy5 nachgewiesen wird, während die
Kurve B mit einem Kantenfilter aufgenommen wurde, das im Wesentlichen
die Detektion des Farbstoffes Cy3 erlaubt. In den Bereichen a und
b wurde nur jeweils ein Farbstoff nachgewiesen. Im Bereich c zeigt
sich, dass bei den abgemischten Reaktionszentren jeweils beide Farbstoffe
nachgewiesen werden können.
Das geschilderte vergleichende Experiment zeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren
ergibt, dass in dem verwendeten Medium Analyten sowohl für den Antikörper MMP10
als auch für
den Antikörper
MMP13 vorliegen.
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Wesentlich
ist zudem, dass ein einzelnes Reaktionszentrum, wie zum Beispiel
das in 7c mit 11 bezeichnete
Reaktionszentrum, zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausreicht. Die größere Anzahl
Reaktionszentren, die auf dem Slide in 7 sichtbar
ist, dient nur der Darstellung des Verfahrens im Vergleich mit anderen
Methoden. Außerdem
ist aus den Verdünnungsreihen
aus der abnehmenden Leuchtintensität, die in 7 mit
steigender Verdünnung
erkennbar ist, auf einen fehlerfreien Versuchsablauf zurückschließbar, so
dass die Sicherheit des Versuchsergebnisses erhöht wird.
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Um
die Frage zu beantworten, ob in dem zu untersuchenden Medium Analyten,
die mit dem Antikörper
MMP10 reagieren, und Analyten, die mit dem Antikörper MMP13 reagieren, vorhanden
sind, sind bei dem nicht erfindungsgemäßen Verfahren zwei Experimente
(die in den Bereichen a und b des Slides der 7 durchgeführt wurden)
mit einer entsprechenden Anzahl Spots notwendig. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren,
in dem die Antikörper MMP10
und MMP13 in abgemischter Form vorliegen, reicht ein Experiment
bzw. Reaktionszentrum.
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Die
im vorliegenden Text beschriebenen Ausgestaltungen beziehen sich
darauf, dass mit Hilfe von an dem wenigstens einen Reaktionszentrum
vorliegenden mehreren Sorten von Sondenmolekülen das Vorhandensein von bestimmten
Probenmolekülen
in einer Probenlösung
bzw. deren Reaktionsverhalten untersucht werden soll. Andere Verfahrensführungen
sehen vor, dass die zu untersuchenden Makromoleküle in abgemischter Form auf
das Reaktionszentrum aufgebracht werden und mit einer Lösung in
Kontakt gebracht werden, die bekannte Makromoleküle enthält, um Information über die
an dem Reaktionszentrum gebundenen Makromoleküle zu erhalten.
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- 10,
11, 12
- Reaktionszentren
- 13
- Fortsetzungslinien
- 14
- Reaktionsarray
- 16
- hydrophober
Bereich
- 18
- hydrophiler
Bereich
- 20
- Festkörperoberfläche
- 22
- Probenflüssigkeitstropfen
- 24
- Ölbedeckung