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Schwenkvorrichtung an geodätischen Instrumenten zur Ermittlung der
Entfernung Zusatz zum Patent 680 904 Die Erfindung betrifft eine weitere Verbesserung
der Schwenkvorrichtung an geodätischen Instrumenten nach Patent 68o 904.
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Bei der Schwenkvorrichtung nach dem Hauptpatent besteht diese aus
einer zusätzlich am Fernrohrfuß angebrachten Gabel, an der die Mikrometerschrauben
und die Anschlagstifte befestigt sind. Es hat sich nun gezeigt, daß diese Vorrichtung
noch wesentlich vereinfacht werden und für die Anbringung an allen Arten von geodätischen
Instrumenten ausgebildet sein kann.
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Gemäß der Erfindung kennzeichnet sich die Vorrichtung im wesentlichen
dadurch, daß die zur Verschwenkung bzw. Rückstellung des Fernrohres dienenden, am
geodätischen Instrument anzubringenden Schrauben gleich oder gegenehiandergericlitet.
sind.
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Die Anordnung der Schrauben kann hierbei übereinander oder gleichachsig
erfolgen. Die Begrenzung eines bestimmten Verschwenkmaßes wird durch Anschläge bewirkt,
von denen ein Teil an der bewegten Meßschraube und ein Teil auf feststehenden Teile,
der Vorrichtung angebracht ist, wobei die Entfernung der Anschläge zueinander einstellbar
ist. Ein Teil der Anschläge kann auf verdreh- und feststellbaren Ringen sitzen,
während der andere Teil der Anschläge als Schraubstift ausgebildet ist.
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Diese verbesserte Ausbildung der Vorrichtung gestattet eine noch
genauere Einstellung und genaues Ablesen. Es läßt sich die Vorrichtung z. B. an
einem Repetitionsinstrument anbringen, wobei dieses als solches nicht beeinträchtigt
wird und zu gleicher Zeit auch die Horizontalmessung durchgeführt werden kann.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt .Abb. I einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung zum Messen
mit horizontaler Latte,
Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie I-I
der Abb. 1, Abb. 3 eine Draufsicht nach Abb. I, Abb. 4 einen Teil eines Vertikalschnitt-ed
einer weiteren Ausführungsform zum Messen mit horizontaler Latte, Abb. 5 eine Von-iChtun,g
mit übereinanderliegenden und gegeneinandergerichteten Schrauben in Draufsicht,
Abb. 6 einen Vertikalschnitt nach Abb. 5, Abb. 7 einen Vertikalschnitt durch eine
Vorrichtung mit gleichachsig angeordneten und gegeneinandergerichteten Schrauben,
Abb. 8 eine weitere Ausführungsform mit gegeneinandergerichteten Schrauben, von
denen die eine auf einem feststehenden Arm und die andere auf der beweglichen Alhidade
ihre Führung hat, in Draufsicht, teilweise im Schnitt, Abb. g einen Vertikalschnitt
nach Abb. 8 und Abb. 10 schematisch den Meßvorgang mit Vorrichtungen nach den Abb.
5 bis 7.
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In Abb. 3 ist I die Instrumentenachse, um die das Fernrohr drehbar
ist und um welche der Ring 2 mit dem Arm 5 festklemmbar gelagert ist. Der Arm 5
trägt einen Rahmen 8, der rechts in einem Zylinder 9 mit Außengewinde ausgeht. In
diesem Zylinderg ist ein Gleitstück 10 mit Innengewinde II so angebracht, daß dasselbe
durch die Meßschraube 13 in der Längsachse verschoben werden kann, dagegen aber
gegen axiale Verdrehung durch Nut und Feder, durch kantige Ausbildung o. dgl. gesichert
ist.
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Das Innengewindell dient als Muttergewinde der Feineinstellschraube
12. Die Feineinstellschraube 12 wirkt auf das Ansatzstück 7, durch welches das Fernrohr
bewegt wird, und dient bier als Ersatz der Feineanstellschraube und zugleich beim
Meßvorgang zum Rückverschwenken. Durch die Meßschraube I3 wird das Ansatzstück 7
um einen bestimmten Winkel verschwenkt, indem durch Drehen derselben das Gleitstück
io und die Schraube 12 verschoben werden.
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Beiden Schrauben wirkt die Feder 14 entgegen. Das Führungsstück 15
dient zur Führung der Schraube 12. Die Einstellung auf den Nullpunkt der Latte erfolgt
durch eine nicht dargestellte weitere Feineinstellschraube des Repetitionsinstrumentes.
Die Doppeischraube selbst kann in verschiedenster Weise ausgebildet werden. Bei
der beispielsweisen Ausführungsform gemäß den Abb. I bis 3 ist das Gewinde für die
Meßschraube I3 am zylindrischen Teil 9 des Rahmens 8 eingeschnitten, wogegen bei
der Ausführungsform gemäß Abb. 4 sich das Gewinde der Meßschraube I3 in der Vorderwand
des zylindrischen Teiles g des Rahmens befinde Zur Begrenzung der Drehung der Meßschraube
I3 dienen bei der Ausführungsform gemäß Abb. I bis 3 die gegeneinander ç rstellbaren
und auf der Meßschraube 13 .Sxierbaren Ringe 16 und 17, welche Anthläge i8 und 19
tragen. Der Anschlag 19 gibt bei Anschlag an den Fortsatz 20 einer Schiene 21, welche
am Rahmen 8 befestigt ist, den Anfangspunkt der Verschwenkung, und der Anschlag
18 gibt nach erfolgter Verschwenkung durch Anschlag an den Begrenzungsstift z2 den
Endpunkt des Verschwenkungsmaßes. Der Anschlagstift 22 ist verstellbar, so daß er
mehr oder weniger weit hervorragt. Mit Hilfe dieses Stiftes und durch die Verstellungsmiglichkeit
der Ringe I6 und I7 kann das gewünschte Verschwellkungsmaß, um das das Ansatzstück
7 gegenüber dem Arm 5 verschwenkt wird, mit großer Genauigkeit eingestellt werden.
An Stelle des Ansatzes 20 als Anschlag kann ebenfalls ein verstellbarer Anschlagstift
angeordnet sein.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 4 ist nur ein Ring 23 vorhanden,
welcher auf einer S-deibe 24 dreh- und feststellbar ist.
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Die Scheibe 24 hat einen Anschlagstift 25; der mit dem Ansatz 20
zusammenwirkt (Anfangsstellung der Verschwenkung) und der Ring 23 wiederum einen
Stift IS, der an den Stift 22 anschlägt (Endstellung der Verschwenkung) .
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Bei der Vorrichtung nach Abb. 5 und 6 mit übereinanderliegenden und
gegeneinandergerichteten Schrauben ist I die Stehachse des Fernrohres, der diese
umfassende und mit der Klemmschraube 6 klemmbare Ring mit dem Arm 5, 7 ein an der
Alhidade befestigter Ansatz und 3 der Limbus. Die Feineinstellschraube 12 hat ihre
Führung und ihr Muttergewinde in der Wandung eines am Arm 5 befestigten Schlittenbettes
26 für den Schlitz ten 27, der Führung und Muttergewinde für die Meßschraube 13
hat. Die Feineinstellschraube 12 wirkt auf einen Ansatz 28 des Schlittens 27 gegen
den Druck einer Feder 29 und die Meßschraube 13 auf den Alhidadenansatz 7 gegen
den Druck einer Feder 30.
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Anschläge und Meßschraube können in einer der bereits beschriebenen
Arten ausgébildet sein. Mit der Meßschraube wird das Verschwenkungsmaß verschwenkt,
mit der Feineinstellschraube wird auf das Ziel fein eingestellt bzw. beim Hinausfallen
des Endanschlages über die vorhandene Latte rückverschwenkt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 7 sind die beiden Schraubern, die
Feineinstellschr,aube 12 und die Meßschraube I3, gleichachsig gegeneinandergerichtet
angeordnet.
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Neben dieser erfindungsgemäßen Anordnung
ist bei dieser
Ausführungsform noch die Begrenzung des konstanten Verschwenkungsmaßes auf andere
Weise gelöst. Auf einer Verjüngung 3I des Schlittenbettes 26 befindet -sich ein
verdreh- und feststellbarer Ring 32-mit einem Anschlag 33,. der zur Endbegrenzung
des Verschwenkungsmaßes durch den Anschlag 34 dient. Die Anfangsstellung ist gegeben
durch einen verstellbaren Anschlagstift 22 und durch einen sich im Schraubenkopf
befindlichen Anschlag 35.
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Die Ausführungsform nach Abb. 8 und g unterscheidet sich von den
bereits beschriebenen dadurch, daß die Meßschraube 13 mit ihrer Führung am klemmbarer
Arm 5 befestigt ist, während die Feineinstelischraube I2 ihre Führung und ihr Muttergewinde
auf dem bei dem Meßvorgang beweglichen Alhi dadenan'satz 7 hat. Die Schrauben 12
und I3 sind zwecks Wahrung ihrer voneinander unabhängigen Wirkung durch ein Zwischenstück
36 getrennt. Durch diese Art und Weise der Anordnung wird die Konstruktion vereinfacht.
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In Abb. 10 ist der Meßvorgang mit Vor" richtungen nach den Abb. 5
und 7 schematisch dargestellt. Vor Beginn der Messung muß die Meßschraube M auf
dem Anfangsanschlag der Verschwenkung eingestellt werden. Bei offener I(lemmschraube
wird von Hand aus die ganze Meßvorrichtung mit dem Fernrohr auf den Zielpunkt eingestellt.
Hierauf wird geklemmt und mittels der Feineinstell schraube F der Mittelpunkt der
Latte genau einvisiert. Die Messung kann bei kürzeren Entfernungen gleich vom Mittelpunkt
der Latte aus dem Verschwenken mittels der Meßschraube bis zum Endanschlag erfolgen.
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Die Stellung der Schrauben bei Beginn und bei Ende der Verschwenkung
(vom Mittelpunkt der Latte aus) ist aus ia und Ib ersichtlich. Bei größeren Entfernungen
und daher sich vergrößernder Basis B wird mittels der Feineinstellschraube F nach
Ausführung IIn die Visur des Fernrohres auf die linke Zielmarke der Latte eingestellt,
dann wird mit der Meßschraube M um eine ganze Lattenlänge (Stellung IIb) verschwenkt,
wo mit ein Teil der großen Basis B' gemessen erscheint. Hierauf wird mittels der
Feineinstellschraube auf den Ausgangspunkt zurückverschwenkt (Stellung Ist), wobei
die bereits um einen Teil verschwenkte Meßschraube unberührt bleibt. Durch abermalige
Verschwenkung mit der Meßschraube (Stellung IId) wird das Fernrohr um den Betrag
der bekannten Lattenlänge verschwenkt und dieser Vorgang der Rückstellung und Verschwenkung
so oft wiederholt, bis der Endanschlag die Erschöpfung des konstanten Verschwenkungsmaßes
anzeigt.
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Aus den gezeigten Beispielen geht hervor, daß sowohl die Ausbildung
der Schrauben, .ihre Lage zueinander, als auch ihre Anbringung auf verschiedene
Art und Weise erfolgen kann, wobei die Meßvorgänge die gleichen bleiben. Die Begrenzung
des Verschwenkungsmaßes und die Einstellung desselben bzw. die Anordnung der Begrenzungsanschläge
läßt sich ebenfalls auf verschiedene Arten lösen. Derartige Vorrichtungen lassen
sich auf allen geodätischen Instrumenten mit Fernrohren, also auch Kippregeln, anbringen
und können je nach Art und Weise der Anbringung sowohl zum Messen mit horizontaler
äls auch mit vertikaler Latte verwendet werden.